-
Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein ein elektronisches Bauteil
mit einer Anzahl von Substraten, die über eine dreidimensionale Verdrahtungsstruktur
miteinander gekoppelt sind.
-
Die
Erfindung bezieht sich ferner auf ein Verfahren zur Herstellung
eines elektronischen Bauteils mit einer Anzahl von Substraten oder
Chips mit integrierter Schaltungen auf einem Basis-Substrat, bei dem
die elektrischen Kontakte der integrierten Schaltungen auf den Substraten
mit leitfähigen
Elementen auf dem Basis-Substrat über eine dreidimensionale Verdrahtungsstruktur
kontaktiert werden.
-
Insbesondere
elektronische Halbleiterbauteile, die auf einer Leadframe- Technik
basieren, bieten ebenso wie sog. Leadless Packages keine oder nur sehr
eingeschränkte
Möglichkeiten
zur Verdrahtung, Entflechtung und/oder Durchkontaktierung. Es sind beispielsweise
mehrlagige Systeme bekannt, bei denen mehrere Substrate in paralleler
Anordnung übereinander
geschichtet und metallische Zwischenlagen aus einem Kunststoff oder
aus Keramik eingesetzt werden. Hierbei handelt es sich um sog. Multilager-Substrate,
bei denen die Anordnung mehrerer Substrate in einem elektrischen
Bauteil durch übereinander
Schichten der Substrate zu einem Stapel („Stacking") erfolgt. Diese bekannten Multilager-Substrate
haben den Nachteil, dass sie einen relativ großen Flächenbedarf haben.
-
Um
die integrierten Schaltkreise auf den verschiedenen Substraten eines
elektronischen Bauteils elektrisch zu koppeln, werden deren Kontaktstellen über Verdrahtungen
miteinander verbunden. Eines der gebräuchlichsten Verbindungsverfahren
ist das Drahtbonden, bei dem Drahtbondverbindungen zwischen elektrischen
Kontaktstellen der integrierten Schaltung und Fingern eines Leiterrahmens „Leadframe") gebildet werden.
Es sind viele Variationen dieses Verfahrens bekannt, bei denen z.
B. die integrierte Schaltung direkt auf der Leiterplatte montiert
ist und die Drahtbondverbindungen direkt zwischen der Leiterplatte
und der integrierten Schaltung gebildet werden. Bei anderen Variationen
werden mehrere übereinander
gestapelte integrierte Schaltungen mit Drahtverbindungen untereinander
verbunden. Bei noch weiteren Variationen sind integrierte Schaltungen
auf gegenüberliegenden
Oberflächen
der Leiterplatte angeordnet. Diese Drahtverbindungen haben den Nachteil,
dass sie aufwendig herzustellen sind und einen hohen Platzbedarf
haben.
-
Bei
einem weiteren gebräuchlichen
Verpackungsverfahren werden sog. „Flip-Chips" verwendet. Flip-Chips
sind integrierte Schaltungen, die elektrische Kontakte an einer
ihrer Hauptflächen
aufweisen und mit dieser Hauptfläche
nach unten auf der Oberfläche
eines Substrats platziert werden können, wobei die elektrischen
Kontakte der Flip-Chips deckungsgleich zu den entsprechenden elektrischen Kontakten
des Substrats liegen. Dabei müssen
besondere Maßnahmen
ergriffen werden, um sicherzustellen, dass alle jeweiligen Kontaktpaare
zusammentreffen, trotz irgendeiner Unebenheit, die an der Oberfläche der
integrierten Schaltung oder des Substrats bestehen könnte. Der
Raum zwischen dem Flip-Chip und dem Substrat kann anschließend mit einer „Unterfüllungs"-Schicht angefüllt werden.
Auch die bekannte Verwendung von Flip-Chips hat einen hohen Flächenbedarf
auf dem Substrat und ist aufgrund der besonderen Maßnahmen
zur Sicherstellung der elektrischen Kontaktierung der Flip-Chips aufwendig
und damit kostenintensiv. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass
die Größe der Bauteile mit
wachsender Anzahl von Chips von unten nach oben zunehmen muss.
-
Es
sind auch Substrate bekannt, die zumindest teilweise aus einem flexiblen
Material hergestellt sind (Flex-Subtrate bzw. Starr-Flex-Starr-Substrate), die
sich verformen oder biegen lassen. Gebogene Substrate werden meist
zu sog. MID-Bauteilen (Molded interonnect device) gefertigt. Ferner
können Flex-Substrate oder Starr-Flex-Starr-Substrate
vor dem Aufbringen von Chips in bereits gebogener Form umspritzt
bzw. verpackt („gemolded") werden („premold
package"). Substrate,
die nach dem Aufbringen der Chips abgewinkelt und umspritzt werden sind
ebenfalls Flex-Substrate oder Starr-Flex-Starr-Substrate. Ein Nachteil dieser Flex-Substrate
oder Starr-Flex-Starr-Substrate
ist der komplizierte und damit kostspielige Herstellungsweg. Ferner
kann eine vertikale Aneinanderreihung der Chips nur mit komplizierten
Flex-Substraten
oder Starr-Flex-Starr-Substraten verwirklicht werden. Ein vertikales
Anordnen mehrerer Substrate oder Chips in einem Bauteil ist bisher
nur mit kostenintensiven Spezialprozessen möglich, wie z. B. komplizierten Wirebond-,
Löt- und
Klebeprozessen.
-
Ein
Ziel der Erfindung besteht deshalb darin, ein elektronisches Bauteil
bereitzustellen, das sich durch ein geringes Bauteilvolumen sowie
durch einen einfachen Aufbau auszeichnet. Ein weiteres Ziel der
Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur Herstellung von elektronischen
Bauteilen zur Verfügung zu
stellen, mit dem hochintegrierte Bauteile mit einer dreidimensionalen
Verdrahtungsstruktur auf einfache Weise herstellbar sind.
-
In
der
US 5 754 411 A ist
ein elektronisches Bauteil mit einem Basis-Substrat und einer Anzahl von
weiteren Substraten gezeigt, die über eine dreidimensionale Verdrahtungsstruktur
mit dem Basis-Substrat verbunden sind.
-
Die
o. g. und/oder weitere Ziele der Erfindung werden durch den Gegenstand
der unabhängigen
Ansprüche
erreicht. Merkmale vorteilhafter Weiterbildungen der Erfindung sind
in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
-
Die
oben genannten Ziele werden z. B. erreicht durch ein elektronisches
Bauteil mit einem Basis-Substrat und einer Anzahl von weiteren Substraten,
die über
eine dreidimensionale Verdrahtungsstruktur mit dem Basis-Substrat
verbunden sind, wobei die Anzahl von Substraten jeweils einen oder mehrere
integrierte Schaltkreise und/oder elektronische Bauelemente umfassen
sowie elektrische Kontaktstellen zur elektrischen Kontaktierung
der integrierten Schaltkreise und/oder elektronischen Bauelemente
aufweisen, und die Anzahl von Substraten jeweils mit mindestens
einem Fortsatz versehen ist, der sich vom Substrat erstreckt, während das
Basis-Substrat eine
Anzahl von Aussparungen aufweist, die so ausgebildet sind, dass
sie jeweils den Fortsatz des Substrats aufnehmen können, wobei das
Basis-Substrat elektrisch leitfähige
Elemente aufweist, die im Randbereich einer Aussparung angeordnet
sind, um mit den elektrischen Kontaktstellen der Substrate zusammenzuwirken,
so dass die Substrate im montierten Zustand jeweils über den
in den Aussparungen aufgenommenen Fortsatz mechanisch gekoppelt
sind und die integrierten Schaltkreise und/oder die elektronischen
Bauelemente der Substrate mit den leitfähigen Elementen des Basis-Substrats
elektrisch verbunden sind, und wobei zumindest eines der leitfähigen Elemente
auf dem Basis-Substrat
als Lötkugel
ausgebildet ist, wobei die Lötkugel
auf dem Basis-Substrat eine Schnittfläche aufweist.
-
Nach
der vorliegenden Erfindung können Substrate
oder Chips auf einem gemeinsamen Basis-Substrat auf kleiner Fläche angeordnet,
insbesondere vertikal nebeneinander gereiht und über eine einfache vertikale
Verdrahtungsstruktur miteinander elektrisch verbunden werden. Das
Basis-Substrat kann später
als Grundsubstrat für
die Verbindung zur Leiterplatte des Anwenders dienen.
-
In Überwindung
der Nachteile herkömmlicher
Verfahren, wie z. B. das oben beschriebene Drahtbonden oder das
Verwenden von Flip-Chips, führt
die vorliegende Erfindung zu den folgenden Vorteilen:
- – Die
Anzahl integrierter Schaltungen, die für eine gegebene Substratoberfläche bereitgestellt
werden können,
ist erhöht.
- – Die
Gesamtstärke
der Kombination des Substrats und integrierter Schaltung ist im
Vergleich mit Anordnungen, bei denen die integrierte Schaltung auf
einer Außenfläche des
Substrats ruht, verringert.
- – Da
keine Drahtbondverbindungen erforderlich sind, ist es möglich, die
Kontaktstellen der integrierten Schaltungen durch kürzere elektrische Verbindungswege
im Vergleich zum Verfahren der Drahtbondverbindungsverpackung mit
anderen Bauteilen zu verbinden. Dies führt zu robusteren Signalen mit
weniger Signalverzerrung bei sehr hohen Betriebsfrequenzen.
- – Das
Substrat bietet einen effektiven Schutz der integrierten Schaltungen
innerhalb des elektronischen Bauteils.
-
Bei
manchen Sensoren oder optoelektronischen Komponenten ist es notwendig,
die Anbindung an das Basis-Substrat parallel zum Basis-Substrat bzw.
zur Leiterplatte vorzunehmen. Das heißt, dass z. B. der Druckschlauch,
das Magnetfeld oder die optische Faser parallel zum Basis-Substrat
in das Gehäuse
eintreten muss. Eine optimale Anbindung ist dann gewährleistet,
wenn dann der Drucksensorchip, der Hall-Sensor oder Lichtsensor/-senderchip
senkrecht zur Ebene des Basis-Substratsausgerichtet
ist. Die gängigen
Verbindungstechniken sind jedoch so konzipiert, dass der Chip zunächst parallel
zu einem Substrat aufgebracht wird. Damit ist das Problem dahin
verschoben, das Substrat nach dem Aufbau der Chips unter Verwendung
von Flex-Substraten oder Starr-Flex-Starr-Substraten zu biegen und im gebogenen
Zustand zu verarbeiten.
-
Die
vorliegende Erfindung löst
dieses Problem, indem die Substrate nach ihrer Vorbearbeitung auf
dem Basis-Substrat aufrecht stehend angeordnet werden können, so
dass die Substrate im montierten Zustand jeweils im Wesentlichen
senkrecht gegenüber
dem Basis-Substrat ausgerichtet sind. Anstelle von Substraten mit
integrierten Schaltkreisen können auch
Chips oder SMDs („surface
mount device") mit beliebigen
elektronischen Bauelementen auf dem Basis-Substrat „aufgesteckt" werden, wobei auch
für die
Chips oder die SMDs („surface
mount device") eine
vertikale Ausrichtung gegenüber
dem Basis-Substrat erreichbar ist.
-
Nach
dem erfindungsgemäßen Konzept kann
die Verbindung der Substrate erfolgen, nachdem auf den Substraten
SMDs („surface
mount device"),
Chips oder andere elektronische Bauelemente mittels Standard-Halbleiter-
oder SMD-Bestückungs-Prozessen
aufgebracht worden sind. Die Substrate können dabei auch die Chips selbst,
geeignete Leiterplattenmaterialien wie FR4, Keramik oder geeignete
Leadframes sein. Die Verbindung der Substrate kann während der
Herstellung des Gehäuses oder
beim SMD-Bestücken
des Anwenders erfolgen.
-
Entsprechend
der Erfindung ist zumindest ein leitfähiges Element auf dem Basis-Substrat
als Lötkugel
ausgebildet. Ferner ist es von Vorteil, wenn die Lötkugeln
auf dem Basis-Substrat
unmittelbar an den Rand der Aussparung bzw. Fräsung in dem Basis-Substrat
angrenzen.
-
Auf
diese Weise können
die Lötkugeln
als dreidimensionale Verbindungsstücke zwischen zwei zueinander
senkrecht stehenden zweidimensionalen Substraten zur elektrische
Kontaktierung verwendet werden. Die Lötkugeln auf dem Basis-Substrat weisen ferner
eine Schnittfläche
auf, die sich zur Kontaktierung einer Kontaktfläche besonders gut eignet. Dazu
verläuft
die Schnittfläche
der Lötkugeln
auf dem Basis-Substrat
vorzugsweise im Bereich des maximalen Durchmessers der Lötkugel.
-
Diese
Schnittfläche
der Lötkugeln
auf dem Basis-Substrat werden durch die entsprechenden Kontaktstellen
des Substrats beim Einfügen
des Fortsatzes des Substrats in die Aussparung im Basis-Substrat
kontaktiert und damit eine elektrische Verbindung zwischen dem Substrat
und dem Basis-Substrat hergestellt. Um diese automatische elektrische
Kontaktierung beim Einstecken des Substrat in des Basis-Substrat
zu unterstützen,
grenzen die Schnittfläche
der angeschnittenen Lötkugeln
auf dem Basis-Substrat unmittelbar an den Rand der Aussparung an,
so dass die Schnittfläche
der angeschnittenen Lötkugeln
auf dem Basis-Substrat jeweils mit dem Rand der Aussparung fluchten.
-
Alternativ
kann die Schnittfläche
der angeschnittenen Lötkugeln
auf dem Basis-Substrat zumindest teilweise eine schräge, von
der Flucht der Aussparung abweichende Ausrichtung aufweisen, um
die elektrische Kontaktierung beim Einstecken des Fortsatzes vom
Substrat in die Aussparung im Basis-Substrat durch konisch verlaufende
Schnittflächen
der Lötkugeln
zu unterstützen.
-
Ebenso
können
die Kontaktstellen zur elektrischen Kontaktierung der integrierten
Schaltkreise und/oder elektronischen Bauelemente auf dem Substrat
als Lötkugeln
ausgebildet sein. Die als Lötkugeln
ausgebildeten Kontaktstellen auf dem Substrat grenzen vorzugsweise
unmittelbar an den Fortsatz des Substrats an, so dass sie beim Einstecken
des Fortsatzes vom Substrat in die Aussparung im Basis-Substrat
automatisch die leitfähige
Elemente des Basis-Substrats im Randbereich des Aussparung kontaktieren.
-
Die
Lötkugeln
der Kontaktstellen auf dem Substrat können ebenfalls eine Schnittfläche aufweisen,
die vorzugsweise im Bereich des maximalen Durchmessers der Lötkugel verläuft. Die
Schnittfläche
der angeschnittenen Lötkugeln
auf dem Substrat ist im Wesentlichen senkrecht zur Ausrichtung des Fortsatzes
des Substrats ausgerichtet, damit die Schnittfläche der Lötkugeln parallel mit der Kontaktfläche der
leitfähige
Elemente auf dem Basis-Substrat in Berührung kommen kann.
-
Die
leitfähigen
Elemente auf dem Basis-Substrat sind dabei so angeordnet, dass sie
mit den elektrischen Kontaktstellen auf den Substraten im montierten
Zustand korrespondieren, um einen elektrischen Kontakt herzustellen.
Zusätzlich
können
die leitfähigen
Elemente auf dem Basis-Substrat und die korrespondieren elektrischen
Kontaktstellen auf den Substraten so angeordnet sein, dass sich
im montierten Zustand eine Klemmwirkung dazwischen ergibt, die den
elektrischen Kontakt unterstützt.
Als Basis-Substrat kann ein sog. TSLP-Leadframe („thin small
leadless package")
verwendet werden, das keine Kontaktbeinchen an seinen Seiten aufweist,
sondern lediglich Kontaktflächen
auf seiner Vorder- oder Rückseite.
-
Folglich
können
entweder die Kontaktstellen auf dem Substrat zur elektrischen Kontaktierung
der integrierten Schaltkreise und/oder elektronischen Bauelemente
auf dem Substrat als Lötkugeln
ausgebildet sein, dann sind die korrespondierenden leitfähigen Elemente
auf dem Basis-Substrat als Kontaktfläche ausgebildet. Alternativ
können
die leitfähigen Elemente
auf dem Basis-Substrat als Lötkugeln
ausgebildet sein, dann sollten die korrespondierenden Kontaktstellen
auf dem Substrat zur elektrischen Kontaktierung der integrierten
Schaltkreise und/oder elektronischen Bauelemente auf dem Substrat
als Kontaktfläche
ausgebildet sein. Auf diese Weise trifft eine Lötkugel bzw. die Schnittfläche einer
Lötkugel immer
auf eine Kontaktfläche
und es wird ein optimaler elektrischer Kontakt gewährleistet.
-
Die
Abmessungen der Aussparung im Basis-Substrat entspricht im Wesentlichen
den Abmessungen des Fortsatzes eines Substrats, so dass sich zwischen
der Aussparung im Basis-Substrat
und dem Fortsatz des Substrats im montierten Zustand eine Steckverbindung
nach dem Prinzip einer Zapfen/Nut-Verbindung ergibt. Dabei entspricht
die Länge,
um die sich der Fortsatz vom Substrat erstreckt, vorzugsweise der
Dicke des Basis-Substrats, so dass der in die Aussparung des Basis-Substrats eingesteckte
Fortsatz nicht auf der anderen Seite des Basis-Substrats herausragt.
-
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist die Aussparung im Basis-Substrat und der Fortsatz eines Substrats
jeweils so ausgebildet, dass sich zwischen der Aussparung im Basis-Substrat
und dem Fortsatz des Substrats im montierten Zustand eine Klemmwirkung
ergibt. Dadurch kann die mechanische Kopplung des Substrats am Basis-Substrat
gesichert werden.
-
Der
Fortsatz des Substrats kann am Rand nur an einer Seite des Substrats
vorgesehen sein, wobei der Fortsatz vorzugsweise so ausgebildet
ist, dass er sich über
einen Großteil
der betreffenden Seite des Substrats erstreckt. Alternativ können an einer
Seite des Substrats auch mehrere Fortsätze vorgesehen sein, die beim
Anordnen des Substrats auf dem Basis-Substrat jeweils in entsprechend
geformte Aussparungen im Basis-Substrat einführbar sind. Darüber hinaus
können
an mehreren Seiten des Substrats jeweils mindestens ein Fortsatz
vorgesehen sein, so dass ein Substrat über mehrere Seiten mit anderen
Substraten in der oben beschriebenen Weise mechanisch gekoppelt
werden kann.
-
Das
Prinzip der mechanischen Kopplung der Substrate besteht nach der
vorliegenden Erfindung darin, dass ein Substrat auf einer Seite
einen Fortsatz aufweist, der so geformt ist, dass er ein Verankern
in einem anderen Substrat bzw. dem Basis-Substrat ermöglichen, das zu diesem Zweck
eine entsprechende Aussparung bzw. Fräsung oder ein entsprechendes
Langloch aufweist. In diese Aussparung bzw. Fräsung kann der Fortsatz des
ersten Substrats eingreifen und eine mechanische Fixierung bewerkstelligen.
Durch geeignete Wahl der Breite der Aussparung sowie der Breite
des Fortsatzes können auch
andere Winkel als 90° zwischen
den Substraten erreicht werden. Dazu müssen die Abstände der
als Lötkugeln
ausgebildeten leitfähige
Elemente des Basis-Substrats bzw. die Abstände der als Lötkugeln ausgebildeten
Kontaktstellen der Substrate entsprechend angepasst werden.
-
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen elektronischen Bauteils
umfasst die Anzahl von Substraten zumindest ein Chip mit einem oder
mehreren integrierten Schaltkreisen und/oder elektrischen Bauelementen. Das
heißt,
das anstelle von Substraten mit integrierten Schaltkreisen können auch
Chips oder SMDs („surface
mount device") mit
beliebigen elektronischen Bauelementen auf dem Basis-Substrat angeordnet
werden, wobei auch die Chips oder SMDs mit einer vertikalen Ausrichtung
gegenüber
der Ebene des Basis-Substrats aufgestellt werden können. Gleichzeitig
mit der mechanischen Kopplung werden die integrierten Schaltkreise
und/oder elektrischen Bauelemente auf dem Substrat, Chips oder SMDs über die
elektrischen Kontakte und die leitfähigen Elemente auf dem Basis-Substrat
elektrisch kontaktiert.
-
Zum
Abschluss der Herstellung eines elektronischen Bauteils wird dieses
in der Regel mit einer „Verpackung" bzw. einem Gehäuse versehen,
indem es mit z. B. mit einem Gießharz verspritzt bzw. eingegossen
wird („molding"). Das Gehäuse umfasst
zunächst
noch mehrere Bauteile in Form eines sog.
-
„Substratriegels". Anschließend werden
die Bauteile aus dem Substratriegel durch Zersägen vereinzelt.
-
Gemäß einer
weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird das elektronische Bauteil umfassend das Basis-Substrat und
die daran angeordneten Substrate zumindest teilweise von einem Gehäuse umgeben,
wobei zumindest einige der leitfähigen
Elemente des Basis-Substrats und/oder der Kontaktstellen der Substrate
von außerhalb
des Gehäuses
kontaktierbar bleiben. Besonders vorteilhaft ist es, wenn zumindest
einige der leitfähigen
Elemente des Basis-Substrats und/oder der Kontaktstellen der Substrate
einen Teil der Außenfläche des
Gehäuses
darstellen.
-
Solche
Kontaktstellen, die einen Teil der Außenfläche des Gehäuses darstellen, können auf
vorteilhafte Weise erzeugt werden, indem das Zersägen des
Substratriegels in die einzelne Bauteilgehäuse derart vorgenommen wird,
dass dabei die Lötkugeln der
Kontaktstellen mitangeschnitten werden. Dadurch verbleibt jeweils
ein Teil der als Lötkugeln
ausgebildeten Kontaktstellen im Gehäuse, während die durch das Zersägen erzeugte
Schnittfläche
der Lötkugeln
einen Teil der Außenfläche des
Gehäuses
bildet und als elektrischer Anschluss dienen kann. Wenn mehrere
mit Chips bestückte
Substrate nebeneinander beim Verspritzen gehalten, kann auch ein horizontales
SiP („System
in Package") erzeugt
werden.
-
Gemäß noch einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen elektronischen
Bauteils weisen zumindest die beiden äußeren Substrate und/oder das
Basis-Substrat Schirmungslagen auf. Dazu sind jeweils die äußeren Flächen oder
die äußeren Substrate
des elektronischen Bauteils, d. h. das erste und das letzte Substrat
der senkrecht stehenden Substrate, das Basis-Substrat am Boden,
der Deckel, die beiden langen Seiten und die beiden Stirnseiten,
vorzugsweise so gestaltet, dass Sie auf ihrer Außenlage jeweils große Schirmungsflächen aufweisen.
Dadurch kann erreicht werden, dass das Innere des so gebildeten
elektronischen Bauteils gegenüber äußerer elektromagnetischer
Streustrahlung abgeschirmt ist und die Eigenabstrahlung reduziert
wird.
-
Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung werden die oben genannten.
Aufgaben gelöst
durch ein Verfahren zur Herstellung eines elektronischen Halbleiterbauteils
mit einem Basis-Substrat und einer Anzahl von weiteren Substraten,
die über
eine dreidimensionale Verdrahtungsstruktur mit dem Basis-Substrat
verbunden sind, umfassend zumindest die folgenden Verfahrensschritte:
- – Bereitstellen
mindestens eines Substrats mit elektrischen Kontaktstellen und mindestens
einem Fortsatz, der sich vom Substrat erstreckt, wobei zumindest
eine der kontaktstellen auf dem Substrat als Lötkugel ausbebildet ist, wobei
die Lötkugel
auf dem Substrat eine Schnittfläche
aufweist;
- – Bereitstellen
eines Basis-Substrats mit mindestens einer Aussparung, die so ausgebildet
ist, dass sie den Fortsatz eines Substrats aufnehmen kann und mit
leitfähigen
Elementen, die im Randbereich der Aussparung angeordnet sind;
- – Montieren
des Substrats auf dem Basis-Substrat durch Einfügen des mindestens einen Fortsatzes
des Substrats in einer Aussparung im Basis-Substrat;
- – Kontaktieren
der Kontaktstellen auf dem Substrat über die leitfähigen Elemente
auf dem Basis-Substrat.
-
Nach
einer bevorzugten Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens
werden die integrierten Schaltkreise und/oder elektrischen Bauelemente
auf dem Substrat über
die elektrischen Kontakte des Substrats und die leitfähigen Elemente
auf dem Basis-Substrat elektrisch kontaktiert. Dadurch werden die
Substrate im montierten Zustand jeweils über den in den Aussparungen
aufgenommenen Fortsatz mechanisch gekoppelt und gleichzeitig die integrierten
Schaltkreise und/oder die elektronischen Bauelemente der Substrate
mit den leitfähigen
Elementen des Basis-Substrats elektrisch verbunden.
-
Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens
umfasst den Schritt des Verschmelzens der Kontaktstellen der Substrate
mit den korrespondierenden Kontaktflächen auf dem Basis-Substrat
durch Erhitzen. Sobald die Substrate in der gewünschten Weise auf dem Basis-Substrat
angeordnet und über
ihre Fortsätze
im den Aussparungen in dem Basis-Substrat eingesetzt sind, können die
Kontaktstellen der Substrate mit den korrespondierenden Kontaktflächen auf
dem Basis-Substrat verlötet
werden. Dies erfolgt auf vorteilhafte Weise, indem die als Lötkugeln
ausgebildeten Kontaktstellen der Substrate durch Erhitzung geschmolzen
werden und dadurch mit den korrespondierenden Kontaktflächen auf
dem Basis-Substrat verbunden
werden. Dementsprechend können
auch die als Lötkugeln
ausgebildeten leitfähige
Elemente auf dem Basis-Substrat durch Erhitzung geschmolzen werden
und dadurch mit den korrespondierenden Kontaktflächen der Substrate verbunden
werden.
-
Im
Anschluss an des Kontaktieren kann das elektronische Bauteil mit
dem Basis-Substrat und den daran angeordneten Substraten zumindest
teilweise von einem Gehäuse
umgeben werden. Dies erfolgt beispielsweise durch Umspritzen des
elektronischen Bauteils mit einem Verpackungsmaterial, wie z. B.
einem Gießharz.
Um die elektrische Kontaktierung des elektronischen Bauteils auch
nach der Verpackung zu erleichtern, bleiben nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
die leitfähigen
Elemente des Basis-Substrats und/oder die Kontaktstellen der Substrate
zumindest teilweise von außerhalb
des Gehäuses
kontaktierbar.
-
Ein
wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Vorgehensweise besteht
darin, dass flächige Substrate
zunächst über Standardprozesse
mit Lötkugeln,
Chips, elektronischen Bauelementen oder Drähten bestückt und danach ineinander gesteckt und
zu einem elektronischen Bauteil weiterverarbeitet werden können.
-
In
einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das Gehäuse
des elektronischen Bauteils anschließend derart angeschnitten,
dass jeweils ein Teil der als Lötkugeln
ausgebildeten leitfähigen
Elemente des Basis-Substrats und/oder
der als Lötkugeln
ausgebildeten Kontaktstellen der Substrate im Gehäuse verbleibt
und die Schnittfläche
der Lötkugeln
einen Teil der Außenfläche des
Gehäuses
darstellt und als freiliegender, lötbarer Anschluss verwendbar
ist.
-
Dieses
Anschneiden erfolgt vorzugsweise beim Vereinzeln der fertig prozessierten
elektronischen Bauteile, bei dem die Bauteile durch Zersägen separiert
werden, so dass die Lötkugeln
der Kontaktstellen mitangeschnitten werden. Dadurch verbleibt jeweils
ein Teil der als Lötkugeln
ausgebildeten Kontaktstellen im Gehäuse, während die durch das Zersägen erzeugte
Schnittfläche
der Lötkugeln
einen Teil der Außenfläche des
Gehäuses
bildet und als elektrischer Anschluss dienen kann.
-
Im
Prinzip wird durch die vorliegende Erfindung vorgeschlagen, zwei
Substrate mit integrierten Schaltungen miteinander mechanisch zu
koppeln und dabei über
eine dreidimensionale Verdrahtungsstruktur miteinander elektrisch
zu verbinden. Die elektrischen Verbindungen werden dabei zwischen Kontaktstellen
der integrierten Schaltungen auf den Substraten hergestellt, die
vorzugsweise als Lötkugeln
ausgebildet sind. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung sind diese Lötkugeln im Randbereich des
Substrats angeordnet und schließen
vorzugsweise mit dem Rand des Substrats bündig ab. Besonders vorteilhaft
ist es, wenn diese Lötkugeln
in etwa hälftig
angeschnitten sind, so dass die Schnittfläche mit dem Rand des Substrats
bündig
verläuft.
Die Kontaktpunkte des Substrats sind elektrisch mit Verdrahtung
verbunden z. B. zum Verbinden der integrierten Schaltung mit anderen,
auf dem Substrat montierten Bauteilen.
-
Im
Folgenden wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
und der beigefügten
Zeichnungen näher
erläutert.
In den Zeichnungen zeigt:
-
1A eine
schematische Darstellung einer Frontansicht auf ein Substrat für ein elektronisches Bauteil
gemäß einer
ersten bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
-
1B eine
schematische Darstellung eines Querschnitts durch das in 1A dargestellte
Substrat für
ein elektronisches Bauteil gemäß einer
ersten bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
-
2A eine
schematische Darstellung einer Frontansicht auf ein Basis-Substrat
für ein
elektronisches Bauteil gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
-
2B eine
schematische Darstellung eines Querschnitts durch einen Teil des
in 2A dargestellten Basis-Substrats für ein elektronisches
Bauteil gemäß einer
alternativen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
-
3A eine
schematische Darstellung der Situation vor dem Zusammenfügen des
in den 1A und 1B gezeigten
Substrats und des in 2A gezeigten Basis-Substrats
gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens nach der vorliegenden Erfindung;
-
3B eine
schematische Darstellung der Situation nach dem Zusammenfügen des
in den 1A und 1B gezeigten
Substrats und des in 2A gezeigten Basis-Substrats
gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens nach der vorliegenden Erfindung;
-
4A eine
schematische Darstellung der Situation vor dem Zusammenfügen eines
Substrats mit einem Basis-Substrat
gemäß einer
zweiten bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
-
4B eine
schematische Darstellung der Situation nach dem Zusammenfügen eines
Substrats mit einem Basis- Substrat
gemäß einer
zweiten bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
-
5 eine
schematische Darstellung eines elektronischen Bauteils gemäß einer
dritten bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
-
6 eine
schematische Darstellung eines elektronischen Bauteils gemäß einer
vierten bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung; und
-
7 eine
schematische Darstellung eines Querschnitts durch ein elektronisches
Bauteil gemäß einer
fünften
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
-
1A zeigt
eine schematische Darstellung einer Frontansicht auf ein Substrat 1 für ein elektronisches
Bauteil gemäß einer
ersten bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Das Substrat umfasst einen Chip 2,
der auf dem Substrat 1 beispielsweise mittels Die-, Wire-Bonding und/oder Flipchip-Bonding
aufgebracht wurde. An einer Seite des Substrats 1 ist ein
Fortsatz 5 ausgebildet, der vom Rand des Substrats 1 absteht
und sich nahezu über
die gesamte Länge
der betreffenden Seite des Substrats 1 erstreckt. Der Fortsatz 5 dient
der Verbindung mit einem Basis-Substrat, was weiter unten unter
Bezugnahme auf die 3 und 4 beschrieben wird.
-
Der
Chip 2 wird über
Drahtleitungen 3 elektrisch kontaktiert, die den Chip 2 mit
elektrischen Kontaktstellen des Substrats 1 verbinden.
Bei der dargestellten Ausführungsform
sind die Kontaktstellen des Substrats 1 als Lötkugeln 4 ausgebildet.
-
Die
Lötkugeln 4 können so
auf der Vorderseite oder auf der Rückseite des Substrats 1 angeordnet sein,
dass diese parallel und nahe zu dem Rand des Substrats 1 liegen,
an dem der Fortsatz 5 ausgebildet ist. Auf diese Weise
sind die Lötkugeln 4 auf
der Vorder- und Rückseite
des Substrats 1 in einer Ebene parallel zum Rand des Substrats 1 angeordnet.
-
1B zeigt
eine schematische Darstellung eines Querschnitts durch das in 1A dargestellte Substrat 1 für ein elektronisches
Bauteil gemäß einer ersten
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. 1B ist
zu entnehmen, dass sowohl auf der Vorderseite als auch auf der Rückseite des
Substrats 1 ein Chip 2 angeordnet sein kann, der jeweils über Drahtverbindungen 3 mit
den Kontaktstellen des Substrats 1 verbunden ist, die als
Lötkugeln 4 ausgebildet
sind. Die Lötkugeln 4 sind
ebenfalls sowohl auf der Vorderseite als auch auf der Rückseite
des Substrats 1 in einer Linie angeordnet und grenzen jeweils
unmittelbar an den Fortsatz 5 des Substrats 1 an.
-
2A zeigt
eine schematische Darstellung einer Frontansicht auf ein Basis-Substrat 6 für ein elektronisches
Bauteil gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Das Basis-Substrat 6 umfasst
mehrere Chips oder andere elektronische Bauelemente 7,
die auf dem Basis-Substrat 6 aufgebracht wurden. In der
Hauptfläche
des Basis-Substrats 6 An ist eine Aussparung bzw. Ausfräsung 9 ausgebildet,
die bei der dargestellten Ausführungsform
die gesamte Dicke des Basis-Substrats 6 verläuft und
sich nahezu über
die gesamte Breite des Basis-Substrats 6 erstreckt. Die Aussparung
bzw. Ausfräsung 9 dient
der Verbindung mit dem Substrat 1, was weiter unten unter
Bezugnahme auf die 3 und 4 beschrieben wird.
-
Die
Chips 7 auf dem Basis-Substrat 6 werden über Drahtleitungen 3 elektrisch
kontaktiert, die zu leitfähigen
Elementen 8 des Basis-Substrat 6 führen. Bei
der dargestellten Ausführungsform
sind die Kontaktstellen des Substrats 1 als Kontaktflächen ausgebildet,
die so auf der Vorderseite oder auf der Rückseite des Basis-Substrat 6 angeordnet
sind, dass diese parallel und nahe zum Rand der Aussparung 9 liegen.
Auf diese Weise können
die als Kontaktflächen 8 ausgebildeten
leitfähigen
Elemente des Basis-Substrats 6 mit den Kontaktstellen des
Substrats 1 korrespondieren, sobald diese miteinander gekoppelt
werden.
-
2B zeigt
die schematische Darstellung eines Querschnitts durch einen Teil
des in 2A dargestellten Basis-Substrats
für ein
elektronisches Bauteil gemäß einer
alternativen Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung. Alternativ können die leitfähigen Elemente 8 des
Basis-Substrats
nicht als Kontaktfläche,
sondern als Lötkugeln 4 ausgebildet sein.
In 2B ist zu erkennen, dass die als Lötkugeln 4 ausgebildeten
leitfähigen
Elemente 8 des Basis-Substrats 6 auf
dessen Hauptfläche
in einer Linie angeordnet sind und jeweils unmittelbar an die Aussparung 9 des
Basis-Substrats 6 angrenzen.
-
In
den 3A, 3B und 4A, 4B ist
jeweils der Vorgang dargestellt, mit dem ein Substrat 1 mit
einem Basis-Substrat 6 gekoppelt wird, wobei jeweils der
Fortsatz 5 des Substrats 1 in die Aussparung 9 des
Basis-Substrats 6 eingesteckt wird. 3A zeigt
eine schematische Darstellung der Situation vor dem Zusammenfügen und 3B zeigt
eine schematische Darstellung der Situation nach dem Zusammenfügen des
in den 1A und 1B gezeigten
Substrats 1 und des in 2A gezeigten
Basis-Substrats 6 gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens nach der vorliegenden Erfindung.
-
Bei
dem in 3A dargestellten Zustand befinden
sich die Substrate 1 mit ihren Fortsätzen 5 jeweils unmittelbar über den
Aussparungen 9 im Basis-Substrat 6. Die ersten
Substrate 1 werden nun senkrecht in die vorhergesehenen
Fräsungen
bzw. Aussparungen 9 des zweiten Substrats bzw. des Basis-Substrats 6 eingeführt. Es
handelt sich also um ein senkrechtes Ineinanderstecken von zwei
Substraten 1, 6, wobei das Stecken über die
Zapfen/Nut-Verbindung als mechanische Verbindung zwischen der Aussparung 9 in
dem Basis-Substrat 6 und dem Fortsatz 5 des Substrats 1 erfolgt,
während der
elektrische Kontakt über
die Lötkugeln 4 und
die leitfähigen
Elemente 8 bzw. die Kontaktstellen hergestellt wird.
-
Die
Abmessungen der Aussparung 9 im Basis-Substrat 6 und
die Abmessungen des Fortsatzes 5 des Substrats 1 sind
so gewählt,
dass sich zwischen der Aussparung 9 im Basis-Substrat 6 und dem
Fortsatz 5 des Substrats 1 im montierten Zustand
eine Steckverbindung mit Klemmwirkung ergibt. Dabei entspricht die
Länge des
Fortsatzes 5 etwa der Dicke des Basis-Substrats 6,
so dass der in die Aussparung 9 des Basis-Substrats 6 eingesteckte
Fortsatz 5 gerade bis zu anderen Seite des Basis-Substrats 6 reicht.
Zusätzlich
sind die leitfähigen Elemente 8 auf
dem Basis-Substrat 6 und die korrespondieren Kontaktstellen 4 auf
den Substraten 1 so angeordnet und dimensioniert, dass
sich im montierten Zustand eine Klemmwirkung dazwischen ergibt.
-
Auch
der Abstand der Lötkugelreihen
vom Rand des Substrats 1, 6 ist so gewählt, dass
bei vollständigem
Einstecken des Fortsatzes 5 des ersten Substrats 1 in
die Aussparung 9 des zweiten Substrats bzw. des Basis-Substrats 6 die
Lötkugeln 4 des ersten
Substrats 1 exakt auf den Kontaktflächen der korrespondierenden
Kontaktstellen auf der Oberfläche
des zweiten Substrats 6 zu liegen kommen, um die elektrische
Verbindung zwischen den Substraten 1, 6 zu gewährleisten.
-
Durch
das Zusammenstecken der ersten Substrate 1 mit dem Basis-Substrat 6 sind
die Substrate 1 auf dem Basis-Substrat 6 auf einfache
und platzsparende Weise senkrecht stehend nebeneinander angeordnet.
Nach der mechanischen und elektrischen Kopplung können die
Lötkugeln 4 und
die leitfähigen
Elemente 8 verlötet
werden, indem die aus Lot hergestellten Lötkugeln 4 erhitz werden,
bis das Lot der Lötkugeln 4 mit
den korrespondierenden Kontaktflächen 8 eine
Lötverbindung
erzeugt.
-
Ein
besonderer Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht folglich darin,
dass für
das erfindungsgemäße elektronische
Bauteil nur flächige Substrate 1, 6 benötigt werden,
die jeweils mittels Standardprozessen bearbeitet und mit Chips 2, 7 oder
anderen elektrischen Komponenten versehen werden können, ohne
dass dabei ein aufwendiges Verformen, Biegen oder Winkeln der Substrate 1, 6 erforderlich
ist (wie beim MID oder beim Flex-Substrat oder Starr-Flex-Starr-Substrat).
-
4A zeigt
eine schematische Darstellung der Situation vor dem Zusammenfügen und 4B zeigt
eine schematische Darstellung der Situation nach dem Zusammenfügen eines
Substrats 1 mit einem Basis-Substrat 6 gemäß einer
zweiten bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Wie oben bereits erläutert, können zur Verbindung der beiden
Substrate entweder auf dem einen Substrat 1, 6 oder
auf dem anderen Substrat 1, 6 die Lötkugeln
angeordnet werden und auf dem jeweils anderen Substrat 1, 6 die
Kontaktflächen
ausgebildet werden. Bei den in den 4A und 4B dargestellten
Ausführungsformen
sind die Lötkugeln 4 auf dem
Basis-Substrat 4 unmittelbar angrenzend an die Aussparung 9 angeordnet
und auf dem Substrat 1 sind korrespondierende Kontaktflächen ausgebildet, die
unmittelbar an den Fortsatz 5 des Substrats 1 angrenzen.
-
Wie
bereits in Verbindung mit 3A und 3B erläutert, werden
die Substrate 1 mit ihren Fortsätzen 5 in die Aussparungen 9 im
Basis-Substrat 6 eingesteckt, wobei die Lötkugeln 4 auf
dem Basis-Substrat 6 mit den korrespondierenden Kontaktflächen auf
den Substraten 1 in Kontakt kommen. Die elektrische Kontaktierung
erfolgt somit automatisch beim Einstecken der Substrate 1 in
das Basis-Substrat 6.
-
Chips
oder andere Bauelemente 2, die eine parallele Ausrichtung
zur Platine des Basis-Substrats 6 benötigen, können mittels Standardprozessen (Die-Wire-Bonding
oder FlipChip-Bonding) senkrecht stehend auf dem Substrat 1 aufgebracht
werden, das wiederum senkrecht auf dem Basis-Substrat 6 aufgebracht wird.
Dadurch kommen die senkrecht auf dem Substrat 1 stehenden
Komponenten in eine parallele Lage gegenüber der Platine des Basis-Substrats 6.
-
5 zeigt
eine schematische Darstellung eines elektronischen Bauteils gemäß einer
dritten bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Anstelle senkrecht stehender Substrate 1 können auch
direkt Chips 10 in das Basis-Substrat 6 senkrecht
stehend eingesetzt werden. In 5 ist zu erkennen,
wie neben den Substraten 1 jeweils auch Chips 10 senkrecht
stehend in Aussparungen 9 im Basis-Substrat 6 eingesteckt
sind. Dabei werden die Chips 10 auf die gleiche oben beschriebene
Weise über
die Verbindung von Lötkugeln 4 und
korrespondierenden Kontaktflächen
kontaktiert. Dazu werden entweder die Chips 10 mit Lötkugeln 4 und
das Basis-Substrat mit den korrespondierenden Kontaktflächen ausgestattet
oder umgekehrt.
-
Ein
Vorteil dieser Ausführungsform
besteht darin, dass dabei Substratkosten gegenüber der Bestückung mit
Substraten 1 verringert werden können. Ferner werden dadurch
aufwendige Spezialprozesse überflüssig und
damit die Herstellungskosten gegenüber den bisherigen Lösungen zur
Bestückung
von Substraten 6 mit Chips 10 reduziert. Zur Herstellung eines
SiP („System
in Package") können die
Chips 10 über
die vertikale Verdrahtungsmöglichkeit
senkrecht stehend angeordnet werden. Mehrere vertikal angeordnete
Substrate ermöglichen
eine platzsparende Aneinanderreihung und Kontaktierung von Chips
und SMDs („surface
mount device") im
Gegensatz zu bisherigen Bauweisen, bei denen die Chips jeweils parallel
zum Basis-Substrat angeordnet sind („Stacking").
-
Als
Vorteil können
die einzelnen Substrate nach dem Bestücken und Verdrahten, z. B.
durch Die-Wire-Flipchip-Bonding, getestet werden. Chips und SMDs
(„surface
mount device") können sowohl auf
senkrechten oder dem waagrechten Substrat untergebracht werden.
Die Chipmontage kann von der SMD-Montage
dadurch entkoppelt werden, da Chips und SMDs auf verschiedenen Substraten
aufgebracht werden können.
-
6 zeigt
eine schematische Darstellung eines Querschnitts auf ein elektronisches
Bauteil gemäß einer vierten
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Bei der in 6 gezeigten Ausführungsform
sind die gegenüber
dem Basis-Substrat 6 senkrecht stehenden Substrate 1 nicht nur
nebeneinander, sondern auch zueinander gewinkelt angeordnet. Die
Lötkugeln 4 sind
dementsprechend nicht nur in einer Reihe angeordnet, sondern umlaufend,
so dass auch Deckel- und Seitensubstrate platziert und elektrisch
kontaktiert werden können.
-
Diese
Ausführungsform
hat den besonderen Vorteil, dass sich bereits durch die gewinkelte
Anordnung der Substrate 1 mit Deckel- und Seitensubstraten
ein elektronisches Bauteil mit geschachtelter Bauweise ergibt, dessen
Innenvolumen durch die umgebenden Substrate 1 vor äußerer elektromagnetischer
Streustrahlung besser geschützt
wird. Dieser Effekt der Schirmung kann noch gesteigert werden, indem
zumindest die äußeren Substrate 1,
Deckel- und/oder Bodensubstrate bzw. das Basis-Substrat Schirmungslagen
aufweisen. Dadurch können
die Schirmungsflächen
zugleich auf ihrer Innenseite noch als Träger für Chips und SMDs („surface
mount device") dienen.
-
7 zeigt
eine schematische Darstellung eines Querschnitts durch ein elektronisches
Bauteil gemäß einer
fünften
bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung. Die in 7 dargestellte Ausführungsform
wurde durch Verspritzen mit eine Gehäuse G versehen, das die Komponenten
des elektronischen Bauteils zumindest teilweise umgibt.
-
Anstelle
der Aufbringung von Chips und/oder SMD-Bauteile („surface
mount device") vor
dem Verspritzen, kann das elektronische Bauteil auch so verspritzt
werden, dass das senkrecht stehende Substrat 1 auf einer
Seite ganz oder teilweise offen gelassen wird, indem ein separat
bestücktes
Substrat, ein sog. Submount 11, an das Substrat 1 geklebt
oder gelötet
wird. Bei einem optischen Bauteil kann dann beispielsweise eine Öffnung dafür sorgen,
dass Licht vom bzw. zum optischen Chip auf den Submount 11 gelangen
kann. Diese Montage eines Submount 11 hat den Vorteil,
dass bei dessen Ankleben oder Anlöten die optische Achse unabhängig von
Diebond- und Umspritzprozesstoleranzen justiert werden kann.
-
Bei
der in 6 dargestellten Ausführungsform sind die Lötkugeln 4 auf
beiden Seiten des Substrats 1 in einer Linie am äußeren Ende
des Substrats 1 aufgebracht. Nach dem Verspritzen oder
Vergießen
des gesamten Bauteilriegels (nicht dargestellt) werden die Bauteile
so vereinzelt, dass jeweils eine halbe Lötkugel 4 im Gehäuse G verbleibt
und die freiliegende Kreisfläche
als lötbarer
Anschluss verwendet werden kann. Dazu wird die Schnittfläche S beim
Zersägen
des Bauteilriegels so gelegt, dass sie unmittelbar durch den größten Durchmesser
der Lötkugeln 4 verläuft. Auf
diese Weise werden Schnittflächen
der Lötkugeln 4 erzeugt,
die einen Teil der Außenfläche des
Gehäuses
G darstellen und somit leicht von außen kontaktierbar sind.
-
Das
so geschaffene Gehäuse
G kann senkrecht mit den Anschlussflächen der Lötkugeln 4 nach unten
bestückt
werden und hat damit beispielsweise eine Anbindung zur einer optischen
Faser oder einem Druckschlauch. Die vertikale Verdrahtung ergibt sich
folglich durch das Ansägen
von dreidimensionalen Kontaktierungsstrukturen, vorzugsweise Lötkugeln,
die auf ein Substrat aufgebracht sind, welches die Chips oder andere
elektronische Bauelemente trägt,
wobei die Sägefläche senkrecht
zur Fläche
des Substrats 1 steht.
-
- 1
- Substrat
- 2
- Chip
bzw. elektronisches Bauelement auf dem Substrat 1
- 3
- Drahtverbindung
- 4
- Lötkugel
- 5
- Fortsatz
des Substrats 1
- 6
- Basis-Substrat
- 7
- Chip
auf dem Basis-Substrat 6
- 8
- leitfähige Elemente
auf dem Basis-Substrat 6
- 9
- Aussparung
bzw. Ausfräsung
im Basis-Substrat 6
- 10
- Chip
(direkt im Basis-Substrat 6 eingesetzt)
- S
- Schnittfläche am elektronischen
Bauteil
- G
- Gehäuse des
elektronischen Bauteils