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Die
Erfindung betrifft ein Kathetersystem mit einem Stent.
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Kathetersysteme
sind allgemein bekannt. Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 195 32 288 A1 ist
ein Ballonkatheter bekannt, der zunächst zur Gefäßerweiterung
bei einem Patienten und anschließend zur Stent-Implantation
bei dem gleichen Patienten wiederverwendet werden kann. Die deutsche
Offenlegungsschrift
DE
102 09 993 A1 beschreibt eine Einrichtung zur Aufbereitung
von Ballonkathetern. Hierbei werden die Katheter gespült, eine
Prüfung, Sterilisation oder Faltung der Katheter oder Teilbereiche
der Katheter erfolgt nicht. Die verwendeten Kathetersysteme und
die Einrichtung zur Aufbereitung bereits verwendeter Kathetersysteme haben
jedoch den Nachteil, dass die bereits verwendeten Kathetersysteme,
so wie in der Druckschrift
DE 102
09 993 A1 beschrieben, nicht für einen anderen Patienten
erneut benutzt werden können. Ohne dass beispielsweise
eine Sterilisation sowie eine Prüfung des bereits verwendeten
Katheters erfolgt ist, kann an die Verwendung des Kathetersystems
bei einem anderen Menschen überhaupt nicht gedacht werden. Zudem
könnten die gespülten Katheter gemäß der Druckschrift
DE 102 09 993 A1 nicht
mehr für jede Behandlungsart verwendet werden. Beispielsweise kann
ein Stent nur auf einem exakt gefalteten Ballonkatheter befestigt
werden. Somit wäre durch einen lediglich gespülten
Katheter ohne einen exakt gefalteten Ballon kein Stent mehr verschiebefest
und somit sicher auf dem Ballon anbringbar und somit keine Stent-Implantierung,
die den Sicherheitsstandards von heute entspricht, mehr möglich.
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Es
war daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die bisher verwendeten
Kathetersysteme und Aufbereitungsverfahren so weiterzuentwickeln, dass
bei der Behandlung von unterschiedlichen Patienten mit einem bereits
verwendeten Kathetersystem im wesentlichen alle Behandlungsarten
(wie beispielsweise die Stentimplantation) durchgeführt
werden können, wie auch mit einem neuen Kathetersystem.
Zudem sollte die Verwendung eines bereits verwendeten Kathetersystems
für einen Patienten im wesentlichen genauso sicher sein,
wie die Verwendung eines unbenutzten, neuen Kathetersystems.
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Gelöst
wird die Aufgabe mit einem Kathetersystem mit einem Stent, wobei
mindestens ein Teil des Kathetersystems aufbereitet ist. Unter einem
aufbereiteten Teil soll dabei ein Teil eines Kathetersystems verstanden
werden, das bereits bei der Behandlung eines ersten Patienten eingesetzt
und anschließend aufbereitet wurde. Nach der Aufbereitung soll
dieses aufbereitete Teil bei der Behandlung eines anderen, zweiten
Patienten eingesetzt werden. Durch die Aufbereitung des Teils wird
dabei vorteilhaft sichergestellt, dass auch nach der Verwendung des
Teils an einem ersten Patienten für einen nachfolgenden
zweiten Patienten keine höheren Risiken bestehen, wie bei
der Behandlung mit einem neuen, noch nicht verwendeten Teil. Weiterhin
sind durch das erfindungsgemäße Kathetersystem
im wesentlichen alle Behandlungsarten möglich, da das Kathetersystem,
wie neue, ungebrauchte Kathetersysteme auch, einen Stent aufweist.
Zudem wird durch mindestens ein aufbereitetes Teil im Kathetersystem
der Materialverbrauch wesentlich reduziert, da beispielsweise nur
beschädigte Teile ausgetauscht oder ausgebessert werden
müssen, oder im Körper verbleibende Baugruppen
(beispielsweise der Stent) ausgetauscht werden müssen.
In vorteilhafter Weise muss somit nicht immer das gesamte Kathetersystem
nach der Verwendung verworfen werden.
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Bevorzugt
weist das Kathetersystem als Teil mindestens einen Ballonkatheter
und/oder einen Führungskatheter auf. Im Falle eines Ballonkatheters ist
bevorzugt ein Ballon des Ballonkatheters geglättet. Die
Glättung erfolgt dabei bevorzugt in der Art, dass der Ballon
in eine temperierte Hülse eingeführt wird. Die
Hülse weist dabei bevorzugt einen Durchmesser auf, der
im wesentlichen minimal kleiner oder gleich einem festgelegten Durchmesser
des aufgeblasenen Ballons ist. Wird nun der Ballon mindestens auf
den festgelegten Durchmesser gebracht, gelangt die Ballonoberfläche
an die temperierte Hülse, wodurch Falten oder Knicke in
der Ballonoberfläche, ähnlich einem Bügelvorgang,
geglättet werden. Bezüglich der Glättung
des Ballons mit einer temperierten Hülse beziehungsweise
Formhülse soll auf die Beschreibung der Patentanmeldung
mit dem internen Aktenzeichen PY0013, eingereicht am 03. Mai 2007,
beim deutschen Patent- und Markenamt verwiesen werden. Die eben
genannte Anmeldung soll dabei als Teil dieser Offenbarung angesehen
werden. Alternativ hierzu kann der Ballon jedoch auch durch einen
Bügelvorgang geglättet werden, wobei hierfür keine
temperierte Hülse verwendet wird. Die Glättung
des Ballons ist besonders bei bereits verwendeten Ballonkathetern wichtig,
da der Ballon durch eine vorrangegangene Behandlung an einem ersten
Patienten Materialabdrucke in Form von Verknitterungen aufweist.
Die Verknitterungen entstehen dabei beispielsweise durch die Anbringung
eines Stents auf dem Ballon zur Stent-Implantation bei einem ersten Patienten.
Diese Verknitterungen verhindern jedoch eine exakte Faltung des
Ballons, die für die spätere einwandfreie Dilatation
des Ballons bei einem zweiten Patienten notwendig ist. Zudem erschwert
oder verhindert eine schlechte Faltung die Anbringung eines Stents
auf dem Ballon.
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Unter
Verknitterungen eines Ballons sollen alle Formveränderungen
und/oder Durchmesserveränderungen des Ballons verstanden
werden. Beispielsweise können Materialabdrucke eines Stents auf
dem Ballon als Verknitterungen verstanden werden. Aber auch Gefäßabdrucke
im Ballon, die beispielsweise durch eine Dilatation eines Ballons
beispielsweise in einem stark verkalkten Gefäß in
Form eines Negativabdrucks der Verkalkung auf dem Ballon entstanden
sind, sollen als Verknitterungen angesehen werden.
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Der
festgelegte Durchmesser eines Ballons ist der Durchmesser des Ballons
bei einem auf ihn wirkenden festgelegten Überdruck. Der
festgelegte Durchmesser ist dabei abhängig von der Größe
des Ballons, wobei der Ballon je nach Anwendungsgebiet unterschiedliche
festgelegte Durchmesser aufweisen kann. In der Regel wird ein festgelegter Überdruck, der
auf den Ballon wirken soll, und/oder ein festgelegter Durchmesser
des Ballons von dem Hersteller des Ballonskatheters angegeben. Selbstverständlich kann
der Ballon auch über den festgelegten Durchmesser aufgeweitet
werden, ohne dass der Ballon hierbei beschädigt wird. Für
das erfindungsgemäße Aufbereitungsverfahren kann
der Ballon beispielsweise geringfügig unter oder über
oder auch auf einen Nominaldurchmesser aufgeweitet werden. Alle drei
Varianten sind ohne eine Beschädigung des Ballons möglich.
Welche der Variante für den Ballon gewählt werden
soll, ist im wesentlichen von dem Aufbereitungsverfahren abhängig.
Jede der drei Varianten kann jedoch als festgelegter Durchmesser
des Ballons bezeichnet werden.
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Der
Ballonkatheter weist bevorzugt mindestens einen Ballon und/oder
einen Führungsdrahtkanal und/oder einen weiteren Kanal
und/oder eine Pumpe und/oder ein integriertes Führungselement und/oder
ein Führungselement und/oder einen Anschluss auf. Bevorzugt
umfasst das Kathetersystem zudem eine Schleuse. Bei dem Ballon handelt
es sich bevorzugt um einen Ballon, wie er bei Ballonkathetern zur
Gefäßaufweitung oder zur Dilatierung eines Stents
verwendet wird. Vorzugsweise befindet sich auf dem Ballon in einem
gecrimpten Zustand der Stent. Bevorzugt weist der Ballon Marker
auf, besonders bevorzugt Rötgenmarker. Hierdurch ist der
Ballon während der Behandlung, beispielsweise bei einer
Stenosebehandlung, auf dem Röntgenbild sichtbar. Die genaue
Platzierung des Ballons und des Stents können so vorteilhaft überprüft
werden. Durch den mindestens einen Führungsdrahtkanal wird
bevorzugt das Führungselement während der Verwendung
des Kathetersystems geführt. Bevorzugt ist das Führungselement
ein dünner Draht, wie er bei Over-the-wire-Kathetern oder
Rapid-Exchange-Kathetern verwendet wird. Durch den weiteren Kanal wird
bevorzugt Gas oder Flüssigkeit geleitet, wobei der Ballon
durch das Gas oder die Flüssigkeit entfaltet beziehungsweise
aufgeweitet wird. Das integrierte Führungselement liegt
beispielsweise bei einem Fix-wire-Ballon vor, da bei diesem Kathetersystem das
Führungselement in dem Ballon integriert ist. Die Pumpe
wird bevorzugt mit dem Anschluss verbunden, wobei bei der Betätigung
der Pumpe ein Druck zur Entfaltung des Ballons erzeugt werden kann.
Die Schleuse kann bevorzug in ein Blutgefäß eingesetzt werden.
Besonders bevorzugt besteht ein Kathetersystem nur aus Teilen, die
bereits aufbereitet sind. Je häufiger die aufbereiteten
Teile dabei an unterschiedlichen Patienten verwendet werden können,
desto geringer ist der Materialverbrauch, da die Teile auch nach
einer mehrfachen Verwendung nicht verworfen werden müssen.
Es versteht sich, dass auch nur Einzelteile des Kathetersystems
oder auch nur Einzelteile des Ballonkatheters oder des Führungskatheters aufbereitet
sein können und andere Einzelteile für die Behandlung
an einem zweiten Patienten gegen neue ersetzt werden können.
Beispielsweise kann ein Ballonkatheter aufbereitet sein, jedoch
das Führungselement des gebrauchten Ballonkatheters gegen
eine neues, unbenutztes Führungselement ersetzt werden.
In einem anderen Fall kann beispielsweise der Anschluss eines Ballonkatheters
ausgetauscht werden, die anderen Einzelteile des Ballonkatheters
jedoch aufbereitet werden.
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Besonders
bevorzugt weist mindestens ein Teil des Kathetersystems eine Herstelleridentifikation als
Kennzeichen auf. Besonders bevorzugt weisen dabei die aufbereiteten
Teile des Kathetersystems das Kennzeichen auf.
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Bevorzugt
weist das Kennzeichen dabei Angaben zur Aufbereitung auf. Vorzugsweise
ist durch das Kennzeichen beispielsweise vermerkt, wie häufig
ein Teil bereits aufbereitet worden ist, welches Verfahren zur Aufbereitung
verwendet wurde, welche Fehlertoleranzen das Teil aufweist und/oder
wann und/oder wo die letzte Aufbereitung stattgefunden hat. Selbstverständlich
sind auch weitere Informationen denkbar, die nicht direkt mit der
Aufbereitung zu tun haben. Beispielsweise kann das Kennzeichen Angaben
zum Verfallsdatum, zum Herstellungsort oder zum Herstellungsdatum
des Teils aufweisen. Bevorzugt kann das Kennzeichen, die im Kennzeichen
gespeicherten Informationen, über mindestens einen Übertragungskanal,
an eine Empfangseinheit übertragen. Die Empfangseinheit
befindet sich dabei bevorzugt an Geräten, die für
das Aufbereitungsverfahren verwendet werden. In vorteilhafter Weise übernimmt
somit das Kennzeichen transponder Funktionen.
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Die
Geräte, die für das Aufbereitungsverfahren verwendet
werden, sind beispielsweise Spüllvorrichtungen, Trocknereinheiten,
Messstationen, Sterilisationsvorrichtungen, Crimpvorrichtungen,
Faltvorrichtungen und/oder Tempervorrichtungen.
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Weiterhin
bevorzugt weisen das mindestens eine Teil des Kathetersystems, das
aufbereitet ist, festgelegte minimale Materialdicken und/oder Materialarten
und/oder Bauteilgrößen und/oder Bauteilformen
und/oder Anschlüsse auf. Durch diese Eigenschaften ist
das Teil dabei bevorzugt im Aufbereitungsverfahren an die Geräte,
die im Aufbereitungsverfahren benutzt werden, anschließbar
und/oder es hält durch diese Eigenschaften mechanischen
Belastungen stand, die während des Aufbereitungsverfahrens
aber auch durch die mehrfache Verwendung auf das Teil wirken. Beispielsweise
ist der weitere Kanal in einen proxialen und einen distalen Schaft
unterteilt, wobei der Übergang von dem proxialen zum distalen Schacht
bevorzugt verstärkt wird. Bevorzugt wird auch die Ballonspitze
im Bereich der Führungselementsaustrittsstelle verstärkt.
In vorteilhafter Weise ist das Teil somit an das Aufbereitungsverfahren
und die mehrfache Verwendung angepasst, so dass die Wahrscheinlichkeit
von Beschädigungen verringert werden kann und die Voraussetzung
zur Ausbesserung beziehungsweise Aufbereitung des Teils gegeben
ist.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Ballonkatheter
zur Verwendung im erfindungsgemäßen Kathetersystem.
Der Ballon des Ballonkatheters ist dabei gefaltet und/oder getempert,
wie im nachfolgenden Aufbereitungsverfahren beschrieben wird. Es
versteht sich, dass bei einem bereits verwendeten Ballonkatheter
der Ballon zunächst gereinigt, geprüft und geglättet
wurde, bevor eine Faltung und/oder ein Tempern erfolgen. Durch das
Tempern und die Faltung wird in vorteilhafter Weise der Ballon für
eine erneute Benutzung an einem zweiten Patienten aufbereitet. Durch
die Faltung ist dabei die Anbringung eines Stents auf dem bereits verwendeten
Ballon des verwendeten Ballonkatheters möglich, so dass
der Ballonkatheter auch bei dem nachfolgenden zweiten Patienten
zur Stent-Implantation verwendet werden kann. Das Tempern fixiert
die Faltung des Ballons, wodurch sich der Ballon auch nach dem Abziehen
einer Schutzhülle, der sogenannten Faltfixierung, nicht
sofort entfaltet. Zudem können kleine Verknitterungen,
die durch die Faltung entstanden sind, durch das Tempern vorteilhaft
geglättet werden.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Aufbereitungsverfahren
für Kathetersysteme, wobei der Ballonkatheter und/oder
der Führungskatheter während des Aufbereitungsvorgangs
einer Mehrzahl von Messungen unterzogen wird. Besonders bevorzugt
wird jeder Ballonkatheter und/oder jeder Führungskatheter
einer Mehrzahl von Messungen unterzogen. Selbstverständlich
ist es jedoch auch möglich, dass einige Messungen nur stichprobenartig durchgeführt
werden. Besonders bevorzugt werden bereits verwendete Kathetersysteme
im Aufbereitungsverfahren einer Mehrzahl von Messungen unterzogen.
Durch die Messungen kann dabei vorteilhaft der Zustand des aufbereiteten
Teils festgestellt werden. Es ist hierdurch möglich, auch
bei einem aufbereiteten Teil eine einwandfreie Verwendung sicherzustellen.
Ein schadhaftes Teil kann dabei bevorzugt während des Aufbereitungsverfahrens
erkannt, aussortiert oder ausgebessert werden. Gleichzeitig kann das
aufbereitete Teil anhand seines Zustandes und eventueller Mängel
eingestuft werden, wobei eine Einstufung beispielsweise festlegt,
für welchen Verwendungszweck das Teil nach der Aufbereitung
vorgesehen sein soll. Beispielsweise kann die Verwendung am Menschen
je nach Zustand des Teils ausgeschlossen, aber die Verwendung am
Tier noch zugelassen sein. Selbstverständlich können
jedoch auch noch nicht gebrauchte Kathetersysteme einer Mehrzahl
von Messungen unterzogen werden. Hierdurch kann eine einwandfreie
Behandlung mit dem geprüften Kathetersystem mit einer größeren
Sicherheit gewährleistet werden.
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Vorzugsweise
wird das Kathetersystem vor und/oder während und/oder nach
dem Aufbereitungsverfahren gereinigt. Insbesondere bei einem bereits
verwendeten Kathetersystem wird durch die Reinigung unter anderem
die Vorraussetzungen für die Prüfungen beziehungsweise
die Messungen des Kathetersystems und somit für die mehrfache
Verwendung des Kathetersystems geschaffen. Eine detaillierte optische
Prüfung eines Kathetersystems kann beispielsweise erst
dann durchgeführt werden, wenn das Kathetersystem von Blut
und/oder Kontrastmittel gesäubert ist. Eine Vorrichtung
und ein Verfahren zur Reinigung von bereits verwendeten Kathetersystemen
werden in der deutschen Offenlegungsschrift
DE 102 09 993 A1 , beispielsweise
in Spalte 3 ff, beschrieben. Die Offenlegungsschrift
DE 102 09 993 A1 wird hiermit
als Referenz eingeführt und soll als Teil dieser Offenbarung
angesehen werden.
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Bevorzugt
wird im Aufbereitungsverfahren die Crimpfestigkeit und/oder die
Compliance und/oder der Expansionsdruck und/oder die Deflationszeit
und/oder die Inflationszeit und/oder die Dichtigkeit und/oder die
Partikelfreiheit eines Führungskatheters und/oder eines
Ballonkatheters geprüft. Weiterhin wird bevorzugt eine
Bioburden-Messung und/oder eine Zytotoxizitäts-Messung
und/oder eine Brustpressure-Messung und/oder eine Hämokompatibilitäts-Messung
und/oder ein Nachweis von chemischen und biologischen Partikel und/oder
eine Pyrogen-Messung und/oder eine Beschichtungsüberprüfung
durchgeführt. Vorzugsweise wird der Führungskatheter
und/oder der Ballonkatheter am Schluss des Aufbereitungsverfahrens
sterilisiert und verpackt. Durch die eben beschriebenen Messverfahren
ist in vorteilhafter Weise eine gleichbleibende Qualität
des aufbereiteten Teils eines Kathetersystems gewährleistet.
Besonders bevorzugt können durch die Prüf- und
Messverfahren mögliche Gefährdungen für
Patienten durch ein aufbereitetes Teil ausgeschlossen werden. Beispielsweise
sind Krankheitserreger, mit denen das Teil durch die Behandlung
an einem Patienten kontaminiert wurden, identifizierbar und im weiteren
Aufbereitungsverfahren vernichtbar. Weiterhin können durch
die Prüfungen beziehungsweise Messungen festgestellt werden,
ob die Anschlüsse des Kathetersystems dicht sind, so dass
bei der Behandlung nicht ungewollt Flüssigkeit aus dem
Kathetersystem treten kann. Für die Bestimmung der Inflationszeit
wird bevorzugt die Zeit gemessen, die ein Ballon benötigt
um im wesentlichen bis zum festgelegten Durchmesser aufgeblasen
zu werden. Die Deflationszeit wird bevorzugt durch Messung der Zeit bestimmt,
bis der Ballon im wesentlichen vollständigen nach der eben
beschriebenen Inflation zusammengefallen ist. Die Sterilisation
des Kathetersystems erfolgt bevorzugt durch Gas, beispielsweise durch
Ethylenoxid und/oder durch Autoklavieren und/oder durch Strahlung,
beispielsweise durch radioaktive Strahlung. Welche Methode zur Sterilisation verwendet
wird, hängt dabei im wesentlichen von den Materialeigenschaften
des zu sterilisierenden Kathetersystems ab. Vor der Sterilisation
wird das aufbereitete Teil bevorzugt getrocknet, wobei beispielsweise eine
Infrarottrocknung verwendet werden kann. Es versteht sich, dass
auch optische Messungen vorgenommen werden. Beispielsweise kann
mikroskopisch der Führungsdraht geprüft werden,
wobei speziell eine Spirale am Führungsdraht auf Beschädigungen
und/oder Verschmutzungen überprüft werden kann.
Selbstverständlich können alle Messungen auch
bei mindestens einem Teil eines noch nicht verwendeten Kathetersystemen
durchgeführt werden, wobei vorteilhaft die einwandfreie
Qualität der Kathetersysteme durch die Messungen sichergestellt wird.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Aufbereitungsverfahren
für einen Ballonkatheter, wobei während der Aufbereitung
ein Ballon geglättet wird. Bei einem bereits verwendeten Ballonkatheter,
aber auch bei einem noch nicht verwendeten, neuen Ballonkatheter,
wird durch die Glättung des Ballons die Faltung des Ballons,
wie bereits beschrieben, vereinfacht und verbessert. Somit können
auch neue, noch nicht gebrauchte Ballons exakter gefaltet und in
ihrer Faltung fixiert werden. Hierdurch wird die Qualität
der Ballonkatheter, beispielsweise durch eine verbesserte Dilatation
des Ballons, erhöht.
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Bevorzugt
wird der Ballonkatheter einem ersten und/oder einem zweiten Temperverfahren
unterzogen. Besonders bevorzugt wird der Ballon im ersten Temperverfahren
geglättet, wobei die Glättung nach der bereits
beschriebenen Art mit der temperierten Hülse erfolgt. Weiterhin
bevorzugt wird der Ballon nach der Glättung gefaltet und
die Falten des Ballons anschließend in einer speziellen
Anordnung gelegt. Bevorzugt erfolgt hiernach das zweite Temperverfahren.
Beim zweiten Temperverfahren wird der Ballon mit oder ohne eine
Faltfixierung in eine temperierte Hülse eingeführt.
Im Fall der Verwendung einer Faltfixierung hat die temperierte Hülse
dabei bevorzugt einen Durchmesser, der minimal größer
ist als der Ballon mit der Faltfixierung. Wird nun der Ballon durch
Druck aufgeweitet, wird die Faltung des Ballons fixiert und kleinere
Verknitterungen, die beispielsweise durch die Faltung oder das Legen
der Falten entstanden sind, werden geglättet. Im Fall ohne
die Verwendung einer Faltfixierung weist die Hülse bevorzugt
einen Durchmesser auf, der im wesentlichen dem Durchmesser des gefalteten
Ballons entspricht. Bevorzugt wird der Ballon mit Druck aufgeweitet,
wobei die Faltung des Ballons gegen die Hülse gedrückt
und somit fixiert wird. Bezüglich der Faltung und dem Legen
und der Fixierung der Falten des Ballons soll auf die Patentanmeldung
mit dem internen Aktenzeichen PY0012, eingereicht am 03. Mai 2007,
beim deutschen Patent- und Markenamt verwiesen werden. Diese Anmeldung
wird hiermit als Referenz eingeführt und ist somit ein
Teil der Offenbarung.
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Vorzugsweise
wird bei dem Aufbereitungsverfahren ein erstes und/oder ein zweites
Crimpverfahren zur Befestigung des Stents auf dem Ballon durchgeführt.
Bevorzugt erfolgt im Aufbereitungsverfahren erst das erste Crimpverfahren
und anschließend das zweite Crimpverfahren. Durch das erste Crimpverfahren
wird der Durchmesser des Stents bevorzugt so verringert, dass der
Stent auf dem Ballon verschiebbar befestigt ist. Hierzu wird der
Stent bevorzugt durch eine Crimpvorrichtung zusammengedrückt.
Vor dem zweiten Crimpverfahren wird der Stent auf dem Ballon nachjustiert.
Im zweiten Crimpverfahren wird anschließend der Durchmesser
des Stents so verkleinert, dass der Stent fest und im wesentlichen
nicht mehr verschiebbar auf dem Ballon angebracht beziehungsweise
befestigt ist.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Kathetersystem,
welches nach dem beschriebenen Aufbereitungsverfahren aufbereitet wurde.
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Das
aufbereitete Kathetersystem kann für die Einführung
eines Stents in den Körper eines Lebewesens verwendet werden.
Beispielsweise kann der Stent in den Körper eines Menschen
oder eines Tiers eingeführt werden. Vorzugsweise wird der
Stent in ein Hohlorgan eingeführt. Ein Hohlorgan zur Einführung
des Stents kann beispielsweise ein Koronargefäß,
eine Halsschlagader, ein Beingefäß, ein Hirngefäß,
ein Nierengefäß, ein Gallengang, ein Tränenkanal,
eine Speiseröhre oder ein anderer Teil des Magendarmtrakts,
oder auch der Gebärmutterhals sein.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Gerät
zur Glättung einer Ballonoberfläche, wobei das
Gerät eine temperierte Hülse aufweist. Der Ballon
wird innerhalb des Geräts in die Hülse eingeführt,
wobei die Hülse einen Durchmesser aufweist, der minimal
kleiner oder gleich dem festgelegten Durchmesser des Ballons ist.
Wird anschließend der Ballon mindestens auf den festgelegten
Durchmesser aufgeweitet, so wird vorteilhaft die Ballonoberfläche
des Ballons geglättet, da die Ballonoberfläche
gegen die temperierte Hülse gedrückt wird. Ein
solches Gerät wird beispielsweise von der Firma Fortimedix
zur Erzeugung eines Formschlusses zwischen einem Ballon und eines
Stent nach einem Crimpvorgang hergestellt, wobei bei dem bisher verwendeten
Gerät die Hülsen in Ihrem Durchmesser dem gefalteten
Ballon mit dem Stent angepasst sind.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Aufbewahrungsvorrichtung
für beispielsweise benutzte Kathetersysteme. In dieser
Aufbewahrungsvorrichtung können die benutzten Kathetersysteme
im wesentlichen ungeknickt in die Aufbewahrungsvorrichtung eingelegt
werden, wobei innerhalb der Aufbewahrungsvorrichtung eine wasserdampfgesättigte
Atmosphäre herrscht und/oder die Kathetersysteme im wesentlichen
mit Flüssigkeit überdeckt sind. Durch die wasserdampfgesättigte
Atmosphäre kann vorteilhaft verhindert werden, dass Kontrastmittel
oder Blut, mit denen das Kathetersystem während der Behandlung
in Kontakt gekommen sind, eintrocknet. Denkbar ist jedoch auch,
dass die Aufbewahrungsvorrichtung so gestaltet wird, dass bereits
erste Aufbereitungsschritte automatisch erfolgen. Beispielsweise
kann die Aufbewahrungsvorrichtung eine Spülwanne aufweisen,
in denen die Kathetersysteme in eine Lösung gelegt und
beispielsweise durch Ultraschallwellen vorgereinigt werden können.
Die Aufbereitungsvorrichtung ist jedoch bevorzugt transportabel
gestaltet, so dass die Kathetersystem in der Aufbereitungsvorrichtung
beispielsweise zum Aufbereitungsverfahren transportiert werden können.
In vorteilhafter Weise kann durch die Aufbewahrungsvorrichtung direkt
nach dem Gebrauch der Kathetersysteme mit einer Vorbereitung zur
Aufbereitung begonnen werden. Selbstverständlich ist die
Aufbewahrungsvorrichtung auch für andere Gegenstände
geeignet. Bevorzugt jedoch für solche Gegenstände, die
aufbereitet werden sollen und/oder bei denen die Eintrocknung von
Substanzen verhindert werden soll. Bezüglich der Ausgestaltung
der Aufbewahrungsvorrichtung soll auf die Patentanmeldung mit dem
internen Aktenzeichen PY0014, eingereicht am 03. Mai 2007, beim
deutschen Patent- und Markenamt verwiesen werden. Die Patentanmeldung
wird als Referenz eingeführt und ist somit Teil dieser
Offenbarung.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand einer einzigen Figur beispielhaft
beschrieben. Die Beschreibung schränkt den allgemeinen
Erfindungsgedanken dabei nicht ein.
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Die
einzige Figur zeigt schematisch ein Kathetersystem.
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In
der Figur ist schematisch ein Kathetersystem 1 dargestellt,
wobei das Kathetersystem 1 im Ausführungsbeispiel
einen Ballonkatheter 2 und einen Führungskatheter 7 aufweist.
Der Ballonkatheter 2 umfasst im Ausführungsbeispiel
einen Ballon 9, einen Führungsdrahtkanal 4,
einen weiteren Kanal 5 und einen Anschluss 6.
Im Führungsdrahtkanal 4 wird bevorzugt ein Führungselement 3 geführt,
beispielsweise ein Führungsdraht. Der Anschluss 6 ist bevorzugt
ein Luer-Lock Anschluss und vorzugsweise nicht aus Polycarbonat.
Durch den Anschluss 6 ist der Ballonkatheter 2 bevorzugt
an eine Pumpe anschließbar, wobei mittels der Pumpe ein
Druck zur Entfaltung des Ballons 9 erzeugt werden kann.
Insbesondere die Bereiche 8 und 10 des Ballonkatheters 2 sind
durch die mehrmalige Anwendung und dem Aufbereitungsverfahren besonderen
Belastungen ausgesetzt. Bevorzugt werden daher diese Bereiche 8, 10 verstärkt,
indem die Bereiche 8, 10 beispielsweise Metallgitter
oder doppelte Klebenähte aufweisen. Das Kathetersystem 1 umfasst
weiterhin eine Schleuse 11. Bevorzugt wird die Schleuse 11 in
die Beinarterie 12 eines Patienten eingeführt,
so dass Blut nicht ungehindert aus der zuvor geöffneten
Beinarterie 12 fließen kann. In den Führungskatheter 7 wird bevorzugt
der Ballonkatheter 2 geführt, so dass eine Verletzung
der Beinarterie 12 durch den Ballonkatheter 2 im
wesentlichen ausgeschlossen werden kann.
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- 1
- Kathetersystem
- 2
- Ballonkatheter
- 3
- Führungselement
- 4
- Führungsdrahtkanal
- 5
- weiterer
Kanal
- 6
- Anschluss
- 7
- Führungskatheter
- 8
- Bereich
- 9
- Ballon
- 10
- Bereich
- 11
- Schleuse
- 12
- Beinarterie
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19532288
A1 [0002]
- - DE 10209993 A1 [0002, 0002, 0002, 0015, 0015]