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Die
Erfindung betrifft einen Kraftwagen mit zwei an einer Fahrzeugseite
hintereinander angeordneten Fahrzeugtüren und wenigstens einem Fahrzeugsitz
der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
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Ein
derartiger Kraftwagen ist beispielsweise bereits aus der
DE 10 2004 022 706
A1 als bekannt zu entnehmen, welcher an beiden Fahrzeugseiten hintereinander
angeordnete Fahrzeugtüren
aufweist, über
welche Fahrzeugsitze erreichbar sind. Dabei ist die vordere Fahrzeugtür aus einer
Schließ-
in eine Offenstellung verschwenkbar, während die hintere Fahrzeugtür als Schwenkschiebetür ausgebildet
ist und zum Bewegen aus einer Schließ- in eine Offenstellung in
Fahrzeuglängsrichtung
nach hinten verschoben werden kann. Die Fahrzeugsitze, welche über die
zugehörige
Fahrzeugtür
zu erreichen sind, können
zum Erleichtern eines Ein- oder Aussteigens aus dem Kraftwagen um
eine im Wesentlichen vertikale Schwenkachse um 30 bis 60 Grad quer
zur Fahrzeuglängsrichtung
verschwenkt werden.
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Als
nachteilig an diesem bekannten Kraftwagen ist dabei der Umstand
anzusehen, dass das Ein- oder Aussteigen in beengten Parksituationen
wie beispielsweise Garagen oder Tiefgaragen dennoch vergleichsweise
unkomfortabel ist.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Kraftwagen der eingangs
genannten Art so zu verbessern, dass ein komfortableres Ein- und Aussteigen
ermöglicht
ist.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch
einen Kraftwagen mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und
nicht-trivialen Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Um
einen Kraftwagen zu schaffen, welcher ein komfortableres Ein- und
Aussteigen in beengten Parksituationen ermöglicht, ist es erfindungsgemäß vorgesehen,
dass die zwei Fahrzeugtüren
als in entgegengesetzte Richtungen in die Offenstellung zu bewegende
Schiebetüren
ausgebildet sind, welche in den jeweiligen Schließstellungen
unmittelbar aneinander angrenzen. Mit anderen Worten ist der erfindungsgemäße Kraftwagen
ohne B-Säule
ausgebildet und erlaubt daher durch die in entgegengesetzte Richtungen
zu öffnenden
Fahrzeugtüren
das Freigeben einer durchgängigen
und besonders großzügigen Türöffnung,
wodurch ein besonders bequemes Ein- und Aussteigen auch unter beengten
räumlichen Bedingungen
gewährleistet
ist.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand
der Zeichnungen, in welchen gleiche oder funktionsgleiche Elemente
mit identischen Bezugszeichen versehen sind. Dabei zeigen:
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1 eine
schematische Seitenansicht des Kraftwagens gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
wobei die beiden seitlichen Fahrzeugtüren in den jeweiligen Schließstellungen
gezeigt sind;
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2 eine
schematische Seitenansicht des Kraftwagens gemäß 1, wobei
die beiden seitlichen Fahrzeugtüren
in entgegengesetzte Richtungen in die jeweiligen Offenstellungen
bewegt sind;
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3 eine
schematische Seitenansicht des Kraftwagens gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel,
wobei die beiden seitlichen Fahrzeugtüren in den jeweiligen Schließstellungen
gezeigt sind;
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4 eine
schematische Seitenansicht des Kraftwagens gemäß 3, wobei
die beiden Fahrzeugtüren
in entgegengesetzte Richtungen in die jeweiligen Offenstellungen
bewegt sind;
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5 eine
schematische seitliche Schnittansicht des Kraftwagens entlang der
in 4 gezeigten Schnittlinie V-V, wobei ein Fahrzeugsitz
aus der Fahrzeuglängsrichtung
in eine quer hierzu ausgerichtete Stellung verschwenkt ist; und
in
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6 eine
schematische und ausschnittsweise Seitenansicht einer Schiebeführung gemäß 3 und 5,
mittels welcher die seitlichen Fahrzeugtüren zu bewegen sind.
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1 zeigt
einen als Stufenhecklimousine ausgeführten Kraftwagen gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel
in schematischer Seitenansicht. Dabei sind die zwei seitlichen Fahrzeugtüren 10a,
b in ihren jeweiligen Schließstellungen
gezeigt, in welchen sie unmittelbar aneinander angrenzen. Es ist dabei
zu betonen, dass anstelle von Stufenhecklimousinen auch andere Ausführungsformen
des Kraftwagens, wie beispielsweise Kombis (3, 4),
Vans oder dergleichen denkbar sind. Ebenfalls denkbar ist, dass
die Fahrzeugtüren 10a,
b sowie die zugeordneten Fahrzeugsitze 16a, b (2) nur
an einer oder an beiden Seiten des Kraftwagens vorgesehen sind.
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2 zeigt
den Kraftwagen gemäß 1 in schematischer
Seitenansicht, wobei die beiden seitlichen Fahrzeugtüren 10a,
b aus den in 1 gezeigten Schließstellungen
in entgegengesetzte Richtungen in ihre zugeordneten Offenstellungen
bewegt sind. Das Bewegen der beiden Fahrzeugtüren 10a, b erfolgt
dabei unabhängig
voneinander und im Wesentlichen parallel gegenüber der Karosserie des Kraftwagens,
wodurch die Türöffnung 12 besonders flexible
und mit geringem Raumbedarf freigegeben werden kann. Das Bewegen
der beiden Fahrzeugtüren 10a,
b wird dabei vorliegend mittels miteinander zusammenwirkender, tür- und karosserieseitig
angeordneter Schiebeführungen 14 (siehe 6)
bewerkstelligt, deren Funktionsweise im Folgenden näher erläutert werden
wird. Dabei können
jedoch auch alternative Bewegungsmechanismen zum Bewegen der Fahrzeugtüren 10a,
b vorgesehen sein. Die beiden Fahrzeugtüren 10a, b geben dabei
in den Offenstellungen die Türöffnung 12 annähernd vollständig frei.
Aufgrund des Fehlens einer B-Säule
ist somit ein besonders komfortables Ein- bzw. Aussteigen aus dem
Kraftwagen ermöglicht.
Jeder der beiden Fahrzeugtüren 10a,
b ist dabei ein Fahrzeugsitz 16a, b zugeordnet. Um einen
optimalen Benutzungskomfort zu bieten, können die beiden Fahrzeugsitze 16a,
b verschiedentlich verstellt werden. Dies umfasst beispielsweise
eine Höhenverstellung
gemäß den Doppelpfeilen IIa bzw. IIb,
eine Verstellung der Lehnenneigung gemäß Doppelpfeil IIc sowie
eine Weitenverstellung in Fahrzeuglängsrichtung gemäß Doppelpfeil IId.
Zusätzlich
sind beide Fahrzeugsitze 16a, b aus der hier abgebildeten
und in Fahrzeuglängsrichtung
ausgerichteten ersten Stellung in eine quer hierzu ausgerichtete
zweite Stellung zu verschwenken, welche in Zusammenschau mit 5 erkennbar
ist. Dabei kann jedoch auch vorgesehen sein, dass nur einer der
beiden Fahrzeugsitze 16a, b verschwenkbar ausgebildet ist.
Um ein besonders komfortables Ein- und Aussteigen zu gewährleisten,
können Schwenkwinkel
von bis zu 90 Grad oder mehr vorgesehen sein. Weiterhin kann auch
eine Verstellbarkeit der Sitzflächenneigung
vorgesehen sein, wodurch eine weitere Erhöhung des Komforts gegeben ist.
Die Fahrzeugsitze 16a, b können manuell und/oder elektromotorisch
verstellbar ausgebildet sein.
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3 zeigt
in schematischer Seitenansicht ein zweites Ausführungsbeispiel des Kraftwagens, welcher
vorliegend als Kombi ausgebildet ist. Auch hier sind zwei seitliche
Fahrzeugtüren
in 10a, b vorgesehen, welche wie in 1 als in
entgegengesetzte Richtungen zu bewegende Schiebetüren ausgebildet
sind und in den gezeigten Schließstellungen unmittelbar aneinander
angrenzen.
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4 zeigt
den Kraftwagen gemäß 3, wobei
die beiden Fahrzeugtüren 10a,
b gemäß den Doppelpfeilen IV aus
den Schließstellungen
in die jeweiligen Offenstellungen bewegt sind. Wie bereits im vorherigen
Ausführungsbeispiel
beschrieben, kann auch beim vorliegenden Kraftwagen aufgrund des Fehlens
einer B-Säule
eine besonders große
Türöffnung 12 freigegeben
und ein besonders komfortables Ein- und Aussteigen ermöglicht werden.
Auch im vorliegenden Beispiel können
dazu die beiden Fahrzeugsitze 16a, b entsprechend den Doppelpfeilen IVa–e vielfältig in
Höhe, Neigung
und Position verändert
werden. Zusätzlich
zu den gezeigten Einstellmöglichkeiten
in Fahrzeuglängs-
bzw. Fahrzeughochrichtung können
die beiden Fahrzeugsitze 16a, b auch in eine quer zur Fahrzeuglängsrichtung
ausgerichtete Stellung zum Erleichtern eines Ein- oder Aussteigens
verschwenkt werden (5).
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5 zeigt
in einer schematischen Schnittansicht den Kraftwagen gemäß 4 entlang
der Schnittlinie V-V, wobei der vordere Fahrzeugsitz 16a um
90° in eine
quer zur Fahrzeuglängsrichtung
ausgerichtete Stellung verschwenkt ist. Die folgenden Ausführungen
gelten dabei sinngemäß für beide Fahrzeugtüren 10a,
b bzw. Fahrzeugsitze 16a, b. Wie bereits erwähnt, kann
der Fahrzeugsitz 16a in vielfältiger Weise gemäß den Doppelpfeilen Va–d in seiner Position
und Neigung optimal an die jeweiligen Bedürfnisse unterschiedlicher Fahrgäste angepasst werden.
Die vordere Fahrzeugtür 10a ist
dabei im vorliegenden Ausführungsbeispiel
mit einer rahmenlosen Seitenscheibe 18a versehen, welche
gemäß dem Doppelpfeil Ve in
die Fahrzeugtür 10a versenkbar
ist. Dies kann sowohl manuell als auch mittels elektrischer Fensterheber
oder dergleichen bewerkstelligt werden. Weiterhin umfasst die Fahrzeugtür 10a einen
Seitenairbag 20, durch welchen eine erhöhte Unfallsicherheit gewährleistet
ist. Ebenso kann die Fahrzeugtür 10a weitere
Sicherheitseinrichtung wie Versteifungen oder dergleichen umfassen.
Der Kraftwagen umfasst weiterhin eine vorliegend verchromt ausgebildete
Trittleiste 22, in welcher eine Beleuchtungseinrichtung 24 angeordnet
ist. Die Beleuchtungsvorrichtung 24 umfasst als Leuchtmittel eine
Mehrzahl von Leuchtdioden, welche verschiedene Vorteile wie Wartungsfreiheit,
hohe Lebensdauer und geringer Stromverbrauch bieten. Vorzugsweise wird
dabei die Beleuchtungseinrichtung 24 bei jedem Öffnen der
Fahrzeugtür 10a automatisch
eingeschaltet bzw. nach dem Schließen der Fahrzeugtür 10a ausgeschaltet,
wodurch insbesondere bei Nacht oder in schlecht beleuchteten Tiefgaragen
das Ein- oder Aussteigen aus dem Kraftwagen zusätzlich erleichtert wird. Dabei
kann es ebenfalls vorgesehen sein, dass die Beleuchtungseinrichtung 24,
beispielsweise mittels einer auswechselbaren Blende oder dergleichen,
den jeweiligen Markenschriftzug oder individualisierbare Muster
wie Sterne, Kreise oder Ähnliches anzeigt.
Ebenso kann vorgesehen sein, dass die Beleuchtungseinrichtung 24 verschiedenfarbige
Leuchtdioden oder alternative Leuchtmittel umfasst. Eine zusätzliche
Erhöhung
des Komforts wird dadurch erzielt, dass das Bewegen der Fahrzeugtüren 10a,
b und/oder das Ein- und Ausschalten der Beleuchtungseinrichtung 24 fernbedienbar
ist. Um ein Bewegen der Fahrzeugtüren 10a, b mit möglichst
geringem Raumbedarf bewerkstelligen zu können, werden die Fahrzeugtüren 10a,
b zunächst über eine Führungseinrichtung 26 im
Wesentlichen parallel zur Karosserie des Kraftwagens aus der Schließstellung in
eine Zwischenstellung verfahren und dann mittels der zugeordneten
Schiebeführungen 14a,
b in die jeweiligen Offenstellungen bewegt.
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6 zeigt
die Schiebeführung 14 gemäß 2 und 5 in
schematischer Seitenansicht. Die Schiebeführung 14 umfasst dabei
eine türseitige Schiebeführung 14a und
eine karosserieseitige Schiebeführung 14b,
welche über
ein gemeinsames Zahnrad 30 miteinander kämmen. Durch
Drehung des Zahnrads 30 gemäß den Doppelpfeilen VIa,
b werden die türseitige
und die karosserieseitige Schiebeführung 14a, b gemäß den Doppelpfeilen VIc,
d gegeneinander verschoben, wodurch die zugeordnete Fahrzeugtür 10a bzw. 10b aus
der Schließstellung
in die Offenstellung und zurück
bewegt wird.