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Bei
Aufzugsanlagen bekannter Bauart übernimmt
ein Stahlseil, ein bandähnliches
oder andersartiges Verbindungsmittel üblicherweise folgende Funktionen:
Es
trägt die
Kabine einerseits und ein gegenläufiges Gewicht
andererseits und überträgt die von
einem Antriebselement eingebrachten Antriebskräfte zur Bewegung des Aufzugssystems.
Diese Antriebskräfte
können
sowohl von einer elektrisch bzw hydraulisch angetriebenen Treibscheibe
oder einem ihr entsprechenden Bauteil eingeleitet werden, ebenso kann
diese Krafteinleitung über
einen Hydraulikzylinder, einem elektrischen Linearantrieb oder anderweitig
geeignete Antriebe erfolgen. Zusätzlich überträgt dieses
Trag- bzw Verbindungsmittel die notwendigen Fixierkräfte auf
die Kabine im Stillstand und ermöglicht
die Bewegung des Systems durch seine Eigenbewegung und seine ggf
notwendige Umlenkung über
Rollen oder Treibscheiben. Das Verbindungsmittel erfüllt somit
alle Anforderungen bei dieser Anwendung, vor allem jene die sicherheitsrelevant
sind. Bei bekannten Lösungen
wird ein Teil der Sicherheitsansprüche einer Aufzugsanlage dadurch
befriedigt, daß sich
am Antriebssystem eine Bremse befindet die im Verbund auf eine Treibschiebe
wirkt, welche sowohl die negativen als auch die positiven Beschleunigungskräfte in das
System einleitet.
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In
der
DE 102 59 146
A1 ist ein Hydraulikantrieb offenbart der mit einer Treibscheibe
und im Verbund mit einer Bremse arbeitet. Eine gleichartige Lösung stellen
die sehr zahlreichen elektrischen Antriebe dar die direkt, über ein
Getriebe, einen Riemenantrieb oder einen andersartigen Antrieb auf
die Treibscheibe wirken und in deren Verbund eine Bremse installiert
ist. Diese ist am Antrieb, zwischen Antrieb und Treibscheibe oder
in ähnlicher
Form angebracht. Bei derartigen Lösungen bilden jedoch Antrieb, Bremse
und Treibscheibe eine drehfest verbundene Einheit.
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Die
in der
DE 202 07 996
U1 gezeigte Treibscheibenbremse welche eine unkontrollierte
Aufwärtsfahrt
einer Kabine verhindert, ist von Ihrem Lösungsansatz nicht geeignet
die Erfordernisse zu erfüllen,
welche sicherheitsrelevant an eine Primärbremse gestellt werden. Die
in der
WO 2005/082766 A2 in
Anspruch 7 und 8 beschriebene gebremste Umlenkrolle ist auf den
Einsatz im dort beschriebenen hydraulischen Antriebssystem ausgelegt
und erfüllt
ebenfalls nicht die geforderten Merkmale einer Primärbremse.
Der in dieser Offenlegung erforderliche Schräglaufwinkel der gebremsten
Umlenkrolle bzw Treibscheibe bedingt einen sehr großen Scheibendurchmesser
vom 400 mm oder mehr und damit in der Ausführung eine separate bremstrommelähnliche
Ausgestaltung in der Treibscheibe. Wie bei allen indirekten hydraulischen
Systemen sind Umlenkrollen nötig.
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Im
Idealfall wäre
eine Anlage zu schaffen die möglichst
ohne Schräglaufwinkel
und Umlenkrollen auskommt, da der Verbindungsmittelbedarf und die Blindleistung
einer solchen Anlage am geringsten ist, gleichzeitig ist sie wartungsarm
und einfach zu montieren. Die Anforderungen an eine Aufzugsanlage sind
jedoch nicht nur technischer, sondern auch in der Art, daß die gebäudespezifischen
Ansprüche
erfüllt
werden müssen
und eine Aufzugsanlage geschaffen werden soll die einen möglichst
geringen Platzbedarf hat und vorzugsweise nur noch temporäre Schutzräume benötigt. Sowohl
der Schachtkopf wie auch die Schachtgrube sollen nur noch Minimalmaße aufweisen.
Diese Anforderung ist für
die Bauteile einer Aufzugsanlage von entscheidender Bedeutung. Die
angestrebten Schachtkopfhöhen
erfordern leistungsfähige
Bauteile mit kleinstmöglichen Maßen. Ebenso
wurde durch die Entwicklung neuer leistungsfähiger Tragmittel, wie zB sehr
dünne Stahlseile
oder bandähnlicher
Tragmittel, der Einsatz von Antriebsscheiben mit sehr kleinen Durchmessern
ermöglicht.
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Die
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Lösung zu schaffen oder eine
Weiterbildung vorhandener Lösungen
vorzunehmen, bei der die oben genannten Nachteile vermieden oder
zumindest vermindert werden. Zusätzlich
soll sie die oben beschriebenen Bedingungen, vor allem hinsichtlich
der geringen Abmessungen und Gegebenheiten bestmöglich erfüllen. Diese Aufgabe ist durch
die Erfindung einer Treibscheibe mit Primärbremse mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß handelt
es sich um eine vorzugsweise antriebslose Treibscheibe mit Primärbremse
und ihrer vorteilhaften Ausgestaltungen insbesondere der erforderlichen
Maßnahmen
zur Notbefreiung von Personen und deren erforderlichen peripheren
Steuerungsgeräte
und Nebenaggregate. Alle diese Einrichtungen haben auch zum Ziel,
daß am
Antrieb selbst keine Bremse angebracht werden muß.
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Eine
Treibscheibe über
die ein Tragmittel geführt
wird ist drehfest mit einer Bremseinrichtung verbunden. Diese Bremseinrichtung
kann auf eine gemeinsame Welle wirken, oder vorteilhafterweise in die
Treibscheibe integriert werden. Bei dieser Primärbremse handelt es sich vorzugsweise
um eine Innenbackenbremse, welche eine Fahrzeugbremse sein kann.
Diese Innenbackenbremse ist als Simplexbremse ausgelegt um für beide
Drehrichtungen die gleiche Servoverstärkung zu erhalten. Die Innenbackenbremse
wird mechanisch über
eine Nocke bzw eine S-Nocke
oder direkt betätigt.
Um die Bremswirkung bei Funktionsausfall aller äußeren Systeme zu erhalten,
wird der Bremsmechanismus mit einem Vorspannmechanismus versehen,
der die Bremse schließt
wenn keine äußere Kraft
auf ihn einwirkt. Diese komplette Bremseinheit ist doppelt vorhanden um
die nötigen
Sicherheitsanforderungen zu erfüllen. Um
die Wartung einfach zu gestalten werden die Befestigungsvorrichtungen,
an denen die Einheit befestigt ist, so geteilt, dass ein einfacher
Zugang mit wenigen Hilfsmitteln möglich ist. Außerdem sind
an diesen Befestigungsvorrichtungen vorteilhafterweise alle für das Bremssystem
erforderlichen
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Betätigungs-
und Abstützvorrichtungen
angebracht. In einer Ausführungsvariante
wird der Vorspannmechanismus als hydraulisch betätigter Federspeicher ausgeführt um eine
möglichst
kompakte Variante zu erhalten. Außerdem begünstigt diese Ausführung die
Plazierung einer hydraulischen Notbefreiungseinheit, die ohne zusätzliche
Hilfsmittel von Hand betätigt
werden kann und an jedem beliebigen Ort der Aufzugsanlage installiert
werden kann.
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Eine
einfache und kostengünstige
elektrohydraulische Betätigung
der Bremse im Normalbetrieb, ist als Nebenaggregat in den Figuren
beschrieben. Ebenso wird in den Figuren die hydraulische Verknüpfung der
Notbefreiungseinheit und den dazu unbedingt erforderlichen unterschiedlichen
Vordruckzonen gezeigt. Grundsätzlich
ist es notwendig die Bremse mit einem Vordruck zu beaufschlagen
um ein Rücksaugen
des Hydrauliköls
in den Vorratsbehälter durch
die Schwerkraft der Ölsäule zu verhindern.
Um eine klar definierte Stellung des Wechselventils in der Hydraulikanlage
zu erhalten ist es erforderlich die Vordruckzone im Normalbetrieb-Ölkreislauf
höher zu wählen als
die Vordruckzone im Ölkreislauf
des Notbefreiungsmodus.
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Ein
weiteres wesentliches Merkmal der erfindungsgemäß beschriebenen Treibscheibe
mit Primärbremse
ist deren kompakte Ausführung
und die Realisierung von kleineren Durchmessern als 400 mm, sofern
dies die Tragmitteldurchmesser zulassen. Bei der Verwendung von
Stahlseilen mit einem Durchmesser von 6,5mm kann der Durchmesser
der Treibscheibe mit integrierter Primärbremse auf einen Maximaldurchmesser
von 270 oder geringer reduziert werden. Dies bietet die Möglichkeit
die Einheit im Schachtkopf einer Aufzugsanlage zwischen den Führungsschienen
zu installieren und die Kabine und das Gegengewicht direkt am Tragmittel
aufzuhängen.
In dieser sehr einfachen und kostengünstigen Variante ist es außerdem möglich temporäre Schutzräume vorzusehen,
da die Bewegungsfreiheit der Kabine und des Gegengewichts nicht
eingeschränkt werden.
Durch die einseitige Aufhängung
(Rucksacksystem) ist es möglich
die Aufzugsanlage an drei Seiten mit Türen zu versehen. Die erfindungsgemäße Lösung in
Ihrer vorteilhaftesten Weiterbildung bietet somit die Möglichkeit,
alle konstruktiven und baulich erforderlichen oder gewünschten
Gegebenheiten zu erfüllen,
dies geschieht in Verbindung mit erheblichen Kostenreduktionen und
Einbauvorteilen.
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Die
Erfindung wird im Folgenden weiter anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele
und deren Zeichnungen beschrieben. In diesen zeigt:
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1 eine
schematische Darstellung einer Treibscheibe mit Primärbremse
(1), der Treibscheibennabe (2), die Bremsbacken
und deren Bremsbeläge
(3), die Spreiznocke (4), das Abstützlager
(5), den Bremshebel (6), das Vorspannelement (7)
und seinen Druckanschluß (8);
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2 eine
schematische Darstellung einer Primärbremse im Seitenschnitt der 1 mit
der Treibscheibe (1), der Treibscheibennabe (2),
den Spreiznocken (4), den Abstützlagern (5), den
Bremshebeln (6), der Welle (9), den Tragmitteln
(10), der Bremswelle (11) und die Befestigungsvorrichtungen (12);
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3 eine
schematische Darstellung der lösbaren
Befestigungsvorrichtungen (12) (geschnitten), auf einem
Träger
(13), den Verbinder (19) und den Schrauben (18);
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4 eine
schematische Darstellung der lösbaren
Befestigungsvorrichtung (12), auf einem Träger (13)
und den Schrauben (18), Seitenansicht zu 3;
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5 eine
schematische Darstellung der lösbaren
Befestigungsvorrichtung (12), an einem Träger (13),
den Verbinder (19) und den Schrauben (18);
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6 eine
schematische Darstellung der lösbaren
Befestigungsvorrichtung (12), mit den Schrauben (18),
an einem Träger
(13) unten eingehängt;
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7 eine
schematische Darstellung der lösbaren
Befestigungsvorrichtung (12), mit den Schrauben (18),
an einem Träger
(13) oben eingehängt;
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8 eine
schematische Darstellung einer Treibscheibe mit Primärbremse
(1), den Bremsbacken und deren Bremsbeläge (3), die Spreiznocken (4),
den Bremshebeln (6), die Vorspannelemente (7) mit
deren Druckanschlüsse
(8);
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9 eine
schematische Darstellung einer Treibscheibe mit Primärbremse
(1), eine mit der Treibscheibe drehfest verbundene Welle
(9), die Bremsbacken und deren Bremsbeläge (3), die Spreiznocken
(4), den Bremshebel (6), die Bremswelle (11),
das Abstützlager
(5), die mit der Welle (9) drehfest verbundene
externe Bremstrommel (17), Scheibenbremsklötze (14),
Bremszangen (15), mit der Welle (9) drehfest verbundene
externe Bremsscheibe (16) und das Sicherheitselement (33);
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10 eine
schematische Darstellung der vorzugsweisen Plazierung der Primärbremse
mit Treibscheibe (1), in einer Aufzugsanlage, den Führungsschienen
(51), dem Verbindungsmittel (52), der Kabine (53)
und dem Gegengewicht (54);
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11 eine
schematische Darstellung einer Treibscheibe mit Primärbremse
(1), der Treibscheibennabe (2), den Außenbremsbacken
und deren Bremsbeläge
(20), deren Abstützlagern
(21), den Spannelementen (23), und dem Spreizmagneten (22);
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12 eine
schematische Darstellung eines Magnetsegment-Druckerzeugers, mit
den Magnetsegmenten (25), dem Bewegungssegment (26),
einem Drehlager (27), einem Bewegungsmechanismus (31),
einer Betätigungsnocke
(28), einem Geberbremszylinder (29) mit Druckanschluß (8)
und Flüssigkeitsbehälter (30);
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In 13 eine
schematische Darstellung der Position Treibscheibe mit Primärbremse
(1), zur Kabine (53), des Gegengewichts (54)
und der Tragmittelstränge
(10), außerdem
die möglichen
Positionen der Kabinentüren
(55);
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14 eine
schematische Darstellung einer Treibscheibe mit Primärbremse
(1), deren Welle (9), einer sie umfassende Bremszange
(15) mit deren Bremsklötzen
(14);
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15 eine
schematische Darstellung eines elektrisch angetriebenen Spindelmechanismus,
mit einem elektrischen Spindelantrieb (31), dessen Antriebsspindel
(32), einem Geberbremszylinder (29) mit Druckanschluß (8)
und Flüssigkeitsbehälter (30);
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16 eine
schematische Darstellung eines Hydraulikschaltplans
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Die
Figuren zeigen nur einige von vielzähligen Anwendungsmöglichkeiten,
in keinem Fall jedoch sind sie einschränkend zu bewerten.
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Die
gezeigten Ausführungsbeispiele
werden im Folgenden mehr im Einzelnen erläutert:
In 1 wird
der schematische Aufbau einer Treibscheibe mit innen liegender Bremse
gezeigt, welche um die Nabe (2) drehbar ist. Der Mantel
der Treibscheibe (1) umfasst die Bremsbacken (3)
der Bremse, durch Verdrehen der Bremsnocke (4) werden die Bremsbacken
(3) an der Innenmantelfläche der Treibscheibe zum Anliegen
gebracht und lösen
somit den Bremsvorgang aus. Dabei stützen sich die Bremsbacken (3)
am Abstützlager
(5) ab. Das Verdrehen der Nocke (4) geschieht über den
Hebel (6) durch die Einwirkung des Vorspannelements (7). Wird
das Vorspannelement (7) mit Druck beaufschlagt löst sich
die Bremse und die Treibscheibe kann sich frei drehen. Die Verknüpfung der
Bremse mit einem Vorspannelement (7) bietet die Sicherheit, daß beim Bruch
der Druckleitung oder dem Versagen anderer äußerer Steuerelemente die Bremse schließt und die
Anlage stoppt. Der in 1 dargestellte Aufbau zeigt
nur eine von zwei Bremsen, diese Bremsen können sowohl auf einer Seite
wie auch vorteilhafterweise nabensymetrisch angebracht sein. Auch
andere räumliche
Anbringungen sind möglich. Eine
wichtige erfindungsgemäße Ausführung in
dieser Figur ist das direkte Einwirken der Bremse auf die Tragmittelgegenseite
der Treibscheibe, ohne weitere radiale Zwischenräume. Diese vorteilhafte Bauform ermöglicht eine
sehr kompakte Ausführung
der Erfindung und ein größtmögliches
Einsparpotential des verwendeten Treibscheibenmaterials, zusätzlich wird die
Rotationsträgheit
bzw Drehmaße
gering gehalten und damit der Wirkungsgrad der Anlage erhöht.
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In 2 wird
ebenso wie in 1 der schematische Aufbau einer
Treibscheibe mit Primärbremse
(50) mit innen liegender Bremse in der Seitenansicht gezeigt.
Die Treibscheibe (1) ist in der Nabe (2) auf der
Welle (9) drehbar gelagert. Zur Vereinfachung wird in allen
Figuren auf das Darstellen von Lagern an allen erforderlichen Punkten
verzichtet. Die Bremsbacken (3) sind in dieser Figur nur
teilweise dargestellt um die Übersichtlichkeit
zu gewährleisten. Gezeigt
werden die Bremsnocken (4) und deren Bremswelle (11)
und Bremshebel (6) sowie das Abstützlager (5). Der in 1 beschriebene
nabensymetrische Aufbau der Bremsen ist hier gezeigt. Weiterhin
wird das Einwirken der Bremsbacken (3) auf die Tragmittelgegenseite
(1b) gezeigt die ohne Zwischenräume zur Tragmittelseite (1a)
ausgeführt
ist. In dieser Figur werden beispielhaft und stellvertretend für die anderen
Figuren die Tragmittel (10) mit in deren Führungen
der Treibscheibe mit Primärbremse (1)
gezeigt. Auf die Darstellung anderer Treibmittel und deren Treibscheibenführungen
wird verzichtet, da sie ebenfalls wie die gezeigten, Stand der Technik sind.
Die Befestigungsvorrichtungen (12) ermöglichen die Befestigung der
gesamten Einheit an entsprechend geeigneten Vorrichtungen oder Trägern. Diese
Befestigungsformen sind beispielhaft in den 3–7 beschrieben.
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Die 3 zeigt
einen Träger
(13) mit den Befestigungsvorrichtungen (12) für die Treibschiebe
mit Primärbremse
(50), welche lösbar
mit den Schrauben (18) über
einen Verbinder (19) am Träger (13) angebracht
sind. Nach exakter Positionierung wird der Verbinder (19)
am Träger
(13) fixiert. Die Art der hier gezeigten Einstellmöglichkeit
der Befestigungsvorrichtung (12), ist eine vorteilhafte
Weiterbildung der Erfindung und bietet vor allem Montagevorteile und
somit Zeitersparnis.
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4 zeigt
die in 3 dargestellte Weiterbildung in Seitenansicht.
Die um den Träger
(13) geschlossene Befestigungsvorrichtung (12)
ermöglicht eine
gute Verschiebbarkeit der Treibscheibe mit Primärbremse (50) während des
Montagevorgangs, anschließend
kann sie sehr einfach in ihrer Endposition fixiert werden. Die geschlossene
Form bietet ein Höchstmaß an Sicherheit.
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5 zeigt
ebenfalls eine Anordnung der Befestigungsvorrichtung (12)
am Träger
(13) über
einen Verbinder (19). Diese Einbauanordnung würde Verwendung
finden, wenn der Träger
(13) oder die Treibscheibe mit Primärbremse (50) um 90° versetzt eingebaut
wird.
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6 zeigt
eine Anordnung mit eingehängten
Befestigungsvorrichtungen (12) am unteren Steg des Trägers (13).
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7 zeigt
eine Anordnung mit eingehängten
Befestigungsvorrichtungen (12) am oberen Steg des Trägers (13).
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In
der 8 wird eine schematische Ausführung der Primärbremse
in Duo-Duplex-Ausführung gezeigt.
Dabei ist oben und unten eine Nocke (4) über einen
Bremshebel (6) mit einem Vorspannelement (7) gekoppelt.
Diese einseitig ausgeführte
Primärbremsvariante
erfüllt
alle sicherheitsrelevanten Aspekte bei deutlicher Kostenreduktion.
Besonders bei schrägem
Einbau der Treibscheibe, wie sie bei Aufzugsanlagen häufig vorkommt,
bietet diese Weiterbildung große
Vorteile in der Wartung, da die Bremse auf der besser zugänglichen
Seite angebracht werden kann. Die Vorteile der nabensymetrischen
Ausführung
hinsichtlich der Lastverteilung, Konstruktion und Montage gehen
jedoch verloren.
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In 9 wird
eine Treibscheibe mit Primärbremse
(50) mit links angebrachter, äußerer Bremstrommel (17)
und deren zugehörigen
Bauteilen, wie Bremsbacken (3), Nocke (4), Abstützlager
(5), Bremswelle (11) und Bremshebel (6)
gezeigt. Auf der rechten Seite wird eine außenliegende Bremsscheibe (16)
mit deren zugehörigen
Bauteilen, wie Bremszange (15), Bremsklötze (14) gezeigt.
Die Welle (9) ist jeweils mit der Treibscheibe (1),
der Bremstrommel (17) und/oder der Bremsscheibe (16)
drehfest verbunden. Es können
beide Bremssysteme zur Anwendung kommen, wobei die Scheibenbremse
die dynamische Bremsfunktion und die Trommelbremse die Fixierfunktion übernehmen
kann. Normalerweise kommt jedoch nur ein System zum Einsatz, wobei
die Trommelbremse doppelt oder Duo-Duplex ausgeführt werden muß, um ein
Primärbremssystem
zu erhalten. Ein weiteres Konstruktionsmerkmal ist das hier gezeigte
Sicherheitselement (33), welches beim Bruch von Lagern,
der Welle und/oder der gesamten Treibscheibe den Absturz der Kabine
durch ein Freiwerden des Tragmittels verhindert.
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Die 10 zeigt
eine schematische Darstellung einer Aufzugsanlage mit der Position
in welcher die Treibscheibe mit Primärbremse (50) vorteilhafterweise
eingesetzt wird. Dies erfolgt vorzugsweise über einen Querträger der
auf den Führungsschienen
(51) ruht. Das Tragmittel (52) verbindet die Kabine
(53) mit dem Gegengewicht (54) und wird über die Treibscheibe
mit Primärbremse
(50) umgelenkt.
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In 11 wird
eine Treibscheibe mit Primärbremse
(50) gezeigt, bei der sich Außenbremsbacken (20)
um eine drehfest mit der Treibscheibe (1) verbundene Fläche oder
an die Treibscheibe (1) selbst anlegen. Zum Lösen der
Bremsbacken (20) werden diese durch ein Spreizelement auseinandergedrückt und
geben die Bremse frei. Bei dem Spreizelement handelt es sich vorzugsweise
um einen Spreizkeilmagneten (22). Die Bremsbacken (20)
werden durch jeweils ein Spannelement (23) an die Bremsfläche gepresst.
Diese Ausführung
ist bei Standardantrieben Stand der Technik. Sie besitzt lediglich
den Vorteil des einfachen Aufbaus und der im Aufzugsbau beliebten
rein elektrischen Betätigung. Durch
die erforderlichen Kräfte
ist ein starker Magnet erforderlich mit den daraus resultierenden
Nachteilen einer anspruchsvollen Stromversorgung, vor allem bei
einer Notbefreiung mit Stromausfall und schlechter Zugänglichkeit
des Magneten. Die Anbringung einer mechanischen Notbefreiungsvorrichtung
ist kompliziert und in der räumlichen
Anordnung nicht unproblematisch. Außerdem besitzt eine Außenbackenbremse
keine Servowirkung und ist damit in der Bremsleistung einer Innenbackenbremse
deutlich unterlegen, die Dosierbarkeit ist sehr schlecht und es kann
zu Lärmbelästigungen
kommen. Diese archaisch anmutende Konstruktion, ist deshalb eine
nicht vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung.
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In 12 wird
ein einfacher elektrischer Antrieb gezeigt, der den Druck für das Bremssystem kostengünstig zur
Verfügung
stellt. Ein Geberbremszylinder (29) erzeugt durch das Verdrehen
der Betätigungsnocke
(28) einen Druck, der zum Öffnen der Bremse genutzt wird.
Das Verdrehen wird durch ein Drehsegment (26) ausgelöst, welches
durch ein oder mehrere Magnetsegmente (25) eingeleitet
wird. Statt der Betätigungsnocke
(28) kann auch ein Hebelmechanismus angeordnet werden.
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In 13 wird
eine vorteilhafte Anordnung einer Treibscheibe mit Primärbremse
(50) mit ihren Befestigungsvorrichtungen (12)
an einem Träger
(13) gezeigt, welcher auf den Führungsschienen (51)
aufliegt. Diese Anordnung ermöglicht
eine parallele Tragmittelführung,
ohne Schräglaufwinkel
mit einer direkten parallelen Anbindung an der Kabine (53)
und am Gegengewicht (54) vorzugsweise ohne zusätzliche
Umlenkrollen. Das in den Führungsschienen
(56) bewegliche Gegengewicht (54), wird zur in
den Führungsschienen
(51) beweglichen Kabine (53) im Wegverhältnis 1:1
bewegt, Übersetzungen
entfallen. Durch die erfindungsgemäße sehr kompakte Bauweise der
Treibscheibe mit Primärbremse
(50) ist es möglich
die Kabine (53) an der Treibscheibe mit Primärbremse
(50) vorbei, oder sehr dicht an sie heran zu führen und
somit die Bedingungen für
einen niedrigen temporären
Schutzraum zu schaffen. Außerdem
ist bei dieser Seilführung
eine dreiseitige Anordnung der Kabinentüren (55) und damit
ein entsprechender Zugang zur Kabine möglich.
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In 14 wird
eine Treibscheibe mit Primärbremse
(50) gezeigt welche von einer Bremszange (15)
umfasst wird und an den Außenflächen der Treibscheibe
(1) mit den Bremsklötzen
(14) angreift. Die Nutzung der Treibscheibe als Bremsfläche, hat wesentliche
Kostenvorteile, jedoch erfordern Bremszangen mit einem derart großen Zangenmaul
einen großen
Bauaufwand um den Festigkeitsproblemen vorzubeugen, oder die Bremszange
wird geteilt und deren Hälften
an den Befestigungsvorrichtungen angebracht. Im Verbund mit einer
Innenbackenbremse wie sie zB in 1 beschrieben
wird, kann eine sehr effiziente Kombination geschaffen werden die
in leistungsfähigen
Aufzügen
zum Einsatz kommen kann. Ein Vorteil aller scheibenbremsartigen
Ausführungen ist
ihre einfache Wartung, es fehlt ihnen allerdings die Servowirkung.
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In 15 wird
im Gegensatz zu 12 ein elektrisch betriebener
Spindelmechanismus gezeigt. Ein einfacher Elektroantrieb (31)
treibt eine Spindel (32) an, welche den Kolben in den Geberbremszylinder
(29) einschiebt und somit den Druck erzeugt welcher zum
Lösen der
Bremse erforderlich ist.
-
16 zeigt
einen Hydraulikschaltplan der die Erfordernisse und vor allem die
sicherheitsrelevanten Anforderungen erfüllt, die an eine Primärbremse
in Aufzugsanlagen gestellt werden. Bei Normalbetrieb wird über die
Zuleitung (70) im Ölkreis 1 (67)
zwei parallel geschalteten 3/2 oder 2/2 Wege-Ventilen (63)
Drucköl
zugeführt.
Im bestromten Zustand dieser Ventile wird das Drucköl über die
Vordruckeinheit (61) und das Wechselventil (60)
an die Vorspannelemente (7) weitergeleitet und die Bremse gelöst. Im unbestromten
Zustand der Ventile (63) fließt das Öl zurück und die Bremse schließt. Die
parallele Ausführung
der Ventile (63) garantiert bei einer Ventilstörung die
Erhaltung der Bremsfunktion. Außerdem
erübrigt
diese Ventilkonstellation eine aufwendige Absicherung des Druckerzeugers.
Im Notbefreiungsmodus wird über
eine vorzugsweise handbetätigte
Pumpe und bei gleichzeitig gedrücktem
und damit geschlossenen 2/2 oder 3/2 Wegeventil über den Ölkreislauf 2 (68)
und das Wechselventil (60) den Vorspannelementen (7)
Drucköl
zugeführt
und die Bremse gelöst.
Beim loslassen der Ventils (64) schließt die Bremse. Das Ventil (64)
besitzt einen selbstrückstellenden
Mechanismus um bei Unachtsamkeiten des Bedienungspersonals die Bremse
zu schließen
und die Aufzugsanlage stillzusetzen. Alle Ventile können in
einem oder in mehrere Blöcke
zusammengefasst werden inklusive des erforderlichen Druckerzeugers.
Der Aufbau einer pneumatischen Anlage kann nahezu anlog erfolgen.
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- 1
- Treibscheibe
- 1a
- Tragmittelseite
- 1b
- Tragmittelgegenseite
- 2
- Nabe
- 3
- Bremsbacken
mit Bremsbelag (Bremsbelag nicht dargestellt)/Innenbremsbacken
- 4
- Nocke
- 5
- Abstützlager
- 6
- Bremshebel
- 7
- Vorspannelement
- 8
- Druckanschluß
- 9
- Welle
- 10
- Tragmittel
bzw Verbindungsmittel
- 11
- Bremswelle
- 12
- Befestigungsvorrichtung/für Treibscheibe
mit Primärbremse-Bremsankerplatte
- 13
- Träger
- 14
- Bremsklötze
- 15
- Bremszange
- 16
- Bremsscheibe
- 17
- Bremstrommel
- 18
- Schraube/lösbare Verbindung
- 19
- Verbinder
- 20
- Bremsbacken
mit Bremsbelag (Bremsbelag nicht dargestellt)/Außenbremsbacken
- 21
- Abstützlager/Außenbremsbeläge
- 22
- Spreizmagnet/Spreizkeilmagnet
- 23
- Spannelement
- 24
- Befestigung
- 25
- Magnetsegment
- 26
- Drehsegment
- 27
- Lager
- 28
- Betätigungsnocke
- 29
- Geberbremszylinder
- 30
- Flüssigkeitsbehälter
- 31
- Spindelantrieb/elektrisch
- 32
- Spindel
- 33
- Sicherheitselement
- 50
- Treibscheibe
mit Primärbremse/komplette
Zusammenbaugruppe meist nur Teildarstellung
- 51
- Führungsschienen/Kabine
- 52
- Tragmittel/Verbindungsmittel
- 53
- Kabine/Fahrkorb
- 54
- Gegengewicht
- 55
- Kabinentür
- 56
- Führungsschienen/Gegengewicht
- 60
- Wechselventil
- 61
- Vordruckeinheit/Ölkreislauf 1
- 62
- Vordruckeinheit/Ölkreislauf 2
- 63
- 3/2
Wege-Ventil/elektrisch betätigt
- 64
- 2/2
Wege-Ventil/handbetätigt
- 65
- Handpumpe
- 66
- Vorratsbehälter/Ölkreislauf 1
- 67
- Ölkreislauf 1
- 68
- Ölkreislauf 2
- 69
- Leitung
zum Tank/Rücklaufleitung
- 70
- Leitung
vom Druckerzeuger/Druckleitung
- 71
- Verbindungsleitung