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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bearbeiten einer Bahn aus
Papier oder Karton mit einer Trockeneinrichtung, einer Kalanderanordnung und
einer Streicheinrichtung hinter der Kalanderanordnung.
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Zur
Herstellung von gestrichenen Papier- oder Kartonbahnen verwendet
man üblicherweise eine
Papier- oder Kartonmaschine mit Stoffauflauf, Former, Presse und
Trockenpartie. Am Ausgang der Trockenpartie oder hinter einer Trockengruppe
innerhalb der Trockenpartie ist ein Kalander angeordnet, der auch
als Pre-Kalander bezeichnet wird. In diesem Pre-Kalander wird die
Bahn geglättet
und gegebenenfalls auch verdichtet. Danach durchläuft sie
eine Streicheinrichtung, in der eine Streichfarbe auf eine oder
beide Oberflächen
der Bahn aufgetragen wird. Danach wird die Bahn weiter getrocknet
und aufgerollt. In vielen Fällen
ist noch eine Endsatinage erforderlich, die durch einen Kalander
zwischen der Nachtrocknung und der Aufrollung, also on-line, erfolgen
kann. Alternativ dazu kann man die Bahn auch off-line satinieren, wobei eine zusätzliche
Abrollung und eine weitere Aufrollung vorgesehen ist. Wenn der off-line-Kalander mit
der Geschwindigkeit der Papier- oder Kartonmaschine nicht mithalten
kann, dann kann es erforderlich sein, mehrere derartige Kalander
zu verwenden.
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Zur
Vergleichmäßigung der
Feuchte der Bahn in Querrichtung ist es bekannt, vor dem Pre-Kalander
Dampf auf die Bahn aufzutragen. Damit mit dem Dampfauftrag aber
eine für
den Feuchtigkeitsausgleich ausreichende Befeuchtung erzielt werden kann,
muß die
Bahn zuvor von der in der Trockeneinrichtung erzeugten hohen Temperatur
heruntergekühlt
werden. Hierzu ist eine Kühlstrecke
erforderlich, die zum einen einen gewissen Bauraum erfordert und zum
anderen im Betrieb Kosten verursacht.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Qualität der Bahn kostengünstig auf
ein hohes Niveau einzustellen.
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Diese
Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch
gelöst,
daß zwischen
der Trockeneinrichtung und der Kalanderanordnung eine Flüssigkeitsauftragseinrichtung
angeordnet ist.
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Die
Flüssigkeitsauftragseinrichtung
gibt eine Flüssigkeit
aus und richtet sie auf die Bahn. In diesem Fall kann man auf eine
Kühlstrecke
im Anschluß an
die Trockeneinrichtung verzichten. Die Feuchtigkeit wird als Flüssigkeit
und nicht als Dampf auf die Bahn aufgetragen und übernimmt
das Befeuchten und das Kühlen
der Bahn. Damit entfällt
ein zusätzlicher
energetischer Aufwand zum Kühlen
der Bahn in der Kühlstrecke.
Auch ist ein Bauraum für
die Kühlstrecke
nicht mehr erforderlich. Der Platzbedarf wird also erheblich vermindert.
Darüber
hinaus ist es möglich,
mit einer Flüssigkeitsauftragseinrichtung
eine relativ große
Flüssigkeitsmenge
auf die Bahn aufzutragen, so daß die
Bahn in der Kalanderanordnung leichter satiniert werden kann. Bei
ansonsten gleichen Betriebsparametern können die Glanz- und Glättewerte
bei der Satinage im Pre-Kalander verbessert werden. Bei verbesserten
Glanz- und Glättewerten
nach dem Pre-Kalander sind ebenfalls höhere Glanz- und Glättewerte
am Endprodukt, also nach der Streicheinrichtung, erzielbar. Wenn
man die Glanz- und Glättewerte
nicht allzu stark verbessern möchte,
dann kann man bestimmte Betriebsparameter, beispielsweise Linienlast
und Temperatur, an der Kalanderanordnung verringern. Die Beanspruchung oder
Belastung der einzelnen Komponenten und auch der Bahn kann vermindert
werden.
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Vorzugsweise
ist die Flüssigkeitsauftragseinrichtung
an einem freien Zug der Bahn angeordnet. Die Flüssigkeitsauftragseinrichtung
wirkt also zwischen zwei Stützstellen
auf die Bahn. Stützstellen können beispielsweise
Lenkwalzen oder dergleichen sein. Man muß bei der Befeuchtung der Bahn
also nicht mehr darauf Rücksicht
nehmen, daß beim
Auftrag der Feuchtigkeit andere Aggregate der Vorrichtung negativ
beeinflußt
werden könnten.
Die Befeuchtung der Bahn wird darüber hinaus durch Stützstellen
nicht gestört
oder beeinflußt.
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Vorzugsweise
wirkt die Flüssigkeitsauftragseinrichtung
auf beide Seiten der Bahn. Dies hat insbesondere dann Vorteile,
wenn beide Seiten der Bahn später
gestrichen werden sollen. In diesem Fall werden in der Kalanderanordnung
nämlich
beide Seiten der Bahn durch die Befeuchtung besser satiniert als
ohne Befeuchtung.
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Hierbei
ist von Vorteil, wenn die Flüssigkeitsauftragseinrichtung
beide Seiten der Bahn im gleichen Bahnabschnitt beaufschlagt. Man
richtet damit sozusagen zwei Befeuchtungsstrahlen gegeneinander,
so daß die
Bahn sandwich-artig zwischen zwei Teilen der Flüssigkeitsauftragseinrichtung
angeordnet ist. Auch wenn die beim Auftrag der Flüssigkeit auf
die Bahn herrschenden Drücke
relativ klein sind, wird die Belastung der Bahn vermindert, wenn
diese Drücke
auf beiden Seiten der Bahn vorhanden sind. Es ist dabei allerdings
nicht erforderlich, daß diese Drücke oder
Kräfte
gleich groß sind.
Die Bahn wird auch dann weniger stark beaufschlagt, wenn sie gegen
die Befeuchtung auf einer Seite durch eine geringere oder stärkere Befeuchtung
auf der anderen Seite unterstützt
wird.
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Vorzugsweise
ist die Flüssigkeitsauftragseinrichtung
mit unterschiedlichen Flüssigkeitsmengen auf
beiden Seiten der Bahn betreibbar. Damit ist es möglich, Einfluß auf bestimmte
Eigenschaften der Bahn zu nehmen, beispielsweise auf den Curl. Man kann
beispielsweise im weiteren Verlauf der Bahn Sensoren anordnen, die
den Curl oder eine andere Eigenschaft der Bahn ermitteln und den
Flüssigkeitsauftrag
entsprechend steuern.
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Bevorzugterweise
ist die Flüssigkeitsauftragseinrichtung
an einem im wesentlichen vertikalen Abschnitt der Bahn angeordnet.
Die Bahn verläuft
also in diesem Abschnitt in Richtung der Schwerkraft oder unter
einem Winkel von ±20° oder vorzugsweise
unter einem Winkel von ±10° dazu. Der
Flüssigkeitsauftrag
wird dann weniger stark durch Schwerkrafteinflüsse bestimmt. Ein stärkerer Einfluß geht dann
von der Kapillarwirkung an der Oberfläche der Bahn aus. Die Flüssigkeit
kann dann hauptsächlich
unter Berücksichtigung
dieser Kapillarwirkung in die Bahn eindringen.
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Vorteilhafterweise
ist die Flüssigkeitsauftragseinrichtung
in einer Entfernung vom ersten Nip der Kalanderanordnung angeordnet,
die die Bahn in einer Zeit im Bereich von 0,1 bis 1 Sekunde durchläuft. Man
stimmt also die Entfernung der Flüssigkeitsauftragseinrichtung
und die Geschwindigkeit der Bahn so aufeinander ab, daß man ein "moisture gradient"-Kalandrieren durchführen kann.
Bei diesem Feuchtigkeits-Gradienten-Kalandrieren wird die Feuchtigkeit
so auf die Bahn aufgetragen, daß sie
die Bahn noch nicht vollständig
durchdrungen hat, wenn sie in den ersten Nip der Kalanderanordnung
eintritt. Vorzugsweise wird die Feuchtigkeit so aufgetragen, daß im Grunde
nur die Oberfläche,
beispielsweise die äußeren 20
bis 30% der Bahn, befeuchtet sind, wenn die Bahn den Nip durchläuft. Damit
wird bei der Satinage auch nur der befeuchtete Querschnittsbereich
der Bahn komprimiert, während
der noch relativ dazu trockene mittlere Bereich der Bahn weitgehend unbeeinflußt bleibt.
Dies ermöglicht
ein volumenschonendes Satinie ren bei gleichzeitig verbesserten Eigenschaften
der Oberfläche
der Bahn.
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Vorzugsweise
weist die Flüssigkeitsauftragseinrichtung
eine Auftragskapazität
von mindestens 2 g/m2, insbesondere mindestens
3 g/m2 auf. Die Flüssigkeitsauftragseinrichtung
trägt also
eine vergleichsweise große
Flüssigkeitsmenge
auf die Oberfläche der
Bahn auf.
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Vorzugsweise
weist die Flüssigkeitsauftragseinrichtung
eine Temperiereinrichtung auf. Mit der Temperiereinrichtung kann
man in Abhängigkeit
von den gewünschten
Ergebnissen die Temperatur der Bahn auf gewisse Werte einstellen.
Beispielsweise kann man die Bahn mit Hilfe der Flüssigkeit
kühlen, wenn
sie aus der Trockeneinrichtung kommt. Dies gilt auch dann, wenn
die Temperatur der Flüssigkeit
höher liegt
als Raumtemperatur. Beispielsweise kann die Temperatur der Flüssigkeit
im Bereich von 40 bis 65°C
liegen. Mit Hilfe der Flüssigkeit
ist es also möglich,
die Oberfläche
der Bahn mit einer Temperatur zu versehen, die sich positiv auf
das Satinageergebnis in der Kalanderanordnung auswirkt.
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Vorzugsweise
ist die Flüssigkeitsauftragseinrichtung
in Querrichtung der Bahn zonenweise steuerbar. Man kann dann die
Flüssigkeitsauftragseinrichtung
auch noch dazu verwenden, das Feuchtigkeitsprofil in Querrichtung
der Bahn zu vergleichmäßigen.
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Vorzugsweise
ist die Flüssigkeitsauftragseinrichtung
als Düsenfeuchter
ausgebildet. Ein Düsenfeuchter
weist eine Mehrzahl von Düsen
auf, durch die Flüssigkeit
in Form von feinsten Tröpfchen
so aufgetragen werden kann, daß sich
keine Flecken auf der Oberfläche
der Bahn zeigen.
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Vorzugsweise
weist der Düsenfeuchter
mindestens eine Mehrstoffdüse
auf. Eine Mehrstoffdüse wird
durch mehrere Anschlüsse
versorgt, von denen einer als Flüssigkeitsanschluß ausgebildet
ist.
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Hierbei
ist bevorzugt, daß die
Mehrstoffdüse als
pneumatisch betriebene Zerstäuberdüse ausgebildet
ist. In diesem Fall verwendet man als Zerstäubungsmedium ein Druckgas,
vorzugsweise Luft. Durch die Verwendung des Druckgases läßt sich
eine sehr feine Zerstäubung
oder Vernebelung der Flüssigkeit
erreichen, ohne daß der
Druck, mit dem die Flüssigkeit
zugeführt
wird, übermäßig hoch
gewählt werden
muß.
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Vorzugsweise
ist die Zerstäuberdüse auf einen
Zerstäubungsdruck
von mindestens 0,3 bar, insbesondere mindestens 0,5 bar, ausgelegt.
Die angegebenen Druckwerte beziehen sich auf einen Überdruck über normalem
Atmosphärendruck.
Je größer der
Zerstäubungsdruck
ist, desto besser wird in gewissen Grenzen die Flüssigkeit
zerstäubt.
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Auch
ist von Vorteil, wenn die Mehrstoffdüse einen Wasseranschluß, einen
Druckluftanschluß und einen
weiteren Medienanschluß aufweist.
Damit ist es möglich,
im Bereich der Mehrstoffdüse
ein weiteres Medium der Flüssigkeit
beizugeben oder beizumischen. Wenn man beispielsweise Dampf als
weiteres Medium verwendet, dann kann man den Dampf zusätzlich zur
Zerstäubung
nutzen, gleichzeitig aber auch dazu verwenden, die Temperatur der
Oberfläche
der Bahn anzuheben.
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Vorzugsweise
weist der Düsenfeuchter
mindestens eine Düse
mit einer Ausgabemenge von mindestens 8 l/h, insbesondere mindestens
12 l/h, auf. Der Düsenfeuchter
ist also in der Lage, vergleichsweise große Mengen an Flüssigkeit
auszugeben.
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Vorzugsweise
weist jede Düse
des Düsenfeuchters
eine eigene Mengensteuerung auf. Damit ist es möglich, den Düsenfeuchter
sehr gezielt auf einzelne Feuchteprofil-Abschnitte in Querrichtung und/oder
in Längsrichtung
der Bahn einzustellen.
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In
einer alternativen Ausgestaltung ist vorgesehen, daß ein Teil
der Düsen
des Düsenfeuchters eine
gemeinsame Mengensteuerung und ein Teil der Düsen eine eigene Mengensteuerung
aufweist. Mit der gemeinsamen Mengensteuerung kann man eine Art
Grundlast einstellen. Die Feineinstellung, die insbesondere zur
Querprofil-Einstellung des Feuchtigkeitsprofils benutzt werden kann,
wird dann durch die individuelle Mengensteuerung vorgenommen.
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Vorzugsweise
weist die Kalanderanordnung mindestens einen der folgenden Nips
auf:
- – einen
aus zwei harten Walzen gebildeten Nip
- – einen
aus einer harten und einer weichen Walze gebildeten Nip
- – einen
aus zwei weichen Walzen gebildeten Nip
- – einen
Breitnip.
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Eine
harte Walze ist eine Walze mit einer harten und unnachgiebigen Oberfläche, beispielsweise aus
Stahl oder Guß.
Eine weiche Walze weist hingegen eine Oberfläche auf, die gegenüber der
Oberfläche
der harten Walze weicher und nachgiebiger ist. Eine derartige Oberfläche kann
beispielsweise durch einen Kunststoffbelag realisiert werden. Ein
Breitnip kann beispielsweise durch das Zusammenwirken einer Schuhwalze
mit einer Gegenwalze gebildet werden. Ein Breitnip weist eine Länge im Bereich
von 30 bis 250 mm oder darüber
hinaus auf, in der die Bahn satiniert wird. Anstelle einer Schuhwalze
kann man auch ein umlaufendes Band verwenden, das die Gegenwalze über einen
vorbestimmten Umfangsabschnitt umschlingt. In einem Breitnip kann
die Bahn volumenschonend satiniert werden. Ein Nip, der durch zwei
harte Walzen gebildet ist, dient hauptsächlich zum Kalibrieren der
Bahn, wobei auch eine Glättung
erfolgt. Man kann auch mehr als einen Nip in der Kalanderanordnung
verwenden, wobei die Nips nicht gleich ausgebildet sein müssen.
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Vorzugsweise
ist zwischen der Flüssigkeitsauftragseinrichtung
und der Kalanderanordnung eine Breitstreckwalze angeordnet. Die
Bahn wird also auf ihre maximale Breite verbreitert, bevor sie in
die Kalanderanordnung einläuft.
Damit wird eine Faltenbildung vermieden. Auch kann man vermeiden,
daß der Flüssigkeitsauftrag
auf die Bahn zu einem Schrumpfen in Breitenrichtung der Bahn führt.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Hierin zeigt die
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einzige
Fig. eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Behandeln
einer Bahn.
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Eine
Vorrichtung 1 zum Behandeln einer Bahn 2 aus Papier
oder Karton weist eine Trockeneinrichtung 3 auf, die beispielsweise
als Trockengruppe einer Trockenpartie einer nicht näher dargestellten
Papier- oder Kartonmaschine ausgebildet sein kann.
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Auf
die Trockeneinrichtung 3 folgt eine Kalanderanordnung 4,
hinter der in Laufrichtung der Bahn 2 eine nur schematisch
dargestellte Streicheinrichtung 5 angeordnet ist. In der
Streicheinrichtung 5 wird in an sich bekannter Weise ein
Strich auf eine oder vorzugsweise auch beide Seiten der Bahn 2 aufgetragen.
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Die
Kalanderanordnung 4 weist zwei Walzenstapel 6, 7 mit
jeweils zwei Walzen 8, 9 bzw. 10, 11 auf,
die an einem gemeinsamen Ständer 12 angeordnet
sind. Die Walzen 8, 9; 10, 11 bilden
Nips 13, 14. Die Nips 13, 14 können gleich
oder unterschiedlich ausgebildet sein. Die Nips 13, 14 können als
harte Nips ausgebildet sein, d.h. die die Nips 13 bzw. 14 begrenzenden
Walzen 8–11 sind
als harte Walzen mit einer Oberfläche aus Stahl oder Guß ausgebildet. Die
Nips 13, 14 können
auch als weicher Nip ausgebildet sein, wobei eine der Walzen 8, 9; 10, 11 eine harte
Walze mit unnachgiebiger Oberfläche
aus Stahl oder Guß und
die andere Walze 9, 8; 11, 10 als
weiche Walze mit einer elastischen, nachgiebigen Oberfläche ausgebildet
ist, wobei diese Oberfläche
in der Regel durch einen Belag oder Bezug aus einem Kunststoff gebildet
ist. Es ist auch möglich,
die Nips 13, 14 durch jeweils zwei weiche Walzen,
also Walzen mit einem Kunststoffbelag, zu bilden.
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Es
ist auch möglich,
die Nips 13, 14 als Breitnips auszubilden, wobei
eine oder beide der dargestellten Walzen 8, 9; 10, 11 durch
eine Schuhwalze oder einen umlaufenden Mantel oder ein umlaufendes
Band ersetzt werden.
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Wie
oben erwähnt,
ist es auch möglich,
unterschiedliche Ausbildungen von Nips in der Kalanderanordnung 4 zu
kombinieren.
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Zwischen
der Trockeneinrichtung 3 und der Kalanderanordnung 4 ist
eine Flüssigkeitsauftragseinrichtung 15 angeordnet,
die auf einen Abschnitt 16 der Bahn 2 wirkt, der
im wesentlichen vertikal verläuft und
als freier Zug ausgebildet ist. Mit anderen Worten ist der Abschnitt 16 zwischen
zwei Umlenkwalzen 17, 18 angeordnet, so daß die Flüssigkeit,
die von der Flüssigkeitsauftragseinrichtung 15 auf
die Bahn 2 aufgetragen wird, in dem Abschnitt 16 aufgetragen wird,
in dem die Bahn 2 nicht durch irgendwelche Walzen oder
andere Bauelemente unterstützt
ist.
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Die
Flüssigkeitsauftragseinrichtung 15 weist zwei
Düsenfeuchter 19, 20 auf,
die auf einander gegenüberliegenden
Seiten der Bahn 2 angeordnet sind und sich gegenüberstehen.
Schematisch dargestellt sind Sprühstrahlen 21, 22,
die auf beide Seiten der Bahn 2 gerichtet sind und zwar
dergestalt, daß der "Sprühdruck", der von einem Düsenfeuchter 19 auf
die Bahn 2 ausgeübt
wird, vom "Sprühdruck" des anderen Düsenfeuchters 20 zumindest
teilweise eliminiert wird.
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Der
Feuchteauftrag durch jeden Düsenfeuchter 19, 20 beträgt mindestens
2 g/m2, vorzugsweise aber mindestens 3 g/m2. Die Entfernung der Flüssigkeitsauftragseinrichtung 15 vom
ersten Nip 13 der Kalanderanordnung 4 ist so auf
die Geschwindigkeit der Bahn abgestimmt, daß die Bahn 2 etwa
0,1 bis 1 Sekunde benötigt,
um den Nip 13 nach dem Auftragen der Flüssigkeit zu erreichen.
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Zwischen
der Flüssigkeitsauftragseinrichtung 15 und
der Kalanderanordnung 4 ist eine Breitstreckwalze 23 angeordnet.
Damit ist es möglich,
mit der Flüssigkeitsauftragseinrichtung 15 eine
relativ große
Flüssigkeitsmenge
auf die Bahn 2 aufzubringen, ohne daß dies die Breitenerstreckung
der Bahn 2 negativ beeinflußt.
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Die
beiden Düsenfeuchter 19, 20 können zwar
gleichartig betrieben werden. Dies ist aber nicht unbedingt erforderlich.
Man kann die beiden Düsenfeuchter 19, 20 auch
mit unterschiedlichen Auftragsmengen arbeiten lassen, wobei man
die unterschiedlichen Auftragsmengen in Abhängigkeit von vorbestimmten
Parametern der Bahn 2 wählt.
Beispielsweise kann man den Curl der Bahn berücksichtigen und die Flüssigkeitsmengen
so auftragen, daß sich die
Curl-Neigung der Bahn 2 vermindert.
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Die
Flüssigkeit,
die durch die Düsenfeuchter 19, 20 auf
die Oberfläche
der Bahn 2 aufgetragen wird, kann temperiert sein. Hierzu
weist jeder Düsenfeuchter 19, 20 zweckmäßigerweise
eine Temperiereinrichtung auf, die die Flüssigkeit, in der Regel Wasser,
auf eine Temperatur im Bereich von 40 bis 65°C einstellt.
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Die
Düsenfeuchter 19, 20 weisen
in nicht näher
dargestellter Weise Zwei-Stoff-Düsen
auf, denen Wasser (oder eine andere Flüssigkeit) als Befeuchtungsmedium
und Luft (oder ein anderes Druckgas) als Zerstäubungsmedium zugeführt wird.
Die Luft sollte dabei zweckmäßigerweise
unter einem Druck von mindestens 1,3 bar, insbesondere mindestens 1,5
bar stehen, also jeweils mindestens 0,3 bzw. 0,5 bar über dem
Atmosphärendruck.
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Die
Sprühmenge,
die jede Düse
leisten kann, sollte mindestens 8 l/h, bevorzugterweise sogar mindestens
12 l/h betragen.
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Man
kann vorsehen, daß jede
Düse ein
eigenes Ventil aufweist, mit dem die Ausgabemenge eingestellt werden
kann. Hierzu kann ein Feuchtigkeitssensor 24, 25 vorgesehen
sein, der die Feuchtigkeit der Bahn 2 ermittelt und an
die Düsenfeuchter 19, 20 zurückmeldet.
Die Düsenfeuchter 19, 20 sind
quer zur Laufrichtung der Bahn 2 in mehrere Zonen unterteilt,
die einzeln ansteuerbar sind, so daß man die Düsenfeuchter 19, 20 bereits
in diesem Stadium der Behandlung der Bahn 2 so betreiben
kann, daß das Feuchteprofil
in Querrichtung vergleichmäßigt wird.
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Man
kann die Düsenfeuchter 19, 20 auch
so ausgestalten, daß ein
Teil der Düsen über ein
gemeinsames Ventil gesteuert wird. Mit diesen Düsen wird dann eine "Grundlast" der Flüssigkeit
auf die Bahn 2 aufgebracht. Ein anderer Teil der Düsen weist jeweils
ein eigenes Ventil auf, um eine Feineinstellung der Gleichmäßigkeit
und/oder eine Profilierung vornehmen zu können.
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Es
ist auch möglich,
die Düsenfeuchter 19, 20 mit
Drei-Stoff-Düsen zu versehen.
Diesen Düsen wird
dann das Befeuchtungsmedium, z.B. Wasser, zugeführt, das mit einem Zerstäubungsmedium,
beispielsweise Luft, zerstäubt
wird. Ferner kann ein drittes Medium, beispielsweise Dampf, beigemischt
werden. Dieses dritte Medium kann zugleich auch zur Zerstäubung mitbenutzt
werden.
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Dadurch,
daß man
vor der Kalanderanordnung 4 bereits eine relativ große Menge
an Flüssigkeit
auf die Bahn 2 auftragen kann und dies so kurz vor der
Kalanderanordnung 4 tut, daß praktisch nur die äußeren Bereiche
der Bahn 2 feucht und damit gut plastifizierbar sind, kann
man in der Kalanderanordnung 4 eine verbesserte Satinagewirkung
erzielen. Wenn man die gleiche Satinagewirkung beibehalten will,
dann kann man in der Kalanderanordnung 4 die Temperatur
und/oder den Druck vermindern.
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Je
besser die Bahn 2 in der Kalanderanordnung 4 satiniert
wird, desto besser ist die Qualität der Oberfläche der
Bahn 2 nach dem Auftragen des Strichs in der Streicheinrichtung 5.
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Da
man Flüssigkeit
aus den Düsenfeuchtern 19, 20 ausstößt und diese
unmittelbar auf die Oberfläche
der Bahn 2 aufträgt,
benötigt
man keine genaue Temperatursteuerung der Bahn, wie das beispielsweise
bei dem Auftrag von Feuchtigkeit mit Hilfe von Dampf der Fall wäre. Die
Flüssigkeit
wird in feinste Tröpfchen
aufgeteilt, so daß auch
keine Wasserflecke entstehen, die das Aussehen der Bahn 2 negativ
beeinträchtigen
könnten.