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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regeneration wenigstens
eines Partikelagglomerators einer Abgasnachbehandlungsanlage einer
Verbrennungskraftmaschine eines Kraftfahrzeugs. Darüber
hinaus betrifft die Erfindung auch ein Kraftfahrzeug, aufweisend
eine Verbrennungskraftmaschine und eine Abgasnachbehandlungsanlage, welche
mit wenigstens einem kontinuierlich regenerierbaren Partikelagglomerator
ausgeführt ist. Insoweit betrifft die Erfindung insbesondere
die Beseitigung von Rußpartikeln mobiler Verbrennungskraftmaschinen,
wie beispielsweise Dieselmotoren.
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Es
ist bekannt, dass die im Abgasstrom mitgeführten Partikel,
die im Wesentlichen Kohlenstoff enthalten, thermisch verbrannt oder
mit Hilfe von extra in der Abgasnachbehandlungsanlage gebildetem Stickstoffdioxid
(NO2) umgesetzt werden können.
Zu diesem Zweck ist bekannt, Partikelagglomeratoren vorzusehen,
beispielsweise Filter, Partikelabscheider und dergleichen, in denen
die mitgeführten Partikel zumindest zeitweise aufgefangen
und angelagert werden. Bei einer thermischen Regeneration wird der Partikelagglomerator
so hoch erhitzt (z. B. bis oberhalb von 800°C), dass eine
Umsetzung des Kohlenstoffs mit im Abgas mitgeführtem Sauerstoff
einsetzt. Zu diesem Zweck können beispielsweise Brenner, Heizelemente,
elektrisch beheizbare Filter oder eine exotherme Umsetzung von Kohlenwasserstoffen
als Quelle für die Wärmeenergie herangezogen werden. Demgegenüber
setzt die so genannte kontinuierlich regenerative Umsetzung von
Partikeln (so genanntes CRT-Verfahren) auf eine Umsetzung der kohlenstoffhaltigen
Partikel bei niedrigeren Temperaturen, beispielsweise unterhalb
von 400°C unter Einsatz von Stickstoffdioxid. Zu diesem
Zweck ist bekannt, das vom Motor generierte Abgas über
einen Oxidationskatalysator zu führen und damit Stickoxide,
die im Abgas bereits enthalten sind, zu oxidieren, um ausreichend
Stickstoffdioxid für die Umsetzung der Rußpartikel
bereitstellen zu können. Das Stickstoffdioxid hat eine
hohe Affinität zum Kohlenstoff, so dass sich bei Kontakten
des Stickstoffdioxids mit den Rußpartikeln regelmäßig
Kohlendioxid und Stickstoff bildet.
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Bei
den bekannten Verfahren und Vorrichtungen mit Bezug auf den passiv
regenerierbaren Partikelagglomerator (CRT-Verfahren) wird stromaufwärts
des Partikelagglomerators oder direkt im Partikelagglomerator eine
Oxidationsbeschichtung vorgesehen. Diese, regelmäßige
Platin-haltige, Beschichtung ist jedoch teuer und erfordert gegebenenfalls
zusätzliche Abgasbehandlungseinrichtungen, die komplexere
Abgasnachbehandlungssysteme zur Folge haben.
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Hiervon
ausgehend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die mit Bezug
auf den Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise zu
lösen. Insbesondere soll ein praktikables und kostengünstiges
Verfahren zur Regeneration wenigstens eines Partikelagglomerators
angegeben werden, das insbesondere eine bedarfsgerechte passive
Regeneration erlaubt. Zusätzlich soll auch eine für
ein solches Verfahren geeignete Vorrichtung angegeben werden, welche
sich durch einen geringen Druckabfall und einer besonders hohen
Effektivität bei kleinen Partikeln (zum Beispiel mit einem
mittleren Durchmesser von höchstens 500 Nanometer) auszeichnet.
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Diese
Aufgaben werden gelöst mit einem Verfahren gemäß den
Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie einem Kraftfahrzeug gemäß den Merkmalen
des Patentanspruchs 10. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung sind in den abhängig formulierten Patentansprüchen
angegeben. Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den Patentansprüchen
einzeln aufgeführten Merkmale in beliebiger, technologisch
sinnvoller, Weise miteinander kombiniert werden können
und weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen. Die Beschreibung,
insbesondere im Zusammenhang mit den Figuren, veranschaulicht weitere
Ausführungsbeispiele der Erfindung.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Regeneration
wenigstens eines Partikelagglomerators in einer Abgasnachbehandlungsanlage
einer Verbrennungskraftmaschine eines Kraftfahrzeugs wird die Verbrennungskraftmaschine
zumindest in einer Betriebsphase so betrieben, dass direkt ein ausreichender
Anteil an Stickstoffdioxiden (NO2) im Abgas
erzeugt wird, um eine Umsetzung von kohlenstoffhaltigen Partikel
mit dem wenigstens einen Partikelagglomerator zu gewährleisten.
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Damit
ist insbesondere gemeint, dass der in der Verbrennungskraftmaschine
nachfolgend angeordnete erste Partikelagglomerator auf die hier
vorgeschlagene Weise regeneriert wird. Dabei wird auf eine thermische
Regeneration verzichtet, so dass die Umsetzung von kohlenstoffhaltigen
Partikeln bei Temperaturen kleiner 400°C oder sogar unterhalb von
300°C stattfindet. Grundsätzlich kann der Partikelagglomerator
nach Art eines Filters, eines Partikelabscheiders oder ähnlichen
einfachen Vorrichtungen zum zeitweise Aufhalten der Partikel ausgebildet sein.
Bei der Verbrennungskraftmaschine handelt es sich bevorzugt um einen
Magermotor, bei dem überwiegend eine Verbrennung mit Luftüberschuss
stattfindet, wie beispielsweise beim Dieselmotor oder einem so genannten
Magermotor. Mit anderen Worten, wird hier also vorgeschlagen, die
Verbrennungskraftmaschine, zumindest in einer bestimmten Betriebsphase
(Regenerationsphase), wie beispielsweise bei einer Niederlast-Situation,
so zu betreiben, dass von der Verbrennungskraftmaschine direkt ein
ausreichend hoher Anteil an Stickstoffdioxiden erzeugt wird. Zu
den einzelnen Mechanismen, wie die Verbrennungskraftmaschine entsprechend
geregelt werden kann, wird nachfolgend im Detail noch Bezug ge nommen.
In diesem Zusammenhang wird also erst einmal vorgeschlagen, die
Verbrennungskraftmaschine selbst als Stickstoffdioxidquelle zur
Regeneration des Partikelagglomerators einzusetzen, so dass auf
zusätzliche Stickstoffdioxid-Quellen, wie beispielsweise
vorgelagerte Oxidationskatalysatoren, verzichtet werden kann.
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Bevorzugt
ist dabei ein Verfahren, bei dem die Verbrennungskraftmaschine einen
Anteil der Stickstoffdioxide (NO2) im Bereich
von 25 Vol.-% bis 60 Vol.-% aller vorhandenen Stickoxide (NOx) liegt. Insbesondere werden also die Bedingungen
im Brennraum der Verbrennungskraftmaschine so eingestellt, dass
der Anteil der Stickstoffdioxide bezogen auf alle generierten Stickoxide
einen signifikanten Bereich erreicht, insbesondere von mehr als
30 Vol.-% oder sogar 45 Vol.-% (diese Verhältnisse können
ggf. gleichermaßen in Mol.-% zur Regelung herangezogen
werden). Dies betrifft gerade den Stickstoffdioxid-Anteil während
der Betriebsphase, in der die Regeneration des Partikelagglomerators
stattfindet. Die 25 Vol.-% können dabei als Untergrenze und/oder
als Mittelwert während der Betriebsphase herangezogen werden.
Bevorzugt wird auch vorgeschlagen, dass der Stickstoffdioxid-Anteil
60 Vol.-% im Wesentlichen nicht überschreitet, um noch
ausreichend Leistung über die Verbrennungskraftmaschine erzeugen
zu können.
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Gemäß einer
Weiterbildung des Verfahrens wird auch vorgeschlagen, dass die Verbrennungskraftmaschine
bis hin zum wenigstens einen Partikelagglomerator allein Stickstoffdioxid
(NO2) aktiv generiert. Das bedeutet mit
anderen Worten insbesondere, dass die Abgasnachbehandlungsanlage
zwischen Verbrennungskraftmaschine und dem betroffenen Partikelagglomerator
keine Mittel bzw. Maßnahmen zur gezielten Anreicherung
des Abgases mit Stickstoffdioxid aufweist. Damit kann das Verfahren, beziehungsweise
die Vorrichtung, besonders einfach ausgeführt werden und
eine gezielte Regenerierung des Partikelagglomerators durch den
entsprechenden Betrieb der Verbrennungskraftmaschine geregelt wer den.
Selbstverständlich werden sich im Abgas selbst Redox-Vorgänge
nicht unterbinden lassen, diese sind jedoch regelmäßig
nicht geeignet, eine entsprechende aktive, signifikante Stickstoffdioxid-Generierung
zu bewirken.
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Darüber
hinaus kann das Verfahren soweit gebildet werden, dass in der Betriebsphase
eine Erhöhung des Anteils eines in die Verbrennungskraftmaschine
zurückgeführten Abgasstromes bewirkt wird. Zu
diesem Zweck ist die Abgasnachbehandlungsanlage beispielsweise mit
einer so genannten Abgasrückführung (EGR = Exhaust
Gas Recirculation) ausgeführt, so dass das von der Verbrennungskraftmaschine
erzeugte Abgas (teilweise) wieder der Verbrennungskraftmaschine
zugeführt wird, insbesondere bevor dieses den wenigstens
einen Partikelagglomerator erreicht. Eine gezielte Anhebung der Abgasrückführungsrate
kann zu einer deutlichen Erhöhung des Stickstoffdioxid-Anteils
im Abgas führen und damit die hier vorgeschlagene Regeneration
begünstigen. Bevorzugt liegt die Rate des zurückgeführten
Stromes im Bereich bis 60 Vol.-%, insbesondere in einem BEreich
von 20 Vol.-% bis 50 Vol.-%.
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Gemäß einer
Weiterbildung des Verfahrens wird in der Betriebsphase eine Absenkung
der Brennraumtemperatur in der Verbrennungskraftmaschine vorgenommen.
Es wurde festgestellt, dass bei Verbrennungsvorgängen,
die mit geringerer Temperatur durchgeführt werden, üblicherweise
ein hoher Stickstoffdioxid-Anteil im Abgas produziert wird. Insbesondere
wird die Brennraumtemperatur zu diesem Zweck nach einer Spitzentemperatur
der Verbrennung in einem Bereich unterhalb von 450°C geregelt.
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Darüber
hinaus wird auch als vorteilhaft erachtet, dass in der Betriebsphase,
alternativ bzw. kumulativ zu den vorstehend genannten Möglichkeiten, eine
Erhöhung des Ladedrucks in der Verbrennungskraftmaschine
vorgenommen wird. In diesem Fall ist die Abgasnachbehandlungsanlage
beispielsweise mit einem Abgasturbola der ausgeführt, der
eine Verdichtung des angesaugten Luftstroms zur Folge hat. Der Ladedruck,
also der Druck im Brennraum der Verbrennungskraftmaschine, des Brennstoff-Luft-Gemischs
liegt üblicherweise im Bereich von 30 bis 50 bar. Für
die Regenerationsphase wird nunmehr insbesondere vorgeschlagen,
dass eine Erhöhung des Ladedrucks auf beispielsweise mindestens
15%, ggf. sogar 25% des vorher geregelten Ladedruckes vorgenommen
wird. Mit der Erhöhung des Ladedruckes wird auch die Spitzentemperatur
der Verbrennung im Brennraum und damit die Stickstoffmonoxid-Bildung
beeinflusst.
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Zudem
ist es auch möglich, in der Betriebsphase eine Erhöhung
des Sauerstoffgehalts in der Verbrennungskraftmaschine vorzunehmen.
Demnach wird die Verbrennung beispielsweise mit einem noch höheren
Luftüberschuss durchgeführt. So kann der Sauerstoffgehalt
im Brennstoff-Luft-Gemisch beispielsweise auf einen Wert von mindesten
1% angehoben und insbesondere in einem Bereich von Lambda 1.05 bis
1.1 (ca. 1% Sauerstoff bzw. 2% Sauerstoff) geregelt werden. Das
so genannte Verbrennungsluftverhältnis (Lambda) setzt die
tatsächlich für eine Verbrennung zur Verfügung
stehende Luftmasse m(LUFT, tatsächlich) ins
Verhältnis zur mindestens notwendigen stöchiometrischen
Luftmasse m(LUFT, stöchimetrisch),
die für eine vollständige Verbrennung benötigt wird.
Auch dieser Effekt kann, insbesondere kurzzeitig, zu der gewünschten
Generierung von Stickstoffdioxiden führen.
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Für
eine gleichermaßen effektive Umsetzung der kohlenstoffhaltigen
Partikel bei gleichzeitig geringem Volumen des vorgesehenen Partikelagglomerators
wird auch vorgeschlagen, dass die Verbrennungskraftmaschine so betrieben
wird, dass im Abgas kohlenstoffhaltige Partikel mit mehrheitlich
einem mittleren Durchmesser von höchstens 200 Nanometer
[nm] erzeugt werden. Ganz besonders bevorzugt wird die Verbrennungskraftmaschine
so betrieben wird, dass der mittlere Durchmesser höchstens
100 Nanometer beträgt. Grundsätzlich gilt dies
bevorzugt auch in einem Betriebszustand der Verbremumgskraftmaschine,
der nicht mit der Betriebsphase zur Regenerierung des Partikelagglomerators
(Regenerationsphase) übereinstimmt. Die sehr kleinen Partikel
können besonders günstig mit dem bereitgestellten
Stickstoffdioxid zu Kohlendioxid und elementarem Stickstoff umgesetzt
werden. Für die Bereitstellung der Partikel dieser Größe,
sind insbesondere der Auslass des Brennraumes sowie die Abgasleitung anzupassen,
so dass eine übermäßige Agglomeration
von Partikeln hin zu einer Größe oberhalb des
hier genannten Grenzwertes vermieden wird.
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Weiter
wird auch vorgeschlagen, dass zumindest in der Betriebsphase eine
aktive Temperaturerhöhung des Abgases durchgeführt
wird. Damit ist insbesondere gemeint, dass das Abgas in der Abgasnachbehandlungsanlage
mit zusätzlichen Mitteln zur Temperaturerhöhung
in Kontakt gebracht wird, so dass dies spätestens bei der
Kontaktierung mit den umzusetzenden Partikeln eine Solltemperatur
zur signifikanten Durchführung des CRT-Verfahrens aufweist.
Die Mittel zur Temperaturerhöhung umfassen insbesondere
(unbeschichtete) (elektrisch betriebene) Heizkörper, Wärmetauscher
und dergleichen. Die Idee der gezielten bzw. geregelten (nicht-katalytsichen
und/oder katalytischen) Temperaturerhöhung des Abgases
zur Verbesserung der Oxidation von Stickstoffmonoxiden in der Abgasnachbehandlungsanlage
kann generell wesentliche Vorteile bei der Durchführung
des CRT-Verfahrens bringen – ist demnach ggf. auch unabhängig
von dem hier erfindungsgemäß beschriebenen Verfahren
erstrebenswert..
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Kraftfahrzeug aufweisend
eine Verbrennungskraftmaschine und eine Abgasnachbehandlungsanlage
vorgeschlagen, welche mit wenigstens einem kontinuierlich regenerierbaren
Partikelagglomerator ausgeführt ist, wobei die Verbrennungskraftmaschine
alleinige aktive Stickstoffdioxid (NO2)-Quelle
bis hin zum wenigstens einem Partikelagglomerator und der wenigstens
eine Partikelagglomerator ein Nebenstromfilter ist.
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Das
hier vorgeschlagene Kraftfahrzeug kann insbesondere nach dem hier
erfindungsgemäß beschriebenen Verfahren betrieben
werden, so dass eine nicht-thermische Regenerierung des wenigstens
einen Partikelagglomerators zu gewünschten Betriebsphasen
möglich ist. Das hier vorgeschlagene Kraftfahrzeug zeichnet
sich durch seine besonders einfach aufgebaute Abgasnachbehandlungsanlage aus,
wobei eine entsprechende Steuerung der Verbrennungskraftmaschine
eine sichere Regenerierung des Partikelagglomerators zur Folge hat,
so dass ein Verstopfen des Partikelagglomerators und damit ein Druckanstieg über
den Partikelagglomerator vermieden wird.
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Im
Wesentlichen wird bezüglich der Ausgestaltung der Verbrennungskraftmaschine
als alleinige (einzige), aktive Stickstoffdioxid-Quelle auf die
obigen Erläuterungen verwiesen. Bezüglich des
hier vorgeschlagenen Partikelagglomerators wird spezifiziert, dass
dieser einen Nebenstromfilter umfasst. Ein solcher Nebenstromfilter
zeichnet sich dadurch aus, dass dieser eine Vielzahl von Strömungspfaden für
das Abgas bereitstellt, wobei das Abgas (theoretisch) die Möglichkeit
hat, den Partikelagglomerator zu beströmen, ohne mit einem
Filtermaterial in Kontakt zu kommen, bzw. dieses zu durchströmen.
Zu diesem Zweck kann der Nebenstromfilter nach Art eines Wabenkörpers
ausgebildet werden, der beispielsweise mit Kanalwänden
ausgeführt ist, die wenigstens teilweise mit einem gasundurchlässigen Material
gebildet sind und optional zusätzlich ein Filtermedium
umfassen können. Das gasundurchlässige Material
(bevorzugt eine Blechfolie) ist mm mit Erhebungen, Leitschaufel,
ausgeführt, die den Kanal zumindest teilweise verschließen
(bzw. umlenken) und damit eine Ablenkung wenigstens eines Teils
des Abgasstrom hin zur Kanalwand (bzw. dem Filtermedium) bewirken.
Dabei sind die Erhebungen so ausgebildet, dass diese an keiner Stelle
den Kanal vollständig verschließen, somit einen
an der Erhebung vorbei strömenden Nebenstrom ermöglichen.
Ein möglicher Aufbau eines solchen Nebenstromfilter geht beispielsweise
aus der
WO 01/80978
A1 oder der
WO
02/00326 A1 hervor, so dass zur Erläuterung insbesondere
auf diese Dokumente Bezug genommen werden kann.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsvariante des Kraftfahrzeugs hat
der wenigstens eine Partikelagglomerator in Strömungsrichtung
des Abgases zumindest eine erste Zone und eine zweite Zone, wobei
die zweite Zone sich bis an eine stromabwärts angeordnete
Stirnseite hin erstreckt und die zweite Zone einen Oxidationskatalysator
umfasst. Damit ist insbesondere gemeint, dass sich der Partikelagglomerator
in mindestens zwei, in axialer Richtung und über den gesamten
Querschnitt des Partikelagglomerators erstreckende Zonen unterteilen
lässt, wobei die stromabwärts angeordnete, sich
bis zum stromabwärtigen Ende des Partikelagglomerators
erstreckende Zone mit einem Oxidationskatalysator versehen ist.
Dabei ist die erste Zone bevorzugt katalytisch inaktiv – also
zum Beispiel frei von einer Beschichtung. Der Oxidationskatalysator
kann beispielsweise nach Art einer üblichen Wachcoat-Beschichtung
mit einer Edelmetall-Dotierung ausgeführt sein.
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Die
Erfindung sowie das technische Umfeld werden nun anhand der Figuren
näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass
die Figuren besonders bevorzugte Ausführungsvarianten der
Erfindung darstellen, diese aber nicht darauf beschränkt
ist. Es zeigen schematisch:
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1:
eine erste Ausführungsvariante einer Abgasnachbehandlungsanlage
eines Kraftfahrzeugs,
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2:
einen möglichen Verlauf der Stickstoffdioxid-Konzentration
während des Betriebs der Verbrennungskraftmaschine,
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3:
den Aufbau eines vorteilhaften Partikelagglomerators im Detail und
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4:
einen Querschnitt durch eine weitere Ausgestaltung eines Partikelagglomerators.
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1 soll
schematisch einen möglichen Aufbau für eine Abgasnachbehandlungsanlage 2 einer Verbrennungskraftmaschine 3 eines
Kraftfahrzeugs 4 veranschaulichen, der grundsätzlich
zur Durchführung des hier beschriebenen Verfahrens geeignet
ist. Das Kraftfahrzeug 4 weist somit zunächst
eine Verbrennungskraftmaschine 3, insbesondere einen Dieselmotor,
auf, der eine Mehrzahl von Brennräumen 21 hat,
in denen das zugeführte Brennstoff-Luft-Gemisch verbrannt
und von denen ausgehend das Abgas durch die Abgasleitung 19 in
die Umgebung abgegeben wird.
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Hierbei
ist eine Abgasnachbehandlungsanlage 2 gezeigt, die in Strömungsrichtung 7 nach
der Verbrennungskraftmaschine 3 eine Abzweigung für eine
Abgasrückführung 12 aufweist, so dass
geregelt ein Teil des Abgasstroms wieder den Brennräumen 21 der
Verbrennungskraftmaschine 3 zugeführt werden kann.
Weiter stromabwärts in Richtung der Strömungsrichtung 7 ist
ein Partikelagglomerator 1 dargestellt. Diesem folgt weiter
stromabwärts ein Turbolader 13, wobei beim Durchströmen
des Abgases 13 gleichzeitig eine Turbine angetrieben wird,
die die Luftmenge, die über den Ansaugtrakt 20 der
Verbrennungskraftmaschine 3 zugeführt wird, verdichtet.
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Nachdem
nunmehr das Abgas in Strömungsrichtung 7 weiter
die Abgasleitung 19, beispielsweise bis hin in einen Unterbodenbereich
des Kraftfahrzeugs 4, geströmt ist, wird es mit
weiteren Abgasnachbehandlungseinheiten 24 weiter von Schadstoffen
befreit. Im hier veranschaulichten Fall durchströmt das
Abgas in Strö mungsrichtung 7 einen Oxidationskatalysator 11,
einen Filter 22 sowie einen SCR-Katalysator 23 (zur
selektiven katalytischen Reaktion von Stickoxid), wobei das Abgas
vor dem SCR-Katalysator 23 mit einem Reduktionsmittel vermengt
wird, dass nur eine entsprechende Reduktionsmittel-Zugabe 25 eingeleitet
wird. Das so gereinigte und umgesetzte Abgas strömt dann
schließlich durch die Abgasleitung 19 in die Umgebung.
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Der
hier veranschaulichte Aufbau der Abgasnachbehandlungsanlage 2 erlaubt
insbesondere eine diskontinuierliche, gezielte Regeneration des
Partikelagglomerators 1 mit Stickstoffdioxiden, welche
gezielt mit der Verbrennungskraftmaschine 3 bereitgestellt
werden.
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In 2 sind
schematisch und beispielhaft verschiedene Verläufe der
Stickstoffdioxid-Konzentration des seitens der Verbrennungskraftmaschine erzeugten
Abgases für eine Regenerierung des Partikelagglomerators
veranschaulicht. Die Abszisse 30 bezeichnet dabei die Zeit,
während die Ordinate 31 im Wesentlichen die Stickstoffdioxid-Konzentration veranschaulicht.
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Bezüglich
eines ersten Verlaufs 26 ist festzuhalten, dass die Stickstoffdioxid-Konzentration
zumeist unterhalb eines vorgegebenen Regenerationsfeldes 28 während
des Betriebes der Verbrennungskraftmaschine 3 angeordnet
ist. Soll nun eine Regeneration des Partikelagglomerators stattfinden,
so wird die Stickstoffdioxid-Kontzentration im Abgas über
eine Regenerationsphase 29 bzw. eine Betriebsphase der
Verbrennungskraftmaschine so eingestellt, dass diese in Regenerationsfeld 28 liegt.
Sollten die Anforderungen an die Verbrennungskraftmaschine sich ändern
(z. B. Leistungsabfrage, Lastbereich, ...) oder die Regeneration
des Partikelagglomerators beendet sein, kann die Verbrennungskraftmaschine 3 wieder
mit einem geringeren Stickstoffdioxid-Anteil im Abgas betrieben
werden. Damit kann ein diskontinuierlich und zu vorgegebenen und/oder berechneten Zeitpunkten
eine nicht-thermische Regenerierung des Partikelagglomerators vorgenommen
werden.
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Darüber
hinaus ist es aber auch möglich, dass der Stickstoffdioxid-Anteil
im Abgas grundsätzlich so geregelt wird, dass dieser in
regelmäßigen Abständen und/oder permanent
im Bereich des Regenerationsfeldes 28 liegt, wie dies insbesondere
durch den gestrichelt dargestellten zweiten Verlauf 27 veranschaulicht
wird.
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3 veranschaulicht
ein Detail einer Ausführungsvariante eines Partikelagglomerators 1.
Dieser ist mit im Wesentlichen glatten Feinstdrahtlagen 15 nach
Art eines metallischen Vlieses ausgeführt, zwischen denen
strukturierte Metallfolien 14 vorgesehen sind, so dass
sich in Strömungsrichtung 7 bzw. einer entsprechenden
Achse des Partikelagglomerators 1 entlang erstreckende
Kanäle 16 bilden. Im Inneren dieser Kanäle 16 sind
durch Leitflächen 32 in der Metallfolie 14 Kanalengstellen 17 gebildet,
die eine (teilweise) Ableitung des Abgasstromes hin zur Feinstdrahtlage 15 bewirken.
Dabei sind die Kanalengstellen 17 bzw. die Leitflächen 32 so
gebildet, dass der Kanal 16 nicht vollständig
verschlossen ist, sondern ein Nebenstrom 33 ermöglicht
bleibt. Infolge des Ausstülpen der Leitfläche 32 aus
der Metallfolie 14 wird eine Durchtrittsöffnung 18 ausgebildet,
die den Durchtritt von Abgas hin zu benachbarten Kanälen 16 ermöglicht.
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Darüber
hinaus wird in der 3 veranschaulicht, dass das
Sickstoffdioxid (NO2), Kohlenstoff (C) und
Sauerstoff (O2) enthaltende Abgas in den
Partikelagglomerator 1 eintritt und dort eine Umsetzung
der darin enthaltenen kohlenstoffhaltigen Partikel 5 mit
dem Stickstoffdioxid einsetzt, so dass Stickstoffmonoxide (NO),
Stickstoff (N2), Kohlendioxid (CO2) und Sauerstoff (O2)
schließlich den Partikelagglomerator 1 wieder
verlassen. Mit Hilfe des Partikelagglomerators wird die Wahrscheinlichkeit
der Reaktion von Stickoxid und Rußpartikel deutlich erhöht, so
dass sich relativ hohe Umsatzraten bei geringem Druckverlust des
Abgases realisieren lassen und ein Verstopfen des Partikelagglomerators
sicher vermieden wird.
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In 4 ist
ein Partikelagglomerator 1 dargestellt, der in Strömungsrichtung 7 zunächst
eine erste Zone 8 und danach eine zweite Zone 9 aufweist,
die sich bis hin zu einer rückwärtigen Stirnseite 10 erstreckt.
Grundsätzlich ist der Partikelagglomerator 1 über
seine gesamte Länge mit glatten Feinstdrahtlagen 15 und
strukturierten Metallfolien 14 ausgeführt, wobei
die Metallfolien 14 in benachbarten Kanälen 16 wechselseitig
(entgegengesetzt angeordnete) sich verjüngende Kanalengstellen 17 aufweisen,
die gleichzeitig einen Nebenstrom 33 zulassen und einen
Teil des Abgases hin zur Feinstdrahtlage 15 bewirken. Auf
diese Weise werden die Partikel 5, bevorzugt mit einem
Durchmesser 6 kleiner 200 nm, in bzw. an den Wänden
(bzw. der Feinstdrahtlage) des Partikelagglomerators 1 angelagert und
mit dem bereitgestellten Stickstoffdioxid umgesetzt. Die erste Zone 8 weist
dabei keine oxidativ wirksame Beschichtung auf, während
die zweite Zone 9 durch einen entsprechend vorgesehenen Oxidationskatalysator 11 wieder
neues Stickstoffdioxid zur Regeneration des Partikelagglomerators
im hinteren Teil in-situ erzeugt.
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Selbstverständlich
können verschiedene Abwandlungen des hier vorgeschlagenen
Systems ohne weiteres vorgenommen werden, ohne den hier beschriebenen
Gedanken der Erfindung zu verlassen. So können beispielsweise
andere Partikelagglomeratoren eingesetzt werden, es ist aber auch
möglich, den Partikelagglomerator 1 beispielsweise
nach einem Turbolader 13 zu positionieren. Auch die nachfolgenden
Abgasnachbehandlungseinheiten 24 sind beliebig kombinierbar
und ergänzbar. Außerdem kann die Erfindung auch
mit einer anderen Verbrennungskraftmaschine betrieben werden – wie
z. B. einen direkt einspritzenden Otto-Motor.
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- 1
- Partikelagglomerator
- 2
- Abgasnachbehandlungsanlage
- 3
- Verbrennungskraftmaschine
- 4
- Kraftfahrzeug
- 5
- Partikel
- 6
- Durchmesser
- 7
- Strömungsrichtung
- 8
- erste
Zone
- 9
- zweite
Zone
- 10
- Stirnseite
- 11
- Oxidationskatalysator
- 12
- Abgasrückführung
- 13
- Turbolader
- 14
- Metallfolie
- 15
- Feinstdrahtlage
- 16
- Kanal
- 17
- Kanalengstelle
- 18
- Durchtrittsöffnung
- 19
- Abgasleitung
- 20
- Ansaugtrakt
- 21
- Brennraum
- 22
- Filter
- 23
- SCR-Katalysator
- 24
- Abgasnachbehandlungseinheit
- 25
- Reduktionsmittelzugabe
- 26
- erster
Verlauf
- 27
- zweiter
Verlauf
- 28
- Regenerationsfeld
- 29
- Regenerationsphase
- 30
- Abszisse
- 31
- Ordinate
- 32
- Leitfläche
- 33
- Nebenstrom
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 01/80978
A1 [0018]
- - WO 02/00326 A1 [0018]