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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Elektronenaustrittsfensters.
Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Elektronenaustrittsfenster
sowie einen Elektronenstrahlbeschleuniger.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, ein Elektronenaustrittsfenster zur Verfügung zu
stellen, das mit größeren Abmessungen
als die bisher bekannten Elektronenaustrittsfenster hergestellt
werden kann.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung eines Elektronenaustrittsfensters umfasst einen
Schritt des Aufbringens einer Aufdampfschicht mittels eines Aufdampfprozesses
auf ein Trägermaterial.
Zumindest die Oberfläche
des Trägermaterials besteht
aus flexiblem Polymermaterial, wobei das Auftreten von Spannungen
an der Grenzfläche
zwischen der Aufdampfschicht und dem Trägermaterial durch das flexible
Polymermaterial verringert oder verhindert wird. Des Weiteren umfasst
das Verfahren einen Schritt des Entfernens des Trägermaterials.
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Ein
Elektronenaustrittsfenster muss einerseits stabil genug sein, um
der Druckdifferenz zwischen dem Vakuum im Inneren eines Elektronenstrahlbeschleunigers
und dem Atmosphärendruck standhalten
zu können.
Andererseits sollte die Dicke des Elektronenaustrittsfensters möglichst
gering sein, damit die durch das Fenster hindurchtretenden Elektronen
möglichst
wenig geschwächt
werden. Die Verwendung dünner
Elektronenaustrittsfenster ermöglicht
insbesondere eine Absenkung der zur Beschleunigung der Elektronen
verwendeten Beschleunigungsspannung. Diese Verringerung der Beschleunigungsspannung
hat z.B. zur Folge, dass der zur Erzeugung der Beschleunigungsspannung
verwendete Transformator kleiner dimensioniert werden kann. Wegen
der geringeren Beschleunigungsspannung können auch die Anforderungen
an die zum Schutz vor Röntgenstrahlung
erforderliche Abschirmung abgesenkt werden, so dass die um den Elektronenstrahlbeschleuniger
herum angeordnete Abschirmung kleiner und kompakter ausgelegt werden
kann. Insofern führt
die Verwendung dünner
Elektronenaustrittsfenster zu einer Reihe von baulichen Vereinfachungen,
was zu deutlichen Kosteneinsparungen führt.
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Elektronenstrahlbeschleuniger
können
beispielsweise für
die Bestrahlung von Auftragsschichten in der Druck- und Veredelungstechnik
eingesetzt werden. Die Verringerung der Beschleunigungsspannung
hat hier den Vorteil, dass Schädigungen
des Substrats, auf das die Auftragsschichten aufgebracht sind, vermieden
werden können.
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Bei
den bisherigen Versuchen, dünne
Elektronenaustrittsfenster mit Hilfe von Aufdampftechniken zu erzeugen,
wurden starre Materialien wie beispielsweise Silizium als Substrate
für den
Aufdampfprozess verwendet. Beim Aufdampfen und Abkühlen der
Aufdampfschichten traten daher Spannungen zwischen der aufgedampften
Schicht und dem Substratmaterial auf, und dies führte zu mechanischen Belastungen
der Aufdampfschichten. Als Folge dieser mechanischen Belastungen
kam es zur Ausbildung von Rissen und Löchern (sogenannten „pin holes"), die den Einsatz
der Aufdampfschicht als Elektronenaustrittsfenster unmöglich machten.
Mit Hilfe von Aufdampftechniken konnten daher allenfalls kleine
Elektronenaustrittsfenster mit einer maximalen Größe von etwa
5 cm × 10
cm hergestellt werden.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung eines Elektronenaustrittsfensters wird als Substrat
für den
Aufdampfprozess ein Trägermaterial verwendet,
das zumindest an der Oberfläche
aus flexiblem Polymermaterial besteht. Auf dieses Trägermaterial
wird mittels eines Aufdampfprozesses eine Aufdampfschicht aufgebracht.
Während
des Aufdampfens und Abkühlens
der aufgedampften Schicht werden die durch thermische Ausdehnung
oder Kontraktion verursachten räumlichen Änderungen
von der flexiblen Polymeroberfläche
ausgeglichen, so dass das Auftreten von Spannungen an der Grenzschicht
zwischen Aufdampfschicht und Trägermaterial
verhindert oder zumindest verringert werden kann. Als Folge davon
wird die Entstehung von Rissen und Löchern in der Aufdampfschicht
verhindert. In einem anschließenden
Schritt wird das Trägermaterial
entfernt, und man erhält
eine Aufdampfschicht ohne Risse und Löcher, die sich als Elektronenaustrittsfenster für einen
Elektronenstrahlbeschleuniger eignet.
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Mit
Hilfe des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens
lassen sich dünne
Elektronenaustrittsfenster mit deutlich größeren Abmessungen als bisher
herstellen. Da das flexible Polymermaterial räumliche Anforderungen der Aufdampf schicht
ausgleicht, können
auch größere Aufdampfschichten ohne
Beschädigungen
hergestellt werden. Mit Hilfe derart dimensionierter Austrittsfenster
können
beispielsweise Elektronenstrahler zur Anwendung in der Druck- und
Veredelungstechnik gebaut werden, welche die gesamte Breite einer
Bahn abdecken und in der Lage sind, die gesamte Bahn mit Elektronen
zu bestrahlen. Auf diese Weise können
passende Elektronenstrahlbeschleuniger für die gängigen Maschinenbreiten gebaut
werden.
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Insbesondere
ist es von Vorteil, wenn das flexible Polymermaterial an der Oberfläche des
Trägermaterials
bei der Abkühlung
der Aufdampfschicht entstehende Spannungen an der Grenzschicht zwischen
dem Trägermaterial
und der Aufdampfschicht ausgleicht. Die während des Aufdampfprozesses entstehenden
thermischen Schwankungen würden infolge
von thermischer Ausdehnung bzw. Kontraktion zu starken mechanischen
Belastungen führen. Dies
kann durch Einsatz eines Trägers,
der zumindest an der Oberfläche
aus flexiblem Polymermaterial besteht, verhindert werden.
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Es
ist von Vorteil, wenn das Elektronenaustrittsfenster mehr als 10
cm lang ist. Darüber
hinaus ist es von Vorteil, wenn das Elektronenaustrittsfenster mehr
als 2 cm breit ist.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung handelt es sich bei dem Trägermaterial um eines der folgenden:
eine Kunststofffolie, eine silikonisierte Metallfolie, eine silikonisierte
Quarzglasplatte. Eine Kunststofffolie besteht aus flexiblem Polymermaterial
und kann auftretende Spannungen ausgleichen. Bei starren Substraten
aus Metall oder Quarzglas wird eine dünne Silikonisierung auf das starre
Substrat aufgebracht, welche die erforderliche Flexibilität an der
Oberfläche
des Trägermaterials
zur Verfügung
stellt.
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Vorzugsweise
handelt es sich bei dem Trägermaterial
um einen der folgenden Kunststoffe: Polyester, Polypropylen, Polystyrol,
Polyamid, Polyurethan, Zellglas, Polyvinylchlorid, Polyethylenterephthalat,
orientiertes Polypropylen, orientiertes Polyethylen, Silikon.
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Es
ist von Vorteil, wenn das Trägermaterial vor
Durchführung
des Aufdampfprozesses mit einer Trennbeschichtung versehen wird.
Eine derartige Trennbeschichtung vereinfacht das Entfernen des Trägermaterials
nach dem Aufdampf prozess. Vorzugsweise handelt es sich bei der Trennbeschichtung
um eine Silikonisierung.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform
wird vor dem Aufbringen der Aufdampfschicht eine Zwischenschicht
aufgedampft, welche als Haftvermittler dient. Wenn das flexible
Polymermaterial an der Oberfläche
des Trägermaterials
die Aufdampfschicht schlecht annimmt, kann die als Haftvermittler
dienende Zwischenschicht aufgedampft werden, bevor dann die eigentliche
Aufdampfschicht aufgebracht wird. Beispielsweise kann die Zwischenschicht
aus einem der folgenden Metalle bestehen: Aluminium, Kupfer, Silber,
Eisen.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung besteht die Aufdampfschicht aus einem der folgenden Materialien:
Keramik, Oxid, Nitrid, Silizid, Carbid, Borid. Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform
besteht die Aufdampfschicht insbesondere aus einem der folgenden
Materialien: SiO2, SiOx,
TiO2, TiN, SiC, BN, B4C,
SiN, SiOxNy, SixNy, Al2O3, WC, Indiumzinnoxid, Polysilizium. Diese Materialien
erfüllen
die Anforderungen an ein Elektronenaustrittsfenster in Hinblick
auf Strahlungsstabilität,
thermische Stabilität
und chemische Stabilität der
Aufdampfschicht.
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Es
ist von Vorteil, wenn die Dicke der Aufdampfschicht mindestens 1 μm beträgt. Die
Aufdampfschicht muss einerseits hinreichend dick sein, um die benötigte mechanische
Stabilität
zu gewährleisten.
Andererseits muss die Aufdampfschicht hinreichend dünn sein,
um eine gute Durchlässigkeit
für die
beschleunigten Elektronen zu ermöglichen.
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Es
ist von Vorteil, wenn der Schritt des Aufbringens der Aufdampfschicht
das Einbringen des Trägermaterials
in eine Aufdampfvorrichtung, das Aufdampfen einer Aufdampfschicht
auf das Trägermaterial,
sowie das Entnehmen des bedampften Trägermaterials aus der Aufdampfvorrichtung
umfasst.
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Des
Weiteren ist es von Vorteil, wenn der Schritt des Aufbringens der
Aufdampfschicht das Verdampfen von aufzudampfenden Material sowie das
Niederschlagen des aufzudampfenden Materials auf dem Trägermaterial
umfasst.
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Vorzugsweise
wird die Aufdampfschicht mittels einer der folgenden Aufdampftechniken
erzeugt: Sputtern, Elektronenstrahlbedampfen, Lichtbogenverdampfen,
CVD, LYCVD, APCVD.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung umfasst der Schritt des Entfernens des Trägermaterials
das mechanische Abziehen der Aufdampfschicht von dem Trägermaterial.
Dies ist insbesondere dann möglich,
wenn das Trägermaterial
vor dem Aufdampfprozess mit einer Trennbeschichtung, beispielsweise
mit einer Silikonisierung, versehen wurde.
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Dabei
ist es insbesondere von Vorteil, wenn das bedampfte Trägermaterial
mittels einer Stützkonstruktion
in den Elektronenstrahlbeschleuniger eingebaut wird. Dabei ist die
Aufdampfschicht der Innenseite des Elektronenstrahlbeschleunigers
zugewandt. Durch den im Inneren des Elektronenstrahlbeschleunigers
herrschenden Unterdruck wird die Aufdampfschicht angesogen und so
auf der Stützkonstruktion
fixiert. Anschließend
kann das Trägermaterial
von außen
mechanisch abgezogen werden. Nach dem mechanischen Ablösen des
Trägermaterials
verbleibt lediglich die Aufdampfschicht als dünnes Elektronenaustrittsfenster
auf der Stützkonstruktion.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform
umfasst der Schritt des Entfernens des Trägermaterials das Bestrahlen
des Trägermaterials mit
hochenergetischen Elektronen. Bei dieser Ausführungsform der Erfindung wird
das bedampfte Trägermaterial
so in den Elektronenstrahlbeschleuniger eingebaut, dass die Aufdampfschicht
dem Inneren des Elektronenstrahlbeschleunigers zugewandt ist. Nach
Inbetriebnahme des Elektronenstrahlbeschleunigers wird das der Außenseite
zugewandte Trägermaterial
durch Beschuss mit hochenergetischen Elektronen zerstört und abgetragen.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform
umfasst der Schritt des Entfernens des Trägermaterials eine thermische
Behandlung des bedampften Trägermaterials.
Bei dieser Ausführungsform
wird das Trägermaterial
abgebrannt oder abgeschmolzen, so dass nur die Aufdampfschicht übrig bleibt.
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Entsprechend
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung umfasst der Schritt des Entfernens des Trägermaterials
das Behandeln des bedampften Trägermaterials
mit einem Lösungsmittel oder
einer Ätzlösung. Beispielsweise
kön nen
manche der oben erwähnten
Kunststofffolien mit Hilfe von Kohlenwasserstoffen, insbesondere
mit Hilfe von chlorierten Kohlenwasserstoffen wie beispielsweise Chloroform,
entfernt werden. Falls es sich dagegen bei dem Trägermaterial
um eine silikonisierte Metallfolie handelt, kann die Metallfolie
mittels eines Ätzprozesses
entfernt werden.
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Es
ist von Vorteil, wenn das Trägermaterial mit
der Aufdampfschicht in einem Rahmen fixiert wird. Dadurch wird das
bedampfte Trägermaterial
vor mechanischer Beanspruchung geschützt. Vorzugsweise bleibt die
Aufdampfschicht während
des Entfernens des Trägermaterials
in dem Rahmen eingespannt. Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform
wird das Elektronenaustrittsfenster nach Entfernen des Trägermaterials
mittels des Rahmens zu einem Elektronenstrahlbeschleuniger transportiert.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung wird das Elektronenaustrittsfenster nach Entfernen des
Trägermaterials
in einen Elektronenstrahlbeschleuniger eingebaut. Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform
wird ein Rahmen mit dem darin mechanisch fixierten Elektronenaustrittsfenster
in den Elektronenstrahlbeschleuniger eingebaut. Auf diese Weise
werden mechanische Beanspruchungen des empfindlichen Elektronenaustrittsfensters
vermieden.
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Das
erfindungsgemäße Elektronenaustrittsfenster
wird gemäß dem oben
beschriebenen Verfahren hergestellt.
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Ein
erfindungsgemäßer Elektronenstrahlbeschleuniger
umfasst eine Kathode oder einen Glühfaden, eine Beschleunigungsanode
sowie eine Hochspannungsquelle zur Erzeugung einer Beschleunigungsspannung,
die zwischen der Kathode und der Beschleunigungsanode anliegt. Darüber hinaus
umfasst der Elektronenstrahlbeschleuniger ein Elektronenaustrittsfenster,
das entsprechend dem oben beschriebenen Verfahren hergestellt ist.
Durch Verwendung eines dünnen
Elektronenaustrittsfensters wird die thermische Belastung des Fensters
verringert. Dadurch kann der Elektronenstrahlbeschleuniger mit höherer Dosisleistung
arbeiten.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform ist
die Beschleunigungsspannung kleiner oder gleich 70 kV. Wegen der
geringeren Dicke des Elektronenaustritts fensters werden die Elektronen
beim Durchdringen des Elektronenaustrittsfensters weniger stark
geschwächt,
und insofern kann die Beschleunigungsspannung abgesenkt werden.
Dadurch kann der zur Erzeugung der Beschleunigungsspannung benötigte Transformator
kleiner und kostengünstiger ausgelegt
werden. Infolge der geringeren Beschleunigungsspannung sinken auch
die Anforderungen an die erforderliche Abschirmung, die zum Schutz
von hochenergetischer Strahlung erforderlich ist. Insbesondere kann
die Abschirmung kleiner und kompakter ausgelegt werden. Die Verwendung
einer verringerten Beschleunigungsspannung ist insbesondere dann
von Vorteil, wenn der Elektronenstrahlbeschleuniger zur Härtung von
Auftragsschichten eingesetzt wird. Wegen der geringeren Beschleunigungsspannung
wird der Großteil
der Elektronen von der Auftragsschicht absorbiert, so dass das darunter liegende
Substrat weniger stark geschädigt
wird.
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Insbesondere
ist es von Vorteil, wenn der Elektronenstrahlbeschleuniger zur Elektronenstrahlhärtung von
Lacken, Beschichtungsmaterialien, Druckfarben, Klebstoffen sowie
zur Nachvernetzung von Kunststoffen eingesetzt wird.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand mehrerer in der Zeichnung dargestellter
Ausführungsbeispiele
weiter beschrieben.
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1 zeigt zwei verschiedene Ausführungsformen
von Elektronenstrahlbeschleunigern;
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2 stellt die Penetration von beschleunigten
Elektronen durch die durchstrahlten Schichten für zwei verschiedene Beschleunigungsspannungen dar;
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3 zeigt drei mögliche Varianten zur Herstellung
eines erfindungsgemäßen Elektronenaustrittsfensters;
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4 gibt einen Überblick über die verwendeten Aufdampftechnologien;
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5 veranschaulicht,
wie die Aufdampfschicht mechanisch von der Trägerfolie abgelöst werden
kann;
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6 zeigt, wie das Elektronenstrahlfenster mittels
einer Rahmenvorrichtung bzw. einer Stützkonstruktion in den Elektronenstrahlbeschleuniger eingebaut
werden kann; und
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7 stellt dar, wie die Trägerfolie
thermisch, chemisch oder durch Elektronenbestrahlung entfernt werden
kann.
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Elektronenstrahlbeschleuniger
sind Geräte, bei
denen Elektronen mit hoher Spannung beschleunigt werden. Die Elektronenbeschleuniger
werden technisch für
verschiedene Zwecke eingesetzt wie beispielsweise beim Elektronenstrahlschweißen, zum
Entkeimen oder zum Härten
von Lacken, Beschichtungen, Druckfarben oder Klebstoffen.
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Die
für die
letzteren Anwendungen eingesetzten Elektronenbeschleuniger, meist
Elektronenstrahler genannt, sind aufgebaut analog zu einer Braunschen
Röhre.
Es liegt eine Glühkathode
vor, aus der bei hoher Temperatur Elektronen freigesetzt werden,
die über
ein elektrisches Feld beschleunigt und mittels Magnet- oder elektrischen
Feld an die gewünschte
Position abgelenkt werden. Damit die Elektronen ungehindert beschleunigt
werden können, werden
die beschriebenen Geräteteile
der Braunschen Röhre
im Unterdruck von weniger als 10–4 bar betrieben.
Die beschleunigten Elektronen müssen beim
Härten
von Beschichtungen oder Klebstoffmassen aus der Braunschen Röhre austreten
können. Damit
dies effizient möglich
ist, wird meist ein Fenstermaterial aus einer 10 bis 12 μm dünnen Titanfolie verwendet,
das für
Elektronen noch durchgängig
ist. Das aus dem Fenstermaterial gebildete Elektronenaustrittsfenster
stellt damit eine Trennstelle zwischen Atmosphäre außen und Vakuum (Unterdruck
kleiner als 10–4 bar ) dar.
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In 1A und 1B sind
zwei verschiedene Typen von Elektronenstrahlbeschleunigern gezeigt.
Innerhalb des Gehäuses 1 des
in 1A gezeigten Elektronenstrahlbeschleuniger sind
eine Glühkathode 2 und
eine Beschleunigungsanode 3 angeordnet. Zwischen der Glühkathode 2 und
der Beschleunigungsanode 3 liegt eine Beschleunigungsspannung
an, welche die aus der Glühkathode 2 ausgetretenen
Elektronen beschleunigt. Entlang des Strahlverlaufs der Elektronen
sind Ablenkmagnete 4 angeordnet, die den Elektronenstrahl
aufweiten. Die beschleunigten Elektronen verlassen den Elektronenstrahlbeschleuniger
durch das Elektronenaustrittsfenster 5.
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Im
Gehäuse 6 des
in 1B gezeigten Elektronenstrahlbeschleunigers sind
ein Glühfaden 7 sowie
eine Beschleunigungsanode 8 angeordnet. Zwischen dem Glühfaden 7 und
der Beschleunigungsanode 8 liegt eine Beschleunigungsspannung
zur Beschleunigung der aus dem Glühfaden ausgetretenen Elektronen
an. Die beschleunigten Elektronen verlassen den Elektronenstrahlbeschleuniger
durch das Elektronenaustrittsfenster 9.
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Der
gesamte Elektronenstrahler, als auch der Bereich, in dem die Bestrahlung
eines Substrats stattfindet, ist mit Blei ummantelt. Dies ist als
Schutz vor Röntgenstrahlung
erforderlich, die beim Abbremsen der Elektronen im Prozess entsteht.
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Die
verwendete Beschleunigungsspannung ist dafür verantwortlich, wie energiereich
die durch die abgebremsten Elektronen erzeugte Röntgenstrahlung ist. Je höher die
Beschleunigungsspannung, desto energiereicher ist die Röntgenstrahlung und
entsprechend dicker muss der für
den Strahlenschutz verwendete Bleimantel ausgelegt sein.
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Die
Elektronenstrahlhärtung
(im folgenden als ESH bezeichnet) im Bereich von Lacken, Beschichtungsmaterialien,
Druckfarben und Klebstoffen hat gegenüber anderen Härtungsverfahren,
wie UV-Härtung,
den Vorteil, dass besonders harte und chemikalienbeständige Schichten
aufgrund der bei der ESH erzielten hohen chemischen Vernetzung entstehen.
Weiterhin ist bei der Elektronenstrahlhärtung die Durchhärtung sehr
hoher Foliendicken möglich,
es können
Substrate durchstrahlt werden und die Pigmentierung von Lacken bzw.
Druckfarben bereiten kaum Problem beim Aushärten. Ein weiterer Vorteil
gegenüber
UV-härtenden
Systemen ist, dass kein teurer Photoinitiator verwendet werden muss.
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Die
Nachteile des Elektronenstrahlbeschleuniger liegt in den sehr hohen
Anschaffungskosten. Diese werden wesentlich bestimmt durch die sehr
hohen Kosten für
den Hochspannungstrafo zur Erzeugung von Spannungen von größer oder
gleich 80 kV. Die hohen Kosten für
die Trafos beruhen darauf, dass Trafos mit einer solchen Leistung
nur als Einzelstücke
hergestellt werden. Trafos, die Spannungen bis 70 kV liefern sind
im Vergleich bedeutend günstiger, da
diese in hoher Stückzahl
z.B. für
Röntgengeräte verwendet
werden. Ein weiterer nicht unerheblicher Kostenpunkt ist die aufwendige
Bleiabschirmung. Auch hier sind die Kosten abhängig von der Höhe der verwendeten
Beschleunigungsspannung. Die Elektronenbeschleunigungsspannung bestimmt,
wie tief Elektronen in die zu härtenden
Schichten eindringen.
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Die
Elektroneneindringtiefe ist in 2A und 2B dargestellt. 2A zeigt
eine Penetrationskurve von Elektronen als Funktion des Flächengewichts
der durchstrahlten Schicht bzw. der durchstrahlten Schichten für den Fall
einer Beschleunigungsspannung von 80 kV. 2B zeigt
demgegenüber eine Penetrationskurve von Elektronen, welche mit
einer Beschleunigungsspannung von 150 kV beschleunigt wurden.
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Es
ist ersichtlich, dass die Elektronen durch alle Materialien abgebremst
werden, die sich auf deren Flugbahn befinden. Bei einer Standard-ESH-Anlage
erfolgt die Abbremsung als erstes durch das Elektronenaustrittfenster,
zweitens den Luftspalt zwischen Beschichtungsmaterial und dem Austrittfenster
und als weiteres der Beschichtung.
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Ein
wesentlicher Anteil zum Betrag der minimalen Beschleunigungsspannung
wird durch die Dicke und die Dichte des verwendeten Elektronenaustrittsfenster
festgelegt. Bei den heute verwendeten 10 bis 12 μm dünnen Titanfolien ist zur Aushärtung einer
5 μm dicken
Druckfarbenschicht eine Mindestspannung von 80 kV erforderlich.
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Die
Titanfolie wird durch Auswalzen erhalten. Die bei diesem Prozess
auf die Titanfolie wirkenden mechanischen Beanspruchungen verhindern,
dass die Folie beliebig dünn
in größeren Maßen hergestellt werden
kann. Bei Dicken von weniger als 10 μm sind nur Folien mit den Maßen 10 × 10 cm
kommerziell erhältlich.
Ein Elektronenaustrittsfenster für
eine ESH-Anlage, die heute bei einer Standardbeschichtungsanlage
verwendet wird, erfordert eine Mindestbreite von 1 m. Bei Einsatz
einer ESH-Anlage in einer schmalen Etikettendruckmaschine ist eine
Mindestbreite des Fenstermaterials von mehr als 25 cm notwendig.
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In
den 3A bis 3C sind
drei verschiedene Varianten des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung
eines Elektronenaustrittsfensters dargestellt. Bei der in 3A gezeigten
Ausführungsform
der Erfindung wird eine flexible Kunststofffolie 10 als
Trägermaterial
für einen
Aufdampfprozess verwendet, bei dem eine Aufdampfschicht 11 auf
die flexible Kunststofffolie 10 aufgebracht wird. Vorzugsweise
weist die Aufdampfschicht 11 eine Dicke zwischen 1 μm und 10 μm auf. In
einem darauf folgenden Schritt wird die Kunststofffolie 10 entfernt. Die
Kunststofffolie 10 kann beispielsweise chemisch, mechanisch,
thermisch oder durch Elektronenbestrahlung entfernt werden. Nach
Entfernen der Kunststofffolie 10 bleibt die Aufdampfschicht
als dünne
Folie 12 übrig.
Diese dünne
Folie 12 kann als Elektronenaustrittsfenster in einem Elektronenstrahlbeschleuniger
eingesetzt werden.
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Als
Material für
die Kunststofffolie 10 kann beispielsweise einer der folgenden
Kunststoffe verwendet werden: PE (Polyethylen), PP (Polypropylen),
PS (Polystyrol), PA (Polyamid), PVC (Polyvinylchlorid), PET (Polyethylenterephthalat),
OPP (Orientiertes Polypropylen), OPA (Orientiertes Polyamid), Polyurethan,
Silikon, etc.
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Das
Aufbringen der Aufdampfschicht 11 kann mittels einer bekannten
Aufdampftechnik erfolgen. Insbesondere kann das Aufbringen der Aufdampfschicht 11 beispielsweise
mittels einer der folgenden Aufdampftechniken erfolgen: passives
oder reaktives Elektronenstrahlbedampfen, passives oder reaktives
Sputtern, Lichtbogenverdampfen, CVD (Chemical Vapor Deposition),
LPCVD (Low Pressure Chemical Vapour Deposition), APCVD (Atmospheric Pressure
Chemical Vapour Deposition), PVD (Plasma Vapour Deposition), etc.
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Als
Material für
die Aufdampfschicht und somit für
das Elektronenstrahlfenster eignen sich Keramiken, Oxide, Nitride,
Silizide, Carbide, Boride. Insbesondere können folgende Materialien verwendet werden:
SiO2, SiOx, TiO2, TiN, SiC, BN, BaC, SiN, SiOxNy, SixNy,
ITO (Indiumzinnoxid), Polysilizium, Al2O3, WC. Insbesondere eignen sich Materialien
mit niedriger Ordnungszahl Z als Materialien für ein Elektronenaustrittsfenster,
weil diese Materialien die hindurchtretenden Elektronen nur geringfügig abschwächen.
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Im
Unterschied zu Elektronenaustrittsfenstern des Stands der Technik
wird bei dem in 3A gezeigten Herstellungsverfahren
eine flexible Kunststofffolie als Trägermaterial für die Aufdampfschicht verwendet.
Dies hat den Vorteil, dass es bei Auftreten von Spannungen in der
Aufdampfschicht 11 keinen mechanischen Widerstand durch
das flexible Trägermaterial
gibt. Der jeweilige als Trägermaterial
verwendete Polymerwerkstoff kann den Spannungen aus den Schichten
nachgeben und passt sich den räumlichen
Erfordernissen der Aufdampfschicht 11 an. Insbesondere
können
bei Verwendung einer Kunststofffolie 10 als Trä germaterial
thermische Spannungen, die beim Abkühlen der Aufdampfschicht 11 entstehen
würden,
verringert bzw. vollständig
verhindert werden.
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In 3B ist
eine weitere Variante zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Elektronenaustrittsfensters
gezeigt. Als Trägermaterial
wird in 3B eine Kunststoff- oder Metallfolie 13 verwendet,
die zusätzlich
mit einer flexiblen Trennschicht 14 versehen ist. Auf die
Trennschicht 14 wird dann mittels eines Aufdampfprozesses
eine Aufdampfschicht 15 aufgebracht. Als Material der Trennschicht 14 wird vorzugsweise
Silikon verwendet. Silikon zeichnet sich durch eine sehr hohe Flexibilität und eine
hohe Temperaturbeständigkeit
aus. Letzteres ist beim Aufdampfprozess von Vorteil, weil das Substrat
während des
Aufdampfens einer hohen Temperaturbelastung ausgesetzt ist. Eine
Trennschicht 14 aus Silikon zeichnet sich zusätzlich dadurch
aus, dass nur eine geringe Haftung gegenüber anderen Materialien aufgebaut
wird. Silikon eignet sich daher sehr gut als Trennmaterial und ermöglicht es,
die Aufdampfschicht 15 von der Kunststoff- oder Metallfolie 13 mechanisch
abzuziehen. Alternativ kann die Kunststoff- oder Metallfolie 13 auch
durch eine chemische oder thermische Behandlung entfernt werden.
Falls eine silikonisierte Metallfolie als Trägermaterial verwendet wird,
kann das Metall durch Ätzen
entfernt werden. Nach Entfernen der Kunststoff- oder Metallfolie 13 erhält man die
Aufdampfschicht als dünne
Folie 16, welche dann als Elektronenaustrittsfenster verwendet
werden kann.
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Bei
der in 3B gezeigten Ausführungsform
dient die Trennschicht 14 zum Ausgleich von Spannungen,
die beispielsweise beim Abkühlen
der Aufdampfschicht 15 auftreten. Vorzugsweise liegt die Dicke
der Trennschicht 14 zwischen 0,5 μm und 2 μm. Je dicker die Trennschicht 14 ist,
desto besser ist die durch die Trennschicht 14 geschaffene
Ausgleichsmöglichkeit.
Die Verwendung einer Silkonschicht als Trennschicht 14 stellt
eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung dar. Alternativ können
jedoch auch Materialien, wie beispielsweise Polyurethan oder Acrylate
als Material für
eine flexible Trennschicht 14 verwendet werden.
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Bei
der in 3C gezeigten Variante eines Herstellungsprozesses
für ein
Elektronenaustrittsfenster wird als Trägermaterial ebenfalls eine
mit einer Trennschicht 18 versehene Kunststoff- oder Metallfolie 17 verwendet.
Vorzugsweise handelt es sich bei dem Trägermaterial um eine silikonisierte
Kunststoff- oder Metallfolie. Es kann vorkommen, dass der silikonisierte
Träger
das Aufdampfmaterial nur schlecht annimmt und sich deshalb nur schwer
eine Aufdampfschicht auf den silikonisierten Träger aufbringen lässt. In
diesem Fall kann es vorteilhaft sein, vor dem Aufbringen der eigentlichen
Aufdampfschicht 19, welche vorzugsweise aus Materialien
wie Keramik, Oxid, Nitrid, Carbid, etc. besteht, eine Zwischenschicht 20 aufzudampfen,
die als Haftvermittler wirkt. Vorzugsweise besteht diese Zwischenschicht 20 aus
Metallen wie beispielsweise Aluminium, Kupfer, Silber, Eisen, etc.
Eine derartige Zwischenschicht 20 kann darüber hinaus
dazu dienen, das spätere Ablösen der
Aufdampfschicht 19 von dem silikonisierten Trägermaterial
zu erleichtern.
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Durch
Ablösen
des silikonisierten Trägers
erhält
man eine dünne
Folie 21, die aus der Aufdampfschicht 19 und der
Zwischenschicht 20 besteht. Optional kann die metallische
Zwischenschicht 20 in einem weiteren Schritt durch Ätzen entfernt
werden. Die Folie 21 eignet sich als Elektronenaustrittsfenster für einen
Elektronenstrahlbeschleuniger.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird als Aufdampfmaterial Quarz (SiO2) verwendet.
Wegen des geringen thermischen Ausdehnungskoeffizienten von Quarz
treten beim Abkühlen
einer aufgedampften SiO2, SiOx-Schicht
oder bei Temperaturgradienten in der aufgedampften Schicht nur minimale
thermische Spannungen auf. Wegen dieser Eigenschaften eignet sich
SiO2 sehr gut als Aufdampfmaterial zur Herstellung
eines erfindungsgemäßen Elektronenaustrittsfensters.
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Dabei
ist es insbesondere von Vorteil, wenn eine Aufdampfschicht aus Quarz
auf eine silikonisierte Quarzglasplatte aufgedampft wird. Die auf
der Quarzglasplatte befindliche Silikonschicht verhindert, dass
sich die Aufdampfschicht mit der Quarzglasplatte unlösbar verbindet
und ermöglicht
es, die Aufdampfschicht mechanisch von der Quarzglasplatte zu lösen. Die
so erhaltene Folie kann als Elektronenaustrittsfenster verwendet
werden. Da bei dieser Ausführungsform
sowohl die Aufdampfschicht als auch das Substrat aus Quarz bestehen
und somit denselben thermischen Ausdehnungskoeffizienten aufweisen,
kommt es allenfalls zu minimalen Spannungen zwischen Aufdampfschicht
und Substrat.
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Bei
vielen Lösungen
des Stands der Technik, bei denen starre Trägersubstrate wie beispielsweise Siliziumsubstrate
verwendet wurden, war die Größe der herstellbaren
Elektronenaustrittsfenster wegen der auftretenden thermischen Span nungen
auf eine Größe von maximal
10 cm × 10
cm beschränkt. Durch
Einsatz von flexiblen Trägermaterialien
können
größere Elektronenaustrittsfenster
hergestellt werden. Dies ist insbesondere im Bereich der Bahnveredelung
von Bedeutung, da hier Papier-, Papp- und Kunststoffbahnen mit einer
Breite bis zu mehreren Metern mit Elektronen bestrahlt werden. Durch Einsatz
des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens
können
große
Elektronenaustrittsfenster und dementsprechend breite Elektronenstrahlbeschleuniger
hergestellt werden, welche die Bahn über ihre gesamte Breite hinweg
mit Elektronen bestrahlen können.
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In 4A ist
eine Aufdampfanlage gezeigt, mit der ein oder mehrere Aufdampfschichten
auf eine Folienbahn aufgebracht werden können. Die Aufdampfanlage umfasst
eine Wickelkammer 22, die über eine Zuleitung 23 mit
einer Vakuumpumpe verbunden ist. Im unteren Teil der Aufdampfanlage
ist eine Beschichtungskammer 24 angeordnet, welche über eine
Zuleitung 25 evakuiert werden kann. Während für die Wickelkammer 22 ein
Vorvakuum ausreichend ist, herrscht in der Beschichtungskammer 24 ein
Hochvakuum. In der Beschichtungskammer 24 befindet sich
ein Tiegel 26 mit dem zu verdampfenden Material 27.
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Die
zu beschichtende Folienbahn 28 gelangt von der Abwicklung 29 aus über mehrere
Führungswalzen 30 zu
einer Kühlwalze 31 und
wird mittels der Kühlwalze 30 durch
die Beschichtungskammer 24 geführt. Dabei schlägt sich
das verdampfte Material aus dem Tiegel 26 auf der gekühlten Folienbahn 28 nieder
und bildet dort eine Aufdampfschicht. Die bedampfte Folienbahn 32 wird
aus der Beschichtungskammer 24 herausgeführt und
gelangt über
die Führungswalze 33 zur
Aufwicklung 34.
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Die
bekanntesten Aufdampftechniken zum Aufbringen von Aufdampfschichten
auf ein Trägermaterial
sind CVD, LPCVD, APCVD, Elektronenstrahlbedampfen, Sputtern sowie
Lichtbogenverdampfen. Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Elektronenaustrittsfenster
eignen sich insbesondere das passive sowie das reaktive Elektronenstrahlbedampfen
sowie das passive und das reaktive Sputtern. In 4B ist
das Funktionsprinzip des Elektronenstrahlverdampfens dargestellt.
In einem Tiegel 35 befindet sich das zu verdampfende Material 36.
Eine Elektronenstrahlkanone 37 erzeugt einen Elektronenstrahl 38,
der auf dem zu verdampfenden Material 36 auftrifft und
dieses verdampft. Das verdampfte Material 39 kann dann
auf dem jeweiligen Trägermaterial
abgeschieden werden. Wenn das Elektronenstrahlbedampfen in einer
Inertgasatmosphäre
oder im Vakuum erfolgt, dann spricht man von passivem Elektronenstrahlbedampfen.
Wenn dagegen ein Reaktivgas anwesend ist, das mit dem verdampften
Material 39 reagiert, spricht man von reaktivem Elektronenstrahlbedampfen.
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In 4C ist
das Funktionsprinzip des Sputterns dargestellt. In einem Tiegel 40 befindet
sich das Target 41. In einer Ionenquelle 42 werden
positiv geladene Argonionen Ar+ erzeugt
und in Richtung des Targets 41 beschleunigt. Ein Strahl 43 von
hochenergetischen Argonionen trifft auf dem Target 41 auf. Durch
die hochenergetischen Argonionen werden Atome aus dem Target 41 herausgeschlagen,
welche dann zum Substrat diffundieren und als dünne Schicht auf dem Substrat
kondensieren. Auch beim Sputtern unterscheidet man zwischen passivem Sputtern
und reaktivem Sputtern.
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In 5 ist
dargestellt, wie eine Aufdampfschicht 44 mechanisch von
einer Trägerfolie 45 abgelöst werden
kann, sofern die Trägerfolie 45 mit
einer Trennbeschichtung versehen ist. Das mechanische Ablösen kann
mit Hilfe von Klebebändern
oder Klebefolien vereinfacht werden. Beispielsweise kann die Trägerfolie 45 mit
Hilfe von Klebebändern 46 auf einer
Platte 47 fixiert werden. Ebenso kann auf der Aufdampfschicht
eine Platte 48 mit Hilfe eines Klebebands 49 angebracht
werden. Dadurch wird eine Trennung der Aufdampfschicht 44 von
der Trägerfolie 45 leicht
möglich.
Das Klebeband 49 muss so beschaffen sein, dass es sich
von der Aufdampfschicht 44 auf einfache Weise nachträglich ablösen lässt, beispielsweise
durch Behandlung mit Chemikalien, insbesondere mit Lösungsmittel
oder mit Wasser, oder durch längeres
Lagern, wobei die Klebkraft mit der Zeit verloren geht.
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Anstatt
die Aufdampfschicht mit Hilfe von Klebebändern zu fixieren, kann die
Aufdampfschicht mit der Trägerfolie
auf die Stützkonstruktion
eines Elektronenstrahlbeschleunigers aufgelegt werden. Wenn das
Innere des Elektronenstrahlbeschleunigers evakuiert wird, wird die
Aufdampfschicht angesogen und dadurch fixiert. Die auf der Aufdampfschicht
befindliche Trägerfolie
kann dann auf einfache Weise von der Aufdampfschicht abgezogen werden.
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In 6A bis 6C ist
dargestellt, wie eine Folie zunächst
in einen Rahmen eingespannt wird und der Rahmen mit der Folie anschließend an
einem Elektronen strahlbeschleuniger angebracht wird. 6A zeigt,
wie eine Folie 50 zwischen einen ersten Rahmen 51 und
einen zweiten Rahmen 52 eingelegt und durch Schrauben 53 fixiert
wird. Bei der Folie 50 kann es sich um eine Trägerfolie
mit einer darauf aufgebrachten Aufdampfschicht handeln. In diesem Fall
muss die Trägerfolie
später
noch entfernt werden. Alternativ kann es sich bei der Folie 50 um
die Aufdampfschicht ohne Trägerfolie
handeln. Beispielsweise kann die Trägerfolie bereits vor Einbau
in den Rahmeneinheit entfernt worden sein. Die Rahmen 51, 52 weisen
zusätzliche
Bohrlöcher 54 auf,
mit denen die Rahmeneinheit an einem Elektronenstrahlbeschleuniger
montiert werden kann.
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In 6B ist
dargestellt, wie die Rahmeneinheit 55 mit der darin eingespannten
Folie 56 an einem Elektronenstrahlbeschleuniger 57 angebracht wird.
Hierzu wird die Rahmeneinheit 55 auf die Austrittsöffnung 58 des
Elektronenstrahlbeschleunigers 57 aufgesetzt, aus der die
Elektronen nach Durchlaufen der Beschleunigungsstrecke austreten.
Da innerhalb des Elektronenstrahlbeschleunigers 57 ein
Vakuum herrscht, kann es notwendig sein, ein Dichtungselement 59 zwischen
die Rahmeneinheit 55 und den Elektronenstrahlbeschleuniger 57 einzusetzen. Über die
zusätzlichen
Bohrlöcher 54 kann
die Rahmeneinheit 55 mit der Folie 56 dann mit
Hilfe von Schrauben 60 an der Austrittsöffnung 58 des Elektronenstrahlbeschleunigers 57 festgeschraubt
werden.
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In 6C ist
eine weitere Ausführungsform der
Erfindung gezeigt, bei der die Folie 61 auf einer Stützkonstruktion 62 mit
einer Mehrzahl von Aussparungen 63 aufliegt. Durch die
Stützkonstruktion 62 werden
die freitragenden Bereiche der Folie 61 verkleinert. Die
durch den Druckunterschied zwischen innen und außen des Elektronenstrahlbeschleunigers
auf die Folie 61 wirkenden maximalen Druckkräfte werden
daher durch die Stützkonstruktion 62 wesentlich
reduziert. Die Stützkonstruktion 62 dient darüber hinaus
zur Kühlung
der Folie 61. Hierzu können
beispielsweise Kühlkanäle in die
Stützkonstruktion 62 eingearbeitet
sein, durch die Kühlflüssigkeit fließt. Auf
diese Weise kann die durch Absorption von Strahlungsenergie entstehende
Wärme abtransportiert
werden.
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Zum
Einbau der Folie 61 in einen Elektronenstrahlbeschleuniger
wird die Folie 61 zwischen der Stützkonstruktion 62 und
einem Rahmen 64 eingespannt. Der Rahmen 64 kann
beispielsweise mit Schrauben 65 an der Stützkonstruktion 62 angeschraubt
werden. Anschließend
kann die aus dem Rahmen 64, der Folie 61 und der
Stützkonstruktion 62 bestehende
Fenstereinheit über
die zusätzlichen Bohrlöcher 66 auf
die in 6B gezeigte Austrittsöffnung 58 des
Elektronenstrahlbeschleunigers 57 aufgeschraubt werden.
Durch die Druckdifferenz zwischen innen und außen wird die Folie 61 auf
die Stützkonstruktion 62 gedrückt.
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Da
die Aufdampfschicht mechanisch empfindlich ist, erfolgt das Ablösen der
Trägerfolie
von der Aufdampfschicht vorzugsweise nach dem Einbau der bedampften
Folie in die in 6A gezeigte Rahmenvorrichtung
bzw. nach dem Einbau in die in 6C gezeigte
Stützkonstruktion.
Die bedampfte Folie wird also zuerst in die Rahmenvorrichtung bzw. in
den Elektronenstrahlbeschleuniger eingebaut und erst dann wird in
einem zweiten Schritt die Trägerfolie entfernt.
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In 7A ist
dargestellt, wie die Trägerfolie nach
dem Einbau in eine Rahmenvorrichtung durch Behandlung mit Chemikalien
abgelöst
werden kann. Die Trägerfolie 67 mit
der darauf aufgebrachten Aufdampfschicht 68 ist zwischen
einem unteren Rahmen 69 und einem oberen Rahmen 70 eingespannt. Zum
Entfernen der Trägerfolie 67 wird
in den oberen Rahmen 70 ein geeignetes Lösungsmittel
bzw. Ätzmittel 71 eingefüllt. Falls
die Trägerfolie 67 aus
Kunststoff besteht, kann die Trägerfolie 67 beispielsweise mittels
eines halogenierten Lösungsmittels,
und insbesondere mit Chloroform, entfernt werden. Falls eine Metallfolie
als Trägerfolie 67 verwendet
wird, kann die Metallfolie mittels einer Säure oder Base weggeätzt werden,
beispielsweise mit Salzsäure, Schwefelsäure oder
Flusssäure.
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Alternativ
dazu kann die Trägerfolie
nach dem Einbau in die Rahmenvorrichtung bzw. in die Stützkonstruktion
thermisch entfernt werden. Das thermische Entfernen der Trägerfolie
kommt insbesondere dann infrage, wenn als Trägerfolie Kunststofffolien verwendet
werden, die bei einer derartigen thermischen Behandlung nicht schrumpfen.
Hierfür eignen
sich insbesondere alle nicht-orientierten Kunststofffolien, und
insbesondere Folien aus PE (Polyethylen). Der Schmelzpunkt der verwendeten Kunststofffolie
sollte einerseits so hoch sein, dass die Folie während des Bedampfungsprozesses
nicht schmilzt. Andererseits sollte der Schmelzpunkt niedrig genug
sein, um die Folie soweit erwärmen
zu können,
dass sie sich von der Aufdampfschicht ablösen lässt.
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In 7B ist
eine weitere Möglichkeit
gezeigt, wie die Trägerfolien
nach dem Einbau der Rahmeneinheit in den Elektronenstrahlbeschleuniger entfernt
werden kann. Die Trägerfolie 72 mit
der darauf aufgebrachten Aufdampfschicht 73 wird durch
einen unteren Rahmen 74 und einen oberen Rahmen 75 fixiert.
Die Rah meneinheit mit der Folie wird an der Elektronenaustrittsöffnung eines
Elektronenstrahlbeschleunigers 76 angebracht, wie dies
in 6B gezeigt ist. Insofern ist die Trägerfolie 72 auf
der Außenseite
des Elektronenstrahlbeschleunigers angeordnet. Nach Inbetriebnahme
des Elektronenstrahlbeschleunigers wird die Trägerfolie 72 von beschleunigten
Elektronen beaufschlagt. Falls die Trägerfolie 72 aus Kunststoff
besteht, kann man sich diese Elektronenbestrahlung zunutze machen,
um die Trägerfolie 72 zu
entfernen. Dabei wird die Trägerfolie 72 von den
auftreffenden hochenergetischen Elektronen erhitzt und abgebrannt.