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Die
Erfindung betrifft eine Hydrobuchse. Sie bezieht sich auf ein elastomeres
Lager in Buchsenform, welches durch die Anordnung mindestens zweier
Kammern zur Aufnahme eines fluiden Dämpfungsmittels in dem elastomeren
Lagerkörper
mit einer hydraulischen Dämpfung
versehen ist, wobei die entsprechenden, auch als Blähkammern
bezeichneten Kammern beziehungsweise deren Blähwände innerhalb des Lagers teilweise
freigestellt sind. Elastomere Buchsenlager werden insbesondere im
Fahrzeugbau, beispielsweise zur Lagerung von Komponenten des Fahrwerks
oder für
die Lagerung der Antriebsaggregate, in unterschiedlichen Bauformen
eingesetzt. Je nach dem konkreten Einsatzfall und den Anforderungen
an das Dämpfungsverhalten
ist es dabei bekannt, die Lager mit einer hydraulischen Dämpfung auszustatten,
das heißt
sie als Hydrolager beziehungsweise Hydrobuchse auszubilden.
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Entsprechende
Hydrobuchsen bestehen im Wesentlichen aus einem metallischen, vorzugsweise rohr-
oder zylinderförmig
ausgebildeten Innenteil, einer dieses Innenteil umgebenden Außenhülse, einem
zwischen dem Innenteil und der Außenhülse angeordneten und mit dem
Innenteil durch Vulkanisation verbundenen elastomeren Lagerkörper und
mindestens zwei in dem Lagerkörper
vorgesehenen Hohlräumen
beziehungsweise Kammern, welche zur Aufnahme eines fluiden Dämpfungsmittels
dienen und durch mindestens einen Kanal miteinander verbunden sind.
Zur Bewerkstelligung einer hydraulischen, auf radiale Kräfte wirkende
Dämpfung
sind die auch als Blähkammern
bezeichneten Kammern jeweils in einem Umfangsbereich des Lagers
und, bezogen auf den Lagerumfang, gegeneinander versetzt angeordnet.
Je nach Ausbildung des die Kammern verbindenden Kanals wird dabei
eine Dämpfung
von aus radialer Richtung in das Lager eingetragenen Kräften bewirkt,
welche auf einer Massedämpfung oder
einer Drosseldämpfung
beruht. Um die Funktionsfähigkeit
der Kammern zu gewährleisten,
sind axial oberhalb und unterhalb der Kammern in dem elastomeren
Lagerkörper
Nieren ausgebildet. In den Nieren ist in der Regel ein radiales
Anschlagelement angeordnet, durch welches die auf die Kammern einwirkenden
Kräfte
begrenzt und die Hydrobuchse vor einer Zerstörung durch hohe radiale Kräfte geschützt wird.
Wie bereits ausgeführt,
ist der Lagerkörper
mit dem Innenteil durch Vulkanisation haftend verbunden, so dass
auch die Blähkammern
beziehungsweise ihre Blähwände an dem
Innenteil anvulkanisiert sind. Häufig
sind die Blähwände vergleichsweise stark
gewölbt,
sich vom Inneren des Lagers sowohl radial als auch axial sich nach
außen
erstreckend ausgebildet. Durch diese Wölbung wird eine starke Pumpwirkung
der Kammern erreicht, wodurch das sich in einer jeweiligen Kammer
befindliche Dämpfungsmittel
bei einer radial auf die Kammer einwirkenden Kraft von der Kammer über den
Kanal in die jeweils andere Kammer gepumpt wird. Ferner ergeben
sich durch die Wölbung
der Blähwände lange Verformungswege,
wodurch eine gute Dauerhaltbarkeit der Lager und eine niedrige dynamische
Verhärtung
des Elastomers durch eine gute Nachgiebigkeit bei hohen, schockartigen
Stößen gewährleistet
sind.
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Entsprechend
aufgebaute Hydrobuchsen sind beispielsweise aus der
DE 38 18 287 A1 und der
DE 102 13 627 A1 bekannt.
Bei derartigen Lagern, deren grundsätzlicher Aufbau auch nochmals
in den
6 und
7 verdeutlicht ist, treten jedoch
hinsichtlich der Dauerhaltbarkeit Probleme auf, wenn große, durch
hohe Belastungen bedingte Verformungswege gleichzeitig durch eine
starke torsionale Belastung des Lagers, das heißt durch große Verdrehwinkel überlagert
werden. Die Dauerhaltbarkeitsprobleme treten dabei insbesondere
im Bereich der Anbindung der Blähwände an die
sich zwischen den Nieren erstreckenden elastomeren Stege des Lagerkörpers auf.
Sofern das Lager an seinem Einbauort nicht über das Innenteil verschraubt
wird, sondern das Innenteil, wie häufig üblich, auf einen Pin oder Bolzen
gepresst wird, besteht zudem das Problem, dass die bereits erwähnten Radialanschläge zusätzlich gegen
ein Auswandern in axialer Richtung unter Last gesichert werden müssen. Hierzu
macht sich eine Fügung
oder Klebung der Anschläge
am Innenteil oder im Bereich eines zur Ausbildung des Kanals in
dem Lagerkörper
angeordneten Kanalträgers erforderlich.
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Hinsichtlich
der Ausbildung der zur Aufnahme des Dämpfungsmittels dienenden Kammern
unterscheidet man aktiv wirkende Arbeits- beziehungsweise Blähkammern,
bei denen die schon beschriebene Pumpwirkung gegeben ist, und passive
Kammern ohne Pumpwirkung. Letztere dienen lediglich zur Aufnahme
des im Belastungsfall aus der aktiven Kammer verdrängten Dämpfungsmittels.
Sie sind jedoch nicht dazu ausgelegt, bei einer in ihrem Umfangsbereich
auftretenden Belastung Dämpfungsmittel
in die andere Kammer zu pumpen. Diese Kammern können daher weitgehend freihängend in
dem Lagerkörper
ausgebildet sein. Ein Lager mit einer aktiven Blähkammer mit Pumpwirkung für das Dämpfungsmittel
und einer freihängenden
passiven Kammer wird beispielsweise in der
EP 0 600 358 A2 beschrieben.
Das entsprechende Lager, für
welches die Ausbildung mit einer aktiven und einer passiven Kammer
insbesondere aus der
6 der genannten Druckschrift
zu erkennen ist, ist in dieser Form vorzugsweise für Belastungen
ausgelegt, die durch radiale, auf die aktive Kammer wirkende Kräfte verursacht
werden. Sofern eine durch die Pumpwirkung einer aktiven Kammer unterstützte Dämpfungswirkung auch
auf einem anderen, beispielsweise gegenüberliegenden Umfangsabschnitt
erreicht werden soll, ist es bei einem gemäß der
EP 06 00 358 A2 gestalteten Lager
erforderlich, das Lager mit vier Kammern, nämlich mit zwei einander gegenüberliegenden
aktiven Kammern und zwei diesen jeweils zugeordneten passiven Kammern,
auszubilden.
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In
der
DE 43 07 559 A1 ist
zudem ein hydraulisch dämpfendes
Lager mit einem elastomeren Lagerkörper sowie zwei in dem Lagerkörper angeordneten
mit einem fluiden Dämpfungsmittel
gefüllten Kammern
dargestellt. Die Blähwände der
Kammern sind dabei jeweils nur in einem radial äußern Abschnitt an den in Umfangsrichtung
zwischen den Kammern angeordneten Stegen angebunden. Auf Grund der
freigestellten Abschnitte der Blähwände bilden
sich durch das Lager erstreckende Freiräume aus, in welche von beiden
axialen Lagerenden keilförmig
zulaufende Kappen eingesetzt sind, die eine Vorspannung des Lagers
bewirken.
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Die
DE 601 03 460 T2 zeigt
weiterhin ein hydraulisch dämpfendes
Lager mit zumindest zwei mit Dämpfungsmittel
befüllten
Kammern, welche in einem elastomeren Lagerkörper angeordnet sind. Der elastomere
Lagerkörper
ist dabei zwischen einem Innenteil und einer Außenhülse angeordnet. Im Zentralbereich
des Lagers sind um das Innenteil herum Radialanschläge von beiden
axialen Stirnseiten des Lagers her in eine das Lager axial durchgreifende Ausnehmung
eingesetzt. Die Radialanschläge
stoßen
lagermittig stumpf aneinander und sind um eine Elastomerschicht
herum eingefügt,
die selbst um das Innenteil angeformt ist. Ferner entspricht die
Ausdehnung der das Lager durchgreifenden Ausnehmung in Lagerumfangsrichtung
den in die Ausnehmung eingesetzten Radialanschlägen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Hydrobuchse mit aktiven, das heißt mit einer
Pumpwirkung versehenen Kammern so auszubilden, dass die Anbindung
der Kammern auch bei gleichzeitig auftretenden großen Verformungswegen
und großen
Verdrehwinkeln eine hohe Dauerhaltbarkeit des Lagers gewährleistet
sowie eine sichere und dauerhafte Anbindung von Radialanschlägen für eine derartige
Hydrobuchse sichergestellt ist.
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Die
Aufgabe wird durch eine hydraulisch dämpfende Gummibuchse mit den
Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst.
Vorteilhafte Aus- beziehungsweise Weiterbildungen der Erfindung
sind durch die Unteransprüche
gegeben.
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Das
zur Lösung
der Aufgabe vorgeschlagene hydraulische Lager, welches als Gummibuchse ausgebildet
ist, besteht in bekannter Weise aus einem metallischen Innenteil,
einer das Innenteil umgebenden Außenhülse und einem zwischen dem
Innenteil und der Außenhülse angeordneten,
mit dem Innenteil durch Vulkanisation verbundenen elastomeren Lagerkörper. In
dem elastomeren Lagerkörper, welcher
eine Tragfeder ausbildet, sind zwei Blähkammern zur Aufnahme eines
fluiden Dämpfungsmittels angeordnet.
Die Blähkammern
erstrecken sich, wie ebenfalls bekannt, jeweils in einem Umfangsbereich des
Lagers und sind, bezogen auf den Lagerumfang, gegeneinander versetzt
angeordnet. Sie sind ferner durch wenigstens einen Kanal miteinander
verbunden. Beide Kammern sind als aktive Kammern ausgebildet, das
heißt,
sie wirken jeweils in Bezug auf in ihrem Umfangsbereich aus radialer
Richtung auf das Lager einwirkende Druckkräfte als aktive Arbeitskammern,
welche das Dämpfungsmittel über den mindestens
einen Kanal in die jeweils andere Blähkammer pumpen. Axial beidseits
der Blähkammern sind
in dem Lagerkörper
Nieren ausgebildet, welche sich von den axialen Lagerstirnseiten
in axialer Richtung in das Lager hinein erstrecken. Jede Niere ist
in der Lagerumfangsrichtung von einer an eine jeweils andere Blähkammer
in gleicher axialer Richtung angrenzende Niere jeweils durch einen
sich vom Innenteil radial in Richtung der Außenhülse erstreckenden Steg des
Lagerkörpers
getrennt. Ferner sind sie gegen die jeweilige an sie angrenzende
Blähkammer durch
eine aus dem Lagerinnern radial und axial nach außen verlaufende
Blähwand
getrennt. In den Nieren ist jeweils ein Radialanschlag angeordnet.
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Die
Blähkammern
sind so ausgebildet, dass die sie von den Nieren trennenden Blähwände an die in
der Lagerumfangsrichtung zwischen den Nieren angeordneten Stege
jeweils nur in einem radial äußeren Abschnitt
angebunden sind, im übrigen
aber, zumindest gegenüber
den Stegen, über
die gesamte axiale Erstreckung des Lagers freigestellt sind. Zudem
sind die in den Nieren angeordneten Radialanschläge erfindungsgemäß durch
mindestens ein Anschlagelement ausgebildet, welches in die Freiräume eingefügt ist,
die aufgrund der freigestellten Abschnitte der Blähwände in dem
Lagerkörper
ausgebildet sind und sich in axialer Richtung durch das Lager erstrecken.
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Erfindungsgemäß sind die
Radialanschläge durch
zwei Anschlagelemente ausgebildet, welche von den beiden axialen
Lagerenden in die Freiräume eingeführt und
im Lagerinnern form- und/oder kraftschlüssig zusammengefügt sind.
Dadurch, dass die Radialanschläge
aus mindestens einem, gegenüber den
im Lagerkörper
geschaffenen Freiräumen
abschnittsweise mit einem Übermaß versehenen
Anschlagelement gebildet sind, wird außerdem ein axiales Auswandern
der Axialanschläge
wirkungsvoll verhindert. Dies gilt vor allem auch dann, wenn das Innenteil
des Lagers am Einbauort nicht verschraubt, sondern auf einen Bolzen
gepresst wird.
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Bei
einer besonders vorteilhaften Ausbildungsform sind die beiden vorgenannten
Anschlagelemente mittels einer Schnappverbindung zusammengefügt. Denkbar
ist aber auch eine Verbindung durch Kleben oder Ultraschallschweißen.
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Durch
die zumindest teilweise Freistellung der Blähkammern wird erreicht, dass
das Lager auch bei großen,
aufgrund hoher äußerer radialer
Belastungen auftretenden Verformungswegen der Blähkammerwände selbst bei gleichzeitiger
starker Verdrehung nicht beschädigt
wird und dadurch eine hohe Dauerhaltbarkeit gegeben ist. Die freihängenden
Blähwandbereiche
wirken einer dynamisch hohen Verhärtung entgegen. Hierdurch ergeben
sich gute dynamische Eigenschaften des Lagers. Durch die weitgehende
Freistellung der Blähkammern
gegenüber
den Stegen ergibt sich zudem der Vorteil, dass im Falle eines Einreißens des
Steges aufgrund hoher Belastungen, anders als bei Lagern bisher
bekannter Bauart, keine Flüssigkeit
zwischen den Kammern und den Stegen austritt. An dieser Stelle sei nochmals
darauf hingewiesen, dass die genannten Vorteile, insbesondere die
erhöhte
Dauerhaltbarkeit bei dem erfindungsgemäßen Lager erreicht werden, obwohl
beide Kammern des Lagers als aktive Blähkammern ausgebildet sind,
also als Kammern, die das Dämpfungsmittel
bei normaler radialer Belastung aktiv über den mindestens einen Kanal
in die jeweils andere Kammer pumpen.
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Der
die Kammer verbindende Kanal kann grundsätzlich gemäß den jeweiligen Anforderungen durch
eine entsprechende Dimensionierung und Formgebung als Massedämpfungskanal
oder Drosselkanal ausgebildet sein. Im erstgenannten Fall ergibt
sich die erhöhte
Dämpfungswirkung
bei einer vergleichsweise großen
Kanallänge
aufgrund der, von dem sich im Kanal bewegenden Dämpfungsmittel verursachten
Massedämpfung
und dem hieraus resultierenden Tilgereffekt.
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Entsprechend
einer praxisgerechten Ausbildungsform des erfindungsgemäßen Lagers
sind dessen Blähkammern
durch einen Kanal miteinander verbunden, der in einem von dem Elastomer
des Lagerkörpers
eingeschlossenen Kanalträgerelement ausgebildet
ist und in diesem Falle als Massedämpfungskanal wirkt.
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Bei
einer besonders vorteilhaften Weiterbildung des Lagers beziehungsweise
einer zweiten grundsätzlichen
Ausbildungsform der Erfindung sind die Blähwände der Blähkammern auch gegenüber dem
Innenteil des Lagers freigestellt. Die Blähkammern sind dadurch, abgesehen
von der Anbindung ihrer Blähwände in dem
radial äußeren Abschnitt
eines jeweiligen Steges, freihängend
in dem elastomeren Lagerkörper
angeordnet. Das beziehungsweise die in den sich durch das Lager
erstreckenden Freiräumen
angeordneten Anschlagelemente weisen bei dieser Ausbildungsform
gegenüber
einem axial mittleren Abschnitt der Freiräume, welcher an einen radialen
Fußabschnitt
der jeweiligen Blähkammer
angrenzt, ein Übermaß auf. Hierdurch
sind die Blähkammern
im Bereich ihres Fußabschnitts
radial vorgespannt, so dass bei einer auf sie einwirkenden radialen
Belastung die Pumpwirkung sichergestellt wird, durch welche das
Dämpfungsmittel
im Sinne einer aktiven Funktionsweise einer belasteten Blähkammer
in die jeweils andere Blähkammer
gepumpt wird. Während
die Blähkammern
bei der zuletzt erläuterten
Ausbildungsform, wie bereits ausgeführt, weitgehend frei in dem Lager
hängen,
sind die Stege selbst jedoch weiterhin an das Innenteil und an das vorzugsweise
zur Führung
des oder der Kanäle
vorhandene Kanalträgerelement
anvulkanisiert. Auch bei dieser Ausbildungsform sind große radiale
Verformungen und gleichzeitig starke Verdrehungen ohne Beschädigung der
Blähkammern
möglich,
da auf diese fast keine Zugbelastungen wirken. Dabei sind die Kammern
zwar freihängend
ausgebildet, wirken aber dennoch bei normaler Belastung als aktive
Kammern. Hieraus ergeben sich besonders gute dynamische Eigenschaften
des Lagers. Da die Blähkammern
nur sehr geringe Zugbelastungen aufzunehmen haben, nämlich lediglich
die durch das Aufblähen
der jeweils anderen Kammer entstehenden Zugspannungen, ist eine
sehr gute Dauerhaltbarkeit gewährleistet.
Wie bereits betont, wirkt dabei eine Kammer, welche eine radiale
Last aufnimmt, bei normaler Belastung, also beispielsweise im Falle
des Einsatzes in einem Kraftfahrzeug, beim normalen Fahrbetrieb,
als aktive Blähkammer.
Nur für
Belastungen oberhalb eines Normallastbereichs, welcher durch die,
aufgrund des Übermaßes der
Anschlagelemente auf die Kammern wirkende Vorspannung bestimmt wird,
wirkt die jeweilige Kammer lediglich noch passiv.
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Entsprechend
einer vorteilhaften Ausgestaltung der zuvor erläuterten Ausbildungsform sind
in den Fußabschnitten
der Blähkammern
Einlegeelemente, vorzugsweise aus Blech eingefügt. Durch diese Einlegeelemente
werden die Blähkammern
stabilisiert und deren Pumpwirkung im Belastungsfall unterstützt. Bei
einer weiteren Ausgestaltung dieser Ausbildungsform ist in einem
axial mittleren Bereich der Blähkammern
an deren jeweiliger Blähwand
ein radial nach außen
aufragender beziehungsweise in die jeweilige Blähkammer hineinragender Nippel
angeordnet, welcher vorzugsweise durch eine entsprechende Formgebung
des Elastomers in diesem Bereich realisiert ist. Mittels des Nippels
kann die jeweilige Blähwand
der Kammer von dem Innenteil beziehungsweise den Stegen weggezogen
werden, so dass das oder die, die Radialanschläge ausbildenden Anschlagelemente,
welche gegenüber
den durch die Freistellungen ausgebildeten Freiräumen ein Übermaß aufweisen, leichter in den
Lagerkörper beziehungsweise
in dessen Freiräume
eingebracht werden können.
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Für die beiden
vorstehend erläuterten
grundsätzlichen
Ausbildungsformen des erfindungsgemäßen Lagers gibt es weitere
Ausgestaltungsmöglichkeiten,
welche unabhängig
davon sind, ob die Blähwände nur
weitgehend gegenüber
den Stegen oder auch gegenüber dem
Innenteil freigestellt sind. So ist eine vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeit
dadurch gegeben, dass die Stege im Bereich der Anbindung der Blähwände, also
in dem radial äußeren, das
vorzugsweise vorhandene Kanalträgerelement
einschließenden
Bereich, eine Taille aufweisen. Dies ist dadurch realisiert, dass
die durch die Freistellung der Blähwände gegenüber den Stegen zwischen den Blähwänden und
den Stegen ausgebildeten, sich in der axialen Richtung durch das
gesamte Lager erstreckenden Freiräume in dem entsprechenden taillierten
Bereich unter Ausbildung einer Rille in die Stege hineinragen. Diese
Rille beziehungsweise diese Rillen wirken als Entlastungsrillen,
welche bei starker Lasteinwirkung in dem elastomeren Lagerkörper entstehende
Materialspannungsspitzen verringern. Das erfindungsgemäße Lager
kann außerdem
dadurch ausgestaltet sein, das im Bereich der durch das Elastomer
des Lagerkörpers
ausgebildeten Stege jeweils ein oder mehrere, vorzugsweise aus Blech
bestehende Einlegeelemente angeordnet sind. Mittels dieser Einlegeteile,
die von dem Lagerkörper
eingeschlossen und gewölbt
verlaufend in einem Umfangsabschnitt des Lagers konzentrisch zu
dessen Innenteil angeordnet sind, lässt sich die radiale Kennung
des Lagers im Bereich der Stege einstellen.
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Details
der Erfindung sollen nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen nochmals erläutert werden.
In den zugehörigen
Zeichnungen zeigen:
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1:
Ein erstes Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Lagers
in einer, im Bereich der Blähkammern
radial geschnittenen Darstellung;
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2:
Das Lager nach 1 mit einem axial durch die
Nieren und die Blähkammern
geführten Schnitt;
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3 Das
Lager nach 1 und 2 mit einem
axial durch die Stege geführten
Schnitt;
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4:
Eine andere Ausbildungsform des erfindungsgemäßen Lagers in einer, im Bereich
der Blähkammern
radial geschnittenen Darstellung;
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5:
Das Lager nach 4 mit einem durch die Nieren
und die Blähkammern
geführten
axialen Schnitt;
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6:
Eine Hydrobuchse nach dem Stand der Technik in einer, im Bereich
der Blähkammern
radial geschnittenen Darstellung;
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7:
Das Lager gemäß 6 mit
einem axial durch die Blähkammern
geführten
Schnitt.
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Zur
besseren Verdeutlichung der Erfindung soll zunächst noch einmal auf eine aus
dem Stand der Technik bekannte Ausführungsform einer Hydrobuchse
eingegangen werden. Die entsprechende Hydrobuchse ist in den 6 und 7 dargestellt. In
den Zeichnungen sind die wesentlichen Elemente des Lagers zu erkennen,
nämlich
das rohrförmige, metallische
Innenteil 1, die Außenhülse 3 und
der dazwischen angeordnete elastomere Lagerkörper 2, in welchem
die Blähkammern 4, 5 für das Dämpfungsmittel
ausgebildet sind. Der Lagerkörper 2 bildet,
insbesondere für
radial auf das Lager einwirkende Kräfte, eine Tragfeder aus, für welche
das Innenteil 1 und die Außenhülse 3 stützende Armierungen
darstellen. Er ist mit dem Innenteil 1 durch Vulkanisation
verbunden, während
die Außenhülse 3 auf
das solchermaßen
gebildete Gummimetallteil im Zuge des Montageprozesses aufgeschoben
wird. Die beiden in dem elastomeren Lagerkörper 2 ausgebildeten
Blähkammern 4, 5 sind über einen
Kanal 8 miteinander verbunden. Teile dieses Kanals 8 sind
in einem von dem Lagerkörper 2 eingeschlossenen
Kanalträgerelement 17 ausgebildet.
Das Innenteil 1 und die Außenhülse 3 bestehen vorzugsweise
aus einem metallischen Werkstoff, während das Kanalträgerelement 17 wahlweise
aus Metall oder Kunststoff ausgebildet ist. Wie in der 7 zu
erkennen ist, sind axial oberhalb und unterhalb der Kammern 4, 5 Nieren 9, 10 in dem
elastomeren Lagerkörper 2 ausgebildet,
welche von den axialen Stirnseiten des Lagers in axialer Richtung
a in das Lagerinnere hineinragen und von den Blähkammern 4, 5 durch
die gewölbt
verlaufenden Blähwände 6, 7 getrennt
sind. Dabei ist in der 6 erkennbar, dass die Blähwände 6, 7 der
Blähkammern 4, 5 über ihre
gesamte Länge
an den Stegen 13, 14 beziehungsweise in deren
radial äußeren Bereich
an das, von dem jeweiligen Steg 13, 14 eingeschlossene
Kanalträgerelement 17 angebunden sind.
Im Bereich dieser Anbindung treten bei hohen radialen Belastungen,
insbesondere dann, wenn diese Belastungen mit starken Verdrehungen
des Lagers gepaart sind, Dauerhaltbarkeitsprobleme auf.
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Hier
setzt nun die Erfindung an. Bei dem erfindungsgemäßen Lager
sind, abweichend von dem dargestellten Stand der Technik, die Blähwände 6, 7 zumindest
gegenüber
den Stegen 13, 14 größtenteils freigestellt. Sie
sind, wie bei der in der 1 dargestellten Ausbildungsform
des erfindungsgemäßen Lagers,
lediglich in einem äußeren radialen
Abschnitt 15, 16 der Stege 13, 14 beziehungsweise
an das in diesem Abschnitt 15, 16 von den Stegen 13, 14 eingeschlossene
Kanalträgerelement 17 angebunden. Hierdurch
entstehen zwischen den Blähwänden 6, 7 und
den Stegen 13, 14 Freistellungen beziehungsweise
Freiräume 19, 20,
welche sich über
die gesamte axiale Erstreckung des Lagers durch den Lagerkörper 2 hindurcherstrecken.
Diese Freiräume 19, 20 werden
bei dem erfindungsgemäßen Lager
zur Einfügung
der in den Nieren 9, 10 vorgesehenen Radialanschläge 11, 12 genutzt.
Die Radialanschläge,
welche das Lager vor einer Überlastung
gegenüber
großen
radial einwirkenden Kräften
schützen,
bestehen in dem gezeigten Beispiel aus zwei Anschlagelementen 11', 12', welche von
je einer axialen Seite des Lagers in die in dem elastomeren Lagerkörper 2 gebildeten
Freiräume 19, 20 eingeführt und
an der Stelle ihres Zusammentreffens mittels einer Schnappverbindung 18 zusammengefügt werden.
Die Anschlagelemente 11', 12' sind gegenüber den
im Lagerkörper 2 geschaffenen
Freiräumen 19, 20 abschnittsweise mit
einem Übermaß versehenen.
Hierdurch sind die Radialanschläge 11, 12 auch
bei hohen radialen Belastungen zuverlässig gegen ein Auswandern in
axialer Richtung a gesichert. Durch die dargestellte spezielle Anbindung
der Blähwände 6, 7 sind
diese im Bereich der Nieren 9, 10 wesentlich elastischer
als bei den aus dem Stand der Technik bekannten Ausbildungsformen,
so dass an ihnen große
radiale Verformungen möglich
sind, ohne dass sie einer starken Zugbelastung unterliegen. Hierdurch
sind die Blähwände 6, 7 auch
bei gleichzeitig auftretenden starken Verdrehungen des Lagers zuverlässig gegen
Beschädigungen
geschützt.
Da diese Ausbildung der Blähwände 6, 7 in
vorteilhafter Weise auch einer hohen dynamischen Verhärtung entgegenwirkt,
zeigt das erfindungsgemäß ausgebildete
Lager hervorragende dynamische Eigenschaften. Aus der Figur ist ersichtlich,
dass die, die Blähwände 6, 7 freistellenden
Bereiche beziehungsweise Freiräume 19, 20 in der
Nähe des
von den Stegen 13, 14 eingeschlossenen Kanalträgerelements 17 leicht
in die Stege 13, 14 hineingezogen sind, so dass
hier jeweils eine Taille 21, 22 an den Stegen 13, 14 ausgebildet
ist. Die entsprechenden Bereiche der Freiräume 19, 20,
welche sich, die Stege 13, 14 taillierend, in
der axialen Richtung a durch das gesamte Lager erstrecken, wirken dabei
als Entlastungsrillen 23, 23', 24, 24', durch welche
insbesondere in diesen Bereichen bei starker Belastung auftretende
Materialspannungsspitzen aufgefangen werden. Die Stege 13, 14 werden
hierdurch zusätzlich
gegen ein Einreißen
gesichert. Sofern die Stege 13, 14 aber an dieser
Stelle bei hohen Belastungen dennoch geringfügig einreißen, führt die erfindungsgemäße konstruktive
Gestaltung des Lagers dazu, dass, anders als bei vergleichbaren
Lagern des Standes der Technik, in diesem Falle nicht unmittelbar
ein Austreten des Dämpfungsmittels
aus der jeweiligen Blähkammer 4, 5 zu
befürchten
ist.
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Die 2 zeigt
die Ausbildungsform gemäß 1 nochmals
in einem axial im Bereich der Kammern 4, 5 durch
das Lager geführten
Schnitt. Hier sind die gewölbten
Blähwände 6, 7 der
Blähkammern 4, 5 zu
erkennen, welche bei dieser Ausbildungsform sowohl im Bereich des
Kanalträgerelements 17 als auch
an dem Innenteil 1 angebunden sind. Die 3 zeigt
die bislang erläuterte
Ausbildungsform des erfindungsgemäßen Lagers ebenfalls mit einem
axial verlaufenden Schnitt, wobei der Schnitt hier durch die Stege 13, 14 geführt ist.
Anders als im Bereich der Blähkammern 4, 5 ist
hier das Elastomer des Lagerkörpers 2 über die
gesamte axiale Erstreckung des Lagers an das Innenteil 1 angebunden.
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In
der 4 ist eine andere Ausbildungsform des erfindungsgemäßen Lagers
gezeigt. Bei dieser Ausbildungsform, welche in der Figur wiederum
in einer radialen Schnittdarstellung gezeigt ist, sind die Blähwände 6, 7 nicht
nur weitgehend gegenüber
den Stegen 13, 14, sondern auch komplett gegenüber dem
Innenteil 1 freigestellt. Die Blähkammern 4, 5 sind
somit quasi freihängend
in dem elastomeren Lagerkörper 2 angeordnet.
Durch den zwischen den Blähwänden 4, 5 und
dem Innenteil 1 gebildeten Freiraum 19, 20 sind,
wie in der 5 zu erkennen, die zur Ausbildung
der Radialanschläge 11, 12 dienenden
Anschlagelemente 11', 12' eingefügt. Diese
sind auch hier mittels eines Schnappverschlusses 18 zusammengefügt und weisen
gegenüber
den Freiräumen 19, 20 zumindest
axial mittig beziehungsweise in den Fußabschnitten 27, 28 der
Blähkammern 4, 5 in
der radialen Richtung r ein Übermaß beziehungsweise
eine Überdeckung
auf. Bei der dargestellten Ausbildungsform ist zudem in einem axial
mittleren Bereich des Lagers innerhalb der beiden Kammern 4, 5 eine
Aufwölbung
beziehungsweise ein Nippel 25, 26 an dem elastomeren
Lagerkörper 2 ausgebildet. Dieser
dient als Montagehilfe und ermöglicht
es, die Blähwände 6, 7 beim
Einfügen
der von den axialen Seiten eingeführten Anschlagelemente 11', 12' vom Innenteil 1 wegzuziehen,
so dass die Überdeckung zwischen
den Freiräumen 19, 20 und
den dazu zumindest im Fußabschnitt 27, 28 der
Blähkammern 4, 5 im Übermaß ausgebildeten
Anschlagelementen 11', 12' vorübergehend
aufgehoben werden kann und dadurch das Einfügen der Anschlagelemente 11, 12' erleichtert
wird.
-
- 1
- Innenteil
- 2
- Lagerkörper (Tragfeder)
- 3
- Außenhülse
- 4,
5
- Blähkammer
- 6,
7
- Blähwand
- 8
- Kanal
- 9,
10
- Niere
- 11,
12
- Radialanschlag
- 11', 12'
- Anschlagelement
- 13,
14
- Steg
- 15,
16
- (radial äußerer) Abschnitt
- 17
- Kanalträgerelement
- 18
- Schnappverschluss
- 19,
20
- Freiraum
- 21,
22
- Taille
- 23,
23'
- Entlastungsrille
- 24,
24'
- Entlastungsrille
- 25,
26
- Nippel
- 27,
28
- Fußabschnitt