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Die
Erfindung betrifft eine Haftklebemasse auf Basis einer Butadien/Acrylat-Copolymer-Dispersion, die
insbesondere geeignet ist, auf stark weichmacherhaltigen Folien
verwendet zu werden.
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Bekannt
ist für Kabelbandagierungen die Verwendung von Weichfolienhaftklebebändern
auf Basis von Trägermaterialien bestehend aus elastischen
Weichfolien, bevorzugt Weich-PVC. Die klassischen Klebemassesysteme
für Kabelbandagierungsanwendungen basieren im Wesentlichen
auf Naturkautschuk, Polyacrylaten und Styrol-Blockcopolymeren.
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Naturkautschukmassen
wurden in der Vergangenheit aus Kostengründen favorisiert,
nachteilig ist jedoch die schlechte Alterungsbeständigkeit.
Die Naturkautschukmassen werden üblicherweise als Lösung
in einem aliphatischen Lösungsmittelgemisch für
die Beschichtung eingesetzt. Wasserbasierte Naturkautschukmassen
auf Basis Zentrifugenlatex sind ebenfalls bekannt. Für
die Einstellung der geforderten klebtechnischen Eigenschaften ist
der Zusatz von Harzen, Füllstoffen, Alterungsschutzmitteln
unumgänglich. Eine Vernetzung kann entweder chemisch über
zugesetzte Vernetzungsagenzien erfolgen oder physikalisch über
zum Beispiel Elektronenstrahlhärtung.
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Die
Verwendung von Polyacrylaten als Klebemassen für Kabelbandagierungsbändern
ist ebenfalls hinreichend bekannt. Neben Lösungen aus Polyacrylaten
wurden in der Vergangenheit auch Polyacrylatdispersionen beschrieben,
die nach Compoundierung mit Harzdispersionen und weiteren Coagenzien
die Anforderungen eines Kabelbandagierungsbandes erfüllen.
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Synthetische
Kautschuke auf Basis Styrol-Butadien- oder Styrol-Blockcopolymeren
wurden ebenfalls als Klebemassen für Kabelbandagierungsbänder
beschrieben. Hierbei handelt es sich schwerpunktmäßig
um Lösungsmittelmassen oder um 100%-Systeme, die nach Abmischung
mit Harzen und weiteren Coagenzien die Anforderungen weitgehend
erfüllen.
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Butadien/Acrylat-Latices
wurden in der Vergangenheit zur Herstellung von adhäsiven
oder kohäsiven Haftklebemassen eingesetzt. So werden in
der
DE 100 33 716
A1 Haftklebemassen auf Basis von Butadien/Acrylat-Latices
mit hohem Butadiengehalt für Verpackungsklebebänder
beschrieben oder in der
DE
101 01 333 A1 hochkohäsive Haftklebemassen auf
Basis von Butadien/Acrylat-Latex mit hohem Butadiengehalt für hochkohäsive
Haftklebemassen. Für die Einstellung der geforderten klebtechnischen
Eigenschaften ist im Gegensatz zu vielen Acrylatdispersionen auch
hier der Zusatz von Harzdispersionen und Alterungsschutzmitteldispersionen
notwendig.
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Der
Einsatz dieser Klebemassen in Kombination mit einem Gewebe- oder
Vliesträger ist aufgrund des inerten Verhaltens des Trägermaterials
relativ unproblematisch. Setzt man wasserbasierende Butadien/Acrylat-Latices
aber in Kombination mit Trägermaterialien ein, die erhebliche
Mengen Weichmacher enthalten, ergeben sich weitreichende Probleme.
Die Weichmacher migrieren in Abhängigkeit der Lagerungstemperatur
in die Klebemasse und verändern die klebtechnischen Eigenschaften
in einem Maße, das ein Funktionieren des Klebebandes stark
beeinträchtigt.
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Dihydrazide
sind als Vernetzungsagenzien für Haftklebemassen bekannt,
insbesondere für wasserbasierende Polyacrylate (siehe beispielsweise
US 4,931,494 A ,
US 2006/247367 A1 oder
US 2004/143058 A1 ).
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Klebemasse auf Basis einer Butadien/Acrylat-Copolymer-Dispersion
zur Verfügung zu stellen, die insbesondere in einem Klebeband, das
zur Kabelbandagierung Verwendung finden kann, einsetzbar ist und
die die beschriebenen Mängel nicht oder nur in untergeordnetem
Maße zeigt.
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Gelöst
wird diese Aufgabe durch eine Haftklebemasse, wie sie im Hauptanspruch
näher gekennzeichnet ist. In den Unteransprüchen
sind vorteilhafte Ausführungsformen der Haftklebemasse
beschrieben. Weiterhin vom Erfindungsgedanken umfasst ist die Verwendung
dieser Haftklebemasse.
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Demgemäß betrifft
die Erfindung eine Haftklebemasse auf Basis einer dihydrazidvernetzten
wasserbasierenden Butadien/Acrylat-Copolymer-Dispersion mit einem
Butadiengehalt größer 30 Gew.-%, bevorzugt größer
55 Gew.-% bezogen auf den Gesamtfeststoffanteil an Butadien und
Acrylat, das mit einer Harzdispersion, bevorzugt einer Kohlenwasserstoffharzdispersion,
und/oder gegebenenfalls einer Alterungsschutzmitteldispersion abgemischt
ist.
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Bei
allen im Folgenden erwähnten wässrigen Dispersionen
liegt der Wasseranteil bei 40 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise bei 50
Gew.-%.
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Bevorzugte
Dihydrazidverbindungen sind Dicarbonsäuredihydrazide mit
bevorzugt 2 bis 10 C-Atomen der allgemeinen Formel
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Genannt
seien zum Beispiel Oxalsäuredihydrazid, Malonsäuredihydrazid,
Bernsteinsäuredihydrazid, Glutarsäuredihydrazid,
Adipinsäuredihydrazid, Sebazinsäuredihydrazid,
Maleinsäuredihydrazid, Fumarsäuredihydrazid, Itaconsäuredihydrazid
und/oder Isophthalsäuredihydrazid.
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Vorzugsweise
sind die zur Vernetzung verwendeten Dihydrazide aliphatische oder
aromatische Dihydrazide, bevorzugt wasserlösliche Dihydrazide
wie Adipinsäuredihydrazid oder Sebacinsäuredihydrazid
Adipinsäuredihydrazid
oder Sebacinsäuredihydrazid zeigen eine ausreichende Wasserlöslichkeit,
so dass eine Verwendung in Kombination mit wasserbasierenden Gerüstpolymeren
besonders vorteilhaft möglich ist.
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Erfindungsgemäße
Dihydrazide sind zum Beispiel erhältlich bei den Unternehmen
Japan Hydrazine Company (Japan) oder Yulin Chemicals Qidong (China).
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Weiter
bevorzugt liegt der Anteil der zur Vernetzung verwendeten Dihydrazide
in der Butadien/Acrylat-Dispersion vor der Vernetzung zwischen 0,2
Gew.-% und 10 Gew.-%, bevorzugt 0,5 Gew.-% und 5 Gew.-%.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung handelt
es sich bei der Butadien/Acrylat-Copolymer-Dispersion um eine carboxylierte
Butadien/Acrylat-Copolymer-Dispersion.
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Derartige
carboxylierte Copolymere enthalten vorzugsweise insbesondere unter
10 Gew.-%, bevorzugt unter 5 Gew.-% bezogen auf den Monomergehalt
an einem carboxylhaltigen Comonomer, insbesondere Acrylsäure,
im Copolymer.
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Weiter
vorzugsweise beträgt der Butadienanteil in der Butadien/Acrylat-Copolymer-Dispersion
30 Gew.-% bis 95 Gew.-%, besonders bevorzugt 60 Gew.-% bis 85 Gew.-%,
jeweils bezogen auf den Gesamtfeststoffanteil an Butadien und Acrylat.
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Erfindungsgemäße
Butadien/Acrylat-Dispersionstypen mit einem Butadiengehalt von größer
30 Gew.-% sind zum Beispiel bei der Firma Dow erhältlich.
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Eine
strahlenchemische Vernetzung, insbesondere durch Elektronenstrahlen
(ESH) ist im Gegensatz zu vielen Styrol-Blockcopolymeren aufgrund
des ausreichend hohen Molekulargewichtes der Gerüstpolymeren
ergänzend möglich.
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Als
Harzkomponente können sowohl Dispersionen synthetischer
Harze als auch Dispersionen natürlicher Harze, bevorzugt
Kohlenwasserstoffharzdispersionen, verwendet werden.
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Bevorzugt
geeignet sind u. a.
- • hydrierte Polymerisate
des Dicyclopentadiens (zum Beispiel Escorez 5300er Serie; Exxon
Chemicals)
- • hydrierte Polymerisate von bevorzugt C8-
und C9-Aromaten (zum Beispiel Regalite und
Regalrez Serien; Eastman // Arkon P Serie; Arakawa), diese können
durch Hydrierung von Polymerisaten aus reinen Aromatenströmen
entstehen oder auch durch Hydrierung von Polymerisaten auf Basis
von Gemischen unterschiedlicher Aromaten entstehen
- • teilhydrierte Polymerisate von C8-
und C9-Aromaten (zum Beispiel Regalite und
Regalrez Serien; Eastman // Arkon M; Arakawa)
- • hydrierte Polyterpenharze (zum Beispiel Clearon M;
Yasuhara)
- • hydrierte C5/C9-Polymerisate
(zum Beispiel ECR-373; Exxon Chemicals)
- • aromatenmodifizierte selektiv hydrierte Dicyclopentadienderivate
(zum Beispiel Escorez 5600er Serie; Exxon Chemicals) und/oder
- • hydrierte und teilhydrierte kolophoniumbasierende
Harze (zum Beispiel Foral, Foralyn; Eastman // Hydrogral; DRT)
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Kohlenwasserstoffharzdispersionen
sind aufgrund der hohen Kohäsion und des unpolaren Charakters deutlich
zu bevorzugen.
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Der
Schmelzpunkt der Basisharze liegt gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung im Bereich 50 bis 120°C,
vorzugsweise 60 bis 110°C. Bezogen auf den Gesamtfeststoffgehalt
an Butadien/Acrylat-Copolymer und Harz liegt der Harzanteil vorzugsweise
im Bereich 5 Gew.-% bis 60 Gew.-%, vorzugsweise 10 Gew.-% bis 40
Gew.-%. Zur gezielten Einstellung der klebtechnischen Eigenschaften
können auch Mischungen aus unterschiedlichen Harzen eingesetzt
werden.
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Eine Übersicht über
geeignete Harzdispersionen findet sich in Donatas Satas,
Handbook of Pressure Sensitive Adhesive Technology, 2. Edition Resin
Dispersion by Anne Z. Casey, Seiten 545 bis 566.
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Erfindungsgemäß geeignete
Harzdispersionen sind zum Beispiel über die Firma Eastman
erhältlich.
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Zur
Verbesserung des Alterungsverhaltens können Dispersionen übliche
Alterungsschutzmittel zugesetzt werden, die aus dem Bereich der
Elastomeren hinreichend bekannt sind.
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Die
erfindungsgemäße Haftklebemasse erfüllt
die Anforderungen auch ohne Zusatz von Alterungsschutzmitteln, also
alterungsschutzmittelfrei.
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Als
Alterungsschutzmittel kommen sterisch gehinderte Phenole und Amine,
Phosphite und organische Sulfide in Betracht, bevorzugt sterisch
gehinderte Phenole, die zum Beispiel unter dem Handelsnamen Irganox® bekannt sind.
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Als
Alterungsschutzmittel in Form von Antioxidantien können
N,N-di-2-naphthyl-p-phenylenediamin, 2,5-di-(t-amyl)hydroquinon,
Trimethyldihydroquinolinpolymer und 6-ethoxy-2,2,4-trimethyl-1,2-dihydroquinolin, 2,6-di-t-butyl-p-cresol,
2,2'-methylene-bis(4-methyl-6-t-butylphenol), 4,4'-butylidene-bis(3-methyl-6-t-butylphenol),
4,4'-thio-bis(3-methyl-6-t-butylphenol), stearyl-beta-(3,5-di-t-butyl-4-hydroxyphenyl)propionat,
tetrakis[methylene-3-(3',5'-di-t-butyl-4'-hydroxyphenyl)propionate]methan,
1,3,5-trimethyl-2,4,6-tris(3,5-di-t-butyl-4-hydroxybenzyl)benzen
und 1,1,3-tris(2-methyl-4-hydroxy-5-t-butylphenol)butan, Dilaurylthiodipropionat, Distearylthiodipropionat,
Laurylstearylthiodipropionat and Dimyristylthiodipropionat, Triisodecylphosphit,
Diphenylisodecylphosphit, Triphenylphosphit und Trinonylphosphit
sowie N-salicyloyl-N'-aldehydehydrazin, N-salicyloyl-N'-acetylhydrazin,
N,N'-diphenyloxamid und N,N'-di-(2-hydroxyphenyl)oxamid Verwendung
finden.
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Weiterhin
können bei Bedarf weitere Additive zur Anpassung der Produkteigenschaften
zugesetzt werden wie zum Beispiel Kautschuke, Füllstoffe,
Weichharze, Flammschutzmittel, Öle oder Emulgatoren zum
Beispiel vom Typ alkoxylierter Alkylphenole.
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Mit
diesen Additiven gelingt es beispielsweise, bei Verwendung der Haftklebemasse
in einem Klebeband die Abrolleigenschaften desselben in gewünschter
Weise zu beeinflussen.
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Die
erfindungsgemäße Haftklebemasse erfüllt
die Anforderungen auch ohne Zusatz von Additiven, also additivfrei.
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Des
Weiteren ist vom Erfindungsgedanken auch ein Klebeband umfasst,
das unter Zuhilfenahme der erfindungsgemäßen Klebemasse
hergestellt wird, indem auf ein Trägermaterial partiell
oder vollflächig ein- oder beidseitig die Klebemasse aufgetragen
wird.
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Die
Beschichtung kann auch in Form eines oder mehrerer Streifen in Längsrichtung
(Maschinenrichtung) erfolgen, gegebenenfalls in Querrichtung, sie
ist insbesondere aber vollflächig.
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Weiterhin
können die Klebemassen rasterpunktförmig mittels
Siebdruck, wobei die Klebstoffpünktchen auch unterschiedlich
groß und/oder unterschiedlich verteilt sein können,
durch Tiefdruck in Längs- und Querrichtung zusammenhängenden
Stegen, durch Rasterdruck oder durch Flexodruck aufgebracht werden.
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Die
Klebemasse kann in Kalottenform (hergestellt durch Siebdruck) vorliegen
oder auch in einem anderen Muster wie Gitter, Streifen, Zickzacklinien.
Ferner kann sie beispielsweise auch aufgesprüht sein, was ein
mehr oder weniger unregelmäßiges Auftragsbild
ergibt.
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Der
Klebemasseauftrag auf dem Trägermaterial beträgt
gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung 5 bis 120 g/m2, bevorzugt 15 bis
40 g/m2.
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Als
Trägermaterialien für die Erfindung kommen die
insbesondere für Kabelbandagierungsanwendungen üblichen
Folien basierend auf Polyolefinen oder PVC in Betracht, mit Weichmachergehalten
zwischen 20 und 60 phr.
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Bevorzugt
wird als Trägermaterial ein Gewebe oder ein Papier, auf
das einseitig die Klebemasse aufgebracht wird.
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Weiterhin
wird bevorzugt die Klebemasse auf einem Trennpapier aufgebracht,
woraus ein trägerloses Klebeband resultiert, auch kurz
Fix genannt.
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Als
Trägermaterial können alle bekannten textilen
Träger wie eine Schlingenware, ein Velour, ein Gelege,
ein Gewebe, ein Gewirke, insbesondere ein PET-Filamentgewebe oder
ein Polyamid-Gewebe, oder ein Vlies eingesetzt werden, wobei unter „Vlies"
zumindest textile Flächengebilde gemäß EN
29092 (1988) sowie Nähwirkvliese und ähnliche
Systeme zu verstehen sind.
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Ebenfalls
können Abstandsgewebe und -gewirke mit Kaschierung verwendet
werden. Abstandsgewebe sind mattenförmige Schichtkörper
mit einer Deckschicht aus einem Faser- oder Filamentvlies, einer
Unterlagsschicht und zwischen diesen Schichten vorhandene einzelne
oder Büschel von Haltefasern, die über die Fläche
des Schichtkörpers verteilt durch die Partikelschicht hindurchgenadelt
sind und die Deckschicht und die Unterlagsschicht untereinander
verbinden. Die durch die Partikelschicht hindurchgenadelten Haltefasern
halten die Deckschicht und die Unterlagsschicht in einem Abstand
voneinander und sie sind mit der Deckschicht und der Unterlagsschicht
verbunden.
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Als
Vliesstoffe kommen besonders verfestigte Stapelfaservliese, jedoch
auch Filament-, Meltblown- sowie Spinnvliese in Frage, die meist
zusätzlich zu verfestigen sind. Als mögliche Verfestigungsmethoden
sind für Vliese die mechanische, die thermische sowie die
chemische Verfestigung bekannt. Werden bei mechanischen Verfestigungen
die Fasern meist durch Verwirbelung der Einzelfasern, durch Vermaschung
von Faserbündeln oder durch Einnähen von zusätzlichen
Fäden rein mechanisch zusammengehalten, so lassen sich durch
thermische als auch durch chemische Verfahren adhäsive
(mit Bindemittel) oder kohäsive (bindemittelfrei) Faser-Faser-Bindungen
erzielen. Diese lassen sich bei geeigneter Rezeptierung und Prozessführung
ausschließlich oder zumindest überwiegend auf
Faserknotenpunkte beschränken, so dass unter Erhalt der
lockeren, offenen Struktur im Vlies trotzdem ein stabiles, dreidimensionales
Netzwerk gebildet wird.
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Besonders
vorteilhaft haben sich Vliese erwiesen, die insbesondere durch ein Übernähen
mit separaten Fäden oder durch ein Vermaschen verfestigt
sind.
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Derartige
verfestigte Vliese werden beispielsweise auf Nähwirkmaschinen
des Typs „Malivlies" der Firma Karl Mayer, ehemals Malimo,
hergestellt und sind unter anderem bei den Firmen Naue Fasertechnik
und Techtex GmbH beziehbar. Ein Malivlies ist dadurch gekennzeichnet,
dass ein Querfaservlies durch die Bildung von Maschen aus Fasern
des Vlieses verfestigt wird.
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Als
Träger kann weiterhin ein Vlies vom Typ Kunitvlies oder
Multiknitvlies verwendet werden. Ein Kunitvlies ist dadurch gekennzeichnet,
dass es aus der Verarbeitung eines längsorientierten Faservlieses
zu einem Flächengebilde hervorgeht, das auf einer Seite
Maschen und auf der anderen Maschenstege oder Polfaser-Falten aufweist,
aber weder Fäden noch vorgefertigte Flächengebilde
besitzt. Auch ein derartiges Vlies wird beispielsweise auf Nähwirkmaschinen
des Typs „Kunitvlies" der Firma Karl Mayer schon seit längerer
Zeit hergestellt. Ein weiteres kennzeichnendes Merkmal dieses Vlieses
besteht darin, dass es als Längsfaservlies in Längsrichtung
hohe Zugkräfte aufnehmen kann. Ein Multiknitvlies ist gegenüber
dem Kunitvlies dadurch gekennzeichnet, dass das Vlies durch das
beidseitige Durchstechen mit Nadeln sowohl auf der Ober- als auch auf
der Unterseite eine Verfestigung erfährt.
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Schließlich
sind auch Nähvliese als Vorprodukt geeignet, ein Klebeband
zu bilden. Ein Nähvlies wird aus einem Vliesmaterial mit
einer Vielzahl parallel zueinander verlaufender Nähte gebildet.
Diese Nähte entstehen durch das Einnähen oder
Nähwirken von durchgehenden textilen Fäden. Für
diesen Typ Vlies sind Nähwirkmaschinen des Typs „Maliwatt"
der Firma Karl Mayer, ehemals Malimo, bekannt.
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Sodann
ist das Caliweb® hervorragend geeignet.
Das Caliweb® besteht aus einem
thermisch fixierten Abstandsvliesstoff Multiknit mit zwei außenliegenden
Maschenschichten und einer innenliegenden Polschicht, die senkrecht
zu den Maschenschichten angeordnet sind.
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Weiterhin
besonders vorteilhaft ist ein Stapelfaservlies, das im ersten Schritt
durch mechanische Bearbeitung vorverfestigt wird oder das ein Nassvlies
ist, das hydrodynamisch gelegt wurde, wobei zwischen 2% und 50%
der Fasern des Vlieses Schmelzfasern sind, insbesondere zwischen
5% und 40% der Fasern des Vlieses.
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Ein
derartiges Vlies ist dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern nass
gelegt werden oder zum Beispiel ein Stapelfaservlies durch die Bildung
von Maschen aus Fasern des Vlieses oder durch Nadelung, Vernähung
beziehungsweise Luft- und/oder Wasserstrahlbearbeitung vorverfestigt
wird.
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In
einem zweiten Schritt erfolgt die Thermofixierung, wobei die Festigkeit
des Vlieses durch das Auf- oder Anschmelzen der Schmelzfasern nochmals
erhöht wird.
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Die
Verfestigung des Vliesträgers lässt sich auch
ohne Bindemittel beispielsweise durch Heißprägen mit
strukturierten Walzen erreichen, wobei über Druck, Temperatur,
Verweilzeit und die Prägegeometrie Eigenschaften wie Festigkeit,
Dicke, Dichte, Flexibilität u. ä. gesteuert werden
können.
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Als
Ausgangsmaterialien für die textilen Träger sind
insbesondere Polyester-, Polypropylen-, Viskose- oder Baumwollfasern
vorgesehen. Die vorliegende Erfindung ist aber nicht auf die genannten
Materialien beschränkt, sondern es können, für
den Fachmann erkenntlich ohne erfinderisch tätig werden
zu müssen, eine Vielzahl weiterer Fasern zur Herstellung
des Vlieses eingesetzt werden. Insbesondere verschleißfeste
Polymere wie Polyester, Polyolefine, Polyamide oder Glas- oder Carbonfasern
Verwendung.
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Als
Trägermaterial eignen sich auch Träger aus Papier
(gekreppt und/oder ungekreppt), aus einem Laminat, aus einer Folie
(zum Beispiel Polyethylen-, Polypropylen-, mono- oder biaxial orientierte
Polypropylenfolien, Polyester-, PA-, PVC- und andere Folien), oder
aus bahnförmigen Schaumstoffen (beispielsweise aus Polyethylen
und Polyurethan).
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Auf
der Streichseite können die Oberflächen der Träger
chemisch oder physikalisch vorbehandelt sein, sowie die Rückseite
derselben einer antiadhäsiven physikalischen Behandlung
oder Beschichtung unterzogen sein.
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Schließlich
kann das bahnförmige Trägermaterial ein beidseitig
antiadhäsiv beschichtetes Material sein wie ein Trennpapier
oder eine Trennfolie, auch Liner genannt.
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Besonders
vorteilhaft ist die Verwendung der Haftklebemasse auf Weichfolien
bevorzugt vom Typ eines mit Weichmachern modifizierten PVCs oder
eines weichmacherhaltigen Olefins, wobei der Weichmachergehalt besonders
vorzugsweise zwischen 20 und 60 phr liegt.
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Diese
Folien zeichnen sich durch diverse Vorteile aus, was deren Einsatz
begünstigt.
- • Manuelle und
maschinelle Verarbeitung möglich
- • Kurzer Abriss
- • Gute Beständigkeit gegen Chemikalien und
gegen KFZ-Betriebsmittelflüssigkeiten
- • Legt sich durch hohe Schmiegsamkeit faltenfrei um
alle Unebenheiten
- • Nach der Montage unverändert günstige
Materialeigenschaften auch bei wechselnden Temperaturen
- • Ausgezeichnete Alterungsbeständigkeit
- • Sehr gute Kälteflexibilität und
Kältebeständigkeit
- • Hochtemperaturbeständig
-
Weiter
vorzugsweise lässt sich die Haftklebemasse auf besagte
weichmacherenthaltende Poylolefin- oder PVC-Folien zum Bandagieren
von Kabeln einsetzen.
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Besonders
vorteilhaft lässt sich das Klebeband zur spiralförmigen
Ummantelung eines langgestreckten Gutes, wie insbesondere ein Kabelsatz,
verwenden.
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Nach
Beschichtung der Haftklebemasse auf besagten Weichfolienträger
ergibt sich ein Haftklebeband, das die Anforderungen eines Weichfolienhaftklebebandes
für die Kabelbandagierung im Hinblick auf Tack, Klebkraft,
Kohäsion und Abrolleigenschaften voll erfüllt.
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Gerade
die Kombination der Butadien/Acrylat-Copolymer-Dispersion mit Harzdispersionen
führt zu einer Klebemassen, die für Weichfolienklebebänder
hervorragend geeignet ist.
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Wider
Erwarten und für den Fachmann überraschend hat
die Hydrazidvernetzung der Haftklebemasse zur Folge, dass die Migration
von Weichmachern aus der Folie deutlich eingeschränkt wird.
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Die
Hydrazidvernetzung erschwert die Migration des Weichmachers aus
der Folie und stabilisiert so die klebtechnischen Eigenschaften
des Haftklebers, ergänzend dazu wird durch das Abreagieren
der im Gerüstpolymer vorhandenen Carboxylgruppen die Hydrophilie
des Haftklebers reduziert, was die Wasserempfindlichkeit eines mit
der Haftklebemasse hergestellten Klebebandes ergänzend
reduziert.
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Die
für Haftklebstoffdispersionen zuvor bekannten Vernetzungssysteme
wie Epoxide oder Isocyanate führen insgesamt nicht zu dem
erwarteten Erfolg. Aziridine scheiden aufgrund der Toxizität
aus, und Metallchelate wie zum Beispiel Aluminiumacetylacetonate
führen im nicht neutralen Bereich häufig zu starken
Verfärbungen.
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Im
Falle des Einsatzes der Haftklebemasse in einem zur Kabelbandagierung
verwendeten Klebeband mit einem Folienträger ist gerade
das Stoppen der Migration der Weichmacher aus der Folie, in die
Klebemasse und in die Ummantelung der geschützten Kabel
von sehr hoher praktischer Bedeutung.
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Die
klebtechnischen Daten der Klebemasse werden durch die Migration
der Weichmacher in einem Maße verändert, das eine
Wechselwirkung mit dem Substrat ausschließt.
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Üblicherweise
zerstören die Weichmacher die Kunststoffummantelung der
Kabel, was zu Kurzschlüssen führen kann. Im schlimmsten
Fall entwickelt sich daraus ein Brand des Geräts oder Kraftfahrzeugs,
in dem die Kabel sich befinden.
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Dies
wird erfindungsgemäß verhindert.
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Im
Folgenden wird anhand von Beispielen die Erfindung näher
erläutert, ohne dass damit eine Beschränkung des
Erfindungsgegenstands gewollt ist.
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Die
Prüfung der Schälfestigkeit (Klebkraft) erfolgt
in Anlehnung an PSTC-1. Ein 2 cm breiter Streifen des Klebebandes
wird auf einer geschliffenen Stahlplatte als Prüfuntergrund
durch fünfmaliges doppeltes Überrollen mittels
einer 5 kg Rolle verklebt. Die Platte wird eingespannt, der Klebestreifen über
sein freies Ende an einer Zugprüfmaschine unter einem Schälwinkel
von 180° mit einer Geschwindigkeit von 300 mm/min abgezogen,
und die dafür notwendige Kraft ermittelt. Die Messergebnisse
sind in N/cm angegeben und über drei Messungen gemittelt.
Alle Messungen werden in einem klimatisierten Raum bei 23°C
und 50% relativer Luftfeuchte durchgeführt.
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Beispiele
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Beispiel 1
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Eine
Dispersionsklebemasse bestehend aus 50 Gew.-Teilen einer carboxylierten
Butadien/Acrylat-Dispersion mit einem Butadiengehalt von ca. 70
Gew.-% (XZ 91964.00, Butadien/Acrylat-Dispersion mit einem Feststoffgehalt
von 50 Gew.-% der Firma Dow), 50 Gew.-Teilen Tacolyn 5193 (Kohlenwasserstoffharzdispersion
der Firma Eastman), 1 Gew.-Teil Irganox 1520 SE (4,6-Bis(octylthiomethyl)-o-kresol)
als Antioxidans und 2 Gew.-Teilen Sebacinsäuredihydrazid
wird mit einem Drahtrakel kontinuierlich mit einer Schichtdicke
von 25 g/m
2 auf einer mit einem Polyacrylatvorstrich
ausgerüsteten 85 μm dicken Weich-PVC Folie beschichtet.
Die Angaben sind auf den Feststoff-Gehalt bezogen. Technische
Bedingungen:
Maschine: | Laborbeschichtungsanlage
der Breite 30 cm |
Auftragswerk: | Streichbalken |
Trägerbahngeschwindigkeit: | 3,0
m/min |
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Das
beschichtete Material wird anschließend thermisch getrocknet. Trocknung:
Labortrockenschrank
5 Minuten: | 105°C |
-
Anschließend
erfolgt eine 24-stündige Konditionierung bei Raumtemperatur.
-
Lagerung:
-
Die
Muster wurden mit unbeschichtetem Trägermaterial verklebt
und gelagert.
-
Die
Messung der Klebkräfte erfolgte auf Stahl.
-
Als
zweite Möglichkeit erfolgt eine Schnelllagerung für
3 Stunden bei 70°C beziehungsweise als dritte Möglichkeit
eine Lagerung von 4 Wochen bei Raumtemperatur. Klebtechnische
Daten:
Frischwert: | Klebkraft/Stahl:
1,1 N/cm |
Nach
Lagerung 3 Stunden 70°C: | Klebkraft/Stahl:
0,8 N/cm |
Nach
Lagerung 4 Wochen Raumtemperatur: | Klebkraft/Stahl:
0,8 N/cm |
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Beispiel 2
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Eine
Dispersionsklebemasse bestehend aus 50 Gew.-Teilen einer carboxylierten
Butadien/Acrylat-Dispersion mit einem Butadiengehalt von 70 Gew.-%
(XZ 91964.00, Butadien/Acrylat-Dispersion mit einem Feststoffgehalt
von 50 Gew.-% der Firma Dow), 50 Gew.-Teilen Tacolyn 5193 (Kohlenwasserstoffharzdispersion
der Firma Eastman), 1 Gew.-Teil Irganox 1520SE und 1 Gew.-Teilen
Adipinsäuredihydrazid wird mit einem Drahtrakel kontinuierlich
mit einer Schichtdicke von 25 g/m
2 auf einer
mit einem Poyacrylatvorstrich ausgerüsteten 85 μm
dicken Weich-PVC Folie beschichtet. Die Angaben sind auf den Feststoff-Gehalt bezogen. Technische
Bedingungen:
Maschine: | Laborbeschichtungsanlage
der Breite 30 cm |
Auftragswerk: | Streichbalken |
Trägerbahngeschwindigkeit: | 3,0
m/min |
-
Das
beschichtete Material wird anschließend thermisch getrocknet. Trocknung:
Labortrockenschrank
5 Minuten: | 105°C |
-
Anschließend
erfolgt eine 24-stündige Konditionierung bei Raumtemperatur.
-
Lagerung:
-
Die
Muster wurden mit unbeschichtetem Trägermaterial verklebt
und gelagert.
-
Die
Messung der Klebkräfte erfolgte auf Stahl.
-
Als
zweite Möglichkeit erfolgt eine Schnelllagerung für
3 Stunden bei 70°C beziehungsweise als dritte Möglichkeit
eine Lagerung von 4 Wochen bei Raumtemperatur. Klebtechnische
Daten:
Frischwert: | Klebkraft/Stahl:
1,0 N/cm |
Nach
Lagerung 3 Stunden 70°C: | Klebkraft/Stahl:
0,8 N/cm |
Nach
Lagerung 4 Wochen Raumtemperatur: | Klebkraft/Stahl:
0,85 N/cm |
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Beispiel 3
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Eine
Dispersionsklebemasse bestehend aus 50 Gew.-Teilen einer carboxylierten
Butadien/Acrylat-Dispersion mit einem Butadiengehalt von 70 Gew.-%
(XZ 91964.00, Butadien/Acrylat-Dispersion mit einem Feststoffgehalt
von 50 Gew.-% der Firma Dow), 50 Gew.-Teilen Dermulsene DT (Terpenphenolharzdispersion
der Firma DRT), 1 Gew.-Teil Irganox 1520SE und 1 Gew.-Teil Adipinsäuredihydrazid
wird mit einem Drahtrakel kontinuierlich mit einer Schichtdicke
von 25 g/m
2 auf einer mit einem Poyacrylatvorstrich ausgerüsteten
85 μm dicken Weich-PVC Folie beschichtet. Die Angaben sind
auf den Feststoff-Gehalt bezogen. Technische
Bedingungen:
Maschine: | Laborbeschichtungsanlage
der Breite 30 cm |
Auftragswerk: | Streichbalken |
Trägerbahngeschwindigkeit: | 3,0
m/min |
-
Das
beschichtete Material wird anschließend thermisch getrocknet. Trocknung:
Labortrockenschrank
5 Minuten: | 105°C |
-
Anschließend
erfolgt eine 24-stündige Konditionierung bei Raumtemperatur.
-
Lagerung:
-
Die
Muster wurden mit unbeschichtetem Trägermaterial verklebt
und gelagert.
-
Die
Messung der Klebkräfte erfolgte auf Stahl.
-
Als
zweite Möglichkeit erfolgt eine Schnelllagerung für
3 Stunden bei 70°C beziehungsweise als dritte Möglichkeit
eine Lagerung von 4 Wochen bei Raumtemperatur. Klebtechnische
Daten:
Frischwert: | Klebkraft/Stahl:
0,9 N/cm |
Nach
Lagerung 3 Stunden 70°C: | Klebkraft/Stahl:
0,6 N/cm |
Nach
Lagerung 4 Wochen Raumtemperatur: | Klebkraft/Stahl:
0,6 N/cm |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10033716
A1 [0006]
- - DE 10101333 A1 [0006]
- - US 4931494 A [0008]
- - US 2006/247367 A1 [0008]
- - US 2004/143058 A1 [0008]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - Donatas Satas,
Handbook of Pressure Sensitive Adhesive Technology, 2. Edition Resin
Dispersion by Anne Z. Casey, Seiten 545 bis 566 [0027]
- - EN 29092 (1988) [0044]