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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Cabriolet-Fahrzeug mit einem
aus einer einen Fahrgastraum überspannenden
Geschlossenstellung in eine Offenstellung überführbaren Verdeck, welches zumindest
eine Verdeckschicht, seitliche Verdeckgestängeteile sowie wenigstens ein
flexibles Beleuchtungsmittel zur indirekten Ausleuchtung des Fahrgastraums
aufweist.
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Der
Fahrgastraum von im Stand der Technik bekannten Cabriolet-Fahrzeugen
ist aufgrund des Verdecks vergleichsweise dunkel. Es wurden daher flexible
Beleuchtungsmittel vorgeschlagen, die zur Ausleuchtung des Fahrgastraums
in das Verdeck integriert sind und bei Faltung und Ablage des Verdecks
gebogen werden können.
Zur Vermeidung einer Gefährdung
bei der Führung
des Fahrzeugs wurde zusätzlich
vorgeschlagen, den Fahrgastraum mit den Beleuchtungsmitteln indirekt
zu beleuchten.
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Die
zur Beleuchtung notwendigen Beleuchtungsmittel werden bei der Überführung des
Verdecks aus der Geschlossen- in eine Offenstellung durch die Verdeckfaltung
während
der Ablage des Fest- oder Textilverdecks stark beansprucht. Stärkere Krümmungen
durch Falten und insbesondere ein Verknicken des Beleuchtungsmittels
reduziert deren Leuchtleistung über
die Lebensdauer des Cabriolet-Fahrzeugs erheblich.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Cabriolet-Fahrzeug
hinsichtlich der Lebensdauer seines Beleuchtungsmittels zu verbessern.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch einen Gegenstand nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, der gemäß dem Kennzeichen
des Anspruchs 1 weitergebildet ist.
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Das
Versteifungselement ist so ausgebildet, dass das vorzugsweise flächig ausgebildete
Beleuchtungsmittel bei Ablage des Verdecks, kontrolliert gebogen
oder bewegt und so nicht zu stark geknickt werden kann. Die Änderung
der Form des Beleuchtungsmittels ist durch die Vorgabe beispielsweise
eines minimalen Biegeradiuses durch das Versteifungselement begrenzt.
Das Versteifungselement begrenzt die Verformung des Beleuchtungsmittels während der
Verdeckablage. Die verringerte Beweglichkeit des Beleuchtungsmittels
führt zu
einer längeren
Haltbarkeit des Beleuchtungsmittels.
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Vorteilhafterweise
ist durch die Aussteifung des Beleuchtungsmittels durch das Versteifungselement
ein Schutz gegen punktuelle Schläge
und Drücke
verbessert.
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Das
Versteifungselement ist vorteilhafterweise direkt an dem Beleuchtungsmittel
angeordnet und liegt in einer vorteilhaften Ausgestaltung an diesem flächig an.
Je größer der
Anlagebereich ist, desto besser kann das Beleuchtungsmittel in seiner
Bewegung während
der Verdeckablage kontrolliert werden. Vorzugsweise ist es jedoch
zumindest in den Bereichen angeordnet, in denen das Beleuchtungsmittel
bei einer Verdeckbewegung gebogen wird.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das Versteifungselement hierbei
an die Kontur des Verdecks angepasst, so dass sich Versteifungselement und
Beleuchtungsmittel gut in das Verdeck integrieren. Den unterschiedlichen
Bereichen der Verdeckkontur mit deren unterschiedlichen Faltungsverhalten kann
hierbei durch ein bereichsweise unterschiedlich elastisch ausgebildetes
Versteifungselement Rechnung getragen werden.
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Zur
verbesserten Kontrolle des Siegens eines Beleuchtungsmittels ist
das Versteifungselement vorteilhafterweise in unterschiedliche Richtungen
unterschiedlich biegsam ausgebildet. Beispielsweise weist ein flächig ausgebildetes
Versteifungselement in Fahrzeuglängsrichtung
einen anderen minimalen Biegeradius auf als in Richtung quer zur
Fahrzeuglängsrichtung.
Als minimaler Biegeradius ist hierbei derjenige Radius zu verstehen,
bis zu dem das Versteifungselement gebogen werden kann, ohne das
es zu teilweisem oder vollständigem
Funktionsverlust durch Beschädigungen
wie beispielsweise Einbüssen
von Elastizität
kommt.
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Ebenfalls
zur besseren Kontrolle des Biegevorgangs ist es bei einer vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass das Verstärkungselement
zumindest eine Biegelinie aufweist, die Bereiche des Versteifungselements
voneinander trennt. Hierbei können
festere von flexibleren Bereichen des Versteifungselements getrennt
werden und bestimmte Biegeradien vorgegeben und beeinflusst werden. An
der oder den Biegelinien findet ein Abbiegen oder -knicken einzelner
Bereiche des Versteifungselements statt.
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Biegelinien
können
der Abfolge einzelner Bewegungsabläufe des Verdecks Rechnung tragen, so
dass bei einem Festverdeck beispielsweise eine kontrollierte Faltung
an den Kanten einzelner Dachelemente und damit einhergehend eine
kontrollierte Bewegung oder Formänderung
des Beleuchtungsmittels realisiert wird.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung trennen die Biegelinien
Bereiche im wesentlichen identischer Elastizität. In den Bereichen der Biegelinien
findet dann bevorzugt eine Verformung des Versteifungselementes
statt, während
andere Bereiche verstärkt
versteift sind. Solche Versteifungselemente können vorteilhafterweise einstückig, beispielsweise aus
Kunststoff hergestellt werden. Die Biegelinien lassen sich durch
Bereiche dünnen
Materials, beispielsweise durch Filmscharniere, ausbilden. In Richtung
längs einer
Biegelinie weist das Versteifungselement eine relative starre Form
auf, während
quer zu der Biegelinie die jeweiligen Teile aufgrund des Filmscharniers
gegeneinander verbogen werden können.
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Es
liegt ebenfalls im Rahmen der Erfindung, ein Versteifungselement
je nach gewünschten
Anforderungen an die Elastizität
aus einer Kombination verschieden elastischer Materialien aufzubauen.
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In
einer besonders einfachen Variante eines erfindungsgemäßen Cabriolet-Fahrzeugs
wird das Versteifungselement durch eine im Verdeck angeordnete Polstermatte
ausgebildet. Diese kann über
verdickte oder insbesondere durch Abnäher oder dergleichen getrennte
Bereiche definiert gegeneinander verbiegbare Bereich erzeugen. Die
Kombination von einem an einer Polstermatte angeordneten Beleuchtungsmittel
und einer vorgegebenen definierten Biegung der Polstermatte, die
sich ansonsten häufig
unkontrolliert während
der Verdeckbewegung mitfaltet und ablegt, führt zu einem kostengünstig und
einfach herzustellenden Verdeck.
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Ein
erfindungsgemäßes Verdeck
wird weiter verbessert, wenn das Versteifungselement zumindest eine
in einem flexiblen Material angeordnete Verstärkung aufweist. Vorzugsweise
ist diese in einer Tasche des Versteifungselements angeordnet, so dass
beispielsweise nach häufiger
Beanspruchung und aufgrund von Materialermüdung dieses Versteifungselement
ohne weiteres nicht komplett sondern nur teilweise ersetzt werden
kann.
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Eine
Verstärkung
oder ein Verstärkungselement
ist bevorzugt zumindest in Fahrzeugquerrichtung zumindest teilweise
als vorzugsweise glasfaserverstärkter
oder kohlenstofffaserverstärkten
Kunststoff aufweisender Stab ausgebildet. Die vorteilhafterweise
flächige
Ausbildung des Versteifungselement kann sich jedoch ebenfalls aus
flächigen
und als Blech- oder Kunststoffstreifen oder dgl. ausgebildeten Verstärkungen
ergeben. Diese Streifen sind vorteilhafterweise in Taschen einer
flexiblen Hülle des
Versteifungselements angeordnet oder über bewegungszulassende Elemente
miteinander verbunden.
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Zur
Vereinfachung des Montageprozesses kann es von Vorteil sein, das
Versteifungselement einstückig
mit dem Beleuchtungsmittel auszubilden. Beispielsweise ist bei einem
durch eine Elektrolumineszenzfolie ausgebildeten Beleuchtungsmittel
möglich,
eine ausreichend dicke und eine kontrollierte Biegung erlaubende
Beschichtung, die einen minimalen Biegeradius vorgibt, aus beispielsweise
einem Kunststoffmaterial vorzusehen. Alternativ oder ergänzend kann
ein Versteifungselement auch an dem Beleuchtungsmittel anliegen
und zur besseren Kontrolle desselben stellenweise mit diesem verbunden sein.
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Weiterhin
ist bei einer erfindungsgemäßen Weiterbildung
des Cabriolet-Fahrzeugs das Versteifungselement in einem Einschub
angeordnet, welcher durch das Beleuchtungsmittel und/oder zumindest
eine Verdeckschicht wenigstens teilweise ausgebildet wird. Der Einschub
entspricht seiner Größe nach
hierbei im wesentlichen der Form des Versteifungselements, so dass
eine geringe Beweglichkeit des Versteifungselements in dem Einschub
oder Fach gegeben ist. Stellt Beleuchtungsmittel eine Wand des Faches
dar, folgt hieraus eine direkte Anlage mit dem Versteifungselement
und eine gute Kontrolle der Bewegung des Beleuchtungsmittels. Die
Kontrolle kann durch zusätzliche
Befestigungen zwischen Beleuchtungsmittel und Versteifungselement
verbessert werden. Auch zur Sicherung des Versteifungselements an
dem Beleuchtungsmittel kann es von Vorteil sein, diese beispielsweise
durch eine Schweißnaht
oder eine andere Naht miteinander zu verbinden.
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Vorteilhafterweise
ist das Beleuchtungsmittel als Elektrolumineszenzfolie ausgebildet,
welche in einem oder mehreren Stücken
und insbesondere getrennt regelbar Teil des Verdecks ist. Vorzugsweise wird
die Folie zwischen der zum Fahrgastraum zugewandten Innenseite des
Innenhimmels und der äußeren Verdeckschicht
angeordnet, besonders bevorzugt zwischen Innenhimmel und Polstermatte
des Cabriolet-Fahrzeugs.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten der Erfindung lassen sich den nachfolgend
beschriebenen schematischen Darstellungen der Figuren entnehmen.
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Es
zeigt:
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1 ein
erfindungsgemäßes Cabriolet-Fahrzeug,
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2 einen
Teil des Verdecks des Gegenstands nach 1,
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3 einen
teilweisen Längsschnitt
durch das Verdeck des Gegenstands nach 1.
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4 ein
Versteifungselement für
ein Verdeck des Gegenstands nach 1,
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5 den
Gegenstand nach 5 in einer perspektivischen
Ansicht, und
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6 ein
weiteres Versteifungselement für das
Verdeck eines Gegenstands nach 1,
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In 1 ist
ein Cabriolet-Fahrzeug mit einem in seiner Geschlossenstellung befindlichen
Verdeck 1 gezeigt, das zumindest eine Verdeckschicht 2,
die in diesem Fall einen äußeren Verdeckbezug
darstellt, aufweist. Das Verdeck 1 wird von zumindest seitlichen
Verdeckgestängeteilen 3 aufgespannt,
die bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
entlang von seitlichen Fensteröffnungen 4 verlaufen.
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Das
oder die nachfolgend noch näher
erläuterten
flächig
ausgebildeten Beleuchtungsmittel, insbesondere Elekrolumineszenzfolien,
liegt oder liegen parallel zu den Verdeckschichten des Verdecks 1 liegen.
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Die
Faltenbildung des gezeigten Stoff-Verdecks 1 geht einher
mit der Bewegung der seitlichen Gestängeteile 3 ( 2),
einer Dachspitze 8 und Spriegeln 9 zwischen den
verschiedenen möglichen Verdeckpositionen.
Die Faltenbildung kann hierbei an verschiedenen Stellen des Daches
besonders starke Knicke der Verdeckschicht bewirken, beispielsweise
im Bereich eines Spriegels 9 oder auch im Bereich zwischen
zwei Spriegeln 9.
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Erfindungsgemäß wird die
kontrollierte Ablage des Beleuchtungsmittels durch ein Versteifungselement
in einer Verdeckposition, die nicht nur einer Geschlossenstellung
des Verdecks 1 entspricht, sondern die auch einer Position
des Verdecks 1 zwischen den Endstellungen "ganz offen" und "ganz geschlossen" entspricht, bewirkt.
Hierdurch wird eine Anordnung der Beleuchtungsmittel einerseits
in Bereiches des Verdecks 1 mit starker Faltenbildung sinnvoll
ermöglicht,
wodurch weitere Bereiche des Verdecks 1 mit indirekten
Beleuchtungsmitteln versehen werden können, andererseits verlängert sich
die Lebensdauer der Beleuchtungsmittel durch einen vorgegebene definierte
Faltung.
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In
dem Ausführungsbeispiel
gemäß 3 ist die
Anordnung jeweils eines Versteifungselements 11 gezeigt.
Dieses befindet sich in einer von einer Polstermatte 12,
Verbindungsmitteln 13 und jeweils einem Beleuchtungsmittel 14 gebildeten
Einschub 16 innerhalb des Verdecks 1. Anstatt
der Polstermatte 12 könnte
das Versteifungselement bei entsprechender Anbindung des Beleuchtungsmittels 14 an
der äußeren Verdeckschicht 2 auch
direkt an dieser anliegen. Innenraumseitig, d. h. auf der zum Fahrgastraum 7 gewandten
Seite, weist das Verdeck 1 noch einen Innenhimmel 17 auf,
der teilweise lichtdurchlässig
ist, so dass das Beleuchtungsmittel 14 den Innenraum beziehungsweise
Fahrgastraum 7 indirekt ausleuchtet. Als vorzugsweise vorzusehendes
Verbindungsmittel 13 dient hier eine Verbindung nach Art eines
Klettverschlusses, beispielsweise nach Art eines Haken- und Flauschbandes,
eines Pilz- und Velourbandes oder eines Pilz- und Pilzbandes.
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Der
Einschub 16 ist vorteilhafterweise so bemessen, dass das
Versteifungselement 11 im wesentlichen bündig in
dem Einschub angeordnet ist, so dass sich bei einem Faltvorgang
des Verdecks 1 das Beleuchtungsmittel 14 wie durch
das Versteifungselement 11 vorgegeben und begrenzt verbiegt.
Die letztlich durch die Kinematik des Verdecks 1 ausgeübte Zwangsführung des
Verdecks 1 führt
hierbei zu einer Mitbewegung der einzelnen Verdeckteile, die durch
das Versteifungselement 11 zur kontrollierten Ablage des
Beleuchtungsmittel 14 modifiziert wird. Statt der Anordnung
zweier Beleuchtungsmittel 14 zwischen zwei Spriegeln 9,
wie in 3 gezeigt, kann es sich hierbei auch um eine andere
Anordnung zumindest eines Beleuchtungsmittels 14 zwischen zwei
Spriegeln oder auch um eine gesamte Anordnung eines Beleuchtungsmittels 14 und
eine damit einhergehende vollflächige
Ausleuchtung der Verdeckschicht 17 handeln. So kann der
gesamte Fahrgastraum gut und indirekt beleuchtet werden.
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Bei
einer vorzugsweisen Ausbildung des Beleuchtungsmittels 14 als
Elektrolumineszenzfolie kann diese beispielsweise in den Bereichen
von Fahnen 18 mit Ausnehmungen versehen sein, die eine Unterführung des
Beleuchtungsmittels unter den Spriegeln 9 und entlang der
gesamten vom Fahrgastraum 7 wegweisenden Oberseite des
Innenhimmels 17 erfolgt.
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Das
Versteifungselement gemäß 4 weist über Filmscharniere 19 verbundene
Kunststoffprofile 21 auf. So kann das Versteifungselement 11 einstückig hergestellt
werden. Gleichzeitig kann es mit einer Oberfläche versehen werden, die in
der Anlage mit dem Beleuchtungsmittel 14 dieses nicht beschädigt. Eine
solche beispielhafte, schematisch dargestellte Ausbildung ist in 6 gezeigt,
in der vor zugsweise aus glasfaserverstärkten oder kohlenstofffaserverstärkten Kunststoff
hergestellte Stäbe 22 in
ein mit Taschen 23 versehenes Textilelement 24 eingebracht
sind. Dieses Textilelement kann beispielsweise durch ein zwei Lagen 26 umfassendes und
miteinander über
Nähte 27 verbundenes
Gewebe hergestellt werden. Je nach Dicke und Form der Profile, der
Größe der Einschübe 23 und
auch der Bemessung der Nähte 27 sowie
dem aus den Nähten 27 folgenden
Abstand der Lagen 26 voneinander ist die Biegsamkeit des
Versteifungselements 11 veränderbar und eine Bewegung und
Verbiegung des Beleuchtungsmittels begrenzt. Die Nähte 27 bilden
die Biegelinien des Versteifungselements aus.
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Entsprechendes
gilt für
die Ausbildung der dicke Filmscharniere 19 sowie der Form
der Profile, die eine Verbiegung des Versteifungselements 11 um eine
aus der Figurenebene heraus ragende vertikale Achse beeinflussen.
In Richtung A weist das Versteifungselement 11 gemäß 5 einen
größeren minimalen Biegeradius
auf als in Richtung B. Die Beweglichkeit der Verbindungsstellen,
die ebenfalls wieder Biegelinien ausbilden, zwischen den einzelnen
Bereichen des Versteifungselements 11 ermöglicht ebenfalls eine
Ausbildung eines Versteifungselements 11, das eine Krümmung aufweist,
die identisch zu der Krümmung
der in 2 gezeigten Spriegel 9 ist.