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Die
Erfindung betrifft ein Werkzeug zum Bohren eines Sackloches und
zum Herstellen einer Hinterschneidung im Sackloch, mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Insbesondere ist das Werkzeug
zur Herstellung eines Sackloches mit konischer Hinterschneidung,
beispielsweise einer Stahlplatte, vorgesehen.
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Hinterschnittene
Sacklöcher
werden benötigt zur
formschlüssigen
Verankerung aufspreizbarer Anker, wenn an die Befestigung hohe Sicherheitsanforderungen
gestellt werden. In ein solches Sackloch werden spezielle Hinterschnittsanker
eingesetzt, deren Spreizhülse
zum Verankern durch Aufschieben auf einen Spreizkonus aufgeweitet
wird, so dass die Spreizhülse
den Hinterschnitt des Sackloches hintergreift. Dabei wird der Hinterschnittsanker
form- und kraftschlüssig
in dem hinterschnittenen Sackloch verankert.
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Es
ist bekannt, hinterschnittene Sacklöcher herzustellen, indem man
nach dem Bohren eines Sackloches mit einer bestimmten Tiefe die
Bohrungswand ganz oder teilweise mit einem Umfangsfräser nachbearbeitet,
um die gewünschte
Hinterschneidung auszubilden. Dazu wird der Umfangsfräser, der eine
Anzahl Schneiden an seinem Umfang aufweist, bei rotierendem Antrieb
auf einer gedachten Kreisbahn um eine gedachte Mittelachse des Bohrloches geführt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Werkzeug vorzuschlagen,
mit dem sowohl das Sackloch als auch die Hinterschneidung mit hoher Präzision hergestellt
werden kann.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Werkzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
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Das
erfindungsgemäße Werkzeug
weist einen Fräser
und einen Bohrer auf, der in axialer Verlängerung des Fräsers, den
Fräser
außen übergreifend,
lösbar
auf den Fräser
aufgesetzt ist. Der Bohrer und der Fräser sind koaxial zueinander
angeordnet und form- und/oder kraftschlüssig miteinander verbunden.
Die Verbindung zwischen dem Fräser
und dem Bohrer ist vorzugsweise schnell und einfach, beispielsweise
durch axiales Ein- oder Ausstecken, lös- bzw. herstellbar. Der Bohrer
rotiert im gekoppelten Zustand, bei angetriebenem Fräser, mit
dem Fräser
mit. Der Fräser
weist mindestens eine, vorzugsweise mehrere Schneiden an seinem
Umfang zur Herstellung eines Hinterschnittes auf, wobei zur Egalisierung
des kegelförmigen
Sacklochbodens eine oder mehrere zusätzliche Schneiden an der dem Bohrer
zugeordneten Stirnseite vorgesehen sein können.
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Bei
auf den Fräser
aufgesetztem Bohrer kann mit dem Werkzeug das Sackloch gebohrt werden.
Die Herstellung des Hinterschnittes erfolgt anschließend ohne
den Bohrer, der vorzugsweise ohne Hilfswerkzeug von dem Fräser lösbar ist.
Ist das Sackloch gebohrt und der Bohrer vom Fräser entfernt, wird das erfindungsgemäße Werkzeug
bei drehendem Antrieb mit dem Fräser
in das Sackloch eingeführt,
dann radial ausgelenkt und auf einer virtuellen geschlossenen Kreisbahn
um eine gedachte Mittelachse des Sackloches bewegt. Dieser Bewegung überlagert
kann eine axiale Bewegung des Fräsers zu
dem kegelförmigen
Boden des Sackloches hin sein, um eine Höhe eines Kegels am Boden des Sacklochs
zu reduzieren und den zylindrischen Teil des Sackloches zu verlängern.
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Vorteilhafterweise
weist der Bohrer des Werkzeuges einen hohlen Halter auf, der lösbar auf einen
Gegenhalter des Fräsers
aufgesetzt ist. Der Gegenhalter des Fräsers trägt einen Umfangsfräser als
Fräswerkzeug
und verbindet den Fräser
mit einem Antrieb, beispielsweise einer Handbohrmaschine. Der Halter
des Bohrers, in den ein herkömmlicher Spiralbohrer
eingesetzt ist, verbindet den Bohrer drehfest mit dem Fräser, wodurch
der Bohrer mit Fräser
eine Drehkopplung aufweist. Bei auf den Fräser aufgesetztem Bohrer befindet
sich der Fräser
in einer Höhlung
des Bohrerhalters, die ein vorderes Ende des Fräsers, das die Schneiden aufweist,
vollständig aufnimmt.
Damit ist der Umfangsfräser
bei auf den Fräser
aufgesetztem Bohrer vollständig
abgedeckt, so dass eine Verletzungsgefahr für eine Bedienperson durch die
rotierenden Schneiden beim Bohren des Sackloches vollkommen ausgeschlossen
ist. Der Umfangsfräser
wie auch der Spiralbohrer sind mit dem Gegenhalter bzw. dem Halter
form- und/oder kraftschlüssig
verbunden. Diese Verbindung kann beispielsweise durch Einpressen
in den Halter, durch Verkleben oder Verschrauben mit dem Halter
erzeugt sein. Bei Verschleiß kann
der Bohrer sowie der Fräser
vom Halter bzw. vom Gegenhalter gelöst und nachgeschliffen oder
ausgetauscht werden.
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Der
Gegenhalter des Fräsers
kann einen zylindrischen Führungsbereich
für den
Halter des Bohrers aufweisen, der den Halter zu dem Gegenhalter koaxial
ausrichtet und die Mittelachse des Bohrers fluchtend zu der Mittelachse
des Fräsers
einstellt. Zur Drehkopplung weisen der Halter und der Gegenhalter
auf den einander zugewandten Stirnseiten Kopplungselemente auf,
die ein Verdrehen des Bohrers bezüglich dem Fräser, oder
umgekehrt, in der Umfangsrichtung verhindern. Die Kopplungselemente sind
komplementär
zueinander ausgebildet und greifen nach dem Koppeln form- und/oder
kraftschlüssig ineinander
ein. Die Kopplung erfolgt beispielsweise allein durch eine Bewegung
in axialer Richtung beim Aufstecken des Halters mit dem Bohrer auf
den Gegenhalter mit dem Fräser.
Dies kann einfach mittels einander zugeordneter Stifte und Bohrungen
oder Nuten und Stegen an einander gegenüberliegenden Stirnflächen und/oder
Umfangsflächen
des Halters und des Gegenhalters geschehen. Auch ist eine Verriegelung
zwischen dem Halter und dem Gegenhalter durch eine Drehbewegung
oder eine Kombination einer Steck- und einer Drehbewegung möglich.
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Zusätzlich weist
der Gegenhalter auf einer dem Halter abgewandten Stirnfläche einen
Zapfen auf, der von der Stirnseite senkrecht absteht und koaxial
zum Fräser
angeordnet ist. Der Zapfen kann rund oder vieleckig ausgebildet
sein und dient zur kraftschlüssigen
Verbindung des den Umfangsfräser tragenden
Gegenhalters mit einer Antriebswelle zum Antreiben des Fräsers und
des auf den Fräser
aufgesetzten Bohrers. Die Antriebswelle kann beispielsweise zu einer
Handbohrmaschine gehören,
so dass eine drehsichere Verbindung des Gegenhalters einfach durch
Spannen des Zapfens in bekannter Art und Weise in dem Bohrfutter
der Bohrmaschine erfolgen kann.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Werkzeug
ist ein Durchmesser des Bohrers gleich groß wie ein Durchmesser des Fräsers. Das
gebohrte Sackloch entspricht im Durchmesser dem Durchmesser des Fräsers mit
seinen am Umfang angeordneten Schneiden, so dass der Fräser problemlos
in das Sackloch eingeführt
werden kann. Der Fräser
wird dabei von der das Sackloch begrenzenden Wand koaxial zu dem
Sackloch ausgerichtet. Dies ermöglicht bei
axialer Bewegung des Fräsers
zum Boden des Sackloches hin eine Nachbearbeitung des Bodens des
Sackloches mit den stirnseitig am Fräser angeordneten Schneiden
bis zu einer vollständigen
zylindrischen Form des Sackloches. Dies ist besonders vorteilhaft
bei der Verankerung in plattenförmigen ebenen
Werkstücken
mit einer geringen Dicke, so dass die Hinterschneidung vollständig unterhalb
einer Oberfläche
des Werkstückes
angelegt werden kann, um ein Ausreißen des Hinterschnittankers
aus dem Werkstück
zu erschweren bzw. ganz zu verhindern.
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In
einer vorteilhaften Ausführung
weist der Bohrer einen Bohrtiefenanschlag auf, der insbesondere
unverstellbar ausgebildet ist. Der Bohrtiefenanschlag ist an den Halter
des Bohrers angeformt und rotiert mit dem Bohrer mit. Durch den
Tiefenanschlag können
Sacklöcher
mit bestimmten Sacklochtiefen mit hoher Präzision bei hoher Wiederholgenauigkeit hergestellt
werden. Dies ist besonders wichtig bei geringen Materialdicken des
Werkstückes
oder wenn mehrere Hinterschnittsanker mit definiertem gleichem Überstand über die
Oberfläche
des Werkstückes
in den Sacklöchern
verankert werden sollen. Bevorzugt wird ein rohrförmiger,
koaxial zum Spiralbohrer ausgerichteter Bohrtiefenanschlag, dessen
in Richtung einer Bohrerspitze weisende Stirnfläche als Anschlag für die Oberfläche des
Werkstückes
dient und die Tiefe des Sackloches bestimmt. Der Bohrtiefenanschlag
kann gleichzeitig den Spiralbohrer halten, wenn sein Innendurchmesser
dem Außendurchmesser
eines Schaftes des Spiralbohrers entspricht.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist das Werkzeug
einen rohrartigen Frästiefenanschlag
auf, der den Fräser
umgibt. Der Frästiefenanschlag
begrenzt das Einführen
des Fräsers in
das gebohrte Sackloch in axialer Richtung. Eine zu den Schneiden
des Fräsers
weisende Stirnfläche
des Frästiefenanschlages
wirkt als Anschlag für
die Oberfläche
des Werkstücks,
so dass die Hinterschnitte in den Sacklöchern in einem definierten
Abstand zur Oberfläche
des Werkstückes
reproduzierbar eingebracht werden können. Bevorzugt wird ein Frästiefenanschlag,
der vom Fräser
drehentkoppelt ist und sich nicht mit dem Fräser mitdreht. Damit kann der
Frästiefenanschlag
auch zum Führen
des Werkzeuges beim Bohren des Sackloches und beim Fräsen des
Hinterschnittes verwendet werden. Mit dem Frästiefenanschlag kann das Werkzeug
von einer Bedienperson ausgerichtet, gehalten und an das Werkstück angepresst
werden. Er erleichtert der Bedienperson die Handhabung des Werkzeugs,
insbesondere das Halten des Werkzeugs senkrecht zum Werkstück beim
Herstellen der Hinterschneidung, und schließt eine Gefährdung bei der Nutzung des Werkzeugs
weitgehend aus.
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In
einer Ausgestaltung der Erfindung ist der nicht einstellbare Frästiefenanschlag
vom Werkzeug lösbar.
Dies ermöglicht
den Austausch des Frästiefenanschlags, um
mit dem Werkzeug Hinterschnitte mit unterschiedlichem Abstand zur
Oberfläche
des Werkstücks
in Sacklöchern
zu fräsen.
Dazu können rohrförmige Frästiefenanschläge unterschiedlicher Länge bei
sonst identischer zylindrischer Form verwendet werden: Zur einfachen
Handhabung ist der Frästiefenanschlag
vorzugsweise mit einer Schnellkupplung an dem Werkzeug befestigt.
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Die
Schnellkupplung kann ein Gewinde aufweisen oder nach Art eines Gewindes
arbeiten. Bevorzugt wird ein Bajonettverschluss, der ein Aufstecken
des Frästiefenanschlags
in axialer Richtung auf das Werkzeug ermöglicht und diesen durch eine
geringe Drehung mit dem Werkzeug verriegelt. Damit kann der Frästiefenanschlag
schnell und ohne Hilfsmittel am Werkzeug befestigt bzw. von diesem
gelöst werden,
wenn dies für
den Austausch des Tiefenanschlages und/oder zum Spannen bzw. Entspannen des
Fräsers
erforderlich ist.
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Vorteilhafterweise
spannt die Schnellkupplung den Frästiefenanschlag beim Schließen der Schnellkupplung
in axialer Richtung. Dabei wird der Frästiefenanschlag durch eine
Schiebebewegung in Richtung des Werkzeuges beim Schließen der Schnellkupplung
gegen das Werkzeug gepresst und mit diesem verriegelt. Der Frästiefenanschlag
wird dabei in seiner Lage ausgerichtet und in einer Endlage gehalten,
so dass er zu der Stirnseite des Fräsers den gewünschten
Abstand aufweist und diesen während
der Herstellung des Hinterschnittes im Sackloch unverändert einhält.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung verkleinert sich der Durchmesser des Fräsers vom
Bohrer weg. Erweist insbesondere eine konische Form idealerweise
entsprechend der aufgeweiteten Spreizhülse des Hinterschnittankers
auf und stellt eine konische Hinterschneidung im Sackloch zur Verankerung
des Hinterschnittankers her, die sich zum Grund des Sacklochs hin
erweitert.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist das Werkzeug
eine kreisförmig
umlaufende Anlagefläche
auf einer dem Bohrer abgewandten Seite des Fräsers auf, deren Durchmesser
kleiner ist als der Durchmesser des Fräsers.
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Die
kreisförmige
Anlagefläche
dient als radialer Anschlag beim radialen Auslenken des Fräsers zur
Herstellung des Hinterschnittes im Sackloch. Zur Herstellung der
Hinterschneidung wird der rotierende Fräser radial nach außen bewegt,
bis die Anlagefläche
die Wand des Sackloches berührt.
Anschließend wird
das Werkzeug mit der Anlagefläche
entlang der kreisförmigen
Wand des Sackloches in Umfangsrichtung des Sackloches geführt. Die
Anlagefläche
ist beispielsweise die Umfangsfläche
eines zylindrischen Fräserabschnittes,
der an den konischen, mit Schneiden versehenen Abschnitt des Fräsers anschließt. Der
Durchmesserunterschied zwischen der Anlagefläche und der ringscheibenförmigen Stirnseite
des Fräsers
bestimmt die Größe der Hinterschneidung
in radialer Richtung.
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In
einer Ausgestaltung der Erfindung kann das Werkzeug statt dem Fräser einen
Schleifer aufweisen, der entsprechend der Form des Fräsers ausgebildet
ist. Durch den Schleifer wird das Werkstück ebenso wie mit dem Fräser spanend
bearbeitet, allerdings mit geometrisch unbestimmtem Schneiden anstatt
mit geometrisch bestimmtem Schneiden beim Fräser.
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Nachgehend
wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Weitere
Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung des
Ausführungsbeispiels
der Erfindung in Verbindung mit den Ansprüchen und der beigefügten Zeichnung.
Die einzelnen Merkmale können
für sich
allein oder zu mehreren bei unterschiedlichen Ausführungsformen
der Erfindung verwirklicht sein. Es zeigen:
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1 einen
Achsschnitt eines erfindungsgemäßen Werkzeuges
mit aufgesetztem Bohrer zum Bohren eines Sackloches und zum Herstellen
einer Hinterschneidung im Sackloch, und
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2 eine
Detailansicht des Bajonettverschlusses des Frästiefenanschlags aus 1.
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Das
in 1 dargestellte erfindungsgemäße Werkzeug 1 ist
an einer Handbohrmaschine 2 befestigt, die einen zylindrischen
Hals 3 zum Befestigen von Zusatzeinrichtungen und ein Bohrfutter 4 zur
Aufnahme von Bohrern, Fräsern
oder dgl. aufweist. Das Werkzeug 1 weist einen Bohrer 5 und
einen Fräser 6 zur
Herstellung eines in der Zeichnung nicht dargestellten hinterschnittenen
Sackloches in einem ebenfalls nicht dargestellten Werkstück auf.
Bei dem Bohrer 5 handelt es sich um einen herkömmlichen,
allerdings kurzen Spiralbohrer mit einer Bohrerspitze 7 an seinem
einen Ende und einem Bohrerschaft 8 an seinem anderen Ende,
wobei der Bohrer 5 von einem Halter 9 getragen
ist.
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Der
Halter 9 für
den Bohrer 5 weist zwei topfförmige Bereiche unterschiedlichen
Durchmessers mit einem gemeinsamen Boden auf, die zu den Enden des
Halters 9 hin offen sind. In einen Aufnahmeraum 10 auf
der von der Bohrmaschine 2 abgewandten Seite des Halters 9 greift
der Bohrerschaft 8 ein, der form- und kraftschlüssig in
dem Aufnahmeraum 10 befestigt ist. Die Bohrerspitze 7 des
Bohrers 5 steht über
die Stirnseite des Halters 9 entsprechend der gewünschten
Tiefe des Sackloches vor.
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Bei
dem Fräser 6 handelt
es sich um einen konischen Umfangsfräser mit in der Zeichnung nicht dargestellten
Schneiden an seinen Umfangs- und Stirnflächen. Der Fräser 6 ist
in einen Gegenhalter 11 eingesetzt, wobei ein Fräserschaft 12 in
eine Sackbohrung 13 des Gegenhalters 11 eingepresst
ist. Zwischen einer konischen Umfangsfläche 14, die sich von
einer Stirnfläche 15 weg
verjüngt,
und dem Schaft 12 des Fräsers 6 weist der Fräser 6 eine
zylindrische umlaufende Anlagefläche 16 auf,
deren Durchmesser kleiner ist als der Durchmesser des Fräsers 6 an
seiner Stirnfläche 15.
Der Gegenhalter 11 ist mit einem Zapfen 17 in
das Bohrfutter 4 der Bohrmaschine 2 eingespannt,
der im Anschluss an den Fräserschaft 12 an
den Gegenhalter 11 angeformt ist und über diesen in Richtung des
Bohrfutters 4 vorsteht.
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Der
Bohrer 5 ist mit seinem Halter 9 in koaxialer
Verlängerung
des Fräsers 6 auf
den Gegenhalter 11 des Fräsers 6 aufgesetzt
und form- und kraftschlüssig
mit diesem verbunden. Dazu ist der Gegenhalter 11 gestuft
ausgebildet und weist einen zylindrischen Führungsbereich 18 und
einen in Richtung des Zapfens 17 anschließenden Haltebereich 19 für den Halter 9 des
Bohrers 5 auf. Der Halter 9 übergreift mit seinem größeren topfseitigen
Ende den Führungsbereich 18 des
Gegenhalters 11, wobei der Fräser 6 in eine Höhlung 20 des
Halters 9 hinein ragt.
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Der
Haltebereich 19 des Gegenhalters 11 zeigt einen
umlaufenden Bund 21, der als Anschlag für den Halter 9 des
Bohrers 5 vorgesehen ist. Eine ringscheibenförmige Stirnfläche 22 des
Halters 9 sowie die gegenüberliegende Stirnfläche des
Bundes 21 des Gegenhalters 11 weisen korrespondierende Koppelelemente
in Form von Zylinderstiften 23 und Zylinderbohrungen 24 zur
drehsicheren Verbindung des Halters 9 mit dem Gegenhalter 11 und
zum Fixieren des Halters 9 an dem Gegenhalter 11 auf.
Der Halter 9 kann an den Gegenhalter 11 geklemmt,
magnetisch oder formschlüssig
gehalten oder anderweitig fixiert sein. Wesentlich ist dabei, dass
der Halter 9 mit dem Bohrer 5 einfach, schnell
und ohne Hilfswerkzeug mit dem Gegenhalter 11 des Fräsers 6 koppelbar
bzw. von diesem entkoppelbar ist. Dies ist von Vorteil, wenn. der
Bohrer 5 zum Fräsen
der Hinterschneidung des Sackloches von dem Fräser 6 abzunehmen oder
nach dem Herstellen eines hinterschnittenen Sackloches zur Bohrung
eines weiteren Sackloches wieder auf den Fräser 6 aufzusetzen
ist.
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An
dem Halter 9 ist an einer zur Bohrerspitze 7 weisenden
Stirnseite eine ebene ringförmige
Stirnfläche 25 vorgesehen,
die einen definierten Abstand zu der Bohrerspitze 7 aufweist.
Die Stirnfläche 25 dient
als Bohrtiefenanschlag beim Bohren des Sackloches, wobei deren Abstand
zur Bohrerspitze 7 die Tiefe des Sackloches bestimmt.
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Das
erfindungsgemäße Werkzeug 1 ist
auch mit einem Frästiefenanschlag
ausgestattet. Der Frästiefenanschlag
dient zur Herstellung der Hinterschneidung des Sackloches in einem
zur Oberfläche eines
Werkstückes
bestimmten Abstand. Dazu ist an dem Hals 3 der Bohrmaschine 2 eine
Zylinderhülse 26 lösbar befestigt,
die den Fräser 6 umgibt
und vom Fräser 6 drehentkoppelt
ist. Ein dem Fräser 6 zugeordnete
Stirnfläche 27 der
Zylinderhülse 26 ist
in einem bestimmten Abstand zur Stirnfläche 15 des Fräsers 6 angeordnet.
Die Zylinderhülse 26 ist
auf eine fest mit dem Hals 3 der Bohrmaschine 2 verbundene gestufte
Hülse 28 aufgeschoben
und nach Art eines Bajonettverschlusses 29 mit der Hülse 28 verriegelt. Sie
ist auf der Hülse 28 radial
geführt,
koaxial zu einer gedachten Mittelachse des Werkzeugs 1 ausgerichtet
und in axialer Richtung gespannt. Damit ist der von die den Frästiefenanschlag
bildende Hülse 26 bei
Bedarf einfach und schnell von dem Werkzeug 1 entfernbar
und anschließend
wieder positionsgenau daran befestigbar.
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Zur
Herstellung hinterschnittener Verankerungslöcher wird das erfindungsgemäße Werkzeug 1 mit
der Handbohrmaschine 2 gekoppelt, die den Fräser 6 mit
oder ohne den Bohrer 5 drehend antreibt. Durch die axiale
Bewegung des angetriebenen Werkzeugs 1 wird bei auf den
Fräser 6 aufgesetztem
Bohrer 5 ein Sackloch in das Werkstück gebohrt. Das Sackloch wird
mit dem Bohrer 5 vorgebohrt, wobei der Bohrtiefenanschlag
einen axialen Vorschub des Werkzeugs 1 begrenzt und damit
die Tiefe des Sacklochs bestimmt. Das Sackloch ist zylindrisch und
endet kegelförmig
entsprechend einer Geometrie der Bohrerspitze 7. Anschließend wird
der Bohrer 5 von dem Fräser 6 des
Werkzeugs 1 gelöst
und das Sackloch mit dem Fräser 6 nachgefräst. Dabei
wird der Fräser 6 beim
Einführen
in das Sackloch von dem Sackloch zentriert, da der Bohrer 5 und
der Fräser 6 vorzugsweise
den gleichen Durchmesser aufweisen. Mit seinen an der Stirnfläche 15 angeordneten Schneiden
verlängert
der Fräser 6 den
zylindrischen Teil des mit dem Bohrer 5 vorgebohrten Sackloches, indem
er den kegelförmigen
Grund des Sackloches zumindest ein Stück weit zylindrisch ausbildet
und dabei die Tiefe des Kegels verkleinert. Anschließend wird
die Bohrmaschine 2 mit dem Werkzeug 1 radial ausgelenkt,
wobei die an der Umfangsfläche 14 angeordneten
Schneiden des Fräsers 6 das
Sackloch radial erweitern. Dazu wird das Werkzeug 1 zusammen
mit der antreibenden Bohrmaschine 2 radial außen verschoben,
bis die zylindrische Anlagefläche 16 des
Fräsers 6 an
einer Wand des Sackloches anliegt. Dann wird der Fräser 6 an
der Wand des Sackloches anliegend auf einer geschlossenen Kreisbahn
in Umfangsrichtung entlang der Wand weiter bewegt, um mit den Schneiden
an der konischen Umfangsfläche 14 des
Fräsers 6 das
Sackloch in radialer Richtung zu erweitern, wobei eine konische
Hinterschneidung im Sackloch hergestellt wird. Beim Herstellen der Hinterschneidung
wird die Stirnfläche 27 der
den Frästiefenanschlag
bildenden Zylinderhülse 26 in
Anlage an einer Werkstückoberfläche gehalten
und dadurch eine rechtwinklige Ausrichtung des Fräsers 6 zum
Werkstück
sicher gestellt.
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Das
erfindungsgemäße Werkzeug 1 kann auch
auf einer Werkzeugmaschine verwendet werden. Bei der Herstellung
des Sackloches und der Hinterschneidung auf einer rechnergesteuerten
Werkzeugmaschine kann auf den Bohr- und den Frästiefenanschlag verzichtet
werden, da die Bewegung des Fräsers 6 und
des Bohrers 5 in allen drei Koordinatenrichtungen von dem
Computer der Werkzeugmaschine bestimmt und gesteuert wird.
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Der
Bajonettverschluss 29 dient zur leicht lösbaren Verbindung
der Zylinderhülse 26 mit
der gestuften Hülse 28. 2 zeigt
den Bajonettverschluss 29 der Zylinderhülse 26 und der Hülse 28 aus
einer anderen Blickrichtung als 1. Die Zylinderhülse 26 ist
auf die gestufte Hülse 28 aufgeschoben,
die die Hülse 26 beim
Verbinden mit der Hülse 28 radial
und axial führt.
Die Verbindung erfolgt über
eine Steck-Dreh-Bewegung. Die Hülse 28,
die dazu über die
Hülse 26 geschoben
wird, weist in einem Überdeckungsbereich
einen Längsschlitz 30 auf,
der in einen Querschlitz 31 mündet, der in einem stumpfen Winkel
zu dem Schlitz 30 verläuft.
Von der gestuften Hülse 28 steht
quer ein Zylinderstiftes 32 vor, der zum Befestigen der
Zylinderhülse 26 an
der Hülse 28 zunächst in
den Längsschlitz 30 und
dann in den Querschlitz 31 eingeführt wird. Dadurch dass der Querschlitz 31 der
Hülse 26 in
Richtung der als Frästiefenanschlag
wirkenden Stirnfläche 27 geneigt
ist, arbeitet der Bajonettverschluss 29 wie eine Gewinde. An
die Drehbewegung der Zylinderhülse 26 ist
eine Längsbewegung
der Hülse 26 gekoppelt.
Die Hülse 26 bewegt
sich beim Verriegeln mit der gestuften Hülse 28 in Richtung
einer Stufe 33 der Hülse 28 und wird
gegen diese axial gespannt. 1 zeigt
zwei Bajonettverschlüsse 29,
die einander gegenüberliegend
angeordnet sind, und die einem Verkanten der Hülse 26 beim Spannen vorbeugen.
Alternativ zu der dargestellten Lösung mit dem Zylinderstift 32 und den
Schlitzen 30, 31 können auch entsprechend geformte
Ein- und Ausbuchtungen an die Zylinderhülse 26 und die gestufte
Hülse 28 angeformt
sein.