-
Die
Erfindung betrifft eine Schutzvorrichtung für längliche Körper, insbesondere für Kabel
oder dergleichen langgestreckte Gegenstände wie Kraftstoffleitungen,
Hydraulikschläuche,
Kabelbäume
und Ähnliches.
-
Aus
der
EP 1 258 346 A2 ist
eine Schutzummantelung für
langgestreckte biegsame Gegenstände,
insbesondere Kabel mit einem mehrschichtigen Aufbau aus zumindest
zwei miteinander verbundenen Vliesen bekannt. Die Vliese können hierbei
die unterschiedlichsten Vliese wie Quervliese, Kreuzvliese, Wirrvliese,
Malivliese oder ähnliche
Vliese sein. Die Vliese sind beispielsweise aus Polyester, Viskose oder
Polypropylen hergestellt, wobei diese Kombination aus zwei Vliesen
einen besonders guten Abriebschutz gewährleisten soll. Ähnliche
Vliese sind auch aus der
EP
1 258 346 A2 bekannt. Derartige Vliese haben sich in ihren
Anwendungsbereichen bewährt.
-
Aus
der
WO 01/84685 A1 ist
eine Wärmeschutzvorrichtung
für von
außen
zonal wärmebeaufschlagte,
langgestreckte Körper,
z. B. für
Leitungen in einem Kraftfahrzeug bekannt, wobei die Wärmeschutzvorrichtung
zumindest eine erste innere, dem Körper zugewandte, wärmebeständige Schutzschicht
sowie ein die zonal auftretende Wärme ableitendes und großflächig verteilendes
Mittel bekannt ist. Diese Wärmeschutzvorrichtung
ist insbesondere dreischichtig aufgebaut, wobei ein Kevlarschlauch zwischen
dem zu schützenden
Objekt und der ersten inneren, dem Körper zugewandten, wärmebeständigen Schutzschicht
angeordnet sein kann und eine weitere Schutzschicht gebildet ist,
die vorzugsweise anliegend die erste Schutzschicht
4 umgibt,
wobei die zweite Schutzschicht aus einem Drahtmaschengebilde ausgebildet
sein kann.
-
Es
ist ferner allgemein bekannt, beispielsweise im Kraftwagenbau längliche
Körper,
z. B. Hydraulik- oder Pneumatikleitungen bzw. Pneumatikschläuche oder
Kabelbäume
zum Schutz vor mechanischen Einflüssen, insbesondere zum Schutz
vor Abrieb und gegen Scheuern mit Kunststoffwellrohren zu ummanteln. Übliche Wellrohre
bestehen beispielsweise aus Polypropylen oder Polyamid und weisen eine
nur begrenzte thermische Belastbarkeit auf, sodass elektrische Leitungen,
Schläuche
oder dergleichen, welche beispielsweise in Fahrzeugen in der Nähe von Wärmequellen,
z. B. in der Nähe
von Turboladern, Abgasanlagen oder dergleichen verlegt sind, durch
solche Wellrohre nicht ausreichend vor Wärme geschützt sind. Ferner ist es bekannt
hochtemperaturfeste Wellrohre aus PTFE herzustellen oder die Isolierungen
der Leiterdrähte
hochtemperaturfest, z. B. aus einem Silikon oder PTFE-Material auszubilden.
Ferner ist es bekannt, in stark temperaturbeaufschlagten Bereichen
Abriebschutzvorrichtungen auch aus Glasseidenschläuchen auszubilden,
diese sind jedoch nicht resistent gegen scheuernde Belastung.
-
Bei
immer geringer werdenden Bauräumen in
den Motorräumen
von Kraftfahrzeugen sind die Belastungen der Schutzvorrichtungen
z. T. sehr komplex (Wärme-
und/oder Abrieb- und/oder Quetschung und/oder Scherung und/oder
Klappern), dass ein Versagen nicht mehr ausgeschlossen werden kann.
Ferner entsteht gerade bei weiter sich einengenden Räumen im
Vorderbau eines Kraftfahrzeuges immer mehr das Problem, dass bei
Unfällen
und einer damit einhergehenden, insbesondere starken Deformation
des Vorderbaus alle Bestandteile, d. h. auch alle elektrischen, Treibstoff-,
pneumatischen oder hydraulischen Leitungen gequetscht oder geschert
werden. Eine Verlegung derart, dass solche Leitungen bei der Verformung
nicht gefährdet
werden, ist immer weniger möglich.
-
Bei
solchen Unfällen
mit entsprechend starker Deformation des Vorderbaus werden insbesondere
elektrische Leitungen bzw. Kabel gequetscht, was zu einem Masseschluss
im Bereich der Quetschung oder Scherung durch die defekte Isolierung führt. Die
Folge hieraus ist häufig,
insbesondere wenn bei der gleichen Deformation auch Kraftstoffleitungen
beschädigt
werden, z. B. ein Fahrzeugbrand durch Funkenbildung.
-
Für diesen
Fall wurde bereits versucht, die Kabel möglichst stabil zu umhüllen. Diese
steifen Schutzvorrichtungen oder Umhüllungen sind aber bei der Montage
unerwünscht
und führen
oft zu einem Klappern und sind zudem meist nicht besonders temperaturfest.
Es ist bekannt, dass Aramidfasern eine hervorragende Zug- und ausreichende
Scherfestigkeit besitzen. Von Nachteil ist aber, dass diese Fasern
nicht UV-beständig
sind. Ferner sind Aramidfasern nur bis etwa 180° hitzebeständig. Aramidfasern lassen sich
zwar stricken und flechten, derartige Schläuche sind aber nicht verrundbar
und lassen sich so in vernünftiger
Weise nicht montieren. Die hierzu unter Verwendung derartiger Fasern
durchgeführten Versuche
waren Fehlschläge.
-
Aus
der
DE 103 29 857
A1 ist eine Schutzvorrichtung für Kabel und dergleichen bekannt,
welche sowohl bei hohen Scheuer- und Scherbelastungen als auch bei
hohen Temperaturen Kabel und Kabelbäume wirksam schützen soll.
Diese bekannte Vorrichtung weist einen radial dreischichtigen Aufbau mit
einer ersten inneren Schicht, einer zweiten intermediären Schicht
und einer dritten äußeren Schicht auf,
wobei die innere Schicht aus ei ner Mischung aus Glasseidenfäden und
Aramidfäden
aufgebaut ist, die mittlere Schicht aus einem Metallgestrick ausgebildet ist
und die äußere Schicht
aus einem Metall-/Aramidgestrick ausgebildet ist. Bei dieser Vorrichtung
ist von Vorteil, dass durch diesen Aufbau eine extrem hohe Belastbarkeit
erreicht wird. Zudem kann dieser Aufbau Wärme gut ableiten, besitzt aber
den Nachteil, dass bei wenig sorgfältiger Verarbeitung beim Anschlagen
an Kabel oder Kabelbäumen
an den Enden eine elektrische Kontaktierung mit Kabelschon und dergleichen
erfolgen kann, so dass es nicht zu Kriechströmen kommen kann.
-
Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Schutzvorrichtung mit einer hohen Scheuer-
und Scherfestigkeit, hoher elektrischer Durchschlagsfestigkeit mit einem
guten Zeitstandsverhalten bei dauerhaft hohen Temperaturen und einer
guten Montierbarkeit zu schaffen.
-
Die
Aufgabe wird mit einer Kabelschutzvorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
-
Vorteilhafte
Weiterbildungen sind in Unteransprüchen gekennzeichnet.
-
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
besitzt zumindest eine erste innere Schicht, eine darauf angeordnete
zweite wärmeableitende
Schicht und ggf. eine dritte Schicht, die beispielsweise ebenfalls
aus geflochten Glasseidenfasern oder einer Mischung aus Glasseidenfasern
und Kunststofffasern, z. B. Aramidfasern besteht.
-
Die
erfindungsgemäße Schutzvorrichtung besitzt
einen zumindest zweischichtigen ggf. dreischichtigen Aufbau. Die
innerste, am nächsten
zu dem zu schützenden
Objekt angeordnete Schutzschicht ist eine Schicht aus Glasseidenfasern
oder eine kombi nierte Schicht aus Glasseiden- und Kunststofffasern,
z. B. Aramidfasern. Die erste Schicht liegt insbesondere als gewirkter,
gestrickter, gewebter oder geflochtener Schlauch vor. Der Schlauch
ist rund und nahtlos oder aus einem ebenen Material mit Naht gefertigt.
-
Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die erste innere Schicht ein nahtlos geflochtener Schlauch aus
Glasseidenfasern oder einer Mischung aus Glasseiden und Kunststofffasern,
z. B. Aramidfasern.
-
Die
erfindungsgemäße erste
innere Schicht ist beispielsweise kreuzgeflochten, wobei die Kreuzflechtung
gegenüber
der Ringflechtung oder Spiralflechtung eine besonders homogene Faserverteilung ergibt.
-
Die
zweite Schicht ist eine Kunststoffschicht aus einem Silikonharz
und/oder einem Silikonkautschuk, wobei diese zweite Schicht zudem
Metallpulver bzw. Metallocene, Graphit, Metallpartikel wie Kupfer
oder Aluminiumpartikel enthält,
die in einer Matrix aus Silikonharz bzw. Silikonkautschuk oder einer
Mischung daraus eingebettet sind. Die Dicke der Schicht ist ≤ 0,3 mm und
kann auch aus einer Kunststofffolie, die mit entsprechenden metall-
oder anderen wärmeleitenden
Partikeln gefüllt
ist, ausgebildet sein. Wird eine derartige Folie verwendet, wird
der Glasseiden- oder Glasseiden- und Aramidschlauch, vorzugsweise
zunächst
mit einem Silikonharz bzw. einer Mischung aus einem Silikonharz
und einem Silikonkautschuk imprägniert.
-
Diese
Schicht bzw. diese Schichten sind bei einer vorteilhaften weiteren
Ausführungsform
mit Glasmikrokugeln oder Kunststoffkugeln gefüllt. Die Glasmikrokugeln oder
Kunststoffkugeln, z. B. aus PEEK, können zusätzlich mit einer Metallbe schichtung,
insbesondere einer Metallbedampfung ausgebildet sein. Zudem können die
Schichten, d. h. sowohl die erste als auch die zweite Schicht lipophob und
insbesondere ölabweisend/ölausschwitzend ausgebildet
sein.
-
Gegebenenfalls
kann eine zusätzliche Kunststofffolie
zur Abdeckung der zweiten Schicht vorhanden sein.
-
Um
die erste und die zweite Schicht herum ist ggf. eine dritte Schicht
angeordnet. Die dritte Schicht ist ebenfalls eine Schicht aus Fasern,
wobei diese Faserschicht aus Glasseiden- und/oder Kunststofffasern ausgebildet
sein kann. Als Kunststofffasern kommen die bekannten Kunststofffasern
in Betracht, beispielsweise Aramidfasern, LCP-Fasern (LCP = liquid
crystal polymer, Handelsname Vectran), Polyethenfasern, wie beispielsweise
Dyneema oder Polyamidfasern.
-
Die
dritte Schicht liegt insbesondere ebenfalls als gewirkter, gestrickter,
gewebter oder geflochtener Schlauch vor. Auch dieser Schlauch ist
rund und nahtlos oder aus ebenen Material mit Naht gefertigt. Auch
diese zweite Schlauchschicht ist mit einem Silikonharz bzw. einer
Silikonharz- oder Silikonkautschukmischung imprägniert, wobei diese Silikonharz- oder
Silikonkautschukmischung über
Zusätze,
wie Beschichtung der ersten Schicht bzw. die zweite Schicht besitzt.
Zudem können
ebenfalls Glasmikrokugeln oder Kunststoffhohlkugeln z. B. aus PEEK vorhanden
sein (PEEK = Polyetheretherketon).
-
Die
Erfindung wird im Folgenden beispielhaft anhand einer Zeichnung
erläutert.
Es zeigen dabei:
-
1:
stark schematisiert den erfindungsgemäßen Aufbau einer Schutzvorrichtung;
-
2:
einen vergrößerten stark
schematisierten Querschnitt durch einen Teilbereich, der ersten
dem Objekt zugewandten Schutzschicht.
-
Die
erfindungsgemäße Schutzvorrichtung 1 zum
Schutz eines zu schützenden
Objektes 2 ist ein langgestreckter Schlauch, welcher radial
dreischichtig mit einer ersten inneren Schicht 3, einer
zweiten intermediären
Schicht 4 und einer dritten äußeren Schicht 5 ausgebildet
ist. Die Schutzvorrichtung 1 kann sich über das gesamte zu schützende Objekt erstrecken
oder teilbereichsweise, insbesondere in Teilbereichen, in denen
neben einer hohen Temperaturbelastung auch eine hohe Scherbelastung
erwartet werden kann, angeordnet sein.
-
Die
erste innere Schicht (1 und 2) ist als
gewirkter, geflochtener, gestrickter oder gewebter Schlauchkörper ausgebildet.
Der Schlauchkörper
ist beispielsweise durch Rundwirken, Rundflechten, Rundstricken
oder Rundweben ausgebildet, so dass ein nahtloser Schlauch vorhanden
ist. Es ist jedoch grundsätzlich
auch möglich
den Schlauch aus ebenem Material mit einer Längsnaht zu fertigen. Insbesondere
wird der Schlauch durch Rundflechten erzeugt, wobei die Flechtstränge aus
aus Glasfilamenten bestehenden Glasseidenfäden 6 und gegebenenfalls
Kunststofffäden,
wie z. B. Aramidfilamenten bestehenden Aramidfäden 7 oder Dyneemafäden aufgebaut
sind. Die Glasfilamente können
aus einem E-Glas, aus einem D-Glas, einem R-Glas, einem S-Glas,
Basaltgarn, Quarzglas (Silicagarn) oder einem A-R-Glas, bevorzugt aus
einem E-Glas, hergestellt sein.
-
Vorzugsweise
sind die Glasfilamente des Glasseidenfadens 6 aus einem
E-Glas mit einer Dichte von beispielsweise ρ 2,6 g pro cm3 hergestellt.
Derartige Glasfilamente haben einen Erweichungspunkt im Bereich
zwischen etwa 770°C
und 990°C
und E-Glasfilamente
insbesondere bei ca. 845°C.
Eine Wärmebeständig keit
bei sonst unveränderten
Materialeigenschaften besitzen derartige Glasfilamente bis etwa
350 °C (D-Glas,
R-Glas, A-R-Glas,
S-Glas) sowie bis etwa 300°C
(E-Glas) und weisen bis zu Temperaturen von ca. 730 °C (D-Glas,
R-Glas, A-R-Glas) oder bis zu Temperaturen von ca. 600 °C (E-Glas)
keinen Verlust der Reißfestigkeitseigenschaften
auf.
-
Derartige
Glasfilamente besitzen eine relativ niedrige Wärmeleitfähigkeit λ von etwa 0,8 bis 1,2 W/mK,
insbesondere 1,0 W/mK. Die Zugfestigkeit derartiger Glasseidenfasern 6 liegt
bei etwa 2500 MPa bzw. 3400 MPa (E-Glas). Glasseide aus den genannten
Glasfilamenten ist außerdem
feuerbeständig
und unbrennbar. Die Glasfilamente entsprechen beispielsweise einer
Spezifikation 68 Dtex 2.
-
So
Aramidfäden
vorhanden sind, bestehen die Aramidfäden 7 aus einer Vielzahl
von Aramidfilamenten, welche zu einem Multifilament miteinander verzwirnt
sind. Vorzugsweise handelt es sich um eine Niedrigverzwirnung. Die
Aramidfilamente entsprechen beispielsweise einer Spezifikation Dtex
1610. Andere mögliche
Kunststofffäden 7,
wie z. B. Dyneemafäden
sind ebenfalls verzwirnt oder ein Monofilament.
-
Bevorzugt
werden die Glasseidenfäden 6 gestrickt
oder geflochten und insbesondere kreuzgeflochten. Werden Kunststofffasern,
wie Aramidfasern mit verwendet, werden die Glasseidenfäden und
die Kunststofffasern bzw. -fäden 7 gemeinsam
kreuzgeflochten. Bei der Kreuzflechtung ist von Vorteil, dass sich
gegenüber
der Rundflechtung oder Spiralflechtung eine sehr gute homogene Faserverteilung
ergibt, insbesondere der co-geflochtenen Faserbestandteile Glas
und Aramid. Der Kunststofffaser und insbesondere Aramidanteil in
dem kreuz-co-geflochtenen Schlauch liegt dabei zwischen 10 % und
50 % vorzugsweise bei 20 % bis 40 % und am meisten bevorzugt bei
30 % Erfindungsgemäß wurde herausgefunden,
dass bei einer Co-Kreuzflechtung nicht nur eine gute homogene Faserverteilung
erreicht wird, derartige Schläuche
lassen sich bis zu einem Anteil von maximal 50 % Aramid auch noch
verrunden.
-
Für eine Verrundung
wird die erste innere Schicht 3 imprägniert oder gelackt, damit
zwischen den Filamenten bzw. den Fäden ein mechanischer Verbund
ausgebildet wird und somit der Schlauch eine dauerhafte, im Querschnitt
rundliche Raumform erhält
und diese bei der weiteren Be- oder Verarbeitung beibehält.
-
Als
Imprägnierung 3a für die erste
Schicht 3 eignen sich Imprägnierungen auf Basis von PTFE, Silikon
oder Polyurethan, wobei die PTFE-Imprägnierung temperaturbeständig bis
etwa 260°C,
die Silikon-Imprägnierung
temperaturbeständig
bis etwa 220°C
und die Polyurethan-Imprägnierung
temperaturbeständig
bis etwa 155°C
ist. Vorteilhafterweise wird eine Imprägnierung aus einem Silikonharz
gewählt,
da eine pigmentierte Silikonharz-Imprägnierung zu einer UV-Stabilisierung
der Aramidfasern in dem co-kreuzgeflochtenen Schlauch führt (sofern Aramid
vorhanden ist). Die Imprägnierung
des Schlauchs bzw. ersten inneren Schicht erleichtert zudem die
Handhabbarkeit des Schlauchs, da an einer endseitigen Schnittkante
des Schlauchs die Fäden bzw.
Filamente durch die Imprägnierung
zusammengehalten werden und somit ein Ausfransen an den Enden des
Schlauchs zuverlässig
verhindert ist. Um eine Lichtschutzwirkung zu erzielen, kann die
Imprägnierung,
wie erwähnt,
eingefärbt
sein.
-
Vorzugsweise
ist die Imprägnierung
mit wärmeleitenden
Zusätzen
gefüllt,
wobei der Füllungsgrad
bis etwa 50 Gew.-% geht. Als Füllstoffe
werden beispielsweise Metallstäube
bzw. Metallocene, Metalloxyde, Metallstücke oder Graphit oder eine
Mischung aus den vorgenannten Materialien eingesetzt, gegebenenfalls
auch in Verbindung mit mineralischen Füllstoffen, insbesondere mineralischen
Füllstoffen,
die eine hohe Wärmeleitung
besitzen oder eine hohe Wärmekapazität besitzen,
wie z.B. Magnesiumoxyd. Zusätzlich
können
Mikroglashohlkugeln oder Kunststoffkugeln wie PEEK-Kugeln in der
Imprägnierung
vorhanden sein. Zudem können
auch Glasplättchen,
z. B. bis 0,4 × 0,4
mm verwendet werden und metallisch beschichtete bzw. bedampfte Glasplättchen oder
auch Glimmerplättchen.
-
Der
ersten schlauchförmigen
Schicht 3 außenseitig,
vorzugsweise anliegend umgebend, ist die zweite Schutzschicht 4 angeordnet.
-
Die
zweite Schutzschicht 4 ist eine auf die erste Schicht direkt
bzw. auf die Imprägnierung 3a der
ersten Schicht aufgebrachte Kunststoffschicht.
-
Die
zweite Schutzschicht 4 kann, so sie ausreichend imprägnierende
Eigenschaften besitzt und entsprechend dünnflüssig ist, als Kombinationsschicht
zur Imprägnierung
und/als zweite Schutzschicht direkt auf die erste Schutzschicht
aufgebracht werden. Die zweite Schutzschicht kann aber auch auf eine
vorhandene und bereits selbst eine gewisse Schutzwirkung entwickelnde
Imprägnierung
der ersten Schutzschicht 3 bzw. des ersten Schlauchs 3 zusätzlich aufgebracht
sein.
-
Die
zweite Schutzschicht 4 besteht ebenfalls aus einem Silikon,
einem Silikonharz oder einer Silikonharz/Kautschukmischung, wobei
auch andere kautschukartige Kunststoffe wie Polyurethan denkbar
sind.
-
Die
zweite Schutzschicht 4 ist ebenfalls eine gefüllte Kunststoffschicht,
wobei die Füllstoffe
Graphit und/oder Me tallstolbe und/oder Metalloxyde und/oder Metallstücke und/oder
Mikroglashohlkugeln und/oder PEEK-Kugeln und/oder mineralische Füllstoffe
sind.
-
Ist
die erste Schutzschicht 3, nämlich der Schlauch 3 bereits
mit einer Imprägnierung
versehen, die gefüllt
ist, sind vorzugsweise die Füllgrade der
Imprägnierung 3a und
der zweiten Schutzschicht 4 unterschiedlich. Insbesondere
kann der Füllgrad der
Imprägnierung
geringer sein, um eine leichte Durchdringung des Schlauches und
eine gute Imprägnierung
zu ermöglichen,
während
der Füllgrad
der zweiten Schutzschicht 4 erheblich höher ist, um die wärmeableitende
und/oder isolierende Funktion optimal zu erfüllen.
-
Die
zweite Schutzschicht 4 wird auf den Schlauch 3 als
erste Schutzschicht 3 bzw. den Schlauch 3 mit
der Imprägnierung 3a herum
aufgebracht. Das Aufbringen kann dadurch geschehen, dass die zweite
Schutzschicht 4 als gefüllte
Kunststofffolie längs
oder spiralförmig
um den Schlauch herum gewickelt bzw. gelegt wird. Bei einer weiteren vorteilhaften
Ausführungsform
wird die Kunststoffschicht durch Hindurchziehen des imprägnierten oder
nicht imprägnierten
Schlauchs 3 durch eine entsprechendes Kunststoffbad ggf.
mit einem nachfolgenden Vernetzungsschritt (Wärme, UV-Licht etc.) aufgebracht.
-
Bei
einer weiteren möglichen
Ausführungsform
wird der die zweite Schutzschicht 4 ausbildende Kunststoff
um den Schlauch 3 coextrudiert.
-
Die
zweite Schutzschicht 4 besitzt beispielsweise eine Dicke
von 0,1 mm bis 1,0 mm, insbesondere 0,3 mm.
-
Die
zweite Schutzschicht 4 kann von einer dritten Schutzschicht 5 umgeben
sein, die ebenfalls aus Glasseide und/oder Kunststofffasern ausgebildet ist,
wobei diese dritte Schutzschicht 5 entsprechend der ersten
Schutzschicht 3 ausgebildet und aufgebaut sein kann. Diese
dritte Schicht besitzt wahlweise ebenfalls eine Imprägnierung
(nicht gezeigt), die im Grundaufbau der Imprägnierung der ersten Schicht entspricht,
im Gegensatz zu der ersten Schicht aber ungefüllt sein kann.
-
Es
ist beispielsweise möglich
die erste Schutzschicht aus einem Glasseiden- und/oder Kunststofffasergeflecht,
insbesondere einem Co-Geflecht auszubilden und die dritte Schutzschicht
aus einem Glasseidengestrick und/oder Glasseiden- und Kunststofffasergestrick
auszubilden. Selbstverständlich
ist aber auch eine gleichartige Ausbildung möglich.
-
Auch
die dritte Schutzschicht kann eine weitere Kunststoffschicht (nicht
gezeigt) analog der zweiten Schutzschicht 4 aufgebracht
sein und ebenfalls entsprechend gefüllt sein. Die Schutzschichten 4 und
die äußerste Kunststoffschicht
(nicht gezeigt) können
hierbei mit gleichen Bestandteilen gefüllt sein, es kann jedoch auch
vorgesehen sein, die äußere Schicht
beispielsweise mit mineralischen Füllstoffen zu füllen und
die innere Schicht mit metallischen Füllstoffen zu füllen oder
umgekehrt.
-
Letztlich
ist es somit auch möglich,
den Schichtenaufbau aus erster Schutzschicht 3 ggf. der Imprägnierung 3a und
der zweiten Schutzschicht 4 noch einmal zu wiederholen
oder mehrfachen zu wiederholen, wenn dies notwendig ist.
-
Bei
der Erfindung ist von Vorteil, dass ein scheuer- und wärmebeständiger Kabelschutz
geschaffen wird, der auch beim Berühren von Kabelschuhen, leitenden
Teilen o.Ä.
nicht zu Kriechströmen
führt,
eine hohe elektrische Durchschlagsfestig keit von circa 4 kV für den einfachen
Schichtaufbau besitzt und trotzdem eine gute Wärmeableitung besitzt.