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Die Erfindung betrifft eine Schweinwerferanordnung in einem Fahrzeug.
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Da Scheinwerfer an einem Fahrzeug an exponierten Stellen angeordnet sind, können sich bei einem Anstoßen oder einem Aufprall daran erhebliche Verletzungen ergeben. Aus der
EP 1 577 610 A1 ist eine Scheinwerfer-Baugruppe für ein Fahrzeug bekannt, bei der ein Scheinwerfer an festen Position stabil an einer Frontseite des Fahrzeugs angeordnet ist. Unterhalb des Scheinwerfers ist ein Trägerkörper angeordnet, welcher das Scheinwerfergehäuse trägt. Vor diesem Trägerkörper ist ein Deformationskörper als separates Element angeordnet, welcher bei einer Krafteinwirkung deformierbar ist. Dieser soll als Fußgängerschutzelement dienen. Oberhalb einer Grenze einer aufnehmbaren Deformationsenergie des Deformationselements weicht der Trägerkörper in Richtung des Fahrzeuginneren zurück, wobei sich ein trägerkörperseitiges Befestigungselement relativ zum rahmenseitigen Befestigungselement bewegt. Die bekannte Scheinwerfer-Baugruppe ermöglicht nur einen relativ unzureichenden Schutz vor Verletzungen beim Anstoßen an das Fahrzeug im Bereich des Scheinwerfers und kann andererseits auch eine Beschädigung des Scheinwerfers bei einer Krafteinwirkung nur sehr unzuverlässig gewährleisten.
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Aus der
DE 102 11 972 A1 ist eine Leuchteinheit für ein Fahrzeug bekannt, bei der die Leuchteinheit fest angeordnet ist und lediglich eine Frontseitige Abdeckscheibe bewegbar ist. Die Abdeckscheibe ist mit einem Stoßfänger fest verbunden.
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Daher ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Scheinwerferanordnung zu schaffen, bei der einerseits die Verletzungsgefahr von Personen beim Anstoßen an das Fahrzeug im Bereich des Scheinwerfers vermindert werden kann und andererseits auch die Beschädigung eines Scheinwerfers bei einer Krafteinwirkung reduziert werden kann.
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Die Aufgabe wird durch eine Scheinwerferanordnung, welche die Merkmale nach Patentanspruch 1 aufweist, gelöst.
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Eine erfindungsgemäße Scheinwerferanordnung in einem Fahrzeug umfasst einen Scheinwerfer und ein mit dem Scheinwerfer zumindest mittelbar verbundenes Kraftübertragungselement. Das Kraftübertragungselement ist so angeordnet, dass es sich in Längsrichtung des Scheinwerfers mit einem vorderen Ende über die vordere Länge des Scheinwerfers hinaus erstreckt und bei einer Krafteinwirkung auf das vordere Ende des Kraftübertragungselements die eingeleiteten Kräfte zumindest anteilig durch das Kraftübertragungselement auf die Scheinwerfer übertragbar sind. Diese Krafteinleitung und die Kraftübertragung erfolgt derart, dass der Scheinwerfer in eine vorgebbare Vorzugsrichtung verschiebbar ist. Das Kraftübertragungselement ist als starres, zumindest bereichsweise gekrümmtes Element ausgebildet. Durch diese Ausgestaltung der Scheinwerferanordnung und insbesondere des Kraftübertragungselements kann eine stets optimale und zuverlässige Kraftübertragung erfolgen und eine daraus resultierende Verschiebung des Scheinwerfers ermöglicht werden. Durch die starre Ausgestaltung kann die Kraftübertragung nahezu vollständig und auch im Hinblick auf eine zeitnahe Verschiebung nach der Krafteinwirkung ermöglicht werden. Die Verletzungsgefahr bei einem sich im Bereich des Scheinwerfers des Fahrzeugs anstoßenden Verkehrsteilnehmers, beispielsweise eines Fußgängers oder eines Radfahrers, kann dadurch erheblich reduziert werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Verkehrsteilnehmer an einer harten Scheinwerferkante verletzen oder stark verletzten kann, kann dadurch erheblich reduziert werden. Des Weiteren kann bei einem Typschadenversuch vermieden werden, dass der Scheinwerfer beschädigt wird. Durch die gekrümmte Ausgestaltung des Kraftübertragungselements kann einerseits eine platzsparende Anordnung geschaffen werden, welche darüber hinaus auch eine im Hinblick auf ihre Anordnung optimale Kraftübertragung gewährleistet. Unter einer gekrümmten Ausführung wird beispielweise sowohl eine gewinkelte als auch eine bogenförmige Formbildung verstanden.
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Bevorzugt ist das Kraftübertragungselement L-fömig ausgebildet. Das Kraftübertragungselement ist bevorzugt so angeordnet, dass es einen in Längsrichtung des Fahrzeugs orientierten ersten Schenkel und einen nach oben gekrümmt dazu angeordneten zweiten Schenkel aufweist. Die Formgebung des Kraftübertragungselements ermöglicht eine sehr stabile Ausgestaltung, welche darüber hinaus im Hinblick auf ihren Einbauort im Bezug auf den Scheinwerfer und weiterer Fahrzeugkomponenten optimal positioniert ist.
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Es kann vorgesehen sein, dass die beiden Schenkel im 90°-Winkel zueinander angeordnet sind.
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Das Kraftübertragungselement ist bevorzugt mit einem Führungsschlitten des Scheinwerfers verbunden, insbesondere unmittelbar daran befestigt. Das Verschieben des Scheinwerfers in eine vorgebbare definierte Vorzugsrichtung kann durch diese Ausgestaltung relativ aufwandsarm und zuverlässig gewährleistet werden. Der Scheinwerfer ist bevorzugt nur an dem Führungsschlitten befestigt. Weitere Befestigungen des Scheinwerfers, insbesondere an der Karosserie des Fahrzeugs sind nicht vorgesehen. Um erforderlichen Anforderungen zu genügen ist der Scheinwerfer mit dem Führungsschlitten, beispielsweise zu Montagezwecken, insbesondere zum Auswechseln von Lichtquellen des Scheinwerfers, zu verschieben, um die Handhabbarkeit und Zugänglichkeit zu gewährleisten. Der Führungsschlitten ist bevorzugt durch mehrere Befestigungen an der Karosserie des Fahrzeugs angeordnet. Durch den Führungsschlitten kann der Scheinwerfer ähnlich dem Schubladenprinzip bewegt werden.
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Es kann vorgesehen sein, dass das Kraftübertragungselement ein Teil des Führungsschlittens ist. Bevorzugt ist das Kraftübertragungselement in den Führungsschlitten integriert. Dies ermöglicht eine besonders stabile Konstruktion, welche die Bauteilezahl des Weiteren reduziert.
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Die Vorzugsrichtung beziehungsweise die Verschiebungsrichtung des Scheinwerfers ist vorteilhafter Weise so orientiert, dass sie in das Fahrzeug gerichtet ist. Insbesondere ist die Verschiebungsrichtung in Längsrichtung des Fahrzeugs orientiert. Ein Frontscheinwerfer des Fahrzeugs wird dann bei einer entsprechenden Krafteinwirkung in Längsrichtung des Fahrzeugs nach hinten verschoben. Es kann dabei vorgesehen sein, dass der Verschiebungsweg so ausgebildet ist, dass der Scheinwerfer zumindest bereichsweise unter eine Fronthaube des Fahrzeugs verschiebbar ist. Durch diese Ausführung kann quasi ein Versenken des Scheinwerfers bei einer Krafteinwirkung erreicht werden, wodurch die Verletzungsgefahr eines Verkehrsteilnehmers sowie auch die Beschädigung des Scheinwerfers deutlich reduziert werden kann und ein optimaler Schutz ermöglicht wird.
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Bevorzugt erstreckt sich das vordere Ende des Kraftübertragungselements in einen Stoßfänger des Fahrzeugs. Das vordere Ende kann in vorteilhafter Weise beabstandet zur Innenseite des Stoßfängers angeordnet sein. Durch diese Ausgestaltung kann der üblicher Weise aus einem Kunststoff ausgebildete Stoßfänger eine gewisse Energieabsorption durchführen und zunächst eine Eigenverformung vornehmen bevor er an das vordere Ende des Kraftübertragungselements anstößt und eine Krafteinleitung sowie eine Kraftübertragung erfolgt. Ein relativ hartes Anstoßen an den Stoßfänger kann dadurch verhindert werden. Nicht zuletzt kann auch dadurch die Verletzungsgefahr eines Verkehrsteilnehmers beim Anstoßen an den Stoßfänger reduziert werden. Das starre Kraftübertragungselement entfaltet erst dann seine Wirkung im Hinblick auf eine Kraftübertragung, wenn von dem Stoßfänger bereits eine gewisse Aufprallenergie absorbiert ist.
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Bevorzugt ist der Scheinwerfer am Fahrzeug so befestigt, dass ein Verschieben lediglich in Verschiebungsrichtung unterstützt ist.
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Bevorzugt ist das Kraftübertragungselement mit dem Scheinwerfer an einem hinteren, dem Fahrzeuginneren zugewandten Bereich des Scheinwerfers mit diesem verbunden. Bevorzugt erstreckt sich dann der in Längsrichtung orientierte Schenkel des Kraftübertragungselements über einen großen Bereich der Längserstreckung des Scheinwerfers. Insbesondere erstreckt sich dieser in Längsrichtung des fahrzeugorientierten Schenkels des Kraftübertragungselements im Wesentlichen über die gesamte Länge des Scheinwerfers.
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Bevorzugt ist das Kraftübertragungselement einstückig ausgebildet. Dadurch kann eine aufwandsarme Konzipierung und Montage ermöglicht werden. Neben der Reduzierung der Komponenten kann dadurch auch eine exakte Funktion der Anordnung erreicht werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Vorderansicht eines Teilausschnitts eines Fahrzeugs mit einer erfindungsgemäßen Scheinwerferanordnung; und
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2 eine Schnittdarstellung der Scheinwerferanordnung gemäß 1 entlang der Schnittlinie AA.
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In den Figuren werden gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist eine Frontansicht eines Teilbereichs eines Fahrzeugs gezeigt. Die Frontansicht zeigt eine in Betrachtungsrichtung rechte Vorderseite des Fahrzeugs, an welcher eine Scheinwerferanordnung mit einem Scheinwerfer 1 positioniert ist. Die Vorderseite des Fahrzeugs ist symmetrisch ausgebildet, so dass an der gegenüberliegenden linken Seite in Betrachtungsrichtung ebenfalls ein weiterer nicht dargestellter, analog zum Scheinwerfer 1 ausgebildeter Scheinwerfer angeordnet ist.
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Der Scheinwerfer 1 umfasst ein Scheinwerferglas 11, welches eine Streulichtscheibe oder eine Klarglasscheibe sein kann. Des Weiteren ist ein Teilbereich eines Stoßfängers 2 zu erkennen, wobei der Scheinwerfer 1 oberhalb dem Stoßfänger 2 in einem entsprechenden Positionierbereich angeordnet ist und an seiner Vorderseite an einem oberen Randbereich 21 des Stoßfängers 2 angeordnet ist. Es kann dabei vorgesehen sein, dass der Scheinwerfer 1 an seinem vorderen Bereich auf diesem Randbereich 21 aufsitzt oder beabstandet dazu angeordnet ist.
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Im Ausführungsbeispiel sitzt zumindest der untere vordere Randbereich des Scheinwerfers 1, insbesondere des vorderen Scheinwerferglases 11, auf diesem Randbereich 21 auf.
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Der Stoßfänger 2 ist im Ausführungsbeispiel aus Kunststoff ausgebildet und zur Aufnahme einer nicht gezeigten Fronthaube 6 (2) in einer Aussparung 3 ausgebildet. An einem dem Stoßfänger 2 abgewandten oberen Randbereich 1a ist eine Haltelasche 4 ausgebildet, welche zum Einschub und zur Halterung des Scheinwerfers 1 an einem Halteelement, beispielsweise einem Rahmenteil des Fahrzeugs möglich ist. Die Haltelasche 4 ist einem Führungsschlitten 13 (2) zugeordnet, welcher Führungsschlitten 13 den Scheinwerfer 1 sowohl an dessen Oberseite als auch an dessen Unterseite befestigend hält.
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In 2 ist eine schematische Schnittdarstellung der Vorderansicht gemäß 1 entlang der Schnittlinie AA gezeigt. Der Scheinwerfer 1 umfasst neben dem Scheinwerferglas 11 ein Scheinwerfergehäuse 12, in welchem für die Funktion des Scheinwerfers 1 wesentliche Komponenten, wie beispielsweise Reflektoren, Lichtquellen und dergleichen angeordnet sind. An der Unterseite des Gehäuses 12 ist ein wesentlicher Teil des Führungsschlitten 13 befestigt, mit dem ein Kraftübertragungselement 5 fest verbunden ist. Die gezeigte Darstellung ist schematisch und der Führungsschlitten 13 kann sich an der Unterseite des Scheinwerfers 1 über eine Fläche erstrecken, welche etwas kleiner als diese Unterseite ist.
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Das Kraftübertragungselement 5 ist im Ausführungsbeispiel im Querschnitt L-förmig ausgebildet und unterhalb des Scheinwerfers 1 angeordnet. Das Kraftübertragungselement 5 umfasst einen in Längsrichtung (x-Richtung) des Fahrzeugs und somit auch in Längsrichtung des Scheinwerfers 1 orientierten ersten Schenkel 51 und einen gewinkelt dazu angeordneten zweiten Schenkel 52. Im Ausführungsbeispiel sind der erste Schenkel 51 und der zweite Schenkel 52 im Wesentlichen in einem Winkel von 90° zueinander angeordnet. Der zweite Schenkel 52 erstreckt sich somit senkrecht zur Längsrichtung (x-Richtung) des Fahrzeugs. Wie zu erkennen ist, ist der zweite Schenkel 52 mit einer vorderen Anschubebene 52a unmittelbar mit dem Führungsschlitten 13 verbunden. Die Anordnung ist so ausgebildet, dass die Befestigung des Kraftübertragungselements 5 an dem Scheinwerfer 1 und insbesondere an dem Führungsschlitten 13 in einem hinteren Bereich beziehungsweise einem dem Fahrzeuginneren zugewandten Bereich 14 des Scheinwerfers 1 ausgebildet ist. Der erste Schenkel 51 erstreckt sich in Längsrichtung um eine Länge d1 über das vordere Ende des Scheinwerfers 1 hinaus.
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Des Weiteren ist zu erkennen, dass das Kraftübertragungselement 5 unterhalb des Scheinwerfers 1 angeordnet ist und dass sich ein vorderes Ende 51a des ersten Schenkels 51 in das Innere des Stoßfängers 2 hinein erstreckt. Im Ausführungsbeispiel ist der erste Schenkel 51 so angeordnet, dass das vordere Ende 51a und insbesondere eine Anschubebene 51b beabstandet zu einer Innenseite 22 des Stoßfängers 2 positioniert ist.
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Das Kraftübertragungselement 5 ist als einstückiges starres Element ausgebildet.
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In der Darstellung in 2 ist des Weiteren eine Fronthaube 6 des Fahrzeugs angedeutet.
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Der Scheinwerfer 1 ist ausschließlich an dem Führungsschlitten 13 befestigt, welcher Führungsschlitten 13 an Rahmenteilen und/oder Trägerteilen des Fahrzeugs befestigt ist.
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Erfolgt eine Krafteinwirkung K entlang des gezeigten Pfeils so tritt zunächst eine Deformierung des Stroßfängers 2 auf, welcher dann an der Anschubebene 51b des ersten Schenkels 51 anstößt, wobei diese andere Ebene 51b die bei der Krafteinleitung, beispielsweise einer Fußgängerkollision oder einem Typschadenversuch, eingeleiteten Kräfte über das Kraftübertragungselement 5 an den Führungsschlitten 13 des Scheinwerfers 1 weiter gibt, wodurch der Hauptscheinwerfer beziehungsweise der Scheinwerfer 1 sich in die vorgebbare definierte Vorzugsrichtung gemäß dem Pfeil PF1 nach hinten verschiebt. Hierdurch soll ein an das Fahrzeug angestoßener Fußgänger geschützt werden, da ein Auftreffen auf die harte Scheinwerferkante vermieden wird. Des Weiteren kann beispielsweise bei einem Typschadenversuch vermieden werfen, dass der Scheinwerfer 1 beschädigt wird. Durch diese Ausgestaltung kann auch eine verbesserte Versicherungseinstufung des Fahrzeugs erreicht werden, da der Ersatz vom Führungsschlitten 13 kostengünstiger ist.
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Die Verschiebung des Scheinwerfers 1 bei einer Krafteinwirkung kann in der angegebenen Vorzugsrichtung, welche bei Verschiebung in Längsrichtung des Fahrzeugs in Richtung zum Fahrzeuginneren vorgegeben ist, auch derart erfolgen, dass der Scheinwerfer 1 zumindest bereichsweise unter die Fronthaube 6 geschoben wird. Diese gezielte Verschiebung und somit ein Versenken des Scheinwerfers 1 unter Fronthaube 6 kann die Verletzungsgefahr von Personen einerseits und die Beschädigungsgefahr des Scheinwerfers 1 andererseits, insbesondere an seiner vorderen Seite, deutlich reduzieren.
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Das Kraftübertragungselement 5 kann lösbar oder unlösbar mit dem Führungsschlitten 13 verbunden sein. Es kann somit als separates Element oder als integrales Element des Führungsschlittens 13 ausgebildet sein. Neben einer beispielweise Schraub-, Schnapp- oder Clipverbindung kann auch eine Schweißverbindung vorgesehen sein. Das Kraftübertragungselement 5 und der Führungsschlitten 13 können auch einstückig ausgebildet sein. Jedes Element kann beispielsweise aus Metall oder Kunststoff, beispielsweise auch ein faserverstärkter Kunststoff, sein.