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Die Erfindung betrifft eine Leiterkordel für Jalousien nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Solche Leiterkordeln sind bereits aus der
US 6,116,323 A und der
US 5,657,806 A bekannt. Diese bekannten Leiterkordeln werden von Hand konfektioniert, indem die beiden Leiterkordelwangen im Endbereich im gewünschten Abstand zum letzten Leiterkordelsteg miteinander verbunden, insbesondere miteinander verknotet werden.
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Aus der
US 2005/0199352 A1 ist ein leiterartiger Lamellenträger bekannt. Dieser weist zwei Kordeln auf, zwischen denen Rungen angeordnet sind. Die Rungen sind zumindest einenends lösbar an einer Kordel befestigt.
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Aus der DE F 13376 V/68b ist ein Sonnenstore mit einem walzenförmigen Wendekörper bekannt, über den ein Stegband geführt ist. Das Stegband ist als endloses Band ausgeführt, an dem Lamellen befestigt sind.
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Aus der
DE 30 18 955 A1 ist eine Wendevorrichtung für eine raffbare Lamellenjalousie bekannt, bei welcher die oberen Enden der beiden Holme einer jeden Lamellen-Tragleiter an einem sich um eine Wickeltrommel erstreckenden Tragorgan befestigt ist. Die Lamellen sind unmittelbar an Holmen befestigt.
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Aus der
DE 299 14 505 U1 sind Leiterträger zur Halterung von Lamellen bekannt. Zwischen Trägerbändern der Leiterträger können Stegbänder vorgesehen sein, wobei diese durch quer zu den Kettfäden verlaufende Schußfäden gebildet sein können.
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Aus der
GB 2 115 045 A ist eine Bandleiter bekannt, die zwei Bandseile aufweist, zwischen denen sich obere und untere Rungen erstrecken.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Leiderkordel vorzuschlagen, die rascher und kostengünstiger als bekannte Leiterkordeln hergestellt werden kann.
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Die Aufgabe wird mit einer Leiterkordel mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Die erfindungsgemäße Leiterkordel ist im Gegensatz zu den bekannten Leiterkordeln bereits durch den Fertigungsprozess am oberen Ende geschlossen, sodass die beiden Enden der Leiterkordelwangen nicht mehr miteinander verbunden oder gesondert an der Jalousie befestigt werden müssen. Dies vereinfacht die Montage der Leiterkordel an der Jalousie, wodurch insbesondere die Fertigung großer Jalousien mit mehreren Leiterkordeln deutlich kostengünstiger und schneller erfolgen kann als in der Vergangenheit.
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Für die Ausgestaltung der Verbindung zwischen den beiden Leiterkordelwangen gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. So können die beiden Leiterkordelwangen am oberen Ende der Jalousie sich gegenseitig berührend miteinander verbunden sein. Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass die Leiterkordelwangen mittels einer Klemmhülse miteinander verbunden werden. Eine solche Klemmhülse lässt sich maschinell anbringen und sorgt für eine sichere Verbindung.
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Eine andere Möglichkeit einer sich berührenden Verbindung der Leiterkordelwangen besteht darin, dass die Leiterkordelwangen an der Verbindungsstelle miteinander verstrickt sind. Diese Art der Verbindung kann ebenfalls während der Fertigung der Leiterkordel angebracht werden und sorgt für eine relativ flexible Verbindung der beiden Leiterkordelwangen, was die Verankerung der Leiterkordel an der Jalousie erleichtert.
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Die Leiterkordelwangen können jedoch auch durch Verkleben miteinander verbunden sein. Auch diese Art der Verbindung ist maschinell möglich.
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Bei einer weiteren Ausgestaltung können die Leiterkordelwangen an der Verbindungsstelle zusammengebunden sein.
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Es ist jedoch nicht zwingend, dass die Leiterkordelwangen sich berührend miteinander verbunden sind. Die Leiterkordelwangen können am oberen Ende der Jalousie auch durch einen vorzugsweise im Material verstärkten Leiterkordelsteg miteinander verbunden sein. Das Material dieses letzten Leiterkordelstegs kann in der Stärke ungefähr der Materialstärke der Leiterkordelwangen entsprechen. Bei dieser Ausgestaltung der Verbindung der Leiterkordelwangen entsteht ebenfalls eine relativ flexible Verbindung, die eine einfache Befestigung der Leiterkordel an der Jalousie erlaubt.
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Weitere Vorteile ergeben sich, wenn der Abstand zwischen der Verbindungsstelle der Leiterkordelwangen und dem letzten Leiterkordelsteg derart bemessen ist, dass der geschlossene obere Endbereich der Leiterkordel 1,5-mal um eine Spule wickelbar ist, die drehfest auf einer Verstell- und Wickelwelle für die Jalousie angeordnet ist. Mit dem oberen Endbereich der Leiterkordel wird bei dieser Art der Befestigung an der Jalousie einfach eine Schlaufe gebildet, die über die Spule gelegt wird. Damit gestaltet sich die Montage der Leiterkordel an der Jalousie ausgesprochen mühelos und stellt gleichzeitig sicher, dass eine gute Lamellenwendung auch bei wenigen Lamellen erfolgt. Es kann auch auf jede Art von Befestigungsvorrichtungen an der Jalousie für die Enden der Wangen der Leiterkordel verzichtet werden.
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Die erfindungsgemäße Leiterkordel ist aus einem Endlosmaterial gefertigt, das jeweils im Abstand der Höhe der Jalousie mit einer Verbindung zwischen den Leiterkordelwangen versehen ist. Für die unterschiedlichen Jalousiehöhen können beispielsweise unterschiedliche Endlosmaterialien zur Verfügung gestellt werden, die sich im Abstand der Verbindungen der Leiterkordelwangen voneinander unterscheiden. Das untere Ende der Leiterkordel wird dann entsprechend der Jalousiehöhe gekürzt und an der Unterseite der Jalousie befestigt.
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Die Erfindung betrifft außerdem eine Jalousie mit mindestens einer erfindungsgemäßen Leiterkordel. Diese Jalousie kann dadurch gekennzeichnet sein, dass sie auf einer Verstell- und Wickelwelle für die Jalousie mindestens eine drehfest angeordnete Spule zur Aufnahme des oberen Verbindungsbereichs der Leiterkordel aufweist.
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Dabei ist es von Vorteil, wenn die mindestens eine Spule eine Flachspule ist. Im Querschnitt keilförmige Spulen, wie sie bei vielen herkömmlichen Jalousien für die Leiterkordeln vorgesehen sind, haben den Nachteil, dass eine Verbindungsstelle zwischen den Wangen der Leiterkordel aufgrund ihrer Steifheit und/oder größeren Stärke zu Störungen bei der Lamellenwendung führen kann.
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Die mindestens eine Spule kann vorzugsweise an einer Wickeltrommel für eine Schnur zum Öffnen und Schließen der Jalousie angeordnet sein. Die Wickeltrommel und die Spule sind damit separat fertigbare Einsatzteile, die in eine ansonsten unveränderte Schiene einer Jalousie einsetzbar sind. Die Fertigung der erfindungsgemäßen Jalousie erfordert somit nur wenige neue Bauteile.
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Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Leiterkordeln und ihre Befestigung an einer Jalousie anhand der Zeichnung näher beschrieben.
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Im Einzelnen zeigen:
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1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Leiterkordel;
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2 ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Leiterkordel;
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3 eine Darstellung der Befestigung des oberen Endes der Leiterkordel aus 2 an einer Jalousie.
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1 zeigt eine Leiterkordel 10 mit zwei Leiterkordelwangen 11, 12, zwischen denen eine Vielzahl von Leiterkordelstegen 14 angeordnet sind. Die Leiterkordelstege 14 dienen der Auflage von Lamellen 15 einer hier nicht näher dargestellten Jalousie. Durch Ziehen an einer der Leiterkordelwangen 11, 12 kann die Neigung der Lamellen 15 und damit der Lichteinfall verändert werden. Am oberen Ende der Jalousie, d. h. oberhalb des letzten Leiterkordelstegs 14 sind die beiden Leiterkordelwangen 11, 12 an einer Verbindungsstelle 16 mittels einer Klemmhülse 17 miteinander verbunden. Die Verbindungsstelle 16 weist zum obersten Leiterkordelsteg 14 einen größeren Abstand auf als die Leiterkordelstege 14 untereinander. Dadurch ist es möglich, das obere Ende der Leiterkordel 10 nach Durchtrennen der Leiterkordelwangen 11, 12 oberhalb der Verbindungsstelle 16 einfach in die Wendeeinrichtung einer Jalousie einzuhängen, wie beispielsweise in 3 gezeigt ist. Der Abstand zwischen der Verbindungsstelle 16 und dem Leiterkordelsteg 14 ist dabei so bemessen, dass die erste Lamelle in exakt richtigem Abstand unter der Kopfschiene der Jalousie hängt. Dieser Abstand zur Kopfschiene entspricht ungefähr einer halben Lamellenbreite.
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Wie 1 verdeutlicht, ist die Leiterkordel 10 aus einem Endlosmaterial 100 herstellbar, das in regelmäßigen Abständen, die ungefähr der Höhe der Jalousie entsprechen, mit einer Verbindungsstelle 16 für die Leiterkordelwangen 11, 12 versehen ist.
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2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Leiterkordel 20 mit zwei Leiterkordelwangen 21, 22, zwischen denen wieder eine Vielzahl von Leiterkordelstegen 24 angeordnet sind. Die Leiterkordelstege 24 weisen einen gegenseitigen Abstand a auf. Oberhalb des letzten Leiterkordelstegs 24 ist wieder eine Verbindungsstelle 26 zwischen den Leiterkordelwangen 21, 22 angeordnet, die hier von einem Quersteg 27 gebildet wird. Der Quersteg 27 weist eine größere Materialstärke als die Leiterkordelstege 24 auf und ist in einem Abstand b zum letzten Leiterkordelsteg 24 angeordnet, der größer ist als der Abstand a zwischen den Leiterkordelstegen 24. Auch die Leiterkordel 20 lässt sich aus einem Endlosmaterial herstellen, das in regelmäßigem Abstand mit einer Verbindungsstelle 26 zwischen den Leiterkordelwangen 21, 22 versehen ist.
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3 verdeutlicht eine mögliche Befestigung der Leiterkordel 20 aus 2 an einer Jalousie, von der eine Verstell- und Wickelwelle 30 sowie eine darauf angeordnete Wickeltrommel 31 dargestellt sind. Am vorderen Ende der Wickeltrommel 31 ist eine Flachspule 32 angeordnet, über die die miteinander verbundenen Leiterkordelwangen 21, 22 der Leiterkordel 20 mit einer 1,5-fachen Umschlingung gelegt sind. Diese Art der Befestigung der Leiterkordel 20, die selbstverständlich auch mit der Leiterkordel 10 möglich ist, lässt sich die Leiterkordel 20 ausgesprochen rasch und einfach an der Jalousie befestigen. Es wird einfach mit dem oberen Endbereich der Leiterkordel eine Schlaufe gebildet und diese über die Flachspule 32 gelegt.