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Die
Erfindung betrifft eine Steueranordnung zur Druckmittelversorgung
von zumindest zwei Verbrauchern gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1 und ein Verfahren zur Ansteuerung der Verbraucher
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 13.
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Zur
Ansteuerung mehrerer Verbraucher werden Hydrauliksysteme eingesetzt,
bei denen die Verbraucher über eine gemeinsame Pumpe (Konstantpumpe
mit Bypassdruckwaage oder Verstellpumpe) mit Druckmittel versorgt
werden. Im Druckmittelströmungspfad zwischen der Pumpe
und jedem Verbraucher sind eine Zumessblende und eine Druckwaage vorgesehen, über
die der Druckmittelvolumenstrom zum Verbraucher einstellbar ist.
Dabei unterscheidet man nach dem Stromreglerprinzip und nach dem Stromteilerprinzip
arbeitende Systeme, bei Lezteren ist die Druckwaage der Zumessblende
stets nachgeschaltet. Diese Stromteilersysteme bezeichnet man auch
als LUDV-Systeme, die eine Untergruppe der LS-Systeme darstellen.
Bei einem LS-System wird die Pumpe in Abhängigkeit vom
höchsten Lastdruck der betätigten hydraulischen
Verbraucher so eingestellt, dass der Zulaufdruck um eine vorbestimmte Druckdifferenz über
dem höchsten Lastdruck liegt.
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Bei
LUDV-Systemen sind die nachgeschalteten Druckwaagen in Öffnungsrichtung
von dem Druck nach der jeweiligen Zumessblende und in Schließrichtung
von einem Steuerdruck beaufschlagt, der üblicher Weise
dem höchsten Lastdruck aller angesteuerten Verbraucher
entspricht. Bei einem derartigen System werden im Fall einer Untersättigung,
die den einzelnen hydraulischen Verbrauchern zufließenden
Druckmittelmengen unabhängig vom jeweiligen Lastdruck der
hydraulischen Verbraucher verhältnisgleich reduziert (lastunabhängige Durchflussverteilung).
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Bei
nach dem Stromreglerprinzip arbeitenden Systemen wird die der Zumessblende
vor- oder nachgeschaltete Druckwaage in Schließrichtung
vom Druck vor der Zumessblende und in Öffnungsrichtung
vom Lastdruck stromabwärts der Zumessblende beaufschlagt,
so dass man keine lastunabhängige Durchflussverteilung
erhält. Bei gleichzeitiger Betätigung mehrerer
hydraulischer Verbraucher und nicht ausreichend von der Verstellpumpe
gelieferter Druckmenge (Untersättigung) wird nur die dem
Lastdruck höchsten Verbraucher zufließende Druckmittelmenge
reduziert.
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Ein
derartiges System ist beispielsweise im Datenblatt RD 64 276 der
Bosch Rexroth AG (Steuerblock M4-12) beschrieben.
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In
der
DE 103 42 037
A1 ist ein so genanntes EFM-System (Electronic Flow Matching)
beschrieben, bei dem die Zumessblenden und die Pumpe elektronisch
oder elektrohydraulisch verstellt werden. Der Lastdruck der Verbraucher
wird dabei jeweils über im Druckmittelströmungspfad
zum Verbraucher angeordnete Sensoren, beispielsweise Druckaufnehmer
erfasst und aus den Signalen der Sensoren der lastdruckhöchste
Verbraucher ermittelt. Über eine Steuereinheit wird dann
die diesem Verbraucher zugeordnete Zumessblende vollständig
aufgesteuert, so dass der Druckverlust über dieser Zumessblende und
somit auch der Druckverlust im ganzen System minimiert sind.
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Werden über
die vorbeschriebenen Steueranordnungen zwei oder mehrere Verbraucher
betätigt, von denen einer auf Anschlag fährt,
so bleibt dieser Verbraucher weiterhin betätigt und es
wird entsprechend Druckmittel von der Pumpe zum Verbraucher gefördert
wird. Der Druck im Vorlauf des auf Anschlag gefahrenen Verbrauchers
ist üblicher Weise über ein Druckbegrenzungsventil
begrenzt, das eine Druckmittelverbindung zum Tank öffnet,
so dass das überschüssige Druckmittel zum Tank
gefördert wird.
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Bei
dem vorgenannten Steuerblock M4-12 wird der Lastdruck aller Verbraucher über
einen LS-Kanal zur Pumpe gemeldet und diese dann in Abhängigkeit
vom Lastdruck eingestellt, so dass der Pumpendruck um eine vorbestimmte
Druckdifferenz oberhalb des höchsten Lastdrucks liegt.
Der Lastdruck wird von den jeweiligen Verbrauchern über LS-Leitungen
abgegriffen und über eine Wechselventilkaskade in den LS-Kanal
gemeldet. Beim Steuerblock M4-12 ist in den LS-Leitungen jeweils
ein LS-Druckbegrenzungsventil angeordnet. Das dem auf Anschlag gefahrenen
Verbraucher zugeordnete LS-Druckbegrenzungsventil begrenzt den Lastdruck dann
auf einen Maximallastdruck, so dass entsprechend die Pumpe in Abhängigkeit
von diesem maximalen Lastdruck eingestellt wird – demgemäß wird dann
der Pumpendruck auf den LS-Maximaldruck plus der vorgenannten Druckdifferenz
eingeregelt – die Pumpe wird somit auf ihren maximalen – aber
begrenzten – Förderdruck eingestellt. Dementsprechend
muss dieser Maximaldruck im Druckmittelströmungspfad zu
den anderen Verbrauchern über die jeweiligen Individualdruckwaagen
auf den jeweiligen Lastdruck abgedrosselt werden. Über
das dem auf Anschlag gefahrenen Verbraucher zugeordnete LS-Druckbegrenzungsventil
fließt ein kleiner Steuerölvolumenstrom zum Tank
ab.
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Ein
derartiges System sorgt zwar dafür, dass bei Fahren eines
Verbrauchers auf Anschlag die Druckmittelmenge reduziert oder begrenzt
wird – es entstehen jedoch durch das Abdrosseln des Pumpendrucks
im Druckmittelströmungspfad zu den lastniedrigeren Verbrauchern
erhebliche Energieverluste.
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Bei
den eingangs beschriebenen LUDV-Systemen, die beispielsweise bei
Baggern für die Betätigung der Ausrüstung
eingesetzt sind, wird der Pumpenförderstrom durch eine
so genannte Druckabschneidung nach einem ähnlichen Prinzip
wie oben beschrieben begrenzt oder verringert, um Leistungsverluste
zu vermeiden. Auch bei den LUDV-Systemen mit Druckabschneidung muss
der Druckmittelvolumenstrom zu den lastniedrigeren Verbrauchern an
den Individualdruckwaagen abgedrosselt werden.
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Demgegenüber
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Steueranordnung und
ein Verfahren zur Ansteuerung von zumindest zwei hydraulischen Verbrauchern
zu schaffen, bei denen bei Überschreiten eines vorbestimmten
Lastdrucks des lastdruckhöchsten Verbrauchers Energieverluste
minimiert sind.
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Diese
Aufgabe wird hinsichtlich der Steueranordnung durch die Merkmalskombination
des Patentanspruches 1 und hinsichtlich des Verfahrens durch die
Merkmalskombination des nebengeordneten Patentanspruches 13 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist
in den Druckmittelströmungspfaden zu den über
eine Pumpe mit Druckmittel versorgten Verbrauchern jeweils eine
verstellbare Zumessblende angeordnet, um den Druckmittelvolumenstrom
individuell einzustellen. Die Pumpe wird in Abhängigkeit
vom höchsten Lastdruck der Verbraucher derart eingestellt,
dass der Druckmittelbedarf aller angesteuerten Verbraucher gedeckt
ist. Erfindungsgemäß wird über eine Einrichtung
der Lastdruck der einzelnen Verbraucher überwacht und bei Überschreiten
eines vorbestimmten Maximallastdrucks an einem Verbraucher der Pumpendruck
oder die Pumpenmenge in Abhängigkeit vom Druckmittelbedarf
der anderen, lastniedrigeren Verbraucher eingestellt, so dass die
Drosselverluste an diesen Verbrauchern gegenüber den eingangs
beschriebenen Lösungen minimal sind. Bei der erfindungsgemäßen Anordnung
wird somit in dem Fall, in dem ein Verbraucher auf Anschlag fährt
oder eine sehr hohe äußere Last auftritt, der
Energieverlust innerhalb der Schaltung minimiert, da das Druckniveau
der Pumpe im Vergleich zu bestehenden Lösungen reduziert
ist.
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Erfindungsgemäß wird
es bevorzugt, wenn der Zumessblende eine LS- oder LUDV-Individualdruckwaage
zugeordnet ist, so dass ein nach dem Stromreglerprinzip oder dem
Stromteilerprinzip arbeitende Steueranordnung gebildet ist.
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Bei
einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der maximale
Lastdruck der Steueranordnung durch LS-Druckbegrenzungsventile in
den jeweiligen Lastdruck führenden LS-Leitungen begrenzt,
dementsprechend liegt der vorbeschriebene Maximallastdruck im Bereich
des durch die LS-Druckbegrenzungsventile eingestellten maximalen
LS-Drucks.
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Bei
einem besonders einfach ausgeführten Ausführungsbeispiel
ist die Einrichtung zur Verstellung der Pumpe bei Überschreiten
des Maximallastdrucks mit einem Drucksensor zum Erfassen des Vorlaufdrucks
zum Verbraucher ausgeführt, dessen Ausgangssignal über
eine Steuereinheit in ein Stellsignal zur Ansteuerung der zugeordneten
Zumessblende bearbeitbar ist.
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Dabei
wird es bevorzugt, wenn die zugeordnete Zumessblende bei Erreichen
des Maximallastdrucks zugesteuert wird, so dass der betreffende
Verbraucher nicht mehr versorgt wird, so dass nur noch die Lastdrücke
der anderen, lastniedrigeren Verbraucher bei der Pumpenregelung
berücksichtigt werden.
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Dabei
ist es vorteilhaft, wenn die Einrichtung derart ausgeführt
ist, dass das Lastdrucksignal des mit Maximallastdruck belasteten
Verbrauchers nicht in den LS-Kanal gemeldet werden kann.
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Falls
die Steueranordnung als EFM-System ausgeführt sein soll,
wird die Pumpe elektrisch oder elektrohydraulisch ansteuerbar ausgeführt,
wobei über die Einrichtung an die Pumpe ein Mengensignal zum
Verstellen der Pumpen abgegeben werden kann.
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Dieses
Mengensignal kann beispielsweise in Abhängigkeit von dem
Signal zur Verstellung der Zumessblende des lasthöchsten
Verbrauchers generiert werden.
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Bei
derartigen EFM-Systemen kann neben den vorstehenden Drucksensoren
zur Erfassung des höchsten Lastdrucks ein zusätzlicher
Drucksensor zum Erfassen des Pumpendrucks vorgesehen sein. In einer
Vergleichseinrichtung werden dann die erfassten Lastdrücke
und der Pumpendruck miteinander verglichen und in dem Fall, in dem
diese Druckdifferenz unterhalb eines vorbestimmten Wertes liegt, über
die Einrichtung ein Steuersignal zum Zusteuern der Zumessblende
des lasthöchsten Verbrauchers und zum Zurückfahren
der Pumpe abgegeben.
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Das
Zusteuern der Zumessblende kann stufenförmig (schwarz-weiß)
oder über eine Kennlinie erfolgen.
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Das
Aufsteuern der Zumessblende erfolgt dann, wenn der Lastdruck an
diesem lasthöchsten Verbraucher wieder unter den Maximallastdruck
abgesunken ist. Dabei wird es bevorzugt, wenn das Aufsteuern der
betreffenden Zumessblende erst dann erfolgt, wenn der tatsächliche
Lastdruck um eine vorbestimmte Druckdifferenz unter dem Maximallastdruck
liegt. Das System ist in diesem Fall mit einer gewissen "Druckhysterese"
ausgeführt.
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Die
erfindungsgemäße Steueranordnung kann beispielsweise
als LS-System (Stromreglersystem), als LUDV-System (Stromteilersystem),
als EFM-System (LS und LUDV) oder als elektrohydraulisches Positiv-Control-System
(PC) ausgeführt sein. Bei diesem System wird der Schwenkwinkel
der Pumpe mit dem Steuersignal zum Einstellen der Zumessblende vergrößert.
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Im
Folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert.
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Diese
einzige Zeichnung zeigt ein Schaltbild eines elektrohydraulischen
Wegeventilelementes 1 eines Mobilsteuerblocks, der üblicher
Weise aus einem Eingangselement, mehreren Wegeventilelementen (mechanisch,
hydraulisch, elektrohydraulisch) und einem Endelement besteht. Derartige
Mobilsteuerblöcke sind beispielsweise im eingangs genannten
Datenblatt RD 64276 der Bosch Rexroth AG beschrieben. Dabei kann
jedem hydraulischen Verbraucher ein Wegeventilelement gemäß der
im Folgenden beschriebenen Figur zugeordnet sein.
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Ein
derartiges Wegeventilelement 1 hat einen Druckanschluss
P, eine Steuerölzuführung X, eine Steuerölrückführung
Y, einen LS-Anschluss LS, einen Tankanschluss T sowie zwei Arbeitsanschlüsse
A, B, die beispielsweise mit einem bodenseitigen Zylinderraum und
einem kolbenstangenseitigen Ringraum eines Hydrozylinders verbunden
sind. Bei dem im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel
ist an den Druckanschluss P eine LS-Pumpe angeschlossen, über
die die Wegeventilelemente 1 des Steuerblocks mit Druckmittel
versorgt werden. Die Ansteuerung der LS-Pumpe erfolgt in der eingangs
beschriebenen Weise in Abhängigkeit vom höchs ten
Lastdruck aller Verbraucher, wobei dieser über eine Wechselventilkaskade
am Mobilsteuerblock abgegriffen wird.
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Der
Druckanschluss P ist an einen Pumpenkanal 2 des Wegeventilelementes 1 angeschlossen,
von dem ein Zulaufkanal 4 abzweigt. Dieser führt
zu einem Eingangsanschluss einer Individualdruckwaage 6,
die gemeinsam mit einem eine Zumessblende ausbildenden proportional
verstellbaren Wegeventil 8 einen Stromregler bildet. Die
Druckwaage 6 ist über eine Druckwaagenfeder 10 in
ihre Ruheposition vorgespannt, die dann eingenommen wird, wenn der
an das dargestellte Wegeventilelement 1 angeschlossene
Verbraucher keinen Druckmittelbedarf hat und das Wegeventil 8 in
seine dargestellte Grundposition geschaltet ist. Bei einem Druckmittelbedarf
wird die Druckwaage 6 aus der dargestellten Ruheposition
in eine Regelposition verschoben, wobei der Druck stromaufwärts
des Wegeventils 8 über eine Steuerleitung 12 in
Schließrichtung und der Druck stromabwärts der
durch das Wegeventil 8 gebildeten Zumessblende gemeinsam
mit der Druckwaagenfeder 10 in Öffnungsrichtung
auf die Druckwaage 6 wirkt. Der Druck stromabwärts
der Zumessblende wird über die LS-Leitung 14 abgegriffen.
Der Ausgang der Druckwaage ist über einen Druckwaagenkanal 16 mit
dem Eingangsanschluss P des Wegeventils 8 verbunden. Dieses
hat des Weiteren zwei Arbeitsanschlüsse A, B und einen
Tankanschluss T, der über einen Ablaufkanal 18 mit
einem in den Tankanschluss T mündenden Tankkanal 20 verbunden
ist. Die beiden Arbeitsanschlüsse A, B sind über
einen Vorlaufkanal 22 und einen Rücklaufkanal 24 mit
den Arbeitsanschlüssen A bzw. B des Wegeventilelements
verbunden.
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In
der dargestellten Grundposition des Wegeventils 8 sind
die beiden Arbeitsanschlüsse A, B und der Druckanschluss
P abgesperrt, der Tankanschluss T ist mit der LS-Leitung 14 sowie
zwei LS-Druckbegrenzungskanälen 26, 28 verbunden. Dabei
ist der LS-Druckbegrenzungskanal 26 dem Arbeitsanschluss
A und der LS-Druckbegrenzungskanal 28 dem Arbeitsanschluss
B des Wegeventilelementes 1 zugeordnet. In den LS-Druckbegrenzungskanälen 26, 28 ist
jeweils ein LS-Druckbegrenzungsventil 30 bzw. 32 angeordnet, über
die der maximale, an den Verbraucheranschlüssen A, B anliegende Lastdruck
begrenzt ist. Beide LS-Druckbegrenzungsventile 30, 32 sind
verstellbar ausgeführt, so dass unterschiedliche LS-Maximaldrücke
im Vorlauf und im Rücklauf einstellbar sind. Die beiden
Ausgänge der LS-Druckbegrenzungsventile 30, 32 sind
mit einem Steuerölrückführkanal 34 verbunden,
der an die Steuerölrückführung Y angeschlossen
ist.
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Die
Verstellung des Wegeventils 8 erfolgt über zwei
Druckreduzierventile 36, 38, deren Eingänge
an einen Steuerölzuführkanal 40 angeschlossen sind.
Die Tankanschlüsse der Druckreduzierventile 36, 38 sind
mit dem Steuerölrückführkanal 34 verbunden.
Der von dem Druckreduzierventil 36, 38 eingestellte
Ausgangsdruck wird über eine Steuerleitung 42 bzw. 44 zu
den in Richtung a bzw. b wirksamen Steuerflächen des Wegeventilkolbens
geführt. Die Ansteuerung der beiden Druckreduzierventile 36, 38 erfolgt über
jeweils einen Proportionalmagneten in Abhängigkeit von
einem Stellsignal der Steuereinheit. Diese Stellsignale zum Einstellen
einer Steuerdruckdifferenz zur Verstellung des Wegeventils 8 können
beispielsweise durch die Bedienperson über einen Joystick
vorgegeben werden, um den angeschlossenen Verbraucher zu betätigen.
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Bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Rücklaufkanal 24 über
einen Verbindungskanal mit dem Tankkanal 20 verbunden,
dieser Verbindungskanal ist jedoch über eine Verschlussschraube 46 abgesperrt.
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Der
Druck im Vorlaufkanal 22 und im Rücklaufkanal 24 wird über
jeweils einen Drucksensor 48, 50 erfasst und über
nicht dargestellte Signalleitungen an eine ebenfalls nicht dargestellte
Steuereinheit des mobilen Arbeitsgerätes weiter gegeben.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein weiterer
Druckaufnehmer 52 vorgesehen, über den der Pumpendruck
im Pumpenkanal 2 erfasst wird. Dieser Druckaufnehmer 52 ist
jedoch nicht notwendiger Weise erforderlich. Mittels des Druckaufnehmers 52 kann
jedoch eine alternative Druckabschneidung realisiert werden.
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Bei
dem Wegeventilelement 1 ist der Vorlaufkanal 22 über
einen Bypasskanal 54 mit dem Tankkanal 20 verbunden.
Im Bypasskanal 54 ist ein Druckbegrenzungs-Nachsaugventil 56 vorgesehen, über das
zur Vermeidung von Kavitationen Druckmittel aus dem Tankkanal 20 nachgesaugt
werden kann und über das auch eine Druckabsicherung des
Vorlaufkanals 22 erfolgt. Ein derartiges Druckbegrenzungs-Nachsaugventil 56 kann
auch anstelle der Verschlussschraube 46 eingesetzt werden,
so dass auch der Rücklaufkanal 24 abgesichert
ist und Druckmittel nachgesaugt werden kann.
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Durch
geeignete Einstellung einer Steuerdruckdifferenz über die
Druckreduzierventile 36, 38 kann der Ventilschieber
des Wegeventils 8 aus seiner dargestellten Grundposition
nach links in die mit a gekennzeichneten Positionen verfahren werden,
in denen der Druckanschluss P über die aufgesteuerte Zumessblende
mit dem Arbeitsanschluss A und der Arbeitsanschluss B mit dem Tankanschluss
T verbunden ist. In diesen mit a gekennzeichneten Positionen ist
des Weiteren ein stromabwärts der aufgesteuerten Zumessblende
gelegener Abschnitt des Druckmittelströmungspfads mit der
LS-Leitung 14 verbunden, so dass dieser Druck (stromabwärts
der Zumessblende) die Druckwaage 6 in Öffnungsrichtung beaufschlagt.
Die LS-Leitung 14 ist des Weiteren in den mit a gekennzeichneten
Positionen mit dem LS-Druckbegrenzungskanal 26 verbunden,
so dass der Lastdruck in der LS-Leitung 14 auf den am LS-Druckbegrenzungsventil 30 eingestellten
Wert begrenzt ist. Der Druck in der LS-Leitung 14 steht
am Eingang eines Wechselventils 58 an, dessen anderer Eingangsanschluss
an einen mit einem weiteren Wegeventilelements oder mit Tank verbundenen
Kanal 60 angeschlossen ist. Der Ausgang des Wechselventils 58 ist über
einen LS-Kanal 62 mit den LS-Anschlüssen der weiteren
Wegeventilelemente der sonstigen Verbraucher bzw. dem Pumpenregler
verbunden, so dass über eine Wechselventilkaskade der höchste
Lastdruck zum Pumpenregler geführt ist. Dieser Pumpenregler
regelt den Pumpendruck so ein, dass er stets um eine vorbestimmte
Druckdifferenz, beispielsweise um 20 bar oberhalb des maximalen
Lastdrucks liegt.
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Bei
einem vorbeschriebenen Verschieben des Wegeventilelementes 1 in
die mit a gekennzeichnete Position strömt das Druckmittel über
den Arbeitsanschluss A zum Verbraucher und von diesem über
den Arbeitsanschluss B zum Tank T ab, wobei der Druckmittelvolumenstrom
lastdruckunabhängig über die Zumessblende und
die vorgeschaltete LS-Druckwaage 6 konstant gehalten wird,
wobei die LS-Druckwaage in ihrer Regelposition den Druckabfall über
der Zumessblende konstant hält.
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Bei
Verstellen des Wegeventilelementes 1 in seine mit b gekennzeichnete
Position wird entsprechend der Druckanschluss P mit dem Arbeitsanschluss
B und der Arbeitsanschluss A mit dem Tankanschluss T verbunden,
so dass praktisch der als Vorlaufkanal 22 bezeichnete Kanal
der Rücklaufkanal wird und der mit Rücklaufkanal 24 bezeichnete Kanal
der Vorlaufkanal ist, da das Druckmittel über den Arbeitsanschluss
B des Wegeventilelementes 1 zum Verbraucher strömt
und von diesem über den Arbeitsanschluss A zum Tankanschluss
T abströmt.
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Wie
bei den vorbeschriebenen Positionen a wird der Druck stromabwärts
der zwischen dem Eingangsanschluss P und dem Arbeitsanschluss B
des Wegeventilelementes 1 aufgesteuerte Zumessblende über
die LS-Leitung 14 abgegriffen und zu der in Öffnungsrichtung
wirksamen Steuerfläche der LS-Druckwaage 6 geführt.
Die LS-Leitung 14 ist bei den mit b gekennzeichneten Positionen
mit dem LS-Druckbegrenzungskanal 28 verbunden, so dass der
maximale Lastdruck dann durch das LS-Druckbegrenzungsventil 32 begrenzt
ist.
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Die
Wegeventilelemente 1 der anderen Verbraucher sind entsprechend
aufgebaut. Es sei nun angenommen, dass mehrere dieser Verbraucher über
das jeweilige Wegeventilelement 1 gleichzeitig betätigt
werden und dass der Lastdruck des am Wegeventil 1 an die
Arbeitsanschlüsse A, B angeschlossenen Verbrauchers der
höchste Lastdruck des Systems ist. Entsprechend wird der
Pumpendruck um die vorgenannte Druckdifferenz (20 bar) oberhalb
dieses höchsten Lastdrucks eingestellt. Es sei angenommen,
dass der Verbraucheranschluss A mit Druckmittel versorgt wird, so
dass das Wegeventil 8 in eine seiner mit a gekennzeichneten
Positionen verstellt werden muss. Fährt nun der zugeordnete
Verbraucher auf Anschlag, so steigt der Lastdruck am Arbeitsanschluss
A und damit auch im LS-Druckbegrenzungskanal 26 und in
der LS-Leitung 14 an. Der Lastdruck ist jedoch über
das LS-Druckbegrenzungsventil 30 auf einen Maximalwert
begrenzt, der nicht überschritten werden kann. Über
den Druckaufnehmer 48 wird der Lastdruckanstieg im Vorlaufkanal 22 erfasst
und bei Erreichen eines vorbestimmten Maximaldrucks der in etwa
dem über das LS-Druckbegrenzungsventil eingestellten maximalen
Lastdruck entspricht, wird über die nicht dargestellte
Steuereinheit ein Steuersignal an die beiden Druckreduzierventile 36, 38 abgegeben,
so dass diese die Zumessblende schließen und entsprechend
das Wegeventil 8 in seine dargestellte Grundposition zurückgefahren wird.
Diese Schließbewegung des Wegeventils 8 kann sprungartig
oder aber in Form einer Kennlinie (Rampe) nach einer vorgegebenen
Charakteristik erfolgen. Bei vollständig geschlossener
Zumessblende sinkt auch der in die LS-Leitung 14 gemeldete
Lastdruck ab, so dass die Pumpenregelung nach Zusteuern des Wegeventils 8 in
Abhängigkeit von den lastniedrigeren, parallelen Verbrauchern
erfolgt. Der höchste Lastdruck dieser parallelen, lastniedrigeren Verbraucher
wird dann zum Pumpenregler gemeldet und die Pumpe auf einen entsprechend
niedrigeren Wert eingestellt, so dass die Drosselverluste an den lastniedrigeren
Verbrauchern wesentlich geringer als beim eingangs beschriebenen
Stand der Technik ist.
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Eine
entsprechende Steuerung mit einem Schließen der dem lasthöchsten
Verbraucher zugeordneten Zumessblende kann auch bei Auftreten einer übermäßigen äußeren
Last erfolgen.
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Falls
der Lastdruck an dem vormals lasthöchsten Verbraucher wieder
unterhalb den am Steuergerät eingegebenen maximalen Lastdruck
abfällt, wird das Wegeventil 8 wieder in seine
Sollposition verstellt und der zugeordnete Verbraucher wieder mit
Druckmittel versorgt.
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Bei
einer Betätigung des Verbrauchers in der Gegenrichtung
wird das Wegeventil 8 in seine mit b gekennzeichneten Positionen
verstellt, wobei dann der Druck über den weiteren Druckaufnehmer 50 erfasst
und bei Überschreiten des vorbestimmten Maximallastdrucks
die Zumessblende wieder zugesteuert.
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Bei
einem EFM-System erfolgt die Ansteuerung der Pumpe nicht in Abhängigkeit
vom höchsten Lastdruck sondern elektrisch über
in der Steuereinheit abgelegte Kennlinien der Pumpe und der Proportionalmagnete
zum Ansteuern der Druckreduzierventile 38, 46.
Bei derartigen EFM-Systemen kann der Druckaufnehmer 52 eingesetzt
werden. Dabei wird über die Steuereinheit anhand der abgelegten
Kennlinien und in Abhängigkeit der erfassten Drücke
im Pumpenkanal 2 und in den Kanälen 22, 24 und
der Einstellungen der Druckreduzierventile ermittelt, ob der rechnerische
Druckabfall über der Zumessblende dem gemessenen Druckabfall
entspricht. Falls dieser Druckabfall zu gering ist und der Pumpendruck
in etwa dem Lastdruck entspricht, ist dies ein zuverlässiges
Indiz dafür, dass der Verbraucher entweder auf Anschlag
gefahren ist oder dass die Last zu hoch ist – in diesem
Fall wird dann die Zumessblende in der vorbeschriebenen Weise zugesteuert
und die Pumpenmenge elektronisch in Abhängigkeit vom Druckmittelbedarf
der lastniedrigeren Verbraucher abgesenkt. D. h. die vorbeschriebene
Steuerung lässt sich sowohl elektrisch als elektrohydraulisch
realisieren.
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Grundsätzlich
funktionieren LS-, LUDV-, EFM- und PC-Systeme mit den Drucksensoren 48, 50.
Bei LS- und LUDV-Systemen muss dann nur der Kolben des Wegeventils 8 zurückgenommen
werden, bei EFM- und PC-Systemen zusätzlich die Pumpenmenge
angepasst werden. Wenn man einen zusätzlichen Sensor 52 hat,
kann man ein alternatives Entscheidungskriterium anwenden. Dies
geht allerdings auch wieder mit allen Systemen.
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EFM-Systeme
lassen sich jedoch auch ohne den Druckaufnehmer 52 in der
erfindungsgemäßen Weise regeln. Dies kann beispielsweise
dadurch erreicht werden, dass als Eingang der EFM-Berechnung nicht
das ursprüngliche Joysticksignal zum Betätigen
des Verbrauchers sondern das reduzierte Signal verwendet wird, das
beim Erreichen des vorbeschriebenen Maximallastdrucks an die Druckreduzierventile 36, 38 gegeben
wird, um die Zumessblende zu schließen. Auf der Basis dieses
Signals wird dann anhand der in der Steuereinheit abgelegten Pumpenkennlinie
und in Abhängigkeit vom höchsten Lastdruck der
parallelen Verbraucher die Pumpe angesteuert, um die Verluste zu
minimieren.
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Offenbart
sind eine Steueranordnung und ein Verfahren zum Ansteuern zumindest
zweier hydraulischer Verbraucher, wobei bei Überschreiten
eines vorbestimmten maximalen Lastdrucks eines der Verbraucher,
die Pumpe in Abhängigkeit vom Druckmittelbedarf der anderen,
lastniedrigeren Verbraucher angesteuert wird.
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- 1
- Wegeventilelement
- 2
- Pumpenkanal
- 4
- Zulaufkanal
- 6
- LS-Druckwaage
- 8
- Wegeventil
- 10
- Druckwaagenfeder
- 12
- Steuerleitung
- 14
- LS-Leitung
- 16
- Druckwaagenkanal
- 18
- Ablaufkanal
- 20
- Tankkanal
- 22
- Vorlaufkanal
- 24
- Rücklaufkanal
- 26
- LS-Druckbegrenzungskanal
- 28
- LS-Druckbegrenzungskanal
- 30
- LS-Druckbegrenzungsventil
- 32
- LS-Druckbegrenzungsventil
- 34
- Steuerölrückführkanal
- 36
- Druckreduzierventil
- 38
- Druckreduzierventil
- 40
- Steuerölzuführkanal
- 42
- Steuerleitung
- 44
- Steuerleitung
- 46
- Verschlussschraube
- 48
- Druckaufnehmer
- 50
- Druckaufnehmer
- 52
- Druckaufnehmer
- 54
- Bypasskanal
- 56
- Druckbegrenzungs-Nachsaugventil
- 58
- Wechselventil
- 60
- LS-Kanal
- 62
- LS-Leitung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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