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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Gleitlager mit einem Lagerkörper, der
mittels eines Hohlräume
aufweisenden Drahtkissens gebildet ist und eine Lagerkörperfläche aufweist
zur drehenden Aufnahme eines zu lagernden Bauteils nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Gleitlager,
wie sie beispielsweise zur drehenden Aufnahme einer mit hoher Drehzahl
rotierenden Welle vorgesehen sind, werden üblicherweise aus einem Lagerwerkstoff
mit Notlaufeigenschaft gebildet und zwar als Lagerschalen, die in
eine entsprechende Aufnahme eingesetzt werden, um zwischen den Lagerschalen
das im Betrieb rotierende Bauteil in der Form beispielsweise der
genannten Welle oder dergleichen aufzunehmen.
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Der
zur Lagerung vorgesehene Wellenabsatz muss dabei fein bearbeitet
oder geschliffen sein und es muss dafür Sorge getragen werden, dass
die Paarung Gleitlager-Welle mit engen Toleranzen fertig gestellt
wird.
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Bei
einem üblicherweise
zur Bildung von Gleitlagerschalen verwendeten Werkstoff kann es sich
um ein Sintermetall handeln, welches in Poren der Lagerkörperoberfläche Schmierstoff
in der Form beispielsweise eines Schmieröls aufnehmen kann. Ein solches
Gleitlager ist aber neben den bei der Fertigung einzuhaltenden engen
Toleranzen anfällig
für Verunreinigungen
im Kreislauf des Schmieröls,
so dass es auch bereits bekannt geworden ist, ein Drahtkissen zur
Bildung des Lagerkörpers
zu verwenden, welches Hohlräume
aufweist, in denen Schmierstoff in der Form eines Schmieröls oder
eines Schmierfetts aufgenommen werden kann.
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Ein
solches Gleitlager mit einem Lagerkörper, der mittels eines Hohlräume aufweisenden Drahtkissens
gebildet ist, ist anhand der
DE 196 04 221 A1 bekannt geworden. Dieses
bekannte Gleitlager mag zwar zur Lagerung langsam drehender Wellen
geeignet sein, es ist aber aufgrund seiner konstruktiven und funktionellen
Eigenschaften nicht dazu geeignet, ein schnell drehendes Bauteil
in der Form beispielsweise einer schnell drehenden Welle zu lagern.
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Das
bekannte Gleitlager wird aus textilen Faserstoffen gebildet, die
mittels eines Pressvorgangs zu einem offenzelligen porösen Formkörper verdichtet
werden, der zwischen den einzelnen Drahtfäden Hohlräume besitzt. Wird nun ein solches
bekanntes Gleitlager zur Lagerung einer schnell drehenden Welle
eingesetzt, wie beispielsweise einer Kurbelwelle einer Brennkraftmaschine,
so entweicht ein beispielsweise von einer Ölpumpe bereitgestellter Schmierstoffvolumenstrom
in der Form des im Kreislauf gepumpten Motoröls durch die in dem bekannten Gleitlager
gebildeten Hohlräume
und es kommt zu einem nicht gewünschten
Materialkontakt zwischen der Kurbelwelle beziehungsweise dem Wellenzapfen und
dem Gleitlager mit der Folge, dass sich an dem weicheren Bauteil
Abrasion einstellt, da durch das Entweichen des Motoröls durch
die im Gleitlager gebildeten Hohlräume hindurch die Flüssigkeitsreibung zusammenbricht.
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Ausgehend
hiervon liegt der vorliegenden Erfindung nunmehr die Aufgabe zugrunde,
das bekannte Gleitlager derart weiterzubilden, dass es auch bei
einem im Gleitlager gelagerten schnell drehenden Bauteil nicht zu
erhöhten
Reib- und/oder Verschleißwerten
am Gleitlager und/oder dem gelagerten Bauteil kommt.
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Die
Erfindung weist nun zur Lösung
dieser Aufgabe die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale auf. Vorteilhafte
Ausgestaltungen hiervon sind in den weiteren Ansprüchen beschrieben.
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Die
Erfindung schafft nunmehr ein Gleitlager mit einem Lagerkörper, der
mittels eines Hohlräume aufweisenden
Drahtkissens gebildet ist und eine Lagerkörperfläche aufweist zur drehenden
Aufnahme eines zu lagernden Bauteils, wobei bei dem Gleitlager zumindest
im Bereich der Lagerkörperfläche in den
Hohlräumen
ein Füllstoff
angeordnet ist, der ein Entweichen von zwischen Lagerkörperfläche und Bauteil
vorhandenem Schmierstoff durch die Hohlräume hindurch soweit ver hindert,
dass sich zwischen Lagerkörperfläche und
drehendem Bauteil ein hydrodynamischer Schmierfilm aufbaut.
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Die
Erfindung schafft nun ein mittels eines Drahtkissens gebildetes
Gleitlager, bei dem in den Hohlräumen
des Lagerkörpers
ein Füllstoff
zumindest soweit die Hohlräume
ausfüllt,
dass ein Entweichen von zwischen der Lagerkörperfläche und dem Bauteil vorhandenen
Schmierstoff durch die Hohlräume
verhindert wird, so dass sich zwischen der Lagerkörperfläche und
dem drehenden Bauteil ein hydrodynamischer Schmierfilm aufbauen
kann. Ein Entweichen von Schmierstoff durch die Hohlräume hindurch
in Richtung beispielsweise der radial außen liegenden Oberfläche des
Lagerkörpers,
also in Richtung der Gleitlageraufnahmefläche eines Werkstücks, beispielsweise
eines Kurbelgehäusesegments
einer Brennkraftmaschine, wird dadurch verhindert, dass die Hohlräume des
Lagerkörpers
zumindest soweit mit Füllstoff
verfüllt
sind, dass sich zwischen der Lagerkörperfläche und dem drehenden Bauteil
aufgrund der Drehungsdruckentwicklung ein hydrodynamischer Schmierfilm
aufbauen kann.
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Ein
vollständiges
Auffüllen
der Hohlräume mit
Füllstoff
ist dabei nicht notwendigerweise erforderlich, es ist auch nicht
erforderlich, alle im Drahtkissen gebildeten Hohlräume unterhalb
der Lagerkörperfläche mit
Füllstoff
aufzufüllen.
So können
Hohlräume
unterhalb der Lagerkörperfläche, die
eine Welle oder einen Wellenzapfen aufnimmt, mit weniger Füllstoff
aufgefüllt
werden als Hohlräume
direkt im Bereich der Lagerkörperfläche. Damit
wird die radiale Nachgiebigkeit des aus einem Drahtkissen gebildeten
Gleitlagers, sollte dies für
den entsprechenden Anwendungsfall gewünscht sein, nach wie vor erhalten,
zwischen der Lagerkörperfläche und
dem drehenden Bauteil vorhandener Schmierstoff kann aber trotzdem
nicht oder nur soweit durch die Hohlräume entweichen, dass sich zwischen
dem drehenden Bauteil in Form beispielsweise der Welle oder des
Wellenzapfens und der Lagerkörperfläche ein hydrodynamischer
Schmierfilm aufbauen kann.
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Zu
diesem Zweck ist es nach einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen,
dass der Füllstoff die
Hohlräume
zumindest partiell ausfüllt
derart, dass ein Schmierstoffvolumenstrom durch einen zwischen Lagerkörperfläche und
dem sich drehen den Bauteil gebildeten Ringspalt größer ist
oder gleich einem Schmierstoffvolumenstrom durch die an der Lagerkörperfläche gebildeten
Hohlräume,
so dass der durch den Ringspalt oder die beiden Ringspalte an beiden
axialen Enden des erfindungsgemäßen Gleitlagers
entweichende Schmierstoffvolumenstrom nicht kleiner ist als der
Schmierstoffvolumenstrom, der durch die an der Lagerkörperfläche gebildeten Hohlräume entweichen
kann.
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Damit
wird eine Bedingung geschaffen, wie weit zumindest die Hohlräume im Bereich
der Lagerkörperfläche mit
Füllstoff
ausgefüllt
werden müssen, so
dass sich zwischen der Lagerkörperfläche und dem
drehenden Bauteil ein hydrodynamischer Schmierfilm aufbauen kann.
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Wird
nun das vorstehend geschilderte bekannte, aus einem Drahtkissen
gebildete Gleitlager mit Stahl als Draht- oder Filamentmaterial
gebildet, so führt
dies auch bei einem hohen Verdichten des Drahtkissens bereits über die
Grenze der plastischen Verformung hinaus zu einer Dichte von etwa
4-5 g/cm3 bei einer Dichte des Ausgangswerkstoffs
von etwa 7,8 g/cm3, so dass der so gebildete
Lagerkörper nach
wie vor ein freies Volumen von etwa einem Drittel besitzt, durch
das Schmierstoff in der Form beispielsweise von Motoröl durch
die Hohlräume
entweichen kann, was insbesondere bei einer temperaturanstiegsbedingten
Abnahme der Viskosität
des Schmierstoffs von wesentlicher Bedeutung ist.
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Um
nun dieses Problem zu beseitigen, ist es nach einer Weiterbildung
der Erfindung vorgesehen, dass das Drahtkissen mittels eines insbesondere plastisch
verformenden Formgebungsvorgangs gebildet ist derart, dass die Hohlräume so dimensioniert sind,
dass sie mittels eines elastisch verformbaren Füllstoffs zumindest partiell
so weit verkleinert werden können,
dass sich zwischen der Lagerkörperfläche und
dem sich drehenden Bauteil ein hydrodynamischer Schmierfilm aufbauen
kann.
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Durch
das Einbringen eines beispielsweise elastisch oder plastisch verformbaren
Füllstoffs,
der einerseits dafür
sorgt, dass der Schmierstoff durch die Hohlräume nicht nahezu ungehindert
hindurch fließt
und andererseits auch dafür
sorgt, dass die radiale Elastizität des mit einem Drahtkissen
gebildeten Gleitlagers erhalten bleibt, sollte dies für den jeweiligen
Anwendungsfall erwünscht
sein, wird erreicht, dass das erfindungsgemäße Gleitlager zur zentrierenden
Lagerung beispielsweise schnell drehender Wellen oder Wellenzapfen
eingesetzt werden kann, ohne dass es aufgrund eines Abfließens des Schmierstoffs
durch die Hohlräume
des Drahtkissens hindurch zu einem Materialkontakt zwischen dem Wellenzapfen
oder dergleichen und der Lagerkörperfläche des
so gebildeten Gleitlagers kommt, da durch den hydrodynamischen Schmierfilm
zwischen der Lagerkörperfläche und
dem Wellenzapfen oder dergleichen ein stabiler Flüssigkeitsreibungszustand zwischen
den beiden Gleitpartnern erhalten bleibt.
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Das
Drahtkissen kann nun zu einer ein- oder zweiteiligen Drahtkissenhülse umgeformt
werden, deren Hohlräume
zumindest partiell, also beispielsweise auch nahezu vollständig oder
vollständig,
mit einem Füllstoff
ausgefüllt
werden, so dass der Schmierstoff ein hydrodynamisches Polster zwischen
dem gelagerten Bauteil und der Lagerkörperfläche des Lagerkörpers aufbauen
kann. Der Füllstoff kann
auch ein Adhäsionsmittel
aufweisen zur Verstärkung
der Anbindung des Füllstoffs
am Drahtkissen, ganz allgemein kann der Füllstoff aus metallischen Werkstoffen
oder Kunststoffwerkstoffen oder auch Gummiwerkstoffen gebildet sein,
insbesondere also beispielsweise aus schmierstoffbeständigen Elastomeren
oder Epoxydharzen.
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Der
so gebildete Füllstoff
kann dann die Hohlräume
des Drahtkissens zumindest partiell so weit ausfüllen, dass ein Abfließen von
Schmierstoff zwischen der Lagerkörperfläche und
dem sich drehenden Bauteil soweit vermieden wird, dass sich ein hydrodynamischer
Schmierfilm aufbauen kann.
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Die
Drähte
des Drahtkissens können
dabei aus metallischen, keramischen, glasartigen Werkstoffen oder
Polymeren oder Gemischen daraus gebildet sein, in deren Hohlräume dann
der vorstehend bereits erläuterte
Füllstoff
eingelagert werden kann.
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So
ist es beispielsweise möglich,
dass nach einer Ausführungsform
das Drahtkissen des Lagerkörpers
aus Messing gebildet ist, in dessen Hohlräumen ein Gummiwerkstoff angeordnet
wird, bei dem es sich vorzugsweise um einen Gummiwerkstoff mit einer
Shorehärte
von mindestens 90 handelt.
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Ebenso
kann das Drahtkissen des Lagerkörpers
aus einem Stahl oder Edelstahl gebildet sein, in dessen Hohlräumen ein
Gummiwerkstoff oder ein Epoxydharz angeordnet ist. Wird nun in die
Matrix des Füllstoffs
ein weiterer Werkstoff eingelagert, der selbstschmierende Eigenschaften
besitzt, wie beispielsweise Graphit oder Polytetraflourethylen,
so kann das so gebildete erfindungsgemäße Gleitlager auch mit entsprechenden
Notlaufeigenschaften ausgebildet sein.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung ist es vorgesehen, dass das Drahtkissen
des Lagerkörpers
aus metallischen Werkstoffen mit unterschiedlicher Härte gebildet
ist und im Bereich der Lagerkörperfläche ein
metallischer Werkstoff mit niedrigerer Härte vorgesehen ist als in dem
von der Lagerkörperfläche radial
nach außen
angeordneten Bereich, so dass gleichsam ein Drahtkissen mit einem Schichtaufbau
den Lagerkörper
bildet. Bei einer so aufgebauten Drahtkissenhülse besteht nun der radial außen liegende
Bereich aus einem metallischen Werkstoff – es kann sich auch um einen
nicht metallischen Werkstoff handeln – mit größerer Härte als bei dem weiter radial
innen liegenden Bereich der Drahtkissenhülse, die aus einem metallischen
oder nicht-metallischen Werkstoff mit niedrigerer Härte als im
radial außen
liegenden Bereich ausgebildet ist, so dass der radial weiter innen
liegende Bereich eine Lagerkörperfläche bildet,
die dem sich drehenden Bauteil gegenüberliegt, während die weiter radial außen liegenden
Bereiche der Drahtkissenhülse
härter und
steifer ausgebildet sein können.
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Auf
diese Weise kann beispielsweise das Drahtkissen als einteilige oder
mehrteilige Drahtkissenhülse
ausgebildet sein mit einer radialen Elastizität von beispielsweise weniger
als 1 mm, vorzugsweise 10 bis 20 μm,
wobei aber – sollte
der jeweilige Anwendungsfall dies erforderlich – auch andere Elastizitätswerte,
beispielsweise höhere
Elastizitätswerte möglich sind.
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Wird
nun das so gebildete Gleitlager seinem bestimmungsgemäßen Einsatz
zugeführt
und in das Gleitlager beispielsweise mittels einer externen Schmierölpumpe Schmieröl eingebracht,
so hängt die
Viskosität
dieses Schmieröls
und damit die Fließfähigkeit
insbesondere von der Temperatur des Schmieröls, also des Schmierstoffs
ab. Üblicherweise
ist der Schmierstoff im kalten Zustand zähflüssiger als im betriebswarmen
Zustand, so dass sich die Erfindung auch diese Erkenntnis zu Nutzen
macht.
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Es
ist nun nach einem erfindungsgemäßen Verfahren
der Bildung eines Gleitlagers, wie es vorstehend beschrieben worden
ist, vorgesehen, dass der Füllgrad
der Hohlräume
mit Füllstoff
in Abhängigkeit
der Viskosität
des Schmierstoffs im betriebswarmen Zustand des Schmierstoffs ausgewählt wird.
Ist nämlich
der Schmierstoff im kalten Zustand zähflüssiger als im warmen Zustand,
so lässt
bei niedrigerer Temperatur die Tendenz des Schmierstoffs nach, durch
die Hohlräume
im aus einem Drahtkissen gebildeten Lagerkörper zu entweichen, so dass
hier die Gefahr einer Mischreibung oder eines Trockenlaufs der sich
drehenden Welle kleiner ist, als im betriebswarmen Zustand des Schmierstoffs,
da dieser dann eine höhere
Tendenz besitzt, durch die Hohlräume
zu entweichen, als im kalten Zustand mit höherer Viskosität.
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Um
nun diesem Zustand gerecht zu werden, ist es nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
vorgesehen, dass der Füllgrad
in den Hohlräumen
mit Füllstoff
in Abhängigkeit
der Viskosität
des Schmierstoffs in betriebswarmen Zustand des Schmierstoffs ausgewählt wird,
so dass also nach dem erfindungsgemäßen Verfahren die Hohlräume nur
so weit insbesondere partiell mit dem Füllstoff ausgefüllt werden müssen, dass
der Schmierstoff in betriebswarmen Zustand auf der Lagerkörperfläche verbleibt
oder nur so weit durch die noch verbliebenen Resthohlräume entweichen
kann, dass sich zwischen der Lagerkörperfläche und dem drehenden Bauteil
ein hydrodynamischer Schmierfilm aufbauen kann.
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Die
Erfindung wird nun anhand der Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt in
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1 eine
schematische Darstellung eines aus einer Drahtkissenhülse gebildeten
Lagerkörpers; und
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2 eine
teilweise geschnittene Darstellung einer in einem erfindungsgemäßen Gleitlager gelagerten
Welle.
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Der
Lagerkörper 1 weist
eine Öffnung 2 zur Aufnahme
einer ebenfalls lediglich schematisch dargestellten Welle 3 auf,
die sich in der Öffnung 2 angeordnet
befindet, so dass sie sich in der Öffnung 2 drehen kann.
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Mit
dem Doppelpfeil 4 ist in einer der besseren Darstellung
halber übertriebenen
Weise ein Ringspalt zwischen der Welle 3 und der Öffnung 2 dargestellt,
der sich zwischen dem Innendurchmesser der Öffnung 2 und dem Außendurchmesser
der Welle 3 einstellt. Die Öffnung 2 besitzt dabei
einen Innendurchmesser, der dem doppelten Radius r entspricht. Der
durch den Doppelpfeil 4 dargestellte Ringspalt weist eine
Spaltweite s auf.
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In
dem mittels eines Drahtkissens gebildeten Lagerkörper 1 befindet sich
an der Lagerkörperfläche 5 des
Lagerkörpers 1,
die am Innenumfang der Öffnung 2 des
Lagerköpers 1 ausgebildet
ist, ein ebenfalls lediglich schematisch dargestellter Hohlraum 6, der
der besseren Erläuterung
halber an den Außenumfang
des Lagerkörpers 1 herausgezogen
dargestellt ist und in Längsrichtung
des Lagerkörpers 1 eine
bestimmte Länge
L besitzt und in Querrichtung dazu eine bestimmte Breite u.
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Der
Lagerkörper 1 weist
an der Lagerkörperfläche 5 eine
Vielzahl derartiger Hohlräume 6 auf,
die sich zwischen den einzelnen Drähten des Drahtkissens bzw.
als Spalt zwischen den Drähten
und dem Füllstoff
ausbilden und durch die hindurch beim eingangs geschilderten bekannten
Gleitlager der Schmierstoff radial nach außen gerichtet entweichen kann.
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Um
nun dieses Entweichen des im Ringspalt 4 vorhandenen Schmierstoffs
zwischen der Lagerkörperfläche 5 und
der Welle 3 zu verringern, ist der Hohlraum 6 zumindest
soweit mit einem Gummiwerkstoff ausgefüllt, dass sich bei in der Öffnung 2 drehender
Welle 3 im Ringspalt 4 ein hydrodynamischer Schmierfilm
aufbauen kann und das Schmieröl
im Ringspalt 4 nicht weitgehend ungehindert durch den Hohlraum 6 im
Lagerkörper 1 in
Richtung nach radial außen
wegströmen
kann.
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Die
Erfindung sieht nun vor, dass die Hohlräume 6 durch den Füllstoff
beispielsweise in der Form des Gummiwerkstoffs oder eines Epoxydharzes
zumindest partiell so weit ausgefüllt sind, dass ein Schmierstoffvolumenstrom
durch den zwischen der Lagerkörperfläche 5 und
der sich drehenden Welle 3 gebildeten Ringspalt 4 nicht
kleiner ist als ein Schmierstoffvolumenstrom durch die an der Lagerkörperoberfläche 5 gebildeten
Hohlräume 6.
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Im
Umkehrschluss ist also die durch den Ringspalt 4 bzw. die
an den beiden axialen Enden des Lagerkörpers 1 vorhandenen
Ringspalte 4 zwischen der Welle 3 und der Öffnung 2 entweichende Menge
an Schmierstoff größer oder
gleich der Menge an Schmierstoff, die durch die an der Lagerkörperfläche 5 gebildeten
Hohlräume 6 entweichen
kann, also sich durch diese Bedingung im Ringspalt 4 ein
hydrodynamischer Tragfilm aufbauen kann.
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Vorhandene
Spalte zwischen den Drähten und
dem Füllstoff
können
vorteilhaft zu einer flächigen
Schmierstoffversorgung im Bereich der Lagerkörperfläche 5 genutzt werden,
indem der Schmierstoff flächig
durch den Lagerkörper 1 hindurch
an die Lagerkörperfläche 5 gepresst
wird. So kann zum Beispiel – wie
dies in 2 der Zeichnung gezeigt ist – Öl durch
eine Ölbohrung 8 und
eine Ringnut 9 in den Bereich einer in einem Gehäuse 10 ausgebildeten Lagerkörperaufnahme
gebracht werden, das durch im Lagerkörper 1 vorhandene
Spalte zur Lagerkörperfläche 5 gelangt
und dort für
die Bildung eines hydrodynamischen Tragfilms zur Verfügung steht.
Beim Einsatz eines elastischen Füllstoffes
kann die Abdichtung zwischen der Lagerschale 1 und dem
Gehäuse 10 durch
einen Wulst 11 aus dem Füllstoff oder durch separate
Dichtelemente vorgenommen werden kann.
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Betrachtet
man der Einfachheit halber einen einzigen Hohlraum 6, der
in Axiallängsrichtung
des Lagerkörpers 1 eine
Länge L
und in Querrichtung dazu eine als konstant angenommene Breite u
besitzt und besitzt der Ringspalt 4 zwischen der Welle 3 und
der Öffnung 2 eine
Breite s, so führt
die Bedingung, dass der Schmierstoffvolumenstrom durch die beiden
Ringspalte 4 größer sein
muss, als der Schmierstoffvolumenstrom durch die Summe der Hohlräume zu folgender
Bedingung:
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Bei
einem ausgeführten
Lager kann der Lagerkörper
eine Vielzahl von Spalten mit unterschiedlicher Länge und
Breite aufweisen. Werden nun die unterschiedlich breiten Spalte
virtuell in Segmente jeweils konstanter Breite zerlegt, so ist die
Summe der Teilvolumenströme
durch die einzelnen Spaltsegmente kleiner als der Volumenstrom durch
die Ringspalte und es ergibt sich folgender Zusammenhang:
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Damit
schafft die Erfindung ein Gleitlager, welches mittels eines Drahtkissens
hergestellt werden kann, dessen Hohlräume soweit mit einem Füllstoff
verfüllt
sind, dass sich zwischen der in dem Gleitlager drehenden Welle und
der Lagerkörperfläche des
Gleitlagers ein hydrodynamischer Schmierfilm aufbauen kann, da der
in das Gleitlager eingebrachte Schmierstoff aufgrund der zumindest
partiellen Verfüllung
der Hohlräume
des Lagerkörpers
nicht ungehindert durch die Hohlräume hindurch treten kann, sondern
einen hydrodynamischen Schmierfilm beziehungsweise Tragfilm aufbaut,
der zur Flüssigkeitsreibung
zwischen der Lagerkörperfläche und
der Außenoberfläche der
sich drehenden gelagerten Welle beziehungsweise des sich drehenden
gelagerten Wellenzapfens führt.
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Das
erfindungsgemäße Gleitlager
zeichnet sich gegenüber
dem starren bekannten Gleitlager durch längere Lebensdauer aus und besitzt
darüber hinaus
die Fähigkeit
zum Ausgleich statischer und dynamischer Wellenverlagerungen. Auch
zeichnet es sich durch eine gute akustische Entkopplung aus.
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Hinsichtlich
vorstehend im Einzelnen nicht näher
erläuterter
Merkmale der Erfindung wird im Übrigen
ausdrücklich
auf die Ansprüche
und die Zeichnung verwiesen.
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- 1
- Lagerkörper
- 2
- Öffnung
- 3
- Welle
- 4
- Doppelpfeil,
Ringspalt
- 5
- Lagerkörperfläche
- 6
- Hohlraum
- 7
- Spaltbreite
- 8
- Ölbohrung
- 9
- Ringnut
- 10
- Gehäuse
- 11
- Wulst,
Dichtelement