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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Generieren computer-generierter
Videohologramme CGVH aus dreidimensionalen Bilddaten mit Tiefeninformation
in Echtzeit.
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Im
Bereich der Generierung holographischer Daten betrifft die Erfindung
die Transformation von Teilbereichen der Szene, wobei durch die
Transformation die Ausbreitung der Lichtwellen beschrieben wird.
Bei der holographischen Darstellung der 3D-Objekte oder 3D-Szenen
wird die Lichtwellenfront durch die Interferenz und Überlagerung
kohärenter Lichtwellen
generiert.
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Im
Gegensatz zu klassischen Hologrammen, die als Interferenzmuster
photographisch oder auf andere Weise gespeichert sind, existieren
CGVH als Ergebnis der Berechnung von Hologrammdaten aus Sequenzen
einer dreidimensionalen Szene und ihrer Speicherung mit elektronischen
Mitteln. Moduliertes interferenzfähiges Licht breitet sich im
Raum vor den Augen eines Betrachters als eine durch die Amplituden-
und/oder Phasenwerte steuerbare Lichtwellenfront zur Rekonstruktion
einer dreidimensionalen Szene aus. Dabei bewirkt das Ansteuern eines
Spatial-Light-Modulators SLM mit den Hologrammwerten der Videohologramme,
dass das vom Displayschirm ausgehende, in Pixeln modulierte Wellenfeld
durch Interferenzen in den Raum die gewünschte dreidimensionale Szene
rekonstruiert.
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Ein
holografisches Display enthält
typischerweise eine Anordnung steuerbarer Pixel, wobei die Pixel
durch elektronisches Beeinflussen der Amplitude und/oder Phase von
beleuchtendem Licht Objektpunkte rekonstruieren. Eine solche Anordnung
ist eine Form eines Spatial Light Modulators SLM. Das Display kann
auch kontinuierlich statt matrixförmig sein. Es kann beispielsweise
ein kontinuierlicher SLM sein, einschließlich eines kontinuierlichen
SLM mit Matrixsteuerung oder eines akustooptischen Modulators AOM.
Eine geeignete Anzeigeeinrichtung zur Rekonstruktion von Videohologrammen
durch räumliche
Amplitudenmodulation eines Lichtmusters ist beispielsweise ein Flüssigkristalldisplay
LCD. Die Erfindung kann jedoch ebenso auf andere steuerbare Einrichtungen
angewendet werden, welche kohärentes
Licht nutzen, um eine Lichtwellenfront zu modulieren.
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In
diesem Dokument bezeichnet der Begriff ,Pixel' ein steuerbares Hologrammpixel im SLM;
ein Pixel wird durch einen diskreten Wert eines Hologrammpunkts
einzeln adressiert und angesteuert. Jedes Pixel stellt einen Hologrammpunkt
des Videohologramms dar. Bei einem LCD wird daher der Begriff ,Pixel' für die einzeln
adressierbaren Bildpunkte des Bildschirms verwendet. Bei einem DLP
wird der Begriff ,Pixel' für einen
einzelnen Mikrospiegel oder eine kleine Gruppe von Mikrospiegeln
verwendet. Bei einem kontinuierlichen SLM ist ein Pixel die Übergangsregion
auf dem SLM, die einen komplexen Hologrammpunkt repräsentiert.
Der Begriff ,Pixel' bezeichnet
daher ganz allgemein die kleinste Einheit, die einen komplexen Hologrammpunkt
repräsentieren,
also anzeigen kann. Schließlich
bezeichnet der Begriff holographische Kodierung oder kurz Kodierung
die Generierung komplexer Hologrammpunkte aus Bilddaten mit Tiefeninformation.
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Technischer Hintergrund und
Stand der Technik
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Die
computer-generierten Videohologramme können beispielsweise mit einem
Hologrammdisplay rekonstruiert werden, das der Anmelder bereits
in der Druckschrift
WO2004/044659 beschrieben
hat. Dazu blickt der Betrachter durch mindestens ein entsprechendes
virtuelles Betrachterfenster, das größer als eine Augenpupille ist,
zum Displayschirm.
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Ein
,Betrachterfenster' ist
ein begrenzter virtueller Bereich, durch welchen der Betrachter
die gesamte rekonstruierte 3D-Szene mit ausreichend großer Sichtbarkeit
ansehen kann. Das Betrachterfenster befindet sich auf den oder nahe
der Augen des Betrachters. Das Betrachterfenster kann in die Richtungen
X, Y und Z bewegt werden. Innerhalb des Betrachterfensters überlagern
sich die Wellenfelder so, dass das rekonstruierte Objekt für den Betrachter sichtbar
wird. Die Fenster liegen in Augennähe des Betrachters, können mit
bekannten Positionserkennungs- und Nachführeinrichtungen der aktuellen
Betrachterposition nachgeführt
werden. Damit können sie
vorteilhaft auf eine Größe, die
wenig über
der Pupillengröße liegt,
begrenzt werden. Es ist möglich, zwei
Betrachterfenster zu verwenden, nämlich eines für jedes
Auge. Aufwändigere
Anordnungen von Betrachterfenstern sind ebenfalls möglich. Es
ist ferner möglich,
Videohologramme zu kodieren, die Objekte oder ganze Szenen enthalten,
die der Betrachter hinter dem SLM sieht.
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Der
Begriff ,Transformation' ist
so weit auszulegen, dass er jede mathematische oder rechnerische
Technik einschließt,
die einer Transformation gleichkommt oder diese annähert. Transformationen im
mathematischen Sinne sind lediglich Annäherungen physkalischer Prozesse,
die genauer durch die Maxwellschen Wellenausbreitungsgleichungen
beschrieben werden. Transformationen wie etwa Fresneltransformationen
oder die spezielle Gruppe von Transformationen, die als Fouriertransformationen bekannt
sind, beschreiben Annäherungen
zweiter Ordnung. Transformationen führen in der Regel auf algebraische
und nicht differentielle Beschreibungen und können folglich rechentechnisch
effizient und performant gehandhabt werden. Überdies können sie präzise in optischen Systeme eingesetzt
werden.
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PCT/EP 2005/013836 des
Anmelders beschreibt ein Verfahren zum Berechnen von computer-generierten
Videohologrammen. Es ordnet Objekte mit komplexen Amplitudenwerten
einer dreidimensionalen Szene in Rasterpunkten von parallelen, virtuellen
Schnittebenen zu, um zu jeder Schnittebene einen separaten Objektdatensatz
mit diskreten Amplitudenwerten in Rasterpunkten zu definieren und
aus den Bilddatensätzen
eine holographische Kodierung für
einen Spatial-Light-Modulator
eines Hologrammdisplays zu berechnen.
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Die
Lösung
der Aufgabe nutzt gemäß der Erfindung
den Grundgedanken, computergestützt
die folgenden Schritte durchzuführen:
- • aus
jedem Objektdatensatz jeder tomographischen Szeneschnittfläche wird
ein Beugungsbild in Form einer separaten zweidimensionalen Verteilung
von Wellenfeldern für
eine Betrachterebene mit einem endlichen Abstand parallel zu den Schnittebenen
berechnet, wobei die Wellenfelder aller Schnitte für mindestens
ein gemeinsames virtuelles Fenster berechnet werden, das in der Betrachterebene
nahe den Augen eines Betrachters liegt und dessen Fläche gegenüber dem
Videohologramm reduziert ist,
- • die
berechneten Verteilungen aller Schnittebenen werden zur Beschreibung
eines gemeinsamen Wellenfeldes für
das Fenster in einem zur Betrachterebene referenzierten Datensatz
addiert und
- • der
Referenzdatensatz wird zum Erzeugen eines Hologrammdatensatzes für ein gemeinsames Computer
generiertes Hologramm der Szene in eine von der Referenzebene endlich
entfernte, parallele Hologrammebene transformiert, wobei in der
Hologrammebene der Spatial Light Modulator liegt, mit welcher nach
entsprechender Kodierung die Szene in den Raum vor den Augen des Betrachters
rekonstruiert.
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Den
genannten Verfahren und Displays liegt dabei der Gedanke zugrunde,
vorrangig nicht das Objekt der Szene zu rekonstruieren, sondern
jene Wellenfront, die das Objekt aussenden würde, in ein oder mehrere virtuelle
Betrachterfenster zu rekonstruieren.
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Durch
die virtuellen Betrachterfenster kann der Betrachter die Szene sehen.
Die virtuellen Betrachterfenster überdecken die Pupillen des
Betrachters und werden mit bekannten Positionserkennungs- und Nachführeinrichtungen
der aktuellen Betrachterposition nachgeführt.
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Zwischen
dem Spatial Light Modulator des Hologrammdisplays und den Betrachterfenstern
ist ein virtueller pyramidenstumpf-förmiger Betrachterbereich, das so
genannte Frustum, aufgespannt, wobei der SLM die Grundfläche und
das Betrachterfenster die Spitze bildet. Bei sehr kleinen Betrachterfenstern
kann der Pyramidenstumpf als Pyramide angenähert werden. Der Betrachter
sieht durch die virtuellen Betrachterfenster in Richtung des Displays
und nimmt im Betrachterfenster die Wellenfront auf, welche die Szene
repräsentiert.
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Aufgrund
der Vielzahl der notwendigen Transformationen ist die holographische
Kodierung mit hohem Rechenaufwand verbunden. Eine Kodierung in Echtzeit
würde hoch
performante und kostspielige Recheneinheiten erfordern.
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Aufgabe der Erfindung
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen, welches erlaubt,
in Echtzeit Videohologramme aus dreidimensionalen Bilddaten mit
Tiefeninformation zu generierten. Die Generierung soll von einfachen
und kostengünstigen
Rechenanlagen durchgeführt
werden können.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
dient zum Generieren computer-generierter Videohologramme in Echtzeit.
Aus Bilddaten mit Tiefeninformation werden Hologrammwerte zur Darstellung
einer dreidimensionalen, durch Objektpunkte strukturierten Szene
auf einem Spatial-Light-Modulator, SLM, kodiert.
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Analog
zum genannten Stand der Technik liegt dem erfindungsgemäßen Verfahren
das Prinzip zugrunde, vorrangig nicht das Objekt der Szene zu rekonstruieren,
sondern jene Wellenfront, die das Objekt aussenden würde, in
ein oder mehrere virtuelle Betrachterfenster zu rekonstruieren.
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Aus
hinreichend kohärentem
Licht wird von einem mit Hologrammwerten gesteuerten Spatial Light
Modulator SLM ein moduliertes Wellenfeld erzeugt und durch Interferenzen
im Raum eine gewünschte
reale oder virtuelle dreidimensionale Szene rekonstruiert. Ausgehend
vom SLM werden in pyramidenstumpfförmigen Rekonstruktionsräumen virtuelle
Betrachterfenster generiert. Die Fenster liegen in Augennähe des Betrachters
und können
mit bekannten Positionserkennungs- und Nachführeinrichtungen der aktuellen
Betrachterposition nachgeführt werden.
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Es
ist ein Ausgangspunkt der Erfindung, dass jener Bereich, in dem
ein Betrachter eine Szene sieht, durch einen pyramidenstumpfförmigen Rekonstruktionsraum,
das so genannte Frustum, gegeben ist, der sich vom SLM zum Betrachterfenster
erstreckt. Der Pyramidenstumpf kann in einer Näherung durch eine Pyramide
ersetzt werden, da das Betrachterfenster viel kleiner als der SLM
ist.
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Der
Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, dass für jeden Objektpunkt die Beiträge zur Propagation
der Lichtwellen in das Betrachterfenster aus Look-Up-Tables bestimmbar
sind.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens ist durch die Position jedes Betrachtes und dessen
Blickrichtung eine Ansicht der Szene festgelegt. Einem Betrachter
ist jeweils mindestens ein in einer Betrachterebene nahe der Augen liegendes
virtuelles Betrachterfenster zugeordnet. In einen vorbereiteten
Verfahrensschritt erfolgt eine dreidimensionale Diskretisierung
der Szene in sichtbare Objektpunkte. Gegebenenfalls werden diese Daten
bereits von einer Schnittstelle übernommen
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Die
nachfolgenden erfindungsgemäßen Verfahrensschritte
umfassen
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– Schritt
(1):
Propagieren der Lichtwellen eines Objektpunktes in das
Betrachterfenster durch Transformation
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– Schritt
(2):
Wiederholen der Transformation, bis mit allen Objektpunkten
die gesamte Szene transformiert ist, wobei die Ergebnisse der einzelnen
Transformationen zur Beschreibung eines gemeinsamen Wellenfeldes
der gesamten Szene für
das Betrachterfenster in einem zur Betrachterebene referenzierten
Datensatz addiert werden,
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– Schritt
(3):
Rücktransformieren,
wobei die addierten Daten von der Betrachterebene in eine endlich
entfernte, parallele Hologrammebene am Ort eines Spatial Light Modulators
zu komplexen Hologrammdaten für
das Videohologramm transformiert wird.
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Erfindungsgemäß sind dabei
für jeden
Objektpunkt die Beiträge
zur Propagation der Lichtwellen in das Betrachterfenster aus Look-Up-Tables
bestimmbar.
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Das
Prinzip der Look-Up-Tables kann mit Vorteil erweitert werden. Beispielsweise
werden bei der Transformation die Datenwerte der Objektpunkte mit
Helligkeits- und/oder
Farbwerten aus Look-Up-Tables moduliert.
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In
einem weiteren Aspekt der Erfindung werden zusätzliche Korrekturfunktionen
angewendet, um beispielsweise lage- oder formbedingte Toleranzen
der SLM zu kompensieren oder eine Verbesserung der Rekonstruktion
zu erreichen. Beispielsweise werden zu den Datenwerten der Objektpunkte und/oder
zum referenzierten Datensatz der Betrachterebene und/oder zum rücktransformierten
Datensatz Korrekturwerte addiert.
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Einer
Farbdarstellung liegt der Gedanke zugrunde, dass die Grundfarben
aus jeweiligen Look-Up-Tables bestimmbar sind.
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Abhängig von
der Art des holographischen Displays werden erfolgt nach Rücktransformation
ein Normieren und Umwandeln der komplexen Hologrammdaten in Pixelwerte
für den
SLM. Beispielsweise werden die komplexen Hologrammwerte in Burckhardt-Komponenten
oder Zweiphasenkomponenten umgewandelt.
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Die
dem erfindungsgemäßen Verfahren
zugrunde liegenden Look-Up-Tables werden vorzugsweise gemäß
PCT/EP 2005/013836 oder
PCT/EP 2005/013879 generiert
und in entsprechende Datenträger
und Speichermodule abgelegt.
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Das
Verfahren erlaubt die Generierung computer-generierter Videohologramme
in Echtzeit, beispielsweise für
ein holographisches Display gemäß
WO 2004/044659 oder
WO 2006/027228 .
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Der
Vorteil dieses erfindungsgemäßen Verfahrens
liegt darin, dass die aufwändige
Generierung der komplexen Hologrammwerte gemäß
PCT/EP 2005/013836 oder
PCT/EP 2005/013879 entfällt, wo zahlreiche
Transformationen des diskretisierten Objekts in das Betrachterfenster
und eine abschließende
Rücktransformation
in den SLM entsprechend aufwändig
erfolgen.
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Zusammenfassend
werden bei einer handelsüblichen
Auflösung
des SLM, welche bereits eine qualitativ hochwertige Darstellung
des Hologramms ermöglicht,
die bisher sehr hohen und kostenintensiven Anforderungen an die
Recheneinheit zur Generierung der holographischen Daten nachhaltig
verringert. Der Berechnungsaufwand kann anhand der Look-Up-Tables
um mehrere Zehnerpotenzen reduziert werden. Das erfindungsgemäße Verfahren
erlaubt somit die Ausführung
auf gängigen
PC-Systemen. Damit wird gewährleistet,
dass für
holographische Anwendungen die Generierung der Hologramme interaktiv
und in Echtzeit erfolgt. Schließlich
wird durch die zuverlässige
Generierung der Hologramme in Echtzeit gewährleistet, dass die daraus
resultierende unerwünschte
Reaktionszeit beim Nachverfolgen der Betrachterpupillen bzw. Fenster
vermindert werden kann. Da die Generierung der Hologramme für einen
Betrachter auch mit einfachen Recheneinheiten definitiv in Echtzeit
erfolgt, gewährleistet
das erfindungsgemäße Verfahren,
dass auch für
mehrere beziehungsweise viele Betrachter zeit- oder raumsequentiell
separierte Hologramme zur Ansicht dargeboten werden können.
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Da
die Generierung der Hologramme wenig Rechenaufwand erfordert, ist
beispielsweise denkbar, die Berechnung nicht von der zentralen Recheneinheit
(CPU) eines Rechners auszuführen.
In einer alternativen Lösung
wird die Generierung der Hologramme auf den Komponenten der Graphikkarte
erstellt, wobei vorzugsweise ein Graphics Central Processing Unit
GPU und/oder speziell konfigurierte Recheneinheiten verwendet werden.
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Die
Erfindung trägt
nachhaltig zur allgemeinen Anwendung und Akzeptanz holographischer
Displays bei und ist von hohem wirtschaftlichem Wert.
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Bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung
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1 veranschaulicht
den Grundgedanken der Erfindung anhand eines einzelnen Betrachters. Durch
die Position des Betrachters (V) und dessen Blickrichtung ist eine
Ansicht einer Szene (S) festgelegt. Dem Betrachter ist mindestens
ein in einer Referenzebene (OP) nahe der Augen liegendes virtuelles
Betrachterfenster (OW) zugeordnet. Aus hinreichend kohärentem Licht
wird von einem mit Hologrammwerten gesteuerten Spatial Light Modulator (SLM)
ein moduliertes Wellenfeld erzeugt. Dem Verfahren und den davon
abgeleiteten Displays liegt dabei der Gedanke zugrunde, vorrangig
nicht das Objekt der Szene zu rekonstruieren, sondern jene Wellenfront,
die das Objekt aussenden würde,
in ein oder mehrere virtuelle Betrachterfenster (OW) zu rekonstruieren.
Das Objekt ist in der Figur durch einen Objektpunkt (P) vereinzelt
dargestellt. Durch die virtuellen Betrachterfenster (OW) kann der
Betrachter (O) die Szene (S) sehen. Die virtuellen Betrachterfenster (OW) überdecken
die Pupillen des Betrachters (O) und werden mit bekannten Positionserkennungs- und
Nachführeinrichtungen
der aktuellen Betrachterposition nachgeführt.
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Dabei
bewirkt das Ansteuern des Spatial-Light-Modulators (SLM) mit den
Hologrammwerten der Videohologramme, dass das vom Displayschirm
ausgehende, in Pixeln modulierte Wellenfeld durch Interferenzen
in den Raum die gewünschte dreidimensionale
Szene rekonstruiert.
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Ausgangspunkt
des Verfahrens sind dreidimensionale Bilddaten mit Tiefeninformation.
Diese Information liegt beispielsweise als dreidimensionale Beschreibung
in Form von Vertices, Normalenvektoren und Matrizen vor. Die Bilddaten
enthalten in der Regel zusätzliche
Beschreibungen zu Material- und Oberflächeneigenschaften und dergleichen.
In der Regel ist die Farbe der Bildobjekte als auch die Struktur
der Oberflächen
festgelegt. Im Weitern sind Materialeigenschaften und Lichtquellen
modelliert oder durch Hilfsalgorithmen erstellt.
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In
einem vorbereitenden Verfahrensschritt wird gemäß der Blickrichtung des Betrachters
die Rotation, Skalierung, Translation durchgeführt und die Sichtbarkeit der
Szene berechnet. Durch die Position eines Betrachters und dessen
Blickrichtung ist eine Ansicht einer Szene festgelegt. Gemäß der Position des
Betrachters und der Tiefeninformation des Bildinhalts wird die Szene
in sichtbare Objektpunkte strukturiert. In einer einfachen Lösung wird
das Objekt der Szene innerhalb des Frustums mit einer dreiachsigen Diskretisierung
strukturiert und ausgehend vom Betrachterfenster die sichtbaren
Objektpunkte der Szene ermittelt.
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Die
Szenedaten werden dabei durch zwei parallele Schnittebenen in Schichten
geteilt. Die Ebenen sind senkrecht zur Blickrichtung des Betrachters und
der Abstand zwischen den Schnittebenen ist dabei so hinreichend
klein gewählt,
dass einerseits die Berechnungsgenauigkeit aber auch die Perfomanz des
Verfahrens gewährleist
ist. Idealerweise sollte der Abstand sehr klein sein, so dass nur
Tiefeninformationen, welche sich in einem konstanten Abstand zum
Betrachter befinden, in den Berechnungen berücksichtigt werden müssen. Ist
der Abstand zwischen den Ebenen größer, so werden die Tiefeninformationen
geeignet gewählt,
beispielsweise als Abstandsmittelwert der beiden Ebenen festgelegt
und einer Schicht zugeordnet.
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Im
nachfolgenden Verfahrensschritt erfolgt das Transformieren der Szeneschnittdaten.
In der allgemeinsten Form wird bei einer Transformation die Ausbreitung
der Lichtwellen in das virtuelle Betrachterfenster beschrieben.
Die einfachsten Transformationen liegen dabei als Fourier- oder
Fresnel-Transformationen
vor. Die Fourier-Transformation wird vorzugsweise im Fernbereich
verwendet, wo aufgrund des größeren Abstands
zum Betrachter die Lichtwellen als ebene Wellenfront interpretiert
werden können.
Die Fourier-Transformation weist im Vergleich zu anderen Transformationen
den Vorteil auf, dass sich die Transformation durch optische Elemente – und umgekehrt – modellieren
lässt.
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Im
Nahbereich einer Kugelwelle wird vorzugsweise eine Fresnel-Transformation
verwendet. Den Transformationen liegt durch die Schnittebenen implizierte
konstante z-Koordinate zugrunde. Beispielsweise wird die z-Koordinate
einer der beiden Ebenen oder der daraus gebildete Mittelwert zugrunde
gelegt.
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Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren sind
für jeden
Objektpunkt die Beiträge
zur Propagation der Lichtwellen in das Betrachterfenster aus Look-Up-Tables
bestimmbar.
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Die
so aus Look-Up-Tables ermittelten Daten eines Objektpunkts werden
zur Beschreibung eines gemeinsamen Wellenfeldes der gesamten Szene
für das
Betrachterfenster in einem zur Betrachterebene referenzierten Datensatz
addiert. Nach der Transformation der gesamten Szene repräsentiert
dieser Referenzdatensatz die Summe der Transformationen der einzelnen
Szeneschnittdaten.
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In
einem nächsten
Verfahrensschritt erfolgt das Rücktransformieren,
wobei die Referenzdaten in eine endlich entfernte, parallele Hologrammebene am
Ort eines Spatial Light Modulators zu Hologrammdaten für das Videohologramm
transformiert und die komplexen Hologrammwerte generiert werden.
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Angepasst
an das holographische Display folgt einer Normierung die Umwandlung
der komplexen Hologrammwerte in Pixelwerte für die SLM. Im Falle der Burckhardt-Kodierung wird der
komplexe Hologrammwert durch drei Werte repräsentiert, die jeweils in den
Wertebereich 0 bis 1 normiert sind, wobei der durch 1 repräsentierte
Wert den maximal erzielbaren Komponentenwert begrenzt. Diese Werte werden
anschließend
in diskrete Werte umgewandelt und bilden durch diskretisierte Graustufen
die Steuerintensitäten
für die
Pixel des Spatial Light Modulators. Die Anzahl der Diskretisierungsstufen
hängt sowohl
von den Eigenschaften der Graphikkarte als auch dem verwendeten
Display ab. Meist haben sie eine Auflösung von 8 Bit mit 256 Stufen.
Weitere Auflösungen
mit 10 Bit und darüber
hinaus sind möglich.
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Eine
weitere bevorzugte Kodierung ist die Zweiphasen-Kodierung.
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Für die Generierung
farbiger Bildinhalte wird das Verfahren analog für jede einzelne Farbkomponente
angewendet. Die dem erfindungsgemäßen Verfahren zugrunde liegenden
Look-Up-Tables werden vorzugsweise gemäß
PCT/EP 2005/013836 oder
PCT/EP 2005/013879 generiert
und in entsprechende Datenträger
und Speichermodule abgelegt.
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Um
beispielsweise lage- oder formbedingte Toleranzen der SLM zu kompensieren
oder eine Verbesserung der Rekonstruktion zu erreichen werden zusätzliche
Korrekturfunktionen angewendet. Beispielsweise werden zu den Datenwerten
der Objektpunkte und/oder zum referenzierten Datensatz der Betrachterebene
und/oder zum rücktransformierten Datensatz
Korrekturwerte addiert.
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Das
Verfahren erlaubt die Generierung computer-generierter Videohologramme
in Echtzeit, beispielsweise für
ein holographisches Display gemäß
WO 2004/044659 oder
WO 2006/027228 .