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Die
Erfindung betrifft ein Leitungssystem zum Fördern eines Fluids.
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Leitungssysteme
zum Fördern
bzw. Transportieren von Fluiden sind im Stand der Technik vielfältig bekannt.
Bei Verbrennungsmotoren kommen Leitungssysteme in Form von Kraftstoffleitungen
zum Einsatz. Bei Verbrennungsmotoren nach dem Selbstzündungsprinzip,
d.h. Dieselmotoren sind beheizte Kraftstoffleitungen vorgesehen,
um ein Ausflocken des Dieselkraftstoffs bei tiefen Temperaturen
zu verhindern und einen Betrieb des Dieselfahrzeugs bei solchen
Temperaturen sicherzustellen. In gleicher Weise ist bei Dieselfahrzeugen
die Beheizung des Kraftstofftanks bekannt, um bei tiefen Temperaturen den
Flüssigzustand
des Dieselkraftstoffs zu gewährleisten.
Das Nachrüsten
von herkömmlichen
Kraftstoffleitungen mit Heizdrähten
oder dergleichen ist vergleichsweise aufwendig. Zudem übernimmt
eine solcher Art modifizierte Kraftstoffleitung üblicherweise nur eine Funktion,
d.h. ein Fördern
bzw. Transportieren des Fluids in eine Richtung. Bei einem Kreislaufprinzip
sind deshalb eine Mehrzahl von Kraftstoffleitungen erforderlich,
nämlich
eine Zuführleitung
und eine Rückführleitung.
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Die
Dosierung von fließfähigen Stoffen
ist auch bei einem Abgasreinigungsprozess für Kfz-Dieselmotoren von Bedeutung,
der unter der Bezeichnung „selektive
katalytische Reduktion",
kurz SCR bekannt ist. Mittels der SCR-Technologie wird ein Dieselmotor auf
maximale Effizienz und grenzwertkonforme Partikelemissionen eingestellt.
Durch den Einsatz dieser Technologie lassen sich die Grenzwertstufen
Euro 4 und Euro 5 für
die Stickoxyd-Emissionen erreichen. Diese Entstickungstechnologie
erfordert ein Reduktionsmittel, wobei hierzu zumeist AdBlueTM verwendet wird. Hierbei handelt es sich
um eine wässrige
Harnstofflösung,
die in den Abgasstrom des Dieselmotors eingedüst wird und das benötigte Reduktionsmittel,
nämlich
Ammoniak für
die SCR-Reaktionen im Katalysator freisetzt. Hierdurch werden die
NOx-Emissionen der Dieselabgase wirkungsvoll
reduziert und gleichzeitig der Dieselmotor auf einen günstigen
Wirkungsgrad hin optimiert. Vorteilhaft resultieren hieraus ein
geringer Kraftstoffverbrauch und niedrige Partikelemissionen.
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Das
Reduktionsmittel AdBlueTM stellt auf Grund
seiner spezifischen Eigenschaften im Detail sehr hohe Entwicklungsanforderungen
an die Abgas-Nachbehandlungssysteme
hinsichtlich Frostfestigkeit, Verstopfung bei niedrigen Temperaturen durch
Kristallisation sowie Materialverträglichkeit der medium führenden
Komponenten. Da die wässrige Harnstofflösung in
Form von AdBlueTM bereits bei ca. –11°C zu kristallisieren
beginnt, ist ein Beheizen der entsprechenden Leitungen, die dieses
Mittel zum Abgasstrang führen,
erforderlich, um auch im Winter bei tiefen Temperaturen eine störungsfreie
Abgasnachbehandlung sicherzustellen.
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Aus
der
DE 10 2004
046 881 A1 ist ein Zuführsystem
für eine
wässrige
Harnstofflösung
zur Behandlung von Abgasen einer Brennkraftmaschine bekannt. Eine
Zuführleitung
und eine Rückführleitung dieses
Zuführsystems
weisen wenigstens einen Leitungsbereich mit wenigstens einem ersten
Teilkanal und einem zweiten strömungsmäßig parallel
geführten
zweiten Teilkanal auf, wobei die Teilkanäle unterschiedliche thermische
Isoliereigenschaften aufweisen. Hierdurch soll die an einer Dosiereinheit
aufgenommene Wärme
bei gleichzeitiger Isolierung des gesamten Medium-Kreislaufs an
die Umgebung abgeführt
werden können.
Nachteilig bei diesem Zuführsystem
ist, dass eine Mehrzahl von Teilkanälen vorzusehen ist, um die
gewünschte
Wärmeabfuhr
zu erreichen.
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Entsprechend
liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, ein Leitungssystem zu
schaffen, das bei einem Fördern
eines Fluids nach dem Kreislaufprinzip besonders platzsparend ist
und zum Beheizen eine hohe Funktionsintegration aufweist.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Leitungssystem mit den Merkmalen von Anspruch
1 und durch ein Leitungssystem mit den Merkmalen von Anspruch 4 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Ein
erfindungsgemäßes Leitungssystem zum
Fördern
eines Fluids umfasst eine innere Leitung, die von dem Fluid durchströmt wird,
zumindest ein Paar erster elektrischer Leitungen, die an der inneren
Leitung im Wesentlichen in deren Längsrichtung angebracht und
miteinander verbunden sind, um einen geschlossenen Leiter zu bilden,
und zumindest ein Paar zweiter elektrischer Leitungen, die an der
inneren Leitung im Wesentlichen in deren Längsrichtung angebracht und
miteinander verbunden sind, um einen geschlossenen Leiter zu bilden.
Hierbei kann an das Paar erster elektrischer Leitungen und/oder
an das Paar zweiter elektrischer Leitungen ein Strom angelegt werden,
sodass die innere Leitung durch eine Erwärmung der entsprechenden elektrischen
Leitungen beheizt wird.
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Ein
Vorteil des erfindungsgemäßen Leitungssystems
besteht darin, dass das Beheizen der inneren Leitung durch das eine
Paar elektrischer Leitungen erzielt wird, wobei mit dem anderen
Paar elektrischer Leitungen eine Temperatur der inneren Leitung
gemessen oder andere Informationen weitergeleitet werden können.
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In
vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann die innere Leitung
von einem äußeren Mantel umschlossen
sein, der als Schutzschicht für
die innere Leitung dient. Zweckmäßigerweise
kann in dem äußeren Mantel
zumindest ein Kanal ausgebildet sein, der von einem Fluid insbesondere
in einer Gegenrichtung bezogen auf die innere Leitung durchströmt werden
kann. Somit bildet der Kanal bezogen auf die innere Leitung einen
Rücklauf
für das
Fluid. Anstatt für
ein Zuführen
und ein Rückführen des
Fluids zu bzw. von einem hydraulischen Verbraucher zwei getrennte
Fluidleitungen zu verwenden, kann dies mittels des erfindungsgemäßen Leitungssystems
in Form eines einzigen Elements erfolgen.
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In
einer alternativen Ausführungsform
umfasst ein erfindungsgemäßes Leitungssystem
eine innere Leitung, die von dem Fluid durchströmt wird, und einen die innere
Leitung umschließenden äußeren Mantel,
in dem zumindest ein Kanal ausgebildet ist, der von einem Fluid,
insbesondere in einer Gegenrichtung bezogen auf die innere Leitung,
durchströmt
werden kann, so dass der Kanal, bezogen auf die innere Leitung,
einen Rücklauf
bildet. Wie vorstehend erläutert,
hat dies den Vorteil, dass das Leitungssystem gleichzeitig als Zuführleitung
und als Rückführleitung
für ein
Fluid bzw. von einem hydraulischen Verbraucher dienen kann.
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Die
vorstehend genannte Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Leitungssystems
kann vorteilhaft ein Paar erster elektrischer Leitungen, die an der
inneren Leitung im Wesentlichen an der Längsrichtung angebracht und
zur Bildung eines geschlossenen Leiters miteinander verbunden sind,
und zumindest ein Paar zweiter elektrischer Leitungen umfassen,
die an der inneren Leitung im Wesentlichen in deren Längsrichtung
angebracht und zur Bildung eines geschlossenen Leiters miteinander
verbunden sind. Hierbei kann an das Paar erster elektrischer Leitungen
und/oder an das Paar zweiter elektrischer Leitungen ein Strom angelegt
werden, sodass die innere Leitung durch eine Erwärmung der elektrischen Leitungen
beheizt wird.
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Das
erfindungsgemäße Leitungssystem kann
vorteilhaft dazu verwendet werden, eine zentrale Steuer- und Versorgungseinheit
mit einem hydraulischen Widerstand und/oder einem elektrischen Widerstand
zu verbinden. Hierzu dient das erfindungsgemäße Leitungssystem zum gleichzeitigen
Transport eines fluidischen Massenstroms, eines Wärmestroms,
eines elektrischen Stroms und/oder von Informationen, zum Beispiel
bezüglich
der Temperatur der inneren Leitung, des hydraulischen Widerstands und/oder
des elektrischen Widerstands. Wie vorstehend erläutert, kann das erfindungsgemäße Leitungssystem
aus zwei Fluidleitungen, nämlich
der inneren Leitung und dem in dem äußeren Mantel ausgebildeten
Kanal, und aus zwei Paaren elektrischer Leitungen, d.h. das Paar
erster und zweiter elektrischer Leitungen bestehen. Besonders zweckmäßig sind
die elektrischen Leitungen in dem äußeren Mantel eingebettet, z.B.
an einer Aussenwand der inneren Leitung oder angrenzend dazu, so
dass sie hierdurch in der Längsrichtung
der inneren Leitung geführt
und gegen Beschädigungen
oder dergleichen von außen
geschützt
sind. Der äußere Mantel
kann über
vier radiale Segmente die innere Leitung stützen, wobei die elektrischen
Leitungen jeweils in einem der vier Segmente eingebettet sind. Zwischen den
vier Segmenten des äußeren Mantels
ist jeweils eine in axialer Richtung verlaufende Kammer ausgebildet,
die jeweils den Kanal bildet. Somit erfüllt der äußere Mantel zwei Funktionen,
nämlich
Aufnehmen der elektrischen Leitungen und Bereitstellen eines Rücklaufs
in Form des bzw. der darin ausgebildeten Kanals/Kanäle.
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In
Form der inneren Leitung und des Kanals innerhalb des äußeren Mantels
ist das erfindungsgemäße Leitungssystem
als doppelwandige Schlauchleitung ausgebildet. Die innere Leitung
ist vorzugsweise sehr steif ausgeführt, so dass das Fluid darin mit
einem Überdruck
gefördert
werden kann. Indem der äußere Mantel
aus einem flexiblem Material hergestellt ist, ist die innere Leitung
gegen Knick- und Schwingbeanspruchungen gesichert. Der flexible äußere Mantel
selbst benötigt
keine Verstärkungen, schützt jedoch
das Fluid insbesondere in der inneren Leitung gegen Kälte und
Hitze.
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Der
modulare Aufbau des erfindungsgemäßen Leitungssystems führt zu dem
Vorteil, dass gleichzeitig mehrere Aufgaben erfüllt werden können. Durch
die innere Leitung lässt
sich ein Fluid unter Druck zu einem hydraulischen Verbraucher fördern, wobei
gleichzeitig ein nicht benötigter
Teil des Fluids, der zum Kühlen
des hydraulischen Verbrauchers dient, durch den Kanal in dem äußeren Mantel zu
einem Vorratstank oder dergleichen rückgefördert werden kann. Zweckmäßigerweise
ist ein Wärmeaustausch
zwischen dem äußeren Mantel
und der inneren Leitung möglich.
Wenn das Fluid in dem hydraulischen Verbraucher Wärme aufnimmt
und anschließend
durch den Kanal rückgefördert wird,
wird diese Wärme
an die innere Leitung übertragen,
so dass das durch den Kanal rückgeförderte Fluid gleichzeitig
die innere Leitung beheizt.
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Alternativ
und/oder ergänzend
kann das Beheizen der inneren Leitung durch ein Bestromen eines
der Paare elektrischer Leitungen erfolgen. Die Temperatur der inneren
Leitung kann dadurch gemessen werden, dass an das andere, nicht-bestromte
Paar elektrischer Leitungen ein Instrumentenverstärker angeschlossen
wird. Dies ist dann möglich, wenn
das nicht-bestromte Paar elektrischer Leitungen mit dem anderen
Paar elektrischer Leitungen auf der Verbraucherseite elektrisch
verbunden, d.h. parallel geschaltet ist. Dies bedeutet, dass jeweils
eine Leitung des Paars erster elektrischer Leitungen und eine Leitung
des Paars zweiter elektrischer Leitungen auf der Verbraucherseite
miteinander und mit einem Anschluß eines elektrischen Verbrauchers
nach dem Prinzip der Vierleitertechnik elektrisch verbunden sind.
Vorteilhaft lässt
sich dadurch durch das eine Paar elektrischer Leitungen ein elektrischer Strom
führen,
wobei durch das jeweils andere Paar elektrischer Leitungen eine
Information darüber
gewonnen werden kann. Durch ein Anschliessen eines Instrumentenverstärkers an
die nicht bestromten elektrischen Leitungen kann eine Spannung gemessen
werden, die darüber
abfällt.
Die mittels des Instrumentenverstärkers gemessene Spannung lässt einen
Rückschluß auf die
Temperatur der nicht-bestromten Leitung und damit der inneren Leitung
zu. Gleiches gilt für
einen elektrischen Verbraucher bzw. dessen Temperatur.
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Durch
das Anschließen
eines Instrumentenverstärkers
an das Paar zweiter elektrischer Leitungen lässt sich in Folge der genannten
Parallelschaltung mit den beiden ersten elektrischen Leitungen der
Spannungsabfall an diesen Leitungen messen, woraus ein Rückschluss
auf die Temperatur der inneren Leitung, der Düse und/oder des Wegeventils
gewonnen wird. Somit ist das Vorsehen von separaten Temperatur-Meßwertaufnehmern
oder dergleichen entlang des Leitungssystems bzw. an der Düse oder an
dem Wegeventil zur Temperaturmessung nicht erforderlich.
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In
vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann das Paar erster elektrischer
Leitungen aus einem niederohmigen Metall hergestellt sein, zum Beispiel
Kupfer. Des weiteren kann das zweite Paar elektrischer Leitungen
aus einem hochohmigen Metall hergestellt sein, zum Beispiel eine
Nickel-Chrom- Legierung
oder dergleichen, mit einem niedrigen Temperaturkoeffizienten des
elektrischen Widerstands. Das Beheizen der inneren Leitung erfolgt
hierbei vorzugsweise über
das Paar zweiter elektrischer Leitungen mit dem hochohmigen Widerstand,
so dass durch ein Erzeugen einer elektrischen Verlustwärme in diesen
Leitungen die innere Leitung beheizt und dadurch das Fluid auf eine
gewünschte Betriebstemperatur
erwärmt
wird. Die genannte Drucksteifigkeit der inneren Leitung lässt sich
einfach dadurch erzielen, dass ein Drahtgeflecht in ein gut wärmeleitendes
Material in Form einer Kunststoffmatrix eingebettet ist. In dieser
Weise kann die innere Leitung preiswert in großen Längen hergestellt werden.
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In
vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung besteht der äußere Mantel
aus einem thermisch und/oder elektrisch isolierenden Material, das
vorzugsweise über
einen weiten Temperaturbereich temperaturstabil ist. Hierzu weist
der äußere Mantel zumindest
abschnittsweise eine geringe Wärmeleitfähigkeit
auf. Dies bewirkt, dass eine Aufnahme der Heizdrähte in Form des Paars zweiter
elektrischer Leitungen keine Schädigung
des äußeren Materials herbeiführt, wenn
in den Heizdrähten
eine elektrische Verlustwärme
entsteht. Falls insbesondere das Paar zweiter elektrischer Leitungen
mit dem hochohmigen Widerstand an einer Innenseite des äußeren Mantels angeordnet
ist, wird die darin erzeugte elektrische Verlustwärme hauptsächlich nach
innen in Richtung der inneren Leitung, jedoch nicht nach außen abgegeben.
Gleichzeitig dient dadurch der äußere Mantel als
Isolierschicht für
die darin enthaltene innere Leitung und schützt gegen Kälte bzw. Hitze.
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In
vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann an die innere Leitung
und an den Kanal ein hydraulischer Verbraucher angeschlossen sein.
Ein solcher hydraulischer Verbraucher besteht zum Beispiel aus einem
Wegeventil, das an einem Ende des Leitungssystems an die innere
Leitung und an den zumindest einen Kanal angeschlossen ist und eine
erste Schaltstellung und eine zweite Schaltstellung aufweist. In
seiner ersten Schaltstellung ist das Wegeventil auf Durchfluss geschaltet,
wobei es in seiner zweiten Schaltstellung auf Nebenfluss geschaltet
ist. In der zweiten Schaltstellung des Wegeventils fließt das Fluid von
der inneren Leitung in den zumindest einen Kanal zurück. Das
Ansteuern des Wegeventils kann einfach dadurch erfolgen, dass es
als Magnetventil ausgebildet und an das Paar erster elektrischer Leitungen
mit niederohmigem Widerstand angeschlossen ist. Durch ein Bestromen
der ersten elektrischen Leitungen gelangt das Wege- bzw. Magnetventil
von seiner ersten Schaltstellung in die zweite Schaltstellung, wobei
optional das Magnetventil gleichzeitig durch das Bestromen dieser
elektrischen Leitungen beheizt wird. Bei einer Unterbrechung des Bestromens
der Spule des Magnetventils kann ein Rücksetzen in seine erste Schaltstellung
einfach durch eine Rückstellfeder
erfolgen, die den Ventilkörper
in Folge der Federkraft zurück
drückt.
Durch das Bestromen der Spule des Magnetventils mit den ersten elektrischen
Leitungen, die zweckmäßigerweise aus
Kupfer bestehen, ist ein verlustarmes und präzises Ansteuern des Wegeventils
zum Einstellen seiner ersten bzw. zweiten Schaltstellung möglich.
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In
vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann an dem Wegeventil
eine Düse
mit einem definierten Öffnungsdruck
angeschlossen sein, die in der ersten Schaltstellung des Wegeventils
mit dem Fluid beaufschlagt wird. Anders ausgedrückt, kann das Fluid in der
ersten Schaltstellung des Wegeventils bei überschreiten eines bestimmten
Druck-Grenzwertes aus der Düse
ausgetragen bzw. ausgespritzt werden. Im Bezug auf ein SCR-Abgasnachbehandlungssystem
lassen sich somit durch ein präzises
Steuern des Drucks innerhalb der inneren Leitung der Einspritzzeitpunkt
und die Einspritzmenge des Fluids bzw. einer Harnstofflösung in
einen Abgasstrang des Fahrzeugs steuern. Wenn die Düse in gleicher
Weise wie das Magnetventil an das Paar erster elektrischer Leitungen
angeschlossen ist, lässt
sie sich bei einem Bestromen dieser Leitungen vorteilhaft beheizen. Insbesondere
im Winterbetrieb ist dadurch ein Freigeben der Düse auch bei tiefen Temperaturen
gewährleistet
und ein Verstopfen der Düse
verhindert.
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Das
Beheizen der inneren Leitung erfolgt vorteilhaft durch das Bestromen
der beiden Kupfer-Leitungen. Falls das Fluid in dem Wegeventil Wärme aufnimmt
und dadurch auf eine Betriebstemperatur erwärmt wird, kann der Teilstrom
des Fluids, der durch den Kanals zurückgeführt wird, gleichzeitig die
innere Leitung mittels Wärmeleitung
beheizen. Somit wird das Fluid bei einer in der Umgebung vorliegenden
Untertemperatur durch die Wärmeaufnahme
im Wegeventil auf eine gewünschte
Betriebstemperatur erwärmt.
Hierbei kann der Durchsatz des Teilstroms in des Fluids durch den
Kanal erhöht
sein, um die auf die innere Leitung wirkende Wärmeleitung zu intensivieren.
Ein Beheizen der inneren Leitung kann in gleicher Weise dadurch
erfolgen, dass in dem Wegeventil eine Übertemperatur vorherrscht und
dadurch das Fluid auf eine Betriebstemperatur erwärmt wird,
wobei der Durchsatz des Fluids sowohl in der inneren Leitung als
auch des Teilstroms des Fluids in dem Kanal erhöht sind.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Leitungssystem
handelt es sich um ein System von hydraulischen und elektrischen
Leitungen zum sicheren Fördern
eines Fluids, z.B. einer wässrigen
Lösung
in thermisch rauher Umgebung. Das Leitungssystem zeichnet sich durch
einen hohen Integrationsgrad seiner Funktionen aus. Es dient zum
gleichzeitigen Transport eines fluidischen Massestroms, eines Wärmestroms,
eines elektrischen Stroms und von Informationen, zum Beispiel die
Temperatur, die in dem Leitungssystem selbst oder in daran angeschlossenen
Komponenten vorherrscht.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne
den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Die
Erfindung ist nachfolgend mehrerer Ausführungsformen in der Zeichnung
schematisch dargestellt und wird unter Bezugnahme auf die Zeichnung
ausführlich
beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 ein
erfindungsgemäßes Leitungssystem
in einer Querschnittsansicht,
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2 eine
prinzipiell vereinfachte Schaltlogik des Leitungssystems von 1,
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3a-3d verschiedene
Schaltzustände
der elektrischen Leitungen des Leitungssystems von 1,
und
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4 einen
prinzipiellen Einbau des Leitungssystems von 1 in einem
Abgasnachbehandlungssystem.
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1 zeigt
ein erfindungsgemäßes Leitungssystem 1 in
einer Querschnittsansicht. Eine innere Leitung 2, die im
wesentlichen einen kreisförmigen
Querschnitt aufweist, ist von einem äußeren Mantel 3 umschlossen.
Die innere Leitung ist aus einem flexiblen, jedoch gleichzeitig
drucksteifen Material hergestellt. Beispielsweise besteht die innere
Leitung 2 aus einer Kunststoffmatrix, in die ein Drahtgeflecht
eingebettet ist. Die innere Leitung 2 wird von einem Fluid
durchströmt.
Da die innere Leitung drucksteif ausgeführt ist, kann das Fluid von
einer Versorgungseinheit durch die innere Leitung 2 mit
einem Überdruck
zu einem hydraulischen Widerstand bzw. Verbraucher gefördert werden.
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Der äußere Mantel 3 weist
vier Segmente 4 auf, die in Kontakt mit der inneren Leitung 2 sind
und diese stützen.
Zwischen den Segmenten 4 des äußeren Mantels 3 ist
jeweils in axialer Richtung des Leitungssystems 1 (d.h.
senkrecht zur Zeichnungsebene von 1) eine
Kammer 5 ausgebildet, die einen Kanal bildet. Die Kanäle 5 können auch
von einem Fluid durchströmt
werden. Somit umfasst das Leitungssystem 1 zwei voneinander
getrennte Förderräume für das Fluid,
nämlich
die innere Leitung 2 und die Kanäle 5. Der äußere Mantel 3 ist
aus einem flexiblem Material hergestellt und weist zumindest abschnittsweise
eine geringe Wärmeleitfähigkeit
auf. Entsprechend ist die innere Leitung 2 durch den äußeren Mantel 3 gut
gegen Hitze bzw. Kälte
isoliert.
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Die
innere Leitung 2 und die Kanäle 5 lassen sich an
einen hydraulischen Widerstand bzw. hydraulischen Verbraucher anschließen, zum
Beispiel ein Wegeventil. Durch die innere Leitung 2 wird
das Fluid von einer Versorgungseinheit, zum Beispiel ein Tank oder
dergleichen, zum Wegeventil hin gefördert. Durch ein geeignetes
Umschalten des Wegeventils kann zumindest ein Teilstrom des Fluids
durch die Kanäle 5 – bezogen
auf die innere Leitung 2 in einer Gegenrichtung – gefördert werden.
Anders ausgedrückt,
bilden die Kanäle 5 einen
Rücklauf
bezogen auf die innere Leitung 2, um das Fluid zum Tank
oder dergleichen zurückzuleiten.
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In
den Segmenten 4 des äußeren Mantels 3 sind
elektrische Leitungen eingebettet. Im einzelnen ist dies ein Paar
erster elektrischer Leitungen 6, die aus einem niederohmigen
Metall hergestellt sind. Hierzu eignet sich insbesondere das Material
Kupfer. Des weiteren ist in den Segmenten 4 ein Paar zweiter elektrischer
Leitungen 7 eingebettet, die aus einem hochohmigen Metall
hergestellt sind. Hierzu eignet sich zum Beispiel eine Nickel-Chrom-Legierung oder dergleichen,
die einen niedrigen Temperaturkoeffizienten des elektrischen Widerstands
aufweist. Wie in 1 gezeigt, sind die ersten elektrischen
Leitungen 6 und die zweiten elektrischen Leitungen 7 jeweils gegenüberliegend
in den Segmenten 4 des äußeren Mantels 3 eingebettet.
Sowohl die Kuper-Leitungen 6 als auch die elektrischen
Leitungen 7 können
jeweils miteinander verbunden sein, um einen geschlossenen Leiter
zu bilden. An die Kupfer-Leitung 6 bzw. an die elektrischen
Leitungen 7 bestehend aus der Nickel-Chrom-Legierung kann
ein elektrischer Widerstand angeschlossen sein. Hierbei kann jeweils
eine der beiden Kupfer-Leitungen 6 mit einer der beiden Nickel-Chrom-Legierungs-Leitungen 7 parallel
geschaltet sein. Die Funktionsweise der elektrischen Leitungen 6, 7 ist
unter Bezugnahme auf die 2 und 3 im
Detail erläutert.
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In 2 ist
eine prinzipiell vereinfachte Darstellung der hydraulischen und
elektrischen Leitungen des Leitungssystems 1 gezeigt, wenn
es zur Verbindung einer Versorgungseinheit mit einem hydraulischen
Verbraucher dient. Als Versorgungseinheit ist ein Tank 8 vorgesehen,
in dem eine Dosierpumpe 9 angeordnet ist. Der Tank 8 enthält ein Fluid.
Des weiteren ist ein Wegeventil 10 vorgesehen, das in Form eines
3/2-Wegeventils ausgebildet und über
eine Spule 11 magnetgesteuert ist. Das Leitungssystem 1 verbindet
den Tank 8 mit dem Magnetventil 10, wobei die
innere Leitung 2 eine Zuführleitung und die Kanäle 5 jeweils
eine Rückführleitung
bilden. Durch einen Betrieb der Dosierpumpe 9 lässt sich
das Fluid aus dem Tank 8 durch die innere Leitung 2 mit Überdruck zu
dem Magnetventil 10 fördern.
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Das
Magnetventil 10 weist eine erste Schaltstellung und eine
zweite Schaltstellung auf. In seiner ersten Schaltstellung ist das
Magnetventil auf Durchfluss geschaltet. An einen entsprechenden
Ausgang des Magnetventils 10 ist eine Einspritzdüse 12 angeschlossen,
die in der ersten Schaltstellung des Magnetventils 10 mit
dem Fluid beaufschlagbar ist. Zwischen der Einspritzdüse 12 und
dem Magnetventil 10 ist ein Druckbegrenzungsventil 13 vorgesehen,
so dass das Fluid durch die Einspritzdüse 12 nur bei Überschreiten
eines bestimmten Druckwertes ausgespritzt wird.
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Das
Magnetventil 10 ist in seiner zweiten Schaltstellung auf
Nebenfluss geschaltet, wobei dann das Fluid von der inneren Leitung 2 zumindest teilweise
oder vollständig
in die Kanäle 5 zurückgeleitet
wird. Das Magnetventil 10 ist durch eine Rückstellfeder 14 in
seine erste Schaltstellung vorgespannt. Durch ein Bestromen der
Spule 11 wird das Magnetventil 10 in die zweite
Schaltstellung umgeschaltet, um das genannte Rückströmen des Fluids durch die Kanäle 5 zu
erzielen. In dem Kanal 5 bzw. den Kanälen 5 ist ein weiteres
Druckbegrenzungsventil 15 vorgesehen, das einen Druckeinbruch
bzw. einen Wasserschlag verhindert.
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Die
elektrischen Leitungen 6, 7 des Leitungssystems 1 sind
im oberen Teil von 2 gezeigt. Die Anschlüsse der
beiden Kupfer-Leitungen 6 sind mit A, B bezeichnet, und
die Anschlüsse
der beiden elektrischen Leitungen 7, bestehend aus der
Nickel-Chrom-Legierung, sind mit C, D bezeichnet. Die Spule 11 ist
an die beiden Kupfer-Leitungen 6 angeschlossen, so dass
die Spule 11 einen elektrischen Widerstand bzw. Verbraucher
bildet. Nach dem Prinzip der Vierleitertechnik sind die zweiten
elektrischen Leitungen 7 auf der Verbraucherseite mit einer
entsprechenden Kupferleitung 6 parallel geschaltet. Anders
ausgedrückt,
sind jeweils eine Kupfer-Leitung 6 und eine zweite elektrische
Leitung 7 auf der Verbraucherseite miteinander und mit
einem Anschluss der Spule 11 elektrisch verbunden. Die
Spule 11 wird durch ein Bestromen der Anschlüsse A, B
betätigt. Dies
bedeutet, dass bei einem Anlegen eines Stroms an die beiden Kupfer-Leitungen 6 das
Magnetventil 10 bestromt wird, um ausgehend von seiner
ersten Schaltstellung gegen die Kraft der Rückstellfeder 14 in
seine zweite Schaltstellung umzuschalten. Aufgrund des niederohmigen
Widerstands der Kupfer-Leitungen 6 ist ein präzises Ansteuern
der Spule 11 bzw. des Magnetventils 10 für ein schnelles
Umschalten gewährleistet.
Beim Entregen der Spule 11, d.h. beim Öffnen des Stromkreises bezogen
auf die Anschlüsse
A, B, wird das Magnetventil 10 in Folge der Rückstellfeder 14 in
seine erste Schaltstellung zurück
verlagert.
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Ein
Gehäuse
der Einspritzdüse 12 ist
mit dem Magnetventil 10 wärmeleitend verbunden. Falls das
Fluid durch die Einspritzdüse 12 in
der ersten Schaltstellung des Magnetventils 10 ausgespritzt wird,
können
in der Einspritzdüse 12 erhöhte Temperaturen
in Folge der Kompression des Fluids auftreten. Um die Einspritzdüse 12 zusätzlich zur
Konvektion geeignet zu kühlen,
wird das Magnetventil 10 durch Bestromen der Spule 11 in
seine zweite Schaltstellung umgeschaltet, so dass das Fluid das
Magnetventil 10 im Nebenfluss durchströmt, wobei es ohne ein Austragen
aus der Einspritzdüse 12 von
der inneren Leitung 2 in die Kanäle 5 umgeleitet wird.
Im Regelfall ist die Temperatur des Fluids im Tank 8 niedriger
als in der Einspritzdüse 12,
wenn dort das Fluid unter Druck ausgespritzt wird. Deshalb kann eine
Zirkulation des Fluids in der inneren Leitung 2 und den
Kanälen 5,
falls das Magnetventil 10 in seine zweite Schaltstellung
gebracht ist, zu einer Kühlung der
Einspritzdüse 12 beitragen.
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Bei
Verwendung eines Fluids, das bei tiefen Temperaturen gefriert und
entsprechend vom Flüssigzustandand
in den Festzustand übergeht,
ist ein Beheizen des Leitungssystems 1 und/oder des Tanks 8 wichtig,
um auch bei solchen Witterungsbedingungen einen störungsfreien
Betrieb der Einspritzdüse 12 zu
gewährleisten.
Nachstehend ist unter Bezugnahme auf 3 ein
Beheizen des Leitungssystems 1 und der daran angeschlossenen
Komponenten erläutert.
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Gemäß der Darstellung
von 3a ist an die Anschlüsse C, D der zweiten elektrischen
Leitungen 7 ein konstanter Strom angelegt, wobei die Anschlüsse A, B
der beiden Kupfer-Leitungen 6 kurzgeschlossen sind. In
Folge einer elektrischen Verlustwärme, die in den zweiten elektrischen
Leitungen 7 erzeugt wird, wird das Leitungssystem 1 in
seiner Längsrichtung
homogen erwärmt.
Diese Verlustwärme
wirkt im Wesentlichen radial nach innen auf die innere Leitung 2,
so dass hierdurch das Fluid bei einer in der Umgebung vorliegenden
Untertemperatur auf eine gewünschte
Betriebstemperatur beheizt wird. Die elektrischen Leitungen 7 bilden
bei dieser Schaltstellung den elektrischen Verbraucher, was in der
Darstellung von 3a durch ein entsprechendes Schaltsymbol
gezeigt ist. Der Tank 8 lässt sich ebenfalls geeignet
beheizen, so dass ein Verfestigen des Fluids darin bei der Untertemperatur
in der Umgebung wirkungsvoll verhindert ist.
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In
der 3b ist ein konstanter Strom an die Anschlüsse A, B
der beiden Kupfer-Leitungen 6 angelegt, wobei die Anschlüsse C, D
der beiden zweiten elektrischen Leitungen 7 stromlos sind.
Durch das Bestromen der beiden Kupfer-Leitungen 6 wird wie
vorstehend erläutert
das Magnetventil 10 in seine zweite Schaltstellung überführt, so
dass das Fluid von der inneren Leitung 2 zurück in die
Kanäle 5 strömt und zum
Tank 8 zurück
gefördert
wird. Zusätzlich
kann das Magnetventil 10 auch durch ein Bestromen der Kupfer-Leitungen 6 beheizt
werden. Falls die Einspritzdüse 12 ebenfalls
an die beiden Kupfer-Leitungen 6 angeschlossen
ist, kann gemäß der Schaltstellung
von 3b gleichzeitig die Einspritzdüse 12 beheizt werden.
Hierzu kann ein separater Schalter vorgesehen sein, so dass beim
Bestromen der Anschlüsse
A, B durch ein Betätigen
dieses Schalters die Einspritzdüse 12 wahlweise
beheizbar ist. Das Beheizen des Magnetventils 10 und/oder
der Einspritzdüse 12 ist
in der Darstellung von 3b durch ein entsprechendes
Schaltsysmbol gezeigt. Die Spule 11 erfüllt hierbei eine Doppelfunktion:
Umschalten des Magnetventils 10 und gleichzeitiges Beheizen
desselben.
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In
der Schaltstellung gemäß 3c ist
an die Anschlüsse
A, B ebenfalls ein konstanter Strom angelegt, wobei im Unterschied
zu 3b nun die Anschlüsse C, D der zweiten elektrischen
Leitungen 7 an einen Instrumentenverstärker 16 angeschlossen sind.
Wie vorstehend erläutert,
können
bei einem Bestromen der beiden Kupfer-Leitungen 6 neben
einem Ansteuern des Magnetventils 10 gleichzeitig auch das
Magnetventil 10 selbst und/oder die Einspritzdüse 12 beheizt
werden. In Folge der Parallelschaltung der jeweiligen zweiten elektrischen
Leitungen 7 zu den entsprechenden Kupfer-Leitungen 6 kann
mittels des Instrumentenverstärkers 16 die
Spannung gemessen werden, die in den beiden zweiten elektrischen
Leitungen 7 abfällt.
Die durch den Instrumentenverstärker 16 an
den Anschlüssen
C, D gemessene Spannung kann in eine Temperatur umgerechnet werden,
die an dem Magnetventil 10 und/oder der Einspritzdüse 12 vorliegt.
Dies bedeutet, dass in der Schaltstellung von 3c durch
ein Bestromen der Kupfer-Leitungen 6 das Magnetventil und/oder
die Einspritzdüse 12 beheizt
wird, wobei durch ein Anschließen
des Instrumentenverstärkers 16 an
die Anschlüsse
C, D die Temperatur an der Einspritzdüse 12 gemessen werden
kann. Das Beheizen des Magnetventils 10 und/oder der Einspritzdüse 12 ist
in der Darstellung von 3b durch ein entsprechendes Schaltsysmbol
gezeigt.
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In
der Schaltstellung von 3d ist
ein konstanter Strom an den Anschluß C der einen zweiten elektrischen
Leitung 7 angelegt, wobei der Anschluß A der dazu parallel geschalteten
Kupfer-Leitung 6 auf Masse gelegt ist. Somit entsteht in
der bestromten zweiten elektrischen Leitung 7 eine elektrische
Verlustwärme,
mittels der die innere Leitung 2 bzw. das darin geführte Fluid
beheizt werden. Der Instrumentenverstärker 16 ist hierbei
an die Anschlüsse
A und D der auf Masse gelegten Kupfer-Leitung 6 bzw. der nicht
bestromten zweiten elektrischen Leitung 7 angeschlossen.
Durch ein Messen der Spannung, die zwischen den Anschlüssen A bzw.
D abfällt,
lässt sich
eine Temperatur der elektrischen Leitung und somit des Leitungssystems 1 bestimmen.
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Zusätzlich oder
ergänzend
zum Beheizen des Leitungssystems 1 durch die in den zweiten
elektrischen Leitungen 7 erzeugten elektrischen Verlustwärme kann
das Fluid in der inneren Leitung 2 dadurch beheizt bzw.
auf einer ausreichend hohen Temperatur gehalten werden, indem es
im Magnetventil 10 Wärme
aufnimmt. Durch ein Rückströmen des Fluids
durch die Kanäle 5 wird
diese Wärme
in Folge der guten Wärmeleitung
der inneren Leitung 2 auf seiner Betriebstemperatur gehalten.
Hierbei ist vorzugsweise der Durchsatz des Teilstroms des Fluids durch
die Kanäle 5 erhöht. Gleiches
gilt für
den Fall, dass im Wegeventil eine Übertemperatur vorherrscht,
wodurch das Fluid ebenfalls auf eine Betriebstemperatur erwärmt wird.
Hierbei sind der Durchsatz des Fluids in der inneren Leitung 2 und/oder
des Teilstroms des Fluids in den Kanälen 5 erhöht.
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Die
Ansteuerung des Magnetventils 10 zum Umschalten zwischen
der ersten und der zweiten Schaltstellung kann bezogen auf die Erläuterung
gemäß 2 auch
umgekehrt erfolgen. Dies bedeutet, dass sich das Magnetventil 10 bei
nicht bestromter Spule 11 in seinem Ausgangszustand befindet,
d.h. in seiner zweiten Schaltstellung im Nebenfluss, in der das
Fluid von der inneren Leitung 2 in die Kanäle 5 zurückgeleitet
wird. Erst bei einem Bestromen der Kupfer-Leitungen 6 wird die Spule 11 erregt
und dadurch das Magnetventil 10 in die erste Schaltstellung überführt, in
der das Einspritzventil 12 mit dem Fluid beaufschlagt wird.
Nach einem Entregen der Spule 11 drückt die Rückstellfeder 14 das
Magnetventil 10 zurück
in seine zweite Schaltstellung.
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Es
versteht sich, dass die Ansteuerung der Spule 11 des Magnetventils 10 auch
in anderer Weise als durch die Kupferleitungen 6 erfolgen
kann. Dies bedeutet, dass die Spule 11 an andere elektrische
Leitungen angeschlossen ist und hierüber ausgehend von einer anderen
externen Stromquelle bestromt wird, um das Magnetventil umzuschalten.
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4 zeigt
eine prinzipiell vereinfachte Darstellung eines SCR-Abgasnachbehandlungssystems,
in dem das erfindungsgemäße Leitungssystem 1 integriert
ist. Bei dem Fluid, das in dem Tank 8 enthalten ist, handelt
es sich um eine wässrige
Harnstofflösung,
auch bekannt unter der Bezeichnung AdBlueTM.
Bei der Dosierpumpe 9 handelt es sich um eine Membranpumpe,
die idealerweise in dem Tank 8 integriert ist. Hierdurch
lassen sich Ansaugprobleme für
das AdBlueTM vermeiden. Die Dosierpumpe 9 ist
mit dem Tank 8 thermisch und mechanisch gekoppelt und somit
vor Umwelteinflüssen
und schwankenden Betriebsbedingungen geschützt.
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Die
Einspritzdüse 12 ist
an einem Abgasstrang 17 eines (nicht gezeigten) Dieselmotors stromaufwärts eines
Katalysators 18 angeschlossen. Das Leitungssystem 1 verbindet
das Magnetventil 10, an welches die Einspritzdüse 12 angeschlossen ist,
mit der Dosierpumpe 9. Die Dosierpumpe 9 erzeugt
einen kontinuierlichen Förderstrom
des AdBlueTM aus dem Tank 8 hin
zu dem Magnetventil 10 bzw. zur Einspritzdüse 12,
wobei der Förderstrom
der maximal benötigten
Menge von AdBlueTM/Zeiteinheit entspricht.
Die Dosierpumpe 9 als auch die ersten elektrischen Leitungen 6 und
die zweiten elektrischen Leitungen 7 des Leitungssystems 1 sind über Kontaktstecker 19 mit
einer Steuereinheit 20 verbunden, die ihrerseits mit einer
Motorsteuerung 21 in Verbindung steht. Die Fördermenge
für das
Fluid bzw. das AdBlueTM wird über die
Steuereinheit 20 in einem gewünschten Bereich den Betriebsbedingungen
des Dieselmotors angepasst, um für
das Magnetventil 10 einen optimalen Betriebspunkt zu garantieren.
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Das
Magnetventil 10 ist über
eine thermische Isolation am Abgasstrang 17 befestigt,
wobei über die
Einspritzdüse 12 ein
Spray des AdBlueTM im Abgasrohr erzeugt
werden kann. Wie vorstehend erläutert,
handelt es sich bei dem Magnetventil 10 um ein 3/2-Wegeventil,
das den von der Dosierpumpe 9 zugeführten AdBlueTM-Volumenstrom
zur Kühlung
der Einspritzdüse 12 nutzt
und anschließend
wieder in den Tank 8 zurückleitet. Gemäß der Erläuterung
von 2 wird dies in der zweiten Schaltstellung des
Magnetventils 10 beim Bestromen der Kupfer-Leitungen 6 erzielt.
Um ein Sieden des AdBlueTM zu vermeiden und
Druckschläge
zu unterdrücken,
wird das AdBlueTM durch das Druckbegrenzungsventil 13 auf
ein bestimmtes Druckniveau vorgespannt, läuft jedoch in den Kanälen 5 relativ
drucklos in den Tank 8 zurück. Das Magnetventil 10 ist
so geschaffen, dass der Ventilschieber weitgehend druckkompensiert
betrieben wird, bis auf die kleine Öffnung der Einspritzdüse, die durch
eine Nadel verschlossen wird. Somit kann ein relativ kleiner Magnet
bzw. eine relativ kleine Spule 11 zum Beschalten des Magnetventils 10 verwendet werden.
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Falls
die Kupferleitungen 6 an ihren Anschlüssen A, B stromlos sind, wird
das Magnetventil 10 in Folge der Rückstellfeder 14 in
die erste Schaltstellung überführt, wodurch
die Einspritzdüse 12 freigegeben
und das AdBlueTM mit einem vorbestimmten Druck
in den Abgasstrang 17 eingespritzt wird. Die Einspritzdüse 12 ist
so dimensioniert, dass bei dem vorbestimmten Einspritzdruck, der
die Rückstellkraft des
Druckbegrenzungsventils 13 überschreitet, ein maximaler
Volumenstrom durch die Einspritzdüse 12 fließt. Damit
ist sichergestellt, dass beim Umschalten des Magnetventils 10 kein
Druckeinbruch auftritt oder ein Wasserschlag ausgelöst wird,
der die Dosiergenauigkeit beeinträchtigen kann. Die mittlere
Menge des eingedüsten
Fluids bzw. AdBlueTM wird damit durch das
Tastverhältnis
bestimmt, mit dem das Magnetventil 10 betrieben wird.
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Für einen
störungsfreien
Betrieb des Abgasnachbehandlungssystems von 4 sind eine
Mehrzahl von Sensoren vorgesehen, die Füllstände oder Drücke überprüfen bzw. überwachen. Im Einzelnen sind
dies ein Füllstandssensor 22,
der den Füllstand des
AdBlueTM in dem Tank 8 überwacht.
Des weiteren sind in dem Tank 8 Temperatursensoren 23 vorgesehen,
die die Temperatur des AdBluesTM innerhalb
des Tanks 8 messen. Ein Drucksensor 24 misst den Druck
innerhalb der inneren Leitung 2. Wie vorstehend unter Bezugnahme
auf die verschiedenen Schaltstellungen von 3 erläutert, können die Temperatur
der Einspritzdüse 12 bzw.
des Leitungssystems 1 mittels eines Instrumentenverstärkers 16 bestimmt
werden, der geeignet an die elektrischen Leitungen 6, 7 angeschlossen
wird.
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Der äußere Mantel 3 ist
aus einem flexiblen Material hergestellt und schützt die innere Leitung 2 vor
Knick- und Schwingbeanspruchungen, insbesondere durch die Segmente 4,
die die innere Leitung 2 abstützen. Der äußere Mantel 3 selbst
benötigt
keine Verstärkungen,
und dient in Folge seiner geringen Wärmeleitfähigkeit als Isolierung für die innere
Leitung 2. Der äußere Mantel 3 ist
entsprechend den Anforderungen der Fahrzeughersteller in der Länge konfektioniert
und am Fahrzeugchassis geeignet befestigt.
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Es
versteht sich, dass das erfindungsgemäße Leitungssystem 1 auch
bei jedweden anderen Applikationen eingesetzt werden kann, bei denen
das Beheizen einer das Fluid führenden
Leitung, eine Kreislauffunktion z.B. für eine Kühlung eines hydraulischen Verbrauchers,
ein Transportieren von elektrischen Signalen, die einen Rückschluss
auf eine Temperatur des Leitungssystems selbst oder von daran angeschlossenen
Komponenten zulassen, und/oder eine sonstige vorteilhafte Wirkung
wie vorstehend erläutert
von Bedeutung sind.