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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf die Kernspintomographie
(Synonym: Magnetresonanztomographie MRT) wie sie in der Medizin
zur Untersuchung von Patienten Anwendung findet. Dabei bezieht sich
die vorliegende Erfindung auf ein Verfahren sowie ein MRT-System
zur Durchführung
des Verfahrens, welches die Effektivität schichtselektiver Mehrschicht-Anregung
in der MRT-Bildgebung deutlich erhöht.
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Die
MRT basiert auf dem physikalischen Phänomen der Kernspinresonanz
und wird als bildgebendes Verfahren seit über 15 Jahren in der Medizin
und in der Biophysik erfolgreich eingesetzt. Bei dieser Untersuchungsmethode
wird das Objekt einem starken, konstanten Magnetfeld ausgesetzt.
Dadurch richten sich die Kernseins der Atome in dem Objekt, welche
vorher regellos orientiert waren, aus.
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Hochfrequenzwellen
können
nun diese "geordneten" Kernseins zu einer
bestimmten Schwingung anregen. Diese Schwingung erzeugt in der MRT
das eigentliche Messsignal, welches mittels geeigneter Empfangsspulen
aufgenommen wird. Durch den Einsatz inhomogener Magnetfelder, erzeugt
durch Gradientenspulen, kann dabei das Messobjekt in alle drei Raumrichtungen
räumlich
kodiert werden. Das Verfahren erlaubt eine freie Wahl der abzubildenden
Schicht, wodurch Schnittbilder des menschlichen Körpers in
alle Richtungen aufgenommen werden können. Die MRT als Schnittbildverfahren
in der medizinischen Diagnostik, zeichnet sich in erster Linie als "nicht-invasive" Untersuchungsmethode
durch ein vielseitiges Kontrastvermögen aus. Aufgrund der hervorragenden
Darstellbarkeit des Weichgewebes hat sich die MRT zu einem der Röntgencomputertomographie
(CT) vielfach überlegenen
Verfahren entwickelt. Die MRT basiert heute auf der Anwendung von
Spinecho- und Gradientenechose quenzen, die bei Messzeiten in der
Größenordnung
von Sekunden bis Minuten eine exzellente Bildqualität ermöglichen.
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Zur
Untersuchung von größeren Abschnitten
eines Patienten bzw. für
Ganzkörper-Aufnahmen
kann eine kontinuierliche Tischverschiebung (engl.: Move During
Scan, MDS) bzw. eine abschnittsweise Tischverschiebung im Allgemeinen
in z-Richtung bzw.
in Richtung der Patientenlängsachse
mit einer dreidimensionalen schichtselektiven Mehrschichtanregung
vorteilhaft kombiniert werden. Die Qualität einer schichtselektiven 3D-Bildgebung
ist jedoch stark abhängig
vom Profil des jeweils verwendeten HF-Anregungspulses. Dieses Profil
ist nicht idealerweise rechteckig (also senkrechte Flanken, die
ein exakt waagrechtes Plateau begrenzen) sondern weist beiderseits
in der Regel mehr oder weniger geneigte Flanken auf, während das
Plateau vom linearen Verlauf abweicht. In den 2a und 2b ist
solch ein reales Profil einem idealen Profil gegenübergestellt.
Das Antwort- bzw. Signal-Verhalten (engl.: response function) des
Systems auf ein solch nicht ideales nicht rechteckiges Anregungs-Profil
ist ebenfalls nicht ideal und zeigt sich in Bildinhomogenitäten in Schichtkodier-Richtung
(z-Richtung).
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Eine
Möglichkeit
nach dem Stand der Technik solche Bildartefakte in z-Richtung zu
verhindern besteht in der Begrenzung des FOV's des jeweiligen Anregungs-Blocks (engl.:
slab) ausschließlich
auf den weitgehend horizontalen Bereich (das Plateau) des jeweiligen
nicht-idealen HF-Anregungspulses. Das Problem das hierbei auftritt
besteht in einer Einfaltung von Signalanteilen ins FOV (in den Anregungsblock)
bei Nichtabtastung der HF-Puls-Flanken; Signalanteile also, die
durch Nichtabtastung der außerhalb
des FOV's gelegenen
Flanken des nicht idealen HF-Pulses erzeugt werden.
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Insbesondere
bei einer abschnittsweisen Abtastung in z-Richtung, bei der die so gewonnenen
blockweisen Bilddatensätze
ebenfalls in z-Richtung aneinander gefügt werden, führt diese
Problematik zu einer Durchsetzung des gesamten abzubil denden Bereiches
mit Einfaltungen, was letztendlich zu einer extrem schlechten Bildqualität führt.
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Nach
dem Stand der Technik wird dieser Problematik dadurch begegnet,
dass trotz der Begrenzung des bzw. der FOV's auf Plateau-Breite die Orts-Kodierung
(d. h. die k-Raumabtastung) trotzdem entlang der gesamten HF-Pulsbreite
eines jeden HF-Anregungspulses
zu erfolgen hat bzw. erfolgt, d. h. sämtliche Flanken bei der Kodierung
und schließlich
bei der späteren
Bildrekonstruktion zu berücksichtigen
sind bzw. berücksichtigt
werden. Es erfolgt also eine so genannte Überabtastung (engl. Oversampling)
der Flankenbereiche welche letztendlich zu einer entsprechend ausartenden
Messzeit-Verlängerung
führt.
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Um
diese in weitgehend akzeptablen Grenzen zu halten muss die Schärfe des
HF-Anregungspulses (des Slab-Profils) optimiert, d. h. dessen Flanken
steiler gemacht werden, was wiederum eine Erhöhung der HF-Puls-Anregungsenergie
erfordert und zum Nachteil des Patienten den Energieeintrag (die
spezifische Absorptions-Rate SAR) in das zu untersuchende Gewebe
auf teilweise nicht zu tolerierende Werte erhöht.
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Wie
die vorangegangene Diskussion zeigt, besteht bei dem der vorliegenden
Erfindung zugrunde liegenden MRT-Verfahren eine Problemverkettung,
der nach dem derzeitigen Stand der Technik durch eine Kompromiss-Lösung begegnet
wird: Ein Verlust der Scan-Effizienz durch Oversampling wird in
Kauf genommen, allerdings nur zu einem gewissen Grad, indem nämlich die
Ausdehnung des Slab-Profils begrenzt wird, allerdings nur insoweit,
als dass die SAR-Grenzen eingehalten werden.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren sowie ein System
zur Durchführung
des Verfahrens bereitzustellen, welches es ermöglicht, dreidimensionale schichtselektive
Mehrschicht-Anregung in der MRT-Bildgebung zu verbessern.
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Diese
Aufgabe wird gemäß der Erfindung
durch die Merkmale des unabhängigen
Anspruches gelöst. Die
abhängigen
Ansprüche
bilden den zentralen Gedanken der Erfindung in besonders vorteilhafter
Weise weiter.
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Erfindungsgemäß wird ein
Verfahren zur MRT-Bildgebung beansprucht, mit der Akquirierung von
Datensätzen
aus Magnetresonanz-Signalen zumindest zweier, entlang einer Ortsrichtung
gegeneinander verschobener, begrenzter, im jeweiligen Flankenbereich
sich überlappender
Ortsbereiche eines zu untersuchenden Objektes mit Phasenkodierung
im Nichtflankenbereich in ebenso dieser Ortsrichtung, wobei für zumindest einen
dieser Ortsbereiche eine auf diesen ganzen Ortsbereich beschränkte die
Objektinformation modulierende Modulationsfunktion ermittelt wird.
Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass auf Basis der Modulationsfunktion
Einfaltungen in den Überlappungsbereichen
der unterschiedlichen Ortsbereiche berechnet werden und die MRT-Bilder
der Nichtflankenbereiche der jeweiligen Ortsbereiche in Ortsrichtung
unter Berücksichtigung
der berechneten Einfaltungen einfaltungsfrei kombiniert werden.
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Vorteilhaft
erfolgt die Ermittlung der Modulationsfunktion eines Ortsbereiches
entweder durch Ermittlung der Flipwinkelverteilung des ortsselektiven
HF-Anregungspulses in dem entsprechenden Ortsbereich und/oder durch
Ermittlung des Sensitivitätsprofiles
der lokalen Sende- und/oder Empfängerspulen
in dem entsprechenden Ortsbereich.
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Weiterhin
vorteilhaft erfolgt die einfaltungsfreie Kombination durch Berechnen
einfaltungs-reduzierter Zielwerte, wobei die Berechnung durch Linearkombination
der gemessenen, einfaltungsbehafteten Werte (Jn(z))
mit den Werten (S(z)) zumindest einer Modulationsfunktion (Sn) erfolgt.
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Die
Akquisition eines Datensatzes erfolgt erfindungsgemäß in einer
möglichen
Ausführungsform
der Erfindung jeweils nach einer schrittweisen Verschiebung des
Objektes in die Orts richtung oder in einer weiteren möglichen
Ausführungsform
während
einer kontinuierlichen Verschiebung des Objektes in die Ortsrichtung.
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Ferner
ist es vorteilhaft, wenn erfindungsgemäß bei der Berechnung der Einfaltungen
die Kenntnis redundanter Objektinformation in den Überlappungsbereichen
berücksichtigt
wird.
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Es
wird zudem ein Kernspintomographiegerät beansprucht, welches zur
Durchführung
eines Verfahrens nach den Ansprüchen
1 bis 7 geeignet ist.
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Ebenso
wird ein Computersoftwareprodukt beansprucht, welches ein Verfahren
gemäß den obigen Ansprüchen 1 bis
7 implementiert, wenn es auf einer mit einem Kernspintomographiegerät verbundenen
Recheneinrichtung läuft.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Eigenschaften der vorliegenden Erfindung
werden im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen bezugnehmend
auf die begleitenden Zeichnungen näher erläutert.
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1 zeigt
eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen MRT-Gerätes zur
Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
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2a zeigt
schematisch ein ideales Slab-Profil (eine rechteckförmige Modulationsfunktion),
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2b zeigt
schematisch ein reales Slab-Profil (eine Modulationsfunktion mit
schrägen
Flanken und Eindellung bzw. nichtlinearer Verlauf im Plateau),
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3 zeigt
eine dreifache Mehrschicht-Anregung in z-Richtung mit Überlappung nichtidealer Slab-Profile einer jeden
Schicht.
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1 zeigt
eine schematische Darstellung eines Magnetresonanzbildgebungs- bzw.
Kernspintomographiegerätes
zur Erzeugung eines Kernspinbildes eines Objekts gemäß der vorliegenden
Erfindung. Der Aufbau des Kernspintomographiegerätes entspricht dabei dem Aufbau
eines herkömmlichen
Tomographiegerätes.
Ein Grundfeldmagnet 1 erzeugt ein zeitlich konstantes starkes
Magnetfeld zur Polarisation bzw. Ausrichtung der Kernseins im Untersuchungsbereich
eines Objekts, wie z. B. eines zu untersuchenden Teils eines menschlichen
Körpers.
Die für
die Kernspinresonanzmessung erforderliche hohe Homogenität des Grundfeldmagnets
ist in einem kugelförmigen
Messvolumen M definiert, in das die zu untersuchenden Teile des
menschlichen Körpers
eingebracht werden. Dazu liegt der Patient auf einer verfahrbaren
Patientenliege (verfahrbarer Tisch) die in den Grundfeldmagneten
eingefahren wird, um den zu untersuchenden Bereich des Patienten
in dem Homogenitätsvolumen
zu platzieren. Zur Unterstützung
der Homogenitätsanforderungen
und insbesondere zur Eliminierung zeitlich invariabler Einflüsse werden
an geeigneter Stelle so genannte Shim-Bleche aus ferromagnetischem
Material angebracht. Zeitlich variable Einflüsse werden durch Shim-Spulen 2 eliminiert,
die durch eine Shim-Stromversorgung angesteuert werden.
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In
den Grundfeldmagneten 1 ist ein zylinderförmiges Gradientenspulensystem 3 eingesetzt,
das aus mehreren Wicklungen, so genannten Teilwicklungen besteht.
Jede Teilwicklung wird von einem Verstärker 14 mit Strom
zur Erzeugung eines linearen Gradientenfeldes in die jeweilige Richtung
des kartesischen Koordinatensystems versorgt. Die erste Teilwicklung
des Gradientenfeldsystems 3 erzeugt dabei einen Gradienten Gx in x-Richtung,
die zweite Teilwicklung eines Gradienten Gy in
y-Richtung und die
dritte Teilwicklung einen Gradienten Gz in
z-Richtung. Jeder Verstärker 14 umfasst
einen Digital-Analog-Wandler,
der von einer Sequenzsteuerung 18 zum zeitrichtigen Erzeugen
von Gradientenpulsen angesteuert wird.
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Innerhalb
des Gradientenfeldsystems 3 befindet sich eine Hochfrequenzantenne 4,
die die von einem Hochfrequenzleistungsverstärker abgegebenen Hochfrequenzpulse
in ein magnetisches Wechselfeld zu Anregung der Kerne und Ausrichtung
der Kernseins des zu untersuchenden Objekts bzw. des zu untersuchenden Bereiches
des Objekts umsetzt. Die Hochfrequenzantenne 4 besteht
aus einer oder mehreren HF-Sendespulen und mehreren HF-Empfangsspulen
in Form der bereits beschriebenen vorzugsweise linearen Anordnung von
Komponentenspulen. Von den HF-Empfangsspulen der Hochfrequenzantenne 4 wird
auch das von den präzedierenden
Kernseins ausgehende Wechselfeld, d. h. in der Regel die von einer
Pulssequenz aus einem oder mehreren Hochfrequenzpulsen und einem
oder mehreren Gradientenpulsen hervorgerufenen Kernspinechosignale
in eine Spannung umgesetzt, die über
einen Verstärker 7 einem
Hochfrequenz-Empfangskanal 8 eines
Hochfrequenzsystems 22 zugeführt wird. Das Hochfrequenzsystem 22 umfasst
weiterhin einen Sendekanal 9, in dem die Hochfrequenzpulse
für die
Anregung der magnetischen Kernresonanz erzeugt werden. Dabei werden
die jeweiligen Hochfrequenzpulse aufgrund einer vom Anlagenrechner 20 vorgegebenen
Pulssequenz in der Sequenzsteuerung 18 digital als Folge
komplexer Zahlen dargestellt. Diese Zahlenfolge wird als Real- und
als Imaginäranteil über jeweils
einen Eingang 12 einem Digital-Analog-Wandler im Hochfrequenzsystem 22 und
von diesem einen Sendekanal 9 zugeführt. Im Sendekanal 9 werden
die Pulssequenzen einem Hochfrequenz-Trägersignal aufmoduliert, dessen
Basisfrequenz der Resonanzfrequenz der Kernseins im Messvolumen
entspricht.
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Die
Umschaltung von Sende- auf Empfangsbetrieb erfolgt über eine
Sende-Empfangsweiche 6. Die HF-Sendespule der Hochfrequenzantenne 4 strahlt
die Hochfrequenzpulse zur Anregung der Kernseins in das Messvolumen
M ein und tastet resultierende Echosignale über die HF-Empfangsspulen ab.
Die entsprechend gewonnenen Kernresonanzsignale werden im Empfangskanal 8' (erster Demodulator)
des Hochfrequenzsystems 22 phasenempfindlich auf eine Zwischenfrequenz
demoduliert und im Analog- Digital-Wandler
(ADC) digitalisiert. Dieses Signal muss zur Frequenz 0 demoduliert
werden. Die Demodulation zu Frequenz 0 und Trennung in Real- und
Imaginärteil
findet nach der Digitalisierung in der digitalen Domäne in einem
zweiten Demodulator 8 statt. Durch einen Bildrechner 17 wird
aus den dergestalt gewonnenen Messdaten ein Bild rekonstruiert.
Die Verwaltung der Messdaten, der Bilddaten und der Steuerprogramme
erfolgt über
den Anlagenrechner 20. Aufgrund einer Vorgabe mit Steuerprogrammen
kontrolliert die Sequenzsteuerung 18 die Erzeugung der
jeweils gewünschten
Pulssequenzen und das entsprechende Abtasten des k-Raums. Insbesondere
steuert die Sequenzsteuerung 18 dabei das zeitrichtige
Schalten der Gradienten, das Aussenden der Hochfrequenzpulse mit
definierter Phase und Amplitude sowie den Empfang der Kernresonanzsignale.
Die Zeitbasis für
das Hochfrequenzsystem 22 und die Sequenzsteuerung 18 wird
von einem Synthesizer 19 zur Verfügung gestellt. Die Auswahl
entsprechender Steuerprogramme zur Erzeugung eines Kernspinbildes
sowie die Darstellung des erzeugten Kernspinbildes erfolgt über ein
Terminal 21, das eine Tastatur sowie einen oder mehrere
Bildschirme umfasst.
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Ziel
der vorliegenden Erfindung ist es, die Effektivität schicht-
bzw. ortsselektiver Mehrschicht-Anregungen in der MRT-Bildgebung
deutlich zu erhöhen.
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Schicht-
bzw. ortsselektive 3D-Bildgebung in der MRT wird durch nicht ideale
Anregungsprofile stark beeinträchtigt.
Ein ideales HF-Anregungsprofil 23 zeichnet sich – gemäß der Darstellung
in 2a – durch
ein exakt waagrechtes Plateau 25 aus, welches durch exakt
vertikale Flanken 24 begrenzt wird. Demgegenüber besitzt
ein nicht ideales, also ein reales Anregungsprofil 26 – gemäß der Darstellung
in 2b – geneigte
Flanken 27 deren Steilheit im Wesentlichen durch die spezifische
Absorptionsrate (SAR) begrenzt wird. Das Plateau 28 besitzt
eine mittige Nichtlinearität,
die im späteren
rekonstruierten Bild zwar keine Artefakte, aber störende Intensitätsschwankungen
hervorruft.
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Um
größere Patientenabschnitte
vermessen zu können
ist insbesondere bei kurzen Messvolumen M, begrenzt durch immer
kürzer
werdende Magnetbohrungen (engl.: decreasing bore lengths) eine abschnittsweise
(blockweise) Abtastung notwendig, die entweder während einer kontinuierlichen
oder einer ebenso abschnittsweisen Tischverschiebung erfolgt. Die
abschnittsweise Abtastung erfolgt derart, dass zumindest zwei entlang
einer Ortsrichtung (Tischverschiebungsrichtung i. a. in Richtung
Patientenlängsachse)
gegeneinander verschobener und jeweils für sich begrenzter Ortsbereiche
angeregt und vermessen werden. Die gegenseitige Verschiebung erfolgt
(wie aus 3 zu ersehen ist) vorteilhafterweise
so, dass eine bestmögliche
Angrenzung des jeweiligen Plateaus FOV, 28 der HF-Anregungsprofile
S der jeweiligen Ortsbereiche OB gegeben ist, da eigentlich nur
die Plateaubreite dem interessierenden FOV entspricht. Dies impliziert
jedoch eine Überlappung der
jeweiligen Flankenbereiche 27 des einen Slab-Profils S2
mit den entsprechenden Rändern
der angrenzenden Plateaubereiche der benachbarten Slab-Profile S1,
S3, was bei Phasen- bzw. Orts-Kodierung allein in den interessierenden
FOV's (in den Plateaubereichen)
starke Einfaltungen der Flanken 27 in den Randbereich eines
um ein FOV bzw. um mehrere FOV's
(im Falle sehr flacher Flanken die als solche mehrere FOV's überstreichen)
verschobenen FOV's
generiert. Letztendlich führen
solche Einfaltungen zu extrem störenden
Bildinhomogenitäten
in besagter Ortsrichtung und zwar in allen kombinierten Plateau-Abschnitten, d. h.
also über das
sich aus allen Teil-FOV-Abschnitten
zusammensetzende Gesamt-FOV des gesamten interessierenden Plateaubereichs.
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Die
Vorgehensweise nach dem Stand der Technik um die Einfaltungen und
damit diese Bildinhomogenitäten
zu reduzieren bzw. zu eliminieren wurde in der Beschreibungseinleitung
ausführlich
dargelegt.
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Demgegenüber besteht
die vorliegende Erfindung nun darin, die zur Artefakt-Eliminierung
notwendige Überabtastung
aller HF-Anregungsprofile
S durch Aufstellen und Lösen
eines die Bild gebungsproblematik wiedergebenden bzw. gut beschreibenden
algebraischen Gleichungssystems zu ersetzen. Die mathematische Lösung dieses
Gleichungssystems führt
zu einer Menge von einfaltungsfreien Zielwerten, die sich letztendlich auf
die gewünschte
einfaltungs-befreite FOV-Kombination abbilden lässt.
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Das
algebraische Gleichungssystem stellt ein lineares Gleichungssystem
dar und lässt
sich schreiben als
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Hierbei
gelten die Definitionen wie folgt:
- z
- ist die Koordinate
in Orts-Kodierrichtung, Tischverschiebungssrichtung sowie Phasenkodierrichtung,
- S(z)
- ist das (die Zielwerte
modulierende) Schichtprofil des HF-Anregungspulses (auch als Slab-Profil
bzw. Modulationsfunktion bezeichnet),
- I(z)
- stellt die Intensität der einfaltungsfreien
Zielwerte dar, d. h. das gewünschte
artefaktfreie Bild über
alle Teil-FOV's.
- Jn(z)
- ist die zum Block
n/zur Schicht n gehörige
gemessene Intensitätsverteilung
inklusive der Einfaltungen durch Überlappung von benachbarten
FOV-Messwerten; Jn(z) erstreckt sich allerdings
nur über
eine Bereich von zn ± FOV / 2.
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Die Überlappung
selbst wird in der Summe über
m ( Σ / m) berücksichtigt,
wobei m-Werte ≥ 2
nur sinnvoll sind für
Slab-Profile deren Überlappung
sich auf Grund sehr flacher Flanken über mehr als über zwei
benachbarte FOV's
erstreckt.
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Das
Gleichungssystem ist folgendermaßen zu interpretieren:
Jn(z) sind die eigentlichen Messwerte, die
sich zusammensetzen aus den Kernresonanz-Signalen des jeweiligen
FOV-Bereiches (zn ± FOV / 2),
welche jedoch mit dem HF-Schichtprofil (Slab-Profile S(z)) moduliert
sind. Aufgrund der Abweichung von einem klarem Rechteck-Profil 23 erfährt das
Slab-Profil eine Ausdehnung über
das eigentliche zentrale FOV hinaus und moduliert (nimmt Einfluss
auf) weitere Schichten n, was durch die weiteren Summenterme ( Σ / m)
berücksichtigt
wird. Wegen seines modulierenden Charakters wird das HF-Schicht-Profil
bzw. Slab-Profil im weiteren Verlauf verallgemeinernd als „Modulations-Funktion" bezeichnet. Solange
die Anzahl an Messwerten zumindest der Anzahl der unbekannten und
daher zu ermittelnden einfaltungsfreien Zielwerte I(z) entspricht,
solange ist das Gleichungssystem lösbar, vorausgesetzt die Modulationsfunktion
S(z) ist bekannt.
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Wie
die Modulationsfunktion S(z) ermittelt wird sei hier nicht beschrieben.
Es sei jedoch bemerkt, dass eine solche Modulationsfunktion nicht
ausschließlich
durch das Schichtprofil (die Flipwinkelverteilung) eines ortsselektiven
HF-Anregungspulses
gegeben sein muss, sondern ihr durchaus auch andere modulierende
Anteile anderer technischer Herkunft überlagert sein können. Derartige
Anteile können
beispielsweise Sensitivitätsprofile
beteiligter (möglicherweise
in einem Spulen-Array angeordneter) lokaler Sende- und/oder Empfangs-Spulen in dem entsprechenden
Ortsbereich OB sein, wie sie auch in herkömmlichen PPA-Bildgebungsverfahren
zur Messzeit-Reduktion
durch Reduktion zeitaufwendiger Phasenkodierschritte Verwendung
finden.
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Um
die Schichtprofil-Anteile einer Modulationsfunktion S zu ermitteln
wäre es
z. B. möglich
ein einziges HF-Schicht-Profil überabzutasten.
Da sich die HF-Schichtprofile (Slab-Profile) der unterschiedlichen Schichten
n nur wenig unterscheiden ist es sinnvoll und effizient ein einmal
ermitteltes Slab-Profil als Modulationsfunktion für alle weiteren
Schichten zu verwenden. Weiterhin sei bemerkt, dass es vorteilhaft sein
kann bei der Berechnung der Einfaltungen die Kenntnis redundanter
Objektinformation in den Überlappungsbereichen
zu berücksichtigen.
Grundsätzlich
ist das HF-Schichtprofil durch die verwendete HF-Pulsform auch analytisch
ermittelbar. Weiterhin ist es denkbar, dass durch die Verwendung
von Information aus mehreren HF-Empfangskanälen durch Verwendung von Methoden
analog zur parallelen Bildgebung eine Simultanschätzung von
I(z) und S(z) möglich
wird.