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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein fluiddynamisches Lagersystem, welches mindestens
ein Radiallager und mindestens ein Axiallager umfasst, nach den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Derartige fluiddynamische Lager
werden etwa zur Drehlagerung von Motoren, beispielsweise von Spindelmotoren
eingesetzt, die wiederum zum Antrieb von Speicherplattenlaufwerken,
Lüftern
oder ähnlichem
dienen.
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Stand der Technik
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Fluiddynamische
Lager, wie sie in Spindelmotoren eingesetzt werden, umfassen in
der Regel mindestens zwei relativ zueinander drehbare Lagerbauteile,
die zwischen einander zugeordneten Lagerflächen einen mit einem Lagerfluid,
z. B. Luft oder Lageröl,
gefüllten
Lagerspalt ausbilden. In bekannter Weise sind den Lagerflächen zugeordnete
und auf das Lagerfluid wirkende Oberflächenstrukturen vorgesehen.
In fluiddynamischen Lagern werden die Oberflächenstrukturen in Form von
Vertiefungen oder Erhebungen üblicherweise
auf einzelne oder beide der einander gegenüber liegenden Lagerflächen aufgebracht.
Diese auf entsprechenden Lagerflächen
der Lagerpartner angeordneten Oberflächenstrukturen dienen als Lager-
und/oder Pumpstrukturen, die bei relativer Drehung der Lagerbauteile
innerhalb des Lagerspalts einen hydrodynamischen Druck erzeugen.
Bei Radiallagern werden beispielsweise sinusförmige, parabelförmige oder
fischgrätartige
rillenförmige
Oberflächenstrukturen
verwendet, die senkrecht zur Rotationsachse der Lagerbauteile über den
Umfang von mindestens einem Lagerbauteil verteilt angeordnet sind.
Bei Axiallagern werden beispielsweise spiralförmige rillenförmige Oberflächenstrukturen
verwendet, die meist senkrecht um eine Rotationsachse angeordnet
werden. Bei einem fluiddynamischen Lager eines Spindelmotors zum Antrieb
von Festplattenlaufwerken gemäß einer
bekannten Bauart ist eine Welle in einer Lagerbohrung einer Lagerbuchse
drehbar gelagert. Der Durchmesser der Bohrung ist geringfügig größer als
der Durchmesser der Welle, so dass zwischen den Oberflächen der
Lagerbuchse und der Welle ein mit einem Lagerfluid gefüllter Lagerspalt
verbleibt. Die einander zugewandten Oberflächen der Welle und/oder der Lagerbuchse
weisen Druck erzeugende Lagerstrukturen auf als Teil von mindestens
einem fluiddynamischen Radiallager. Ein freies Ende der Welle ist
mit einer Nabe verbunden, deren untere Fläche zusammen mit einer Stirnfläche der
Lagerbuchse ein fluiddynamisches Axiallager ausbildet. Hierzu ist
eine der einander zugewandten Oberflächen der Nabe oder der Lagerbuchse
mit Druck erzeugenden Lagerstrukturen versehen.
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Fluiddynamische
Lagersysteme für
den Einsatz in Spindelmotoren müssen
derart gebaut sein, dass möglichst
kein Lagerfluid aus dem Lagerspalt in andere Bereiche des Spindelmotors
austreten kann. Zum einen verringert aus dem Lagerspalt austretendes
Lagerfluid die Lebensdauer des Lagersystems, da zum Beispiel die
Gefahr des Trockenlaufens des Lagers besteht, und zum anderen verschmutzt austretendes
Lagerfluid andere Bauteile des Spindelmotors. Das Austreten von
Lagerfluid aus dem Lagerspalt wird daher durch entsprechende Dichtungsanordnungen
verhindert. Oftmals kommen dabei sogenannte Kapillardichtungen zum
Einsatz, die sich an das offene Ende des Lagerspaltes anschließen und ein
Austreten des Lagerfluids in den Motor verhindern. Das Lagerfluid
wird in der Kapillardichtung durch Kapillarkräfte zurückgehalten, wobei sich im Dichtungsspalt
auch eine Dampfsperre durch verdampfendes Lagerfluid am Übergang
zwischen dem Lagerfluid und der in der Kapillardichtung vorhanden Luft
bildet.
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Offenbarung der Erfindung
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Es
ist die Aufgabe der Erfindung, ein fluiddynamisches Lagersystem
der eingangs genannten Art anzugeben, das im Vergleich zu bekannten
Lagersystemen eine höhere
Lebensdauer, eine verbesserte Schockfestigkeit und ein verbessertes
Rückhaltevermögen für das Lagerfluid
im Lagerspalt aufweist, insbesondere bei hohen Drehzahlen von 10.000
Umdrehungen pro Minute oder mehr.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Lagersystem mit Druck erzeugenden rillenförmigen Oberflächenstrukturen
gemäß den Merkmalen des
Patentanspruchs 1 gelöst.
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Bevorzugte
Ausgestaltungen und weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung
sind in den abhängigen
Ansprüchen
angegeben.
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Das
fluiddynamische Lagersystem umfasst mindestens ein feststehendes
und mindestens ein bewegliches Lagerbauteil, die um eine gemeinsame Rotationsachse
relativ zueinander drehbar sind und zwischen einander zugeordneten
Lagerflächen
einen mit einem Lagerfluid gefüllten
Lagerspalt ausbilden. An eine Seite des Lagerspalts schließt sich
ein Dichtungsspalt an, der zwischen einer radial nach außen gerichteten
Mantelfläche
des feststehenden Lagerbauteils und einer dieser gegenüberliegenden,
radial nach innen gerichteten Mantelfläche des beweglichen Lagerbauteils
angeordnet und zumindest teilweise mit Lagerfluid gefüllt ist.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
dass im Bereich des Dichtungsspaltes die Mantelfläche des
beweglichen Lagerbauteils mit der Rotationsachse einen ersten Winkel
zwischen 0° und
10° und
die Mantelfläche
des feststehenden Lagerbauteils mit der Rotationsachse einen zweiten Winkel
zwischen 0° und
10° ausbildet,
wobei die beiden Winkel sich in die selbe Richtung öffnen.
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Um
ein Austreten und auch Abdampfen von Lagerfluid im Bereich der Kapillardichtung
zu minimieren, ist der Dichtungsspalt sehr schmal aber dennoch im
Vergleich zu den Abmessungen des Lagerspalts um ein oder zwei Größenordnungen
größer. Es
wird auch angestrebt, den Dichtungsspalt sehr lang auszubilden,
zum einen, um einen entsprechenden Vorrat an Lagerfluid dort einbringen
zu können und
zum anderen, um die Länge
der Diffusionsbarriere zu vergrößern.
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Erfindungsgemäß ist also
ein Dichtungsspalt vorgesehen, der sich über einen Teil des Außenumfangs
des feststehenden Lagerbauteils erstreckt und dessen Breite vorzugsweise
sehr klein ist. Aufgrund der geringen Breite und der relativen Länge des
Dichtungsspaltes ergibt sich eine geringe Abdampfungsrate des im
Dichtungsspalt befindlichen Lagerfluids, was eine lange Lebensdauer
des fluiddynamischen Lagersystems sicherstellt.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfasst das feststehende
Lagerbauteil eine Lagerbuchse mit einer zentralen Lagerbohrung,
und das bewegliche Lagerbauteil eine in der Lagerbohrung drehbar
gelagerte Welle. Das freie Ende der Welle ist mit einem topfförmigen Bauteil
als Teil der Nabe verbunden, welches die Lagerbuchse unter Bildung
des Dichtungsspaltes teilweise umgibt.
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In
bekannter Weise sind auf der Wandung der zentralen Lagerbohrung
und/oder auf der Oberfläche
der Welle druckerzeugende Lagerstrukturen ausgebildet, als Teil
von mindestens einem fluiddynamischen Radiallager. Auf der Stirnfläche der
Lagerbuchse und/oder einer dieser Stirnfläche gegenüberliegenden Fläche des topfförmigen Bauteils
sind ebenfalls druckerzeugende Lagerstrukturen ausgebildet als Teil
eines fluiddynamischen Axiallagers.
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Der
Dichtungsspalt beginnt radial außerhalb des Axiallagers und
setzt sich dann in axialer Richtung entlang der Außenoberfläche der
Lagerbuchse fort. Die axiale Länge
des Dichtungsspaltes beträgt mindestens
ein Viertel der Länge
der Lagerbuchse.
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In
einer ersten Ausgestaltung der Erfindung betragen die durch die
Mantelflächen
des feststehenden bzw. des beweglichen Lagerbauteils und die Rotationsachse
eingeschlossenen Winkel jeweils 0°, das
heißt
die zugeordneten Mantelflächen
sind zylindrisch und verlaufen parallel zur Rotationsachse. Derartige
zylindrische Mantelflächen,
welche die Begrenzungen des Dichtungsspaltes bilden, können sehr
genau und vor allem mit einer geringen Oberflächenrauhigkeit bearbeitet werden.
Eine geringe Oberflächenrauhigkeit
wirkt sich positiv auf die Kapillarkräfte aus, welche auf das im
Dichtungsspalt vorhandene Lagerfluid wirken und den Dichtungseffekt bewirken.
Verstärkt
wird diese Kapillarwirkung durch die oben genannte relative Länge des
Dichtungsspaltes und dessen geringe Breite. Alle diese Faktoren summieren
sich zu einer zuverlässigen
Dichtwirkung des Dichtungsspaltes. Durch die geringe Oberflächenrauhigkeit
ergibt sich auch eine relativ geringe Beschleunigungswirkung auf
das im Dichtungsspalt befindliche Lagerfluid. Die beiden gegenüberliegenden
Mantelflächen
rotieren relativ zueinander und bewirken eine Beschleunigung des
Lagerfluids in Rotationsrichtung. Sehr glatte Oberflächen reduzieren diese
Beschleunigungswirkung und führen
zu einer besseren Stabilität
der sich bildenden Oberflächenspannung
an der Grenzfläche
zwischen Lagerfluid und Luft.
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In
einer anderen bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung beträgt der Winkel,
den die Mantelfläche
des beweglichen Bauteils des Lagers mit der Rotationsachse ausbildet,
0°, während der
Winkel, den das feststehende Bauteil mit der Rotationsachse ausbildet,
0° bis 10° beträgt. Dadurch
weitet sich der Dichtungsspalt in Richtung seines offenen Endes
auf. Ferner ergibt sich neben den im Zusammenhang mit der ersten
Ausgestaltung der Erfindung beschriebenen Vorteilen und Effekten
ein weiterer die Dichtwirkung erhöhende Effekt, der auf der Zentrifugalkraft beruht,
die bei Rotation der Lagerbauteile auf das Lagerfluid ausgeübt wird.
Durch die Zentrifugalkraft wird das Lagerfluid radial nach außen beschleunigt. Durch
die abgeschrägte
Mantelfläche
der Lagerbuchse, wird das Lagerfluid entgegengesetzt zur Öffnung des
Dichtungsspaltes in den Dichtungsspalt hineingedrückt aufgrund
der wirkenden Zentrifugalkräfte.
Dadurch ergibt sich eine zusätzliche
Sicherheit gegen ein Austreten von Lagerfluid aus dem Dichtungsspalt.
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In
einer dritten Ausgestaltung der Erfindung kann es vorgesehen sein,
dass beide Winkel der sich gegenüberliegenden
Mantelflächen
größer als
0° sind,
wobei die Öffnung
beider Winkel entgegengesetzt zum Scheitel der Winkel liegt. Mit
anderen Worten, ist der jeweilige Durchmesser der Mantelflächen der
beiden Lagerbauteile im Bereich des Scheitels der Winkel größer als
der Durchmesser der Lagerbauteile im Bereich der Öffnung des
Dichtungsspaltes. Vorzugsweise ist der erste Winkel größer als
der zweite Winkel, so dass sich der Dichtungsspalt in Richtung seiner Öffnung verbreitert.
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In
einer wieder anderen Ausgestaltung der Erfindung ändert sich
der Durchmesser der Mantelfläche
des beweglichen Lagerbauteils in zwei oder mehreren Stufen und verringert
sich insbesondere mit zunehmender Nähe zur Öffnung des Dichtungsspaltes.
Dabei bildet eine an die Mantelfläche angelegte Tangente einen
Schenkel des zweiten Winkels aus. In gleicher Weise kann sich der
Durchmesser der Mantelfläche
des feststehenden Lagerbauteils in zwei oder mehreren Stufen ändern, wobei
eine an diese Mantelfläche
angelegte Tangente einen Schenkel des ersten Winkels ausbildet.
Vorzugsweise sind an den Mantelflächen mehrere Abstufungen vorgesehen,
wobei die Abstufungen der beiden Mantelflächen vorzugsweise versetzt
zueinander angeordnet sind in Bezug auf eine gedachte Linie parallel
zur Rotationsachse. Diese stufenweise Ausbildung der den Dichtungsspalt
begrenzenden Mantelflächen
hat den Vorteil, dass der Füllstand
des Lagerfluids im Dichtungsspalt visuell gut erkannt und geprüft werden kann.
Jede Stufe in den Mantelflächen
wirkt als eine Art visuelle Markierung, an welcher der Füllstand
des Lagerfluids im Dichtungsspalt abgelesen werden kann.
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Im
Bereich des offenen Endes des Dichtungsspaltes kann entweder am
feststehenden oder am beweglichen Lagerbauteil eine ringfömige Nut vorgesehen
sein, die als Barriere für
eventuell doch noch austretendes Lagerfluid dient.
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Die
Erfindung bezieht sich insbesondere auf ein fluiddynamisches Lagersystem
für einen
Spindelmotor, wie er zum Antrieb von Festplattenlaufwerken eingesetzt
werden kann.
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Die
Erfindung wird nun anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen mit Bezug
auf die nachfolgend beschriebenen Zeichnungen näher erläutert. Daraus ergeben sich
weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt
einen Längsschnitt
durch einen Spindelmotor mit einer ersten Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen fluiddynamischen
Lagers.
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2 zeigt
einen Längsschnitt
durch einen Spindelmotor in einer gegenüber 1 leicht
abgewandelten Ausgestaltung.
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3 zeigt
einen Längsschnitt
durch einen Spindelmotor mit einer zweiten Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen fluiddynamischen
Lagers.
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4 zeigt
einen Längsschnitt
durch einen Spindelmotor mit einer dritten Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen fluiddynamischen
Lagers.
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5 zeigt
einen vergrößerten Längsschnitt des
Bereichs des Dichtungsspaltes von 4.
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6 zeigt
einen Längsschnitt
durch einen Spindelmotor mit einer vierten Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen fluiddynamischen
Lagers.
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7 zeigt
einen vergrößerten Längsschnitt des
Bereichs des Dichtungsspaltes von 6.
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Beschreibung von bevorzugten
Ausführungsbeispielen
der Erfindung
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Die 1 zeigt
einen Schnitt durch einen Spindelmotor mit einem erfindungsgemäßen fluiddynamischen
Lagersystem. Der Spindelmotor umfasst eine feststehende Lagerbuchse 10,
die eine zentrale Bohrung aufweist und das feststehende Bauteil
des Lagersystems ausbildet. In die Bohrung der Lagerbuchse 10 ist
eine Welle 12 eingesetzt, deren Durchmesser geringfügig kleiner
ist, als der Durchmesser der Bohrung. Zwischen den Oberflächen der
Lagerbuchse 10 und der Welle 12 verbleibt ein
Lagerspalt 14. Die einander gegenüberliegenden Oberflächen der
Welle 12 und der Lagebuchse 10 bilden zwei fluiddynamische
Radiallager 18, 22 aus, mittels denen die Welle 12 um
eine Rotationsachse 16 drehbar in der Lagerbuchse 10 gelagert
ist. Die Radiallager 18, 22 sind durch Lagerstrukturen 20, 24 gekennzeichnet,
die auf die Oberfläche
der Welle 12 und/oder der Lagerbuchse 10 aufgebracht
sind. Der Lagerspalt 14 ist mit einem geeigneten Lagerfluid,
beispielsweise einem Lageröl,
gefüllt.
Die Lagerstrukturen 20, 24 üben bei Rotation der Welle 12 eine
Pumpwirkung auf das im Lagerspalt 14 zwischen Welle 12 und
Lagerbuchse 10 befindliche Lagerfluid aus, so dass die Radiallager 18, 22 tragfähig werden.
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An
der Unterseite der Welle 12 ist ein einteilig mit der Welle
oder ein separat ausgebildeter Stopperring 13 angeordnet,
der einen vergrößerten Außendurchmesser
im Vergleich zum Wellendurchmesser aufweist. Der Stopperring verhindert
ein Herausfallen der Welle 12 aus der Lagerbuchse 10.
Das Lager ist an dieser Seite der Lagerbuchse 10 durch
eine Abdeckplatte 34 verschlossen.
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Ein
freies Ende der Welle 12 ist mit einem topfförmigen Bauteil 26 verbunden,
welches die Lagerbuchse teilweise umgibt. Eine untere, ebene Fläche des topfförmigen Bauteils 26 bildet
zusammen mit einer Stirnfläche
der Lagerbuchse 10 ein fluiddynamisches Axiallager 28 aus.
Hierbei ist die Stirnfläche
der Lagerbuchse 10 oder die gegenüberliegende Fläche des
topfförmigen
Bauteils 26 mit Lagerstrukturen 30 versehen, die
bei Rotation der Welle 12 eine Pumpwirkung auf das im Lagerspalt 14 zwischen dem
Bauteil 26 und Stirnseite der Lagerbuchse 10 befindliche
Lagerfluid ausübt,
so dass das Axiallager 28 tragfähig wird. In der Lagerbuchse
kann ein Rezirkulationskanal 32 vorgesehen sein, der einen
am äußeren Rand
des Axiallagers 28 befindlichen Abschnitt des Lagerspalts 14 mit
einem unterhalb des unteren Radiallagers 22 befindlichen
Abschnitt des Lagerspalts 14 miteinander verbindet und
eine Zirkulation des Lagerfluids im Lager unterstützt.
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Die
Lagerbuchse 10 ist in einer Basisplatte 36 des
Spindelmotors angeordnet. An dem topfförmigen Bauteil 26 ist
eine ringförmige
Nabe 38 angeordnet, die an ihrem Außenumfang einen umlaufenden Rand
aufweist. Die Bauteile 26 und 38 können natürlich auch
einteilig ausgebildet sein. Die Lagerbuchse 10 umgebend
ist eine Statoranordnung 40 an der Basisplatte 36 angeordnet,
welche aus einem ferromagnetischen Statorblechpaket sowie aus entsprechenden
Statorwicklungen besteht. Diese Statoranordnung 40 ist
umgeben von einem ringförmigen
Rotormagneten 42, welcher in einem Rückschlussring 44 mit
größerem Durchmesser
angeordnet ist und am Innenumfang des umlaufenden Randes der Nabe 38 befestigt
ist. Dargestellt ist ein Außenläufermotor.
Alternativ kann selbstverständlich
ein Innenläufermotor Verwendung
finden. Unterhalb des Rotormagneten 42 ist ein ferromagnetischer
Metallring 46 angeordnet, der den Rotormagneten anzieht,
wodurch sich eine nach unten zur Basisplatte 36 hin gerichtete Kraft
ergibt. Diese Kraft dient der axialen Vorspannung des Lagersystems.
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Der
Lagerspalt 14 umfasst einen axialen Abschnitt, der sich
entlang der Welle 10 und der Radiallager 18, 22 erstreckt,
und einen radialen Abschnitt, der sich entlang der Stirnseite der
Lagerbuchse 10 und des Axiallagers 28 erstreckt.
Am radial äußeren Ende
seines radialen Abschnitts geht der Lagerspalt 14 in einen
Spalt mit größerem Spaltabstand über, welcher
teilweise als Dichtungsspalt 48 wirkt. Der Spalt erstreckt
sich anfänglich
ausgehend vom Lagerspalt 14 radial nach außen und
geht in einen axialen Abschnitt über,
der sich entlang des Außenumfangs
der Lagerbuchse 10 zwischen der Lagerbuchse 10 und
einem zylindrischen Abschnitt des topfförmigen Bauteils 26 erstreckt
und den Dichtungsspalt 48 bildet. Bei einem Durchmesser
der Lagerbuchse 10 von einigen Millimetern beträgt die Breite
des Dichtungsspalts 48 typischerweise 50–300 Mikrometer.
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Die äußere Mantelfläche der
Lagerbuchse 10 sowie die innere Mantelfläche des
topfförmigen Bauteils 26 sind
zylindrisch und bilden die Begrenzung des Dichtungsspaltes 48.
Somit verläuft
der Dichtungsspalt 48 parallel zur Rotationsachse 16. Derartige
zylindrische Mantelflächen,
welche die Begrenzungen des Dichtungsspaltes 48 bilden,
können sehr
genau und vor allem mit einer geringen Oberflächenrauhigkeit bearbeitet werden
und setzen dem Lagerfluid einen geringen Reibungswiderstand entgegen.
Am Ende des Dichtungsspaltes 48 kann die Lagerbuchse 10 am
Außenumfang
eine Rille 50 aufweisen, die beispielsweise mit einem Öl-Stopp-Lack versehen
ist, um eine Migration des Lagerfluids über diese Barriere hinaus zu
verhindern.
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2 zeigt
im Wesentlichen denselben Spindelmotor wie 1, wobei
gleiche Bauteile mit denselben Bezugszeichen versehen sind. Im Unterschied
zu 1 ist bei 2 die Rille 150 nicht
am Außenumfang
der Lagerbuchse 110, sondern am Innenumfang des topfförmigen Bauteils 26 vorgesehen.
Ein weiterer Unterschied besteht in der Ausbildung der Abdeckplatte 134,
die im Gegensatz zu 1 flach ausgeführt ist.
Der Stopperring 13 an der Welle ist in diesem Fall in einer
separaten Aussparung der Lagerbuchse 110 angeordnet.
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3 zeigt
einen Schnitt durch eine weitere Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Spindelmotors,
wobei bezogen auf 1 gleiche Bauteile mit denselben
Bezugszeichen versehen sind.
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Ein
wesentlicher Unterschied des Spindelmotors von 3 gegenüber 1 ist,
dass die äußere Mantelfläche 252 der
Lagerbuchse 210 im Bereich des Dichtungsspaltes 248 abgeschrägt ist.
Der Winkel zwischen der Mantelfläche 252 der Lagerbuchse 210 und
der Rotationsachse 16 ist in diesem Fall größer als
0° und beträgt beispielsweise
3°. Der Scheitel
des Winkels liegt im Bereich des Beginns des Dichtungsspaltes 248,
wobei sich der Winkel zur Öffnung
des Dichtungsspaltes 248 öffnet. Die Mantelfläche 256 des
gegenüberliegenden
Randes des topfförmigen
Bauteils 26 ist um einen Winkel geneigt, der kleiner (oder
gleich) dem Neigungswinkel ist, der eingeschlossen wird von der
Mantelfläche 252 der Lagerbuchse 210 und
der Rotationsachse 16, so dass sich der Dichtungsbereich 248 nach
unten hin konisch erweitert. Der Winkel, den die Mantelfläche 252 der
Lagerbuchse 210 mit der Rotationsachse 16 einschließt, kann
sich auch über
die Länge
der Mantelfläche ändern, wie
aus 3 hervorgeht. Hierbei verläuft der Winkel ausgehend vom
Beginn des Dichtungsspaltes 248 zunächst gleichbleibend in einem kleineren
Winkel, beispielsweise 3° und
vergrößert sich
im letzten Drittel des Dichtungsspaltes 48 beispielsweise
auf 5° und
endet in einer entsprechenden Rille 250 der Lagerbuchse 210.
Durch die Zentrifugalkraft wird das Lagerfluid radial nach außen beschleunigt
und durch die abgeschrägte
Mantelfläche 252 der
Lagerbuchse 210 in den Dichtungsspalt gedrückt und
darin gehalten. Dadurch ergibt sich eine zusätzliche Dichtwirkung.
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4 zeigt
gegenüber 3 eine
abgewandelte Ausgestaltung eines Spindelmotors. Eine vergrößerte Ansicht
des Bereiches des Dichtungsspaltes 448 ist in 5 dargestellt.
Im Vergleich zu 3 sind in den 4 und 5 gleiche
Bauteile mit denselben Bezugszeichen versehen. In diesem Beispiel ist
die Mantelfläche 356 des
topfförmigen
Bauteils 26 im Bereich des Dichtungsspaltes 348 zylindrisch
ausgebildet, während
die Mantelfläche 352 der
Lagerbuchse 310 im Bereich des Dichtungsspaltes 348 nach
innen abgeschrägt
ist und beispielsweise bezogen auf die Rotationsachse 16 einen
Winkel zwischen 3° und
5° aufweist.
Wichtig ist, dass die Mantelflächen
der Lagerbuchse 310 sowie des topfförmigen Bauteils 26 zu
Beginn des Dichtungsspaltes 348 zylindrisch sind, und sich
die Mantelfläche
der Lagerbuchse 310 erst nach einem Drittel bis zur Hälfte des Dichtungsspaltes 348 in
den vorgesehenen Winkel nach innen neigt. Am Ende der geneigten
Mantelfläche 352 ist
wiederum die Rille 350 vorgesehen, die den Dichtungsspalt
begrenzt.
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6 zeigt
schließlich
eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Spindelmotors bei dem bezogen
auf die vorhergehenden Zeichnungsfiguren gleiche Bauteile mit denselben
Bezugsziffern versehen sind.
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7 zeigt
eine vergrößerte Ansicht
des Bereiches des Dichtungsspaltes 448 von 6.
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Im
Gegensatz zu den vorhergehenden Ausgestaltungen des Lagersystems,
insbesondere des Dichtungsspaltes, weist der Dichtungsspalt 448 gemäß den 5 und 6 keine
gleichmäßige Oberfläche auf,
sondern ist abgestuft. So ist z. B. die Mantelfläche 452 der Lagerbuchse 410 im
Bereich des Dichtungsspaltes 448 mit Abstufungen 454 versehen,
wodurch sich der Durchmesser der Lagerbuchse 410 in Richtung
der Öffnung
des Dichtungsspaltes 448 verringert. Zwischen den einzelnen
Stufen 454 weist die Mantelfläche 452 der Lagerbuchse 410 zylindrische
Abschnitte auf. In gleicher Weise verläuft die Mantelfläche 456 des
topfförmigen
Bauteils 426 im Bereich des Dichtungsspaltes 448 nicht
gleichmäßig sondern
weist eine Vielzahl von Stufen 458 auf, so dass sich der
Innendurchmesser des topfförmigen Bauteils 426 zur Öffnung des
Dichtungsspaltes 448 hin verkleinert. Auch hier können zwischen
den einzelnen Stufen 458 zylindrische Abschnitte der Mantelfläche 456 vorgesehen
sein. Vorzugsweise befinden sich die Stufen 454 und 458 nicht
auf derselben Höhe,
sondern sind versetzt zueinander angeordnet. Es ist z. B. aber auch
möglich,
die Mantelfläche
der Lagerbuchse 410 in dargestellter Weise abgestuft auszubilden,
während
die Mantelfläche
des topfförmigen
Bauteils 426 gerade und zylindrisch ausgebildet ist, wie
z. B. in 1 dargestellt.
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Die
Stufen erlauben es, den Füllstand
des Lagerfluids im Dichtungsspalt 448 zuverlässig visuell oder
maschinell zu prüfen.
Jede Stufe in den Mantelflächen
wirkt als eine Art visuelle Markierung, an welcher der Füllstand
des Lagerfluids abgelesen werden kann.
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- 10
- Lagerbuchse
- 12
- Welle
- 13
- Stopperring
- 14
- Lagerspalt
- 16
- Rotationsachse
- 18
- Radiallager
- 20
- Oberflächenstrukturen
- 22
- Radiallager
- 24
- Oberflächenstrukturen
- 26
- Topfförmiges Bauteil
- 28
- Axiallager
- 30
- Lagerstrukturen
- 32
- Rezirkulationskanal
- 34
- Abdeckplatte
- 36
- Basisplatte
- 38
- Nabe
- 40
- Statoranordnung
- 42
- Rotormagnet
- 44
- Rückschlussring
- 46
- Metallring
- 48
- Dichtungsspalt
- 50
- Rille
- 52
- Mantelfläche (Lagerbuchse)
- 56
- Mantelfläche (Bauteil)
- 110
- Lagerbuchse
- 134
- Abdeckplatte
- 150
- Rille
- 210
- Lagerbuchse
- 248
- Dichtungsspalt
- 250
- Rille
- 252
- Mantelfläche (Lagerbuchse)
- 256
- Mantelfläche (Bauteil)
- 310
- Lagerbuchse
- 348
- Dichtungsspalt
- 350
- Rille
- 352
- Mantelfläche (Lagerbuchse)
- 356
- Mantelfläche (Bauteil)
- 410
- Lagerbuchse
- 426
-
- 448
- Dichtungsspalt
- 450
- Rille
- 452
- Mantelfläche, (Lagerbuchse)
- 454
- Stufe
- 456
- Mantelfläche (Bauteil)
- 458
- Stufe