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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum messtechnischen
Erfassen der Farbe eines Objekts, bei dem eine Beleuchtungsanordnung
Lichtstrahlen auf das Objekt abstrahlt und bei dem ein Sensor zumindest
ein Teil der vom Objekt reflektierten Lichtstrahlen erfasst.
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Aus
dem Dokument
EP 1594015
A1 ist eine optische Dichtemessung zum Messen der optischen Dichte
eines Tonerbildes einer Bilderzeugungseinrichtung bekannt, bei dem
eine Lichtquelle Licht auf einen mit Toner eingefärbten
Bereich eines Trägermaterials abstrahlt und ein Sensor
die vom Tonerbild reflektierten Lichtstrahlen erfasst.
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Aus
dem Dokument
JP
2005-164261 A ist eine Steuerung bekannt, durch die die
Intensität der Lichtabstrahlung von drei Lichtemitterdioden-Chips einstellbar
ist. Die Lichtemitterdioden-Chips strahlen jeweils Licht mit unterschiedlicher
Wellenlänge ab. Das von den Leuchtdioden-Chips abgegebene
Licht wird mit Hilfe eines einzelnen Lichtüberwachungssensorelements
erfasst.
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Aus
den Dokumenten
US 6,621,576
B2 und
US
6,384,918 B1 sind Anordnungen für ein Spektrofotometer
zum kontaktlosen Messen der Farbe von farbigen Zielbereichen, insbesondere
von gedruckten Testseiten, bekannt. Das beschriebene Spektrofotometer
hat vier Sensorbereiche, auf denen die von dem zu erfassenden Zielbereich
reflektierten Lichtstrahlen ungefiltert, durch einen Rotfilter,
durch einen Grünfilter sowie durch einen Blaufilter auf
die Sensorfläche auftreffen.
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Diese
Farbmessanordnungen haben den Nachteil, dass sie die bei einem Betrachter
erzeugte Farbempfindung mit Hilfe des RGB-Sensors nur unzureichend
beschreiben können. Solche RGB-Sensoren werden beispielsweise
auch in Scannern eingesetzt. Ein Vergleich der spektralen Eigenschaften von
Scanner Empfängern der Farben Rot, Grün und Blau
mit den normativ festgelegten Eigenschaften x, y und z, die den
normalsichtigen Menschen beschreiben sind in 5 dargestellt.
Wegen der Verschiedenheit der spektralen Verteilungen, insbesondere wegen
der Unterschiede in dem Anteil der Überschneidungen der
Spektralkurven gibt es keine Möglichkeit mit H RGB die
Augeneigenschaften zu simulieren.
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Aus
der Norm ISO 13655 sind weitere Farbmessanordnungen
bekannt, die ein relativ aufwändiges Messverfahren nutzen,
bei dem eine spektrale Zerlegung und eine weitere Analyse der von
einem Objekt abgestrahlten bzw. reflektierten Lichtstrahlen durchgeführt
wird. Zur Analyse der Lichtstrahlen wird das spektral zerlegte Licht
mittels eines Sensors mit Sensorzeile erfasst, die üblicherweise
eine 10 nm Sensorauflösung über den gesamten sichtbaren
Bereich hat. Solche Farbmessanordnungen werden beispielsweise von
der Firma X-rite unter der Bezeichnung SpectroEye und EyeOne vertrieben.
Jedoch hat die messtechnische Erfassung der Farben mit Hilfe solcher
Farbmessanordnungen, bei denen das spektral zerlegte Licht mit spektralen
Sensoren erfasst wird, den Nachteil, dass diese aufgrund der spektralen
Zerlegung des Lichtes eine geringe Erfassungsempfindlichkeit haben
und dass Farbmessanordnungen mit solchen Sensoren relativ aufwändig und
teuer sind.
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Ferner
ist für die Farbempfindung und den Farbeindruck eines Betrachters
die spektrale Zusammensetzung des auf die Oberfläche des
Objekts auftreffenden Lichtes entscheidend. Zum korrekten Erfassen
der Farbempfindung eines Betrachters muss die Oberfläche
des Objekts mit einem geeigneten Lichtspektrum beleuchtet werden.
Dazu sind Lichtquellen in Normen spezifiziert, wie beispielsweise
in der DIN 5033.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein Verfahren anzugeben,
durch die eine Farbmessung der Farbe eines Objekts einfach und kostengünstig
insbesondere auch bei einem schnellen Objektwechsel durchführbar
ist.
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Diese
Aufgabe wird durch die in den unabhängigen Ansprüchen
beschriebene Erfindung gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen
angegeben.
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Erfindungsgemäß ist
zum messtechnischen Erfassen der Farbe eines Objekts eine Beleuchtungsanordnung
vorgesehen, die mindestens zwei Lichtquellen mit unterschiedlichen
spektralen Lichtverteilungen aufweist, die jeweils gleichzeitig
Lichtstrahlen auf das Objekt abstrahlen. Mit mindestens einem Sensor
wird zumindest ein Teil der vom Objekt reflektierten Lichtstrahlen
entsprechend mindestens einer spektralen Empfindlichkeitsfunktion
erfasst, wobei die spektrale Empfindlichkeitsfunktion eine spektrale
Filterung der vom Sensor erfassten Lichtstrahlen bewirkt.
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Durch
die Erfindung wird erreicht, dass eine kostengünstige,
stabile, insbesondere langzeit-stabile, zuverlässige, effiziente
und schnelle messtechnische Erfassung der Farbe eines Objekts möglich
ist. Als Lichtquellen können vor teilhaft kostengünstige Leuchtdioden,
(engl. light emitting diodes, Lichtemitterdioden, abgekürzt
LED) eingesetzt werden, die über eine lange Zeitdauer ihrer
Lebenszeit eine stabile spektrale Verteilung ihrer abgegebenen Lichtstrahlung
aufweisen, eine kleine Bauform haben, nur geringe Wärmeverluste
aufweisen und nach dem Einschalten in kurzer Zeit betriebsbereit
sind, da sie nach dem Einschalten in kurzer Zeit die gewünschte Lichtmenge
abgeben.
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Durch
das gleichzeitige Abstrahlen der Lichtstrahlen durch die mindestens
zwei Lichtquellen ist eine schnelle messtechnische Erfassung der
Farbe eines Objekts möglich, wodurch auch die Farbe von Oberflächenabschnitten
bewegter Objekte einfach und zuverlässig messtechnisch
erfasst werden kann. Ferner ist ein Ein- und Ausschalten einzelner
Lichtquellen bei der Erfindung nicht erforderlich, um die Farbe
eines Objekts oder mehrerer Objekte zu ermitteln.
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Als
Sensor wird vorzugsweise ein Sensor eingesetzt, in dem die spektrale
Empfindlichkeit des menschlichen Auges nachgebildet wird. Vorzugsweise
weist dieser Sensor drei Erfassungsbereiche auf, wobei jeder Sensorbereich
die ihm zugeführten Lichtstrahlen mit Hilfe einer spektralen
Empfindlichkeitsfunktion erfasst. Durch die spektrale Empfindlichkeitsfunktion
wird eine spektrale Filterung der vom Sensor bzw. vom Sensorbereich
erfassten Lichtstrahlung bewirkt. Dadurch wird die Farbempfindlichkeit
des menschlichen Auges bzw. die Farbwahrnehmung eines Menschen,
insbesondere die Normalspektralwertfunktion nachgebildet. Es sind
aber auch Sensoren mit mehr als drei Sensorbereichen einsetzbar,
wenn durch diese Sensorbereiche Messergebnisse mit einer spektralen
Empfindlichkeitsfunktion ermittelt werden, die jeweils Bereichen
mindestens einer Normspektralwertfunktion entsprechen oder aus denen
den Empfindlichkeiten der Normalspektralwertfunktionen entsprechende
Messergebnisse gebildet werden können.
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Durch
eine Änderung der Intensität mindestens einer
der Lichtquellen kann die Spektralverteilung der Beleuchtungsanordnung
geändert werden, so dass dadurch auf einfache Art und Weise
unterschiedliche Lichtverhältnisse simuliert werden können.
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Bei
einer Abweichung der spektralen Empfindlichkeitsfunktion des Sensors
oder der spektralen Empfindlichkeitsfunktionen der Sensorbereiche
von den Normalspektralwertfunktionen des menschlichen Auges kann
durch eine Anpassung der spektralen Verteilung der von der Beleuchtungsanordnung
abgegebenen Lichtstrahlen im wesentlichen dasselbe Messergebnis
erreicht werden, das sich auch ohne der Abweichung ergeben würde.
Alternativ kann ein Messergebnis erzeugt werden, aus dem die den
Normalspektralwertfunktionen entsprechenden Normfarbwerte bestimmt
werden können.
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Unterschieden
zwischen den spektralen Empfindlichkeiten des Detektors und den
Normspektralwertfunktionen für das menschliche Auge kann durch
Anpassungen der spektralen Eigenschaften des Lichtquellen Rechnung
getragen werden. Soll z. B. die menschliche Farbempfindung bei Tageslicht nachgebildet
werden und ist die Empfindlichkeit des Detektors im Rotbereich zu
hoch, so kann eine Kombination/Einstellung der Lichtquellen gewählt
werden, die im roten Bereich – im Vergleich zu Tageslicht – weniger
Licht aussenden.
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Die
gegenseitigen Einflüsse der spektralen Verteilung der von
der Beleuchtungsanordnung abgegebenen Lichtstrahlen und der spektralen
Empfindlichkeitsfunktionen, mit denen die Sensorbereiche die vom
Objekt reflektierten Lichtstrahlen erfassen, werden durch die sogenannte
Lutherbedingung abgebildet. Die Lutherbedingung ist insbesondere
im Dokument Lang, Heinwig; Farbwiedergabe in den Medien;
ISBN-3-7881-4052-6; Hansen-Schmidt Verlag; 1995; auf Seite 131,
beschrieben.
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Wird
die Lutherbedingung eingehalten, können geeignete der Farbempfindung
eines Menschen entsprechende Farbdaten ermittelt werden. Bei der Erfindung
ist es durch eine Anpassung der spektralen Verteilung der von der
Beleuchtungsanordnung abgegebenen Lichtstrahlen einfach möglich
einen Wechsel der Zielbeleuchtung, einen Wechsel der der Erfassung
zugrunde liegenden Normalspektralwertfunktionen (z. B. einen Wechsel
von den 2°-Normalspektralwertfunktionen zu den 10°-Normalspektralwertfunktionen
bei einer gleich bleibenden spektralen Erfassungsempfindlichkeit
des Sensors und umgekehrt) und/oder eine Berücksichtigung
der Abweichung der Farbempfindung eines Betrachters von einem Normalbetrachter
zu bewirken. Eine erwähnte Abweichung der Farbempfindung
haben insbesondere Betrachter mit einer Farbsinnstörung.
Solche Farbsinnstörungen sind z. B. Farbfehlsichtigkeiten, bei
denen der Betrachter nicht wie üblich drei Chromaten zur
Farbwahrnehmung hat, sondern nur zwei Chromaten. Dadurch können
solche Betrachter insbesondere rote und grüne Objekte nicht
so gut wahrnehmen wie Betrachter mit drei Chromaten. Durch die Erfindung
kann auch die Farbwahrnehmung von Personen mit einer Farbfehlsichtigkeit
simuliert und die Farbe eines Objekts als Farbempfindung für
einen farbfehlsichtigen Betrachter messtechnisch erfasst werden.
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Mit
Hilfe der Erfindung kann das Erfassen der Farbe des Objekts in einem
Messvorgang durchgeführt werden, bei dem zumindest der
abzutastende Bereich des Objekts mit Hilfe der mindestens zwei Lichtquellen
der Beleuchtungsanordnung gleichzeitig beleuchtet wird. Weiterhin
kann ein Teil der vom Objekt reflektierten Lichtstrahlen entsprechend
der mindestens einen spektralen Empfindlichkeitsfunktion erfasst
werden. Dadurch sind hohe Messgeschwindigkeiten möglich,
durch die die Messanordnung insbesondere auch in einem Hochleistungsdruckgerät oder
in einer Nachverarbeitungseinheit eines Hochleistungsdrucksystems
zum messtechnischen Erfassen der Farbe eines Druckbildes während
des Druckprozesses, d. h. inline, angeordnet werden kann.
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Beispielsweise
kann in einem digitalen elektrografischen Hochleistungsdruckgerät
das mit zu erfassenden bzw. vermessenden Tonerbildern bzw. Druckbildern
bedruckte Trägermaterial mit Hilfe dieser Messanordnung
in der üblichen Transportgeschwindigkeit, z. B. bei Geschwindigkeiten
von 2 m/s, abgetastet und die Farbe von bedruckten Bereichen messtechnisch
ermittelt werden.
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Die
Anwendung der Erfindung ist nicht auf die Vermessung bestimmter
Farbobjekte beschränkt, insbesondere nicht auf Druckbilder.
Sie kann genauso gut bei der Vermessung von anderen Farbobjekten
wie z. B. auf Bildschirmen angezeigten Bildern angewandt werden.
In der Drucktechnik ist sie gleichermaßen sowohl für
Druckgeräte bzw. -prozesse als auch für entsprechende
Kopiergeräte bzw. -prozesse einsetzbar, selbst wenn im
Rahmen der vorliegenden Beschrei bung nicht immer auf jeweils beide Arten
von Geräten bzw. Prozessen hingewiesen wird.
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Mit
Hilfe der während eines Druckprozesses zum Erzeugen von
gedruckten Dokumenten ermittelten Farbmesswerten oder mit Hilfe
der bei einem speziellen Kalibrierungsvorgang des Druckergeräts oder
Kopierergeräts ermittelten Farbmesswerten kann eine Farbkalibrierung
des jeweiligen Geräts durchgeführt werden, bei
der insbesondere Druckparameter, beispielsweise Elektrografieparameter
bei elektrografischen Druckern oder Kopierern, angepasst werden
können. Ferner kann eine Farbregelung der mit Hilfe des
Druckers oder Kopierers gedruckten Farben erfolgen, wobei insbesondere
Bilderzeugungsparameter als Stellgrößen verwendet werden,
beispielsweise Elektrografieparameter bei elektrografischen Druckern
oder Kopierern. Ziel einer solchen Farbregelung ist es, die Farbenempfindung von
mit Hilfe des Druckers oder Kopierers erzeugten Farben bei einem
Betrachter bei gleichen Farben konstant zu halten. Ferner kann mit
Hilfe der messtechnisch erfassten Farben ein Farbmanagement (color
management) durchgeführt werden, bei dem insbesondere die
Farbwiedergabe des Druckers oder Kopierers an Standardfarben durch
eine geeignete Farbumsetzung angepasst werden kann. Mit Hilfe der
messtechnischen Erfassung der Farben kann auch ein Farbprofil des
Druckers oder Kopierers erfasst werden, das dann als Grundlage für
das Farbmanagement dienen kann. Ferner kann mit Hilfe der Erfindung
die Farbe eines zu bedruckenden und/oder eines bedruckten Trägermaterials
einfach erfasst werden, die dann einfach bei der Druckerkalibrierung und/oder
beim color management sowie bei der Farbkalibrierung und Farbregelung
genutzt werden kann.
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Durch
die Erfindung kann insbesondere die Stabilität der Farberzeugung
sowohl auf dem Gebiet der Drucktechnik als auch auf anderen Gebieten
der Technik gewährleistet werden. Alternativ zu der Erfassung
eines auf dem Trägermaterial fixierten Tonerbildes kann
die Erfindung in gleicher Weise zum Erfassen eines mit Hilfe eines
Offset-Druckverfahrens erzeugten Druckbildes oder eines in einem
Tintenstrahldruckverfahren (Ink-Jet) erzeugten Druckbildes angewendet
werden. Insbesondere kann bei elektrografischen Druckern oder Kopierern
auch ein nicht fixiertes Tonerbild, insbesondere ein einzelner Farbauszug
oder die Farbe mehrerer übereinander gedruckter Farbauszüge
in einem unfixierten Zustand auf einem Bildträger, wie
einem Fotoleiter oder einem Zwischenträger, messtechnisch
erfasst werden. Dabei ist es vorteilhaft, einen transparenten Zwischenbildträger
zu verwenden, um die Farbe des Toners ohne einen Einfluss des Trägermaterials
bzw. mit einem vernachlässigbaren Einfluss des Trägermaterials
messtechnisch erfassen zu können.
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Ein
erfindungsgemäßes Verfahren mit den Merkmalen
des unabhängigen Verfahrensanspruchs kann auf die gleiche
Weise weitergebildet werden wie für die erfindungsgemäße
Vorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Vorrichtungsanspruchs, insbesondere
in den abhängigen Patentansprüchen, angegeben.
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Zum
besseren Verständnis der vorliegenden Erfindung wird im
Folgenden auf die in den Zeichnungen dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiele Bezug
genommen, die anhand spezifischer Terminologie beschrieben sind.
Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass der Schutzumfang der Erfindung
dadurch nicht eingeschränkt werden soll, da derartige Ver änderungen
und weitere Modifizierungen an den gezeigten Vorrichtungen und/oder
den beschriebenen Verfahren sowie derartige weitere Anwendungen der
Erfindung, wie sie darin aufgezeigt sind, als übliches
derzeitiges oder künftiges Fachwissen eines zuständigen
Fachmanns angesehen werden. Die Figuren zeigen Ausführungsbeispiele
der Erfindung, nämlich:
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1 ein
Messsystem zum messtechnischen Erfassen der Farbe eines Objekts;
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2 ein
Diagramm mit der spektralen Verteilung des von der Beleuchtungsanordnung
des Messsystems nach 1 bei einer ersten Ausführungsform
der Erfindung abgegebenen sichtbaren Lichtes;
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3 ein
Diagramm mit der spektralen Verteilung des von der Beleuchtungsanordnung
des Messsystems nach 1 bei einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung abgegebenen sichtbaren Lichtes;
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4 ein
elektrografisches Hochleistungsdrucksystem mit einem erfindungsgemäßen
Messsystem und
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5 den
bereits eingangs erwähnten Vergleich der spektralen Eigenschaften
von Scanner RGB-Empfängern mit den normativ festgelegten
Eigenschaften, die den normalsichtigen Menschen beschreiben.
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In 1 ist
ein Messsystem 10 zum messtechnischen Erfassen der Farbe
eines Objekts 12 dargestellt. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist das Objekt 12 ein mit Hilfe eines elektrografischen Hochleistungsdrucksystems
erzeugtes Druckbild, das auf einem Trägermaterial, vorzugsweise
Papier, als Tonerbild erzeugt und auf diesem Trägermaterial in
geeigneter Weise, z. B. durch Wärme, Druck, Strahlung und/oder
chemischer Behandlung fixiert worden ist. Das Druck- bzw. Tonerbild
umfasst vorzugsweise mehrere Farbauszüge, durch die es
insbesondere Mischfarben enthält. Die Farbauszüge können
Grundfarben CMYK (Cyan, Magenta, Yellow, Black) und/oder Sonderfarben
umfassen. Alternativ oder zusätzlich zur Farbmessung des
fixierten Tonerbildes bzw. des fertigen Druckbildes kann die Farbe des
unfixierten Tonerbildes und/oder einzelner Farbauszüge
ermittelt werden. Das unfixierte Tonerbild bzw. die Farbauszüge
können sich bei der messtechnischen Erfassung der Farbe
auf einem Bildträger, auf dem Zwischenbildträger
oder auf einem Trägermaterial befinden, ggf. auch in Durchsicht
bei Anordnung und Messung der Farbauszüge bzw. des Tonerbildes
auf einem transparenten Träger oder Trägermaterial.
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Das
Messsystem 10 weist eine Beleuchtungsanordnung 14 auf,
die mehrere zirkular angeordnete Lichtquellen 16 bis 38 umfasst,
die durch ihre zirkulare Anordnung auf der durch eine Strichlinie dargestellten
Kreisbahn den gleichen Abstand zu einem zu beleuchtenden Erfassungsbereich
E haben und die zumindest einen Teil des von ihnen erzeugten Lichtes
derart abstrahlen, dass die Lichtstrahlen gemäß DIN
ISO 13655 in einem Winkel α = 45° auf die
Oberfläche des Objekts 12 auftreffen. Die Hauptabstrahlrichtung
der Lichtstrahlen der Lichtquellen 16 bis 38 beträgt
im vorliegenden Ausführungsbeispiel exakt 45°,
sodass die in dieser Hauptabstrahlrichtung abgestrahlten Lichtstrahlen in
einem Winkel von α = 45° auf die Oberfläche
des Objekts 12 treffen.
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Mit
Hilfe des Messsystems 10 soll die Farbe der Oberfläche
des Objekts 12 messtechnisch erfasst werden. Zumindest
ein Teil des durch die Lichtquellen 16 bis 38 erzeugten,
auf die Oberfläche des Objekts 12 im Erfassungsbereich
E auftreffenden Lichtes wird von der Oberfläche des Objekts 12 reflektiert
und trifft auf die Sensorfläche eines Sensors 40.
Der Sensor 40 ist als Dreibereichssensor ausgebildet, wobei
die drei Sensorbereiche spektral unterschiedliche Empfindlichkeiten
aufweisen. Jedem Sensorbereich ist ein optisches Filter vorgeschaltet. Jedes
Filter bewirkt, dass der dem Filter zugeordnete Sensorbereich die
zugeführten von Objekt 12 spektralen Empfindlichkeitsfunktion
erfasst wird. Unter Berücksichtigung einer speziellen spektralen
Verteilung des von der Lichtquelle erzeugten Lichts kann die Farbempfindung
des Menschen bei einer bestimmten Beleuchtungsart erfasst werden.
Dabei müssen die zum Beleuchten des Objekts 12 genutzten
Lichtquellen 16 bis 38 das Objekt 12 nicht
mit Licht bestrahlen, das diese bestimmte Beleuchtungsart erzeugt.
Vielmehr ist es ausreichend, dass das von den Lichtquellen 16 bis 38 abgestrahlte
Licht zusammen mit den spektralen Empfindlichkeitsfunktionen der
Sensorbereiche zu Messergebnissen der Farbmessung führen,
die bei der bestimmten Beleuchtungsart bei einer Erfassung mit den
Nonspektralwertfunktionen erfasst werden würden. Dadurch kann
die Farbempfindung eines Menschen beim Betrachten des Objekts 12 bei
dieser bestimmten Lichtquelle nachgebildet werden. Mit Hilfe des
Messsystems 10 kann somit die Farbempfindung eines Menschen
messtechnisch erfasst werden. Die Beleuchtungsanordnung 14 kann
insbesondere Licht abstrahlen, dessen spektrale Zusammen setzung
die der in der Druckindustrie üblichen und DIN
5033, Teil 7 genormten Tageslichtart D50 (Daylight 5000
K – Tageslicht mit einer Farbtemperatur von 5000 Kelvin) entspricht.
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Jede
der Lichtquellen 16 bis 38 umfasst mindestens
eine Leuchtdiode (LED). Vorzugsweise umfasst jede Lichtquelle 16 bis 38 eine
einzige LED oder mehrere LEDs des gleichen Typs, d. h. mit derselben spektralen
Verteilung des durch diese LEDs abgegebenen Lichtes. Mindestens
zwei Lichtquellen 16 bis 38 strahlen Licht mit
einer voneinander verschiedenen spektralen Verteilung ab. Vorzugsweise
haben zwei ein Lichtquellenpaar bildende Lichtquellen 16/22, 18/24, 20/26, 28/34, 30/36, 32/38 dieselbe spektrale
Lichtverteilung wobei die Lichtquellenpaare eine voneinander verschiedene
spektrale Verteilung haben. Ferner kann die Intensität
der von jeder der Lichtquellen 16 bis 38 abgegebenen
Lichtstrahlung unabhängig von der Intensität der
von den übrigen Lichtquellen 16 bis 38 abgegebenen
Lichtstrahlung eingestellt werden, wobei die Intensität
in mehreren Stufen oder vorzugsweise stufenlos geändert
werden kann, wobei die Intensität auch so eingestellt werden kann,
dass mindestens ein der Lichtquellen 16 bis 38 keine
Lichtstrahlung auf den Erfassungsbereich E abgibt, in dem sich der
Bereich des Objekts 12 befindet, dessen Farbe zu erfassen
ist. Durch die Kombination von mindestens zwei Lichtquellen 16 bis 38 mit
unterschiedlicher spektraler Lichtverteilung und der zusätzlichen
oder alternativen Möglichkeit, die Intensität
der von den Lichtquellen 16 bis 38 abgegebenen
Lichtstrahlung einzustellen, können verschiedene Beleuchtungsarten
zum Beleuchten des Objekts 12 erzeugt und/oder simuliert
werden, wodurch insbesondere verschiedene genormte und nicht genormte
Beleuchtungsar ten, wie die bereits erwähnte Tageslichtart
D50 aber auch Licht von künstlichen Beleuchtungen, wie
Glühlampen, Gasentladungslampen, Energiesparlampen, Abenddämmerung,
Nebel, Mondlicht usw., auf einfache Art und Weise erzeugt bzw. simuliert
werden können. Leuchtdioden haben den Vorteil, dass sie
kostengünstig sind, über ihre Lebensdauer eine
hohe Stabilität der spektralen Verteilung und der Intensität
der abgegebenen Lichtstrahlen aufweisen, eine kleine Bauform haben, schnell
einschaltbar, schnell betriebsbereit und sehr effizient sind. Die
Intensität der von den Lichtquellen 16 bis 38 abgegebenen
Lichtmenge wird auch als Strahlungsfluss bezeichnet.
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Zur
Kalibrierung der Messanordnung wird für mehrere Lichtquellen 16 bis 38 nacheinander
jeweils ein Messsignal für die Sensorbereiche bestimmt
und je Bereich und Lichtquelle geprüft, ob das erhaltene Signal
mit einem abgespeicherten Referenzsignal übereinstimmt.
Die Messanordnung 10 kann dementsprechend bei einem voreingestellten
Ansteuersignal einer Lichtquelle 16 bis 38 die
Helligkeit dieser Lichtquelle 16 bis 38 mit Hilfe
des Sensors 40 für jeden Sensorbereich separat
ermitteln und das Messergebnis für spätere Vergleichsmessungen
speichern. Dieser Vorgang kann für jede der Lichtquellen
wiederholt werden, sodass die Helligkeit für jede der Lichtquellen
separat ermittelt wird.
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Bei
den späteren Vergleichsmessungen wird die jeweilige Lichtquelle 16 bis 38 mit
dem gleichen Ansteuersignal angesteuert und die abgestrahlte Lichtintensität
ermittelt. Bei einer Abweichung der Helligkeit der Lichtquelle 16 bis 38 wird
das Ansteuersignal der Lichtquelle 16 bis 38 solange
verändert, bis die Lichtquelle 16 bis 38 wieder
die selbe Helligkeit aufweist. Liegt bei der wiederholten Vergleichsmessung
eine andere spektrale Verteilung bzw. ein anderes Messsignal vor
und treten diese bei verschiedenen Lichtquellen 16 bis 38 in
den gleichen Spektralbereichen oder über den gesamten Spektralbereich
der Beleuchtungsanordnung 14 auf, so ist davon auszugehen,
dass die spektrale Empfindlichkeitsfunktion mindestens eines Sensorbereichs
gegenüber der Ursprungsmessung verändert ist.
Eine solche Änderung der spektralen Empfindlichkeitsfunktion
ist insbesondere bei einer Änderung der optischen Eigenschaften
eines dem Sensorbereich vorgeschalteten Filters oder eines im Sensor 40 integrierten
Filters möglich. Ein solches Verhalten des Filters wird
auch als Wegdriften des Filters bezeichnet. Somit kann sowohl das
von den einzelnen Lichtquellen 16 bis 38 bereitgestellte
Licht als auch die Erfassung des vom Objekt 12 reflektierten
Lichts mit Hilfe des Sensors 40 überprüft
und erforderlichenfalls neu kalibriert werden. Als Objekt 12 dient
dabei insbesondere ein weißes Objekt 12, das im
Wesentlichen den gesamten spektralen Bereich der Beleuchtungsanordnung 14 reflektiert.
Alternativ können die Lichtquellen 16 bis 38 und
der Sensor 40 so zueinander angeordnet werden, dass die
Lichtquellen 16 bis 38 direkt Licht auf die Sensoroberfläche
abstrahlen. Alternativ können Objekte 12 mit anderen
Farben zur Kalibrierung genutzt werden, wenn diese Farbe entsprechend
berücksichtigt wird. Durch die Ursprungsmessung und die
Vergleichsmessungen kann das Messsystem 10 einfach neu
kalibriert werden, sodass das Messsystem 10 nach der erneuten
Kalibrierung die gleichen Erfassungseigenschaften aufweist, wie
das Messsystem 10 beim Erfassen der Ursprungsmessergebnisse.
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Das
von den Lichtquellen 16 bis 38 abgestrahlte Licht
kann auch mit Hilfe von zwischen den Lichtquellen 16 bis 38 und
dem Objekt 12 angeordneten optischen Elementen auf die
Oberfläche des Objekts 12 geleitet werden. Dazu
bieten sich optische Elemente, wie Lichtwellenleiter, Prismen und
Linsen an, wobei durch diese optischen Elemente insbesondere der
Auftreffwinkel eingestellt werden kann, mit dem die Lichtstrahlen
auf die Oberfläche des Objekts 12 auftreffen.
Ferner kann mit Hilfe dieser optischen Elemente eine Bündelung
des von den Lichtquellen 16 bis 38 abgestrahlten
Lichts auf den Erfassungsbereich E erfolgen. Ferner können
solche optischen Elemente auch im Strahlengang zwischen der Oberfläche
des Objekts 12 und dem Sensor 40 angeordnet sein,
um die von der Oberfläche des Objekts 12 reflektierten
Lichtstrahlen geeignet auf der Sensoroberfläche abzubilden,
insbesondere die reflektierten Lichtstrahlen zu bündeln
und auf die Sensoroberfläche zu fokussieren. Dabei können
auch mehrere gleichartige oder verschiedenartige optische Elemente
im jeweiligen Strahlengang nacheinander angeordnet werden.
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Die
zirkulare Anordnung der Lichtquellen 16 bis 38 der
Beleuchtungsanordnung 14 bewirkt, dass Richtungsunabhängigkeiten
der von den Lichtquellen 16 bis 38 abgegebenen
Lichtstrahlung vermieden werden. Vorzugsweise werden Lichtquellen,
die Licht mit einer ähnlichen spektralen Verteilung abstrahlen, nicht
unmittelbar nebeneinander angeordnet, um Richtungsabhängigkeiten
bei der Reflektion der auf die Oberfläche des zu erfassenden
Objekts 12 auftreffenden Lichtstrahlen zu vermeiden oder
zumindest zu verringern. Vorzugsweise werden Lichtquellen 16 bis 38,
die Licht mit derselben oder einer ähnlichen spektralen
Verteilung abstrahlen an Umfangspunkten der Kreisbahn der zirkularen
Anordnung angeordnet, deren Radien einen Winkel von 90° aufweisen.
Die zum Erzeugen einer gewünschten Beleuchtungsart erforderlichen
Lichtquellen 16 bis 38 werden zum Beleuchten des
Objekts 12 gleichzeitig eingeschaltet, so dass die Farbe
des Objekts durch den Sensor 40 in einem Messvorgang erfasst
werden kann. Bei mehreren nacheinander mit der gleichen Lichtart
durchzuführenden Erfassungsvorgängen können
die Lichtquellen 16 bis 38 der Beleuchtungsanordnung 14 unverändert
eingeschaltet bleiben, wobei das Objekt, d. h. z. B. das Testmuster
bzw. der Testausdruck, geändert oder wiederholt erfasst
werden kann. Dies ist beispielsweise möglich, indem mehrere
Druckbilder nacheinander den Erfassungsbereich E des Messsystems 10 passieren.
Dann werden zu geeigneten Zeitpunkten die spektralen Verteilungen
der vom Objekt 12 bzw. von den zu erfassenden Objekten
reflektierten Lichtstrahlen mit Hilfe des Sensors 40 erfasst
und in geeigneter Art und Weise weiterverarbeitet.
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Der
Erfassungsbereich des Sensors 40 ist vorzugsweise parallel
zur Oberfläche des Objekts 12 ausgerichtet und
ist somit senkrecht zum Objekt 12 angeordnet. Die Sensorbereiche
des Sensors 40 können durch drei Sektoren eines
einzelnen Sensorelements oder durch drei verschiedene Sensorelemente
gebildet sein. Zum Ermitteln eines Gesamtergebnisses können
die von den einzelnen Sensorbereichen ausgegebenen Messergebnisse
auch unterschiedlich gewichtet werden. Dies ist insbesondere dann
vorteilhaft, wenn mehr als drei Sensorbereiche zum Erfassen vorgesehen
sind, die jeweils unterschiedliche spektrale Empfindlichkeitsfunktionen
aufweisen. Auch durch eine unterschiedliche Wichtung der Sensorbereiche
kann bei gleich bleibender Beleuchtung des Objekts 12 Farben
des Objekts 12 bei unterschiedlichen Beleuchtungsarten
messtechnisch ermittelt werden.
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Ferner
kann zumindest eine der Lichtquellen 16 bis 38 Lichtstrahlen
im nicht sichtbaren Bereich abstrahlen, insbesondere im ultravioletten
Bereich.
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In 2 ist
die spektrale Verteilung der von den Lichtquellen 16 bis 38 abgestrahlten
Lichtstrahlen dargestellt, wobei die Lichtquellen 16 bis 38 im Ausführungsbeispiel
nach 2 jeweils Licht mit derselben Intensität,
d. h. mit demselben Strahlungsfluss, jeweils in einem relativ schmalbandigen
Bereich abstrahlen. Der Graph der spektralen Verteilung der von
der jeweiligen Lichtquelle 16 bis 38 abgestrahlten
Lichtmenge ist jeweils mit der Bezugszeichenziffer der jeweiligen
Lichtquelle 16 bis 38 und dem zusätzlichen
vorangestellten Buchstaben S bezeichnet. Zur Vereinfachung der Bezeichnung
der von den Lichtquellen 16 bis 38 abgegebenen
Lichtstrahlen wird die Wellenlänge des Maximums der spektralen
Verteilung der jeweiligen Lichtquelle als Nennwellenlänge
der jeweiligen Lichtquelle 16 bis 38 angegeben.
Die Lichtquellen 16 und 22 geben jeweils Licht
mit einer Wellenlänge von 412 nm, die Lichtquellen 18 und 24 geben
jeweils Licht mit einer Wellenlänge von 470 nm, die Lichtquellen 20 und 26 geben
jeweils Licht mit einer Wellenlänge von 529 nm, die Lichtquellen 28 und 34 geben
jeweils Licht mit einer Wellenlänge von 588 nm, die Lichtquellen 30 und 36 geben
jeweils Licht mit einer Wellenlänge von 647 nm und die
Lichtquellen 32 und 38 geben jeweils Licht mit
einer Wellenlänge von 694 nm ab. Der Verlauf der spektralen
Verteilung des von der Beleuchtungsanordnung 14 insgesamt
abgegebenen Lichts ist in 2 durch
die mit S14 bezeichnete Strichlinie dargestellt. Die spektrale Verteilung
der Beleuchtungsanordnung 14 ist dabei die von den Lichtquellen 16 bis 38 erzeugte
Gesamtspektralverteilung normiert auf 100% so dass sich eine sehr
gleichmäßige spektrale Verteilung über
den Bereich zwischen 400 nm und 700 nm des von der Beleuchtungsanordnung 14 in
diesem ersten Ausführungsbeispiel abgegebenen Lichtstrahlung
ergibt.
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In 3 ist
ein Diagramm mit der spektralen Verteilung des von der Beleuchtungsanordnung 14 des
Messsystems 10 bei einem zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung abgegebenen sichtbaren Lichts dargestellt. In 3 sind
die Graphen der spektralen Lichtverteilung der von den Lichtquellen 16 bis 38 der
Beleuchtungsanordnung 14 abgegebenen Lichtstrahlung ebenfalls
mit S16 bis S38 bezeichnet. Die Lichtquellen 16 bis 38 haben
jeweils eine andere spektrale Verteilung des abgestrahlten Lichts
als die Lichtquellen 16 bis 38 beim Ausführungsbeispiel
nach 2. Durch die andere spektrale Verteilung des von
den Lichtquellen 16 bis 38 bei dem Ausführungsbeispiel
nach 2 ergibt sich beim Ausführungsbeispiel
nach 3 auch eine andere spektrale Gesamtverteilung
S14 des von der Beleuchtungsanordnung 14 abgestrahlten
Lichts. Die unterschiedlichen spektralen Verläufe S16 bis
S28 können dazu genutzt werden, einen nahezu beliebigen
gewünschten spektralen Gesamtverlauf S14 der von der Beleuchtungsanordnung 14 abgegebenen Lichtstrahlen
durch eine gezielte Aktivierung einzelner Lichtquellen 16 bis 38 oder
Gruppen von Lichtquellen 16 bis 38 einzustellen.
Dieser spektrale Verlauf S14 kann weiterhin dadurch geändert
werden, indem die Intensität, d. h. der Strahlungsfluss,
der einzelnen Lichtquellen 16 bis 38 weiter geändert
und auf einen gewünschten Wert eingestellt wird. Auf die
beschriebene Art und Weise kann durch eine geeignete Auswahl und
Ansteuerung der Lichtquellen der Beleuchtungsanordnung 14 eine
gewünschte spektrale Gesamtverteilung S14 erzeugt werden,
wodurch nahezu beliebige Beleuchtungsarten zum Beleuchten des Objekts 12 eingestellt
und ausgewählt werden können.
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Durch
den relativ einfachen Aufbau des Messsystems 10 und insbesondere
bei der Verwendung von Leuchtdioden als Lichtquellen 16 bis 38 kann
das Messsystem 10 einfach und kostengünstig hergestellt
werden und weist eine geringe Baugröße auf. Das
Messsystem 10 kann auch auf einem verfahrbaren Schlitten
angeordnet werden, wodurch eine traversierende Messung möglich
ist. Dies ist insbesondere dann möglich, wenn der Schlitten
orthogonal oder schräg zu einer Bewegungsrichtung des Objekts 12 bewegt
wird.
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Bei
dem Messsystem 10 werden als Messergebnis vorzugsweise
Normfarbwerte X, Y, Z mit Hilfe der von den Sensorbereichen erzeugten
Sensorsignalen ermittelt bzw. berechnet. Dabei sind die Lichtquellen 16 bis 38 und/oder
die spektralen Erfassungseigenschaften der Sensorbereiche des Sensors 40 derart
angepasst, dass Messergebnisse entsprechend der 2°-Normspektralwertfunktion
oder der 10°-Normspektralwertfunktion ermittelt werden.
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Das
Messsystem 10 kann insbesondere vorteilhaft dazu eingesetzt
werden, eine Druckerkalibrierung eines Druck- oder Kopiergerätes
mit Hilfe der durch das Messsystem 10 ermittelten Farbmesswerte
durchzuführen. Eine Kalibrierung kann bei elektrografischen
Druck- oder Kopiersystemen insbesondere durch eine Anpassung der
Bilderzeugungsparameter erfolgen. Ferner kann mit Hilfe der ermittelten Farbmesswerte
eine Farbregelung während eines Druck- oder Kopierprozesses
durchgeführt werden, durch die die Farbwiedergabe von vorgegebenen Farben
in gleich bleibender Qualität gewährleistet wird.
Diese Farbregelung kann bei wegdriftenden Farbwerten ggf. durch
eine gezielte Änderung von Elektrografieparametern erfolgen.
Eine weitere Möglichkeit ist die Veränderung der
Farbübertragungseigenschaften des Druckers durch Anpassung
der Datenaufbereitung, insbesondere der Tonwertkurve. Durch Veränderung
der Umsetzung der Farbdaten (typischerweise RGB-Datensätze)
in Rasterstufen können Veränderungen von Druckbedingungen
ausgeglichen oder gezielt variiert werden.
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Ferner
können die ermittelten Farbwerte für ein Farbmanagement
verwendet werden, insbesondere um ein Farbprofil eines Ausgabegeräts,
z. B. eines Druckgeräts, Kopiergeräts oder Bildschirms
anzufertigen. Zusätzlich oder alternativ kann mit Hilfe der
Sensoranordnung 10 auch die Farbe eines unbedruckten Trägermaterials,
beispielsweise die Papierfarbe von zu bedruckendem Papier, ermittelt
werden um die Farbwiedergabe im Druckprozess zu steuern.
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In 4 ist
ein elektrografisches Hochleistungsdrucksystem 100 dargestellt,
das ein erfindungsgemäßes Messsystem 10 aufweist.
Das von einer Rolle mit Hilfe einer Abrolleinrichtung 106 abgerollte
bahnförmige Trägermaterial 110 wird mit
Hilfe von zwei gegenüberliegend angeordneten, in 4 durch
Kreise dargestellten, Druckwerken einer Druckeinheit 102 mit
vorzugsweise mehrfarbigen Tonerbildern auf der Vorder- und/oder
Rückseite des Trägermaterials 110 bedruckt.
Die Tonerbilder werden nachfolgend in einer Fixiereinheit 104 auf
dem Trägermaterial 110 fixiert, wobei ein Ausschnitt
des fixierten Tonerbildes mit Hilfe des Messsystems 10 in Verbindung
mit den 1 bis 3 beschrieben,
erfasst wird, bevor das Trägermaterial 110 nachfolgend auf
eine Papierrolle mit Hilfe des Aufwicklers 108 aufgewickelt
wird.
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Alternativ
zu dem Aufwickler 108 können auch andere Nachverarbeitungsgeräte,
wie Schneideinrichtungen, Konvertiereinrichtungen, Falt-, Heft- und
Bindeeinrichtungen sowie weitere bekannte Nachverarbeitungseinheiten
vorgesehen werden. Das Messsystem 10 kann alternativ oder
zusätzlich auch an einer anderen Stelle des Hochleistungsdrucksystems 100 angeordnet
werden. Beispielsweise kann das Messsystem 10 im Verarbeitungsablauf vor
den Druckwerken der Druckeinheit 102 angeordnet werden
und die Farbe des zu bedru ckenden Trägermaterials 110 bestimmen.
Das Anordnen des Messsystems 10 vor den Druckwerken zum
Bestimmen der Farbe des Trägermaterials 110 ist
insbesondere bei der Verarbeitung von Einzelblättern sinnvoll. Bei
der Verarbeitung von bahnförmigem Trägermaterial 110,
wie im Ausführungsbeispiel nach 4, kann
die Farbe des Trägermaterials 110 auch an einer
Position nach den Druckwerken der Druckeinheit 102 erfasst
werden, wenn die Druckwerke in dem erfassten Bereich kein Druckbild
erzeugt haben. Ferner kann das Messsystem 10 auch vor der
Fixiereinheit 104 angeordnet werden, um die auf dem Trägermaterial 110 erzeugten
Tonerbilder zu erfassen. Ferner kann alternativ oder zusätzlich
die Farbe des Tonerbildes auf der Oberfläche von Bildträgern
der Druckwerke erfasst werden. Alternativ oder zusätzlich
kann die Farbe von fixierten Druckbildern auch in einer weiteren
nicht dargestellten Nachverarbeitungseinheit zum Nachverarbeiten
des fixierten Trägermaterials 110 angeordnet werden.
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Die
Erfindung kann vorteilhaft in Verbindung mit elektrografischen Druck-
oder Kopiergeräten eingesetzt werden, deren Aufzeichnungsverfahren
zur Bilderzeugung insbesondere auf dem elektrofotografischen, magnetografischen
oder ionografischen Aufzeichnungsprinzip beruhen. Ferner können
die Druck- oder Kopiergeräte ein Aufzeichnungsverfahren
zur Bilderzeugung nutzen, bei dem ein Bildaufzeichnungselement direkt
oder indirekt elektrisch punktweise angesteuert wird. Die Erfindung
ist jedoch nicht auf solche elektrografischen Druck- oder Kopiergeräte
beschränkt sondern ist auch bei konventionellen Druckverfahren,
wie Offset-Druckverfahren, Ink-Jet-Druckverfahren, Siebdruckverfahren, Flexodruckverfahren,
Tiefdruckverfahren sowie bei weiteren bekanntenDruckverfahren, einsetzbar. Durch
die Erfindung kann insbesondere die Farbe von Kontrollfeldern, von
Farbmarken, von Kontrollstreifen, von Einzelfarben, von gerasterten
Einzelfarben und von übereinander gedruckten Farbauszügen messtechnisch
erfasst werden. Alternativ zu bestimmten Farbmarken und Kontrollfeldern
sowie zu Kontrollstreifen kann auch die Farbe von mindestens einem
Bereich eines Druckbildes messtechnisch erfasst werden. Insbesondere
kann die Farbe eines im Druckbild enthaltenen Bildausschnitts oder
Logos messtechnisch erfasst werden.
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- 10
- Messsystem
- 12
- Objekt
- 14
- Beleuchtungsanordnung
- 16
bis 38
- Lichtquellen
- 40
- Sensor
- E
- Erfassungsbereich
- α
- Einfallswinkel
- S14
bis S38
- Graphen
der spektralen Lichtverteilung
- 100
- Hochleistungsdrucksystem
- 102
- Druckeinheit
- 104
- Fixiereinheit
- 106
- Abrolleinrichtung
- 108
- Aufwickler
- 110
- Trägermaterial
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 1594015
A1 [0002]
- - JP 2005-164261 A [0003]
- - US 6621576 B2 [0004]
- - US 6384918 B1 [0004]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - ISO 13655 [0006]
- - DIN 5033 [0007]
- - Lang, Heinwig; Farbwiedergabe in den Medien; ISBN-3-7881-4052-6;
Hansen-Schmidt Verlag; 1995; auf Seite 131 [0017]
- - DIN ISO 13655 [0032]
- - DIN 5033 [0033]