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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Bohnenbehälter für
einen Getränkeautomaten mit einem Behältnis zur
Aufbewahrung von Bohnen, mit einer Abgabeöffnung für
die Zufuhr der Bohnen in ein Mahlwerk und mit einer Verschlusseinrichtung,
die zumindest ein bewegliches Verschlusselement zum Verschließen
der Abgabeöffnung aufweist. Bei dem Bohnenbehälter
kann es sich zum Beispiel um einen Kaffeebohnenbehälter
für einen Kaffeeautomaten handeln.
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Aus
der
DE 203 00 928
U1 ist ein derartiger Bohnenbehälter für
einen Kaffeeautomaten bekannt. Zum Verschließen eines Ausgabeschachtes
weist er eine Verschlusseinheit mit zumindest einem Verschlusselement
auf, das um eine parallel zur Achse des Ausgabeschachtes angeordnete
Schwenkachse zwischen seinen Endstellungen schwenkbar gelagert ist.
Die Verschlusseinheit verfügt über einen mechanischen
Antrieb, durch den das Verschlusselement, mechanisch an eine Drehbewegung
des Behältnisses gekoppelt, von einer Offenstellung in
eine Schließstellung oder umgekehrt verschwenkt werden kann.
Ein Nachteil des Bohnenbehälters ist der komplexe Aufbau
des mechanischen Antriebs, der eine Vielzahl von Einzelteilen erfordert
und damit zu hohen Herstellungskosten führt.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Bohnenbehälter
für einen Getränkeautomaten anzugeben, dessen
Verschluss einfacher aufgebaut und daher kostengünstiger
herstellbar ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass das Verschlusselement zum Öffnen und Verschließen
der Abgabeöffnung entlang einer in Abgaberichtung verlaufenden
Achse der Abgabeöffnung zwischen zwei Endstellungen linear
bewegbar ist. Die Erfindung verfolgt also das Prinzip, die vertikale
Bewegung des Bohnenbehälters zum Aufsetzen auf den Getränkeautomaten
für die Bewegung des Verschlusselements zu nutzen. Damit
ist die Konstruktion der Verschlussvorrichtung nicht abhängig
von der Verriegelungsmechanik des Bohnenbehälters am Getränkeautomaten
an sich. Denn eine vertikale Bewegung zwischen Bohnenbehälter
und Getränkeautomat ist für dessen Montage in
der Regel jedenfalls erforderlich.
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Die
Bewegung des Verschlusselements zwischen der Schließstellung
und der Offenstellung erfolgt während der Montage bzw.
Demontage des Bohnenbehälters am Eingang eines Mahlwerks
des Getränkeautomaten zwangsläufig. Die Verbindung zwischen
dem Bohnenbehälter und dem Mahlwerk kann beispielsweise
durch einen Bajonettverschluss erfolgen. Die dabei zu vollziehende
Montagebewegung umfasst eine lineare Bewegung beim Aufsetzen des
Bohnenbehälters auf das Mahlwerk und eine Drehbewegung
zum Verrasten des Bohnenbehälters mit dem Mahlwerk. Zumindest
ein Teil der linearen Bewegung wird erfindungsgemäß zum
Verschieben des Verschlusselements genutzt. Dabei berührt
das Verschlusselement das Mahlwerk, noch bevor die lineare Bewegung
des Bohnenbehälters abgeschlossen ist. Die bis zum Verrasten
verbleibende lineare Bewegung verursacht dann die Öffnungsbewegung des
Verschlusselements. Beim Abnehmen des Bohnenbehälters erfolgt
die Bewegung entsprechend in umgekehrter Richtung. Diese Bewegungskopplung kommt
im Unterschied zum Stand der Technik mit wenigen und einfach aufgebauten
Teilen aus und ist daher kostengünstig.
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Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung ist das Verschlusselement
innerhalb des Behältnisses angeordnet. Dort ist es vor äußeren Einflüssen
geschützt. Außerdem lassen sich die äußeren
Abmessungen des Bohnenbehälters reduzieren. Wertvoller
Einbauraum im Getränkeautomat kann somit eingespart werden.
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Die
Form des Verschlusselements orientiert sich an der Querschnittsform
der Abgabeöffnung, um die Abgabeöffnung möglichst
dicht zu verschließen. Hat sie z. B. eine runde Grundrissform,
weist auch das Verschlusselement eine entsprechend runde Draufsicht
auf. Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist
das Verschlusselement eine schirmartige bzw. eine Kegelform auf.
Auch eine Halbkugel-, eine Kalotten- oder eine Pyramidenform bei
einem viereckigen Grundriss sind denkbar. Das Verschlusselement
weist jedenfalls auf seiner Oberseite eine Erhebung mit einem Gefälle
zu seinem Rand hin auf. Es ist innerhalb des Behältnisses
so angeordnet, dass die Erhebung nach oben weist. Die Bohnen gleiten
dadurch auf der Oberseite des Verschlusselements ab. Damit ist sichergestellt,
dass in der Offenstellung keine Bohnen dauerhaft auf dem Verschlusselement
liegen bleiben, also eine vollständige Entleerung des Behältnisses
erfolgt.
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Einfacherweise
verläuft die Bewegung des Verschlusselements innerhalb
des Behältnisses geradlinig und vertikal, wofür
Führungsmittel sorgen können. Nach einer vorteilhaften
Ausgestaltung der Erfindung ist am Verschlusselement ein Stift befestigt,
der in einer mittig in der Abgabeöffnung angeordneten,
vertikal verlaufenden Führung geführt ist. Sie kann
hülsenförmig ausgebildet und über Rippen
an einer Innenwand der Abgabeöffnung befestigt sein. Die
Rippen können sternförmig von der Führungshülse
abstehen. Eine mittige Führung hat den Vorteil einer gleichmäßigen
Kraftverteilung, wodurch ein Verklemmen des Verschlusselements vermieden
wird. Außerdem behindert es den Strom der Bohnen aus dem
Behältnis in Richtung der Abgabeöffnung möglichst
wenig.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
weist der Stift einen Stiftkopf zur Kontaktierung einer am Mahlwerk
angeordneten Anschlagfläche auf. Zu Beginn des Montagevorgangs
setzt das Stiftende bzw. der Stiftkopf auf der Anschlagfläche
am Mahlwerk auf und drückt dann während des Montagevorgangs
das an ihm befestigte Verschlusselement in das Behältnis
hinein. Hat der Stiftkopf einen etwas größeren
Durchmesser als der Stift, kann er zusätzlich die Bewegung
des Stiftes in Richtung Innenraum des Behältnisses begrenzen und
ein Durchrutschen des Stiftes durch die Führung verhindern.
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Beim
Abnehmen des Bohnenbehälters vom Mahlwerk des Getränkeautomaten
wird der Kontakt zwischen Stiftkopf und Anschlagfläche
am Mahlwerk wieder gelöst und der Stift kann sich in Abgaberichtung
der Bohnen in der Führung zurück bewegen. Diese
Bewegung unterstützen das Eigengewicht des Verschlusselements
und des Stiftes und gegebenenfalls zusätzlich noch der
im Bohnenbehälter befindlichen Bohnen, die auf das Verschlusselement
drücken. Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
ist das Verschlusselement mit einer vorgespannten Feder gekoppelt.
Sie unterstützt die Schließbewegung des Verschlusselements.
Unabhängig vom Gewicht des Verschlusselements und des Stifts
drängt sie das Verschlusselement bei abgenommenem Bohnenbehälter
in die Schließstellung. Das ist insbesondere bei leichten
Verschlusselementen von Vorteil, weil auch sie dann sicher schließen.
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Die
Feder kann z. B. zwischen dem Verschlusselement und der Führung
als Zugfeder oder zwischen der Führung und dem Stiftkopf
als Druckfeder angeordnet sein. Nach einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung ist die Feder eine Druckfeder.
Die Federwindungen einer Spiralfeder liegen dabei vorteilhaft so
dicht beieinander, dass keine Bohnen dazwischen eingeklemmt werden
können. Da die Federwindungen beim Aufsetzen des Bohnenbehälters
auf das Mahlwerk noch dichter zusammengedrückt werden,
wird dieser Effekt noch unterstützt. Werden beim Abnehmen
des Bohnenbehälters die Federwindungen wieder entspannt,
geben sie eventuell dazwischen eingeklemmte Bohnenreste wieder frei.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die
Feder koaxial um den Stift herum angeordnet. Bei Einsatz einer Spiralfeder kann
deren Innendurchmesser unwesentlich größer als
der Außendurchmesser des Stiftes sein. Die Feder erhält
somit eine Führung durch den Stift. Damit erhöht
sich die Formstabilität der Feder, ein Ein- oder Abknicken
der Feder wird vermieden. Außerdem ermöglicht
eine derartige Anordnung eine zentrale Kraftübertragung
der Federkraft auf den Stift, wodurch ein Verkanten des Stiftes
in der Führung vermeidbar ist. Schließlich erfordert
diese Konstruktion wenig Platz.
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Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das Verschlusselement
außenseitig an seinem Umfang bzw. an seiner Kontaktfläche
mit dem Behältnis eine umlaufende Dichtung auf. Die Dichtung
kann dabei aus einem Elastomer, beispielsweise Gummi, oder einem
Bürstenband bestehen. Bei verschlossener Abgabeöffnung
in der Schließstellung des Verschlusselements schließt
die Dichtung bzw. das Bürstenband einen umlaufenden Spalt zwischen
dem Verschlusselement und dem Behältnis. Dadurch können
bei abgenommenem Bohnenbehälter weder Bohnen noch Bohnenabrieb
oder vergleichbare Partikel durch die Abgabeöffnung fallen.
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Eine
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird nachfolgend
anhand von Figuren beispielhaft näher erläutert.
Dabei zeigen:
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1 einen
Schnitt durch eine Verschlusseinrichtung eines Bohnenbehälters,
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2 eine
Schnittdarstellung entlang der Linie II-II in 1.
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In 1 ist
eine Verschlusseinrichtung eines Bohnenbehälters 10 im
Schnitt dargestellt. Der Bohnenbehälter 10 besteht
aus einem angedeuteten zylinderförmigen Behältnis 12,
das sich nach unten in Abgaberichtung A der Bohnen zu einer Abgabeöffnung 14 hin
verjüngt. Außenseitig um die Abgabeöffnung 14 herum
sind vier kreisringsektorförmige Segmente 16 an
das Behältnis 12 angeformt. Sie sind um den Umfang
der Abgabeöffnung 14 gleichmäßig
verteilt.
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Zentral
in der Abgabeöffnung 14 ist eine Hülse 18 angeordnet,
die eine Führung für einen Stift 20 bildet.
Die Hülse 18 ist über drei Rippen 34 mit
dem Behältnis 12 verbunden (vgl. 2).
Der Stift 20 ist in der Hülse 18 in Abgaberichtung
A verschiebbar geführt. Das in das Behältnis 12 hineinragende
Ende des Stiftes 20 weist ein Außengewinde 22 auf,
mit dem er in einem Innengewindeabschnitt 24 eines kegelförmigen
Verschlusselements 26 eingeschraubt ist. Das Verschlusselement 26 weist
einen größeren Durchmesser als die Abgabeöffnung 14 auf.
Es liegt in der dargestellten Schließstellung mit einer
an der Außenkante des Verschlusselements 26 umlaufenden
elastischen Dichtung 28 auf der Wand des Behältnisses 12 auf.
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Der
Stift 20 weist an seinem unteren Ende einen Stiftkopf 30 auf,
dessen Durchmesser etwa doppelt so groß wie der des Stiftes 20 ist.
Zwischen dem Stiftkopf 30 und der Hülse 18 ist
eine Spiralfeder 32 um den Stift 20 herum angeordnet.
Die Spiralfeder 32 ist als Druckfeder in der dargestellten
Schließstellung nahezu entspannt.
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Die
Verbindung zwischen dem Behältnis 12 und einem
Mahlwerk erfolgt nach Art eines Bajonettverschlusses. Zum Aufsetzen
des Bohnenbehälters 10 auf das Mahlwerk einer
Getränkemaschine werden die Segmente 16 mit entsprechenden
Ausnehmungen an einem Flansch des Mahlwerkes in Übereinstimmung
gebracht. Dabei setzt der Stiftkopf 30 auf einer Anlagefläche
des Mahlwerks auf. Die eigentliche Befestigung des Bohnenbehälters 10 am Mahlwerk
erfolgt durch Einschieben der Segmente 16 in und Verdrehen
gegenüber dem Flansch des Mahlwerks. Für die Betätigung
des Verschlusselements 26 ist jedoch nur das Einschieben
von Bedeutung. Denn dabei verschiebt sich der Stift 20 vertikal in
Richtung Innenraum des Behältnisses 12 und hebt damit
das Verschlusselement 26 an. Es wird aus seiner Schließstellung
in seine Offenstellung verschoben. Dabei bildet sich zwischen der
Dichtung 28 und dem Behältnis 12 ein Öffnungsspalt
aus, durch den Bohnen zwischen dem Behältnis 12 und
dem Verschlusselement 26 hindurch zur Abgabeöffnung 14 und
in das Mahlwerk gelangen können.
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Soll
der Bohnenbehälter 10 abgenommen werden, wird
durch Drehen des Behältnisses 12 die Bajonettverbindung
wieder geöffnet, und beim Herausziehen des Behältnisses 12 aus
dem Flansch des Mahlwerks wird der Stift 20 wieder freigegeben.
Dadurch kann sich das Verschlusselement 26 aus seiner Offenstellung
in seine Schließstellung zurückbewegen. Diese
Bewegung wird unterstützt durch die Spiralfeder 32,
die sich an der Hülse 18 abstützt und den
Stiftkopf 30 in Abgaberichtung A drückt.
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Die
Kegelform des Verschlusselements 26, dessen Spitze nach
oben weist, lässt die Bohnen bei der Leerung des Behältnisses 12 an
der Mantelfläche des Kegels abgleiten, so dass sie nicht
auf dem Verschlusselement 26 liegen bleiben. Das Behältnis 12 lässt
sich so vollständig entleeren.
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Neben
ganzen Bohnen können sich auch Bohnenteile und Bohnenabrieb
im Behältnis 12 befinden. Die umlaufende Dichtung 28 dichtet
in der Schließstellung das Verschlusselement 26 gegenüber
dem Behältnis 12 ab. Somit ist nach der Demontage
des Bohnenbehälters 10 auch der Austritt von kleinsten
Bohnenpartikeln durch die Abgabeöffnung 14 wirkungsvoll
unterbunden.
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2 zeigt
den in 1 entlang der Linie II-II dargestellten Schnitt
durch die Abgabeöffnung 14. Die vier Segmente 16 sind
um die Abgabeöffnung 14 herum in einem Winkel
von 90 Grad am Behältnis 12 angeordnet. Die mittig
in der Abgabeöffnung 14 angeordnete Hülse 18 wird
von den drei Rippen 34 getragen, die zwischen der Hülse 18 und
dem Behältnis 12 sternförmig angeordnet
sind. Sie sind in Abgaberichtung A möglichst schlank ausgebildet,
um den Bohnen beim Austritt einen möglichst geringen Widerstand
zu bieten.
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Da
es sich bei der vorhergehend detailliert beschriebenen Ausführungsform
nur um ein Ausführungsbeispiel handelt, kann es in üblicher
Weise vom Fachmann in einem weiten Umfang modifiziert werden, ohne
den Bereich der Erfindung zu verlassen. Insbesondere kann die konkrete
Ausgestaltung des Verschlusselements 26 in einer anderen
Form als in der hier beschriebenen erfolgen. Ebenso kann die Befestigung
des Bohnenbehälters 10 am Mahlwerk in einer anderen
Form ausgestaltet werden, wenn dies aus Platz- oder designerischen
Gründen notwendig ist.
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Weiterhin
schließt die Verwendung der unbestimmten Artikel „ein"
bzw. „eine" nicht aus, dass die betreffenden Merkmale auch
mehrfach vorhanden sein können.
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- 10
- Bohnenbehälter
- 12
- Behältnis
- 14
- Abgabeöffnung
- 16
- Segment
- 18
- Hülse
- 20
- Stift
- 22
- Außengewinde
- 24
- Innengewindeabschnitt
- 26
- Verschlusselement
- 28
- Dichtung
- 30
- Stiftkopf
- 32
- Spiralfeder
- 34
- Rippe
- A
- Abgaberichtung
der Bohnen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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