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Die
Erfindung betrifft ein Wasserführendes Haushaltsgerät nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung
ein Reinigungsmitteldosiersystem.
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Die
Mehrzahl der derzeit im Einsatz befindlichen Haushalts-Geschirrspülmaschinen
besitzt eine Zugabevorrichtung zur Aufnahme eines oder mehrerer
Reinigungsmittel, welche im Verlauf eines Spülzyklus der Spülflotte
zum Reinigen des in der Geschirrspülmaschine einsortierten Spülguts zugegeben
werden. Üblicherweise
wird das in der Zugabevorrichtung bevorratete Reinigungsmittel während des
Spülzyklus
vollständig
in den Spülraum
abgegeben und der darin umgewälzten
Spülflotte
beigemischt. Die Zugabevorrichtung ist von ihrer Größe her derart
bemessen, dass gerade die für
einen Spülzyklus
benötigte
Menge an Reinigungsmitteln eingefüllt werden kann. Der Benutzer
der Geschirrspülmaschine
ist deshalb gezwungen, zum Beginn jedes Spülzyklus die für den Spülzyklus
benötigte
Menge an Reinigungsmittel in die Zugabevorrichtung einzufüllen. Diese
Handhabung ist für
den Benutzer der Geschirrspülmaschine
unbequem. Darüber
hinaus besteht bei derartigen Geschirrspülmaschinen das Problem, dass
die Menge an in die Zugabevorrichtung eingefüllten Reinigungsmitteln von
Benutzer zu Benutzer, aber auch von Spülgang zu Spülgang variieren kann. Eine
nicht korrekt dosierte Menge an Reinigungsmittel kann einerseits
zu unbefriedigenden Spülergebnissen
führen,
wenn die Reinigungsmittel zu gering dosiert wurden, und andererseits
eine Verschwendung an Reinigungsmitteln und damit eine Belastung der
Umwelt zur Folge haben, wenn eine zu große Menge an Reinigungsmitteln
dosiert wurde.
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Zugabevorrichtungen,
welche die darin gespeicherte Menge an Reinigungsmitteln auf einmal der
Spülflotte
zusetzen, lassen weiterhin die Durchführung komplexerer Spülprogramme
nicht zu. So kann es beispielsweise in bestimmten Situationen sinnvoll
sein, das Reinigungsmittel zu verschiedenen Zeitpunkten der Spülflotte
zuzudosieren. Zugabevorrichtungen, welche zur Aufnahme einer einzigen
Reinigungsmittel-Dosis ausgebildet sind, können derartige komplexe Spülzyklen
nicht unterstützen.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, ein wasserführendes Haushaltsgeräte mit einem
Reinigungsmitteldosiersystem bereitzustellen, welche kostengünstig realisierbar
ist. Ferner ist es Aufgabe der Erfindung, ein entsprechendes Reinigungsmitteldosiersystem bereitzustellen.
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Die
Aufgabe wird durch den Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen
ergeben sich jeweils aus den abhängigen
Patentansprüchen.
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Dar
erfindungsgemäße Wasserführendes Haushaltsgerät, insbesondere
Haushalts-Geschirrspüler mit
einem Reinigungsmittelsdosiersystem weist eine Vorrichtung zur Dosierung
wenigstens eines Fluids in den Spülraum einer Geschirrspülmaschine,
eine Kammer zur Aufnahme wenigstens eines zugegebenen Fluids und
einen Auslass auf, welcher durch einen Verschluss öffen- und
verschließbar ist.
Das Reinigungsmitteldosiersystem ist bspw. zur Anordnung angrenzend
an einen Spülraum
der Geschirrspülmaschine
im Inneren der Geschirrspülmaschine
ausgebildet und enthält
wenigstens ein Reinigungsmittel, wobei die bevorratete Menge an
Reinigungsmitteln größer als
die für
einen Spülzyklus
benötigte
Menge ist. "Angrenzend
an einen Spülraum" bedeutet dabei,
dass das Reinigungsmitteldosiersystem fest in einem Bauteil der
Geschirrspülmaschine integriert
ist, z.B. einer Seitenwand des Gehäuses oder einer Tür der Geschirrspülmaschine.
Ferner weist das Reinigungsmittelsdosiersystem eine Verbindung zur
Geschirrspülmaschinensteuerung
auf. Reinigungsmittel können
Zusammensetzung einer Vielzahl von Reinigerkomponenten sein oder
einzelne Reinigersubstanzen, wie bspw. ein Enzym. Die Reinigungsmittel
können
flüssig
oder auch gelförmig sein,
Die Reinigungsmittel können
in einer Mehrzahl an Kammern der Kartusche angeordnet sein. Es kann
aber auch vorgesehen sein, dass das Reinigungsmitteldosiersystem
zur Aufnahme einer entsprechenden Anzahl von Kartuschen mit nur
einer Kammer ausgebildet ist. Der Verschluss ist mittels einer Aktuatorik
betätigbar,
wobei die Aktuatorik erfindungsgemäß folgende Merkmale umfasst:
es ist ein Übertragungsmittel
vorgesehen, das in Wirkverbindung mit dem Verschluss steht, so dass
eine Bewegung des Übertragungsmittels
eine Bewegung des Verschlusses bewirkt. Dabei kann das Übertragungsmittel
drehbar gelagert sein, wobei dessen Drehachse parallel oder im Wesentlichen
parallel zu einer Bewegungsrichtung des Verschlusses angeordnet
ist und das derart in Wirkverbindung mit dem Verschluss steht, dass
eine Drehbewegung des Übertragungsmittels
eine Bewegung des Verschlusses bewirkt. Die Aktuatorik umfasst ferner Öffnungsmittel,
die zum Öffnen
des Verschlusses eine Bewegung, bspw. eine Drehbewegung des Übertragungsmittels
in einer ersten Richtung bewirken, und Rückstellmittel, die zum Schließen des
Verschlusses eine Bewegung, bspw. eine Drehbewegung des Übertragungsmittels
in einer zweiten Richtung bewirken.
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Eine
erfindungsgemäße Vorrichtung
zeichnet sich durch einen geringen Platzbedarf, eine einfache und
robuste Mechanik und eine hohe Kosteneffizienz aus. Die Vorrichtung
ermöglicht
das präzise Zudosieren
und/oder Zugabe eines Fluids, insbesondere eines Reinigungsmittels.
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Eine
besonders kostengünstige
und einfache Fertigung der Vorrichtung ergibt sich dadurch, dass
die Aktuatorik auf einem Träger
angeordnet ist, der einen Wandabschnitt der Kammer ausbildet. Dies hat
zur Folge, dass die Aktuatorik getrennt von der Kammer gefertigt
werden kann, die Bestandteil eines später beschriebenen Reinigungsmitteldosiersystems
ist. Die getrennte Fertigung bringt den Vorteil mit sich, dass eine
Vorkonfektionierung der Aktuatorik einschließlich sämtlicher Steuerungsmittel möglich ist.
Im Rahmen der Fertigung sind lediglich der Träger mit der Aktuatorik und
die Kammer zu verbinden.
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Der
Träger
kann die Funktionalität
einer Leiterplatte aufweisen und eine elektrische Verdrahtung vornehmen.
Dabei kann der Träger
Leiterbahnen auf zumindest einer seiner Hauptseiten und/oder im
Inneren aufweisen. Insbesondere kann der Träger in der sog. Insert-Technik
gefertigt sein, gemäß welcher Leiterbahnen
mit Trägermaterial
umspritzt sind.
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Der
Verschluss umfasst einen Ventilstößel mit einem Ventilschaft
und einem Ventilteller, wobei der Ventilschaft derart durch den
Träger
ragen kann, dass der Ventilteller außerhalb der Kammer zum Liegen
kommt und das Übertragungsmittel
zwischen dem Ventilteller und dem Träger angeordnet ist. Das Übertragungsmittel
bevorzugt weist einen keilförmigen
oder nockenförmigen
Vorsprung auf, welcher bspw. bei einer Drehbewegung in der ersten
Richtung den Abstand zwischen dem Ventilteller und dem Übertragungsmittel
vergrößert, so
dass eine Bewegung des Ventilschafts bewirkt ist.
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Durch
die Drehbewegung schiebt sich der Vorsprung unter den Ventilteller,
so dass mit zunehmendem Drehwinkel eine Bewegung des Ventilschafts
weg von dem Auslass bewirkt ist. Durch ein Weiterdrehen oder eine
Drehbewegung in entgegengesetzter Richtung (allgemein: in zweiter
Richtung) kann eine Bewegung des Ventilschafts in entgegengesetzter
Richtung bewirkt werden, so dass ein Verschließen des Auslasses durch den
Verschluss die Folge ist.
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In
einer Ausführungsform
weist das Öffnungsmittel
eine erste Formgedächtnislegierung
auf, welche in Reaktion auf ein Ansteuersignal die Drehbewegung
des Übertragungsmittels
in der ersten Richtung bewirkt. Eine Formgedächtnislegierung wird wegen
des Memory-Effekts zur Umwandlung von thermischer in mechanische
Energie eingesetzt. Formgedächtnislegierungen
werden auch als Memory-Metalle oder Shaped Memory Alloy bezeichnet. Sie
können
sehr große
Kräfte
in mehreren 100.000 Bewegungszyklen übertragen. Die Formwandlung basiert
auf der temperaturabhängigen
Gitterumwandlung zweier verschiedener Kristallstrukturen eines Werkstoffes.
Eine Formänderung
wird durch das Aufheizen der Formgedächtnislegierung bewirkt. Die Formrückkehr beim
Abkühlen
der Formgedächtnislegierung
kann durch eine von außen
wirkende (mechanische) Kraft erzwungen werden. Zu diesem Zweck kann
ein Mittel zur Ausübung
einer mechanischen Kraft, insbesondere eine Feder, vorgesehen sein.
Es kann weiterhin vorgesehen sein, dass das Rückstellmittel eine zweite Formgedächtnislegierung aufweist,
welche in Reaktion auf ein Ansteuersignal die Drehbewegung des Übertragungsmittels
in der zweiten Richtung bewirkt. Die Verwendung von Formgedächtnislegierungen
als Aktoren ermöglicht einen
besonders einfachen konstruktiven Aufbau der Vorrichtung zur Zugabe
und/oder Dosierung des Fluids und damit einhergehend eine kostengünstige Fertigung.
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Das
Rückstellmittel
kann einen, in Längsrichtung
durch die zweite Formgedächtnislegierung
bewegbaren, Abschnitt mit zumindest einem Mitnehmer aufweisen, welcher
in Eingriff mit dem Übertragungsmittel
bringbar ist, um eine Drehbewegung in die zweite Richtung auszuführen. Das
Rückstellmittel braucht
damit nicht in ständiger
Wirkverbindung zu dem Übertragungsmittel
stehen, wodurch insbesondere bei der Betätigung des Übertragungsmittels durch das Öffnungsmittel
geringe Kräfte
zu überwinden
sind.
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Um
ein Aufheizen der ersten und/oder zweiten Formgedächtnislegierung
zwecks Formänderung der
Formgedächtnislegierungen
zu bewirken, ist vorgesehen, einen PTC-Widerstand seriell zu der ersten und/oder
zweiten Formgedächtnislegierung
zu verschalten. Dies bedeutet mit anderen Worten, es kann ein gemeinsamer
PTC-Widerstand für die erste
und die zweite Formgedächtnislegierung
vorgesehen sein. Es kann auch jeweils ein eigener PTC-Widerstand
mit der ersten bzw. der zweiten Formgedächtnislegierung verschalten
sein.
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Der
Verschluss in der Kammer weist vorzugsweise eine Membran auf, die
mit dem Träger verbunden
ist. Dabei kann bspw. der Verschluss durch eine flexible, impermeable
Membran gebildet sein, die fest mit dem Träger verbunden ist, durch die die
Kammer in einen ersten und einen zweiten Kammerabschnitt geteilt
wird und die in dem ersten Kammerabschnitt mit einem, von dem Ventilteller
abgewandten Ende des Ventilschafts, fest verbunden ist. Die Membran
nimmt eine Abdichtung der Aktuatorik gegenüber dem Fluid vor. Gleichzeitig
kann durch die Formgebung der Membran das Volumen der Kammer, und
damit das darin bevorratete Fluid, bestimmt werden. Das Material
der Membran kann frei gewählt werden,
wobei insbesondere Gummi in Betracht kommt.
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Bevorzugt
ist der Ventilschaft federnd vorgespannt ausgebildet. Bspw. kann
der Ventilschaft in dem ersten Kammerabschnitt von einer Druckfeder umgeben
sein zur Aufbringung einer, den Verschluss des Auslasses bewirkenden,
Kraft. Hierdurch wird sichergestellt, dass nach dem Betätigen des
Verschlussmittels durch die Druckfeder der Verschluss sicher an
den Auslass gepresst wird, um ein weiteres Austreten von Fluid aus
der Kammer zu unterbinden.
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In
einer Ausführungsform
ist die Vorrichtung zur Abgabe eines Fluids durch Schwerkraftwirkung und
zur Dosierung über
eine festlegbare Auslaufzeit ausgebildet.
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Ein
erfindungsgemäßes Reinigungsmitteldosiersystem
umfasst zumindest eine Vorrichtung zum Dosieren und/oder Zugeben
eines Fluids, wie diese oben beschreiben wurde.
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Ferner
gehört
zur Erfindung ein Reinigungsmitteldosiersystem für Geschirrspülmaschinen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine
erfindungsgemäße Geschirrspülmaschine
mit einem Reinigungsmitteldosiersystem, welches in einer Behälterwand
der Geschirrspülmaschine
angeordnet ist,
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2 einen
Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Reinigungsmitteldosiersystem,
wobei eine in einer Dosierkammer angeordnete Vorrichtung dargestellt
ist, mit welcher Reinigungsmittel aus einer Kartusche in den Spülraum der
Geschirrspülmaschine zuführbar ist,
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3 eine
Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Dosierung
und/oder Zugabe eines Fluids,
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4 eine
Draufsicht auf eine Mehrzahl an Vorrichtungen zur getrennten Dosierung
und/oder Zugabe von Fluiden für
ein Reinigungsmitteldosiersystem,
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5 einen
Schnitt durch die Vorrichtung auf 3, und
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6 ein
elektrisches Ersatzschaltbild der erfindungsgemäßen Zugabevorrichtung
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1 zeigt
eine erfindungsgemäße Geschirrspülmaschine 1,
die eine verschwenkbar an einem Gehäuse 2 gelagerte Tür 3 aufweist.
Die Tür 3 ist
in der Figur in ihrer geöffneten
Stellung dargestellt. In einem durch die Tür 3 verschließbaren Spülraum 4 sind
in bekannter Weise Geschirrkörbe 5, 6 angeordnet.
Ein Reinigungsmitteldosiersystem 10, umfassend einen Reinigungsmittelspender 11 und
eine Kartusche 50, welche zumindest zwei getrennt voneinander
bevorratete Reinigungsmittel enthält, ist beispielhaft in einer
Behälterwand 7 des
Gehäuses 2 angeordnet. 1 zeigt
die dabei bevorzugte Anordnung des Reinigungsmitteldosiersystems 10 zwischen
dem Oberkorb 5 und dem Unterkorb 6. Der die Kartusche 50 aufnehmende
Reinigungsmittelspender 11 ist dabei in einem der Türöffnung nahe
gelegenen Abschnitt der Behälterwand 7 angeordnet,
um das Einführen
und Entnehmen der Kartusche 50 in bzw. aus dem Reinigungsmittelspender 11 für den Benutzer
zu erleichtern.
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Das
Reinigungsmitteldosiersystem 10, wie es in der Geschirrspülmaschine
nach 1 dargestellt ist, zeigt den in der Behälterwand 7 angeordneten
Reinigungsmittelspender 11. Dieser umfasst ein Gehäuse 12 und
einen gegenüber
dem Gehäuse
verschwenkbar gelagerten Deckel 13. Befindet sich der Deckel 13,
wie in 1 dargestellt, in seiner Öffnungsposition, so kann die
Kartusche 50 vom Spülraum 4 her
in den Deckel eingelegt werden. Der Deckel 13 verfügt zur Halterung
und Fixierung, z.B. über zwei
symmetrisch angeordnete Haltelaschen, welche z.B. eine L-förmige Gestalt
aufweisen und an die Größe der Kartusche 50 angepasst
sind, so dass die Haltelaschen die Kartusche 50 nach dem
Einlegen haltend umgreifen. An dem Deckel ist eine Auflagefläche angeformt,
so dass die Kartusche 50 in einer definierten Position
zum Liegen kommt. Durch das Schließen des Deckels wird die Kartusche
in einen Aufnahmeraum des Reinigungsmittelspenders 11 eingebracht
und durch gegebenenfalls vorhandene Nasen und/oder Vorsprünge am Gehäuse des
Reinigungsmittelspenders in ihre endgültige Position gedrückt.
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2 zeigt
einen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Reinigungsmitteldosiersystem 10.
In dem Gehäuse 12 des
Reinigungsmittelspenders 11 sind ein oder mehrere Auslässe 19 vorgesehen.
Die Auslässe 19 münden jeweils
in eine Dosierkammer 20, wobei in der Querschnittsdarstellung
der 2 nur eine Dosierkammer 20 und entsprechend
ein Auslass 19 zu erkennen ist. Die Dosierkammer 20 steht über eine
Kanüle 21 mit
einer Kammer 51 der Kartusche 50 in Verbindung.
Das Fördern
des Reinigungsmittels kann unter Ausnutzung der Schwerkraft erfolgen.
Die Kartusche 50 weist z.B. fünf Kammern auf, zur Aufnahme
jeweils eines Reinigungsmittels oder eines Reinigungsmittelgemisches.
Die Größe der einzelnen
Kammern ist dabei bevorzugt entsprechend dem während einer vorgegebenen Anzahl
an Spülzyklen
notwendigen Volumen dimensioniert. Bevorzugt ist das Volumen der
verschiedenen Reinigungsmittel in den Kammern derart bemessen, dass nach
einer bestimmten Anzahl an Spülzyklen,
bevorzugt zwischen 20 und 40, weiter bevorzugt ca. 30, sämtliche
der Kammern vollständig
entleert sind. Jede der Kammern ist mit einem offenbaren Verschluss
in Form einer Membran, einer Folie oder eines Elastomers versehen.
Die Membran schließt
die einzelnen Kammern 51 dichtend ab, so dass während der
Lagerung und des Transports der Kartusche 50 kein Reinigungsmittel
aus diesen entweichen kann. Beim Einsetzen der Kartusche 50 in
den Reinigungsmittelspender 11 werden die Membranen von den
korrespondierend in dem Reinigungsmittelspender 11 angeordneten
Kanülen 21 (vgl. 2)
durchstochen, so dass nach Maßgabe
einer entsprechenden Dosiervorrichtung Reinigungsmittel in den Spülraum zugegeben
werden kann.
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Die
Kartusche ist bevorzugt aus einem Kunststoff gefertigt und weist
eine Breite B von ca. 200 mm, eine Höhe H von ca. 125 mm und eine
Tiefe von ca. 25 mm auf. Bei diesen Abmaßen lässt sich das Volumen der verschiedenen
Kammern derart bemessen, dass die gewünschten 20 bis 40 Spülzyklen mittels
einer Kartusche durchführbar
sind.
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In
der Dosierkammer 20 ist eine Dosier- und Zugabevorrichtung
angeordnet, welche im vorliegenden Ausführungsbeispiel aus einer in
der Dosierkammer 20 beweglich gelagerten, impermeablen
Membran 26 und einer Aktuatorik für die Membran 26 gebildet
ist. Die Membran 26 unterteilt die Dosierkammer 20 in
einen ersten und einen zweiten Kammerabschnitt, wobei der erste
Kammerabschnitt Komponenten der Aktuatorik aufnimmt und der zweite
Kammerabschnitt mit dem Auslass 19 in Verbindung steht.
Die Membran 26 ist derart geformt, dass diese zwischen
einer den Auslass 19 verschließenden und den Auslass freigebenden
Stellung bewegbar ist. Die Membran 26 weist eine Fingerhutähnliche
Form im Querschnitt auf, wobei eine Spitze der Membran mit dem Auslass 19 korrespondiert.
An ihrem anderen Ende weist die Membran 26 einen Wulst 29 auf,
der an einem Träger 37 innig
anliegt. In dem ersten Kammerabschnitt ragt von außerhalb
der Dosierkammer 20 her durch den Träger 37 ein Ventilstößel 22.
Der Ventilstößel 22 umfasst
einen Ventilschaft 27 und einen Ventilteller 28,
wobei letzterer außerhalb
der Dosierkammer 20 angeordnet ist. Das im Inneren des ersten
Kammerabschnitts liegende Ende des Ventilschafts 27 weist
eine Verdickung 30 auf, die von Membranmaterial der Membran 26 zur
Herstellung einer mechanischen Verbindung umgeben ist. Benachbart
umfasst der Ventilschaft 27 ein Widerlager 35.
Zwischen dem Widerlager 35 und einer dem Inneren der Dosierkammer 20 zugeordneten
Hauptseite ist eine Druckfeder 24 angeordnet. Zwischen
dem Ventilteller 28 und einer äußeren Hauptseite des Trägers 37 ist
ein drehbar gelagertes Übertragungsmittel 23,
das als Ventilbetätigungshebel
ausgebildet ist, angeordnet. Der Ventilbetätigungshebel 23 weist
auf seiner, dem Ventilteller 28 zugewandten Seite, einen keil-
oder nockenförmigen
Vorsprung 36 auf.
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Sämtliche
Bauteile der beschriebenen Aktuatorik können auf dem Träger 37 montiert
werden. Um die Dosier- und Zugabevorrichtung in der Dosierkammer
anzuordnen, ist lediglich eine Fixierung des Trägers an dem Gehäuse des
Reinigungsmitteldosiersystems notwendig.
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Die
Funktionsweise wird im Nachfolgenden anhand der 3 und 4 näher erläutert. 3 zeigt
eine vergrößerte Darstellung
der erfindungsgemäßen Dosier-
und Zugabevorrichtung in einer Draufsicht. In dieser Darstellung
ist sichtbar, dass der Ventilteller 28 gegenüber liegend
angeordnete Schultern 31 aufweist. Es ist weiterhin gut
ersichtlich, dass der Ventilbetätigungshebel 23 zwei
gegenüberliegend
angeordnete Eingriffselemente 32, 33 umfasst, welche
einstückig
und integral an dem Ventilbetätigungshebel 23 ausgebildet
sein können.
Benachbart und korrespondierend zu den Eingriffselementen 32, 33 sind
beispielhaft keilförmige
Vorsprünge 36 angeordnet.
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An
dem Eingriffselement 32 ist eine Formgedächtnislegierung 38 befestigt,
welche mit ihrem anderen Ende an einem Kontaktstift 53 befestigt
ist. Der Kontaktstift 53 ist aus einem elektrisch leitenden
Material gebildet und in dem Träger 37 verankert
(vgl. 5), wo dieser in elektrischem Kontakt mit Widerkontakten 54 steht.
Gegenüber
liegend zu der Formgedächtnislegierung 38 ist
ein Leiter 40 angeordnet, der mit seinem anderen Ende an
einem elektrisch leitenden Kontaktstift 52 befestigt ist.
Der Kontaktstift 52 ist ebenfalls in dem Träger 37 elektrisch
leitend verankert, wie dies in 5 dargestellt
ist. Der Kontaktstift 52 kann in sog. Insert-Technik im
Inneren des Trägers 37 verlängert ausgebildet
sein. Der Leiter 40 ist als Zugfeder ausgebildet und elektrisch über einen in
dem Eingriffselement 32 verlaufenden Leiter 41 mit der
Formgedächtnislegierung 38 verbunden.
Dies ist durch die durchbrochene und mit dem Bezugszeichen 41 gekennzeichnete
Linie dargestellt. Die elektrische Verbindung zwischen dem Leiter 40 und
der Formgedächtnislegierung 38 kann
im Inneren des Eingriffselements 32 gebildet sein.
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3 zeigt
die Dosier- und Zugabevorrichtung mit den durchgezogenen Linien
(vgl. Bezugszeichen 32 und 36) in einem Zustand,
in dem die Membran an dem Auslass innig anliegt (GS: geschlossene Stellung).
Dies bedeutet, eine Zugabe von Reinigungsmittel über den Auslass in die Spülkammer
ist in dieser Stellung nicht möglich.
Zum Öffnen
des Verschlusses wird die Formgedächtnislegierung 38 mit einem
Strom beaufschlagt, wobei dieser durch ein seriell zu der Formgedächtnislegierung 38 geschaltenen
PTC-Widerstand fließt
(in 3 nicht dargestellt). Aufgrund der Eigenschaften
des PTC-Widerstands und der Erwärmung
der Formgedächtnislegierung 38 zieht
sich diese zusammen (vgl. Pfeil C), wodurch eine Drehbewegung in
Richtung des mit "A" gekennzeichneten
Pfeils bewirkt wird. Dabei wird schließlich eine Stellung erreicht,
die durch die durchbrochenen Linien 32' und 36' gekennzeichnet ist. Aufgrund der
Drehung schieben sich die Vorsprünge 36 unter
die Schultern 31, wodurch die Membran von dem Auslass weg
entfernt wird. Hierdurch ergibt sich die gewünschte Öffnung des Verschlusses (OS:
offene Stellung).
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Bei
entsprechender Dimensionierung des als Federelement ausgebildeten
Leiters 40 könnte
aufgrund der Rückstellkraft
des Leiters 40 die Formgedächtnislegierung 38 wieder
in die Ausgangsstellung gebracht werden, sobald der Stromfluss durch
die Formgedächtnislegierung
unterbrochen ist und damit der Wärmeeintrag
entfällt.
Da hiermit unter Umständen
jedoch eine lediglich träge
Ansteuerung zum Verschließen
der Zugabe- und Dosiervorrichtung gegeben wäre, ist ein Rückstellmittel 42 vorgesehen,
welches dem Eingriffselement 33 zugeordnet ist. Das Rückstellmittel 42 umfasst
einen Längsabschnitt 34 und
einen (oder mehrere) senkrecht davon abgehende Mitnehmer 44.
Ein auf der anderen Seite des Längsabschnitts 34 angeordneter
Mitnehmer 45 ist mit einer Formgedächtnislegierung 39 und
einem als Federelement ausgebildeten Leiter 46 verbunden. Die
Formgedächtnislegierung 39 und
der Leiter 46 sind mit Kontaktstiften 58, 59 elektrisch
leitend verbunden und über
einen Leiter 47 elektrisch miteinander verbunden.
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Um
die Zugabe- und Verschlussvorrichtung von ihrer offenen Stellung
OS in ihre geschlossene Stellung GS zu bringen, wird durch die Formgedächtnislegierung 39 über einen
seriell verschalteten PTC-Widerstand (nicht dargestellt) ein Strom
geleitet. Aufgrund dessen findet eine Verkürzung der Formgedächtnislegierung 39 statt
(vgl. Pfeil D). Dabei gelangt der Mitnehmer 44 in Eingriff
mit dem Eingriffselement 33, so dass eine Drehbewegung
in Richtung des mit "B" gekennzeichneten
Pfeils bewirkt wird, bis das Eingriffselement 33 die mit
der durchgehenden Linie gezeigte Stellung wiederum einnimmt und
die Membran innig an dem Auslass anliegt. Dabei wird gleichzeitig
der ursprüngliche
Zustand der Formgedächtnislegierung 38 mit
Unterstützung
des federnden Leiters 40 wieder hergestellt. In entsprechender
Weise kann der Ausgangszustand des Rückstellmittels 42 wiederhergestellt
werden, indem der Ventilbetätigungshebel 23 von
seiner geschlossenen Stellung GS in die offene Stellung OS gebracht
wird.
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Je
nach Anzahl der in einer Kartusche vorgesehenen Kammern ist eine
Anzahl an Zugabe- und Dosiervorrichtungen vorgesehen. Im Ausführungsbeispiel
gemäß 4 sind
beispielhaft fünf
derartiger Vorrichtungen gezeigt. Aus dieser Darstellung wird weiterhin
sichtbar, dass das Rückstellmittel 42 hierbei
allen Zugabe- und Dosiervorrichtungen zugeordnet sein kann. Unabhängig davon,
welche und wie viele der Zugabe- und Dosiervorrichtungen geöffnet waren,
wird durch die Bewegung des Rückstellmittels 42 in
lateraler Richtung ein Schließen
sämtlicher
geöffneter
Verschlüsse
bewirkt.
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Aus
der 4 wird weiterhin gut ersichtlich, dass sämtliche
Bauteile der Aktuatorik auf dem Träger 37 angeordnet
sind. Mit den durchbrochenen Linien sind hierbei im Inneren des
Trägers 37 verlaufende
Leiterzüge 48 angedeutet,
die z.B. in Insert-Technik gefertigt sein können. Die Steuerung, d.h. Bestromung
der Formgedächtnislegierungen 38, 39,
erfolgt durch einen auf dem Träger 37 aufgebrachten
Mikroprozessor 49. Dieser kann, z.B. in Aufstecktechnik,
auf dem Träger 37 aufgebracht
sein. Über
ein flexibles Kabel kann der Mikroprozessor 49 mit einer
Steuerung der Geschirrspülmaschine
verbunden sein.
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5 zeigt
nochmals einen Schnitt durch die Vorrichtung auf 3,
aus der insbesondere die elektrische Kontaktierung des Leiters 40 und
der Formgedächtnislegierung 38 über Kontaktstifte 52, 53 hervorgeht.
Erkennbar ist ferner das Eingriffselement 32, das integraler
Bestandteil des Ventilbetätigungshebels 23 ist,
wobei eine Drehung des Ventilbetätigungshebels 23 durch
eine Verkürzung
der Formgedächtnislegierung 38 aufgrund
einer Erwärmung
hervorgerufen ist.
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6 zeigt
ein elektrisches Ersatzschaltbild, aus dem insbesondere hervorgeht,
dass den Formgedächtnislegierungen 38 zum Öffnen des
Verschlusses lediglich ein gemeinsamer PTC-Widerstand 55 zugeordnet
ist. Ein zusätzlicher
PTC-Widerstand 56 ist der Formgedächtnislegierung 39 zugeordnet.
Zum Ansteuern jeder einzelnen Formgedächtnislegierung ist jeweils
ein durch den Mikroprozessor 49 steuerbarer Schalter 57 vorgesehen.
Je nach Auslegung des Systems könnte
auch ein gemeinsamer PTC-Widerstand für die Formgedächtnislegierungen 38 und
die Formgedächtnislegierungen 39 vorgesehen
werden. Die gezeigte Anordnung weist jedoch den Vorteil auf, dass
auch kurze Schaltzeiten realisierbar sind.
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- 1
- Geschirrspülmaschine
- 2
- Gehäuse
- 3
- Tür
- 4
- Spülraum
- 5
- Geschirrkorb
- 6
- Geschirrkorb
- 7
- Behälterwand
- 10
- Reinigungsmitteldosiersystem
- 11
- Reinigungsmittelspender
- 12
- Gehäuse
- 13
- Deckel
- 19
- Auslass
- 20
- Dosierkammer
- 21
- Kanüle
- 22
- Ventilstößel
- 23
- Ventilbetätigungshebel
- 24
- Feder
- 26
- Dichtung/Membran
- 27
- Ventilschaft
- 28
- Ventilteller
- 29
- Wulst
der Dichtung/Membran
- 30
- Verdickung
des Ventilschafts
- 31
- Schulter
- 32
- Eingriffselement
- 33
- Eingriffselement
- 35
- Widerlager
- 36
- Vorsprung
- 37
- Träger
- 38
- Formgedächtnislegierung
- 39
- Formgedächtnislegierung
- 40
- Leiter
- 41
- Leiter
- 42
- Rückstellmittel
- 43
- Längsabschnitt
- 44
- Mitnehmer
- 45
- Mitnehmer
- 46
- Leiter
- 47
- Leiter
- 48
- Leiterzug
- 49
- Mikroprozessor
- 50
- Kartusche
- 52
- Kontaktstift
- 53
- Kontaktstift
- 54
- Widerkontakt
- 55
- PTC-Widerstand
- 56
- PTC-Widerstand
- 57
- Schalter
- 58
- Kontaktstift
- 59
- Kontaktstift
- A
- erste
Drehrichtung
- B
- zweite
Drehrichtung
- C
- Richtung
- D
- Richtung
- GS
- Geschlossene
Stellung
- OS
- Offene
Stellung