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Die
Erfindung betrifft ein Tor mit einem zum Öffnen und Verschließen einer
Gebäudeöffnung bewegbaren
Verschlusselement und einer Torwelle, die mit dem Verschlusselement
zur gemeinsamen Bewegung gekoppelt ist sowie mit einer an der Torwelle
angreifenden Gewichtsausgleichseinrichtung, die wenigstens ein Federelement
aufweist, das bei Drehung der Torwelle in einer ersten Richtung
spannbar und bei Drehung in einer zweiten Richtung entlastbar ist.
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Derartige
Tore sind in Form von Rolltoren oder auch von Sektionaltoren oder
anderen Über-Kopf-Toren
mit Torwelle unter anderem von der Hörmann KG auf dem Markt erhältlich.
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Rolltore
sind bekannt, sie haben ähnlich
einer Jalousie die Aufgabe, Durchgänge zu verschließen. Das
Verschlusselement ist bei Rolltoren insbesondere als Behang ausgebildet.
Der Behang wird zum Beispiel gebildet aus einzelnen ineinander gelenkig
zusammengefügten
Paneelen oder Rolltorstäben,
die um eine als Wickelwelle ausgebildete Torwelle einen Ballen oder
Rolltorpanzer bildend aufgerollt werden.
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Zum
Antreiben solcher Rolltore ist meist ein in der Wickelwelle eingelassener
Rohrmotor oder ein auf die Wickelwelle geflanschter Schneckengetriebemotor
vorgesehen.
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Es
sind auch Federausgleiche für
den Gewichtsausgleich des Torbehanges vorgesehen. Ein solcher Federausgleich
erfolgt zum Herabsetzen der Antriebsleistung oft durch eine in der
Tor- oder Wickelwelle angeordnete Drehfeder oder durch auf der Tor-
oder Wickelwelle um ein Achse drehbar angeordnete Spiralfederpakete.
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In
jüngster
Zeit immer strenger werdende Sicherheitsanforderungen für kraftbetätigte Tore
können
an Rolltoren nur mit aufwändigen
mechanischen und elektronischen Elementen eingehalten werden. Dies
macht derartige Tore aufwändig
und teuer.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Tor der eingangs genannten
Art und insbesondere ein Rolltor zu entwickeln, welches sich mit
einfachen Antriebsmitteln geringerer Leistung antreiben lässt und
bei einfachem und kostengünstigem
Aufbau den in unterschiedlichen Standards geforderten Sicherheitsbedingungen
entspricht. Zum Lösen
dieser Aufgabe ist ein Tor mit den Merkmalen des beigefügten Anspruches
1 vorgesehen.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Eine
vorteilhafte Antriebsvorrichtung zur Verwendung an einem solchen
Tor ist Gegenstand des Nebenanspruches.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die oben genannte
Aufgabe gelöst,
indem ein Rolltor mit einem unkomplizierten Gleichstrommotor, beispielsweise
einem 24V-Scheibenwischermotor, und einem Federausgleich versehen wird.
Der Federausgleich ist vorzugsweise derart ausgebildet, dass er
der Drehmomentcharakteristik des Rolltorballens entspricht, um so
die Antriebsleistung möglichst
gering zu halten. Dadurch lassen sich auch einfache Motoren mit
geringen Anforderungen an deren Leistung verwenden.
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Vorteilhafterweise
wird ein Federausgleich außerhalb
der Wickelwelle oder Torwelle bzw. außerhalb des Rolltorballens
angeordnet. Besonders bevorzugt ist der Federausgleich durch wenigstens
ein Zugfederpaket ausgeführt.
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Die
Ausführung
einer Gewichtsausgleichseinrichtung mit einer Zugfeder stellt eine
besonders einfache und unkomplizierte Möglichkeit dar, die Ausgleichscharakteristik
möglichst
nahe an die Drehmomentcharakteristik des auf- und abzuwickelnden
Behanges anzupassen.
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Dabei
greift die Zugfeder zum Ausgleichen an der Torwelle an. Durch die
spiralförmige
Aufwickelung des Rolltorballens erhält man eine nichtlinear verlaufende
Drehmomentcharakteristik. Eine vorteilhafte Lösung, die Zugfedercharakteristik
so zu gestalten, dass sie der Drehmomentcharakteristik eines Rolltors
annähernd
entspricht, lässt
sich durch ein sich im Verlauf des Torweges im Übersetzungsverhältnis änderndes
Getriebe, das zwischen die Zugfeder und die Torwelle geschaltet
ist, erreichen.
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Eine
entsprechende Getriebeeinrichtung weist zum Beispiel eine Wickeltrommel
zum Aufwickeln eines die Zugfeder mit der Torwelle verbindenden
Zugmittels auf, die in unterschiedlichen Torstellungen einen unterschiedlichen
Wickelradius für
das Zugmittel zur Verfügung
stellt. Beispielsweise ist hierzu eine konische Seiltrommel zum
Aufwickeln eines als Seileinrichtung ausgeführten Zugmittels vorgesehen.
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Das
Federelement der Gewichtsausgleichseinrichtung weist vorzugsweise
mehrere Zugfedern, insbesondere ein Zugfederpaket auf. So wird die
Haltekraft auch bei Bruch einer Feder noch durch die eine weitere
Zugfeder oder durch die mehreren weiteren Zugfedern zur Verfügung gestellt,
so dass ein Abstürzen
des Behanges bei Federbruch vermieden wird. Gefährdungen durch Federbruchstücke bei
Federbruch lassen sich vermeiden, wenn man mehrere Federn ineinander
verschachtelt. Beispielsweise ist eine äußere und eine innere Zugfeder
vorgesehen, die zum Beispiel konzentrisch zueinander angeordnet
sind. Eine Vermeidung eines Verhakens der einzelnen Federwindungen
ineinander sowie ein sicheres Auffangen von Federbruchstücken lassen
sich durch eine gegenläufige
Wicklung der inneren und äußeren Feder
erreichen. Bei gegenläufiger
Wicklung sind bei jeder Federwicklung sich kreuzende Federbereiche
der beiden Federn vorgesehen, die ein Umherfliegen von Federbruchstücken vermeiden.
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Um
ein Fingerklemmen in den gespannten Federn zu vermeiden, sind diese
vorzugsweise verdeckt angeordnet. Sie sind beispielsweise durch
eine Zarge oder ein sonstiges Rahmenelement des Tores abgedeckt.
Beispielsweise sind sie in einem Hohlraum des Torrahmens geführt oder
von Rahmenprofilteilen umgriffen. Mit einem Ende ist das Federpaket und/oder
die wenigstens eine Zugfeder an einem ortsfest anzubringenden Rahmenteil
befestigbar. An dem anderen Ende greift vorzugsweise das Zugmittel an.
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Das
Zugmittel ist weiter vorzugsweise in mehrere im wesentlichen parallel
geführte
Zugelemente aufgeteilt. So ist auch bei Bruch eines der Zugelemente
ein Abstürzen
vermieden, so dass besondere Fühl-
und Fangelemente für
den Fall von Seilbrüchen
eingespart werden können.
Beispielsweise hat das Zugmittel wenigstens zwei etwa parallel geführte Zugseile,
insbesondere Drahtseile.
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Vorteile
der Erfindung und/oder von bevorzugten Ausführungsformen davon sind:
- • In
bevorzugter Ausgestaltung ist eine Notentriegelungsvorrichtung vorgesehen,
mit der eine Entkupplung eines Motors in Notfällen, insbesondere zur Notöffnung bei
Stromausfall, vom Innenraum und/oder auch von außen ohne besonderes Werkzeug,
wie beispielsweise Handkurbel oder Nothandkette, erzielbar ist.
- • Ein
besonderer Federausgleich ist vorgesehen, damit das Tor im Notfall
manuell über
Aufwickeln des Behanges geöffnet
werden kann und damit nur eine geringe Antriebsleistung erforderlich
ist.
- • Vorzugsweise
ist ein Federpaket mit wenigstens zwei Federn vorgesehen. Einzelne
Zugfedern sind weiter vorzugsweise ineinander verschachtelt Bei
einem Federbruch gibt es so keinen unmittelbaren Torabsturz; und
wegen der Verschachtelung ist keine Federbruchsicherung notwendig.
- • Der
Einsatz von zwei Zugelementen pro Zugmittel, beispielsweise von
wenigstens zwei Zugseilen, gilt als Seilbruchsicherung.
- • Durch
den Einsatz eines Gleichstrom-Motors lässt sich eine Steuerung realisieren,
die sicherheitstechnische Anforderungen – beispielsweise Schliellkraftbegrenzung – auf einfache,
kostengünstige
Weise erfüllt.
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Das
vorteilhafterweise vorgesehene Antriebsaggregat besitzt in besonders
bevorzugter Ausgestaltung einen Antriebsmotor, der mit einem hoch übersetzten
Schneckengetriebe versehen ist. Die Übersetzung liegt vorzugsweise
im Bereich von 1:50 bis 1:200 und ist zum Beispiel 1:91. Insbesondere
bei derartig hohen Übersetzungen
ist in dem Schneckengetriebe eine sichere statische Selbsthemmung
zu erreichen.
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Weiter
ist in besonders bevorzugter Ausgestaltung noch ein Zugmittelgetriebe
vorgesehen, mit dem das Antriebsaggregat an die Wickelwelle angekoppelt
ist. Auch dieses Zugmittelgetriebe dient vorzugsweise der weiteren
Untersetzung.
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Insbesondere
lässt sich
mit einem solchen Zugmittelgetriebe besonders einfach eine Notentriegelungsmöglichkeit
erreichen, mit der sich das Tor in Notfällen, z. B. Stromausfällen, leicht öffnen lässt.
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Beispielsweise
ist zur Abtriebsseite (Torwelle, Wickelwelle) die Antriebsdrehzahl
nochmals durch ein beispielsweise als Kettengetriebe ausgebildetes
Zugmittelgetriebe im Verhältnis
1:3 untersetzt.
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Eine
Notentriegelung lässt
sich besonders einfach durch eine Entkupplung. erreichen, die dadurch
erfolgt, indem der Motor mit seinem Abtriebsrad, beispielsweise
einem Antriebskettenritzel, aus dem Eingriffsbereich des Zugmittels
des Zugmittelgetriebe, beispielsweise einer Kette, geschwenkt wird.
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Bei
einer entsprechenden Schwenklagerung ist eine sichere Halterung
des Motorantriebsaggregates bei einfacher Ausführung der Halterung möglich. Auch
kann man bei einer solchen Schwenkvorrichtung zum Beispiel durch
ein Schwenken über
den Totpunkt hinaus eine sichere Betriebsstellung unter Spannung
des Zugmittels erhalten. Vorzugsweise ist die Schwenkvorrichtung
nach dem Prinzip eines Kniehebels ausgebildet oder weist einen Kniehebel auf.
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Insbesondere
lässt sich
durch das Schwenken einfach und ohne großen Kraftbedarf das Zugmittel
eines Zugmittelgetriebes spannen. Wird ein Kniehebelprinzip eingesetzt,
lassen sich die Betätigungskräfte weiter
reduzieren und dennoch eine hohe Spannkraft erreichen.
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Der
Motor kann beispielsweise durch ein Verriegelungselement in seiner
Betriebsstellung gehalten werden.
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Um
eine sichere Entriegelung, beispielsweise über einen Bowdenzug, auch von
außen
zu ermöglichen,
kann eine Vorspannung vorgesehen sein, die den Motor aus seiner
Betriebsstellung heraus in eine Notentriegelungsstellung vorspannt.
Man braucht dann nur das Riegelelement, beispielsweise mittels des
Bowdenzuges von außen
zu entriegeln, so dass der Motor in seiner Notentriegelungstellung und
somit außer
Eingriff mit der Getriebevorrichtung, welche den Motor an die Torwelle
koppelt, springt. Anschließend
kann der Behang dann manuell aufgeschoben werden. Die Federausgleichseinrichtung sorgt
auch bei einem solchen manuellen Aufschieben für ein sicheres Aufwickeln.
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Diese
Art der Notentriegelung kann auch bei anderen Toren, ohne oder mit
einem anders ausgeführtem
Gewichtsausgleich vorgesehen werden.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Darin
zeigt:
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1 eine
Innenansicht auf ein Rolltor mit Antrieb und Gewichtsausgleichseinrichtung;
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2 die
Antriebsvorrichtung für
das Rolltor nach 1 in einer Betriebsstellung;
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3 die
Antriebsvorrichtung von 2 in Notentriegelungsstellung
und
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4 ein
Diagramm, das die Drehmomente, die durch den Behang, die Feder und
die Antriebseinrichtung an der Wickelwelle des Rolltores ausgeübt werden, über den
Torweg hinweg aufgetragen.
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Das
in 1 insgesamt mit 10 bezeichnete Rolltor
weist eine Torwelle in Form einer Wickelwelle 12, ein Verschlusselement
zum Öffnen
und Verschließen
einer Gebäudeöffnung 14 in
Form eines auf die Wickelwelle 12 zu einem Torballen 16 aufwickelbaren
Behanges 18 und eine Zarge 20 auf.
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Die
Zarge 20 ist als ortsfestes Rahmenelement an der Berandung
der Gebäudeöffnung 14 zu befestigen
und weist jeweils links und rechts der Gebäudeöffnung 14 je eine
Führung 22 für den Behang 18 auf.
An der Zarge 20 sind weiter zwei Lager 24 für die Wickelwelle 12 vorgesehen.
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An
einem ersten Ende der Wickelwelle 12 greift eine Antriebsvorrichtung 26 an.
An einem zweiten Ende der Wickelwelle 12 greift eine Gewichtsausgleichseinrichtung 28 an.
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Die
Gewichtsausgleichseinrichtung 28 weist ein Federelement
in Form eines Federpaketes 30 auf, das aus wenigstens einer
inneren Zugfeder 32 und einer äußeren Zugfeder 34 gebildet
ist. Die innere Zugfeder 32 ist innerhalb der äußeren Zugfeder 34 etwa
konzentrisch so aufgenommen, dass die Zugfedern 32, 34 verschachtelt
zueinander angeordnet sind. Die Zugfedern 32, 34 sind,
wie dies nicht näher dargestellt
ist, gegenläufig
gewickelt. Das Federpaket 30 ist in einem Hohlraum der
Zarge 20 aufgenommen, wie dies durch ein gestrichelt dargestelltes
Zargenprofilteil 36, das das Federpaket 30 gegen
Zugriff durch Personen verdeckt, angedeutet ist. Ein erstes Ende
des Federpaketes 30 ist über einen Federsitz 38 mit
Zughaken 40 an einem ortsfesten Bereich der Zarge 20 eingehakt.
An dem zweiten freien Ende ist das Federpaket 30 mit einer
Getriebeeinrichtung 42 verbunden, mittels der die Zugkraft
der Zugfedern 32, 34 als ein Drehmoment auf die
Wickelwelle 12 aufgebracht wird. Die Getriebeeinrichtung 42 ist
derart ausgebildet, dass das durch die Zugkraft verursachte Drehmoment
von der Stellung der Wickelwelle 12 abhängig ist und den wegabhängigen Drehmomenten, die
durch den Torballen 16 bzw. den Behang 18 in den
unterschiedlichen Torstellungen ausgeübt werden, entgegenwirkt und
so diese Drehmomente möglichst
entsprechend kompensiert.
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In
dem dargestellten Beispiel weist die Getriebeeinrichtung 42 ein
Zugmittel 44 und eine Wickeltrommel 46 mit drehwinkelabhängigem und
somit torwegabhängigem
Wickelradius auf. Das Zugmittel 44 weist zwei etwa parallel
geführte
Zugelemente in Form von zwei Drahtseilen 48 auf. Die Wickeltrommel 46 ist
besonderes bevorzugt als konische Seiltrommel ausgebildet.
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In 4 sind
die Drehmomentcharakteristiken des durch den Behang 18 und
den Torballen 16 auf die Wickelwelle ausgeübten Drehmoments
und des durch die Gewichtsausgleicheinrichtung 28 auf die
Wickelwelle 12 ausgeübten
Drehmoments über den
Torweg s aufgetragen. Auf der y-Achse sind die Drehmomente D und
auf der x-Achse ist der Torweg s aufgetragen.
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Wie
ersichtlich ist die Wickeltrommel 46 derart ausgebildet,
dass die Zugkraft des Federpaketes 30 ein Drehmoment 52 ausübt, welches
bis auf einen Differenzbetrag über
nahezu den gesamten Torweg möglichst
weitgehend dem durch den Behang ausgeübten Drehmoment 50 entspricht.
Wenngleich die Drehmomente 50, 52 in Praxis gegeneinander
wirken, so sind sie in 4 auf der gleichen Seite der x-Achse
aufgetragen, um ihre Beträge
besser vergleichen zu können.
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Die
Kurve 54 zeigt das durch die Antriebsvorrichtung 26 zur
Verfügung
gestellte Drehmoment 54 ebenfalls über den Torweg s aufgetragen.
Aufgrund der Annäherung
der Drehmomente 50, 52 über den gesamten Torweg muss
die Antriebsvorrichtung 26 nur ein ganz geringes Drehmoment 54,
nämlich
etwa den Differenzbetrag zwischen den Drehmomentkurven 50, 52 zur
Verfügung
stellen.
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Nahe
der ganz rechts in der Drehmomentcharakteristik von 4 dargestellten
Schließstellung – „Tor zu" 56 – stützt sich
der Behang 18 mit seinem mit Dichtung versehenen Abschlussprofil 60 auf
dem Boden 62 auf. Der Behang 18 ist, siehe 1,
aus einzelnen aneinander angelenkten Rolltorstäben 64 – Profilstäbe aus Metall – gebildet,
die dann nahe der Stellung "Tor
zu" 56 nacheinander
entlastet werden. Demnach sinkt das durch den Behang 18 auf
die Torwelle ausgeübte
Drehmoment 50 im Nahbereich der Schließstellung 56 rapide
bis auf Null ab.
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Die
Gewichtsausgleichseinrichtung mit dem Federpaket 30 wirkt
jedoch noch mit einem bestimmten Betrag entgegen. Gegen dieses verbleibende Drehmoment 68 der
Gewichtsausgleichseinrichtung in Stellung "Tor zu" 56 wirkt dann ein entsprechendes Gegendrehmoment
der Antriebsvorrichtung. Die Antriebsvorrichtung 28 ist,
wie dies im folgenden noch näher
erläutert
wird, mit einem selbsthemmendem Getriebe versehen. Die so wirkenden
Motorselbsthemmung stellt ein Zuhaltemoment 66 zur Verfügung, welches
einem Öffnen
des Torbehanges entgegenwirkt.
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Demnach
sind bei der dargestellten Ausführungsform
der Gewichtsausgleichseinrichtung 28 zwei Zugfederseile
in der Stellung "Tor
auf" 58,
wie in 1 dargestellt, parallel auf dem großen Wickeldurchmesser
der Wickeltrommel 46 aufgelegt und wickeln sich bis zur
Stellung "Tor zu" 56 auf
den kleinsten Wickeldurchmesser auf. Hierdurch wird ein möglichst
abfallendes Drehmoment 52 in Schließstellung erreicht. Das Restedrehmoment 68 in
der Stellung "Tor
zu" 56 wird
durch die Antriebsvorrichtung, insbesondere einem Antriebsmotor,
erzeugt und durch die Selbsthemmung gehalten.
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Wie
aus 3 ersichtlich ist das Antriebs-Drehemoment 54 über nahezu
den gesamten Torweg s hinweg konstant oder nahezu konstant. Man
kann daher auch eine einfache Sicherheitsabschaltung bei Auflaufen
auf Hindernisse vorsehen, indem man eine über den Torweg konstante Abschaltschwelle
für einen
in üblicher
Art und Weise überwachten,
das Antriebs-Drehmoment repräsentierenden
Parameter (z. B. Strom, Leitung, Drehzahl ...) vorsieht. Im folgenden
wird anhand der Darstellungen in den 2 und 3 die
Antriebsvorrichtung 26 näher erläutert.
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Die
Antriebsvorrichtung 26 weist ein Antriebsaggregat 70 mit
einem Motor 72 sowie eine Getriebevorrichtung 74 auf.
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Der
Motor 72 ist in dem dargestellten Beispiel ein einfacher
24Volt-Gleichstrom-Motor.
Die Getriebevorrichtung 74 weist ein selbsthemmendes Getriebe
in Form eines hoch übersetzten
Schneckengetriebes 76 und ein Zugmittelgetriebe 78 auf. Das
Zugmittelgetriebe 78 ist ebenfalls untersetzend ausgestaltet
und vorzugsweise als formschlüssiges Zugmittelgetriebe 78,
also beispielsweise als Zahngurtgetriebe oder, wie hier dargestellt,
als Kettengetriebe mit einer Gliederkette 80 als Zugmittel
ausgebildet. Das Zugmittel des Zugmittelgetriebes 78 ist
zu einer Endlosschleife geschlossen und um ein (kleineres) Antriebsrad 82 des
Antriebsaggregates 70, hier am Abtrieb des Schneckengetriebes 76,
und um ein (größeres) Antriebsrad 84 an
der Wickelwelle 12 herum gelegt.
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Weiter
ist eine Notentriegelungsvorrichtung 86 zum Entkoppeln
des Motors 72 von der Wickelwelle 12 für eine Notöffnung vorgesehen.
Die Notentriegelungsvorrichtung 86 ist in dem dargestellten Beispiel
durch eine schwenkbare Lagerung 88 des Antriebsaggregates 70 gebildet.
Die schwenkbare Lagerung 88 weist einen ortsfest, hier
an der Führung 22,
zu befestigenden Gelenkbock 90 als Befestigungselement
und eine um eine Drehachse 92 zu dem Gelenkbock 90 schwenkbare
Halterung für
das Antriebsaggregat 70, hier in Form einer Ritzelaufnahme 94 auf,
an der das als Antriebsritzel ausgebildete Antriebsrad 82 gelagert
ist.
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Die
Ritzelaufnahme 94 ist durch ein Vorspannelement, hier in
Form einer Abdruck-Feder 96 in die in 3 dargestellte
Notentriegelungsstellung (Antriebsaggregat 70 ist von der
Führung 22 weggeschwenkt)
vorgespannt. In dieser Notentriegelungsstellung ist das Abtriebsrad 82 mit
der Gliederkette 80 nicht in Eingriff. Die Ritzelaufnahme 94 ist
mit zwei mittels Abstandhalter 98 zueinander beabstandeten Platten 100 versehen.
Zwischen diesen Platten 100 ist die dann lose hängende Endlosschleife
der Gliederkette 80 geführt.
Da das Abtriebsrad 82 innerhalb dieser Endlosschleife in
der Ritzelaufnahme 94 gelagert ist, lässt sich die Gliederkette 80 auch
in dem in 3 dargestellten entriegelten
Zustand nicht aus ihrer Lage zwischen den Platten 100 entfernen.
Es ist klar, dass hierzu nicht unbedingt Platten notwendig sind,
es können
auch andere Führungselemente
für das
Beibehalten der Lage der Gliederkette 80 in dem entriegelten
Zustand dienen.
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In 2 ist
die Betriebsstellung dargestellt, bei der die Ritzelaufnahme 94 um
die Drehachse 92 hin zu dem Gelenkbock 90 und
der Führung 22 verschwenkt
ist. Das als Ritzel ausgeführte
Abtriebsrad 82 ist im Eingriff mit der Gliederkette 80 und
spannt die Gliederkette 80 entsprechend.
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Es
ist ein Riegelelement 102 vorgesehen, welches die schwenkbare
Lagerung 88 in dieser Betriebsstellung verriegelt.
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Das
Riegelelement 102 hat einen Schwenkriegel 104,
der einen Fortsatz 106 der Ritzelaufnahme 94 zwischen
sich und der Führung 22 verspannt. Der
Schwenkriegel 104 ist hierzu mittels eines Spannelements 108,
hier in Form eines Senkrechtspanners, verspannt. Das Spannelement 108 lässt sich hierzu
um eine versetzt zu einer Schwenkachse des Schwenkriegels 104 angeordnete
Schwenkachse in eine etwa senkrecht zum Schwenkriegel verlaufende Spannlage
bringen. Am freien Ende des Spannelements 108 ist eine
Entkupplungsleine 110 oder in einer alternativen, nicht
dargestellten Ausführung,
ein Bowdenzug befestigt, welche das Spannelement 108 aus
seiner Spannlage ziehen können.
In einem solchen Fall drückt
die Abdrückfeder 96 die
Ritzelaufnahme 94 in die in 3 dargestellte
Notentriegelungsstellung.
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Der
Fortsatz 106 ist in Form eines Winkels ausgebildet, der
zur Verriegelung von einem Vorsprung 112 des Schwenkhebels 104 hintergriffen wird.
Greift der Vorsprung 112 an dem Fortsatz 106 an,
so bilden die Halterung mit ihrer Drehachse 92 und der
Schwenkriegel 104 mit seiner Schwenkachse 114 einen
Kniehebel, mittels dem die Spannkräfte zum Spannen des Zugmittels – hier in
dem Beispiel die Gliederkette 80 – leicht aufgebracht werden
können.
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- 10
- Rolltor
- 12
- Wickelwelle
- 14
- Gebäudeöffnung
- 16
- Torballen
- 18
- Behang
- 20
- Zarge
- 22
- Führung
- 24
- Lager
- 26
- Antriebsvorrichtung
- 28
- Gewichtsausgleichseinrichtung
- 30
- Federpaket
- 32
- innere
Zugfeder
- 34
- äußere Zugfeder
- 36
- Zargenprofilteil
- 38
- Federsitz
- 40
- Zughaken
- 42
- Getriebeeinrichtung
- 44
- Zugmittel
- 46
- Wickeltrommel
- 48
- Drahtseile
- 50
- Drehmoment
durch Behang
- 52
- Drehmoment
durch Gewichtsausgleichseinrichtung
- 54
- Drehmoment
der Antriebsvorrichtung
- 56
- Tor
zu
- 58
- Tor
auf
- 60
- Abschlussprofil
- 62
- Boden
- 64
- Rolltorstäbe
- 66
- Zuhaltemoment
Motorselbsthemmung
- 68
- Drehmoment
der Gewichtsausgleichseinrichtung in Stellung „Tor zu"
- 70
- Antriebsaggregat
- 72
- Motor
- 74
- Getriebevorrichtung
- 76
- Schneckengetriebe
- 78
- Zugmittelgetriebe
- 80
- Gliederkette
- 82
- Abtriebsrad
- 84
- Antriebsrad
- 86
- Notentriegelungsvorrichtung
- 88
- schwenkbare
Lagerung
- 90
- Gelenkbock
- 92
- Drehachse
- 94
- Ritzelaufnahme
- 96
- Abdrück-Feder
- 98
- Abstandshalter
- 100
- Platten
- 102
- Riegelelement
- 104
- Schwenkriegel
- 106
- Fortsatz
- 108
- Spannelement
- 110
- Entkupplungsleine
- 112
- Vorsprung
- 114
- Schwenkachse
- s
- Torweg