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Die
Erfindung betrifft eine Schließbügeleinrichtung
für ein
Kraftfahrzeug nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1. Des Weiteren
betrifft die Erfindung eine Befestigungsanordnung einer solchen Schließbügeleinrichtung
an einem Karosseriebauteil eines Kraftfahrzeugs der im Oberbegriff
des Patentanspruchs 6 angegebenen Art.
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Üblicherweise
hat jedes Kraftfahrzeug bzw. jeder Personenkraftwagen wenigstens
eine Tür,
wobei vorliegend vor allem eine Rückwandtür (Heckklappe) des Kraftfahrzeugs
im Zentrum des Interesses steht. Die Schließeinrichtung (Schloss) der
Rückwandtür greift üblicherweise
nicht direkt in die Karosserie des Kraftfahrzeuges ein, sondern
an der Karosserie wird hierfür
eine gesonderte Schließbügeleinrichtung
befestigt. Typischerweise besteht eine solche Schließbügeleinrichtung
aus einem Sockelteil, an der ein U-förmiger Schließbügel mit
seinen beiden Schenkeln angestückt
ist. Eine Drehfalle des Schlosses umgreift den Schließbügel und
hält somit
die Heckklappe an einem Karosseriebauteil, insbesondere einem Querelement,
der Karosserie.
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Es
können
nun Schwingungen der Karosserie über
die Schließbügeleinrichtung
auf die Rückwandtür übertragen werden,
wenn diese geschlossen ist. Insbesondere bei Geschwindigkeiten von zwischen
30 bis 80 km/h können
bei unebener Fahrbahnoberfläche
derartige Schwingungen auftreten, dass sich die Rückwandtür, die unter
Vermittlung des Schlosses an der Schließbügeleinrichtung festgehalten
ist, hin- und her bewegt und hierbei niederfrequenten Schall verursacht,
den die Fahrzeuginsassen als unangenehmes Geräusch (Brummen) empfinden.
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Um
die Bewegungen der Rückwandtür abzudämpfen, ist
der Schließbügel der
Schließbügeleinrichtung
gemäß
DE 196 45 506 A1 unter
Vermittlung eines elastischen Elements gelagert. Hierzu wird in einer
Ausführung
der Schließbügel vermittels
des als Buchse ausgebildeten elastischen Elements an dem Sockelteil
angeordnet. In einer weiteren Ausführung wird zwischen dem Sockelteil,
an der der Schließbügel angestückt ist,
und einem weiteren, zur Schließbügeleinrichtung
gehörenden
Grundteil, welches am Karosseriebauteil befestigt ist, ein Elastomer
angeordnet.
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Das
Elastomer muss in seiner Elastizität genau auf die Frequenz der
an der Rückwandtür induzierten
Schwingungen abgestimmt sein. Leider altert Elastomermaterial relativ
schnell und ändert
hierbei seine Eigenschaften, sodass eine gute Abstimmung häufig mit
der Zeit verloren geht. Die Elastomereigenschaften sind zudem auch
temperaturabhängig. Überdies
ist das Elastomer im Verhältnis
zur Bedeutung seiner Aufgabe relativ teuer.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, eine Schließbügeleinrichtung sowie eine Befestigungsanordnung einer
derartigen Schließbügeleinrichtung
der eingangs genannten Art dahingehend weiter zu bilden, dass die
oben genannten Nachteile beseitigt werden.
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Die
Aufgabe wird durch eine Schließbügeleinrichtung
mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch
1 und durch eine Befestigungsanordnung mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch
6 gelöst.
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Gemäß dem ersten
Aspekt der Erfindung ist der Schließbügel der Schließeinrichtung
selbst zumindest in einem Längenbereich
weichelastisch nachgiebig ausgebildet ist. Hier ist zu beachten,
dass im Stand der Technik gemäß
DE 196 45 506 A1 der Schließbügel selbst
unelastisch, jedoch elastisch gelagert ist. Nunmehr kann der Schließbügel starr
an das Sockelteil bzw. das Karosseriebauteil angekoppelt sein, denn
dieses selbst dämpft
die Schwingungen, welche den unangenehmen niederfrequenten Schall
im Kraftfahrzeug erzeugen können.
Dabei ist zu berücksichtigen,
dass unter Karosseriebauteil sowohl ein Bauteil zu verstehen ist,
welches rohbauseitig oder aber türseitig
angeordnet ist. Im letzteren Fall wäre es demzufolge auch denkbar,
dass die Schließeinrichtung
(Schloss) rohbauseitig und die Schließbügeleinrichtung türseitig
angeordnet ist.
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Der
Schließbügel kann
selbst zumindest in einem Längenbereich
aus geeignetem Material hergestellt sein, zum Beispiel aus Federstahl
oder einer sonstigen, eine große
Elastizität
gewährleistenden Metalllegierung.
Der Schließbügel kann
sogar abweichend von dem bisher Üblichen
aus Kunststoff hergestellt sein. Schließlich kann der Schließbügel auch aus
einem Hybridmaterial hergestellt sein.
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Am
Grundaufbau des Schließbügels bzw. der
Schließbügeleinrichtung
muss sich nicht notwendigerweise viel ändern. Die Elastizität kann bei
anderen Ausführungsformen
dadurch gewährleistet
sein, dass der Schließbügel nur
an einer Stelle an das Sockelteil angestückt ist. Der Schließbügel wird
somit nicht mehr zwingend als U-förmiger Bügel ausgebildet, sondern kann
als Bolzen ausgebildet sein, an den eine Öse angestückt ist, oder es kann zwar
als U-förmiges Bauteil
ausgebildet sein, wobei bei der U-Form der eine Schenkel des „U" aber verkürzt bzw. unterbrochen
ist, damit der Schenkel nicht bis zum Sockelteil geführt ist.
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Ein
weichelastisches Schwingen des Schließbügels erhält man auch, wenn ein Bereich des
Sockelteils, zu dem zumindest eine Anstückstelle eines Schenkels des
Schließbügels gehört, gegenüber zumindest
einen Bereich des Sockelteils federnd ausgebildet ist, mit dem die
Schließbügeleinrichtung
an der Karosserie befestigt ist. Dann schwingt der Schließbügel zusammen
mit dem Bereich um die Anstückstelle(n),
und der restliche Bereich des Sockelteils schwingt nicht. Die federnde Ausbildung
kann auch durch Ausdünnen
des das Sockelteil bildenden Blechs bereitgestellt werden. Vorzugsweise
wir das Sockelteil ganz einfach geschlitzt und weist so zum Beispiel
zungenartige Abschnitte auf, die gegenüber dem restlichen Bereich
schwingen können.
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Gemäß dem zweiten
Aspekt der Erfindung ist das Karosseriebauteil im Anordnungsbereich
des Sockelteils weichelastisch nachgiebig ausgebildet. Dadurch kann
auch bei diesem Aspekt der Erfindung auf das Elastomer gemäß
DE 196 45 506 A1 verzichtet
werden. Dabei ist wiederum zu berücksichtigen, dass unter Karosseriebauteil
sowohl ein Bauteil zu verstehen ist, welches rohbauseitig oder aber
türseitig
angeordnet ist. Im letzteren Fall wäre es demzufolge auch denkbar,
dass die Schließeinrichtung (Schloss)
rohbauseitig und die Schließbügeleinrichtung
türseitig
angeordnet ist.
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Nachfolgend
werden bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung unter Bezug auf die Zeichnung beschrieben. Dabei zeigt:
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1 eine
schematische Seitenansicht auf eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schließbügeleinrichtung;
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2 eine
schematische Seitenansicht auf eine zweite Ausführungsform der Schließbügeleinrichtung;
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3 eine
schematische Seitenansicht auf eine dritte Ausführungsform der Schließbügeleinrichtung;
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4 eine
schematische Seitenansicht auf eine vierte Ausführungsform der Schließbügeleinrichtung;
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5 eine
Draufsicht auf eine fünfte
Ausführungsform
der Schließbügeleinrichtung;
und in
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6 eine
schematische Perspektivansicht auf eine Befestigungsanordnung der
Schließbügeleinrichtung
an einem Karosseriebauteil eines Kraftwagens.
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Die
in den 1 bis 4 jeweils in einer schematischen
Seitenansicht gezeigten Schließbügeleinrichtungen 10, 10', 10'', und 10''' umfassen jeweils
ein Sockelteil 12, mit dem sie an einem in 6 beispielhaft
gezeigten Karosseriebauteil befestigbar sind, zum Beispiel durch
Festschrauben mit durch Bohrungen 14 in dem Sockelteil 12 führbare (in
der Figur nicht gezeigte) Schrauben. An dem Sockelteil 12 der
Schließbügeleinrichtungen 10, 10', 10'', 10''' ist dann ein
Schließbügel 16, 16', 16'', 16''' angeordnet.
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Bei
der Schließbügeleinrichtung 10 aus 1 besteht
der Schließbügel 16 im
Wesentlichen aus einem einfachen Bolzen, der an seinem freien Ende
eine Verdickung 18 aufweist. Der freie Bolzen bzw. Schließbügel 16 steht
zwar senkrecht von dem Sockelteil 12 weg, es ist aber ohne
weiteres eine Schließeinrichtung
(Schloss) so an einer Heckklappe eines Kraftfahrzeugs anbringbar,
dass eine Drehfalle des Schlosses diesen von dem Sockelteil 12 und
damit im Befestigungszustand von der Ladekante des Kraftfahrzeugs
wegstehenden Bolzen 16 umgreifen kann. Damit bei Bewegungen
der Heckklappe die Drehfalle nicht von dem Bolzen 16 herunterrutschen kann,
ist die Verdickung 18 vorgesehen und so ausgestaltet, dass
der durch die Drehfalle, welche sich an dem Bolzen festhält, vorgegebene
Spielraum kleiner ist als der gegenüber dem übrigen Bolzenquerschnitt durch
die Verdickung 18 blockierte Raum.
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Bei
der Schließbügeleinrichtung 10' aus 2 ist
der Schließbügel 16' U-förmig, wobei
ein Schenkel des U verkürzt
ist und an seinem Ende eine Verdickung 20 aufweist. Hier
unterscheidet sich der Schließbügel 16' von denjenigen
des Standes der Technik durch die Verkürzung des einen Schenkels der
U-Form, womit einhergeht, dass der Schließbügel 16' nur an einer Anstückstelle 22' mit dem Sockelteil 12 verbunden,
zum Beispiel an diese angeschweißt, ist. Auch die Schließbügel 16, 16'' und 16''' zeichnen sich
dadurch aus, dass sie jeweils nur an einer Anstückstelle 22, 22'' bzw. 22''' mit dem jeweiligen
Sockelteil 12 verbunden sind.
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Die
Verdickung 20 am Ende des verkürzten Schenkels des Schließbügels 16' soll verhindern, dass
sich das Schloss bei starken Bewegungen, wie sie zum Beispiel durch
einen Auffahrunfall hervorgerufen werden können, löst, wodurch sich die Heckklappe
dann öffnen
könnte.
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Der
Schließbügel 16'' gemäß 3 hat eine P-förmige Grundkontur.
Anders ausgedrückt
weist der Schließbügel 16'' eine Öse auf, die mit einem Schenkel
an der Anstückstelle 22'' befestigt ist.
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Die
P-Form kann gemäß 4 zum
Schließbügel 16''' leicht
abgewandelt werden. Hierbei ist eine Öse 24 an einem L-förmigen Schenkel 26 angestückt, welcher
seinerseits an der Anstückstelle 22''' mit
dem Sockelteil 12 verbunden ist.
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In
einem Längenbereich
des Schenkels 26 ist in 4 eine Querschnittsverminderung 28 gezeigt.
Eine solche Querschnittsverminderung 28 kann die Elastizität des gesamten
Schließbügels 16''' erhöhen. Eine
solche Querschnittsverminderung 28 kann auch bei den Schließbügeln 16, 16' und 16'' vorgesehen werden, auch wenn sie
in den 1 bis 3 nicht eingezeichnet ist. Umgekehrt
kann auf sie auch bei dem Fangteil 16''' gegebenenfalls
verzichtet werden.
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Sämtliche
vier gezeigten Fangteile 16, 16', 16'' und 16''' ermöglichen
den Halt einer Drehfalle eines Schlosses und damit einer Rückwandtür (Heckklappe)
mit einem solchen Schloss an der jeweiligen Schließbügeleinrichtung 10, 10', 10'', 10''' und damit an
der Karosserie, an der diese Schließbügeleinrichtung befestigt ist.
Bereits durch seine Grundform, dadurch, dass es nämlich nur
noch eine Anstückstelle 22, 22', 22'' bzw. 22''' zur Platte 12 gibt,
ist der Schließbügel 16, 16', 16'' und 16''' weichelastisch, anders
als die bisher verwendeten starren Schließbügel des Standes der Technik.
Das Material der Schließbügel 16, 16', 16'', 16''' kann ebenfalls
zur Elastizität
beitragen. Beispielsweise kann als Material zumindest über einen
Längenbereich
aus Federstahl oder auch aus einem geeigneten Kunststoff beschaffen
sein. Durch Formgebung und Materialwahl kann die statische und dynamische
Steifigkeit zielgenau eingestellt werden, sodass genau solche Schwingungen
durch die Schließbügeleinrichtungen 10, 10', 10'' bzw. 10''' unterdrückt werden,
die ohne die Schließbügeleinrichtungen
oder bei den Schließbügeleinrichtungen
des Standes der Technik auftreten würden.
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Auch
die Platte 12 kann zur Elastizität beitragen. Eine Draufsicht
auf eine Platte 12, die zur Elastizität beiträgt, ist in 5 gezeigt.
Die Platte 12 ist um die Anstückstelle 22' (oder bei den
Ausführungsformen
gemäß 3 und 4 die
Anstückstelle 22'', 22''') herum ca.
U-förmig geschlitzt,
siehe Kontur 30 in 5. Dadurch
entsteht eine Zunge 32, wobei mitten auf der Zunge die
Anstückstelle 22' für das jeweilige
Fangteil 16', 16'', 16''' sitzt.
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Die
Zunge 32 kann mitschwingen und so den sich bei bestimmten
Fahrgeschwindigkeiten ausbildenden Schwingungen entgegentreten.
Die Ausführungsform
gemäß 5 ist
auch bei Verwendung von Fangteilen, die an zwei Anstückstellen
an der Platte befestigt sind, realisierbar, auch wenn 5 nur
eine Anstückstelle 22' zeigt. Entweder
kann hierbei ein Schlitz in der Platte um eine der Anstückstellen
des U-förmigen Bügels herum
ausgebildet sein, oder es können
um beide Anstückstellen
Schlitze ausgebildet sein, die jeweils das Schwingen von durch die
Schlitze definierten Zungen ermöglichen.
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Die
Erfindung macht erstmals von einer Schließbügeleinrichtung 10, 10', 10'', 10''' Gebrauch, welche
selbst weichelastisch ausgebildet ist. Genauso wie die Schließbügeleinrichtung 10, 10', 10'', 10''' selbst weichelastisch
ausgebildet sein kann, kann auch die Karosserie selbst weichelastisch
ausgebildet sein. Üblicherweise
umfasst die Karosserie zur Befestigung der Platte 12 der
Schließbügeleinrichtungen 10, 10', 10'', 10''' ihrerseits
eine Platte. Auch diese Befestigungsplatte, die zum Karosserierohbau gehört, kann
weichelastisch ausgebildet sein.
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Auf
jeden Fall wird durch die Erfindung Elastomer als Zusatzmaterial
verzichtbar. Man benötigt lediglich
die weichelastische Schließbügeleinrichtung 10, 10', 10'', 10''', nicht mehr
aber das zwischen Sockelteil 12 und Befestigungsplatte
an der Karosserie einzufügende
Elastomer.
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6 zeigt
schließlich
eine schematische Perspektivansicht auf eine Befestigungsanordnung einer
Schließbügeleinrichtung 16 an
einem Karosseriebauteil 34 des Kraftwagens. Das Sockelteil 12 ist dabei
auf die bereits beschriebene Weise fest über jeweilige Schraubverbindungen
in einem Anordnungsbereich 36 an dem Karosseriebauteil 34 festgelegt,
und zwar über
die Bohrungen 14.
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Die
weichelastische Halterung der türseitigen
Schließeinrichtung
ergibt sich im vorliegenden Fall dadurch, dass das Karosseriebauteil 34 selbst zumindest
im Anordnungsbereich 36 des Sockelteils 12 weichelastisch
nachgiebig ausgebildet ist. Dies erfolgt vorliegend dadurch, dass
das Karosseriebauteil 34 bzw. dessen Anordnungsbereich 36 selbst
aus geeignetem Material hergestellt ist, zum Beispiel aus Federstahl
oder einer sonstigen, eine große
Elastizität
gewährleistenden
Metalllegierung. Das Karosseriebauteil 34 bzw. dessen Anordnungsbereich 36 kann
auch aus Kunststoff hergestellt sein. Schließlich kann das Karosseriebauteil 34 bzw.
dessen Anordnungsbereich 36 auch aus einem Hybridmaterial
hergestellt sein.
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Somit
ist erkennbar, dass das Sockelteil 12 selbst am Karosseriebauteil 34 bzw.
dessen Anordnungsbereich 36 festgelegt ist, wobei die weichelastisch
nachgiebige Wirkung durch die entsprechende Gestaltung des Karosseriebauteils 34 erreicht
wird.