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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung
von Laminatpaneelen.
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Laminatpaneele
umfassen in der Regel einen Holzkern und eine Dekorschicht, die
auf einer Oberseite des Holzkerns aufgebracht ist. Zur Herstellung
des Holzkerns werden Holzplattenpressen eingesetzt, die Holzspäne oder
Holzfasern unter Zugabe von Leim und/oder Harzen durch Pressen zusammenfügen, wodurch
beispielsweise Mitteldichtefaserplatten (MDF-Platten) oder Hochdichtefaserplatten (HDF-Platten)
entstehen. Oft sind die Holzplattenpressen als Konti-Pressen ausgelegt,
durch die eine Endlosplatte hergestellt wird. Diese Endlosplatte
wird in einzelne Trägerplatten
zerlegt, die dann der weiteren Bearbeitung zugeführt werden.
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Die
Dekorschicht umfasst in der Regel bedrucktes Papier, das mit Melaminharz
getränkt
wird und zusammen mit einem Overlay bzw. mit einer Schutzschicht
unter Hitze und Druck auf die Trägerplatte
gepresst wird. Das Bedrucken erfolgt dabei in einer Druckmaschine,
der Papierrollenware zugeführt
wird. Nach dem Bedrucken wird das Dekorpapier in einer Imprägnierung
mit Harz wie zum Beispiel Melaminharz imprägniert, danach als Dekorbogen mit
dem Overlay auf die Trägerplatte
gelegt und dann in einer Laminatpresse auf die Trägerplatte
gepresst, so dass nun eine Laminatplatte entsteht, aus der die einzelnen
Laminatpaneele geschnitten werden können.
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Beispielsweise
der
DE 10 2004
056 540 A1 kann eine derartige Herstellung der Laminatplatte
in einer Laminatpresse entnommen werden, wobei die Laminatpresse
als eine Kurztakt- oder Doppelbandpresse ausgebildet sein kann.
In der
DE 10 2004 056 540 wird
zudem offenbart, dass die Trägerplatte
neben dem Dekorpapier und dem Overlay mit einem Gegenzugimprägnat verpresst
werden kann, wobei vor dem Pressen das Dekorpapier und das Overlay an
einer Oberseite und das Gegenzugimprägnat an einer Unterseite der
Trägerplatte
angeordnet werden. Das Gegenzugimprägnat ist hierbei aus einem
imprägnierten
Papier gebildet, auf welches zur Trittschalldämmung eine schalldämmende Materialschicht
mittels einer Klebebeschichtung aufgebracht ist.
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Auf
dem Markt hat sich hinsichtlich der Laminatpaneele ein Standard
ausgebildet, wonach ein Laminatpaneel eine Länge von ca. 1,30 m und eine Breite
von ca. 20 cm oder diesem Raster entsprechende Vergrößerungen
oder Verkleinerungen (zum Beispiel 100 × 650 mm, 400 × 1300 mm,
400 × 650 mm
usw.) aufweist. Diesem Standard entsprechend weisen Holzplattenpressen üblicherweise
eine wirksame Pressbreite von ca. 2 m auf, so dass Trägerplatten
mit einer Breite von 2 m hergestellt werden können, aus denen dann bei einer
Länge der
Trägerplatte
von ca. 1,30 m 10 Laminatpaneele geschnitten werden können.
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Ein ähnliches
Bild ergibt sich bei den Druckmaschinen, die eine Druckbreite von
ebenfalls ca. 2 m aufweisen, so dass Bogenware in einer Breite von ca.
2 m bedruckt werden kann. Entsprechend der Breite der Trägerplatte
und der Breite des aus der Druckmaschine laufenden Dekorpapiers
weisen üblicherweise
die Laminatpressen eine wirksame Pressbreite von ebenfalls ca. 2
m auf.
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Mit
einer Vorrichtung zur Herstellung von Laminatpaneelen, bei der die
Holzplattenpresse, die Druckmaschine und die Laminatpresse eine
wirksame Bearbeitungsbreite (Press- bzw. Druckbreite) von jeweils
ca. 2 m aufweisen, ist eine gewisse Mindestproduktion verbunden,
damit die Laminatpaneele wirtschaftlich hergestellt werden können. Zudem
erfordert die Mindestproduktion eine aufwendige Logistik, um die
erforderlichen Rohstoffmengen bereitzustellen und die hergestellten
Laminatpaneele dem Abnehmermarkt zuzuführen. Dies führt in der
Regel dazu, dass eine Herstellung von Laminatpaneelen mit integrierter
Holzplattenproduktion nur in vergleichsweise großen Produktionsstätten erfolgt,
was zu langen Transportwegen und damit hohen Transportkosten führt. Auch
ist aufgrund der großen
Produktionsmenge der Betrieb einer derartigen Produktionsstätte nur
wenigen vorbehalten, die sich auf eine entsprechend große Nachfrage
stützen
können.
Anbieter kleinerer oder mittlerer Größe können daher nicht auf eine eigene
Produktion von Laminatpaneelen mit integrierter Holzplattenherstellung
zurückgreifen.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Herstellung von Laminatpaneelen bereitzustellen,
die eine kostengünstige
und dezentrale Herstellung von Laminatpaneelen in kleinerem Maßstab ermöglicht.
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Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird durch Vorstellung eines
Verfahrens gemäß Anspruch
1 gelöst.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele des
erfindungsgemäßen Verfahrens
können
den Unteransprüchen
2 bis 6 entnommen werden. Eine erfindungsgemäße Vorrichtung ergibt sich
aus der Merkmalskombination gemäß Anspruch
7. Bevorzugte Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
können
den Unteransprüchen
8 bis 12 entnommen werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung von Laminatpaneelen zeichnet sich dadurch aus, dass
die Endlosplatte bzw. die Trägerplatte
quer zu einer Förderrichtung
der Endlosplatte bzw. Trägerplatte
aus der Holzplattenpresse eine Breite BTP von ca.
1.300 mm und die Trägerplatte
längs zur
Förderrichtung
eine Länge
LTP von ca. 2.070 mm aufweisen und dass
der Dekorbogen quer zu einer Förderrichtung
des Dekorbogens aus der Druckmaschine bzw. aus der Imprägnierung
(20) eine Breite BDB von ca. 2.070
mm und längs
zur Förderrichtung
eine Länge LDB von ca. 1.300 mm aufweist, wobei Trägerplatte und/oder
Dekorbogen vor der Laminatpresse aus der jeweiligen Förderrichtung
bewegt und/oder gedreht werden, um Trägerplatte und Dekorbogen in Überdeckung
zueinander in die Laminatpresse zu führen. Die Erfindung beruht
auf dem Gedanken, die wirksame Pressbreite der Holzplattenpresse
zu reduzieren, jedoch bei der Herstellung von Laminatpaneelen weiterhin
auf Druckmaschinenbreiten von ca. 2 m (vorzugsweise 7'' = 2,07 m) zurückzugreifen, die derzeit als
Standard eingesetzt werden.
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Erfindungsgemäß wird die
sonst übliche Breite
der Endlosplatte von ca. 2.070 mm auf nunmehr ca. 1.300 mm (vorzugsweise
zwischen 1.224 und 1.310 mm) gesetzt. Die damit einhergehende Reduktion
der Pressbreite einer Holzplattenpresse hat positive Auswirkungen.
Durch die Größenreduktion
lässt sich
eine überproportionale
Kostenersparnis erzielen. Dies ist unter anderem auf eine einfachere Breitenkontrolle,
eine einfachere Dickenkontrolle sowie Vorteile bei der Wärmeverteilung,
Streugenauigkeit und Produktionssicherheit einer kleineren Holzplattenpresse
zurückzuführen. Weiterhin
wird weniger Holz benötigt
und somit kann die Holzaufbereitung kleiner gestaltet werden, was
Kosten reduziert.
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Mit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
lassen sich an einem Standort Laminatpaneele wirtschaftlich in wesentlich
kleineren Mengen herstellen, so dass die notwendige Logistik und
Infrastruktur entsprechend schlanker gestaltet werden können. Möglich sich
nun kleinere, dezentrale Produktionsstätten, die sich lokalen Gegebenheiten
optimal anpassen können.
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Erfindungsgemäß kommt,
wie oben bereits erwähnt,
wenn das Dekorpapier nicht als fertiges Produkt bereitgestellt wird,
eine Druckmaschine mit einer wirksamen Druckbreite von ca. 2 m zum
Einsatz. Entsprechend kann ein Druckbild für zehn nebeneinander liegende
Laminatpaneele auf das Dekorpapier gedruckt werden, wobei jedes
Laminatpaneel ein individuelles Druckbild erhalten kann. Somit wird
die Anzahl unterschiedlich bedruckter Laminatpaneele im Vergleich
zu der Bedruckung nach dem Stand der Technik nicht reduziert. Dies
bedeutet, dass durch die gleich bleibende Varianz der Laminatpaneele
hinsichtlich einer natürlichen
Anmutung der später
verlegten Laminatpaneele keine Qualitätseinbußen in Kauf genommen werden
müssen.
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Trägerplatte
und Dekorbogen werden mit unterschiedlicher Breite der Laminatpresse
zugeführt. Erfindungsgemäß ist nun
vorgesehen, wenigstens die Trägerplatte
oder den Dekorbogen so aus der jeweiligen Förderrichtung zu bewegen und/oder
zu drehen, dass Trägerplatte
und Dekorbogen in Überdeckung
zueinander gebracht werden, um sie dann der Laminatpresse zuzuführen. Überdeckung
von Trägerplatte
und Dekorbogen soll hier bedeuten, dass der Dekorbogen die Trägerplatte
im wesentlichen vollständig
abdeckt. Dabei liegt der Dekorbogen mit einer Kante, deren Länge der
Breite BBD von ca. 2.070 mm entspricht,
auf einer Kante der Trägerplatte
auf, deren Länge
der Länge
LTP von ca. 2.070 mm entspricht. Dies bedeutet
in diesem Fall, dass die aus der Holzplattenpresse laufende Endlosplatte
im Abstand von ca. 2.070 mm getrennt werden muss. Wird der Druckmaschine
Papierbogenware zugeführt,
deren Länge
ein Vielfaches vom 1.224er bis 1.310er Raster entspricht, so muss
das aus der Druckmaschine laufende Dekorpapier auf ein 1.224er bis
1.310er Raster geklippert werden, um einen entsprechend großen Dekorbogen
zu erhalten, der dann nach erfolgter Drehung und/oder nach erfolgter Änderung
der Förderrichtung
genau auf die Trägerplatte
passt.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel entspricht
eine Förderrichtung
von Trägerplatte
und Dekorbogen in die Laminatpresse der Förderrichtung der Trägerplatte
aus der Holzplattenpresse. Dies bedeutet, dass sich die Förderrichtung
der Trägerplatte aus
der Holzplattenpresse in die Laminatpresse nicht ändert. Somit
können
Holzplatten presse und Laminatpresse in einer Linie oder auf einer
Achse angeordnet sein, was die Handhabung der Trägerplatten im Herstellungsprozess
vereinfacht.
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Alternativ
zu dem obigen Ausführungsbeispiel
kann die Förderrichtung
von Trägerplatte
und Dekorbogen in die Laminatpresse der Förderrichtung des Dekorbogens
aus der Druckmaschine bzw. aus der Imprägnierung entsprechen. In diesem
Fall muss die Trägerplatte
aus ihrer Förderrichtung
aus der Holzplattenpresse bewegt werden bzw. um einen bestimmten
Winkel gedreht werden, damit Trägerplatte und
Dekorbogen in Überdeckung
zueinander in die Laminatpresse geführt werden können. Hier
können nun
einzelne Platten aber auch mehrere Platten in einem Pressvorgang
verpresst werden.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel sind
die Förderrichtung
der Trägerplatte
aus der Holzplattenpresse und die Förderrichtung des Dekorbogens
aus der Druckmaschine bzw. aus der Imprägnierung zueinander parallel,
wobei Trägerplatte
und Dekorbogen relativ zueinander vor der Laminatpresse um 90° gedreht
werden. Die relative Drehung um 90° kann durch eine absolute 90°-Drehung
der Trägerplatte,
wobei der Dekorbogen nicht gedreht wird, durch eine absolute 90°-Drehung
des Dekorbogens, wobei die Trägerplatte
nicht gedreht wird, oder durch eine Drehung von Trägerplatte
und Dekorbogen umgesetzt werden, wobei sich dann die Drehungen von Trägerplatte
und Dekorbogen relativ zu 90° addieren.
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Vorzugsweise
werden aus einer Laminatplatte zehn Laminatpaneele mit einer Länge l von
etwa 1.300 mm und einer Breite b von etwa 207 mm geschnitten. Alternativ
können
aus der Laminatplatte auch 20 Schmalpaneele oder 5 Breitpaneele
(z.B. für Fliesendekore
in einem Raster von 400 × 400
mm) geschnitten werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann auch die Profilierung der Laminatpaneele umfassen. Somit können die
Laminatpaneele an ihren Kanten mit einem Nut-Feder-System oder mit einem
Verriegelungssystem ausgestattet werden, um das Verlegen der Laminatpaneele
einfach und leimfrei zu gestalten.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Herstellung von Laminatpaneelen zeichnet sich dadurch aus, dass
eine wirksame Pressbreite der Holzplattenpresse etwa 1.300 mm, vorzugsweise
1.224 mm bis 1.310 mm, entspricht und dass eine Zuführung vorgesehen ist,
durch die der Dekorbogen und/oder die Trägerplatte aus der jeweiligen
Förderrichtung
bewegt und/oder gedreht werden können,
um Dekorbogen und Trägerplatte
in Überdeckung
zueinander in die Laminatpresse zu führen. Beispielsweise kann die
Zuführung
eine Drehung des Dekorbogens bewirken, wenn die Förderrichtung
der Trägerplatte
aus der Druckmaschine und die Förderrichtung
des Dekorbogens aus der Druckmaschinen parallel zueinander sind.
Die notwendige Drehung zur Überdeckung
Dekorbogen und Trägerplatte
beträgt
dabei 90°.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel entspricht
eine wirksame Pressbreite der Laminatpresse der wirksamen Pressbreite
der Holzplattenpresse. Dies führt
zu einer kleinen Laminatpresse mit einer Pressbreite von ca. 1.300
mm, was die Investitionskosten für
die Vorrichtung zur Herstellung von Laminatpaneelen zusätzlich reduziert.
Auch ist die Handhabung von Trägerplatte
und Dekorbogen bzw. der Laminatplatte, die beim Pressen in der Laminatpresse
entsteht, aufgrund der kleineren Größe vereinfacht.
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Um
die Leistung der Laminatpresse zu erhöhen, können mehrere Presseinheiten
vorgesehen sein, die vorzugsweise jeweils eine Pressbreite von etwa
1.300 mm aufweisen und eine Trägerplatte
mit darauf angeordnetem Dekorbogen aufnehmen können.
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Eine
weitere bevorzugte Möglichkeit,
die Leistung der Laminatpresse zu erhöhen, besteht darin, die wirksame
Presslänge
der Laminatpresse auf ein Vielfaches der Länge LTP der
Trägerplatte
zu erhöhen.
So können
in einem Presstakt mehrere hintereinander angeordnete Trägerplatten
in der Laminatpresse bearbeitet werden. Dadurch lassen sich die Zuführ- und
Abführzeiten
bezogen auf das Pressen einer Laminatplatte reduzieren.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weist
die Laminatpresse wenigstens ein Pressblech mit einer Prägestruktur
auf, die quer zur Förderrichtung
der Trägerplatte
und des Dekorbogens in die Laminatpresse verläuft. Dadurch hat die Prägestruktur des
Pressbleches eine gleiche Orientierung wie die einzelnen Laminatpaneele,
die der Laminatpresse quer zugeführt
werden.
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Vorzugsweise
weist die Druckmaschine wenigstens einen Druckzylinder mit einer
Längenabwicklung
von 1.224 bis 1.310 mm auf. Somit lässt sich durch eine Umdrehung des
Druckzylinders ein Dekorpapier in der Länge von 1.224 bis 1.310 mm bedrucken,
was der Länge
der Laminatpaneele entspricht.
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Anhand
der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele wird die Erfindung
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 ein
Laminatpaneel;
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2 Querschnitt
des Laminatpaneels der 1;
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3 eine
schematische Darstellung einer ersten erfindungsgemäßen Vorrichtung;
und
-
4 eine
schematische Darstellung eines zweiten bevorzugten Ausführungsbeispieles.
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1 zeigt
ein rechteckiges Laminatpaneel 1 mit einer Länge l und
einer Breite b. Die Länge
l beträgt
rd. 1.300 mm, während
die Breite b ca. 204 mm beträgt.
Das Laminatpaneel weist Kanten 2, 3 auf, die mit
Koppelmitteln versehen sind (nicht dargestellt), um beim Verlegen
benachbarte Laminatpaneele 1 miteinander zu verbinden.
Diese Koppelmittel können
beispielsweise Nut und Feder umfassen.
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2 zeigt
einen Querschnitt durch das Laminatpaneel 1 entlang der
Linie II-II der 1. Wie der 2 zu
entnehmen ist, besteht das Laminatpaneel 1 aus einem Holzkern 4,
der beispielsweise aus einer Mitteldichtefaserplatte (MDF-Platte)
oder einer Hochdichtefaserplatte (HDF-Platte) hergestellt sein kann.
Eine übliche
Stärke
des Holzkerns 4 beträgt
6 bis 8 mm.
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Oberseitig
auf den Holzkern 4 ist eine Dekorschicht 5 aufgebracht,
die wenigstens eine bedruckbare Papierbahn umfasst, die mit Melaminharz
getränkt
ist. Über
der Dekorschicht 5 ist eine Schutzschicht 6 ausgebildet,
die auch üblicherweise
als Overlay bezeichnet wird und leichte, transparente Papierbahnen
umfassen kann, die in einem Imprägnierbad
mit flüssigem
Melaminharz benetzt werden. Durch entsprechende Mineral anteile lässt sich
die Verschleißbeständigkeit
der Schutzschicht 6 und somit des Laminatpaneels 1 einstellen.
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An
einer Unterseite des Holzkerns 4 ist eine Gegenzugschicht 7 vorgesehen,
die den Holzkern 4 vor Feuchtigkeit schützen soll und zur Formstabilisierung
des Laminatpaneels 1 beiträgt. Es versteht sich, dass
das Laminatpaneel 1 noch weitere Schichten aufweisen kann.
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3 zeigt
in schematischer Weise eine Vorrichtung zur Herstellung von Laminatpaneelen gemäß 1 bzw. 2.
Die Vorrichtung zur Herstellung der Laminatpaneele wird in ihrer
Gesamtheit mit 8 bezeichnet. Die Vorrichtung 8 umfasst
eine Holzplattenpresse 9, eine Druckmaschine 10,
eine Laminatpresse 11 und eine Imprägnierung 20. Zu beachten
ist, dass es sich nur um eine schematische Darstellung handelt,
bei der für
die Erfindung nicht wesentliche Aspekte unberücksichtigt bleiben. Beispielsweise
wird auf die Darstellung verzichtet, wie die Schutzschicht 6 auf
die Dekorschicht 6 oder die Gegenzugschicht 7 auf
die Unterseite der Trägerplatte 14 aufgebracht
werden.
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Die
Holzplattenpresse 9 liefert eine Endlosplatte 12,
die in einer Trennstation 13 in Trägerplatten 14 geschnitten
wird. In der 3 sind mehrere, in Reihe angeordnete
Trägerplatten 14a bis 14d dargestellt,
die nacheinander produziert worden sind. Die Endlosplatte 12 bzw.
die Trägerplatten 14a bis 14d weisen
eine Breite BTP auf. Die Breite BTP entspricht dabei ca. 1.300 mm und somit
der Länge
l des Fußbodenpaneels 1.
Eine Länge
LTP der Trägerplatte 14 entspricht
rd. 2.070 mm (vorzugsweise 2.050 bis 2.070 mm), so dass sich aus
einer Trägerplatte
zehn Fußbodenpaneele 1 herstellen
lassen.
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Die
Druckmaschine 10 stellt ein Dekorpapier 15 her,
welches vorzugsweise von Rolle auf Rolle bedruckt wird. Es kann
alternativ auch als fertiges Produkt angeliefert werden. Danach
wird das Dekorpapier 15 einer Imprägnierung 20 zugeführt, die
ein Imprägnierkanal
mit anschließender
Trocknung umfassen kann. Das imprägnierte Dekorpapier 15' wird in einer
Trennstation 16 zu einem Dekorbogen 17 geschnitten
wird. Auch hier sind mehrere Dekorbogen 17a bis 17d dargestellt,
die nacheinander aus der Druckmaschine 10 laufen. Die einzelnen
Dekorbogen weisen eine Breite BDB von ca.
2.070 mm und eine Länge
LDB von ca. 1.300 mm auf. Wie sich der 3 entnehmen
lässt,
wird der Dekorbogen 17a nach der Druckmaschine 10 bzw.
der Trennstation 16 um 90° gedreht, um vor der Laminatpresse 11 eine Trägerplatte 14 vollständig abzudecken.
In der Darstellung der 3 weist der unmittelbar vor
der Laminatpresse 11 befindliche Dekorbogen 17d einen
kleinen Versatz zu der Trägerplatte 14d auf.
Dieser Versatz dient nur zur Darstellung, dass der Dekorbogen 17d auf
der Trägerplatte 14d aufliegt.
In Wirklichkeit werden Trägerplatte 14d und
Dekorbogen 17d exakt in Überdeckung gebracht, bevor
sie der Laminatpresse 11 zugeführt werden. In der Regel ist
der Dekorbogen rundum in einer Übergröße ausgebildet,
ums alles abzudecken.
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In
der Laminatpresse 11 werden durch Hitze und Druck der Dekorbogen 17 mit
Overlay und Gegenzug fest mit der Trägerplatte 14 verbunden.
Die Laminatpresse 11 stößt eine
Laminatplatte 18 aus, die einer Sägestation 19 zugeführt wird.
In dieser Sägestation 19 wird
die Laminatplatte 18 in zehn einzelne Laminatpaneele 1 gesägt. Die
einzelnen Laminatpaneele können
dann einer Profilierung (nicht dargestellt) zugeführt werden,
um an den Kanten des Laminatpaneels 1 beispielsweise Nut
und Feder anzubringen. Hierbei kann die heute Standardprofilierung genutzt
werden.
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3 zeigt
eine Förderrichtung
RDB des Dekorbogens 17a aus der
Druckmaschine 10. bzw. aus der Imprägnierung 20. Man erkennt,
dass die lineare Bewegung des Dekorbogens 17 entlang der
Förderrichtung
RDB mit einer Drehrichtung um 90° überlagert wird.
Im Gegensatz dazu behält
die Trägerplatte 14 ihre
lineare Bewegung entlang einer Förderrichtung RTP bis in die Laminatpresse 11 bei,
ohne dabei gedreht zu werden. Demzufolge entspricht die Förderrichtung
RTP der Trägerplatte 14 aus der
Holzplattenpresse 9 einer Förderrichtung RLP von
Trägerplatte und
Dekorbogen in die Laminatpresse 11. Die Förderrichtungen
RDB und RTP sind
in dem Ausführungsbeispiel
der 3 parallel zueinander, so dass eine Drehung des
Dekorbogens 17 um 90° notwendig
ist.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel
für eine Vorrichtung 8 zeigt 4.
Der wesentliche Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel gemäß 3 besteht
darin, dass die Förderrichtungen
RTP der Trägerplatte 14 aus der
Holzplattenpresse 9 und die Förderrichtung RDB des
Dekorbogens 17 aus der Imprägnierung 20 nun im
rechten Winkel zueinander stehen. Um nun Trägerplatte 14 und Dekorbogen 17 in Überdeckung
zu bringen, ist eine Drehung, wie in dem Ausführungsbeispiel der 3 erläutert wird, hier
nicht notwendig. Jedoch wird der Dekorbogen 17 aus der
Imprägnierung 20 längs der
Richtung RDB bewegt, dann auf die Trägerplatte 14b abgelegt,
und dann gemeinsam mit der Trä gerplatte 14b längs der Richtung
RLP in die Laminatpresse 11 geführt, wobei die
Förderrichtung
RDB und die Förderrichtung RLP im rechten
Winkel zueinander stehen. Somit wird zur Zuführung von Trägerplatte
und Dekorbogen die Förderrichtung
des Dekorbogens aus der Druckmaschine bzw. aus der Imprägnierung
aufgegeben.
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- 1
- Laminatpaneel
- 2
- Kante
- 3
- Kante
- 4
- Holzkern
- 5
- Dekorschicht
- 6
- Schutzschicht
- 7
- Gegenzugschicht
- 8
- Vorrichtung
- 9
- Holzplattenpresse
- 10
- Druckmaschine
- 11
- Laminatpresse
- 12
- Endlosplatte
- 13
- Trennstation
- 14
- Trägerplatte
- 15
- Dekorpapier
- 16
- Trennstation
- 17
- Dekorbogen
- 18
- Laminatplatte
- 19
- Sägestation
- 20
- Imprägnierung
- l
- Länge des
Laminatpaneels 1
- b
- Breite
des Laminatpaneels 1
- BTP
- Breite
der Trägerplatte 14
- LTP
- Länge der
Trägerplatte 14
- BDB
- Breite
des Dekorbogens 17
- LDB
- Länge des
Dekorbogens 17
- RTP
- Förderrichtung
der Trägerplatte
aus der Holzplattenpresse 9
- RDB
- Förderrichtung
des Dekorbogens aus der Druckmaschine 10
- RLP
- Förderrichtung
der Trägerplatte
und des Dekorbogens in die Laminatpresse 11