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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung betrifft eine Strangführungsvorrichtung zum Stützen
und Führen eines Gießstrangs nach Verlassen der
Kokille in einer Stranggießanlage, insbesondere für
Stranggießanlagen für Brammen und Dünnbrammen,
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1. Weiterhin
betrifft die Erfindung ein Verfahren nach dem Oberbegriff von Anspruch
5.
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Stand der Technik
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Stranggießanlagen
mit Rollenbrücken für Strangführungselemente
sind im Stand der Technik bekannt. Dabei sind Strangführungsvorrichtungen bekannt,
die segmentartig ausgebaut sind und Rollenbrücken aufweisen,
die gegenüberliegend angeordnet sind und einen Gießstrang
zwischen sich aufnehmen und stützen und führen.
Dabei sind Stranggießanlagen bekannt, bei welchen Segmente
jeweils mit zwei Stellzylindern versehen sind, um die Segmente der
Losseite gegenüber den Segmenten der Festseite in einem
Winkel anzustellen.
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Die
WO 02/064291 A offenbart
eine Vorrichtung, bei welcher nachfolgende Rollensegmente einer
Stranggießanlage mittels einer gelenkigen Verbindung miteinander
gekoppelt sind, wobei weiterhin zur Verstellung der Segmente hydraulische
Zylinder vorgesehen sind und die Zylinder jeweils eingangsseitig
oder ausgangsseitig an den Rollensegmenten angeordnet sind.
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Die
EP 1 365 874 B1 offenbart
eine Stranggießanlage mit einer Vorrichtung zum Herstellen
von Dünnbrammen, deren Querschnitt während der
Erstarrung reduziert wird. Dazu weist die Strangführung Segmente
auf, die mit jeweils mehreren Paaren gegenüberliegend angeordnet
sind, wobei ein Segment dadurch keilförmig anstellbar ist,
in dem es einlaufseitig einen Drehpunkt und auslaufseitig ein Stellmittel aufweist.
Die anderen Segmente sind mit jeweils zwei Stellmitteln zur Verstellung
versehen.
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Die
EP 1 132 161 B1 offenbart
eine Stranggießanlage mit einseitig veränderlichem
Abstand der Rollen, wobei das Oberjoch eines Strangführungssegments
mit den darin gelagerten Rollen zwischen Einlauf und Auslauf schräg
angestellt wird.
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Darstellung der Erfindung, Aufgabe, Lösung,
Vorteile
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein Verfahren zu schaffen,
welche die Strangführung und die Stranggestaltung einfacher und
in der Einstellung genauer gestalten lässt.
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Erfindungsgemäß wird
die Aufgabe bezüglich der Vorrichtung mit den Merkmalen
von Anspruch 1 gelöst. Die Aufgabe bezüglich des
Verfahrens wird mit den Merkmalen von Anspruch 5 gelöst.
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Dabei
weist die Strangführungsvorrichtung zum Stützen
und Führen eines Gießstrangs nach Verlassen einer
Kokille in einer Stranggießanlage mindestens zwei Segmente
auf, wobei ein Segment eine erste der einen Breitseite des Gießstrangs
zugeordnete Rollenbrücke und eine zweite der gegenüberliegenden
Breitseite des Geißstrangs zugeordnete Rollenbrücke
aufweist, wobei die Rollenbrücken jeweils mindestens eine
drehbar gelagerte Rolle oder eine Rollenanordnung aufweist, die
zum Stützen und Führen des Gießstrangs
vorgesehen sind, wobei zumindest auf einer Seite des Gießstrangs
zumindest zwei Rollenbrücken mittels eines Gelenks relativ
zueinander verlagerbar verbunden sind und weiterhin Einstellelemente
zum Verbinden einer Rollenbrücke mit einem Festland und
zur Lageeinstellung der zumindest einen Rollenbrücke vorgesehen
sind, wobei zumindest eines der Einstellelemente an einem die Rollenbrücken
verbindenden Gelenk angelenkt ist.
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Vorteilhaft
ist es, wenn zumindest einzelne der Einstellelemente zum Verbinden
einer Rollenbrücke mit einem Festland und zur Lageeinstellung
der zumindest einen Rollenbrücke vorgesehen sind, wobei
das Einstellelement an der Rollenbrücke abseits des Gelenks
angelenkt ist.
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Auch
ist es bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung vorteilhaft,
wenn die Rollenbrücken der beiden der Kokille unmittelbar
nach geordneten Segmenten oder zweier nacheinander angeordneter Segmente
mittels eines Gelenks relativ zueinander verlagerbar verbunden sind,
wobei ein Einstellelement zwischen diesem Gelenk und einem Festland angeordnet
ist und weiterhin der ersten Rollenbrücke und der zweiten
Rollenbrücke jeweils ein weiteres Einstellelement zugeordnet
ist, das zwischen dem dem Gelenk abgewandten Ende der Rollenbrücke und
einem Festland angeordnet ist.
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Auch
ist es zweckmäßig, wenn die Rollenbrücken
der drei der Kokille unmittelbar nach geordneten Segmenten oder
von drei aufeinander folgenden Segmenten jeweils paarweise mittels
eines Gelenks relativ zueinander verlagerbar verbunden sind, wobei
ein Einstellelement zwischen dem jeweiligen Gelenk und einem Festland
angeordnet ist und weiterhin der ersten Rollenbrücke und
der dritten Rollenbrücke jeweils ein weiteres Einstellelement
zugeordnet ist, das zwischen dem dem Gelenk abgewandten Ende der
Rollenbrücke und einem Festland angeordnet ist.
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Die
Aufgabe bezüglich des Verfahrens wird gelöst durch
ein Verfahren zum Stützen und Führen eines Gießstrangs
nach Verlassen einer Kokille in einer Strangführungsvorrichtung
mit mindestens zwei Segmenten, wobei ein Segment eine erste der
einen Breitseite des Gießstrangs zugeordnete Rollenbrücke
und eine zweite der gegenüberliegenden Breitseite des Gießstrangs
zugeordnete Rollenbrücke aufweist, wobei die Rollenbrücken
jeweils mindestens eine drehbar gelagerte Rolle oder eine Rollenanordnung
aufweist, die zum Stützen und Führen des Gießstrangs
vorgesehen sind, wobei zumindest auf einer Seite des Gießstrangs
zumindest zwei Rollenbrücken mittels einer Gelenks relativ
zueinander verlagerbar verbunden sind und weiterhin Einstellelemente
zum Verbinden einer Rollenbrücke mit einem Festland und
zur Lageeinstellung der zumindest einen Rollenbrücke vorgesehen
sind wobei zumindest eines der Einstellelemente an einem die Rollenbrücken
verbindenden Gelenk angelenkt ist, wobei das Verfahren die Schritte
umfasst:
- – Stützen und Führen
des Gießstrangs durch Positionieren einer ersten Rollenbrücke
mit Hilfe der Einstellelemente in Bezug auf die gegenüberliegende
Rollenbrücke oder in Bezug auf die neutrale Phase des Gießstrangs,
- – Stützen und Führen des Gießstrangs
durch Positionieren einer zweiten Rollenbrücke mit Hilfe der
Einstellelemente in Bezug auf die gegenüberliegende Rollenbrücke
oder in Bezug auf die neutrale Phase des Gießstrangs relativ
zu der ersten Rollenbrücke.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Nachstehend
wird die Erfindung auf der Grundlage eines Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnungen näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Stranggießanlage mit Strangführungselementen nach
dem Stand der Technik,
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2 eine
schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen
Stranggießanlage mit Strangführungselementen,
und
-
3 eine
schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen
Stranggießanlage mit Strangführungselementen.
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Bevorzugte Ausführung
der Erfindung
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Die 1 zeigt
eine schematische Darstellung einer Stranggießanlage 1 nach
dem Stand der Technik. Dabei ist ausgehend von einer Kokille 2 eine Strangführungsvorrichtung 3 vorgesehen,
die in zwei Segmente 4 aufgeteilt ist. Ausgehend von der
Kokille 2 wird ein Gießstrang in der Stranggießanlage 1 in Pfeilrichtung 5 durch
die Strangführungssegmente 4 der Strangführungsvorrichtung 3 geführt.
Dabei umfasst jedes der Segmente 3 eine erste Rollenbrücke 6-1,
die auf der einen Seite des Gießstrangs und eine zweite
Rollebrücke 6-2, die auf der anderen gegenüberliegenden
Seite des Gießstrangs angeordnet sind. Die Rollenbrücken 6-1 und 6-2 weisen
dabei zumindest eine Rolle oder eine Rollenanordnungen 7-1 und 7-2 auf,
zwischen welchen der Gießstrang gestützt und geführt
wird. Die 1 zeigt eine feste Anordnung
der Rollen 7-2 auf der einen Seite mit den Rollenbrücken 6-2 und
auf der anderen Seite mit den Rollenbrücken 6-1 sind
die Segmente mit den Rollen 7-1 verlagerbar. Dabei sind
die Rollenbrücken 6-1 auf der Losseite mittels
Einstellelementen 8, wie beispielsweise Stellzylindern,
verstellbar, um den Anstellwinkel der Rollenbrücken 6-1 gegenüber
den Rollenbrücken 6-2 oder gegenüber
der neutralen Phase auch in einem Winkel einstellen zu können. Gemäß der
Ausführung der 1 nach dem Stand der Technik
weist jede Rollenbrücke 6-1 zwei Einstellelemente 8 auf,
mittels welchen die Rollenbrücken 6-1, die jeweils
voneinander getrennt sind und unabhängig verstellbar sind,
einstellbar sind.
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Die 2 zeigt
eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen
Stranggießanlage 11. Dabei ist ausgehend von einer
Kokille 12 eine Strangführungsvorrichtung 13 vorgesehen,
die in drei Segmente 14-1, 14-2 und 14-3 aufgeteilt
ist. Ausgehend von der Kokille 12 wird der nicht dargestellte Gießstrang
in der Stranggießanlage 11 in Pfeilrichtung 15 durch
die Strangführungssegmente 14-1, 14-2 und 14-3 der
Strangführungsvorrichtung 13 geführt.
Dabei umfasst jedes der Segmente 13 eine erste Rollenbrücke 16-1,
die auf der einen Seite des Gießstrangs und eine zweite
Rollebrücke 16-2, die auf der anderen gegenüberliegenden
Seite des Gießstrangs angeordnet sind. Die Rollenbrücken 16-1 und 16-2 weisen
dabei Rollen oder eine Rollenanordnungen 17-1 und 17-2 auf,
zwischen welchen der Strang geführt wird. Auch in der 2 ist
eine feste Anordnung der Rollen 17-2 auf der einen Seite mit
den Rollenbrücken 16-2 vorgesehen, die auch als Festseite
bezeichnet wird.
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Auf
der gegenüberliegenden Seite, auch Losseite genannt, sind
die Rollenbrücken 16-1 der Segmente 14-1 mit
den Rollen 17-1 wiederum verlagerbar. Dabei sind die Rollenbrücken 16-1 auf
der Losseite mittels Einstellelementen 18 verstellbar,
um den Anstellwinkel der Rollenbrücken 16-1 gegenüber den
Rollenbrücken 16-2 oder gegenüber der
neutralen Phase auch in einem Winkel einstellen zu können.
Gemäß der erfindungsgemäßen
Ausführung der 2 weisen die nach der Kokille
angeordneten Rollenbrücken 16-1 jeweils ein Einstellelement 18 auf, das
an den Rollenbrücken 16-1 angelenkt ist. Erfindungsgemäß ist
weiterhin ein Gelenk 20 zwischen den Rollenbrücken 16-1 vorgesehen,
welches die beiden Rollenbrücken 16-1 relativ
zueinander verlagerbar hält. Weiterhin ist erfindungsgemäß ein
drittes Einstellelement 19 vorgesehen, das zwischen den beiden
Rollenbrücken im Bereich des Gelenks 20 angelenkt
ist. Dadurch können mit nur drei Einstellelementen 18, 19 zwei
Rollenbrücken 16-1 verlagerbar ausgestaltet sein.
Nach den beiden Einstellelementen, die der Kokille 12 nachfolgen
ist in Stranggießrichtung ein weiteres Segment mit einem
weiteren Rollenbrückenpaar 16-1, 16-2 vorgesehen,
wobei die Rollenbrücke 16-1 mit zwei Einstellelementen 18 verstellbar
ist.
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Die 3 zeigt
eine schematische Darstellung einer weiteren erfindungsgemäßen
Ausgestaltung einer Stranggießanlage 21. Dabei
ist wiederum ausgehend von einer Kokille 22 eine Strangführungsvorrichtung 23 vorgesehen,
die in vier Segmente 24-1, 24-2, 24-3 und 24-4 aufgeteilt
ist. Ausgehend von der Kokille 22 wird der nicht dargestellte
Gießstrang in der Stranggießanlage 21 in
Pfeilrichtung 25 durch die Strangführungssegmente 24-1, 24-2, 24-3 und 24-4 der
Strangführungsvorrichtung 23 geführt. Dabei
umfasst jedes der Segmente eine erste Rollenbrücke 26-1,
die auf der einen Seite des Gießstrangs und eine zweite
Rollebrücke 26-2, die auf der anderen gegenüberliegenden
Seite des Gießstrangs angeordnet sind. Die Rollenbrücken 26-1 und 26-2 weisen
dabei Rollenanordnungen 27-1 und 27-2 auf, zwischen
welchen der Gießstrang geführt wird. Dabei fällt
auf, dass auf der Festseite nur ein Segment 26-2 vorgesehen
ist, das durchgängig ist, während auf der Losseiten
diesem Segment vier Segmente gegenüber stehen. Auch in
der 3 ist eine feste Anordnung der Rollen 27-2 auf
der einen Seite mit der Rollenbrücken 26-2 vorgesehen,
die als die Festseite bezeichnet wird.
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Auf
der gegenüberliegenden Seite, auf der Losseite, sind die
Rollenbrücken 26-1 der Segmente 24-1, 24-2, 24-3 und 24-4 mit
den Rollen 27-1 wiederum verlagerbar angeordnet. Dabei
sind die Rollenbrücken 26-1 auf der Losseite mittels
Einstellelementen 28 und 29 verstellbar, um den
Anstellwinkel der Rollenbrücken 26-1 gegenüber
den Rollenbrücken 26-2 oder gegenüber
der neutralen Phase auch in einem Winkel einstellen zu können.
Gemäß der erfindungsgemäßen
Ausführung der 3 weisen die nach der Kokille
angeordnete erste, dritte und vierte Rollenbrücke 26-1 jeweils
ein Einstellelement 28 auf, das an den Rollenbrücken 26-1 angelenkt
ist. Erfindungsgemäß ist weiterhin ein Gelenk 30 zwischen den
Rollenbrücken 26-1 auf der Losseite vorgesehen,
welches die jeweils benachbarten Rollenbrücken 16-1 relativ
zueinander verlagerbar verbindet. Weiterhin sind erfindungsgemäß Einstellelemente 29 vorgesehen,
die zwischen der ersten und zweiten Rollenbrücke und zwischen
der zweiten und der dritten Rollenbrücke im Bereich des
Gelenks 30 angelenkt ist. Dadurch können mit nur
fünf Einstellelementen 28, 29 vier Rollenbrücken 26-1 verlagerbar
ausgestaltet sein.
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- 1
- Stranggießanlage
- 2
- Kokille
- 3
- Strangführungsvorrichtung
- 4
- Segment
- 5
- Pfeilrichtung
- 6-1
- Rollenbrücke
- 6-2
- Rollenbrücke
- 7-1
- Rollenanordnung
- 7-2
- Rollenanordnung
- 8
- Einstellelement
- 11
- Stranggießanlage
- 12
- Kokille
- 13
- Strangführungsvorrichtung
- 14-1
- Segment
- 14-2
- Segment
- 14-3
- Segment
- 15
- Pfeilrichtung
- 16-1
- Rollenbrücke
- 16-2
- Rollenbrücke
- 17-1
- Rollenanordnung
- 17-2
- Rollenanordnung
- 18
- Einstellelement
- 19
- Einstellelement
- 20
- Gelenk
- 21
- Stranggießanlage
- 22
- Kokille
- 23
- Strangführungsvorrichtung
- 24-1
- Segment
- 24-2
- Segment
- 24-3
- Segment
- 24-4
- Segment
- 25
- Pfeilrichtung
- 26-1
- Rollenbrücke
- 26-2
- Rollenbrücke
- 27-1
- Rollenanordnung
- 27-2
- Rollenanordnung
- 28
- Einstellelement
- 29
- Einstellelement
- 30
- Gelenk
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 02/064291
A [0003]
- - EP 1365874 B1 [0004]
- - EP 1132161 B1 [0005]