DE102007015326A1 - Verfahren und Anlage zur Reinigung von Abwasser - Google Patents

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Abstract

Es wird ein Verfahren zur Reinigung von Abwasser vorgeschlagen, bei welchem das Abwasser vom Entstehungsort zu einer Siebeinrichtung (3) geleitet und vor dem Erreichen der Siebeinrichtung (3) an einer Dosierstelle mit einem Fällungs- und/oder Flockungsmittel versetzt wird. Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass das Abwasser in einem Kanal (1) zur Siebeinrichtung (3) fließt und das Fällungs- und/oder Flockungsmittel dem Abwasser direkt in dem Kanal (1) zugeführt wird. Des Weiteren wird eine Anlage zur Abwasserreinigung mit zumindest einer Dosiereinrichtung (4, 14) zur Zugabe von Fällungs- und/oder Flockungsmittel vorgeschlagen, welche direkt an dem Kanal (1) angeordnet ist.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von Abwasser, bei welchem das Abwasser vom Entstehungsort zur einer Siebeinrichtung geleitet und vor dem Erreichen der Siebeinrichtung an einer Dosierstelle mit einem Fällungs- und/oder Flockungsmittel versetzt wird sowie eine Anlage zur Abwasserreinigung mit einer Dosiereinrichtung zur Zugabe von Fällungs- und/oder Flockungsmittel in das Abwasser und einer Siebeinrichtung.
  • Die Erfindung ist dem mechanisch-chemischen Verfahren zur Abwasserreinigung zuzuordnen. Im Gegensatz zum biologischen Verfahren wird bei einem mechanisch-chemischen Verfahren zur Abwasserreinigung das Abwasser mit insbesondere chemischen Fällungs- und/oder Flockungsmitteln behandelt. Durch die Fällung werden Wasserinhaltsstoffe in schwerlösliche Stoffe umgesetzt, die durch Zusatz von Flockungs- bzw. Flockungshilfsmitteln in mechanisch abtrennbare Flocken überführt werden. Die Zugabe des Fällungs- und/oder Flockungsmittels erfolgt in der Kläranlage mittels einer Dosiereinrichtung. Nach einer gewissen Reaktionszeit wird das Abwasser mit den nunmehr entstandenen Flocken einer Siebeinrichtung zugeführt, mit welcher die Flocken aus dem Abwasser entnommen und entsorgt werden können. Das Filtrat kann zu Bewässerungszwecken oder als Prozesswasser weiter verwendet werden. Im Gegensatz zu einer biologischen Abwasserreinigung verbleiben in dem Filtrat Nährstoffe, welche zu Bewässerungszwecken ausgenutzt werden können. Durch das mechanisch-chemische Verfahren wird ein sehr hoher Anteil der abfiltrierbaren Stoffe, des CSB/BSB-Gehaltes sowie des Phosphorgehaltes des Abwassers reduziert.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, das mechanisch-chemische Abwasserreinigungsverfahren so zu optimieren, dass Einrichtungen in der Klär anlage zur Reaktion des Abwassers mit dem Fällungs- und/oder Flockungsmittel vermieden und zudem eine schnelle und kostengünstige Abwasserreinigung geschaffen werden können.
  • Die Aufgabe wird gelöst mit einem Verfahren und einer Anlage gemäß den unabhängigen Patentansprüchen.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Reinigung von Abwasser wird das Abwasser vom Entstehungsort zu einer Siebeinrichtung geleitet und vor dem Erreichen einer Siebeinrichtung an einer Dosierstelle mit einem Fällungs- und/oder Flockungsmittel versetzt. Erfindungsgemäß fließt das Abwasser in einem Kanal zur Siebeinrichtung, wobei das Fällungs- und/oder Flockungsmittel dem Abwasser direkt in dem Kanal zugeführt wird. Hierdurch ist es nicht erforderlich, dass eine zusätzliche Einrichtung zur Verfügung gestellt wird, in welche das Abwasser geleitet und bis zum Ende der Reaktion mit dem Fällungs- und/oder Flockungsmittel verbleiben muss. Es wird ein kontinuierliches Verfahren zur Reinigung von Abwasser geschaffen, bei welchem man einerseits die Strömung des Abwassers ausnutzt, um eine Vermischung des Abwassers mit dem Fällungs- und/oder Flockungsmittel zu erzeugen und andererseits durch die Zeit, welche das Abwasser benötigt, um von der Dosierstelle zu der Siebeinrichtung zu gelangen. Diese benötigte Zeit reicht aus, um Flocken zu bilden, welche in der Siebeinrichtung aus dem Abwasser entnommen und anschließend entsorgt werden können. Diese aus dem Abwasser entnommenen Flocken bilden einen Schlamm, der durch aerobe oder vorzugsweise anaerobe Behandlung der Kompostierung zugeführt werden kann. Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich besonders zur dezentralen oder semizentralen Abwasserreinigung, bei welchem einzelne oder eine kleinere Anzahl von Häusern mit einer Abwasserreinigung verbunden werden, da bereits mit geringem technischem Aufwand eine sehr effektive Reinigung erzielt wird. Das somit erzeugte Filtrat kann sehr gut wieder dezentral oder semizentral zur Bewässerung, beispielsweise von Grünanla gen oder als Prozesswasser, beispielsweise zur Toilettenspülung, verwendet werden.
  • Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Abwasser von der Dosierstelle des Flockungsmittels bis zur Siebeinrichtung zumindest für die Dauer der erforderlichen Reaktionszeit des Flockungsmittels fließt. Hierdurch ist eine besonders gute Durchmischung des Flockungsmittels mit dem Abwasser ermöglicht und es muss keine Zwischenspeicherung mit einer entsprechenden Vorrichtung erzeugt werden. Das Abwasser fließt in dem Kanal vorzugsweise von der Dosierstelle so lange bis zur Siebeinrichtung, bis das Flockungsmittel reagiert und eine optimale Wirkung gezeigt hat. Sodann werden die Flocken aus dem Abwasser gesiebt.
  • Wenn auf Grund der Zusammensetzung des Abwassers die Zugabe von Fällungsmittel vorteilhaft ist, so wird zusätzlich zu der Dosierstelle für ein Flockungsmittel auch eine Dosierstelle für ein Fällungsmittel vorgesehen. Das Abwasser fließt dabei vorteilhafterweise von der Dosierstelle des Fällungsmittels bis zu der Dosierstelle des Flockungsmittels zumindest für die Dauer der erforderlichen Reaktionszeit des Fällungsmittels.
  • Wird der Abstand von der Dosierstelle des Fällungsmittels bis zu der Dosierstelle des Flockungsmittels und/oder der Abstand der Dosierstelle des Flockungsmittels bis zu der Siebeinrichtung in Abhängigkeit von der Fließgeschwindigkeit und der erforderlichen Reaktionszeit des Fällungs- und/oder Flockungsmittels gewählt, so haben die Mittel auch bei dieser Ausgestaltung der Erfindung genügend Zeit, um zu reagieren und das Abwasser für das anschließende Sieben vorzubereiten. Der Abstand zwischen den Dosierstellen und/oder der Dosierstelle und der Siebeinrichtung kann dabei abhängig von der zu erwartenden durchschnittlichen Fließgeschwindigkeit oder vorzugsweise von der maximal zu erwartenden Fließgeschwindigkeit gewählt werden. Insbesondere in letzterem Fall wird auch bei einer maximalen Fließgeschwindigkeit die benötigte Reaktionszeit für das Fällungs- und/oder Flo ckungsmittel eingehalten. Fließt das Abwasser langsamer, so bleiben die Flocken selbstverständlich auch nach Ablauf der erforderlichen Reaktionszeit noch in dem Abwasser erhalten und werden bei Erreichen der Siebeinrichtung aus dem Abwasser entnommen.
  • Nachdem vorzugsweise kein Speicherbehälter oder Reaktor für das Abwasser zur Reaktion des Fällungs- und/oder Flockungsmittels mit dem Abwasser vorgesehen sein soll, ist es besonders vorteilhaft, wenn das Abwasser zwischen den Dosierstellen und/oder der Dosierstelle und der Siebeinrichtung mit entsprechenden Einrichtungen beschleunigt, verzögert und/oder verwirbelt wird. Durch die Beschleunigung bzw. Verzögerung des Abwassers bzw. der Fließgeschwindigkeit wird die Dauer, welche das Abwasser zwischen den Dosierstellen und/oder der Dosierstelle und der Siebeinrichtung benötigt, so beeinflusst, dass genügend Zeit für eine Reaktion des Fällungs- und/oder Flockungsmittels mit dem Abwasser zur Verfügung steht. Wird das Abwasser mit entsprechenden Einrichtungen verwirbelt, so wird eine besonders gute Durchmischung des chemischen Mittels mit dem Abwasser erzeugt und die Wirkung des Fällungs- und/oder Flockungsmittels auf das ganze Abwasser sichergestellt. Insbesondere wird dadurch auch gewährleistet, dass das komplette Abwasser mit dem Fällungs- und/oder Flockungsmittel ausreichend lange in Kontakt ist.
  • Vorzugsweise wird die Quantität und/oder Qualität des in dem Kanal befindlichen Abwassers gemessen. Abhängig von der Quantität und/oder Qualität des Abwassers kann sodann das Fällungs- und/oder Flockungsmittel hinzugegeben werden. Dies stellt sicher, dass nur die tatsächlich benötigte Menge des Fällungs- und/oder Flockungsmittels zugegeben wird und dadurch ein optimaler Einsatz des chemischen Mittels in Bezug auf das anfallende Abwasser erhalten wird. Ein unnötiger Verbrauch des Fällungs- und/oder Flockungsmittels wird ebenso vermieden wie eine unzureichende Behandlung des Abwassers, wodurch gegebenenfalls eine nicht ausreichende Flockenbildung erzeugt werden würde.
  • Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Abwasser beim Einbringen des Fällungs- und/oder Flockungsmittels verwirbelt wird und anschließend eine ruhige Wegstrecke zur Reaktion mit dem Fällungs- und/oder Flockungsmittel durchfließt. Hierdurch wird zuerst eine gute Vermischung des Fällungs- und/oder Flockungsmittels mit dem Abwasser zu Beginn der Wegstrecke von der Dosierstelle bis zur nachfolgenden Dosierstelle bzw. zur Siebeinrichtung erzeugt. In der ruhigen Wegstrecke kann das Fällungs- und/oder Flockungsmittel dann ausreichend auf das Abwasser einwirken.
  • In einer besonders vorteilhaften Ausführung wird das Abwasser in der Siebeinrichtung fein- und/oder feinstgesiebt. Das bedeutet, dass die Siebeinrichtung eine Maschenweite von kleiner etwa 2 mm aufweist, wodurch die Flocken sehr gut aus dem Abwasser entfernt werden können. Je nach Reinheitsgrad, welcher mit der Siebeinrichtung erzeugt werden soll, können auch Maschenweiten von 1 mm oder geringer vorgesehen sein. Insbesondere wenn die Filtratqualität so sein soll, dass eine Wiedernutzung als Brauchwasser, Prozesswasser oder für hochwertige Bewässerungszwecke möglich wird, ist es vorteilhaft, wenn eine Mikrosiebung, beispielsweise mit einer Maschenweite zwischen 10 und 100 μm eingesetzt ist. Für die Fein- und/oder Feinstsiebung können auch mehrere Siebeinrichtungen hintereinander angeordnet sein.
  • Um das Abwasser von Kunststoffabfällen oder Hygieneprodukten oder anderen groben in dem Abwasser enthaltenen, auch organischen Stoffen, zu reinigen, ist es vorteilhaft, wenn vor der Dosierstelle eine Grobsiebung des Abwassers erfolgt. Die Grobsiebung, welche beispielsweise eine Maschenweite zwischen 3 und 6 mm aufweist, bewirkt, dass nur Partikel, welche besonders gut mit dem Fällungs- und/oder Flockungsmittel reagieren können, durch die Grobsiebeinrichtung hindurchgelangen können. Die Reaktion wird dadurch nicht von groben Abfallstoffen behindert und das chemische Mittel wird sich auch nicht an Materialien anlagern, welche für eine Reaktion nicht geeignet sind.
  • Wird das Abwasser bereits bei der Erzeugung als Gelb- und/oder Braun- und/oder Grauwasser separiert, so ist eine gezielte Behandlung des Abwassers möglich. Insbesondere in dem Gelbwasser, als welches weitgehend reiner Urin bezeichnet wird, sind die meisten Nährstoffe enthalten, welche als Düngemittel genutzt werden können. Braunwasser, d. h. durch Fäkalien verunreinigtes Wasser, sowie Grauwasser, welches beispielsweise durch den Abfluss von Badewannen, Dusche, Waschbecken oder Waschmaschine anfällt, kann wiederum unterschiedlicher Behandlung oder Verwertung zugeführt werden, wenn es separiert dem erfindungsgemäßen Verfahrensablauf zugeführt wird.
  • Wird das gereinigte Abwasser hygienisiert bzw. desinfiziert, so ist es sogar möglich, dass mit dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelte Abwasser beispielsweise eine Bewässerung von Pflanzen, welche für den Verzehr vorgesehen sind, durchgeführt wird.
  • Eine erfindungsgemäße Anlage zur Abwasserreinigung weist zumindest eine Dosiereinrichtung zur Zugabe von Fällungs- und/oder Flockungsmittel in das Abwasser und eine Siebeinrichtung auf. Das Abwasser fließt in einem Abwasserkanal, beispielsweise der herkömmlichen Kanalisation, von der Dosiereinrichtung zu einer gegebenenfalls nachfolgenden Dosiereinrichtung und dann zu der Siebeinrichtung, wobei die Dosiereinrichtung/en direkt an dem Kanal angeordnet ist/sind. Über die Dosiereinrichtung/en wird das Fällungs- und/oder Flockungsmittel in den Kanal eingeführt und damit dem Abwasser zugemischt. Die erforderliche Reaktionszeit wird durch die Fließdauer des Abwassers von der Dosiereinrichtung bis zur gegebenenfalls nachfolgenden Dosiereinrichtung bzw. zur Siebeinrichtung eingehalten. In der Siebeinrichtung wird das Abwasser anschließend filtriert und die entnommenen Flocken einer Weiterverwertung oder dem Abfall zugeführt.
  • Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Anlage nahe der Abwasserentstehung angeordnet ist. Solche dezentralen oder semizentralen Anlagen haben den entscheidenden Vorteil, dass sie relativ klein ausgeführt werden können und damit kostengünstig sind. Darüber hinaus kann das gereinigte Abwasser unmittelbar einer Wiederverwendung zugeführt werden. Die dezentralen oder semizentralen Einheiten können damit für das Brauchwasser oder zur Bewässerung von Grünanlagen weitgehend autark betrieben werden.
  • Ist an dem Kanal eine Messeinrichtung zur Messen der Quantität und/oder Qualität des Abwassers angeordnet, so ist es möglich, die Dosiereinrichtung/en genau auf das tatsächlich vorhandene Abwasser abgestimmt zu betreiben. Bei einer schlechteren Qualität oder einer größeren Menge des Abwassers kann dementsprechend mehr Fällungs- und/oder Flockungsmittel dem Abwasser beigemischt werden als bei einer guten Qualität oder einer geringen Menge des Abwassers. Hierdurch wird Fällungs- und/oder Flockungsmittel gespart und ein kostengünstiger Betrieb der Anlage gewährleistet.
  • Vorzugsweise ist die Siebeinrichtung eine Fein- und/oder Feinstsiebung mit einer Maschenweite von 1 bis 2 mm bzw. 0,2 bis 1 mm. In einer besonders vorteilhaften Ausführung kann auch noch eine Mirkosiebung mit einer Maschenweite von 10 bis 100 μm in der Siebeinrichtung vorgesehen sein.
  • Ist vor der Dosiereinrichtung eine Grobsiebeinrichtung angeordnet, welche eine Maschenweite von beispielsweise von 3 bis 6 mm aufweist, so werden grobe Partikel, welche nicht zur Reaktion mit dem Fällungs- und/oder Flockungsmittel geeignet sind, bereits vor der Zuführung des Fällungs- und/oder Flockungsmittels aus dem Abwasser entnommen. Derartige Stoffe sind beispielsweise Kunststoff- oder Hygieneartikel oder auch organische Stoffe.
  • Ist die Anlage mit einer Abwasserseparationseinrichtung verbunden, so kann das beispielsweise nach Gelb-, Braun- oder Grauwasser separiert vorliegende Abwasser individuell behandelt werden. Das Gelbwasser kann beispielsweise bzgl. der darin enthaltenen Nährstoffe als Dünger verwendet werden. Das Braunwasser wird unter Umständen einer stärkeren Siebung unterzogen, um die Feststoffe und groben Partikel vor einer chemischen Reaktion dem Abwasser zu entnehmen und das Grauwasser wird beispielsweise erst unmittelbar vor der Dosiereinrichtung dem restlichen Abwasser zugeführt. Hierdurch werden aufwändige Prozesse vermieden und das erhaltene Abwasser einer optimalen Weiterverwendung und -bearbeitung zugeführt.
  • Besonders vorteilhaft ist es, wenn in dem Kanal eine Einrichtung zur Verzögerung, Beschleunigung und/oder Verwirbelung des Abwassers angeordnet ist. Hierdurch ist die Vermischung des Abwassers mit dem Fällungs- und/oder Flockungsmittel sehr intensiv durchführbar. Außerdem kann die Reaktionszeit durch eine Beeinflussung der Fließgeschwindigkeit des Abwassers, beispielsweise je nach Anfall der Menge des Abwassers beeinflusst werden. Eine solche Einrichtung können beispielsweise Umlenkbleche oder Kanten sein, über welches das Abwasser strömt.
  • Ist der Siebeinrichtung eine Desinfektions- oder Hygienisiereinrichtung nachgeordnet, so ist es möglich, das Filtrat für besonders anspruchsvolle Weiterverwendungen wie beispielsweise die Bewässerung von Pflanzen zur Lebensmittelgewinnung zu verwenden. Diese Einrichtung kann beispielsweise eine UV-Desinfektionsanlage oder auch eine chemische Desinfektionsanlage sein.
  • Weitere Vorteile der Erfindung sind in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen beschrieben. Es zeigt:
  • 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Anlage,
  • 2 eine Draufsicht auf einen Ausschnitt eines Kanals,
  • 3 eine Seitenansicht einer weiteren Ausführung der erfindungsgemäßen Anlage und
  • 4,5 eine schematische Darstellung jeweils einer weiteren erfindungsgemäßen Anlage.
  • 1 zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Anlage. In einem Kanal 1 wird das Abwasser, welches aus einem Gebäude 2 stammt, zu einer Siebeinrichtung 3 gefördert. In dem Kanal 1 kann das Abwasser eines einzigen Gebäudes, aber auch aus einer Gruppe von Gebäuden gefördert werden. In dem Abwasserkanal 1 fließt das Abwasser mit einer Geschwindigkeit von etwa 1 m/s. Dementsprechend weist der Kanal 1 ein gewisses Gefälle von dem Gebäude 2 bis zur Siebeinrichtung 3 auf.
  • In einem Abstand a stromauf der Siebeinrichtung 3 ist eine Dosiereinrichtung 4 dem Kanal 1 zugeordnet. In der Dosiereinrichtung 4 befindet sich üblicherweise ein Flockungsmittel, auch Flockungshilfsmittel genannt, oder eine Mischung aus einem Fällungs- und Flockungsmittel, welches über ein Ventil 5 dem Abwasser in dem Kanal 1 zugesetzt wird. Das Fällungsmittel ist insbesondere dann erforderlich, wenn die Zusammensetzung des Abwassers eine Unterstützung des Flockungsmittels erforderlich macht, um stabile und möglichst große Flocken zu erhalten, die aus dem Abwasser entsorgt werden können. Im folgenden wird hierzu der Begriff Fällungs- und/oder Flockungsmittel verwendet.
  • Das Ventil 5 kann entweder so ausgeführt sein, dass es regelmäßig öffnet und ein Fällungs- und/oder Flockungsmittelkonzentrat dem Abwasser zuführt. Es ist aber auch möglich, dass eine Messeinrichtung 6 in dem Abwasser angeordnet ist, welche mit dem Ventil 5 verbunden ist und in Abhängig keit von der gemessenen Qualität und/oder der Quantität des Abwassers die Zuführung des Fällungs- und/oder Flockungsmittelkonzentrates zu dem Abwasser steuert. In diesem Fall öffnet bei Bedarf das Ventil 5 für die benötigte Zeit, um genügend Fällungs- und/oder Flockungsmittel dem Abwasser zuzuführen. Hierdurch wird vermieden, dass eine Über- oder Unterdosierung stattfindet und entweder zu viel Fällungs- und/oder Flockungsmittel verbraucht wird oder nicht genügend Fällungs- und/oder Flockungsmittel zugesetzt wird, um eine ausreichende Flockung des Abwassers zu bewirken.
  • Der Abstand a zwischen der Dosiereinrichtung 4 und der Siebeinrichtung 3 ist so zu bemessen, dass das zugesetzte Fällungs- und/oder Flockungsmittel ausreichend Zeit hat, um mit dem Abwasser zu reagieren. Als Reaktionszeit kann beispielsweise eine Zeitdauer von 60 s angenommen werden. Bei einer durchschnittlichen Fließgeschwindigkeit von etwa 1 m/s muss der Kanal 1 zwischen der Dosiereinrichtung 4 und der Siebeinrichtung 3 eine Länge von mindestens 60 m aufweisen. Der Abstand a zwischen der Dosiereinrichtung 4 und der Siebeinrichtung 3 beträgt somit 60 m und das Abwasser fließt durch diese Strecke innerhalb von mindestens 60 s. Wenn man davon ausgeht, dass die Dosiereinrichtung 4 nahe der Stelle der Entstehung des Abwassers, nämlich in der Nähe des Gebäudes 2 angeordnet ist, bedeutet dies, dass sich die Siebeinrichtung 3 ebenfalls nicht zu weit entfernt von dem Gebäude 2 befindet. Daraus ist ersichtlich, dass die vorliegende Anlage insbesondere als eine dezentrale oder semizentrale Anlage eingesetzt sein wird. Hierdurch wird der Vorteil erzielt, dass die einzelnen Einrichtungen relativ klein ausgebildet werden können und dementsprechend kostengünstig sind. Außerdem wird das Abwasser in der Nähe des Gebäudes 2 behandelt, so dass es auch wieder unmittelbar dem Gebäude 2 als Brauchwasser zugeführt werden kann, wie dies schematisch durch den Verlauf der Brauchwasserzuleitung 7 dargestellt ist.
  • Die Siebeinrichtung 3 fördert bei der in 1 dargestellten Anlage sowohl die durch das Fällungs- und/oder Flockungsmittel erzeugten Flocken zu sammen mit dem übrigen in dem Abwasser befindlichen Abfall aus dem Abwasser. Die Siebeinrichtung weist dabei beispielsweise eine Förderschnecke auf, welche die separierten Flocken und den Abfall in einen Container 8 fördert. Als Siebeinrichtung 3 kommen auch andere Einrichtungen als die hier dargestellte Einrichtung mit Förderschnecke in Frage. So können auch Förderbänder oder Siebtrommeln vorgesehen sein, je nachdem, welche Art von Abwasser und welcher Verschmutzungsgrad zu erwarten ist. Auch die Maschenweite der Siebeinrichtung 3 kann vorzugsweise auf die zu erwartende Art des Abwassers abgestimmt sein. So sind vorzugsweise Maschenweiten zwischen 10 μm und 6 mm einsetzbar, wobei insbesondere für die Entnahme der Flocken Maschenweiten im unteren des genannten Bereiches, beispielsweise zwischen 10 μm und 1 mm vorzusehen sind. Ziel bei der Siebeinrichtung 3 ist es, dass das Abwasser soweit von den Verunreinigungen befreit wird, wie es das gereinigte Abwasser für dessen vorgesehene weitere Benutzung benötigt. Je feiner das Abwasser in der Siebeinrichtung 3 gesiebt wird, desto hochwertiger wird das anschließend erhaltene Brauchwasser, welches in der Brauchwasserzuleitung 7 dem Gebäude 2 oder einer sonstigen Anwendung wieder zugeführt werden kann.
  • Wird das Abwasser bereits bei der Erzeugung in dem Gebäude 2 als Gelb- und/oder Braun- und/oder Grauwasser separiert, so kann es gezielter weiterbehandelt werden. Der Einsatz des Fällungs- und/oder Flockungsmittels kann dabei reduziert werden und es können effektivere Produkte erhalten werden.
  • 2 zeigt eine Draufsicht auf einen Ausschnitt des Inneren eines Kanals 1. Als Prinzipskizze ist hier angedeutet, dass in dem Kanal 1 Einrichtungen vorgesehen sind, um die Fließgeschwindigkeit des Abwassers zu verzögern oder zu beschleunigen und für eine Verwirbelung des Abwassers zu sorgen. Hierfür sind beispielsweise Stufen 9 und Schikanen 10 angedeutet. Das Abwasser, welches ohne derartiger Einrichtungen ruhig fließen würde, wird hierdurch umgelenkt und in der Fließgeschwindigkeit und seiner Strö mung beeinflusst. Selbstverständlich können auch andere Maßnahmen getroffen werden, um eine Verzögerung, Beschleunigung oder Verwirbelung des Abwassers zu bewirken. Die entsprechende Ausgestaltung dieser Einrichtungen wird stets davon abhängen, welche Fließgeschwindigkeit und welche Menge des Abwassers üblicherweise zu erwarten ist und wie intensiv die Vermischung des Fällungs- und/oder Flockungsmittels mit dem Abwasser zu unterstützen ist. Außerdem werden die Einrichtungen selbstverständlich so auszuführen sein, dass sich Verunreinigungen, welche in dem Abwasser zu erwarten sind, nicht an den Einrichtungen anlagern und somit zu einer Verunreinigung und Beeinträchtigung des Kanals 1 führen. Vorteilhafterweise wird beim Einbringen des Fällungs- und/oder Flockungsmittels das Abwasser zuerst verwirbelt und durchfließt anschließend eine ruhige Wegstrecke zur Reaktion mit dem Fällungs- und/oder Flockungsmittel.
  • In 3 ist eine weitere Ausführung der Erfindung dargestellt. Die Dosiereinrichtung 4 befindet sich wieder in einem Abstand a von einer Siebeinrichtung 3' entfernt. Das Abwasser fließt in dem Kanal 1 zwischen dieser Dosiereinrichtung 4, welche über das Ventil 5 Fällungs- und/oder Flockungsmittel dem Abwasser zusetzt, durch die vorgegebene Kanalstrecke. Mit der zu erwartenden Fließgeschwindigkeit ergibt sich dementsprechend die benötigte Reaktionszeit bis zur Siebeinrichtung 3'. Die Siebeinrichtung 3' ist wiederum eine Einrichtung, welche eine Fein- oder Feinstsiebung mit einer Maschenweite zwischen 0,2 und 1 mm durchführt. Das abgesiebte Rechengut wird in einen Container 8 befördert. Der Siebeinrichtung 3' nachgeordnet ist eine Mikrosiebung 3'', welche eine Maschenweite zwischen 10 und 100 μm aufweist. Auch hier wird der erhaltene Schlamm in den Container 8 befördert. Das anschließend erhaltene Wasser kann als Brauchwasser über die Zuleitung 7 der weiteren Verwendung zugeführt werden. Dieses Brauchwasser ist bereits sehr gut gereinigt und kann beispielsweise zur Bewässerung von Pflanzen oder als Brauchwasser, beispielsweise zur Toilettenspülung, verwendet werden.
  • In der Brauchwasserzuleitung 7 ist bei diesem Ausführungsbeispiel außerdem eine Desinfektionseinrichtung 10 vorgesehen. Über diese Desinfektionseinrichtung 10 wird das gereinigte Abwasser desinfiziert und ist hierdurch noch höherwertiger und dementsprechend vielseitiger verwendbar. So ist es beispielsweise auch zur Bewässerung von Pflanzen, welche für den anschließenden Verzehr vorgesehen sind, einsetzbar. Die Desinfektion oder Hygienisierung kann beispielsweise mit UV-Strahlen oder mit einer Erhitzung erfolgen. Hierfür kann es auch vorteilhaft sein, Sonnenenergie, welche beispielsweise über Solarzellen erhalten wird, zur Erhitzung des Wassers einzusetzen.
  • In Fließrichtung des Abwassers vor der Dosiereinrichtung 4 ist in dem Ausführungsbeispiel der 3 eine Grobsiebeinrichtung 11 angeordnet. Durch die Grobsiebeinrichtung 11, welche beispielsweise eine Maschenweite zwischen 3 und 6 mm aufweist, wird das Abwasser von groben Verunreinigungen gesäubert. Hierbei werden Abfälle, wie beispielsweise Kunststoffe oder Hygieneprodukte aus dem Abwasser entnommen, um dem späteren Flockungsprozess nicht hinderlich zu sein. Ein von solchen Produkten gereinigtes Abwasser kann auch besser durch entsprechende Einrichtungen beschleunigt, verzögert oder verwirbelt werden, ohne dass sich diese Stoffe an den Einrichtungen anlagern würden. Außerdem kann das Fällungs- und/oder Flockungsmittel effektiver eingesetzt werden, wenn ein bereits grob gereinigtes Abwasser vorliegt.
  • 4 zeigt die Ausführung der Erfindung gemäß der 1, bei der eine zusätzliche Dosiereinrichtung 14 mit einem Ventil 15 und einer Messeinrichtung 16 angeordnet ist. In der Dosiereinrichtung 14 wird ein Fällungsmittel gemäß den mit der Messeinrichtung 16 ermittelten Erfordernissen in das Abwasser eingeleitet. Dosiereinrichtung 14 und Dosiereinrichtung 4 sind in einem Abstand b voneinander entfernt angeordnet. Das Fällungsmittel benötigt dadurch eine gewisse Zeit, um von der Dosiereinrichtung 14 zu der Dosiereinrichtung 4 zu fliesen. Die Zeit bzw. der Abstand b ist vorzugsweise so be messen, dass das Fällungsmittel mit dem Abwasser reagieren kann. Sodann wird in der Dosiereinrichtung 4 das Flockungshilfsmittel dem Abwasser zugesetzt. Die erforderliche Menge des Flockungsmittels wird von der Messeinrichtung 6 ermittelt. Zur Reaktion des Flockungsmittels dient der Abstand a bis zur Siebeinrichtung 3 bzw. die entsprechende Zeit, die das behandelte Abwasser braucht um von der Dosiereinrichtung 4 bis zur Siebeinrichtung 3 zu gelangen. Der Abstand b kann bei Bedarf auch sehr kurz sein, wenn beispielsweise Fällungs- und Flockungsmittel zwar aus separaten Dosiereinrichtungen 4, 14 eingebracht werden sollen, sie sich aber im Abwasser unmittelbar miteinander vermischen und reagieren können.
  • Das Ausführungsbeispiel der 5 entspricht im wesentlichen Aufbau der 3. Es unterscheidet sich wie bei der 4 zur 1 dadurch, dass zwei separate Dosiereinrichtungen 4, 14 für das Fällungs- und das Flockungsmittel vorgesehen sind. Durch den Abstand b kann zuerst das Fällungsmittel mit dem Abwasser reagieren und anschließend wird das Flockungsmittel in das bereits vorbehandelte Abwasser eingebracht. Die Menge des erforderlichen Fällungs- und/oder Flockungsmittels wird durch die Messeinrichtung 16 bestimmt, welche die Ventile 5 und/oder 15 bei Bedarf öffnet und das entsprechende Mittel dem Abwasser hinzufügt. Anders als bei der Ausführung nach 4 werden beide Ventile 5 und 15 durch eine einzige Messeinrichtung 16 gesteuert.
  • Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Insbesondere Änderungen im Rahmen der geltenden Patentansprüche sind jederzeit möglich. Die erwähnten Fällungs- und/oder Flockungsmittel sind zur Reinigung von Abwasser eingesetzte Chemikalien, welche Wasserinhaltsstoffe in schwerlösliche Stoffe umsetzen und in mechanisch abtrennbare Agglomerate überführen. Die Messeinrichtungen 6, 16 können mit nicht dargestellten Rechen- und Steuereinrichtungen verbunden sein, die den benötigten Bedarf aus den Messergebnissen errechnen und die Ventile 5, 15 entsprechend steuern. Kurz vor der Flockungsmittelzugabe kann es vorteilhaft sein, eine Neutralisation des Abwassers durchzuführen. Durch diese pH-Wert-Korrektur, die wiederum mit einer Mess- und Zugabeeinrichtung erfolgen kann, wird erreicht, dass das Flockungsmittel besonders gut auf das Abwasser einwirken kann. Grobsieb 11 und Feinsieb 3 sind unter Umständen weit, d. h. 100 m oder mehr, voneinander entfernt angeordnet. Die Entfernung des Rechenguts des Grobsiebs 11 kann dabei durch die Müllentsorgung erfolgen. Der Austrag des Feinsiebs 3 ist kompostierbar und kann bei Bedarf auch zentraler angeordnet sein, als dies bei dem Grobsieb 11 der Fall ist. So ist es auch möglich mehrere Kanäle vor der Feinsiebung bzw. nach dem Grobsieb 11 zusammenzufassen und die Wassermenge dadurch zu erhöhen und/oder die Entsorgung des kompostierbaren Rechengutes zu vereinfachen.

Claims (20)

  1. Verfahren zur Reinigung von Abwasser, bei welchem das Abwasser vom Entstehungsort zu einer Siebeinrichtung (3) geleitet und vor dem Erreichen der Siebeinrichtung (3) an einer Dosierstelle mit einem Fällungs- und/oder Flockungsmittel versetzt wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Abwasser in einem Kanal (1) zur Siebeinrichtung (3) fließt und das Fällungs- und/oder Flockungsmittel dem Abwasser direkt in dem Kanal (1) zugeführt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Abwasser von der Dosierstelle des Flockungsmittels bis zu der Siebeinrichtung (3) zumindest für die Dauer der erforderlichen Reaktionszeit des Flockungsmittels fließt.
  3. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abwasser von der Dosierstelle des Fällungsmittels bis zu der Dosierstelle des Flockungsmittels zumindest für die Dauer der erforderlichen Reaktionszeit des Fällungsmittels fließt.
  4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (b) von der Dosierstelle des Fällungsmittels bis zu der Dosierstelle des Flockungsmittels und/oder der Abstand (a) von der Dosierstelle des Flockungsmittels bis zu der Siebeinrichtung (3) in Abhängigkeit der Fließgeschwindigkeit und der erforderlichen Reaktionszeit des Fällungs- und/oder Flockungsmittels gewählt wird.
  5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abwasser zwischen den Dosierstellen und/oder der Dosierstelle und der Siebeinrichtung (3) mit Einrichtungen beschleunigt, verzögert und/oder verwirbelt wird.
  6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Quantität und/oder Qualität des Abwassers gemessen wird.
  7. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem Abwasser in Abhängigkeit der Quantität und/oder Qualität des Abwassers Fällungs- und/oder Flockungsmittel zugegeben wird.
  8. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abwasser beim Einbringen des Fällungs- und/oder Flockungsmittels verwirbelt wird und anschließend eine ruhige Wegstrecke zur Reaktion mit dem Fällungs- und/oder Flockungsmittel durchfließt.
  9. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abwasser in der Siebeinrichtung (3) fein- und/oder feinstgesiebt wird.
  10. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass vor der Dosierstelle eine Grobsiebung des Abwassers erfolgt.
  11. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abwasser bereits bei der Erzeugung als Gelb- und/oder Braun- und/oder Grauwasser separiert wird.
  12. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das gereinigte Abwasser desinfiziert oder hygienisiert wird.
  13. Anlage zur Abwasserreinigung mit zumindest einer Dosiereinrichtung (4, 14) zur Zugabe von Fällungs- und/oder Flockungsmittel in das Abwasser und einer Siebeinrichtung (3), dadurch gekennzeichnet, dass das Abwasser in einem Kanal (1) zu der Siebeinrichtung (3) fließt und die Dosiereinrichtung/en (4, 14) direkt an dem Kanal (1) angeordnet ist.
  14. Anlage nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlage nahe der Abwasserentstehung angeordnet ist.
  15. Anlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Kanal (1) eine Messeinrichtung (6, 16) zum Messen der Qualität und/oder Quantität des Abwassers angeordnet ist.
  16. Anlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Siebeinrichtung (3) eine Fein- und/oder Feinstsiebung ist.
  17. Anlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass vor der Dosiereinrichtung (4, 14) eine Grobsiebeinrichtung (11) angeordnet ist.
  18. Anlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlage mit einer Abwasser-Separationseinrichtung verbunden ist.
  19. Anlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Kanal (1) eine Einrichtung zur Verzögerung, Beschleunigung und/oder Verwirbelung des Abwassers angeordnet ist.
  20. Anlage nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Siebeinrichtung (3) eine Desinfektions- oder Hygienisiereinrichtung (10) nachgeordnet ist.
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