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Die
Erfindung betrifft ein Ventil gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1. Des Weiteren bezieht sich die vorliegende Erfindung auf eine
hydraulische Steueranordnung.
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Ventile,
welche vorwiegend einen Durchflussquerschnitt zwischen zwei Fluidanschlüssen steuern,
können
sehr einfach aufgebaut sein und werden meist zur Ansteuerung hydraulischer
Verbraucher mit großem
Volumenstrombedarf eingesetzt. Ein Beispiel für solche Ventile stellen die
2/2-Wege-Einbauventile – auch als
Logikventile bezeichnet – der
Firma Bosch Rexroth AG dar, die im Datenblatt RD 21010/03.05 hinsichtlich
der Realisierung von Wegeventilfunktionen und im Datenblatt RD 21050/02.03 hinsichtlich
der Realisierung von Druckfunktionen beschrieben sind.
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Oft
ist es wünschenswert,
mit einem solchen Ventil eine Drosselung des Volumenstroms zu bewerkstelligen,
z.B. bei der Dekompression eines Pressenzylinders oder zum Einstellen
einer Geschwindigkeit eines hydraulischen Verbrauchers, z.B. eines
Gießzylinders
einer Druckgussmaschine. Dazu ist in einen Steuerdeckel des Einbauventils,
der die Einbauöffnung
abdeckt, ein Anschlagsstift eingesetzt, der in einen Federraum des
Einbauventils vorsteht und so den Hub des Schließgliedes begrenzt. Die Eintauchtiefe
des Anschlagsstifts in den Federraum und somit der maximale Hub
des Schließglieds lässt sich über ein
Schraubgewinde manuell justieren. Der prinzipielle Aufbau eines
solchen Ventils mit Hubbegrenzung ist auf Seite 103 des Lehrbuches „Der Hydrauliktrainer
Band 4, Technik der 2-Wege-Einbauventile", 1989, Mannesmann Rexroth GmbH, Lohr
a. Main, ISBN 3-8023-0291-5, beschrieben. Gemäß dem Datenblatt RD 63147/01.94 „Pressenmodule
Typ P" der Firma
Bosch Rexroth AG wird ein solches Ventil (vgl. Positionen (.150)
und (.151) auf Seite 8a und 9) zur Dekompression des Pressenzylinders
eingesetzt. Den Einsatz zur Begrenzung der Geschwindigkeit des Pressenzylinders
machen die Positionen (.520) und (.521) oder (.510) und (.511) ersichtlich.
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Nachteilig
an den herkömmlichen
Steueranordnungen ist, dass für
eine Drosselfunktion jeweils ein eigenes, separates Ventil benötigt wird.
So wird das Ventil (.150)/(.151) z.B. zusätzlich zu dem Einlassventil
(.110)/(.111) benötigt,
obwohl beide Ventile mit demselben Abschluss des Zylinders verbunden sind.
Die Ventile (.520)/(.521) oder (.510)/(.511) sind zusätzlich zu
dem Einlassventil (.120)/(.121) vorhanden.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Ventil
anzugeben bzw. einen effizienteren Aufbau einer hydraulische Steueranordnung
zu ermöglichen.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Ventil mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
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Das
erfindungsgemäße Ventil
ist mit zwei Fluidanschlüssen
und mit einem beweglich geführten Schließglied ausgestattet,
das zwischen einer ersten Stellung, in der es einen Durchflussquerschnitt
zwischen den zwei Fluidanschlüssen
freigibt, und einer zweiten Stellung, in der es eine fluidische
Verbindung zwischen den zwei Fluidanschlüssen sperrt, schaltbar ist.
Durch ein Anschlagsglied ist der durch das Schließglied höchstens
freigebbare Durchflussquerschnitt begrenzbar.
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Die
Besonderheit der vorliegenden Erfindung ist es, dass das Anschlagsglied
durch eine fernbetätigbare
Stellvorrichtung zwischen verschiedenen Anschlagspositionen verstellbar
ist. Auf diese Weise kann eine Begrenzung des Durchflussquerschnittes des
Ventils und somit eine Drosselung des Volumenstroms willkürlich und
insbesondere auch automatisch über
eine Steuerung zugeschaltet werden. Die Begrenzung des Durchflussquerschnittes
kann in jedem Betriebszyklus einer hydraulischen Steuerung, ggf.
auch mehrmals, verstellt werden. Daneben kann das Ventil weitere
Funktionen ausüben,
beispielsweise die Funktion eines Rückschlagventils oder die Funktion
eines einen großen
Durchflussquerschnitt steuernden Schalt-Wegeventils. Durch das erfindungsgemäße Ventil
mit seiner verstellbaren Begrenzung des Durchflussquerschnittes
lassen sich mehrere Einzelventile einer herkömmlichen hydraulischen Steueranordnung
ersetzen. Dies ermöglicht einen
einfachen effizienten und robusten Aufbau einer hydraulischen Steueranordnung.
Dadurch, dass das Ventil selbst auf dem Aufbau eines Schaltventils beruht,
ist es einfach und kostengünstig
darstellbar und zeichnet sich durch einen zuverlässigen Betrieb aus.
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Die
Aufgabe wird des Weiteren durch eine hydraulische Steueranordnung
gelöst,
bei der das erfindungsgemäße Ventil
zum Einsatz kommt. Dadurch, dass das Ventil neben seiner Wege- oder
ggf. Druck-Schaltfunktion noch eine per Fernbetätigung verstellbare Begrenzung
des Durchflussquerschnittes besitzt, können herkömmlicher Weise zusätzlich vorhandene
Stromventile bzw. Drosselventile entfallen. Insbesondere lassen
sich eine Dekompressionsfunktion oder eine Geschwindigkeitssteuerung
in ohnehin benötigte
Ventile, z.B. in Ventile zur Richtungssteuerung oder in Absicherungsventile,
integrieren.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung weist die Stellvorrichtung ein
mit dem Anschlagsglied gekoppeltes Stellglied auf, welches zwischen
vorgegebenen Stellpositionen verfahrbar ist. Die Festlegung vorgegebener
Stellpositionen, die von dem Stellglied angefahren werden, ermöglicht die
reproduzierbare Vorgabe von freigebbaren Durchflussquerschnitten.
Dadurch kann beispielsweise, unter Annahme von bekannten Druckvorgaben
bzw. Kraftvorgaben, eine Dekompressionsdauer oder eine Geschwindigkeit
eines Verbrauchers einfach und präzise eingestellt werden. Eine
besonders einfache Ausführung
der Stellvorrichtung erlaubt ein Schalten des Stellgliedes zwischen
zwei vorgegebenen Stellpositionen.
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Wenn
der bei einer vorgegebenen Stellposition höchstens freigebbare Durchflussquerschnitt justierbar
ist, kann die vorgegebenen Stellposition vorab im Rahmen der Fertigung
einheitlich und ungeachtet der späteren Anwendung festgelegt
werden. Ein dazu korrespondierender Durchflussquerschnitt kann dann
bei der Inbetriebnahme entsprechend der gewünschten Anwendung festgelegt
werden. Vorzugsweise ist dazu eine bei der vorgegebenen Stellposition
eingenommene Anschlagsposition des Anschlagsglieds justierbar. Dies
ermöglicht
eine besonders einfache Einstellung von Betriebsparametern einer
hydraulischen Steueranordnung, z.B. einer Geschwindigkeit, direkt
am dafür
maßgeblichen
Ventil.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist
das Anschlagsglied durch einen hydraulisch beaufschlagbaren Kolben
verstellbar. Der hydraulisch ansteuerbare. Kolben ist ein sehr einfaches
Stellglied, dass insbesondere mit den Kolbenanschlägen über zwei
mechanisch vorgegebene Stellpositionen verfügt. Außerdem gewährleistet die hydraulische
Betätigung der
Stellvorrichtung eine zuverlässige
Ansteuerung der verschiedenen Stellpositionen. Die Ansteuerung kann
unmittelbar aus der Hydraulikschaltung, insbesondere mit Hilfe von
Vorsteuerventilen erfolgen.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung ist am Schließglied eine Steuerfläche vorhanden,
an der ein in einem der Fluidanschlüsse anstehender Druck das Schließglied im
Sinne einer Vergrößerung des Durchflussquerschnitts
beaufschlagt. Eine Steuerfläche
des Kolbens, an der dieser im Sinne einer stärkeren Begrenzung des Durchflussquerschnitts
beaufschlagbar ist, ist größer als
die besagte Steuerfläche
des Schließglieds.
Dadurch lässt
sich ein sicheres Halten der Anschlagsposition auch bei Entgegenwirken
hoher Drücke
aus den Fluidanschlüssen
gewährleisten.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung weist das Ventil einen das Schließglied umfassenden Einbausatz
und einen Steuerdeckel auf, welcher eine den Einbausatz aufnehmende
Einbaubohrung abdeckt. Zwischen dem Schließglied und dem Steuerdeckel
ist ein Federraum gebildet, der Kolben ist in einem zylindrischen
Hohlraum im Steuerdeckel beweglich geführt, und das Anschlagsglied
steht vom Kolben ausgehend in den Federraum vor. Solche Einbauventile
mit Steuerdeckel lassen sich für
eine Vielzahl verschiedener Ventilanwendungen konfigurieren. Die
Stellvorrichtung für
den Anschlag – d.h. der
zylindrische Hohlraum und der Kolben – im Steuerdeckel erweitert
das Anwendungsspektrum solcher Einbauventile nochmals im Sinne einer
Kombination verschiedener Ventilfunktionen in einem Ventil. So ist,
wie schon gesagt, eine willkürlich
veränderbare, insbesondere
schaltbare Begrenzung des Durchflussquerschnittes zusätzlich zur
vorgegebenen Ventilfunktion vorhanden. Zusätzlich kann durch das Verstellen
das Anschlags auch ein Schließvorgang
des Ventils beschleunigt werden. Lässt sich der Anschlag weit
genug in Richtung des Schließgliedes
verstellen, so kann das Schließglied
auch gegen einen in Öffnungsrichtung
wirkenden Druck geschlossen gehalten werden. Ebenso könnte bei
einem Sitzventil auf diese Weise eine Abdichtung am Ventilsitz verstärkt werden.
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Ein
besonders einfacher und effizienter Aufbau des Steuerdeckels, der
zudem eine Justierung der Anschlagsposition erlaubt, sieht vor,
dass am Kolben eine Kolbenstange vorgesehen ist, welche an einer
der Einbaubohrung abgewandten Seite des Steuerdeckels nach außen geführt ist,
dass der Kolben und die Kolbenstange mit einer durchgängigen Axialbohrung
versehen sind, und dass ein Stift in die Axialbohrung eingeschraubt
ist, der in den Federraum vorsteht.
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Ein
in Normalstellung offenes Ventil lässt sich mit einem geringen
Aufwand realisieren, wenn an dem Anschlagsglied ein Teller vorgesehen,
an dem sich eine das Schließglied
im Sinne einer Vergrößerung des
Durchflussquerschnitts beaufschlagende Feder abstützt.
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Vorzugsweise
ist das Ventil in Sitzventilbauweise ausgeführt. Dies erlaubt eine einfache
Herstellung und eine leckölfreie
Absperrung eines der Fluidanschlüsse.
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Eine
weitere Ausgestaltung sieht eine Messvorrichtung vor, mit der eine
Position des Anschlagsglieds erfassbar ist, insbesondere ein Wegsensor oder
ein Endschalter. Durch den Endschalter ist z.B. eine Anschlagsposition
erfassbar, bei der ein vorgegebener Mindestwert des höchstens
freigebbaren Durchflussquerschnitts gewährleistet ist. Mit einer solchen
Messvorrichtung lassen sich Sicherheitsvorschriften Rechnung tragen,
die z.B. bei bestimmten Betriebszuständen eine uneingeschränkte Ventilöffnung fordern.
Außerdem lässt sich
mittels eines Wegmesssystems die Anschlagsposition im Rahmen einer
Positionsregelung sehr genau und flexibel festlegen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung ist eine Vorsteueranordnung vorgesehen,
durch die eine vorgegebene Anschlagsposition des Anschlagsglieds
in Abhängigkeit
von einem Druck in einem der Fluidanschlüsse ansteuerbar ist. Ein solches
Ventil ist dazu nutzbar, Dekompressionsschläge zu vermeiden. Dazu wird
z.B. der Durchflussquerschnitt durch den Anschlag auf einen geringen
Wert begrenzt, solange der Druck im Verbraucheranschluss hoch ist. Sobald
der Druck genügend
gefallen ist, kann über den
Anschlag ein größerer freigebbarer
Durchflussquerschnitt eingestellt werden, um den verbleibenden Restdruck
schnell abzubauen.
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Vorzugsweise
ist dazu ein Vorsteuerventil vorgesehen, dass in Abhängigkeit
von einem Druck in einem der Fluidanschlüsse eine Verbindung zwischen
dem besagten Fluidanschluss und einem vom Kolben begrenzten Steuerdruckraum
steuert. Dadurch kann der Ablauf eines Dekompressionsvorgangs automatisch,
auf einfache Weise und ausschließlich hydraulisch gesteuert
werden.
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Ein
Vorsteuerventil, durch welches ein vom Kolben begrenzter Steuerdruckraum
und/oder der Federraum des Schließglieds jeweils mit Steuerfluid beaufschlagbar
sind, erlaubt eine effiziente Ansteuerung des Ventils. Wenn sowohl
der vom Kolben begrenzte Steuerdruckraum als auch der Federraum über das
gleiche Ventil angesteuert werden, verringert sich der Bauteileaufwand.
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Das
erfindungsgemäße Ventil
lässt sich
innerhalb kurzer Zeit auf einen beliebig vorgegebenen, zuverlässig einstellbaren
Durchflussquerschnitt öffnen,
wenn das Anschlagsglied als hydraulisches Stellglied ausgebildet
ist und unter Verwendung eines Wegsensor zur Erfassung seiner Position
einer Positionsregelung unterworfen ist. Der bei Öffnung des
Ventils verfügbare
Durchflussquerschnitt kann effizient und unkompliziert durch ein
Sollsignal vorgegeben werden. Beim Auftreffen des Schließglieds
auf den Anschlag dämpft
das an das Stellglied angrenzende Ölvolumen etwaige Schwingungen.
Ebenso kann das Dämpfungsverhalten über den
Positionsregelkreis beeinflusst werden. Ein solches Ventil ist sehr
vorteilhaft bei der Ansteuerung des Gießzylinders einer Druckgussmaschine,
insbesondere der Schussphase, bei der der Gießzylinder innerhalb kürzester
Zeit auf eine vorgegebene Geschwindigkeit beschleunigt werden soll.
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Eine
besonders kurze Öffnungszeit
des Ventils lässt
sich durch die so genannte Aktivlogik-Bauweise erzielen. Dabei ist
das Schließglied
als Stufenkolben ausgebildet, der Stufenkolben begrenzt mit einer
Ringfläche
einen Ringraum und ist an der Ringfläche in Öffnungsrichtung mit einem Steuerdruck
beaufschlagbar. Weiterhin kann durch Ansteuerung des Ringraums das
Schließglied
am Anschlagsglied zur Anlage gebracht werden und über das
Anschlagsglied positionsgeregelt verstellt werden.
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Des
Weiteren kann das Ventil zusätzlich
zu der willkürlich
vorgebbaren Begrenzung des Öffnungsgrades
als sperrbares Rückschlagventil
konfiguriert sein. Dazu sind am Stufenkolben zwei weitere Steuerflächen an
gegenüberliegenden
Stirnseiten gebildet, beide Steuerflächen sind von einem Druck in
einem Ausgangsanschluss beaufschlagt und besitzen insgesamt einen
Flächenüberschuss
im Sinne eines Sperrens der fluidischen Verbindung. Eine vorteilhafte,
einfache Bauweise und eine schnelle Schließreaktion erzielt man durch
Vorsehen einer axialen Durchgangsbohrung am Stufenkolben.
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Vorzugsweise
ist zwischen dem Anschlagsglied und dem Schließglied eine hydromechanische Anschlagsdämpfung vorgesehen.
Auf diese Weise wird insbesondere beim schnellen Öffnen des Schließglieds
ein Einschwingvorgang verkürzt
und eine Belastung des Anschlagsglieds reduziert.
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Anstelle
eines hydraulischen Stellglieds kann das Anschlagsglied auch durch
einen elektrischen Stellantrieb, insbesondere durch einen Elektromotor
in Verbindung mit einem Gewindetrieb, verstellt werden. Hydraulische
Kräfte,
insbesondere auf Lager und Übersetzungstriebe
einwirkende Axialkräfte
lassen sich minimieren, wenn das Anschlagsglied mittels einer hydraulischen
Folgesteuerung an den elektrischen Stellantrieb gekoppelt ist. In
diesem Fall muss der elektrische Antrieb nur noch geringe Stell- und
Haltekräfte
entsprechend der an der Folgesteuerung auftretenden Strömungskräfte aufbringen.
Es kann ein elektrischer Antrieb mit geringer Leistung und kleiner
Baugröße eingesetzt
werden. Die Lager und Übersetzungstriebe
können
schwächer
dimensioniert werden.
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Am
Anschlagsglied auftretende hydraulische Kräfte können auch dadurch verringert
werden, dass das Anschlagsglied mit einem in einem der Fluidanschlüsse herrschenden
Druck in Richtung einer Begrenzung des freigebbaren Durchflussquerschnitts beaufschlagt
ist. Dadurch können
sowohl die in einem Federraum des Schließglieds auf das Anschlagsglied
wirkenden Druckkräfte
als auch die von einem Ausgangsanschluss bei am Anschlagsglied anliegenden
Schließglied
auf das Anschlagsglied einwirkenden hydrostatischen Kräfte zumindest
teilweise kompensiert werden.
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Eine
kompakte Bauform erzielt man dadurch, dass der Elektromotor seitlich
des Anschlagsglieds angeordnet ist, und dass das Schließglied über einen
durch eine Längsbohrung
im Anschlagsglied geführten
Stift mit einem Positionssensor verbunden ist.
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Durch
die (Teil-)Kompensation der auf das Anschlagsglied wirkenden hydrostatischen
Kräfte, entweder
durch eine Folgesteuerung oder durch eine Beaufschlagung des Anschlagsglieds
mit Hydraulikfluid im Sinne einer Entlastung des Übersetzungsgetriebes,
lässt sich
ein elektrischer Antrieb überhaupt erst
sinnvoll für
eine Verstellung des Anschlagsglieds einsetzen. Ohne eine Kompensation
der hydrostatischen Kräfte
müsste
der Antrieb und dass Übersetzungsgetriebe
so groß dimensioniert
werden, dass ein Einsatz für
diesen Zweck wegen der hohen Kosten, der Baugröße und des hohen Gewichts nicht
akzeptabel wäre.
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Nachfolgend
werden die vorliegende Erfindung und deren Vorteile unter Bezugnahme
auf die in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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1 zeigt
einen Schnitt durch ein in Normalstellung geschlossenes Einbauventil
mit Steuerdeckel gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung,
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2 zeigt
einen Schnitt durch ein in Normalstellung geöffnetes Einbauventil mit Steuerdeckel gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung,
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3 zeigt
ein schematisches Schaltbild eines Pressensteuermoduls unter Verwendung
der in 1 und 2 dargestellten Ventile, in
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4 ist
ein Einbauventil mit einer separat ansteuerbaren Steuerfläche und
mit einem lagegeregelt verstellbaren Anschlag dargestellt,
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5 zeigt
ein Einbauventil mit einer hydraulischen Folgesteuerung zur Kopplung
des Anschlagsglieds und eines elektrischen Antriebs und
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6 zeigt
ein Einbauventil, bei dem das Anschlagsglied über einen seitlich angeordneten Elektromotor
verstellbar ist und über
eine Steuerfläche
zur Kraftentlastung des Gewindetriebs verfügt.
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Nach 1 umfasst
ein so genanntes Logikventil, also ein 2/2-Wege-Einbauventil 10, einen Einbausatz 12,
welcher in eine Einbaubohrung 14 eines Ventilblocks 11 eingesetzt
ist, und einen Steuerdeckel 30, welcher die Einbaubohrung 14 und
den darin eingesetzten Einbausatz 12 abdeckt. Ein Fluidkanal 26 im
Ventilblock 11 mündet
seitlich in die Einbaubohrung 14. Ein weiterer Fluidkanal
(nicht dargestellt) im Ventilblock 11 mündet in einen Bodenbereich
der Einbaubohrung 14.
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Der
Einbausatz 12 umfasst eine Hülse 16. In der Hülse 16 ist
ein Schließkegel 18 beweglich
geführt.
Der Schließkegel 18 besitzt
eine sacklochartige Vertiefung 17. Darin ist eine Feder 19 eingesetzt.
Die Feder 19 stützt
sich weiterhin am Steuerdeckel 30 ab und beaufschlagt den
Schließkegel 18 in
Richtung einer in der Hülse 16 gebildeten
Sitzfläche 20.
Mit dem Schließkegel 18 ist
eine fluidische Verbindung zwischen der stirnseitigen Öffnung 21 und
den radialen Bohrungen 22 der Hülse 16 steuerbar.
Eine Steuerfläche 23 am
Schließkegel 18 ist
durch den Druck in der Öffnung 21 mit
einer Kraft in Öffnungsrichtung des Schließkegels 18 beaufschlagt.
Eine weitere Steuerfläche 24 ist
durch den in den Bohrungen 22 anstehenden Druck mit einer
Kraft in Öffnungsrichtung
beaufschlagt. Abseitig der Stirnöffnung 21 begrenzen
die Hülse 16,
der Schließkegel 18 und
der Steuerdeckel 30 einen Federraum 25. Durch
einen in dem Federraum 25 anstehenden Steuerdruck ist der Schließkegel 18 an
seiner der Öffnung
der Einbaubohrung 14 zugewandten Rückenfläche in Schließrichtung
beaufschlagbar.
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In
dem Steuerdeckel 30 ist ein Steuerfluidkanal 32 vorgesehen,
der von einer Anschlussfläche 31 des
Steuerdeckels 30 in den Federraum 25 führt. Weiterhin
verläuft
ein Steuerfluidentnahmekanal mit den Kanalabschnitten 27 und 34 aus
dem Fluidkanal 26 an die Anschlussfläche 31. Im Steuerdeckel 30 ist des
Weiteren ein zylinderförmiger
Hohlraum gebildet. Dieser wird durch einen Kolben 40 in
einen dem Ventilblock 11 zugewandten Ringraum 42 und
einen dem Ventilblock 11 abgewandten Ringraum 44 unterteilt. Den
Ringraum 44 begrenzt der Kolben mit einer Steuerfläche 65.
Im Ringraum 44 bildet eine kreisringförmige Erhebung 64 einen
oberen Anschlag des Kolbens 40. Die Bodenfläche 62 des
Ringraums 42 bildet einen unteren Anschlag des Kolbens 40.
Der Kolben 40 setzt sich in eine Kolbenstange 46 fort,
die an der dem Ventilblock 11 abgewandten Außenfläche 35 aus
dem Steuerdeckel herausgeführt
ist. Über
der Durchführung
der Kolbenstange 46 ist die abnehmbare Abdeckkappe 36 angeordnet.
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Durch
die Kolbenstange 46 und den Kolben 40 verläuft eine
axiale Bohrung 48. Die Bohrung 48 ist mit einem
Gewinde versehen. In die Bohrung 48 ist ein Stift 50 eingeschraubt.
Der Stift 50 ist an einem dem Ventilblock 11 abgewandten
Abschnitt mit einem Gewinde versehen, durch das er in der Bohrung 48 befestigt
ist. Eine Sicherungsmutter 52 sichert die Einschraubposition
des Stifts 50. Der Stift 50 ist durch eine Bohrung 38 im
dem Ventilblock 11 zugewandten Abschnitt des Steuerdeckels 30 in
den Federraum 25 geführt.
Die Durchführung
des Stifts 50 vom Ringraum 42 in den Federraum 25 ist
durch eine Dichtung 54 gegen ein Überströmen von Druckmittel gesichert.
Mit einem Positionsschalter 60 ist die Position des Stifts 50 erfassbar.
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Vom
Ringraum 44 führt
der Steuerfluidkanal 56 zur Anschlussfläche 31. Der Ringraum 42 ist
an den Steuerfluidkanal 58 angeschlossen. Dieser ist im Ventilblock 11 durch
den Steuerfluidkanal 28 fortgeführt. Im Ringraum 42 ist
eine Feder 43 angeordnet, die den Kolben 40 mit
einer vom Ventilblock 11 weg gerichteten Kraft beaufschlagt.
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Im
Folgenden soll die Funktion des erfindungsgemäßen Ventils 10 dargestellt
werden. Mit dem Schließkegel 18 wird
die fluidische Verbindung zwischen der Öffnung 21 und den
radialen Bohrungen 22 in der Hülse 16 gesteuert.
Der Durchflussquerschnitt, der vom Schließkegel 18 freigegeben wird,
hängt vom
Hub des Schließkegels 18 gegenüber der
Sitzfläche 20 ab.
Durch Beaufschlagung des Federraums 25 mit einem Steuerdruck
wird der Schließkegel 18 in
an sich bekannter Weise gesteuert. Dazu wird auf das bereits genannte
Lehrbuch „Der
Hydrauliktrainer Band 4, Technik der 2-Wege-Einbauventile" verwiesen. Durch
die Anordnung der Feder 19 ist das dargestellte Ventil 10 in
der unbetätigten
Normalstellung geschlossen.
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Der
Kolben 40 lässt
sich im Steuerdeckel 30 zwischen seinen zwei durch das
Steuerdeckelgehäuse
gebildeten Endanschlägen 62 und 64 verfahren. Die
Feder 43 verschiebt den Kolben 40 bei entlasteten
Ringraum 44 an den Endanschlag 64. Durch eine Druckbeaufschlagung
des Ringraums 44 lässt
sich der Kolben 40 gegen die Wirkung der Feder 43 an den
Endanschlag 62 verschieben.
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Der
Hub des Schließkegels 18 wird
dadurch begrenzt, dass die Bodenfläche der Sacklochvertiefung 17 am
Stift 50 zum Anschlag kommt. Durch die Position des Kolbens 40 ist
vorgegeben, wie weit der Stift 50 in den Federraum 25 vorsteht.
Liegt der Kolben 40 an dem Endanschlag 62 an,
ist der Hub, den der Schließkegel 18 ausführen kann,
minimal. Die Begrenzung des Hubs resultiert in einer Begrenzung des
Durchflussquerschnitts, den der Schließkegel 18 höchstens
freigeben kann. Durch Verstellen des Stifts 50 in der Bohrung 48 lässt sich
der Hub, den der Schließkegel 18 bei
dieser Position des Kolbens 40 maximal ausführen kann
und somit der höchstens über den
Ventilsitz erzielbare Durchflussquerschnitt einjustieren.
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Wird
der Steuerdruckraum 44 druckentlastet, so kehrt der Kolben 40 unter
der Wirkung der Feder 43 an seinen dem Einbausatz 12 abgewandten
Anschlag 64 zurück.
Dementsprechend wird der Stift 50 aus dem Federraum 25 zurückgezogen.
Bei dieser Position des Kolbens 40 bzw. des Stifts 50 kann
das Schließglied 18 einen
größeren Hub
ausführen.
Eine Begrenzung des Durchflussquerschnitts am Ventilsitz fällt wesentlich
geringer aus, bzw. ist nicht gegeben. Dies trifft insbesondere dann
zu, wenn der Stift 50 bei Anliegen des Kolbens 40 am
Anschlag 64 nur soweit in den Federraum 25 vorsteht,
dass der Hub des Schließkegels 18 durch
die ihm zugewandte Fläche
des Steuerdeckels 30 anstatt durch den Stift 50 begrenzt
ist. Dies kann konstruktiv durch einen entsprechend langen Hub des
Kolbens 40 gewährleistet werden.
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Die
Position des Stifts 50 und der entsprechende, höchstens
erzielbare Hub des Schließkegels 18 ist
also willkürlich
durch die Ansteuerung des Ringraums 44 mit Steuerfluid
verstellbar. Der Ringraum 42 ist durch die Kanäle 58 und 28 mit
einer Steuerfluidrücklaufleitung
verbunden. Es könnte
jedoch auch der Ringraum 42 mit Steuerfluid druckbeaufschlagt werden.
Der Kolben 40 kann z.B. durch einen im Ringraum 42 kontinuierlich
anstehenden Druck hydraulisch in Richtung des Anschlags 64 vorgespannt
sein.
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Die
Steuerfläche 65 am
Kolben 40 ist größer als
die Summe der Steuerflächen 23 und 24 am Schließkegel 18.
So ist gewährleistet,
dass der Kolben 40 durch hydraulische Druckbeaufschlagung
des Ringraums 44 sicher am Anschlag 62 gehalten
werden kann, auch wenn der Schließkegel 18 am Stift 50 anliegt
und eine auf die Steuerflächen 23 und/oder 24 einwirkende
hydrostatische Gegenkraft auf den Kolben 40 überträgt.
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Die
Anordnung aus dem Kolben 40 und dem Stift 50 lässt sich
auch dazu verwenden, um ein Schließen des Schließkegels 18 zu
unterstützen.
Insbesondere kann die Geschwindigkeit der Schließbewegung gesteigert werden.
Wird der Kolben 40 vom Anschlag 64 an den Anschlag 62 gefahren
und liegt der Schließkegel 18 dabei
am Stift 50 an, so wird er von der Ausfahrbewegung des
Stifts 50 mitgenommen, bis der Kolben 40 am Anschlag 62 anliegt.
Ein verbleibender Hub des Schließkegels 18 ist üblicherweise
sehr gering. Dieser wird aufgrund der Massenträgheit des sich in Schließrichtung
bewegenden Schließkegels 18 und
durch die Wirkung der Feder 19 schnell geschlossen. Des
Weiteren kann der Stift 50 so eingestellt werden, dass
er bei geschlossenen Schließkegel 18 und
einer in Richtung des Schließkegels 18 gerichteten
Druckbeaufschlagung des Kolbens 40 am Schließkegel 18 anliegt,
bevor oder gerade wenn der Kolben 40 seinen Anschlag 62 erreicht.
Auf diese Weise wird durch die Druckbeaufschlagung der Steuerfläche 65 des
Kolbens 40 eine in Schließrichtung des Schließkegels 18 wirkende Kraft
verstärkt.
Insbesondere kann die Kraft, mit der der Schließkegel 18 auf der
Sitzfläche 20 aufliegt,
erhöht
werden. Dadurch können
die Abdichtungseigenschaften in der geschlossenen Ventilstellung
verbessert werden. Außerdem
kann das Ventil 10 auch gegen einen Druck im Anschluss 21 oder 22 zuverlässig geschlossen
gehalten werden, der den zur Verfügung stehenden Steuerdruck
zur Beaufschlagung des Federraums 19 übersteigt.
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Durch
den Positionsschalter 60 wird die Position des Stifts 50 mechanisch
erfasst. Der Positionsschalter 60 ist nur schematisch dargestellt.
Eine geeignete Ausgestaltung ist z.B. ein Mikroschalter, der durch
einen am Stift 50 befestigten Teller betätigt wird.
So kann z.B. erfasst werden, ob der Stift 50 weit genug
aus dem Federraum 19, zurückgezogen ist, um einen Durchflussquerschnitt
des Ventils 10 nicht nennenswert zu beschränken. Es
kann also überprüft werden,
ob eine volle Öffnung
des Ventils 10 zur Verfügung
steht. Ein Klemmen des Stifts 50 wird sicher erkannt. Dadurch
lassen sich Anforderungen aus Unfallverhütungsvorschriften erfüllen.
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Die
Position des Stifts 50 kann ebenfalls und ggf. zusätzlich mit
einem Wegsensor erfasst werden. Zum Einen kann dadurch die zuverlässige Funktion des
Ventils 10 überprüft werden.
Zum Anderen kann die Lage des Stifts 50 einer Positionsregelung
unterworfen werden. Die entsprechende Regelschleife umfasst den
Wegsensor des Stifts, einen Regler, ein Proportionalventil, das
den Steuerdruckraum 44 und ggf. 42 ansteuert,
und den Kolben 40. Dadurch lassen sich beliebige Anschlagspositionen
für den Schließkegel 18 mit
hoher Genauigkeit vorgeben. Insbesondere sind die Anschlagspositionen
nicht mehr dadurch beschränkt,
dass sie durch die Lage der zwei Anschläge 62 und 64 des Kolbens 40 vorgegeben
sind. Es können
stattdessen beliebige Positionen innerhalb des Bewegungsspielraums
des Kolbens 40 vorgegeben werden. Die Justierung kann außerdem rein
elektronisch mittels der Sollwertvorgabe erfolgen. Ein Verstellen
des Stifts 50 innerhalb des Bohrung 48 entfällt. Durch
eine solche Ansteuerung lässt
sich im Übrigen
mit dem 2/2-Wege-Einbauventil 10 ein Ventilverhalten realisieren,
das dem eines vorgesteuerten Proportionalventils entspricht, da sich
die Ventilöffnung
willkürlich
und stetig steuern lässt.
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Eine
weitere, zweite Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist in 2 dargestellt.
Das in 2 dargestellte 2/2-Wege-Einbauventil 10 entspricht
weitestgehend dem in 1 dargestellten 2/2-Wege-Einbauventil.
Es werden daher für übereinstimmende
Bestandteile gleiche Bezugszeichen verwendet und auf eine Wiederholung
der entsprechenden Beschreibung verzichtet.
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Das
in 2 dargestellte 2/2-Wege-Einbauventil 10 ist
im Gegensatz zum vorangehenden Ausführungsbeispiel in der Neutralstellung
geöffnet. Dazu
ist am Stift 50 ein Teller 70 vorgesehen, an dem sich
eine Feder 74 abstützt.
Die Feder 74 liegt an einem am Schließkegel 18 befestigten
Ring 72 an. Die Art der Befestigung des Rings 72 am
Schließkegel 18 ist
nicht näher
dargestellt. Es kann sich z.B. um eine Schraubverbindung, ein Einpressen,
eine Klebeverbindung oder eine Schweißverbindung handeln.
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Die
am Ring 72 anliegende Feder 74 beaufschlagt den
Schließkegel 18 mit
einer in Öffnungsrichtung
wirkenden Kraft. Falls der Federraum 25 druckentlastet
ist, bewegt sich der Schließkegel 18 in Öffnungsrichtung,
bis er am Stift 50 bzw. dem Teller 70 zur Anlage
kommt. Wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel
lässt sich
der höchstens
erzielbare Öffnungshub
des Schließkegels 18 durch
die Länge,
mit der der Stift 50 in den Federraum 25 vorsteht
einstellen. Die diesbezüglich
in Bezug auf das erste Ausführungsbeispiel
beschriebenen Merkmale und Wirkungen treffen unverändert auf
das zweite Ausführungsbeispiel
zu.
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Die 3 zeigt
eine Anwendung der in der ersten und zweiten Ausführungsform
beschriebenen 2/2-Wege-Einbauventile am Beispiel einer einfachen Pressensteuerung 80.
Mit der Pressensteuerung 80 wird ein Pressenzylinder 81 angesteuert.
Der Pressenzylinder 81 besitzt einen mit einer Kolbenstange versehenen
Kolben, der den Zylinderinnenraum in einen Ringraum 82 und
einen Zylinderraum 83 unterteilt. Der Zylinderraum 83 ist über ein
Nachsaugventil 85 mit einem Tank 84 verbunden.
Die grundsätzliche Funktion
einer Pressensteuerung ist im bereits erwähnten Datenblatt RD 63147/01.94
der Firma Bosch Rexroth AG beschrieben. Im Folgenden werden vor
allem die Besonderheiten, die sich bei Einsatz der erfindungsgemäßen Ventile
nach dem ersten und zweiten Ausführungsbeispiel
ergeben, näher beschrieben.
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Die
Pressensteuerung 80 umfasst einen Anschluss 86 für die Hauptdruckversorgung
sowie einen Anschluss 87 für die Steuerdruckversorgung. Über Tankanschlüsse 88 ist
Druckmittel abführbar. Vom
Pumpenanschluss 86 führt
ein erster Abzweig zu einer ersten Ventilanordnung 101.
Die Ventilanordnung 101 besteht aus einem Einbausatz 102 und einem
Steuerdeckel 103. Im Steuerdeckel 103 ist ein Druckbegrenzungsventil
vorgesehen, mit dem der Druck im Federraum des Einbausatzes 102 begrenzt wird.
Außerdem
kann über
ein Schaltventil 104 der Federraum zum Tank entlastet werden.
Die Ventilanordnung 101 besitzt dementsprechend die Funktion eines
vorgesteuerten Druckbegrenzungsventils zur Absicherung des Pumpenanschlusses 86 sowie
die Funktion eines Schaltventils zum Schalten eines drucklosen Umlaufs.
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Ein
weiterer Abzweig führt
vom Pumpenanschluss 86 zu einem 4/3-Wegeventil 105. Dieses Ventil
dient zur Richtungssteuerung des Pressenzylinders 81. Von
einem ersten Verbraucheranschluss des Ventils 105 verläuft ein
Fluidpfad 106 zum Zylinderraum 83 des Pressenzylinders 81.
Von dem Fluidpfad 106 führt
ein Abzweig 107 über
eine weitere Ventilanordnung 108 zum Tank. Die Ventilanordnung 108 entspricht
hinsichtlich ihres Einbausatzes 109 und ihres Steuerdeckels 110 dem
2/2-Wege-Einbauventil 10 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel (vgl. 2).
Am Steuerdeckel 110 sind zwei Vorsteuerventile 111 und 112 angeschlossen.
Ein Wechselventil 113 wählt
für die
Versorgung des Vorsteuerventils 112 zwischen einem internen
Steuerfluidabgriff 114 aus den Fluidpfad 106 und
einer externen Steuerdruckversorgung. Über das elektrisch betätigbare Vorsteuerventil 112 wird
der Federraum 25 (vgl. 2) des Einbausatzes 109 wahlweise
mit Steuerdruck oder mit Tank verbunden. Dementsprechend schaltet
der Einbausatz 109 bei Betätigung des Vorsteuerventils 112 von
einer geöffneten
Normalstellung in eine geschlossene Stellung. Das Vorsteuerventil 111 ist
von einer Feder in Richtung einer ersten Schaltstellung beaufschlagt,
in der es den Druckraum 44 (vgl. 2) des im
Steuerdeckel 110 angeordneten Kolbens 40 zum Tank
entlastet. In dieser Schaltstellung liegt der Kolben 40 (vgl. 2)
am Anschlag 64 an. Ein im Steuerfluidabgriff 114 anstehender
Druck beaufschlagt das Vorsteuerventil 111 in Richtung
einer zweiten Schaltstellung, in der der Druckraum 44 (vgl. 2)
mit Steuerfluid aus dem Steuerfluidabgriff 114 beaufschlagt
ist. In dieser zweiten Schaltstellung des Vorsteuerventils 111 liegt
der Kolben 40 (vgl. 2) am Anschlag 62 an.
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Über die
Vorsteuerventile 112 und 111 wird die Dekompression
des Zylinderraums 83 nach einem Pressvorgang gesteuert.
Während
des Pressvorgangs ist das Vorsteuerventil 112 betätigt, und
der Einbausatz 109 befindet sich in der geschlossenen Ventilstellung.
Wird die Betätigung
des Vorsteuerventils 112 beendet, kann der Schließkegel des
Einbausatzes 109 (vgl. 18 in 2) öffnen und
der Dekompressionsvorgang setzt ein. Das Vorsteuerventil 111 steuert
den Ablauf der Dekompression automatisch. Zunächst steht der volle Pressdruck
am Steuerfluidabgriff 114 an. Dementsprechend befindet
sich das Vorsteuerventil 111 in der zweiten Schaltstellung.
Der Kolben 40 (vgl. 2) liegt
am Anschlag 62 an. Der Stift 50 (vgl. 2)
steht weit in den Federraum 25 vor und begrenzt die Öffnung des
Schließkegels 18 auf
einen geringen Durchflussquerschnitt. Über den geringen Durchflussquerschnitt
dekomprimiert das im Zylinderraum 83 vorhandene Fluid langsam.
Dekompressionsschläge
werden verhindert. Die Ablaufgeschwindigkeit des Druckmittels aus
dem Zylinderraum 83 lässt
sich durch Justieren der Einschraubtiefe des Stifts 50 (vgl. 2)
in der Bohrung 48 festgelegen.
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Sobald
der Druck im Fluidpfad 106 unter einen Wert gefallen ist,
der dem Druckäquivalent
der Feder des Vorsteuerventils 111 entspricht – z.B. 50 bar –, schaltet
das Vorsteuerventil 111 in die erste Schaltstellung und
entlastet den Druckraum 44 (vgl. 2). Daraufhin
wird der Stift 50 (vgl. 2) entsprechend
der Bewegung des Kolbens 40 aus dem Federraum 25 zurückgezogen
und das Ventil 108 gibt eine großen Durchflussquerschnitt zum
schnellen Abbau des im Zylinderraum 83 vorhandenen Restdrucks
frei.
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Gleichzeitig
dient die Ventilanordnung 108 als Sicherheitsventil. Ein
Druck im Zylinderraum 83 des Pressenzylinders 81 kann
nur aufgebaut werden, wenn zum Einen durch Betätigung des Vorsteuerventils 112 die
Ventilanordnung 108 geschlossen ist und zum Anderen durch
Betätigung
des Schaltventils 104 die Ventilanordnung 101 den
drucklosen Umlauf unterbindet. Während
des Betriebs wird zudem überwacht,
dass der Stift 50 (vgl. 2) der Ventilanordnung 108 die Öffnung des
Schließkegels
nur während
der Dekompressionsphase und ggf. der Pressphase begrenzt. Dazu ist
ein Endschalter (vgl. 60 in 2) vorhanden,
der eine zurückgezogene
Stellung des Stifts 50 (vgl. 2) erfasst.
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Der
Ringraum 82 des Pressenzylinders 81 ist durch
einen Fluidpfad 116, der in Reihe über die Ventilanordnungen 120 und 130 verläuft, mit
dem zweiten Verbraucheranschluss des Wegeventils 105 verbunden.
Die Ventilanordnung 120 hat die Funktion eines entsperrbaren
Rückschlagventils.
Die Entsperrung erfolgt durch Betätigung des Vorsteuerventils 121.
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Die
Ventilanordnung 130 entspricht mit ihrem Einbausatz 131 und
ihrem Steuerdeckel 132 dem Ventil 10 gemäß 1.
An den Steuerdeckel 132 ist ein 4/3-Wege-Vorsteuerventil 134 angeschlossen. Dieses
lässt sich
elektrisch betätigen.
In der Neutralstellung des Vorsteuerventils 134 ist der
Druckraum 44 (vgl. 1) und der
Federraum 25 mit dem Steuerfluidabgriff 135 der
Ventilanordnung 130 verbunden. Dementsprechend wirkt die
Ventilanordnung 130 als Rückschlagventil. Ein Druckmittelfluss
in Richtung des Druckraums 82 ist nicht vorgesehen und
könnte
allenfalls gedrosselt erfolgen.
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In
einer ersten betätigten
Stellung (links) des Vorsteuerventils 134 ist der Federraum 25 (vgl. 1)
mit dem Steuerfluidabgriff 135 und gleichzeitig der Druckraum 44 (vgl. 1)
mit dem Tank verbunden. Dabei wirkt die Ventilanordnung 130 als Rückschlagventil.
Der Kolben 40 (vgl. 1) befindet
sich an seinem Anschlag 64. Der Schließkegel 18 (vgl. 1)
kann einen großen
Durchflussquerschnitt freigeben. Diese Ventilstellung des Vorsteuerventils 134 ist
während
einer Rückzugsphase
der Kolbenstange des Pressenzylinders 81 geschaltet. Über die
Ventilanordnungen 130 und 120 erfolgt eine verlustarme
Zufuhr von Fluid in den Ringraum 82.
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In
der zweiten betätigten
Stellung (rechts) des Vorsteuerventils 134 ist bei der
Ventilanordnung 130 der Federraum 25 (vgl. 1)
mit dem Tank und gleichzeitig der Druckraum 44 (vgl. 1)
mit dem Steuerfluidabgriff 135 verbunden. Der Schließkegel 18 (vgl. 1)
ist somit entsperrt und öffnet
bei Druckbeaufschlagung an beiden Anschlüssen des Einbausatzes 131 (vgl. 21 und 26 in 1).
Der freigebbare Durchflussquerschnitt ist allerdings in Folge der
Druckbeaufschlagung des Druckraums 44 (vgl. 1)
eingeschränkt.
Diese zweite Stellung des Vorsteuerventils 134 wird betätigt, wenn
der Kolben des Pressenzylinders 81 im Eilgang unter Eigengewicht abgesenkt
werden soll. Gleichzeitig ist durch Betätigung des Vorsteuerventils 121 die
Ventilanordnung 120 zu entsperren. Die Absenkgeschwindigkeit
des Pressenzylinderkolbens kann durch Justieren der Einschraubtiefe
des Stifts 50 (vgl. 1) in der
Bohrung 48 festgelegt werden.
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Durch
das Hintereinanderschalten der zwei Ventilanordnungen 120 und 130 ist
gewährleistet, dass
ein technischer Defekt einer Ventilanordnungen nicht zu einem unkontrollierten
Absenken des Pressenzylinderkolbens führt. Die Stellung des Schließkegels
der Ventilanordnung 120 wird zusätzlich durch einen Endschalter überwacht.
Die Ventilanordnung 130 verkörpert die Funktion eines entsperrbaren Rückschlagventils,
mit einer im entsperrten Zustand zugeschalteten Durchflussbegrenzung.
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Gemäß einem
weiteren, dritten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung ist in 4 ein 2/2-Wege-Einbauventil 10 dargestellt.
Das 2/2-Wege-Einbauventil 10 gemäß dem dritten
Ausführungsbeispiel
besitzt einen Schließkegel 18 in Form
eines gestuften. Kolbens. Dieser Schließkegel 18 steuert
die Verbindung zwischen dem Anschluss 22 und dem Anschluss 21.
Am Schließkegel 18 sind drei
Steuerflächen
A1, A2 und A3 vorhanden. Die Steuerflächen A1 und A3 sind durch die
jeweiligen Stirnflächen
des Schließkegels
gebildet. Die Steuerfläche
A2 ist die an einer Kolbenstufe gebildete Ringfläche. Die Steuerfläche A1 ist
dem Anschluss 21 zugewandt, die Steuerfläche A3 begrenzt
den Federraum 25. Die Steuerfläche A2 begrenzt einen unabhängig ansteuerbaren
Steuerraum 160, der durch ein Schaltventil 151 mit
einem Steuerdruck beaufschlagbar ist.
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Durch
den Schließkegel 18 führen Kanäle 159,
die die beiden an die Stirnflächen
A1 und A3 angrenzenden Räume
verbinden. Im Federraum 25 herrscht somit der Druck der
auch im Anschluss 21 ansteht. Die Feder 19 beaufschlagt
den Schließkegel 18 in
Schließrichtung.
Die Summe der Flächen
A1 und A2 entspricht der Fläche
A3.
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Im
Steuerdeckel 30 des 2/2-Wege-Einbauventils ist ein verstellbarer
Anschlag vorgesehen. Dieser besteht im wesentlichen aus einer Kolben-Zylinderanordnung
des Kolbens 40, der in einem zylindrischen Einbauraum 161 beweglich
geführt
ist. Von dem Kolben 40 nach Art einer Kolbenstange ausgehend
steht der Stift 50 in den Federraum 25 vor. Der Kolben 40 ist
an einer Kreisfläche 65 und
an einer Ringfläche 66 mit
einem Steuerdruck beaufschlagbar.
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Die
Position des Kolbens 40 lässt sich durch einen Positionssensor 157 erfassen.
Der Positionswert ist einer Regelelektronik 155 zugeführt. Mittels eines
Proportionalventils 153 lassen sich die Steuerflächen 65 und 66 des
Kolbens 40 ansteuern. Das Proportionalventil 153 wird
seinerseits von der Regelelektronik 155 angesteuert. Mittels
des durch die Regelelektronik 155, das Proportionalventil 153,
den Kolben 40 und den Positionssensor 157 gebildeten Regelkreis
lässt sich
der Stift 50 lagegeregelt verstellen.
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Mit
dem Schaltventil 151 lässt
sich eine Verbindung zwischen dem Anschluss 22 und dem
Steuerdruckraum 160 zur Beaufschlagung der Steuerfläche A2 herstellen.
In der unbetätigten
Stellung des Schaltventils 151 ist der Steuerdruckraum 160 druckentlastet.
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Das
in
4 dargestellte 2/2-Wege-Einbauventil
10 lässt sich
sehr schnell – innerhalb
weniger Millisekunden – auf
einen durch den verstellbaren Anschlag
40,
50 vorgegebenen Öffnungsquerschnitt öffnen. Eine
bevorzugte Anwendung ist die Steuerung des Zulaufs zu einem Gießzylinder
einer Druckgussmaschine (Warmkammerdruckgussmaschine, Kaltkammerdruckgussmaschine),
einer Tixomouldingmaschine, einer Kunststoffspritzgießmaschine oder ähnlichen
Maschinen, bei denen flüssiges Formmaterial
in eine Form eingebracht werden muss. Dabei ist der Anschluss
22 als
Eingangsanschluss an einen Niederdruckspeicher angeschlossen. Der
Anschluss
21 ist als Ausgang mit dem Gießzylinder
verbunden. Der Einsatz eines ähnlich
aufgebauten 2/2-Wege-Einbauventils,
jedoch ohne einen verstellbaren Anschlag
40,
50 ist
in der Patentanmeldung
DE
10 2005 035 170.0 beschrieben. Hinsichtlich des Ablauf
des Gießvorgangs
und der Rückschlagfunktion
des 2/2-Wege-Einbauventils
10 wird auf die genannte Anmeldung
verwiesen.
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Eine
kritische Phase beim Druckgussvorgang ist die Beschleunigung des
Gießzylinders
auf eine vorgegebene Geschwindigkeit zu Beginn der Schussphase.
Durch den verstellbaren Anschlag 40, 50 kann vorab – d.h. vor
der Schussphase – ein
maximaler Öffnungsquerschnitt
des Ventils 10 eingestellt werden. Zur Einleitung der Schussphase
wird dann durch Betätigung
des Schaltventils 151 der Schließkegel 18 sehr schnell
auf die durch den Stift 50 vorgegebene Position geöffnet. Dadurch
lässt sich der
Gießzylinder
innerhalb sehr kurzer Zeit auf eine genau vorgegebene Geschwindigkeit
beschleunigen. Die Beschleunigungszeit liegt im Bereich von etwa 10–20 Millisekunden.
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Dadurch
lassen sich so genannte gesteuerte Druckgussmaschinen, bei denen
die Geschwindigkeit des Gießzylinders über den
Zulauf gesteuert wird, einfach, kostengünstig und mit hoher Genauigkeit
realisieren. Die hydraulische, lagegeregelte Verstellung des Anschlags
erlaubt eine zuverlässige
Einstellung des Öffnungsgrades
mit einer hohen Wiederholgenauigkeit. Die Verstellung lässt sich
effizient von einem Bedienpult aus durchführen.
-
Schon
durch die hydraulischen Einspannung des Kolbens 40 ergibt
sich eine Dämpfung,
wenn der Schließkegel 18 am
Stift 50 anschlägt.
Die Dämpfungseigenschaften
lassen sich durch die Regelparameter in der Regelelektronik 155 beeinflussen.
Zusätzlich
lässt sich
die Dämpfung
mittels einer hydraulischen Anschlagsdämpfung verbessern, die zwischen
dem Schließkegel 18 und
dem Stift 50 wirksam ist. Dazu kann z.B. ein an sich bekannter
Dämpfungsmechanismus
auf Grundlage einer hydraulischen Verdrängung Verwendung finden.
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Das
Ventil 10 kann auch als proportional verstellbare 2-Wege-Blende
betrieben werden. Dazu wird der Raum 160 mit einem Steuerdruck
beaufschlagt, so dass der Schließkegel 18 am Stift 50 anliegt. Über die
lagegeregelte Verstellung des Stifts 50 mittels des Kolbens 40 kann
nun der Öffnungsgrad beliebig
und kontinuierlich eingestellt werden. Dadurch ist das Ventil 10 – ggf. in
einer kleinen Nenngröße – auch geeignet,
die Vorfüllphase
einer Druckgussmaschine zulaufseitig zu steuern.
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Gemäß einem
weiteren, vierten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung ist in 5 ein 2/2-Wege-Einbauventil 10 mit
einem verstellbaren Anschlagsstift 50 dargestellt. Das
2/2-Wege-Einbauventil 10 gemäß dem vierten Ausführungsbeispiel unterscheidet
vor allem durch die Bauart des verstellbaren Anschlags von den Einbauventilen
gemäß dem ersten
oder zweiten Ausführungsbeispiel.
Daher wird im Folgenden lediglich der Anschlag beschrieben. Der
verstellbare Anschlag gemäß diesem
Ausführungsbeispiel
lässt sich
auch ohne Weiteres bei dem 2/2-Wege-Einbauventil 10 gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel
einsetzen.
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Gemäß 5 ist
der maximale Öffnungshub des
Schließkegels 18 durch
den Anschlagsstift 50 vorgegeben. Der Stift 50 ist
als Kolbenstange ausgeführt
und schließt
sich an den Kolben 40 an. Der Kolben 40 ist in
einem Steuerdeckel 30 in einem Zylinderraum beweglich geführt und
unterteilt den Zylinderraum in die beiden Druckräume 177 und 179.
Der Kolben 40 ist mit einer zentralen, sacklochartigen Bohrung 180 versehen.
In die Bohrung 180 steht ein Vorsteuerkolben 175 vor.
Der Vorsteuerkolben 175 ist an einem Schraubgewinde 173 gelagert.
Durch einen Elektromotor 171 lässt sich der Vorsteuerkolben 175 verdrehen
und somit axial verstellen. Durch eine Längsverzahnung (nicht dargestellt)
sind die Motorwelle 183 und der Vorsteuerkolben 175 axial
entkoppelt.
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Der
Vorsteuerkolben 175 weist mehrere Erhebungen auf, durch
die die Bohrung 180 in mehrere Kammern unterteilt ist.
Eine der Kammern ist über eine Radialbohrung
im Kolben 40 mit einem Steuerdruckanschluss 174 verbunden.
Von dieser Kammer durch die Erhebung 184 getrennt, besteht
eine weitere Kammer, welche über
eine weitere Bohrung im Kolben 40 mit dem Druckraum 179 verbunden
ist. Der Druckraum 179 steht mit einem Entlastungsanschluss 176 in
Verbindung und nimmt außerdem
die Stellfeder 185 auf. Zusammen mit einer Radialbohrung 186 im
Kolben 40 bildet die Erhebung 184 zwei Steuerkanten 181 und 182 aus.
Die Radialbohrung 186 ist über eine Axialbohrung 187 mit
dem Druckraum 177 verbunden.
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Der
Kolben 40 ist mit dem Vorsteuerkolben 175 nach
Art einer hydraulischen Folgesteuerung gekoppelt. Über die
Steuerkanten 181 und 182 lässt sich dem Druckraum 177 Druckmittel
zuführen
oder Druckmittel daraus abführen.
Solange entweder die Steuerkante 181 oder die Steuerkante 182 geöffnet ist,
folgt der Kolben 40 dem Vorsteuerkolben wegen der Druckbeaufschlagung
bzw. der Entlastung des Druckraums 177. Bei Erreichen der
durch den Vorsteuerkolben 175 vorgegebenen Stellposition
des Kolbens 40 stellt sich im Druckraum 177 bei
weitgehend geschlossenen Steuerkanten 181 und 182 ein Druck
ein, der die Kraft der Stellfeder 185 und gegebenenfalls
eine durch den Schließkegel 18 auf
den Stift 50 einwirkende Kraft kompensiert.
-
Die
Steuerfläche,
mit der der Kolben 40 den Druckraum 177 begrenzt,
ist größer als
die insgesamt in Öffnungsrichtung
wirksame Fläche
des Schließkegels 18.
Dadurch kann auch bei einem hohen Druck in den Anschlüssen 21 und 22 des 2/2-Wege-Einbauventils 10 der
Stift 50 in einer vorgegeben Position gehalten werden.
-
Der
Elektromotor 171 und das Gewinde 173 sind nur
einer geringen Belastung in axialer Richtung ausgesetzt, die vor
allem durch Strömungskräfte an den
Steuerkanten 181 und 182 hervorgerufen wird. Daher
kann der elektrische Antrieb vergleichsweise schwach dimensioniert
werden.
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Die
Lage des Stifts 50 bzw. des Kolbens 40 kann z.B.
direkt durch einen am Kolben 40 angekoppelten Positionssensor
erfasst werden. Alternativ kann durch einen Drehwinkelsensor am
Motor auf die Lage des Stifts 50 geschlossen werden.
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Eine
weitere Bauform eines mit Hilfe eines elektrischen Antriebs verstellbaren
Anschlags für
ein Wegeventil gemäß eines
fünften
Ausführungsbeispiels
ist im Folgenden anhand 6 dargestellt. Der verstellbare
Anschlag gemäß diesem
Ausführungsbeispiel
lässt sich
ohne Weiteres bei den 2/2-Wege-Einbauventilen 10 gemäß den vorangehenden Ausführungsbeispielen
einsetzen.
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Das
2/2-Wege-Einbauventil 10 gemäß dem fünften Ausführungsbeispiel vefügt über einen Schließkegel 18,
der die fluidische Verbindung zwischen den Anschlüssen 21 und 22 steuert.
In den Federraum 25 steht der Stift 50 vor. Dieser
ist als Kolbenstange ausgeführt
und setzt an einen Kolben 194 an, welcher in einem Zylinderraum
des Steuerdeckels 30 beweglich geführt ist. Entlang der Mittelachse
des Stifts 50 verläuft
eine axiale Bohrung. In der axialen Bohrung ist ein weiterer Stift 208 beweglich geführt. Der
Stift 208 geht an seinem dem Schließkegel 18 zugewandten
Ende in einen Tellerabschnitt 210 über. Der Tellerabschnitt 210 wird
durch die Wirkung der Feder 19, die zwischen dem Tellerabschnitt 210 und
einem Stützring 204 eingespannt
ist, am Schließkegel 18 zur
Anlage gebracht. Zusätzlich
beaufschlagt die Feder 19 den Schließkegel 18 in Schließrichtung.
-
Der
Stift 208 dient zur Kopplung des Schließkegels 18 mit einem
Positionssensor 212. Der Positionssensor 212 ist
koaxial in Verlängerung
des Anschlagsstifts 50 an der dem Schließglied 18 abgewandten
Seite des Steuerdeckels 30 angeordnet.
-
Der
Stift 50 ist durch ein Gewinde 173 eines Gewindetriebs
in axialer Richtung verstellbar. Über eine Übersetzungsgetriebe mit zwei
Zahnrädern 191 und 192 ist
der Stift 50 mit einem Elektromotor 171 gekoppelt.
Das Übersetzungsgetriebe
erlaubt eine seitlich versetzte Anordnung des Elektromotors 171 hinsichtlich
der Achse des Stifts 50 und somit eine einfache Ankopplung
des Positionssensors 212 an den Schließkegel 18.
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Der
am Stift 50 befindliche Kolben 194 begrenzt im
Steuerdeckel 30 einen Ringraum 206. Der Ringraum 206 ist über einen
Kanal 198 mit dem Anschluss 21 des Ventils 10 verbunden.
Auf der Ringfläche 196 des
Kolbens 194 herrscht somit der gleiche Druck wie im Anschluss 21.
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Ein
an der dem Schließkegel 18 zugewandten
Ringfläche 197 des
Kolbens 194 gebildeter Ringraum 202 steht über die
zentrale Öffnung
des Stützrings 204 mit
dem Federraum 25 in fluidischer Verbindung. Über das
Schaltventil 200 kann der Federraum 25 entweder
mit dem Druck im Anschluss 21 beaufschlagt werden oder
entlastet werden.
-
Ist
der Federraum 25 druckentlastet, so öffnet der Schließkegel 18 unter
Einwirkung eines Drucks auf seine Steuerflächen 23 oder 24,
bis er am Anschlagsstift 50 anliegt. Die an den Steuerflächen 23 und 24 durch
den hydrostatischen Druck auf den Stift aufgebrachten Kräfte werden
durch den an der Ringfläche 196 anstehenden
Druck zumindest teilweise kompensiert. Vorzugsweise entspricht die Ringfläche 196 der
Steuerfläche 23.
Dadurch wird der wesentliche Beitrag der axial auf den Stift 50 einwirkenden
Kräfte,
welcher vom Druck im Anschluss 21 her rührt, kompensiert.
-
Ist
der Federrraum 25 über
das Ventil 200 mit dem Druck im Anschluss 21 beaufschlagt,
so schließt der
Schließkegel 18 unter
Einwirkung der Feder 19 und aufgrund des Flächenüberschusses
der dem Federraum 25 zugewandten Steuerfläche des
Schließkegels 18.
Die insgesamt von Seiten des Federraums 25 auf den Stift 50 und
den Kolben 40 einwirkenden Druckkräfte werden zu einem Teil durch
die Druckbeaufschlagung der Ringfläche 196 des Kolbens 40 kompensiert.
-
Durch
die Kompensation der in Richtung des Gewindes 173 auf den
Stift 50 einwirkenden Axialkräfte, unterliegen das Gewinde 173,
die Lager des Übersetzungsgetriebes 191 und 192 und
der Elektromotor 171 einer verringerten Belastung und können vergleichsweise
schwach und somit kostengünstig ausgelegt
werden.
-
- 10
- 2/2-Wege-Einbauventil
- 11
- Ventilblock
- 12
- Einbausatz
- 14
- Einbaubohrung
- 16
- Hülse
- 17
- Sacklochartige
Vertiefung
- 18
- Schließkegel
- 19
- Feder
- 20
- Sitzfläche
- 21
- Stirnseitige Öffnung
- 22
- Radialbohrung
- 23
- Steuerfläche
- 24
- Steuerfläche
- 25
- Federraum
- 26
- Fluidkanal
- 27
- Kanalabschnitt
- 28
- Steuerfluidkanal
- 30
- Steuerdeckel
- 31
- Anschlussfläche
- 32
- Steuerfluidkanal
- 34
- Kanalabschnitt
- 35
- Außenfläche
- 36
- Abdeckkappe
- 38
- Bohrung
- 40
- Kolben
- 42
- Ringraum
- 43
- Feder
- 44
- Ringraum
- 46
- Kolbenstange
- 48
- Axiale
Bohrung
- 50
- Stift
- 52
- Sicherungsmutter
- 54
- Dichtung
- 56
- Steuerfluidkanal
- 58
- Steuerfluidkanal
- 60
- Positionsschalter
- 62
- Endanschlag
- 64
- Endanschlag
- 65
- Steuerfläche
- 66
- Steuerfläche
- 70
- Teller
- 72
- Ring
- 74
- Feder
- 80
- Pressensteuerung
- 81
- Pressenzylinder
- 82
- Ringraum
- 83
- Zylinderraum
- 84
- Tank
- 85
- Nachsaugventil
- 86
- Anschluss
Hauptdruckversorgung
- 87
- Anschluss
Steuerdruckversorgung
- 88
- Tankanschlüsse
- 101
- Ventilanordnung
- 102
- Einbausatz
- 103
- Steuerdeckel
- 104
- Schaltventil
- 105
- 4/3-Wegeventil
- 106
- Fluidpfad
- 107
- Abzweig
- 108
- Ventilanordnung
- 109
- Einbausatz
- 110
- Steuerdeckel
- 111
- Vorsteuerventil
- 112
- Vorsteuerventil
- 113
- Wechselventil
- 114
- Steuerfluidabgriff
- 116
- Fluidpfad
- 120
- Ventilanordnung
- 121
- Vorsteuerventil
- 130
- Ventilanordnung
- 131
- Einbausatz
- 132
- Steuerdeckel
- 134
- 4/3-Wege-Vorsteuerventil
- 135
- Steuerfluidabgriff
- 151
- Schaltventil
- 153
- Proportionalventil
- 155
- Regelelektronik
- 157
- Positionssensor
- 159
- Kanal
- 160
- Steuerraum
- 161
- Einbauraum
- 171
- Elektromotor
- 173
- Schraubgewinde
- 174
- Steuerdruckanschluss
- 175
- Vorsteuerkolben
- 176
- Entlastungsanschluss
- 177
- Druckraum
- 179
- Druckraum
- 180
- Bohrung
- 181
- Steuerkante
- 182
- Steuerkante
- 183
- Motorwelle
- 184
- Erhebung
- 185
- Stellfeder
- 186
- Radialbohrung
- 187
- Axialbohrung
- 191
- Zahnrad
- 192
- Zahnrad
- 194
- Kolben
- 196
- Ringfläche
- 197
- Ringfläche
- 198
- Kanal
- 200
- Schaltventil
- 202
- Offener
Ringraum
- 204
- Stützring
- 206
- Ringraum
- 208
- Stift
- 210
- Tellerabschnitt
- 212
- Positionssensor