DE102007001236A1 - Verfahren zur Herstellung einer Positioniervorrichtung für stereotaktische Operationen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung einer Positioniervorrichtung für stereotaktische Operationen Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer individuell an einen Patienten angepassten Positionierungsvorrichtung (5) zum Aufsetzen auf eine dafür vorgesehene am Schädel (8) des Patienten fixierte Lokalisatorplatte (1), die mindestens eine Aussparung (2) im Inneren aufweist, wobei die Positionierungsvorrichtung (5) über einen länglichen Einführkanal (6) verfügt, durch den Instrumentd/oder innerhalb des Schädels (8) bringbar sind, mit folgenden Schritten: - Aufnahme von Bildern des Schädelinneren mit Hilfe eines dreidimensionalen bildgebundenen Verfahrens, - Festlegung der Form der Positionierungsvorrichtung (5) und der Anordnung des Einführkanals (6) mit Hilfe einer dafür geeigneten Software und - Anfertigen der Positionierungsvorrichtung (5) über ein automatisiertes Verfahren. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Positionierungsvorrichtung (5).

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Positionierungsvorrichtung, wie sie insbesondere für stereotaktische Operationen verwendet werden kann. Des Weiteren betrifft die Erfindung die Positionierungsvorrichtung selbst sowie ein Set, das die Positionierungsvorrichtung umfasst.
  • Stereotaktische Operationen sind Eingriffe am Gehirn, bei denen über ein kleines Bohrloch im Schädel Hirnstrukturen millimetergenau aufgesucht werden können. Solche Operationen können beispielsweise dazu dienen, einen Hirntumor zu entfernen bzw. zu behandeln. Ein weiterer Einsatzzweck ist die Behandlung von Bewegungsstörungen, wie der Parkinson-Krankheit, eines Tremors oder Dystonien. Die Parkinson-Krankheit oder der sog. essentielle Tremor werden durch rhythmische Entladungen von Nervenzellen in tiefen Hirnregionen, beispielsweise dem Thalamus verursacht. Eine Möglichkeit der Behandlung, ein sogenannter neuroablativer Eingriff, besteht darin, an der betreffenden Stelle des Gehirns eine Sonde zu platzieren und ein kleines Loch in die Struktur zu brennen, um die das Zittern auslösenden Nervenzellen zu zerstören. Ein solcher Eingriff wird auch Thalamotomie genannt.
  • Eine Alternative besteht in den sogenannten neuromodulatorischen Eingriffen, bei denen eine Schrittmachersonde an der entsprechenden Stelle des Gehirns eingesetzt wird. Auf diese Weise können bestimmte Hirnregionen wie der Nucleus subthalamicus elektrisch gereizt werden, woraufhin die Nervenzellen vorübergehend ihre Funktion einstellen.
  • Bei den genannten Behandlungsmethoden ist es von entscheidender Bedeutung, dass der Kopf des Patienten sowohl bei der Untersuchung als auch bei der Behandlung selbst exakt fixiert wird. Insbesondere ist dabei darauf zu achten, dass bei jeder Fixierung des Kopfes des Patienten exakt die gleiche Position wieder hergestellt wird, da anderenfalls die aufgenommen Daten nicht reproduzierbar sind. So wird häufig nach Festlegung des Kopfes mit Hilfe eines bildgebenden Verfahrens wie der Computertomographie eine Schichtaufnahme des Schädels erzeugt, mit deren Hilfe der genaue Behandlungsort, etwa der Ort, an dem sich der Tumor befindet, festgelegt wird. Schon geringfügige Abweichungen bei der Fixierung des Kopfes können dazu führen, dass bei der Behandlung der genaue Behandlungsort verfehlt wird oder die zuvor durchgeführten Messungen nicht exakt reproduzierbar sind. Es bedarf keiner weiteren Erläuterung, dass bereits kleine Abweichungen in einem Organ wie dem Gehirn fatale Konsequenzen haben können.
  • In der Regel geht man bei der Fixierung des Kopfes so vor, dass der Kopf des Patienten an mehreren Stellen über einen Metallring verschraubt wird. Diese Methode ist sehr belastend und schmerzhaft für den Patienten und führt dennoch nicht immer zum gewünschten Ergebnis, insbesondere bei Patienten, denen es schwer fällt, sich über einen längeren Zeitraum nicht zu bewegen, beispielsweise Kindern.
  • Ausgehend vom vorbeschriebenen Stand der Technik stellt sich daher die Aufgabe, eine Positionierungsvorrichtung sowie ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Positionierungsvorrichtung zur Verfügung zu stellen, mit dessen Hilfe sich die zielgenaue Einwirkung von medizinischen Instrumenten am Behandlungsort im Gehirn des Patienten deutlich vereinfachen läßt.
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung einer individuell an einen Patienten angepassten Positionierungsvorrichtung zum Aufsetzen auf eine dafür vorgesehene am Schädel des Patienten fixierte Lokalisatorplatte, die mindestens eine Aussparung im Inneren aufweist, wobei die Positionierungsvorrichtung über einen länglichen Einführkanal verfügt, durch den Instrumente den Behandlungsort am Schädel und/oder innerhalb des Schädels bringbar sind, mit folgenden Schritten:
    • – Aufnahme von Bildern des Schädelinneren mit Hilfe eines dreidimensionalen bildgebenden Verfahrens,
    • – Festlegung der Form der Positionierungsvorrichtung und der Anordnung des Einführkanals mit Hilfe einer dafür geeigneten Software und
    • – Anfertigen der Positionierungsvorrichtung über ein automatisiertes Verfahren.
  • Der erfindungswesentliche Gedanke besteht darin, die Lokalisatorplatte für einen längeren Zeitraum am Schädel des Patienten zu fixieren und auf diese Weise einen Fixpunkt zu schaffen, wobei die Festlegung des genauen Behandlungsortes nicht nur absolut, sondern insbesondere auch relativ zum durch die Lokalisatorplatte geschaffenen Fixpunkt erfolgt. Die mit Hilfe des Verfahrens hergestellte, individuell auf den Patienten abgestimmte Positionierungsvorrichtung wird nach ihrer Herstellung bei der eigentlichen Behandlung, die nicht mehr Gegenstand dieser Erfindung ist, auf die Lokalisatorplatte aufgesetzt, wobei der als Teil der Positionierungsvorrichtung ausgebildete Einführkanal exakt so ausgerichtet ist, dass durch ihn eingeführte Instrumente zum Behandlungsort gelangen. Die mehrfache, exakte Fixierung des Kopfes des Patienten während der Untersuchungen und der Behandlung wird somit überflüssig, so dass zum einen dem Patienten wiederholte schmerzhafte Therapieschritte erspart bleiben und zum anderen die Positionierung der Instrumente bei der Behandlung zusätzlich verbessert wird.
  • Dadurch, dass man einen Fixpunkt am Schädel des Patienten geschaffen hat, ist es letztlich nur noch erforderlich, die genaue Lage des Behandlungsortes relativ zur als Fixpunkt dienenden Lokalisatorplatte zu bestimmen. Im Stand der Technik hingegen war es notwendig, die Position des Behandlungsortes in Bezug auf die genaue Lage des Schädels im Raum zu bestimmen. Dies ist bei Verwendung der erfindungsgemäßen Positionierungsvorrichtung nicht mehr notwendig, so dass auf eine Fixierung des Kopfes bei Diagnose und Behandlung verzichtet werden kann bzw. diese weit weniger exakt sein muß.
  • Die Lokalisatorplatte ist so beschaffen, dass sie eine Aussparung im Inneren aufweist, so dass nach Aufsetzen der Positionierungsvorrichtung der Einführkanal der Positionierungsvorrichtung in dieser Aussparung mündet. Entsprechend kann nach Bohren eines kleinen Loches im Schädel ein Instrument durch den Einführkanal der Positionierungsvorrichtung, die Ausnehmung innerhalb der Lokalisatorplatte und das Bohrloch bis hin zum Behandlungsort geführt werden. An der Positionierungsvorrichtung wird insbesondere die genaue Position des Einführkanals sowie der Winkel, in dem der Einführkanal in Bezug auf die Schädeloberfläche verläuft, anhand der vom Schädelinneren aufgenommenen Bilder genau festgelegt. Die Basis der Positionierungsvorrichtung ist so beschaffen, dass sie auf die Lokalisatorplatte aufsetzbar ist. Die Positionierungsvorrichtung setzt sich somit aus einer hinsichtlich ihrer Form relativ festgelegten Basis sowie einem von Patient zu Patient deutlich variierenden Einführkanal zusammen. Die zunächst am Schädel fixierte Lokalisatorplatte muß lediglich ungefähr im Bereich des Behandlungsortes angebracht werden, eine exakte Ausrichtung erübrigt sich jedoch, da diese letztlich über die Positionierungsvorrichtung erfolgt.
  • Die Software zur Festlegung der Form der Positionierungsvorrichtung und der Anordnung des Einführkanals sollte eine Software sein, die Bilder vom Schädelinneren zur Verfügung stellt, wobei in diesen Bildern auch die Lokalisatorplatte zu erkennen ist. Mit Hilfe der aufgenommenen Bilder, die den Schädelinhalt aus verschiedenen Perspektiven zeigen, kann ein behandelnder Arzt den Behandlungsort, etwa den Ort, an dem sich der Tumor befindet, erkennen, woraufhin mit Hilfe der Software errechnet werden kann, auf welchem Weg ein medizinisches Instrument von der Lokalisatorplatte zum Behandlungsort führbar ist. Die Verlängerung dieses Weges nach außerhalb des Kopfes stellt letztlich die Anordnung des Einführkanals dar. Das Erkennen des Behandlungsortes kann auch bereits im Vorfeld des hier beschriebenen Verfahrens erfolgen. Da der Einführkanal länglich, beispielsweise zylindrisch oder kegelig mit einem inneren Hohlraum ausgebildet ist, wird durch Festlegung des Einführkanals relativ zur Lokalisatorplatte letztlich auch die Linie festgelegt, entlang derer ein durch den Einführkanal in den Schädel eingeführtes Instrument an den Behandlungsort gelangt. Wichtig ist hierbei selbstverständlich noch, dass der Innendurchmesser des Einführkanals der Positionierungsvorrichtung in etwa gleich groß oder nur unwesentlich größer ist als der Durchmesser der zur Einführung in den Schädel bestimmten medizinischen Instrumente, da anderenfalls der genaue Winkel, entlang dessen das Instrument eingeführt wird, nicht mehr genau festgelegt wäre.
  • Nachdem die Form der Positionierungsvorrichtung und die Anordnung des Einführkanals über die verwendete Software festgelegt wurde, erfolgt die Anfertigung der Positionierungsvorrichtung über ein automatisiertes Verfahren, wobei es sich üblicherweise um ein Rapid-Prototyping-Verfahren oder ein vergleichbares Verfahren handelt. Derartige Verfahren dienen dazu, computergesteuert Werkstücke aus einem Rohmaterial entsprechend einer festgelegten Form herauszuarbeiten. Solche Verfahren sind hinlänglich bekannt und dem Fachmann geläufig.
  • Üblicherweise wird die Lokalisatorplatte mit Hilfe von Schrauben, normalerweise sogenannten Osteosyntheseschrauben, am Schädel des Patienten fixiert. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass die Lokalisatorplatte praktisch unverrückbar an der gleichen Position des Schädels verbleibt, bis sie schließlich nach erfolgreicher Behandlung wieder entfernt werden kann. Zur Fixierung sollten mindestens drei, vorzugsweise vier Osteosyntheseschrauben verwendet werden. Mit Hilfe solcher im Bereich der Medizintechnik hinlänglich bekannten Osteosyntheseschrauben läßt sich die Lokalisatorplatte so am Schädel des Patienten befestigen, dass er nach dem Eingriff von der angebrachten Lokalisatorplatte praktisch nichts mehr verspürt. Vor dem Anbringen der Lokalisatorplatte wird der Schädel in diesem Bereich üblicherweise rasiert.
  • Die Lokalisatorplatte kann grundsätzlich unterschiedliche Formen aufweisen, beispielsweise quadratisch sein. Wichtig ist dabei selbstverständlich, dass innerhalb der Lokalisatorplatte noch eine Ausnehmung vorhanden ist, durch die letztlich Instrumente geleitet werden können. Zumeist ist die Lokalisatorplatte leicht gewölbt, um sich der ebenfalls gewölbten Form des Schädels anzupassen. Die Schrauben zur Fixierung am Schädel können sich insbesondere im Bereich der Ecken der Lokalisatorplatte befinden.
  • Die Lokalisatorplatte ist üblicherweise aus Metall gefertigt, vorzugsweise aus Titan oder einer Titanlegierung. Grundsätzlich ist es vorteilhaft, wenn die Lokalisatorplatte aus einem Material gefertigt ist, das mit Hilfe des verwendeten bildgebenden Verfahrens gut erkennbar ist. So ist etwa Titan ausreichend opak, um bei Aufnahme der Bilder mit Hilfe von Computertomographie (CT) gut sichtbar zu sein. Grundsätzlich können selbstverständlich auch andere Materialien, insbesondere Metalle, für die Fertigung der Lokalisatorplatte eingesetzt werden, die ähnliche Eigenschaften aufweisen.
  • Bei dem bildgebenden Verfahren handelt es sich zumeist um Computertomographie (CT), welches sich als Standardverfahren für die Vorbereitung stereotaktischer Operationen herausgestellt hat. Ebenso denkbar ist jedoch als bildgebendes Verfahren die Magnetresonanz (MR) oder auch die Anwendung anderer Verfahren wie der Ventrikulographie.
  • Die Positionierungsvorrichtung wird zweckmäßigerweise aus biokompatiblem Kunststoff hergestellt. Der Kunststoff sollte zum einen zur Verwendung im medizinischen Bereich zugelassen sein und sich zum anderen möglichst gut mit Hilfe automatisierter Verfahren wie dem Rapid-Prototyping bearbeiten lassen. Schließlich muß der Kunststoff ausreichend formstabil sein, um den Einführkanal dauerhaft festzulegen.
  • Damit bei der Behandlung die Lage der Positionierungsvorrichtung an der Lokalisatorplatte genau festgelegt ist, ist es sinnvoll, sie an der Lokalisatorplatte fixierbar auszubilden. Beispielsweise kann die Positionierungsvorrichtung an ihrer bei der Benutzung der Lokalisatorplatte zugewandten Seite über Fixierungsstifte verfügen, die in dafür vorgesehene Ausnehmungen innerhalb der Lokalisatorplatte einsteckbar sind. Die Positionierungsvorrichtung kann auch an der Lokalisatorplatte anschraubbar sein, wodurch ebenfalls die relativen Positionen zueinander festgelegt werden. Grundsätzlich sind verschiedenste Arten von Fixierungsmöglichkeiten zwischen Positionierungsvorrichtung und Lokalisatorplatte denkbar, die dem Fachmann hinlänglich geläufig sind. So kann etwa, anstatt die Positionierungsvorrichtung mit Fixierungsstiften zu versehen, auch die Lokalisatorplatte Fixierungsstifte aufweisen und die Positionierungsvorrichtung über entsprechende Aufnahmen verfügen.
  • Die Lokalisatorplatte kann auch so ausgebildet sein, dass sie über Abstandshalter am Schädel des Patienten fixierbar ist. Entsprechend weist die Lokalisatorplatte nach Fixierung, beispielsweise Anschraubung, einen kleinen Abstand zur Schädeldecke auf, was insofern sinnvoll sein kann, als auf diese Weise etwas Raum geschaffen wird, um die Kopfhaut an der zu behandelnden Stelle aufklappen zu können. Nach der Behandlung kann die Kopfhaut dann wieder zurückgeklappt und vernäht werden. Ggf. kann hierfür auch die Lokalisatorplatte selbst über eine Art Klappe verfügen, an der die Kopfhaut vorübergehend fixiert wird und die zusammen mit der Kopfhaut bei der Behandlung zur Seite klappbar ist.
  • Des Weiteren kann die mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellte Positionierungsvorrichtung insbesondere im Bereich des Einführkanals so ausgestaltet sein, dass sie über Anschlussmöglichkeiten für weitere Aufsätze verfügt. Dies kann dazu dienen, verschiedene Instrumente durch den Einführkanal zum Behandlungsort zu bringen. Darüber hinaus ist es auch möglich, vor Einführen des eigentlichen medizinischen Instruments zunächst kleinere Hülsen in den Einführkanal einzubringen, um den Innendurchmesser des Einführkanals so weit zu verkleinern, dass anschließend Innendurchmesser und Außendurchmesser des medizinischen Instruments so weitgehend übereinstimmen, dass eine zielgerichtete Einbringung des Instruments möglich ist. Auf diese Weise kann der Einführkanal auf medizinische Instrumente unterschiedlichen Durchmessers abgestimmt werden.
  • Neben dem beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren betrifft die Erfindung auch die Positionierungsvorrichtung selbst, die nach einem solchen Verfahren hergestellt ist, wobei die Positionierungsvorrichtung individuell an einen Patienten angepaßt ist, über einen länglichen Einführkanal verfügt und an einer am Schädel des Patienten fixierten Lokalisatorplatte festlegbar ist. Schließlich betrifft die Erfindung auch ein Set aus Positionierungsvorrichtung und Lokalisatorplatte.
  • Die Erfindung wird beispielhaft anhand der nachfolgenden Figuren näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 eine Lokalisatorplatte in der Draufsicht;
  • 2 eine Positionierungsvorrichtung mit Einführkanal in perspektivischer Darstellung und
  • 3 die schematische Darstellung einer stereotaktischen Operation mit Hilfe einer erfindungsgemäß hergestellten Positionierungsvorrichtung.
  • In 1 ist die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Lokalisatorplatte 1 in der Draufsicht dargestellt. Die Lokalisatorplatte 1 verfügt in der Mitte über eine Ausnehmung 2, die hier, ebenso wie die Lokalisatorplatte 1 selbst, quadratisch ist. Im Bereich der Ecken verfügt die Lokalisatorplatte 1 über Löcher 3, durch die Osteosyntheseschrauben hindurchführbar sind, um die Lokalisatorplatte 1 schließlich am Schädel anzuschrauben. Darüber hinaus verfügt die Lokalisatorplatte 1 über insgesamt vier Aufnahmen 4, in die entsprechende Fixierungsstifte 7 der Positionierungsvorrichtung 5 einsteckbar sind, um die Position der Positionierungsvorrichtung 5 gegenüber der Position der Lokalisatorplatte 1 genau festzulegen.
  • In 2 ist die erfindungsgemäße Positionierungsvorrichtung 5 dargestellt, die über einen länglichen Einführkanal 6 verfügt. Dieser ist hier leicht kegelig dargestellt, kann jedoch grundsätzlich genauso gut beispielsweise zylindrisch sein. Durch das Innere des Einführkanals 6 kann ein dafür vorgesehenes medizinisches Instrument hindurchgeführt werden, das bei der eigentlichen Behandlung, bei der die Positionierungsvorrichtung 5 auf der Lokalisatorplatte 1 fixiert ist, durch die Positionierungsvorrichtung 5, die Ausnehmung 2 in der Lokalisatorplatte 1 und durch das in den Schädel gebohrte Loch bis an den Behandlungsort im Gehirn geführt werden kann. Schließlich verfügt die Positionierungsvorrichtung 5 über insgesamt vier Fixierungsstifte 7, von denen hier lediglich die beiden vorderen dargestellt sind, die in die dafür vorgesehenen Aufnahmen 4 innerhalb der Lokalisatorplatte 1 eingreifen können, um die Positionierungsvorrichtung 5 sicher an der Lokalisatorplatte 1 festzulegen.
  • In 3 ist eine stereotaktische Operation mit Hilfe der erfindungsgemäß hergestellten Positionierungsvorrichtung 5 schematisch dargestellt, wobei die Operation nicht mehr Teil der Erfindung ist und nur die Verwendbarkeit der Positionierungsvorrichtung 5 verdeutlichen soll. Auf der Schädeldecke 8 ist die Lokalisatorplatte 1 mit Hilfe von Schrauben fixiert, auf der sich wiederum die individuell an die Behandlung des Patienten angepasste Positionierungsvorrichtung 5 befindet. Die Fixierung der Positionierungsvorrichtung 5 gegenüber der Lokalisatorplatte 1 erfolgt wiederum über kleine Fixierungsstifte. Die Positionierungsvorrichtung 5 verfügt des Weiteren über einen Einführkanal 6, durch den ein medizinisches Instrument 9 in das Schädelinnere eingeführt werden kann, bis die Spitze des Instrumentes 9 den Behandlungsort (auch als „Region of Interest", ROI bezeichnet) erreicht. Bei dem medizinischen Instrument 9 kann es sich beispielsweise um eine Biopsienadel, eine Sonde zur Thermokoagulation oder ein Instrument zum Einbringen einer Schrittmachersonde handeln. Durch die individuelle Fertigung der Positionierungsvorrichtung 5 einschließlich des Einführkanals 6 wird die Linie, entlang der das medizinische Instrument 9 eingeführt wird, exakt festgelegt, so dass der Behandlungsort 10 genau erreicht wird. Typischerweise wird mit Hilfe der Software zur Festlegung der Form der Positionierungsvorrichtung 5 auch die Strecke festgelegt, die das medizinische Instrument 9 bis zum Behandlungsort 10 hineingeführt werden muß.

Claims (15)

  1. Verfahren zur Herstellung einer individuell an einen Patienten angepassten Positionierungsvorrichtung (5) zum Aufsetzen auf eine dafür vorgesehene am Schädel (8) des Patienten fixierte Lokalisatorplatte (1), die mindestens eine Aussparung (2) im Inneren aufweist, wobei die Positionierungsvorrichtung (5) über einen länglichen Einführkanal (6) verfügt, durch den Instrumente (9) an den Behandlungsort (10) am Schädel (8) und/oder innerhalb des Schädels (8) bringbar sind, mit folgenden Schritten – Aufnahme von Bildern des Schädelinneren mit Hilfe eines dreidimensionalen bildgebenden Verfahrens, – Festlegung der Form der Positionierungsvorrichtung (5) und der Anordnung des Einführkanals (6) mit Hilfe einer dafür geeigneten Software und – Anfertigen der Positionierungsvorrichtung (5) über ein automatisiertes Verfahren.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lokalisatorplatte (1) mit Schrauben am Schädel (8) des Patienten fixierbar ist.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lokalisatorplatte (1) aus Metall besteht.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Lokalisatorplatte (1) aus Titan oder einer Titanlegierung besteht.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das bildgebende Verfahren ein Computertomographie-Verfahren ist.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das bildgebende Verfahren ein Magnetresonanzverfahren ist.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Positionierungsvorrichtung (5) aus einem biokompatiblen Kunststoff besteht.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Positionierungsvorrichtung (5) an der Lokalisatorplatte (1) fixierbar ist.
  9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Positionierungsvorrichtung (5) an der Lokalisatorplatte (1) anschraubbar ist.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Lokalisatorplatte (1) über Abstandshalter am Schädel (8) des Patienten fixierbar ist.
  11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Einführkanal (6) der Positionierungsvorrichtung (5) über Anschlussmöglichkeiten für Aufsätze verfügt.
  12. Positionierungsvorrichtung, hergestellt nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Positionierungsvorrichtung (5) individuell an einen Patienten angepasst ist, über einen länglichen Einführkanal (6) verfügt und an einer am Schädel (8) des Patienten fixierten Lokalisatorplatte (1) festlegbar ist.
  13. Positionierungsvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Positionierungsvorrichtung (5) aus einem biokompatiblen Kunststoff besteht.
  14. Positionierungsvorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Positionierungsvorrichtung (5) über Anschlussmöglichkeiten für Aufsätze verfügt.
  15. Set, bestehend aus einer Positionierungsvorrichtung (5) nach einem der Ansprüche 12 bis 14 und einer Lokalisatorplatte (1), die am Schädel (8) eines Patienten fixierbar ist und mindestens eine Aussparung (2) im Inneren aufweist.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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