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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung betrifft ein Zielführungsverfahren
und eine Anordnung zur Durchführung
eines solchen sowie ein entsprechendes Computerprogramm und ein
entsprechendes prozessorlesbares Speichermedium, welche insbesondere
in Verbindung mit einem Navigationssystem einsetzbar sind, um einen Nutzer
des Zielführungsverfahrens
hinsichtlich der Routenplanung umfassend zu informieren und entsprechende
Entscheidungsmöglichkeiten
in die Hand zu geben.
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Stand der Technik
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Heutige
Navigationssysteme, wie beispielsweise aus
US 5 291 412 A bekannt, berechnen
die kürzeste,
schnellste oder "optimale" (in der Regel eine
Mischung dieser beiden Kriterien) Route von der aktuellen Fahrzeugposition
zum gewünschten
Ziel. Dabei werden aktuelle Verkehrsmeldungen berücksichtigt,
so dass Systeme mit entsprechender TMC-Anbindung (TMC = Traffic
Message Channel) Staus umfahren können, wenn die Ausweichroute günstiger
ist. Der Fahrer entscheidet sich vor der Fahrt, auf welcher Art
von Route (schnellste oder kürzeste
beziehungsweise optimale) er geführt
werden möchte.
Er erhält
dann in jeder Fahrsituation genau eine optimale Fahrempfehlung.
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Auch
wenn der Fahrer an einer Kreuzung theoretisch mehrere gegebenenfalls
fast gleichwertige Fahrmöglichkeiten
hat, weil zum Beispiel die Restfahrtzeit und die verbleibende Entfernung
zum Ziel nahezu gleich sind, wird ihm immer nur genau eine Fahranweisung
gegeben (bzw. keine Empfehlung gegeben, wenn er zum Beispiel auf
der Hauptstraße geradeaus
weiterfahren soll). Der Fahrer kann nicht einschätzen wie wichtig es ist, genau
diese Anweisung zu befolgen. Es wäre für ihn in manchen Situationen
interessant zu wissen, dass er auch ein alternatives Fahrmanöver möglicherweise
ohne großen Zeitverlust
ausführen
kann, weil er zum Beispiel gerade auf der linken Spur fährt und
rechts abbiegen soll, geradeaus aber durchaus auch eine mögliche Fahralternative
ist.
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Darüber hinaus
werden auch Navigationssysteme für
Fußgänger, Radfahrer,
Inlineskater oder andere Freizeitsportler zur Verfügung gestellt.
Derartige Navigationssysteme sind dann in der Regel auf mobilen
Endgeräten,
wie beispielsweise Personal Digital Assistants (PDA), elektronischen
Reiseführern oder
Mobiltelefonen, installiert. Die für die herkömmliche Fahrzeugnavigation
beschriebenen Nachteile treten prinzipiell auch bei Navigationssystemen
für diese
Nutzergruppe auf.
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Darstellung der Erfindung, Aufgabe, Lösung, Vorteile
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Es
ist somit die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Zielführungsverfahren
und eine Anordnung zur Durchführung
eines solchen sowie ein entsprechendes Computerprogramm und ein
entsprechendes prozessorlesbares Speichermedium bereitzustellen,
welche die oben genannten Nachteile vermeiden und insbesondere Informationen über alternative
Zielführungen
geben.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale in den Ansprüchen
1, 27, 28 und 29 gelöst.
Zweckmäßige Ausgestaltungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
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Ein
besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Zielführungsverfahrens unter Verwendung
eines Navigationssystems bzw. Zielführungssystems besteht darin,
dass ein Nutzer des Zielführungsverfahrens über alternative
Strecken (= Routen) informiert wird. Dies wird dadurch erreicht,
dass zusätzlich
mindestens eine Manöverempfehlung
oder Orientierungsempfehlung durch das Navigationssystem ausgegeben
wird. Im weiteren wird der Begriff Manöverempfehlung im Sinne von „Fahrempfehlung" und/oder „Orientierungsempfehlung" verwendet und schließt damit
auch Gehempfehlungen, Skate, Bewegungs- und Orientierungsempfehlungen
für die angegebenen
Nutzergruppen und Verwendungen ein. Bevorzugt werden die Manöverempfehlungen
zu einem Entscheidungspunkt gegeben, an denen der Nutzer sich entscheiden
muss welchen Weg er an dieser Wegverzweigung oder Orientierungspunkt nehmen
möchte.
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Erfindungsgemäß werden
als alternative Strecken nur die alternative Strecken zu dem Zeitpunkt
betrachtet, die sich an dem anstehenden Entscheidungspunkt im Streckenverlauf
unterscheiden. Dabei ist die Hauptstrecke die bevorzugte Route zum (Haupt)ziel.
Bevorzugt dadurch, dass die berechnete Route zum Ziel den vorgegebenen
Kriterien am besten geneigt, oder der Nutzer diese Route vorgegeben hat
oder der Nutzer einer durch das Navigationssystem vorgeschlagenen
Route folgt indem er den Fahranweisungen folgt.
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Bei
der Nutzung des erfindungsgemäßen Zielführungsverfahrens
in Fahrzeugen, wie beispielsweise Kraftfahrzeugen, Motorrädern, aber
auch Fahrrädern,
kann durch Kenntnis möglicher
Alternativen darüber
hinaus die Fahrsicherheit erhöht
werden, denn der Fahrzeugführer
kann in Abhängigkeit der
Verkehrssituation entscheiden, welcher Zielführung er folgen möchte, beispielsweise
die Alternative "Geradeausfahren" dem "Rechtsabbiegen" vorziehen, wenn
er sich gerade auf der linken Fahrbahnspur befindet und hohes Verkehrsaufkommen herrscht.
Eine analoge Situation für
Fußgänger besteht
zum Beispiel darin, dass der Fußgänger nicht weiß, wie wichtig
es ist, gerade jetzt die Straße
zu überqueren
(deren Ampel vielleicht rot ist oder die viel Verkehr aufweist)
oder ob er auf dem Alternativweg diese Ampel ohne (größeren) Zeitverlust
vermeiden kann. Diese Erhöhung
der Sicherheit und/oder des Komforts wird dadurch erreicht, dass
in Abhängigkeit
von vorgebbaren Kriterien und deren Schwellwerten Fahrhinweise für mehr als
eine Fahrtroute durch das Fahrzeugnavigationssystem ausgegeben werden.
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Auch
für einen
Ortskundigen könnte
es eine interessante Information sein, dass er auch auf anderen
Strecken nahezu zeitgleich ans Ziel kommt. Er könnte dann zum Beispiel unterschiedliche
Strecken ausprobieren und etwas mehr Abwechslung auf seinen Routinefahrten
erleben, was unter Umständen wieder
zu höherer
Aufmerksamkeit im Verkehr führt. Spannend
könnte
für ihn
auch die Frage sein, ob die optimale Strecke wirklich optimal ist
oder ob er vielleicht mit einer schlechter bewerteten Strecke doch mal
besser fährt.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, dass Manöverempfehlungen für mindestens
eine weitere Strecke mit gleichem Ziel ausgegeben werden. Die in
der Regel mindestens zwei Manöverempfehlungen
umfassen dabei Manöverempfehlungen
zu mindestens zwei Strecken, zum Beispiel eine Strecke, die hinsichtlich
der vorgegebenen Routenkriterien und/oder -optionen optimal ist (auch
als Hauptstrecke bezeichnet), und mindestens eine zu dieser alternative
Strecke. Unter Routenkriterien oder -optionen werden dabei allgemein
alle die Routenausprägung
beeinflussenden Parameter verstanden wie kurz, schnell, risikoarm,
Meide-Optionen, persönliche
Statistik, Dynamisierung, Risikoabwägung, schöne Strecken, POI-haltige Strecken,
etc.
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In
einer weiteren Ausführungsform
gelten bei gleichem Ziel für
die alternativen Strecken die gleichen Routenkriterien und/oder
-optionen wie für
die Hauptstrecke. Die alternative Strecke ist dann z.B. die zweitkürzeste oder
zweitschnellste Strecke. Es können
aber auch andere Bewertungskriterien genutzt werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
werden zum gleichen Ziel die Manöverempfehlungen
zu einer alternativen Strecke mit anderen Routenkriterien oder -optionen
gegeben, zum Beispiel mit oder ohne Maut, mit oder ohne TMC, für die kürzeste oder schnellste
oder optimale Route, etc. Das heißt, dass mindestens eine alternative
Strecke mit jeweils verschiedenen Routenkriterien und/oder -optionen
berechnet wird.
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Vorteilhafterweise
werden für
die Berechnung von Alternativrouten verschiedene Gewichtungen von
Fahrmanövern
vorgegeben. So kann zum Beispiel vorgegeben werden, dass bei der
Berechnung der Alternativstrecken U-Turns vermieden werden, oder
dass bei der Berechnung der Alternativstrecken das erste oder die
ersten Straßenstück(e) z.B.
zur Vermeidung von Blockumfahrungen der Hauptstrecke vermieden werden.
Es kann sich als vorteilhaft erweisen, wenn die Vermeidung eine
völlige
Vermeidung ist. Alternativ wird eine Vermeidung durch eine Verschlechterung
der oder ungünstige Bewertung
dieses/dieser Straßenstücke(s) erreicht, wobei
für einen
Nutzerkreis wie Fußgänger, Inlineskater,
Radfahrer, etc. auch Feldwege, Plätze, Parks, Treppen, etc. als "Straßenstück" zu verstehen sind.
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Es
ist auch vorgesehen, dass Manöverempfehlungen
im Vergleich zur Referenzstrecke, die mit einer (fest) vorgegebenen
Referenzeinstellung berechnet wird, ausgegeben werden.
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Eine
andere bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung sieht vor, dass, wenn der Nutzer kein Ziel ausgewählt hat
und mindestens ein nutzertypisches Ziel (zum Beispiel häufige Ziele)
von der aktuellen Position erreichbar ist, dann mindestens eine Manöverempfehlung
für die
Strecke zu dem jeweils erreichbaren nutzertypischen Ziel gegeben
wird.
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Eine
andere bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung sieht vor, dass Manöverempfehlungen für Strecken
zu verschiedenen Zielen oder einer Gruppe von Zielen ausgegeben
werden. Bei solchen unterschiedlichen Zielen kann es sich beispielsweise um
Strecken zu (unterschiedlichen)
- – Ortschaften,
- – Parkhäusern,
- – Hotels,
- – Sehenswürdigkeiten
(Points of Interest, POIs),
- – Tankstellen
und/oder
- – Restaurants
handeln.
Die Ziele liegen dabei z.B. entweder entlang einer Strecke (z.B.
Sehenswürdigkeiten,
Tankstellen) oder in der Nähe
eines Ortes (z.B. Parkhäuser,
Hotels) oder in einem Gebiet (z.B. Region oder Naturschutzgebietes)
oder werden auf Grund der Situation durch das Navigationssystem
selbst bestimmt (z.B. Tankstellen wenn der Kraftstoffvorrat zur
Neige geht)
Typischerweise, aber nicht notwendigerweise, wird ein
Ziel, z.B. das Hauptziel und damit die Hauptstrecke durch den Nutzer
bestimmt. Die weiteren Ziele bestimmt - – entweder
der Nutzer durch ein oder mehrere Zielbeschreibungen, die Einzelziele
bestimmen und/oder mehrere Ziele z.B. durch Auswahl einer POI-Kategorie
oder
- – das
Navigationssystem durch Vorgaben z.B. werksseitig, oder
- – sie
werden durch einen Dritten (z.B. einem Diensteanbieter z.B. Google,
via Telematikservice z.B. als „Werbehinweise") vorgegeben oder
- – durch
ein externes Zusatzgerät
(PND, PDA, Notebook, Telematikeinheit, Mobilfunkgerät, ...)
eingespeist.
und mindestens ein variables Ziel oderwird
vom Navigationssystem ausgewählt.
Die Auswahl kann durch den Nutzer durch Vorgaben von z.B. der Kategorie
eingeschränkt
werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
werden, wenn der Nutzer kein Ziel ausgewählt hat und mindestens zwei
nutzertypische Ziele von der aktuellen Position erreichbar sind,
dann Manöverempfehlungen
für die
Strecken zu den jeweils erreichbaren nutzertypischen Zielen gegeben
(zum Beispiel eine Kreuzung, von der aus es links nach München, rechts nach
Stuttgart geht). Die nutzertypischen Ziele sind z.B. Ziele aus dem
Zielspeicher oder Addressbuch.
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Ganz
allgemein wird das Zielführungsverfahren
auf einem mobilen Endgerät
wie z.B. einem Mobiltelefon, einem Personal Digital Assistant (PDA), Smartphone
oder Personal Navigation Device (PND) installiert und/oder in ein
Fahrzeugnavigationssystem integriert sein. Das Zielführungsverfahren
kann daher durch die verschiedensten Nutzer, wie beispielsweise
Fahrzeugführer,
Radfahrer, Inlineskater und/oder Fußgänger, eingesetzt werden. Bei
den Manöverempfehlungen
handelt es sich um Fahranweisungen für Fahrzeugführer oder aber um Zielführungen
für Fußgänger, Radfahrer
oder Inlineskater, etc..
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Bei
der Auswahl der Fahrtstrecken können darüber hinaus
weitere Streckenauswahlkriterien herangezogen werden. So sind für Motorradfahrer
beispielsweise kurvige Strecken spannend und gehören zu einer schönen Strecke,
allerdings nur bei trockenem Wetter. Bei Regen sollten diese als
Risiko vermieden werden. Für
Gespannfahrer (Wohnwagen, Anhänger)
oder LKWs sind Wendemanöver
auf engen Straßen,
Steigungen und Gefälle
ein Risiko und damit zu vermeiden. Eine beispielhafte Ausführungsform
der Erfindung sieht daher Eingabe- (sofern keine entsprechende Sensorik
vorhanden ist) und Bewertungsmöglichkeiten
für derartige
Auswahlkriterien, wie beispielsweise Streckeneigenschaften und/oder
Wetterverhältnisse,
vor.
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Die
für Fahrzeugnavigationssysteme
vorstehend angeführten
Gesichtspunkte gelten im Wesentlichen auch für Navigationssysteme, die von
Fußgängern oder
anderen sich mit geringerer Geschwindigkeit bewegenden Nutzern verwendet
werden. Andererseits erweist es sich als vorteilhaft, einige Besonderheiten,
die bei dieser Nutzergruppe auftreten, in den verschiedenen Ausführungsformen
zu berücksichtigen.
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Ein
erster Aspekt besteht darin, dass bei dieser Nutzergruppe die Anzeige
bzw. Ausgabe der Streckenempfehlungen unkritischer ist, weil zum
Beispiel ein Fußgänger problemlos
stehen bleiben kann. Daher können
ihm auch mehr Informationen gegeben werden, weil er sich nicht parallel
so stark auf den Verkehr konzentrieren muss. Dennoch macht es wenig
Sinn, ihn mit Informationen zu überhäufen, so dass
Alternativvorschläge
auch hier nur gemacht werden sollten, wenn die Alternativen keine
signifikant größeren Zeitdauern
oder Wegstrecken bedeuten. Statt z.B. 5 km, die bei einem Fahrzeug
akzeptabel wären,
wären hier
beispielsweise eher 300 m akzeptabel, ein prozentualer Anteil von
5% macht ebenfalls Sinn.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Zielführungsverfahrens
ist vorgesehen, dass Manöverempfehlungen
in Abhängigkeit
von vorgebbaren Ausgabekriterien ausgegeben werden. Als vorteilhaft
erweist es sich dabei insbesondere, wenn vor Ausgabe der Manöverempfehlung als
Ausgabekriterien die für
das Zurücklegen
der Strecke benötigte
Zeit und/oder deren Länge
ausgewertet werden. Die Ausgabekriterien werden als Differenz und/oder
Quotient zur Hauptstrecke oder zur Referenzstrecke ausgewertet.
Von besonderem Vorteil ist es dabei, wenn für die Ausgabekriterien Schwellwerte
vorgegeben werden. Diese Schwellwerte können beispielsweise relativ
zu Routenlänge und/oder
Fahrtzeit bzw. Gehzeit und/oder absolut vorgegeben werden. Vorteilhafterweise
wird das Auswertungsergebnis mit Bezug zu den Manöverempfehlungen
dargestellt, z.B. an der Manöverempfehlung
die für
die alternative Strecke benötigte
Differenzzeit und/oder -strecke zur Hauptstrecke.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Zielführungsverfahrens
ist darüber
hinaus vorgesehen, dass an vorgebbaren Kreuzungen für eine vorgebbare
Anzahl von Abgängern
(das heißt
von alternativen Fahrt- oder Gehrouten) die für das Zurücklegen der Reststrecken jeweils
benötigte
Zeit (Restzeit) und/oder die Reststreckenlängen ausgegeben werden. Dabei
kann vorgesehen sein, für
alle Abgänger
die Rest(fahr)zeiten und/oder die (Fahrt)Routenlängen auszugeben. Alternativ
können
aber auch für
Kreuzungen mit drei oder mehr Abgängern die Rest(fahr)zeiten
und/oder die (Fahrt)Routenlängen
für (Fahrt)Routen
mit den beiden oder drei oder sogar noch mehr besten Bewertungen
ausgegeben werden. Die Vorgaben für die Kreuzungen, an denen
Fahrzeugführern
Fahrhinweise zu alternativen Fahrtrouten ausgegeben werden, können vorsehen,
dass Restfahrzeiten und/oder Fahrtroutenlängen für alternative Fahrtrouten an Kreuzungen
ausgegeben werden, von denen
- – mindestens
eine Bundesstraße
und/oder
- – mindestens
eine Landstraße
abzweigt.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Zielführungsverfahrens
ist vorgesehen, dass zu den Manöverempfehlungen
Informationen und/oder die Manöverempfehlungen
in Abhängigkeit
zu Routenkriterien und/oder -optionen, das heißt z.B. in Abhängigkeit
vom Vorhandensein. von Maut, Verkehrsstörungen, Tunneln, Brücken, Gefahrenpunkten,
Sehenswürdigkeiten (schöne Route),
... ausgegeben werden. Vorzugsweise werden diese Informationen in
Form von Symbolen und/oder Icons mit Bezug zur Manöverempfehlung
angezeigt. Ist z.B. auf der Hauptstrecke eine Verkehrsstörung oder
ein Tunnel, dann wird bevorzugterweise eine Manöverempfehlung zu einer alternativen
Strecke ohne Verkehrsstörung
oder ohne Tunnel gegeben und z.B. mit Bezug zur Manöverempfehlung
auf der Hauptstrecke ein Icon für
Verkehrsstörung
oder ein Tunnelsymbol angezeigt oder akustisch ausgegeben (z.B. „Achtung,
die Hauptstrecke enthält
eine Verkehrsstörung/einen
Tunnel.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Zielführungsverfahrens
sieht vor, dass die Schwellwerte der Kriterien und/oder die zu berücksichtigenden
Routenkriterien oder -optionen durch Nutzereingriff veränderbar
und/oder auswählbar
sind.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Zielführungsverfahrens sieht
vor, dass die Reihenfolge der Ausgabe der Manöverempfehlungen und/oder die
bevorzugte Darstellung durch die Bewertung der Strecken bestimmt wird.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Zielführungsverfahrens sieht
vor, dass Navigations- bzw. Manöverempfehlungen
akustisch und/oder visuell ausgegeben werden. Es können dabei
beispielsweise akustisch Manöverempfehlungen
für eine
Strecke und visuell Manöverempfehlungen
für mehrere
Strecken ausgegeben werden. Als besonders vorteilhaft erweist es
sich bei visueller Ausgabe, wenn die Manöverempfehlungen in Abhängigkeit
der Bewertung in unterschiedlicher Gestaltung, unterschiedlichen
Farben, Graustufen und/oder unterschiedlichen Helligkeitsstufen
ausgegeben werden. Dies ist insbesondere vorteilhaft für Fahrzeugführer, da
bei einer Ausgabe der Fahrhinweise mit entsprechenden Hervorhebungen
die Situation durch den Fahrzeugführer leicht mit einem Blick erfassbar
ist, so dass seine Aufmerksamkeit vom Verkehrsgeschehen möglichst
wenig abgelenkt wird.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird darauf hingewiesen, dass bestimmte Manöver einen großen Umweg
und/oder Zeitverlust bedeuten, so dass diese im Gegensatz zu gleichwertigen
Alternativen vom Nutzer gezielt vermieden werden können – es werden
sozusagen „negative" Manöverempfehlungen
gegeben.
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Eine
Anordnung zur Durchführung
eines Zielführungsverfahrens
nach der Erfindung umfasst mindestens einen Chip und/oder Prozessor
und ist mit einem Navigationssystem kombiniert und derart eingerichtet,
dass Manöverempfehlungen
für mindestens
zwei Strecken durch das Navigationssystem ausgegeben werden.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Anordnung
sieht vor, dass die Anordnung ein mobiles Endgerät, wie beispielsweise ein Mobiltelefon,
ein Personal Digital Assistent (PDA), Smartphone oder Personal Navigation
Device (PND) oder dergleichen, umfasst. Damit wird es insbesondere
auch Fußgängern, Radfahrern
oder anderen Nutzern, die nicht standardmäßig über ein Navigationsgerät verfügen, ermöglicht,
die Erfindung zu nutzen.
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Eine
andere bevorzugte Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Anordnung
sieht vor, dass die Anordnung mit einem Fahrzeugnavigationssystem
kombiniert ist.
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Ein
erfindungsgemäßes Computerprogramm ermöglicht es
einer Datenverarbeitungseinrichtung, nachdem es in den Speicher
der Datenverarbeitungseinrichtung geladen worden ist, ein Zielführungsverfahren
unter Verwendung eines Navigationssystems durchzuführen, wobei
Manöverempfehlungen
für mindestens
zwei Strecken durch das Navigationssystem ausgegeben werden.
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Solche
Computerprogramme können
beispielsweise (gegen Gebühr
oder unentgeltlich, frei zugänglich
oder passwortgeschützt)
downloadbar in einem Daten- oder Kommu nikationsnetz bereitgestellt
werden. Die so bereitgestellten Computerprogramme können dann
durch ein Verfahren nutzbar gemacht werden, bei dem ein Computerprogramm nach
Anspruch 24 aus einem elektronischen Datennetz, wie beispielsweise
aus dem Internet, auf eine an das Datennetz angeschlossene Datenverarbeitungseinrichtung
heruntergeladen wird.
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Um
Fußgängern oder
Inlineskatern Manöverempfehlungen
erfindungsgemäß zu geben
oder ein Kraftfahrzeug erfindungsgemäß zu führen ist vorgesehen, ein prozessorlesbares
Speichermedium einzusetzen, auf dem ein Programm gespeichert ist, das
es einer Datenverarbeitungseinrichtung ermöglicht, nachdem es in den Speicher
der Datenverarbeitungseinrichtung geladen worden ist, ein Zielführungsverfahren
unter Verwendung eines Navigationssystems durchzuführen, wobei
Manöverempfehlungen
für mindestens
zwei Strecken durch das Navigationssystem ausgegeben werden.
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Ein
besonderer Vorteil der Erfindung ist die (nahezu) zeitgleiche Darbietung
mehrerer nahezu gleichwertiger Fahranweisungen. Akustisch wird beispielsweise
die bessere Anweisung zuerst gesprochen, optisch werden beide Empfehlungen
zeitgleich angezeigt.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Nachstehend
wird die Erfindung an verschiedenen Ausführungsbeispielen anhand der
beigefügten
Zeichnung näher
erläutert.
Es zeigt:
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1 Darstellungen
von Möglichkeiten
für die
optische Ausgabe von Fahrhinweisen für mehrere Fahrtrouten.
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Bester Weg zur Ausführung der
Erfindung
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Es
wird die Erfindung nachfolgend anhand von verschiedenen Einsatzbeispielen
erläutert.
Beschrieben wird beispielsweise der Einsatz der Erfindung in Fahrzeugnavigationssystemen,
das heißt
in Navigationssystemen, welche in einem Pkw, Lkw, Motorrad oder
dergleichen integriert sind. Es werden weiterhin Aspekte von beispielhaften
Ausführungsformen
beim Einsatz der Erfindung in Navigationssystemen für Fußgänger, Radfahrer,
Inlineskater, Freizeitsportler oder dergleichen in größerem Detail beschrieben.
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Die
Beispiele beziehen sich auf turn-by-turn-Darstellungen, können jedoch
analog auf 2D- oder 3D-Darstellungen übertragen werden, das heißt, es kann
eine Darstellung in einem beliebigen Maßstab der 2- oder 3-dimensionalen
Karte verwendet werden, so dass der Fahrzeugführer eine größere Übersicht über den
unterschiedlichen Streckenverlauf erhält. (zum Beispiel 3D-Darstellungen der
Piktogramme mit Route oder im Videobild/Satellitenbild/Animation/Simulation/Foto.)
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Zur
Realisierung eines beispielhaften erfindungsgemäßen Systems genügt ein Navigationssystem,
wie es heute schon erhältlich
ist. Zur optischen und/oder akustischen Ausgabe der Manöverempfehlungen
und/oder Orientierungsempfehlungen können folgende Alternativen
vorgesehen sein:
- 1) An Entscheidungspunkten
z.B. an Kreuzungen werden für
die möglichen
Abgänger
die Restfahrtzeiten und/oder Entfernungen zum Ziel (optisch und/oder
akustisch) und/oder wichtige Streckenunterschiede als Icon (z.B:
Verkehrsstörungen) angegeben.
(In der Figur angedeutet dargestellt).
- 2) Um den Fahrer nicht mit Informationen zu überhäufen, werden Zeit und/oder
Entfernung nicht oder nur für
einen Teil der Abgänger
ausgegeben. Statt Zeit und/oder Entfernung auszugeben, wird eine
Rangfolge der Fahrtrouten gemäß einer
Bewertung festgelegt, und zum Beispiel optisch durch farbliche Kennzeichnung
deutlich gemacht (dunkle Strecken sind zu bevorzugen, helle sind schlechter,
kräftige
Farben werden bevorzugt, ungünstigere
Routen werden transparent dargestellt). Je nach Farbwert sieht der
Fahrer dann auf einen Blick, welche Möglichkeiten wirklich diskussionswürdig sind.
Alternativ kann auch mit Farben, Strichdicken, durchgezogener/gestrichelter Darstellung
etc. gearbeitet werden. Die Darstellung erfolgt dabei im Display
des Navigationssystems und/oder im Head-up-Display.
- 3) Dabei wird in einer weiteren Ausbildung eine besondere Kennzeichnung
für die
optimale, die kürzeste
und die schnellste Route erfolgen, zum Beispiel könnte jeweils
die gleiche Farbe verwendet werden.
- 4) Eine weitere Ausbildung arbeitet analog zur visuellen Darstellung
mit Lautstärke
oder Reihenfolge der Anweisung.
- 5) An den Entscheidungspunkten werden nur für die beiden "optimalsten" Abgänger die
Restfahrtzeiten und/oder Entfernungen zum Ziel angegeben. In einer
weiteren Ausbaustufe könnten
die Informationen für
alle "gleichwertigen" Abgänger bereitgestellt
werden, also unter Umständen
mehr als zwei.
- 6) Eine weitere alternative Ausgabeform sieht die oben angeführten Darstellungen
vor. Es erfolgt eine Ausgabe von Hinweisen zu alternativen Fahrtrouten,
aber nur an Entscheidungspunkten, für welche die Restfahrtzeiten
und Entfernungen dicht beieinander liegen. Ansonsten gibt es wie bisher üblich nur
eine eindeutige Empfehlung. Für die
Zeit- und/oder Entfernungsdifferenzen werden in diesem Falle geeignete
Schwellen definiert, zum Beispiel 2 Minuten oder 2 km. Die Schwelle könnte aber
auch (gegebenenfalls zusätzlich)
von der Reststrecke abhängen,
zum Beispiel ist ein Fahrer eher bereit, 500 km statt 495 km zu
fahren, während
er vermutlich nicht bereit ist, 10 km statt 5 km zu fahren. Eine
Ausführungsform
sieht vor, die Routenlänge
und Routenzeit zu berücksichtigen:
maximale Zeitdifferenz = Minimum (10% Restminuten, 5 Minuten), maximale
Entfernungsdifferenz = Minimum (10% Restkilometer, 5 km). Eine bevorzugte
beispielhafte Ausführungsform sieht
vor, dass der Fahrer diese Schwellen (bevorzugt in gewissen Grenzen)
mit beeinflussen kann oder, dass er diese Funktion auch komplett
abschalten kann. Dies passiert nicht automatisch durch die Schwellen
(0, 0), das heißt,
wenn sich Fahrzeit und Länge
für zwei
verschiedene Fahrtrouten nicht unterscheiden, weil es theoretisch denkbar
ist, dass zwei Strecken wirklich komplett gleichwertig sind. Neben
den oben genannten Schwellen werden auch für bestimmte Routenoptionen
Schwellen festgelegt, zum Beispiel kein Tunnel/Tunnel kürzer als
1 km oder keine Maut/Maut weniger als 2 Euro.
- 7) In einer speziellen Ausführungsform
werden U-Turns auf den Alternativrouten vermieden, so dass diese
nicht wieder unmittelbar auf die beste Route zurückführen.
- 8) In einer anderen speziellen Ausführungsform werde(n) der oder
die ersten Straßenstücke auf der
besten Route für
die Alternativrouten gesperrt, so dass im Nahfeld tatsächlich eine
gewisse Umgehung gefahren wird.
- 9) In einer weiteren beispielhaften Ausführungsform ist vorgesehen,
dass bei einer akustischen Ausgabe die Reihenfolge der Anweisungen und/oder
die Lautstärke
die
-
Unterscheidung
zwischen optimaler und suboptimaler Anweisung ermöglichen.
Bevorzugt erfolgt parallel eine visuelle Ausgabe von Informationen über alternative
Fahrtrouten. Eine andere beispielhafte Ausführungsform sieht vor, akustisch
nur eine Fahranweisung zu geben, dabei aber zum Beispiel durch ein
Füllwort
oder eine andere Sprachphrase, Tonhöhe, Gong/Ton, Stimme oder Ähnliches anzudeuten,
dass es (mindestens) eine ähnlichwertige
Alternative gibt. Dies könnte
der Fahrer dann bei Bedarf im Display optisch erfassen.
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Die
Routen zu unterschiedlichen Kriterien und/oder Optionen (kürzeste,
schnellste, optimale, interessanteste, schönste, risikoärmste) werden
in einer beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung farblich unterschiedlich dargestellt.
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Die
Erfindung beschränkt
sich in ihrer Ausführungsform
nicht auf die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsbeispiele.
Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, die von der erfindungsgemäßen Anordnung
und dem erfindungsgemäßen Zielführungsverfahren
auch bei grundsätzlich anders
gearteten Ausführungen
Gebrauch macht. Insbesondere sind beliebige Kombinationen aus den oben
erwähnten
Ausführungsbeispielen
möglich.