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Die Erfindung betrifft einen Filter für die Luftaustrittsdüsen von Staubsaugern, bestehend aus einem befestigten Filtermaterial, wobei das Filtermaterial die Luftaustrittsdüsen eines Staubsaugers von außen zumindest teilweise abdeckt.
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Es ist bekannt, dass beim Staubsaugen zur Reinigung von Oberflächen der Staub mit einem Luftstrom angesogen wird und dieser Luftstrom wird dann entweder durch ein Zyklon bei modernen Staubsaugern oder durch einen Filterbeutel geleitet, wobei der Filterbeutel eine vorbestimmte Porengröße besitzt. Die Porengröße ist so gewählt, dass die meisten hausüblichen Staubpartikel in den Staubsaugerbeutel zurückgehalten werden und die Luft zum Staubsaugen wird durch den Filterbeutel hindurchgeleitet und tritt an speziellen Luftaustrittsdüsen am Staubsauger wieder aus. Die Porengröße von Staubsaugerfilterbeuteln kann aber nicht beliebig klein gewählt werden, sodass jede Partikelgröße durch den Staubsaugerbeutel zurückgehalten würde. Denn technisch ist die Porengröße dadurch nach unten begrenzt, dass noch genügend Luft hindurch tritt, um eine entsprechende Saugwirkung zu erreichen. Speziell bei weniger starken Antriebsmotoren ist es notwendig, die Porengröße etwas größer zu wählen, um damit einen entsprechenden Luftdurchsatz mit geringer Leistung durch den Staubsaugerbeutel zu erreichen. Je größer jedoch der Porendurchmesser bei einem Staubsaugerbeutel ist, desto leichter können Pollen, Keime, Pilze oder auch andere feine Partikel durch den Staubsaugerbeutel entweichen und würden so in den Luftstrom des Staubsaugers gelangen. Die Teilchen werden alsdann mit hoher Geschwindigkeit aus den Luftaustrittsdüsen des Staubsaugers im Raum verwirbelt. Dies führt dazu, dass Asthmatiker oder Allergiker beim Staubsaugen einen allergischen Anfall bekommen können, obwohl es Ziel des Staubsaugens war, den Staub aus dem Wohnraum zu befreien. Darüber hinaus wird durch die Düsenwirkung der Staub und gegebenenfalls die Keime gleichmäßig im Raum verteilt, sodass sich Staub und Keime auch auf höher gelegenen Flächen absetzen kann, die zunächst nur auf dem Fußboden vorhanden waren.
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Ein weiteres Problem beim Staubsaugen ist, dass der Staubsaugerbeutel über lange Zeit im Staubsauger verweilt und dadurch können Fäulnisprozesse im Staubsaugerbeutel entstehen. Speziell dann, wenn der Staub nicht wirklich trocken eingesaugt wurde und somit genügend Restfeuchtigkeit im Staub des Staubsaugerbeutels vorhanden ist, sodass gegebenenfalls Pilz- oder Mikrobenkulturen im Staubsaugerbeutel wachsen können. Speziell wenn diese durch Inkubation gezüchteten Mikroben im Staubsaugerbeutel sich vermehrt haben, kann durch die austretende Luft genau das Gegenteil erreicht werden, von dem was eigentlich Ziel und Zweck des Staubsaugens ist, nämlich die Reinigung eines Raumes. Hierdurch werden die Mikroben in weit erhöhter Zahl in die Außenluft geleitet.
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Neben dem reinen Ausbreiten von Mikroben ist es aber auch möglich, dass durch Fäulnisprozesse der Staub unangenehm riecht und beim Staubsaugen wird so die Staubsaugerluft in den Raum geblasen, was einen unangenehmen Geruch der Raumluft zur Folge hat.
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Aus der
JP 2003-190055 A geht hervor, dass die Abluft aus einem Staubsaugergebläse durch einen Filter geführt wird, der in einem Staubsaugergehäuse angeordnet ist und durch eine zentrische Befestigung applizierbar und wieder entfernbar ist.
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Weiterhin ist aus der
DE 93 17 809 U1 ein Partikel- und Geruchsfilter für den Abluftstrom eines Staubsaugers offenbart, der aus zwei Teilen aufgebaut ist, und Staub und Gerüche über ein Flies und mit Aktivkohle versetztes Fasermaterial aus der Abluft des Staubsaugergebläses zurückhält.
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In der
DE 34 04 395 A1 ist ein elektrostatischer Staubfilter offenbart, in der in einem Staubsaugergehäuse angeordnet ist, und durch Öffnung eines separaten Filtergehäuses auswechselbar ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher einen Filter für einen Staubsauger herzustellen, der die Abluft eines Staubsaugergebläses nachhaltig reinigt, leicht am Staubsaugergehäuse im Abluftstrom applizierbar und wieder entfernbar ist, und insbesondere einer mehrmalige Verwendung zugänglich ist.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird dadurch gelost, dass das Filtermaterial einen an den jeweiligen Staubsaugertyp angepassten Zuschnitt aufweist und zwar in der Form, dass das waschbare Filtermaterial die Luftaustrittsdüsen überragt und zumindest seitlich befestigt ist, wobei das Filtermaterial durch ein Klettband oder durch Klettbandklebepunkte auf dem Gehäuse eines Staubsaugers gehalten ist oder dass das Filtermaterial in einem Trägermaterial aus einem oberen und einem unteren Deckmaterial aufgenommen ist, wobei das Trägermaterial bis auf eine Seitenkante miteinander vernäht ist, sodass eine Tasche zur Aufnahme des Filtermaterial entsteht, und durch ein Klettband oder durch Klettbandklebepunkte auf dem Gehäuse eines Staubsaugers gehalten ist. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Durch die Erfindung wird vorgeschlagen, ein weiteres Filter auf die Luftaustrittsdüsen eines Staubsaugers aufzubringen. Dieses Filter ist ein Einmalfilter und ist so geschaffen, dass es im Gegensatz zur dünnen Staubsaugerbeuteldicke aus einem auftragenden Vlies aufgebaut ist, durch den die Luft hindurchströmen kann. Die Porengröße eines derartigen Filters muss nicht unbedingt kleiner sein als die Porengröße des verwendeten Staubsaugerbeutels, denn durch die auftragende Stärke des Filters ist der Luftweg so groß, dass genügend Absorbtionsfläche in dem Filter vorhanden ist, sodass der Staub und die Mikroben aufgenommen werden können. Ebenso ist es möglich, in dem Filter gegebenenfalls weitere Materialien einzubringen, welche die Luftqualität beim Hindurchtreten der Luft verbessern. Das Filter kann ferner so groß bemessen sein, dass es die meisten Staubsauger auf der Oberfläche, dort wo sich die Luftaustrittsdüsen eines Staubsaugers befinden, vollkommen abdeckt. Dabei ist vorgesehen, dass das Filtermaterial die Luftaustrittsdüsen überragt und zumindest seitlich befestigt ist. Eine Befestigung des Filtermaterials kann durch ein Klettband oder durch Klettbandklebepunkte vorgenommen werden, der umlaufend auf einer Seite des Filters angebracht ist, sodass das Filter über die Luftaustrittsdüsen geklebt werden kann, wobei das Klettband oder die Klettbandklebepunkte um die Luftaustrittsdüsen herum angeordnet werden. Hierdurch entsteht ein Raum zwischen Luftaustrittsdüsen und Filtermaterial, durch welchen die Luft aus dem Staubsauger nicht entweichen kann, ohne durch das Filter hindurch zu strömen. Es ist vorgesehen, dass das Filter auf den Staubsauger individuell angepasst ist. Hierdurch kann erreicht werden, dass die Filter eine besondere Passform aufweisen, sodass diese bei gegebenenfalls ungewöhnlichen Design auf die Luftaustrittsdüsen eines Staubsaugers passen. Ebenso ist es möglich, dass einige Staubsauger nicht nur auf einer Seite ihres Gehäuses die Luftaustrittsdüsen aufweisen, sondern, dass die Luftaustrittsdüsen sowohl zur Seite als auch nach hinten als auch nach oben weisen. In diesem Fall ist vorgesehen, dass die angepassten Filter eine Form aufweisen, die exakt auf die Düsen passen, sodass das Filter alle Luftaustrittsdüsen abdeckt. Alternative besteht die Möglichkeit das Filtermaterial innerhalb des Staubsaugergehäuses in einer Ausnehmung, welche von außen zugänglich ist aufzunehmen, sodass ein Austausch ermöglicht wird, wobei das Filtermaterial ebenfalls im Luftaustrittsstrom angeordnet ist.
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In vorteilhafter Weise ist vorgesehen, dass das Filtermaterial flach ausgebildet ist und entweder flach auf den Luftaustrittsdüsen aufliegt oder zumindest um eine Kante des Staubsaugergehäuses herumgeführt ist. Durch die flache Ausbildung des Filtermaterials wird gewährleistet, dass dieses nicht zu sehr aufträgt, wodurch erreicht wird, dass der Staubsauger weiterhin wie gewohnt benutzt werden kann und vor allem auch wieder nach Gebrauch abgestellt werden kann. Ein hoch auftragendes Filtermaterial würde dazu führen, dass dieses gegebenenfalls beim Abstellen in einer Abstellkammer durch weitere Utensilien, die dort herumliegen, abgerissen wird oder durch diese beschädigt wird. Während der Benutzung kann das Filtermaterial hingegen eine leicht gewölbte Form aufgrund des Luftstroms einnehmen, soweit die Befestigung dies ermöglicht.
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Zur Befestigung ist vorgesehen sein, dass ein Klettverschluss das Filter mit der Gehäuseoberfläche des Staubsaugers verbindet. Hierzu wird ein selbstklebender erster Teil eines Klettverschlusses auf das Staubsaugergehäuse geklebt, und ein zweiter Teil des Klettverschlusses ist auf der Oberfläche des Filters angebracht. Hierdurch ist es gewährleistet, dass man regelmäßig das Filter abnehmen kann und wieder anbringen kann, ohne dass gegebenenfalls Klebereste die Oberfläche des Staubsaugers allmählich unansehnlich machen. Alternativ können auch Klettbandklebepunkte verwendet werden.
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Das Filtermaterial selber besteht aus einem Vlies, vorzugsweise einem Spinnvlies, welches in seinem Inneren eine hohe Wabendichte aufweist. Die hohe Wabendichte ist jedoch so gewählt, das Luft durch dieses Vlies mit Leichtigkeit hindurch gleiten kann, auf der anderen Seite ist der Weg der Luft so hoch, dass genügend Absorbtionsfläche vorhanden ist, dass die Luft von Partikeln befreit wird. Dazu ist vorgesehen, dass ein Vlies verwendet wird, welches angefeuchtet werden kann. Hierdurch ist es möglich gegebenenfalls kurz vor dem Staubsaugen das Filter anzufeuchten und dadurch eine mit Wasser benetzte Filteroberfläche zu schaffen, an welchem der aus den Luftdüsen heraus tretende Staub sofort anhaftet. Durch die wässrige beziehungsweise feuchte Oberfläche des Vliesstoffes wird also eine höhere aktive Oberfläche erreicht. Dabei ist es vorgesehen, dass nicht nur reines Wasser auf das Vlies aufgetropft wird, sondern es kann auch vorgesehen sein, dass in das Wasser Geruchsstoffe hinein gegeben werden, damit die aus dem Staubsauger heraus tretende Luft mit einem angenehmen Geruch angereichert wird. Hierdurch werden gegebenenfalls unangenehme Gerüche aus dem Staubsaugerbeutel überlagert oder zurück gehalten.
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In besonderer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Vlies gegebenenfalls Aktivkohle beinhaltet. Hierdurch wird gewährleistet, dass gegebenenfalls Geruchsstoffe, die aus dem Staubsaugerbeutel entweichen, durch die Aktivkohle aufgefangen werden, sodass der austretende Geruch aus einem gegebenenfalls faulenden Staubsaugerbeutel erheblich vermindert wird.
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Das Filter ist dabei mehrlagig aufgebaut und kann eine mehrlagige Struktur aufweisen. Der Fachmann ist hier frei die Zahl und Dicke und Menge der verwendeten Vlieslagen zu wählen, ebenso ist der Fachmann frei zwischen verschiedenen Porengrößen auszuwählen, welche dazu führen, dass die aus dem Staubsauger heraustretende Luft einer weiteren Reinigung unterzogen wird.
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Bei der Erfindung ist vorgesehen, dass das Filtermaterial in einem Gewebe eingebettet ist. Durch die Einbettung in ein Gewebe beziehungsweise durch das Einspinnen eines Spinnvlieses in ein festes Gewebe wird erreicht, das gegebenenfalls ein sehr wenig zugfestes Filtermaterial durch das Gewebe versteift und verfestigt wird, sodass dieses gegenüber den Druck der austretenden Luft Stand hält und dass dieses auch eine höhere mechanische Festigkeit erreicht. Dazu ist vorgesehen, dass mehrere Lagen des Spinnvlies aufeinander gelegt werden und miteinander versteppt werden. Eine dieser Lagen bildet in einem Ausführungsbeispiel die Gewebelage, die dem gesamten Spinnvliesfilter eine erhöhte Festigkeit erreicht. Es ist aber auch möglich, dass das Gewebe und das Vlies ineinander verfilzt sind und somit keine wirkliche Trennung zwischen Gewebe und Vlies ausgemacht werden kann. Hierdurch erreicht das Vlies eine höhere Festigkeit die einer erhöhten Stabilität des verwendeten Filters zugute kommt.
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Bei der Erfindung ist vorgesehen, dass das Filtermaterial aus einer oberen und aus einer unteren Deckschicht besteht, welche bis auf eine Seitenkante miteinander vernäht ist. Hierdurch wird eine Tasche zur Aufnahme des Filtermaterials gebildet. In diesem Fall ist es möglich, eine Tasche fest auf das Staubsaugergehäuse aufzubringen, beispielsweise durch das oben genannte Klettverschlussprinzip und ein Filter in die Tasche einzulegen. Auch hierdurch wird gewährleistet, dass zumindest der weit größte Luftstrom durch das Filter hindurch geleitet wird und somit die Luft reinigt.
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Die Erfindung weist ein waschbares Filtermaterial auf, sodass das Filter gegebenenfalls vom Staubsauger abgenommen oder aus der Tasche des Gewebematerials entnommen und von Hand gewaschen werden kann. Hierdurch wird gewährleistet, dass das Filter stets sauber ist, sodass dieses, sollte das Filter einmal verschmutzt oder mit Partikel angereichert sein, nicht den gleichen Effekt zeigt wie ein sich allmählich füllender Staubsauger, in dem gegebenenfalls ein Habitat für Mikroorganismen, Sporen und feine Stäube existiert.
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Soweit Filtermaterial innerhalb des Gehäuses im Luftaustrittstrom angeordnet sein soll, kann die hierfür vorgesehene Ausnehmung zur Aufnahme einer Schublade mit Filtermaterial vorgesehen sein oder es kann eine Klappe am Gehäuse des Staubsaugers befestigt sein, welche die Ausnehmung mit Filtermaterial gegebenenfalls luftdicht verschließt.
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Die Erfindung wird anhand einer Figur näher erläutert.
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Es zeigt
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1 einen Staubsauger mit einem darauf aufgebrachten erfindungsgemäßen Filter.
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In 1 ist ein erfindungsgemäßes Filter 10 abgebildet, welches aus einem oberen Deckmaterial 11 besteht und welches mehrere Steppnähte, beispielsweise Steppnaht 12, 13 aufweist. Das erfindungsgemäße Filter 10 wird über die Luftaustrittsdüsen 16 des gattungsgemäßen Staubsaugers 14 angeordnet und mit Hilfe eines Klettverschlusses auf der Unterseite des erfindungsgemäßen Filters befestigt. Ein Klettverschluss oder das Klebeband sind in der Figur nicht zu sehen, weil diese sich unterhalb des Filtermaterials befinden. In dem Staubsauger in 1 wird die Luft durch das Luftansaugrohr 15 angesogen und im Inneren des Staubsaugers 14 von dem größten und gröbsten Teil des eingesogenen Staubes gereinigt und die Luft tritt sodann aus den Luftaustrittsdüsen 16 aus dem Staubsauger 14 wieder aus. Durch das erfindungsgemäße Filter wird die Luft, die aus den Luftaustrittsdüsen 16 heraustritt, durch das erfindungsgemäße Filter 10 geleitet. Es ist dem Anwender freigestellt, gegebenenfalls das erfindungsgemäße Filter 10 mit Wasser zu befeuchten oder auch mit einer Duftlösung zu befeuchten, sodass die aus dem Staubsauger 14 austretende Luft angenehm riecht.