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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung, eine Etikettiermaschine und
ein Verfahren zum Betreiben einer Vorrichtung.
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Es
sind allgemein Maschinen mit drehbaren Maschinenteilen bekannt,
auf denen Antriebe vorgesehen sind.
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Aus
der
DE 100 14 954
A1 ist eine Elektrohängebahn
mit berührungsloser
Energieübertragung bekannt,
bei der der Speiseleiter mit einer mechanischen Codierung versehen
ist.
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Aus
der
DE 103 60 599
A1 ist eine Anlage bekannt, bei der Antriebe auf einem
bewegbaren Teil berührungslos
versorgt sind mittels jeweiliger induktiver Kopplung an einen oder
mehrere Primärleiter.
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Aus
der
EP 1 449 778 A1 ist
eine Etikettiermaschine bekannt, bei der ein Ausrichtmodul als austauschbare
Einheit ausgebildet ist.
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Aus
der
EP 0 172 323 B1 ist
eine Messeinrichtung zur Messung der Relativlage zweier Objekte bekannt,
wobei ein Abstandsraster vorgegeben ist, das zulässigen Positionen von Codemarkenteilen entspricht.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung mit elektrischen
Antrieben mit einfacheren Mitteln weiterzubilden, insbesondere bei
bewegbar angeordneten Maschinenteilen.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe bei der Vorrichtung nach den in Anspruch 1, bei der Etikettiermaschine
nach den in Anspruch 24 und bei dem Verfahren zum Betreiben einer
Vorrichtung nach den in Anspruch 25 oder 28 angegebenen Merkmalen
gelöst.
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Wichtige
Merkmale der Erfindung bei der Vorrichtung sind, dass eine Drehtisch
relativ zu einer Unterlage drehbar ist, Antriebe auf dem Drehtisch
angeordnet sind, wobei jeder Antrieb einen Winkelsensor umfasst,
Drehteller auf dem Drehtisch angeordnet sind, wobei jeder Antrieb
einen Drehteller antreibt, und eine mit der Unterlage unbeweglich
verbundene, den Drehtisch umlaufende Markierungsspur umfasst ist,
wobei jedem Antrieb ein Sensor auf dem Drehtisch zugeordnet ist,
mit dem die Markierungsspur auslesbar ist, und jeder Antrieb eine
elektronische Schaltung umfasst, mit der die Orientierung bezüglich der
Unterlage des durch den Antriebs jeweils angetriebenen Drehtellers
aus dem Signal des Winkelsensors des Antriebs und dem Signal des
zugeordneten Sensors bestimmbar ist. Die Markierungsspur ist unbeweglich
angeordnet, ändert
als ihre Lage bezüglich
des Drehtisch-Antriebs bei einer Bewegung des Drehtisches nicht.
Vorzugsweise umfasst die elektronische Schaltung eine Auswerteelektronik
für die
Sensorsignale. Von Vorteil ist dabei, dass jeder Antrieb die Steuerung
des Drehwinkels seines Drehtellers in Abhängigkeit von der Stellung des
Drehtisches ausführen
kann, indem er die Stellung des Drehtisches durch Auslesen eines
Abschnitts der Markierungsspur ermittelt. Jeder Antrieb der Drehteller
ist somit als autarke Einheit ausbildbar, der zudem berührungslos
mit Energie versorgbar ist. Die Verwendung eines Bussystems, sogar überhaupt von
Verkabelung auf dem Drehtisch, kann daher vorteilhaft entfallen.
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Die
Markierungsspur ist hierbei entweder als Inkrementspur oder als
Spur mit Information über
den Absolutwert des Drehwinkels ausgebildet. Somit ist eine zentrale
Erfassung des Drehwinkels am Drehtisch durch ein Ausrichtungsmodul
nach der
EP 1 449 778
A1 und eine anschließende Übermittlung
des erfassten Winkels und/oder von entsprechenden Ausrichtungskommandos
an die einzelnen Antriebe verzichtbar. Es ist somit in den einzelnen
Antrieben eine Tabelle von Drehwinkeln des Drehtellers für jeden Drehwinkel
des Drehtisches hinterlegbar oder es sind für Drehwinkelbereiche formelhaft
Abhängigkeiten
des Drehwinkels des Drehtellers als Funktion des Drehwinkels des
Drehtisches vorgebbar. Beispiele solcher Abhängigkeit umfassen Sinus-Funktionen, Geraden,
Parabeln, Klothoidenabschnitte und weitere Funktionen. Auf diese
Weise wird eine elektronische Kurvenscheibe verwirklicht. Vorteil
der direkten Bestimmung des Drehtisch-Drehwinkels durch jeden Antrieb
ist eine Entlastung des Datenverkehrs auf einem Datenbus, an den
die Antriebe als Teilnehmer angeschlossen sind. Auch ist so eine
Erfassung des Drehwinkels in kürzeren
Zeitabständen
durchführbar, denn
die berührungslose
Datenübertragung
an die Antriebe der Drehteller ist nur mit einer begrenzten Übertragungsrate
möglich.
Somit ist eine größere Genauigkeit
der Ausrichtung und Führung
der Drehteller erreicht, und der Drehtisch mit den Antrieben ist durchgängig ohne
den Einsatz von Steckern an einen Energiebus und einen Kommunikationsbus
anschließbar.
Beispielsweise sind somit Positioniergenauigkeiten vom 1 mm bei
Geschwindigkeiten von 2 m/s oder mehr erreichbar. Ein herkömmliches
Bussystem oder Optokoppler zur Übermittlung
des Drehwinkels des Drehtisches oder gar von daraus abgeleiteten
Steuerkommandos an die einzelnen Antriebe der Drehteller wäre nicht
in der Lage, die Information schnell genug zu übertragen.
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Von
Vorteil ist weiter, dass an einem Antrieb, dem Antrieb eines Drehtellers,
mit einem Sensor die Bewegung eines anderen Antriebes, dem Antrieb des
Drehtisches, überwachbar
ist, und das die Bewegung des einen Antriebes durch die Bewegung
des anderen Antriebs bestimmt wird, ohne das der andere Antrieb
aktiv Einfluss nimmt. Die Bewegung des Drehtisches und der Drehteller
sind hierbei völlig
unabhängig
voneinander vornehmbar, insbesondere besteht keine mechanische oder
elektronische Kopplung.
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Alternativ
ist ein Sensor für
eine Gruppe von Antrieben der Drehteller verwendbar.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung weist jeder Antrieb ein Gehäuse auf,
das die elektronische Schaltung gehäusebildend umgibt. Von Vorteil
ist dabei, dass kompakte Antriebs- und Steuerungseinheiten bereitgestellt
sind, mit denen die Drehteller positioniert werden. Somit ist der
Drehtisch übersichtlich gestaltbar
und leicht reinigbar.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die elektronische Schaltung
eine Motoransteuerung. Vorzugsweise umfasst die elektronische Schaltung
die Umrichterelektronik des Antriebs oder die Ansteuerung eines
Schrittmotors. Somit ist vorteilhaft die Funktionalität eines
Umrichtermotors oder eines Schrittmotors mit Ansteuerelektronik
für die
elektronische Kurvenscheibe.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung ist ein Primärleiter einer Anlage zur berührungslosen
Energieübertragung
umfasst, der konzentrisch um die Achse des Drehtischs angeordnet
ist, wobei jeder Antrieb ein Koppelelement umfasst, das induktiv
an den Primärleiter
gekoppelt ist. Von Vorteil ist dabei, dass keine Anschlussleitungen
zu den Antrieben geführt
werden müssen,
sondern dass die Antriebe ihre Energie aus einem robusten Primärleiter über eine
in hoher Schutzart gekapselte induktive Koppeleinrichtung beziehen
können.
Somit ist insgesamt die Schutzart der Anlage erhöht und der Einsatzbereich erweitert.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung ist ein Primärleiter einer Anlage zur berührungslosen
Energieübertragung
umfasst, der konzentrisch um die Achse des Drehtischs angeordnet
ist, wobei ein Koppelelement auf dem Drehtisch angeordnet ist, das
induktiv an den Primärleiter
gekoppelt ist wobei jeder Antrieb mit dem Koppelelement zur Energieversorgung
verbunden ist. Von Vorteil ist dabei, dass eine kostengünstigere
und weniger störanfällige Alternative
bereitgestellt ist, denn zum einen nutzen alle Antriebe gemeinsam
einen Resonanzkreis und einen Gleichrichter, zum anderen werden
wechselseitige Störungen
der Antriebe bei individueller Ankopplung vermieden.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der Primärleiter fest mit der Unterlage
verbunden. Von Vorteil ist dabei, dass eine drehbare Verbindung
des Primärleiters
mit einem stationären
Versorger verzichtbar ist.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der Primärleiter fest mit dem Drehtisch
verbunden. Somit ist eine alternative Ausführungsform bereitgestellt,
in die Energie von einem stationären
Versorger eingespeist wird. Die Ankopplung der Antriebe an den Primärleiter
ist hier erheblich vereinfacht, da die Antriebe nicht entlang des
Primärleiters
verschiebbar sein müssen.
Insbesondere ist ein Umschlaufen von oder Einstecken in Koppelbereiche
der Antriebe vornehmbar zum Anschluss des Primärleiters.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung umfast mindesten ein Koppelelement
eine seriell oder parallel zu einer Induktivität geschaltete Kapazität, durch die
ein Resonanzkreis ausgebildet ist. Vorzugsweise wird auf den Primärleiter
ein Wechselstrom aufgeprägt,
wobei die Resonanzfrequenz des Resonanzkreises auf die Mittenfrequenz
des Wechselstroms abgestimmt ist. Somit ist die Kopplung der Antriebe an
den Primärleiter über einen
Luftspalt hinweg vornehmbar. Dies ermöglicht eine erhöhte Flexibilität und eine
erhöhte
Toleranz gegenüber
seitlichen Abweichungen bei der Verschiebung der Abnehmer der Antriebe
entlang des Primärleiters.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung umfasst jeder Antrieb Mittel zum
induktiven Datenempfang aus dem Primärleiter oder jeder Antrieb
ist über eine
Funkverbindung, beispielsweise WLAN, mit einer zentralen Steuerung
verbunden. Somit ist beispielsweise ein Soll-Bewegungsablauf, also
eine abgeänderte
elektronische Kurvenscheibe, an die Antriebe während des Betriebs vorgebbar.
Dies erhöht die
Flexibilität
der Vorrichtung gegenüber
wechselnden Anforderungen.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung sind die Mittel zum induktiven
Datenempfang aus dem Primärleiter
von den Koppelelementen umfasst. Eine Buskommunikation der Antriebe
untereinander und/oder mit einer Zentraleinheit ist somit über Signale
möglich,
die dem Wechselstromsignal der Energieversorgung aufmoduliert werden.
Somit ist die Kabelführung
in der Gesamtanlage vereinfacht.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung sind die Mittel zum induktiven
Datenempfang zusätzlich als
Mittel zum induktiven Datenversand an den Primärleiter ausgebildet. Somit
sind Rückmeldungen der
Antriebe an die Zentraleinheit, beispielsweise Fehlermeldungen und/oder
Auftragsbestätigungen, übermittelbar.
Die Antriebe sind in einer Weiterbildung mit zusätzlichen Sensoren verbunden
oder umfassen diesen, mit denen der Zustand des Werkstücks auf
dem Drehteller, beispielsweise eine erfolgreiche Etikettierung,
erfasst oder überwacht
wird.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung ist ein gegenüber einem stationär angeordneten
Teil bewegbar angeordnetes Maschinenteil, an dem Antriebe vorgesehen
sind, umfasst, wobei die Antriebe berührungslos mit Energie und Information
versorgbar sind, wobei jeder Antrieb eine Lesevorrichtung umfasst
zum Ablesen von stationär
angeordneten Positionsmarkierungen. Von Vorteil ist dabei, dass
die Antriebe ganz autark, also ohne Verkabelung zur Energie, Daten
und/oder Versorgung mit Positionsinformationen ausführbar sind.
Ein Drehtisch ist also auch verschleißfrei, schnell und kostengünstig herstellbar.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung umfassen die Antriebe einen Elektromotor.
Von Vorteil ist dabei, dass Servomotoren verwendbar sind.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung umfassen die Antriebe eine Sekundärspule,
die induktiv an einen stationär
angeordneten Primärleiter
angekoppelt sind. Von Vorteil ist dabei, dass die Antriebe verschleißfrei versorgbar
sind. Bei Verwendung eines auf Resonanz abgestimmten, in Reihe oder
parallel zur Sekundärspule
geschalteten Kondensators sind die Antriebe sogar über einen
relativ großen
Luftspalt hinweg.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung sind die Antriebe nicht elektrisch
verbunden und/oder umfassen keinen elektrischen Steckverbinder.
Von Vorteil ist dabei, dass die Antriebe nur mechanisch aufgesteckt
oder anmontiert werden müssen
und schon betriebsbereit sind.
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Elektrische
Verkabelung für
Energieversorgungs- oder Datenbussysteme ist nicht notwendig. Ebenso
ist keine Verbindung mit einem Winkelsensor oder Linearpositionserfassungssystem
notwendig. Ein einfaches integriertes Lesegerät zur beispielhaft nur inkrementellen
Positionsmarkierungserfassung ist ausreichend.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das Gehäuse der Antriebe glatt ausgeführt, insbesondere derart,
dass die Oberfläche
derart gestaltet ist, dass Flüssigkeit,
wie Wasser oder dergleichen, sich nicht ansammeln kann in einem
Oberflächenbereich.
Von Vorteil ist dabei, dass ein Einsatz in der Nahrungsmittelindustrie
vorsehbar ist.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung stellen die Positionsmarkierungen
inkrementelle Positions-Information dar. Von Vorteil ist dabei,
dass nur inkrementelle Informationen von den Antrieben erfasst werden
müssen.
Es genügt,
die Absolutinformation beispielhaft einmalig bei Inbetriebnahme
zu erfassen. Es müssen
dann später
im Betrieb keine Ist-Positionsinformationen übertragen
werden.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung ist eine niedrigere Datenübertragungsrate
für die
Informationsübertragung
zu den Antrieben vorgesehen als diejenige Datenübertragungsrate, die für die Vorrichtung
notwendig wäre,
wenn ein zentrales Lesegerät die
Absolutposition erfassen müsste
und beim Betrieb an die Antriebe übermitteln müsste. Von
Vorteil ist dabei, dass der Datenübertragungskanal kostengünstiger
herstellbar ist.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das Maschinenteil ein Drehtisch
und die Antriebe sind am Drehtisch vorgesehen zum Antreiben von
Werkstücken,
insbesondere zur Drehpositionierung. Von Vorteil ist dabei, dass
die Werkstücke
um ihre eigene Achse drehbar sind und zusätzlich der Maschinentisch bewegbar
ist. Es sind also Kreis auf Kreis-Bewegungen oder Kreis-Linear-Bewegungen
möglich – abhängig von
der Ausführungsart
des Maschinentisches.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung umfassen die Positionsmarkierungen
zumindest eine Referenzmarke am Umfang, insbesondere wobei die Referenzmarke
als dicker ausgeführte
Positionsmarkierung ausgeführt
ist. Von Vorteil ist dabei, dass einfache Mittel verwendbar sind.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung umfasst der Antrieb ein von einem
Elektromotor, insbesondere Bremsmotor oder Motor mit Winkelsensor, angetriebenes
Getriebe.
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Wichtige
Merkmale der Erfindung einer Etikettiermaschine sind, dass eine
erfindungsgemäße Vorrichtung
mit auf einem Drehtisch angeordneten und Drehteller antreibenden
Antrieben umfasst ist. Von Vorteil ist dabei, dass eine Etikettiermaschine
in hoher Schutzart fertigbar ist, deren Funktionalität sogar
während
des Betriebs flexibel gestaltbar ist. Stecker und Anschlussleitungen
für die
Antriebe sind weitestgehend verzichtbar. Ein modularer Aufbau wie in
der
EP 1 449 778 A1 ist
ebenso verzichtbar, eine Anpassung an neue Etikettieraufgaben erfolgt
in der Regel durch Parametrierung, beispielsweise durch veränderte Vorgabe
der Winkelbereiche, in denen eine bestimmte funktionelle Abhängigkeit
zwischen Drehteller-Drehwinkel und Drehtisch-Drehwinkel bestehen
soll, oder durch veränderte
Vorgabe von Parametern, durch welche die funktionelle Anhängigkeit beschrieben
wird. Bei einer Weiterbildung ist sogar eine Umprogrammierung möglich.
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Wichtige
Merkmale der Erfindung eines Verfahrens zum Betreiben einer Vorrichtung
sind, dass ein erster Antrieb den Bewegungsablauf eines zweiten
Antriebs erfasst oder überwacht
und der erste Antrieb seinen Bewegungsablauf in Abhängigkeit
von dem Bewegungsablauf des zweiten Antriebs steuert. Von Vorteil
ist dabei, dass die Überwachung
der Bewegung an einem Punkt erfolgen kann, der räumlich entfernt liegt von dem
zweiten Antrieb. Somit wird keine elektronische Informationsübertragung
zwischen zweiten Antrieb und ersten Antrieb benötigt, und die Präzision der
Steuerung des ersten Antriebs ist nicht durch Übertragungsgeschwindigkeiten
eines Bussystems limitiert, sondern lediglich durch die Genauigkeit
der Überwachung.
Diese kann vorteilhaft gesteigert werden, da die räumliche
Entfernung des ersten Antriebs vom zweiten Antrieb als vergrößernder
Hebel wirkt. Zudem ist von Vorteil, dass mehrere erste Antriebe
simultan den Bewegungsablauf des zweiten Antriebs überwachen
können,
indem sie die Bewegung eines vom zweiten Antrieb fortbewegten starren
Körpers,
beispielsweise eines Drehtisches oder eines linear beweglichen Maschinentisches,
an verschiedenen Punkten des starren Körpers überwachen. Somit ist eine elektronische
Informationsvervielfachung ebenfalls verzichtbar. Vorzugsweise sind die
ersten Antriebe bei einem als Drehtisch ausgebildeten starren Körper als
Antriebe von Drehtellern ausgebildet.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung bewegt der zweite Antrieb den
ersten Antrieb oder die ersten Antriebe fort, wobei jeder erste
Antrieb einen Sensor umfasst, mit dem er seine Fortbewegung an einer Markierungsspur
feststellt, die bezüglich
des zweiten Antriebs ruht, und wobei der erste Antrieb seinen Bewegungsablauf
in Abhängigkeit
von dem Sensorsignal durchführt.
Die ersten Antriebe sind somit auf einem starren Körper montiert
und ruhen bezüglich
diesem. Der starre Körper
wird durch den zweiten Antrieb fortbewegt. Der starre Körper bewirkt
außerdem eine
Synchronisation der ersten Antriebe untereinander.
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In
Weiterbildungen wird der starre Körper durch mehrere Antriebe
auf einer komplizierteren, in zwei oder drei Dimensionen verlaufenden
Bewegungsbahn fortbewegt, und es werden mehrere Markierungsspuren
verwendet, die eine Bewegung in voneinander unabhängigen Bewegungsrichtungen feststellen.
Beispielsweise ist der erste Antrieb von einem Greifer oder einem
Werkzeug eines Handhabungsgeräts
umfasst, und der zweite Antrieb dient der Bewegung dieses Greifers
oder Werkzeugs. Die Markierungsspuren sind als inkrementelle Referenzmarkierungen
entlang der Raumachsen unbeweglich bezüglich der Standfläche des
Handhabungsgeräts ausgebildet.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Markierungsspur als Inkrement-Spur
ausgebildet. Somit ist eine minimale Datenmenge übertragbar. Vorzugsweise wird
vor dem Start des Bewegungsablaufs ein Startpunkt festgelegt, und
die ersten Antriebe bestimmen ihre aktuelle Position auf der Bewegungsbahn
durch Abzählen
der Inkremente. Es wird also pro Teilung auf der Markierungsspur
nur jeweils 1 Bit Information gelesen und verarbeitet, wodurch eine
feine Unterteilung der Markierungsspur bei hohen Relativgeschwindigkeiten
zwischen Markierungsspur und ersten Antrieben verarbeitbar ist.
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Vorzugsweise
ist die Markierungsspur in räumlicher
Nähe zur
einer Position angeordnet, bezüglich
derer die ersten Antriebe ihren Bewegungsablauf ausrichten sollen.
Beispielsweise ist die Markierungsspur entlang des Umfangs eines
Drehtisches ausgerichtet, wenn die ersten Antriebe Drehteller bezüglich einer
Bearbeitungsstation ausrichten sollen, die entlang des Drehtischumfangs
angeordnet sind.
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Wichtige
Merkmale der Erfindung eines Verfahrens zum Betreiben einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind, dass jeder Antrieb die momentane Position des zugeordneten
Sensors auf der Markierungsspur erfasst und die elektronische Schaltung die
Orientierung des angetriebenen Drehtellers auf dem Drehtisch steuert,
wobei in der elektronischen Schaltung der Antriebe ein Soll-Bewegungsverlauf für den jeweils
angesteuerten Drehteller in Abhängigkeit
von der erfassten momentanen Position abgelegt ist. Von Vorteil
ist dabei, dass ein Verfahren zur Ansteuerung der Drehteller eines
Drehtisches bereitgestellt ist, das schnell ist und einen geringen
Steueraufwand durch einen Zentralrechner erfordert. Das Verfahren
realisiert in jedem Antrieb eine elektronische Kurvenscheibe. Gestänge und
aufwendige Getriebeumsetzungen für
die einzelnen Drehteller sind verzichtbar, und die von den Drehtellern
ausgeführten
Bewegungen sind per Fernwartung durch Umprogrammierung anpassbar.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung wird in einem ersten Zeitbereich
ein Soll-Bewegungsablauf von
einer Zentralsteuerung an die Antriebe übertragen, und in einem zweiten
Zeitbereich wird die Orientierung der Drehteller nach dem Soll-Bewegungsablauf
durch die Antriebe gesteuert. Somit ist eine individuell angepasste
elektronische Kurvenscheibe für die
Drehteller verwirklichbar.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung wird bei jedem Umlauf des Drehtisches
ein Soll-Bewegungsablauf
von einer Zentralsteuerung an einen Antrieb übertragen, oder es wird an
zwei benachbarte Antriebe auf dem Drehtisch ein unterschiedlicher Soll-Bewegungsablauf übertragen.
Somit ist die Flexibilität
einer Anlage, die mit dem beschriebenen Verfahren betrieben wird,
erhöht.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das Verfahren zum Betreiben
einer Vorrichtung ausgebildet, wobei die Vorrichtung ein gegenüber einem
stationär
angeordneten Teil bewegbar angeordnetes Maschinenteil umfasst, an
dem Antriebe vorgesehen ist, wobei in einem ersten Zeitbereich eine
Information über
Absolutposition des Maschinenteils und/oder der Antriebe übertragen
wird an die Antriebe. Von Vorteil ist dabei, dass ein Zeitabschnitt,
der vor dem eigentlichen Betriebsabschnitt liegt, nutzbar ist für die Übermittlung
von Initialisierungsdaten, für
deren Übermittlung
währen
des eigentlichen Betriebs keine Übertragungskapazität verfügbar wäre. Im sich
an die Initialisierung anschließenden
eigentlichen Betrieb ist jeder Antrieb auf sich gestellt und steuert
sein eigenes Ablaufprogramm, wobei der Arbeitstakt des Programms
durch die Inkremente einer Markierungsspur bestimmt wird.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung werden wobei die Antriebe berührungslos
mit Energie und Information versorgt. Insbesondere werden in einem zweiten
Zeitbereich, insbesondere also dem Betrieb der Vorrichtung, die
Positionsänderungen,
insbesondere inkrementell erfasste, erfasst und daraus wird die
aktualisierte Absolutposition bestimmt. Von Vorteil ist dabei, dass
die Datenübertragung
nur geringe Anforderungen erfüllen
muss und daher kostengünstig
herstellbar ist.
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Weitere
Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen. Die Erfindung ist nicht
auf die Merkmalskombination der Ansprüche beschränkt. Für den Fachmann ergeben sich
weitere sinnvolle Kombinationsmöglichkeiten
von Ansprüchen
und/oder einzelnen Anspruchsmerkmalen und/oder Merkmalen der Beschreibung
und/oder der Figuren, insbesondere aus der Aufgabenstellung und/oder
der sich durch Vergleich mit dem Stand der Technik stellenden Aufgabe.
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Die
Erfindung wird nun anhand von Abbildungen näher erläutert:
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In
der 1 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung dargestellt.
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Dabei
sind die Antriebe A auf einem Maschinenteil angeordnet, das bewegbar
gegenüber
der Umgebung ist. In 1 ist diese Bewegung eine Drehung.
Stationär,
ist ein Primärleiter
B vorgesehen, in den ein mittelfrequenter Strom eingespeist wird.
Vorteiligerweise wird dabei eine Frequenz zwischen 10 und 100 kHz
gewählt.
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Die
Antriebe umfassen eine Sekundärspule, die
induktiv mit der langgestreckt ausgebildeten Primärleiterschleife
gekoppelt angeordnet ist und mit einer derartigen Kapazität in Reihe
oder parallel geschaltet ist, dass die Resonanzfrequenz des zugehörigen Schwingkreises
der Mittelfrequenz des eingespeisten mittelfrequenten Stromes entspricht.
Dem Schwingkreis nachgeordnet ist ein Gleichrichter, der den elektrischen
Teil des Antriebs versorgt.
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Somit
muss der Antrieb mit seiner Sekundärspule nur in die Nähe des Primärleiters
gebracht werden, um versorgt zu sein. Es sind keine Steckverbindungen
oder andere elektrische Verbindungen zur Versorgung notwendig.
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Darüber hinaus
sind die Antriebe berührungslos
zum Datenaustausch verbunden, insbesondere mit einer zentralen Einheit.
Dies ist bei weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsbeispielen via Wlan,
anderer Funkverbindungstechniken oder mittels Infrarot ausgeführt.
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Darüber hinaus
sind Positionsmarkierungen C vorgesehen, wobei die Antriebe A eine
Lesevorrichtung umfassen, die zum Ablesen dieser stationär angeordneten
Positionsmarkierungen dient.
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Somit
sind die Antriebe auf dem Maschinenteil, das beispielhaft als Drehtisch
ausgeführt
ist, völlig
ohne Steckverbinder mit Energie, Daten und Positionsinformationen
versorgbar.
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Bei
weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsbeispielen
sind die Positionsmarkeierungen derart ausgeführt, dass nur inkrementelle
Informationen ablesbar sind. Beispielsweise sind also erkennbare
Strich-Codierungen angebracht. Die Antriebe A müssen also bei Starten der Vorrichtung
oder bei Inbetriebnahme, also in einem ersten Zeitbereich mit der
Information über
die absolute Information versorgt werden. Im Betrieb erkennt dann
der Antrieb A die relative Änderungen
zu diesem Wert.
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Somit
ist im ersten Zeitbereich eine niedrige Datenübertragungsrate ausreichend.
Im Betrieb sind die Antriebe zumindest bezüglich der Positionserfassung
autark und benötigen
somit keine Daten hierzu. Andere Steuerungsdaten sind selbstverständlich auch übertragbar.
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Vorteilig
bei der Erfindung ist also, dass eine niedrige Datenübertragungsrate
für die
Informationsübertragung
zu den Antrieben ausreicht. Insbesondere ist die Rate niedriger
als diejenige Datenübertragungsrate,
die für
die Vorrichtung notwendig wäre, wenn
ein zentrales Lesegerät
die Positionsdaten beim Betrieb an die anderen Antriebe übermitteln würde.
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Darüber hinaus
entfällt
die Verdrahtung zwischen den Antrieben A zur Energie und/oder Informationsversorgung
mit und ohne Positionsinformation.
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Bei
weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsbeispielen
ist die gesamte Vorrichtung relativ zur weiteren Umgebung bewegbar
angeordnet.
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2 zeigt
eine weitere erfindungsgemäße Vorrichtung
am Beispiel einer Etikettiermaschine.
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Ein
Drehtisch 20 wird durch einen Drehtischantrieb 21 in
eine Drehbewegung versetzt, wie durch einen Pfeil angedeutet. Der
Drehtisch 20 ist auf einer Unterlage aufgestellt oder an
einer Unterlage befestigt.
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Auf
dem Drehtisch 20 ist ein Drehtellerantrieb 23 angeordnet
und befestigt, der einen Drehteller 22 ansteuert. Der Drehtellerantrieb 23 umfasst
einen nicht dargestellten Winkelsensor zur Erfassung des Drehwinkels
des Drehtellers 22.
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Konzentrisch
um die Achse des Drehtisches 20 ist ein Primärleiter 24 angeordnet,
in den aus einer nicht dargestellten Konstantstromquelle ein Wechselstrom
mit einer konstanten Mittenfrequenz eingespeist wird, die zwischen
10 kHz und 100 kHz liegt. Der Drehtellerantrieb 23 verfügt über einen
Aufnehmer 25, über
den der induktiv an den Primärleiter
angekoppelt ist. Der Drehtellerantrieb 23 weist eine Kapazität auf, die
in Reihe oder parallel zu der Kopplungs-Induktivität geschaltet
ist zur Bildung eines Resonanzkreises, dessen Resonanzfrequenz mit
der Mittenfrequenz des in den Primärleiter eingespeisten Wechselstroms übereinstimmt.
Somit ist eine berührungslose
Anlage zur berührungslosen
Energieversorgung des Drehtellerantriebs 23 ausgebildet.
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Bei
der Drehbewegung des Drehtisches 20 wird der Drehtellerantrieb 23 mitbewegt.
Konzentrisch um die Achse des Drehtisches 20 ist eine Markierungsspur 26 vorgesehen,
die unbewegbar mit der Unterlage verbunden ist. Am Drehtellerantrieb 23 ist ein
Sensor 27 ausgebildet, mit dem die Markierungsspur 26 auslesbar
ist. Die Markierungsspur 26 ist als Spur mit optischen
und/oder magnetischen Markierungen und/oder als Leckwellenleiter
mit einer definierten Anordnung der Leckage und/oder als mechanisch
abtastbare Spur vorgesehen. Der Sensor 27 ist jeweils entsprechend
ausgebildet, um die Markierung zu erfassen.
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Über den
Sensor 27 erfasst der Drehtellerantrieb 23 den
momentanen Drehwinkel des Drehtisches 20 bezüglich der
Unterlage. Der Drehtellerantrieb 23 umfasst eine elektronische
Schaltung, mit dem die Orientierung des Drehtellers 22 bezüglicher der
Unterlage aus dem Signal des Sensors 27 und dem Signal
des Drehwinkelsensors am Drehtellerantrieb 23 bestimmbar
ist. Im Drehtellerantrieb 23 ist ein Programm zumindest
in Form eine Soll-Bewegungsablaufs
abgelegt, das vorgibt, welchen Drehwinkel der Drehteller 22 bezüglich des
Drehtisches 20 bei dem vom Sensor 27 momentan
erfassten Drehwinkel des Drehtisches 23 bezüglicher
der Unterlage einnehmen soll.
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Je
nach Anwendung ist somit ein unterschiedlicher Bewegungsablauf des
Drehtellers 22 bei einer Drehung des Drehtisches 20 realisierbar.
Beispielsweise sind gleichförmige
Drehbewegungen oder Hin- und Herbewegungen oder Ausgleichsbewegung
realisiert, wobei die Ausgleichsbewegung eine gleichbleibende Orientierung
des Drehtellers bezüglich
der Unterlage sicherstellt.
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Der
Drehtellerantrieb 23 ist zum Datenaustausch mit einer nicht
dargestellten Zentraleinheit über
den Primärleiter 24 verbunden.
Die Zentraleinheit gibt den jeweils gewünschten Bewegungsablauf an
den Drehtellerantrieb 23 vor. Dieser Bewegungsablauf umfasst
Angaben über
jeweils eine funktionelle Abhängigkeit
zwischen Drehteller-Drehwinkel und Drehtisch-Drehwinkel für Drehwinkel-Bereiche
des Drehtisch-Drehtellers. Ein derartiger Bewegungsablauf wird bei
einem Ausführungsbeispiel
als Parametersatz per Funkverbindung, beispielsweise über WLAN, übertragen.
Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel
werden die Parametersätze über den
Primärleiter übertragen.
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Auf
dem Drehtisch sind weitere Drehtellerantriebe 28 mit Drehtellern 29 angeordnet,
die identisch oder zumindest gleichartig zu dem Drehtellerantrieb 23 mit
Drehteller 22 ausgebildet sind. Die Drehtellerantriebe 28 erfassen
den Drehwinkel des Drehtisches entweder direkt über einen wir beim Drehtellerantrieb 23 ausgebildeten
Sensor oder nutzen eine vom Drehtellerantrieb 23 oder vom
Drehtischantrieb 21 bereitgestellte Information.
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Jeder
Drehtellerantrieb 23, 28 umfasst die nötige Auswerte-
und Steuerelektronik zur Bewegung des jeweiligen Drehtellers 22, 29 in
Abhängigkeit
vom Drehwinkel des Drehtisches und vom vorgegebenen Bewegungsablauf.
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Bei
einer Weiterbildung wird der Bewegungsablauf für einen Drehteller 22, 29 jeweils
individuell vor Aufnahme eines Werkstücks, beispielsweise einer Flasche
oder Dose, durch den Drehteller vorgegeben. Somit führt also
ein Drehteller 22, 29 bei einem Umlauf des Drehtisches 20 ein
erste Bewegung aus und bei einem nächsten Umlauf eine zweite und so
fort. Auch verschiedenen Bewegungen für benachbarte Drehteller 22, 29 sind
vorgebbar.
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Bei
einem weiteren Ausführungsbeispiel
ist die Markierungsspur geradlinig ausgebildet, und es wird ein
Tisch mit Antrieben entlang der Markierungsspur von einem zentralen
Antrieb verschoben. Die Antriebe auf dem Tisch detektieren das Vorbeilaufen der
Inkremente auf der Markierungsspur und steuern ihren vorgegebenen
Bewegungsablauf in Abhängigkeit
von der detektierten Position auf der Markierungsspur.
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- A
- Antrieb
- B
- Primärleiter
- C
- Positionsmarkierungen
- 20
- Drehtisch
- 21
- Drehtischantrieb
- 22
- Drehteller
- 23
- Drehtellerantrieb
- 24
- Primärleiter
- 25
- Abnehmer
- 26
- Markierungsspur
- 27
- Sensor
- 28
- Drehtellerantrieb
- 29
- Drehteller