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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bearbeitung von Gegenständen,
wobei die Gegenstände auf wenigstens einer Seite eine optisch
erfassbare Information aufweisen. Die Vorrichtung umfasst zum vereinzelten
Transport der Gegenstände durch die Vorrichtung eine Förderstrecke
und auf der Förderstrecke ist eine Leseeinrichtung zum
berührungslosen Erfassen von Informationen auf allen Seiten
der Gegenstände vorgesehen.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Bearbeitung von Gegenständen
mit einer solchen Vorrichtung.
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Aus
dem Stand der Technik ist es bekannt, Vorrichtungen dazu einzusetzen,
Gegenstände wie beispielsweise Postpakete zu bearbeiten,
indem sie optisch gescannt werden, während sie auf einer
Förderstrecke transportiert werden. Bei Postpaketen werden
dabei üblicherweise aufgebrachte Zielinformationen erfasst,
um den weiteren Transport der Pakete zu steuern. Auch für
jegliche andere Gegenstände wie beispielsweise verpackte
Waren oder Zeitungsbündel können solche Vorrichtungen
an Förderstrecken eingesetzt werden.
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Üblicherweise
kommen dabei CCD-Kameras zur Anwendung, welche die Oberfläche
eines Gegenstands erfassen. Die aufgenommenen Bilder werden beispielsweise
durch OCR-Technik ausgewertet, wobei in einer angeschlossenen Datenverarbeitungseinheit
sowohl handschriftliche Informationen als auch maschinenlesbare
Informationen wie Barcodes ausgewertet werden können. Werden handschriftliche
Informationen ausgewertet, kann durch die Datenverarbeitungseinheit
beispielsweise ein Barcode erzeugt werden, der für die
nachgeschaltete Verarbeitung und den Weitertransport des Gegenstands
auf einer bestimmten Seite des Gegenstands aufgebracht wird.
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Darüber
hinaus können Label aufgebracht werden, in denen Routinginformationen
verschlüsselt werden. Beispielsweise offenbart die internationale Patentanmeldung
WO 02/057030 A1 ein
System zum Lesen und Auswerten von Informationen auf Paketen, bei
dem Pakete so auf einem Transportband abgelegt werden, dass ihre
Zielinformationen für eine Kamera sichtbar sind. Die erfassten
Bilder werden von einer Datenverarbeitungsanlage ausgewertet, wobei
sie mit hinterlegten Kunden- oder Lexikadaten verglichen werden,
um die Fehlerquote zu verringern. Ergänzend wird ein Routing-Label
auf das jeweilige Paket aufgebracht.
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Um
graphische Informationen auf einem Gegenstand erfassen zu können,
muss dieser üblicherweise so auf einer Förderstrecke
ausgerichtet sein, dass die Seite, auf der sich die Informationen
befinden, optisch erfasst werden kann. Dazu können Gegenstände
von vorneherein manuell so auf der Förderstrecke platziert
werden, dass sie die erforderliche Ausrichtung haben. Dies erfordert
jedoch einen hohen manuellen Arbeitsaufwand. Alternativ können nicht
korrekt ausgerichtete Gegenstände erkannt werden, wenn
ihre Zielinformationen von den optischen Erfassungsmitteln nicht
erfasst werden konnten. Diese Gegenstände werden daraufhin
manuell oder maschinell so gedreht, dass sie die korrekte Ausrichtung
haben und den optischen Erfassungsmitteln erneut zugeführt
werden können. Dies ist jedoch ebenfalls mit einem hohen
Aufwand verbunden und erfordert mehrere Förder- und Sortierstrecken.
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Die
US-Patentschrift
US 3,592,326 offenbart beispielsweise
ein solches System, bei dem Postpakete über mehrere Transportbänder
vereinzelt und eine Seite der Pakete gescannt wird. Befindet sich auf
der gescannten Seite keine zu erfassende Information, wird das Paket
ausgeschleust und gedreht, bis sich die zu erfassenden Informationen
auf der korrekten Seite befinden.
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Ferner
ist es aus dem Stand der Technik bekannt, beim Transport eines Gegenstands
auf einer Förderstrecke alle Seiten des Gegenstands optisch zu
erfassen, so dass aufgebrachte Zielinformationen stets erfasst werden,
ohne dass der Gegenstand eine bestimmte Ausrichtung haben muss.
Dies erfolgt beispielsweise mit CCD-Kameras auf allen Seiten eines Förderbands.
Die so erfassten Informationen können für ein
anschließendes Routing des Gegenstands über weitere
Förder- und Sortierstrecken von einer Steuerung des Fördersystems
verwendet werden. Um einen Gegenstand auf weiteren Zwischenstationen
eines Fördersystems erneut erfassen zu können, ist
jedoch an jeder dieser Zwischenstationen eine Allseiten-Scannung
des Gegenstands erforderlich. Will man diese vermeiden, muss wiederum
eine korrekte Ausrichtung der Gegenstände erfolgen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zur Bearbeitung von
Gegenständen mit aufgebrachten Informationen auf einer
Förderstrecke bereitzustellen, welche auf einfache Weise
die wiederholte Erfassung dieser Informationen ermöglicht, ohne
dass die Gegenstände in eine bestimmte Ausrichtung gebracht
werden müssen.
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Aufgabe
der Erfindung ist ferner die Bereitstellung eines Verfahrens zum
Betrieb einer solchen Vorrichtung.
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Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen
Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Vorrichtung
ergeben sich aus den Unteransprüchen 2–9. Die
Aufgabe wird ferner durch ein Verfahren nach Anspruch 10 gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen des Verfahrens ergeben sich
aus den Unteransprüchen 11–18.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung zur Bearbeitung von
Gegenständen, die auf wenigstens einer Seite eine optisch
erfassbare Information aufweisen, sieht eine Förderstrecke
zum vereinzelten Transport der Gegenstände durch die Vorrichtung
vor. Auf der Förderstrecke ist eine Leseeinrichtung zum
berührungslosen Erfassen von Informationen auf allen Seiten
der Gegenstände vorgesehen. Erfindungsgemäß steht
die Leseeinrichtung in Verbindung mit einer Datenverarbeitungseinheit,
welche Mittel zum Empfangen und Auswerten der erfassten Informationen
von allen Seiten der Gegenstände aufweist. Die Auswertung
dieser Informationen in der Datenverarbeitungseinheit umfasst wenigstens
die Bestimmung derjenigen Seite eines Gegenstands, auf der Informationen erfasst
wurden. Die Datenverarbeitungseinheit umfasst ferner Mittel zur
Duplizierung der erfassten Informationen und Mittel zur Übermittlung
der duplizierten Informationen an eine Druckeinheit. Die Druckeinheit
wiederum weist Mittel zum Aufbringen der duplizierten Informationen
auf eine festgelegte Leseseite der Gegenstände auf, wobei
die Vorgabe der Leseseite in der Datenverarbeitungseinheit hinterlegt ist.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung weist
die Leseeinrichtung wenigstens sechs Erfassungsmittel auf, die so
angeordnet sind, dass sie alle Seiten von auf der Förderstrecke
daran vorbei transportierten Gegenständen erfassen können.
Die Leseeinrichtung kann beispielsweise CCD-Kameras umfassen. Vorzugsweise
weist die Förderstrecke im Bereich der Leseeinrichtung
einen transparenten Bereich und in Förderrichtung vor diesem
transparenten Bereich eine Beschleunigungseinrichtung zum Beschleunigen
der Gegenstände über den transparenten Bereich
hinweg auf.
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Die
Erfassungsmittel dienen zur optischen Erfassung von Informationen.
Ein bevorzugtes Beispiel eines optischen Erfassungsmittels ist eine
Leseeinrichtung, beispielsweise eine Kamera, ein Scanner, eine optische
Abtastvorrichtung oder ein Bildsensor. Ein Bildsensor ist eine Vorrichtung
zur Aufnahme von zweidimensionalen Abbildern aus Licht auf elektrischem
oder mechanischem Wege.
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Technische
Lösungen zur Aufnahme eines Bildes im sichtbaren Bereich
bis zum Infrarot beruhen oft auf zweidimensionalen Anordnungen (Arrays)
von Strahlungssensoren, deren Signale elektronisch ausgelesen werden.
Beispiele für Bildsensoren sind Charge-coupled Device(CCD)-Bildsensoren
oder CMOS-Sensoren.
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Die
Datenverarbeitungseinheit umfasst Mittel zum Auslesen von Informationen
aus den Bildern der Kameras, wobei die ausgelesenen Informationen dupliziert
werden. Die Datenverarbeitungseinheit kann Mittel für eine
optische Zeichenerkennung wie eine OCR- und/oder ICR-Erkennung aufweisen.
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Die
Druckeinheit kann Mittel zum Drucken der duplizierten Informationen
auf einen Aufkleber und Mittel zum Aufbringen des Aufklebers auf
eine festgelegte Leseseite der Gegenstände aufweisen.
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Die
Datenverarbeitungseinheit weist ferner Mittel zur Bestimmung der
Position und Ausrichtung eines Gegenstands auf der Förderstrecke
auf, wobei die Datenverarbeitungseinheit das Bild einer Kamera oberhalb
der Förderstrecke verwendet. Die Datenverarbeitungseinheit
umfasst Mittel zur Übermittelung der ermittelten Position
und Ausrichtung eines Gegenstands an die Druckeinheit, wobei die
Druckeinheit Mittel zur Umsetzung dieser Informationen über
die Position und Ausrichtung eines Gegenstands umfasst, um die duplizierten
Informationen gezielt auf einen Gegenstand aufzubringen.
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Von
der Erfindung umfasst ist ferner ein Verfahren zur Bearbeitung von
Gegenständen mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung. Dabei übermittelt die Leseeinrichtung die
erfassten Informationen von allen Seiten der Gegenstände
an eine Datenverarbeitungseinheit, welche die erfassten Informationen auswertet,
wobei die Auswertung dieser Informationen in der Datenverarbeitungseinheit
wenigstens die Bestimmung derjenigen Seite umfasst, auf der Informationen
erfasst wurden. Die Datenverarbeitungseinheit dupliziert die erfassten
Informationen und übermittelt sie an eine Druckeinheit,
welche die duplizierten Informationen auf eine festgelegte Leseseite der
Gegenstände aufbringt.
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Die
Datenverarbeitungseinheit kann die Informationen aus den Bildern
der Kameras auslesen, wobei die ausgelesenen Informationen dupliziert werden.
Dazu kann die Datenverarbeitungseinheit die Bilder der Kameras beispielsweise
mit einer optischen Zeichenerkennung wie einer OCR- und/oder ICR-Erkennung
auswerten.
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Die
festgelegte Leseseite der Gegenstände ist vorzugsweise
die Oberseite der Gegenstände. Die Datenverarbeitungseinheit
bestimmt aus den durch die Leseeinrichtung erfassten Informationen
diejenige Seite eines Gegenstands, auf der die Informationen erfasst
wurden, und die Datenverarbeitungseinheit vergleicht diese Seite
mit der festgelegten Leseseite. Stimmt diese Seite mit der festgelegten
Leseseite überein, wird die erfasste Information nicht
dupliziert, da sie sich bereits auf der Leseseite eines Gegenstands
befindet.
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Die
Datenverarbeitungseinheit bestimmt ferner die Position und Ausrichtung
eines Gegenstands auf der Förderstrecke, wobei sie das
Bild einer Kamera oberhalb der Förderstrecke verwendet.
Die Datenverarbeitungseinheit sendet die so ermittelte Position
und Ausrichtung eines Gegenstands an die Druckeinheit, welche diese
Informationen über die Position und Ausrichtung eines Gegenstands
umsetzt und die duplizierten Informationen gezielt auf einen Gegenstand
aufbringt.
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Die
Erfindung bringt den Vorteil mit sich, dass Informationen wiederholt
von einem Gegenstand erfasst werden können, ohne dass der
Gegenstand zuvor in eine bestimmte Ausrichtung gebracht werden musste.
Die Gegenstände müssen auf einer Förderstrecke
somit lediglich vereinzelt werden, um einzeln erfasst werden zu
können. Die Information wird einfach dupliziert und auf
die korrekte Leseseite aufgebracht. Dabei stellt das erfindungsgemäße
Verfahren ein einfaches Verfahren dar, das sich dennoch grundlegend
von bisherigen Verfahren zur Lösung der Aufgabe der Erfindung
unterscheidet.
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Weitere
Vorteile, Besonderheiten und zweckmäßige Weiterbildungen
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Darstellung eines möglichen Ausführungsbeispiels
der Erfindung anhand der Abbildung in 1.
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1 zeigt
ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung 10, bestehend aus einer Förderstrecke 30,
auf der Gegenstände 20 in Pfeilrichtung transportiert
werden. Bei den Gegenständen handelt es sich beispielsweise
um Postpakete, verpackte Waren oder Zeitungsbündel, die
auf einer Seite mit einer Zieladresse oder einer Identifikation
des jeweiligen Gegenstands versehen sein können. Bei der
Zieladresse kann es sich wie bei Paketsendungen nicht nur um Postanschriften,
sondern auch um Zielorte innerhalb eines Logistiksystems handeln.
Beispielsweise können verpackte Warensendungen mit Informationen
zu einem Zielort versehen sein, zu dem eine Ware transportiert werden
soll, um beispielsweise weitere Waren zu der Verpackung zu kommissionieren
oder den verpackten Gegenstand in einem Produktionsprozess zu verwenden. Zudem
können Gegenstände mit eindeutigen Identifikationen
versehen sein, mit denen sie an mehreren Stationen innerhalb eines
Transportsystems identifizierbar sind.
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Die
aufgebrachten Informationen können sowohl in Klarschrift
als auch in verschlüsselter Form aufgebracht sein. Als
Verschlüsselung können beispielsweise Barcodes
oder Matrix-Codes verwendet werden. Ferner können die Informationen
direkt auf den Gegenstand aufgedruckt sein oder es wird ein Etikett/Label
verwendet, auf welches die Informationen aufgebracht sind. Klarschriftangaben
und verschlüsselte Informationen können auch in
Kombination auf einem Gegenstand vorhanden sein. Beispielsweise
kann eine Paketsendung mit einem aufgeklebten Paketlabel versehen
sein, das von einem Versender mit einer Empfängeradresse
in Klarschrift beschrieben wurde, während das Label ferner
einen Barcode mit einer verschlüsselten Zahlenfolge aufweist, über
welche die Sendung im Versandsystem eindeutig identifizierbar ist.
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Die
Gegenstände 20 werden vorzugsweise vereinzelt
auf der Förderstrecke 20 transportiert. Für die
Vereinzelung können bekannte Verfahren und Einrichtungen
beispielsweise in Form von Transportbändern mit unterschiedlichen
Geschwindigkeiten oder Schieber zum Einsatz kommen, welche die Gegenstände
gezielt von einer Lage in eine andere Lage verschieben. Die Vereinzelung
kann mit oder ohne Unterstützung einer Sensorik durchgeführt
werden, welche die Lage von Gegenständen auf der Förderstrecke
detektiert.
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An
der Förderstrecke 30 befindet sich eine Leseeinrichtung 40,
mit der alle Seiten der einzeln daran vorbei geführten
Gegenstände 20 gescannt werden können.
Vorzugsweise kommen für diese Allseiten-Scannung mindestens
sechs optische Erfassungsmittel zum Einsatz, die so angeordnet sind, dass
sie alle Seiten eines daran vorbei geführten Gegenstands
erfassen können.
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Ein
bevorzugtes Beispiel des optischen Erfassungsmittels ist eine Leseeinrichtung,
beispielsweise eine Kamera, ein Scanner, eine optische Abtastvorrichtung
oder ein Bildsensor. Bei den Kameras handelt es sich beispielsweise
um CCD-Kameras, und die gleichzeitige Erfassung von Informationen auf
mehreren Seiten eines Gegenstands kann mit üblichen Verfahren
und Anordnungen von Kameras durchgeführt werden, welche
dem Fachmann aus dem Stand der Technik bekannt sind.
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Es
ist auch zweckmäßig, einen oder mehrere Spiegel
einzusetzen. Es ist beispielsweise möglich, dass bei Einsatz
eines Spiegels ein Erfassungsmittel über den Spiegel umgelenkte
optische Signale empfängt und so gemeinsam mit dem Spiegel
die Funktion von zwei Erfassungsmittel wahrnimmt.
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Um
auch die Unterseite eines Gegenstands 20 erfassen zu können,
ist der Bereich 31 der Förderstrecke 30,
in dem die Scannung der Gegenstände erfolgt, vorzugsweise
transparent ausgeführt, so dass ein Erfassungsmittel, beispielsweise
eine Kamera, unterhalb der Förderstrecke positioniert werden
kann. Dabei kann es sich beispielsweise um eine transparente Platte
handeln, die zwischen zwei Förderbändern angeordnet
ist. Vor diesem transparenten Bereich befindet sich vorzugsweise
ein Mittel zum Beschleunigen der Gegenstände über
den transparenten Bereich hinweg. Die Gegenstände werden dazu
beispielsweise von einem ersten Förderband zu der transparenten
Platte transportiert, wobei sich direkt vor der Platte ein weiteres
Transportband 32 befindet, das eine wesentlich höhere
Geschwindigkeit hat als das erste Förderband. Die Gegenstände
werden von diesem schnellen Förderband beschleunigt und
rutschen über die transparente Platte 31 hinweg, bis
sie wieder von einem dahinter angeordneten Förderband aufgenommen
und weitertransportiert werden.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die
Förderstrecke 30 im Bereich der Leseeinrichtung 40 in
Förderrichtung leicht nach unten geneigt, so dass die Gegenstände
aufgrund der Schwerkraft über die transparente Platte 31 rutschen,
bis sie wieder von einem dahinter angeordneten Förderband
aufgenommen und weitertransportiert werden.
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Die
von den Leseeinheiten (Kameras) der Leseeinrichtung 40 aufgenommenen
Bilder werden einer Datenverarbeitungseinheit 50 zugeführt,
welche eine Auswertung der Bilder vornimmt. Diese Auswertung beinhaltet
wenigstens die Bestimmung der Seite eines Gegenstands, auf der Informationen
erfasst wurden. Dies kann auf der Basis der Bildinformationen und
der definierten Anordnung der Leseeinheiten (Kameras) durchgeführt
werden. Konnte lediglich die untere Leseeinheit (Kamera) eine Information
erfassen, bedeutet dies, dass sich die gesuchte Information auf
der Unterseite des Gegenstands befindet.
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Die
Datenverarbeitungseinheit 50 führt nun einen Vergleich
der so bestimmten Seite mit Informationen mit einer festgelegten
Leseseite durch. Die Leseseite ist in der Datenverarbeitungseinheit 50 hinterlegt.
Bei der Leseseite handelt es sich um diejenige Seite von Gegenständen,
auf der sich die Information befinden muss, um von darauf folgenden
Leseeinrichtungen erfasst werden zu können. Ist es auf
der weiteren Förder- und Verteilstrecke vorgesehen, dass
Informationen stets von oben erfasst werden, ist die festgelegte
Leseseite beispielsweise die Oberseite der Gegenstände.
Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass sich Leseeinrichtungen
beispielsweise in Förderrichtung rechts von der Förderstrecke
befinden, so dass die festgelegte Leseseite die rechte Seite eines
Gegenstands ist.
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Da
erfindungsgemäß auf die festgelegte Leseseite
ein Aufdruck oder ein Label mit einem Aufdruck aufgebracht werden,
hat es sich jedoch als vorteilhaft erwiesen, dass als Leseseite
die Oberseite der Gegenstände festgelegt wird. So kann
der Aufdruck oder ein Label aufgebracht werden, ohne dass sich der
Gegenstand dabei verschiebt. Ferner ist die Position und Ausrichtung
eines Gegenstands über die Oberseite besser definierbar,
als dies über seitliche Oberflächen der Fall ist,
da vereinzelte Gegenstände stets flach auf der Förderstrecke
aufliegen, so dass ihre Oberseite im Wesentlichen parallel zur Förderstrecke
liegt und gut bedruckt werden kann. Seitenflächen können
dagegen je nach Lage des Gegenstands schräg zu einem Druckkopf
stehen, was die Druckqualität verringern oder einen Druck
bzw. das Aufbringen eines Labels sogar unmöglich machen
kann. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung
handelt es sich bei der festgelegten Leseseite der Gegenstände
daher um die Oberseite der Gegenstände.
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In
diesem Fall befindet sich oberhalb der Förderstrecke 30 eine
Druckeinheit 60, die direkt auf Gegenstände drucken
oder ein Label 70 erzeugen kann, das auf die Gegenstände
aufbringbar ist. Die Druckeinheit 60 steht in Verbindung
mit der Datenverarbeitungseinheit 50, welche die Bilder
der Leseeinrichtung 40 auswertet und mit der Vorgabe für
die Leseseite vergleicht. Konnte nur die Leseeinheit (Kamera) unterhalb
der Förderstrecke eine Information erfassen, ergibt der
Vergleich mit der festgelegten Leseseite, dass die beiden Seiten
nicht übereinstimmen. Die Datenverarbeitungseinheit sendet
daher ein Signal an die Druckeinheit 60, einen Aufdruck
oder ein Label auf die Oberseite des nächsten Gegenstands aufzubringen.
Wurde dagegen die Oberseite als diejenige Seite ermittelt, auf der
sich eine Information befindet, sendet die Datenverarbeitungseinheit
kein Signal für einen Druck an die Druckeinheit, da keine zusätzliche
Aufbringung von Informationen erforderlich ist. Vielmehr befindet
sich der Gegenstand bereits in der richtigen Ausrichtung und die
Informationen können von einer Leseeinrichtung oberhalb
der Förderstrecke erfasst werden.
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Sendet
die Datenverarbeitungseinheit 50 ein Signal zum Druck an
die Druckeinheit 60, erfolgt dies zusammen mit der Übermittelung
eines Duplikats der ermittelten Informationen. Die Datenverarbeitungseinheit
dupliziert dazu alle oder nur einen Teil der erfassten Informationen.
Ist für eine weitere Bearbeitung die Erfassung von Barcodes
erforderlich, wird ein erfasster Barcode dupliziert und auf die
Oberseite eines Gegenstands aufgebracht. Ist ferner die Erfassung
einer Empfängeradresse erforderlich, um daraus beispielsweise
später einen Sortiercode für die Förderstrecke
zu erzeugen, wird die Empfängeradresse dupliziert. Dabei
kann die erfasste Empfängeradresse von der Datenverarbeitungseinheit 50 durch
OCR- und/oder ICR-Techniken extrahiert und neu erzeugt werden. Alternativ
wird aus dem von einer Leseeinheit (Kamera) aufgenommenen Bild der Bereich
mit der Empfängeradresse ausgeschnitten und ohne weitere
Bearbeitung auf den Gegenstand aufgebracht.
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Auch
ein erfasster Barcode kann neu erzeugt oder lediglich als Kopie
des aufgenommenen Bildes aufgedruckt werden. Um die Leseraten nachgeschalteter
Prozesse zu erhöhen, hat es sich jedoch als vorteilhaft
erwiesen, Informationen aus den aufgenommenen Bildern zu extrahieren
und die Informationen zu duplizieren, indem sie neu erzeugt werden.
Auf diese Weise können Mängel an den ursprünglichen Informationen
behoben werden. Ist eine Empfängeradresse beispielsweise
handschriftlich oder in einer blassen Farbe aufgebracht, kann sie
nun in schwarzer Druckschrift aufgebracht werden. Die Datenverarbeitungseinheit
fügt jedoch keine Informationen zu den erfassten Informationen
hinzu, sondern dupliziert diese lediglich. Im einfachsten Fall werden
aus dem aufgenommenen Bild einer Leseeinheit, vorzugsweise einer
Kamera, lediglich die relevanten Informationsbereiche ausgeschnitten
und farbig oder schwarz-weiß auf der festgelegten Leseseite
des Gegenstands aufgebracht.
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Die
Datenverarbeitungseinheit 50 wertet ferner das Bild der
Leseeinheit, vorzugsweise der Kamera, oberhalb der Förderstrecke 30 aus,
um die Position und Ausrichtung des Gegenstands 20 auf
der Förderstrecke zu bestimmen. Diese Daten werden ebenfalls
der Druckeinheit 60 übermittelt, damit diese einen
Aufdruck gezielt auf einen Gegenstand aufbringen kann. Damit sich
die Lage eines Gegenstands zwischen der Leseeinrichtung 40 und
der Druckeinheit 60 nicht wesentlich verändert,
sollte der Mechanismus zum Transport der Gegenstände über
die transparente Platte 32 daher entsprechend ausgestaltet
sein.
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Alternativ
können hinter der Leseeinrichtung 40 Mittel zur
Positionierung der Gegenstände in einer bestimmten Druckposition
vorgesehen sein. Dabei kann es sich beispielsweise um Leitbleche
handeln, welche die Gegenstände in eine zentrale Lage führen,
die einen Aufdruck ermöglicht. Diese Vorgehensweise eignet
sich insbesondere für Gegenstände ähnlicher
Größe und Form. Bei Gegenständen mit stark
variierender Größe und Form, wie es beispielsweise
bei Postpaketen der Fall ist, ist eine verlässliche Ausrichtung
schwer zu realisieren, so dass sie durch die beschriebene Auswertung
des Bildes der oberen Leseeinheit, vorzugsweise der Kamera, ergänzt
oder ersetzt werden kann.
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- 10
- Bearbeitungsvorrichtung
- 20
- Gegenstand,
Postpaket, Verpackung, Ware
- 30
- Förderstrecke,
Transportband
- 31
- Transparenter
Bereich
- 32
- Beschleunigungseinrichtung,
Beschleunigungsband
- 40
- Leseeinrichtung
- 50
- Datenverarbeitungseinheit
- 60
- Druckeinheit,
Druckmittel
- 70
- Label
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 02/057030
A1 [0005]
- - US 3592326 [0007]