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Die
Erfindung betrifft einen Hubkolbenmotor mit wenigstens zwei Zylindern
mit jeweils einem Hubkolben, wenigstens einer Kurbelwelle, mit der
wenigstens zwei Hubkolben verbunden sind, wenigstens einer Luftzuführung, wenigstens
einem Abgasauslass und wenigstens einer Brennstoffzuführvorrichtung,
wobei jeder Zylinder wenigstens zwei von der Kolbenposition abhängig schaltbare
Ventile aufweist, sowie ein Verfahren zum Betreiben eines erfindungsgemäßen Hubkolbenmotors.
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Aus
dem Stand der Technik sind vielfältige Motorkonzepte
bekannt, die auf dem Prinzip der Ausnutzung der bei der Expansion
von komprimierten und unter hohem Druck stehenden Gasen wirkenden Kräfte beruhen.
Beispielhaft für
solche Motorkonzepte seien Kolbenmotoren, wie z.B. der Otto-, der
Diesel- oder der Wankelmotor, genannt, aber auch Gasturbinen. In
allen diesen Motorkonzepten wird der Gasdruck zunächst durch
Verdichtung und Temperaturerhöhung
erhöht,
wobei die Verdichtung des Gases entweder, wie bei Kolbenmotoren,
durch die Verkleinerung eines Hubraums geschieht, oder, wie bei Gasturbinen,
durch die Kompression in einer Verdichtungsstufe. Die Erhitzung
des Gases erfolgt entweder durch eine gepulste Verbrennung zum Zeitpunkt
der maximalen Kompression des Gases, wie im Fall der Kolben-Verbrennungsmotoren,
oder durch kontinuierliche Verbrennung eines Kraftstoffs, wie im
Falle der Gasturbine.
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Beide
Konzepte weisen spezifische Nachteile auf, die die Effizienz des
Motors bzw. die Ausbeute der bei der Verbrennung verfügbaren Energie
herabsetzen. Bei Kolbenmotoren ist dies der Fall, weil bei jedem
Zyklus, in dem zunächst
ein Kraftstoff-Luft-Gemisch angesaugt, komprimiert und entzündet wird, das
gesamte im Hubraum befindliche Gas abgeführt wird und der Zyklus mit
frischem, kaltem Gas erneut beginnen muss. Bei Abfuhr des Gases
nach der Expansion herrscht allerdings noch ein Restdruck, der ungenutzt
bleibt.
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Bei
Gasturbinen ist kein abgeschlossenes, konstantes Volumen vorgegeben.
Vielmehr strömt Luft
durch eine Brennkammer und wird dort mittels einer kontinuierlichen
Verbrennung erhitzt. Dies führt zu
einer Expansion der Luft, die mit großer Geschwindigkeit in Strömungsrichtung
aus der Brennkammer entweicht. Dabei weist die Luft in der Brennkammer
einen konstanten Druck auf. Bei kleinen Gasturbinen ohne Wärmetauscher
beträgt
die Effizienz weniger als 20 %.
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Den
genannten Systemen ist gemeinsam, dass sie aus vielen beweglichen
Teilen aufgebaut sind und eine relativ niedrige Effizienz in der
Nutzung der bei der Verbrennung frei werdenden Energie aufweisen.
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Aus
der
DE 10 2004
046 683 A1 sind ein Motor und ein Kraftgewinndungsverfahren
bekannt, worin der Motor eine Verdichtungseinheit, eine Expansionseinheit
und eine Verbindungsvorrichtung mit einem Energiezufuhrmittel umfasst,
wobei die Verbindungsvorrichtung einen Lufteinlassbereich und einen Gasauslassbereich
umfasst, wobei die Verbindungsvorrichtung im Lufteinlassbereich
von der Verdichtungseinheit und dem Gasauslassbereich von der Expansionseinheit
begrenzt ist. Die Verbindungsvorrichtung, Verdichtungseinheit und
Expansionseinheit schließen
ein Gasvolumen mit im Wesentlichen konstanten Volumen ein.
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Das
in
DE 10 2004
046 683 A1 , auf die vollumfänglich Bezug genommen wird,
beschriebene Motorprinzip beruht auf dem Grundkonzept, dass eine
Energiezufuhr in ein Gas stattfindet, das in ein abgeschlossenes,
im Wesentlichen konstantes Volumen einer Verbindungsvorrichtung
eingeschlossen ist. Bei einer Wärmeenergiezufuhr
wird Gebrauch von dem Prinzip gemacht, dass die spezifische Wärmekapazität von Luft
bei konstantem Volumen gemessen, um 40 % niedriger ist als bei konstantem Druck
gemessen. Somit führt
die Zufuhr von Energie in ein konstantes Volumen zu einer stärkeren Erhöhung der
Temperatur des darin befindlichen Gases, als wenn sich das Volumen
vergrößert. Da
die Temperaturerhöhung
des Gases in dem konstanten Volumen gleichzeitig zu einem Druckanstieg
führt,
kann der höhere
erreichbare Druck zur Arbeitsverrichtung genutzt werden. Daher ist
die Erwärmung
des Gases bei konstantem Volumen besonders effizient.
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In
der Verdichtungseinheit, im Ausführungsbeispiel
ein Rotationsverdichter, wird Gas adiabatisch verdichtet und in
der Expansionseinheit adiabatisch expandiert. Das bedeutet, dass
in der Verdichtungs- und in der Expansionsphase keine Wärmeenergie
zu- oder abgeführt
wird.
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Demgegenüber liegt
der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Motor und
ein Verfahren zum Betrieb eines Motors zur Verfügung zu stellen, mittels dessen
eine hohe Effizienz bei der Energieausbeute bei der Verbrennung
von Brennstoffen erzielt wird, der gleichzeitig mit geringem technischen
Aufwand realisierbar ist.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Hubkolbenmotor mit wenigstens zwei Zylindern
mit jeweils einem Hubkolben, wenigstens einer Kurbelwelle, mit der
wenigstens zwei Hubkolben verbunden sind, wenigstens einer Luftzuführung, wenigstens
einem Abgasauslass und wenigstens einer Brennstoffzuführvorrichtung
gelöst,
wobei jeder Zylinder wenigstens zwei von der Kolbenposition abhängig schaltbare Ventile
aufweist, der dadurch weitergebildet ist, dass eine Brennkammer,
die außerhalb
der Zylinder angeordnet ist, vorgesehen ist.
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Der
Grundgedanke der Erfindung liegt darin, die bekannte und bewährte Technik
von Hubkolbenmotoren, beispielsweise Otto- oder Dieselmotoren, mit
dem oben beschriebenen Prinzip, Brennstoff in einem konstanten Volumen
und nicht in einem Zylinder mit veränderlichem Volumen zu verbrennen,
zu verbinden. Die Zylinder dienen nunmehr lediglich zum Ansaugen
und Verdichten von Luft bzw. zum Expandieren und Ausstoßen von
Abgasen aus der Brennkammer. Die Brennkammer selber bietet ein konstantes
Volumen für
die Verbrennung, so dass eine wünschenswerte
isochore thermodynamische Verfahrensführung ermöglicht wird.
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Weitere
Vorteile sind dabei, dass die Temperatur für die Verbrennung unterhalb
eines Wertes gehalten werden kann, oberhalb dessen vermehrt schädliche Stickoxide
produziert werden. So wird auch die Schadstoffbelastung des Abgases
reduziert.
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Wenn
vorzugsweise die Brennstoffzuführvorrichtung
in die Brennkammer einmündet,
ist es möglich,
Brennstoff direkt in die Brennkammer einzuspritzen, wodurch eine
besonders effektive und gleichmäßige Verbrennung
des Brennstoffs erreicht wird. Außerdem ist der Brennstoff auf
diese Weise besonders dosierbar.
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Alternativ
ist auch denkbar, Brennstoff bzw. Kraftstoff schon in die Zylinder
einzuspritzen, wodurch gleich ein gut verteiltes Brennstoff-Luft-Gemisch in die
Brennkammer eingeführt
wird.
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Die
Zündung
bzw. Verbrennung des Brennstoffes in der Brennkammer ergibt sich
bei hohen Brennkammertemperaturen von selbst. Bei niedrigeren Temperaturen,
etwa beim Start des Motors, ist ein Initiator vorgesehen, beispielsweise
eine Zündkerze oder Ähnliches.
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Vorteilhafterweise
sind die wenigstens zwei Zylinder über jeweils ein Brennkammerventil
mit der Brennkammer verbunden, wobei wenigstens ein Zylinder über ein
Lufteinlassventil mit der Luftzuführung verbunden ist und wenigstens
ein anderer Zylinder über
ein Abgasauslassventil mit dem Abgasauslass verbunden ist. Es ergibt
sich eine klare Rollenverteilung von Kompressionszylindern und Expansionszylindern,
wobei die Kompressionszylinder lediglich Luft über ein Lufteinlassventil aus
einer Luftzuführung
ansaugen und verdichten und in die Brennkammer über ein Brennkammerventil einführen, während die
Expansionszylinder über
das Brennkammerventil Abgase aus der Brennkammer entnehmen, anschließend expandieren
und über
ein Abgasauslassventil in einen Abgasauslass ausstoßen. Auf
diese Weise wird ein Massenfluss in der Brennkammer aus Luft, Brennstoff
und Abgasen erzeugt, der im Betrieb des Motors ununterbrochen durchläuft. Dabei
sind jeweils mehrere, vorzugsweise 3–10 Kolbenhübe notwendig, um das Gas in
der Brennkammer vollständig
auszutauschen.
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Eine
technologisch einfache und vorteilhafte Ausführung besteht darin, dass die
Anzahl N der Kompressionszylinder gleich der Anzahl N der Expansionszylinder
ist. Dadurch wird jedem Kompressionszylinder ein entsprechend dimensionierter
Expansionszylinder zugeordnet. Für
jeden Zyklus, in dem aus einem Kompressionszylinder Luft in die Brennkammer
eingeführt
wird, wird von einem Expansionszylinder Abgas in entsprechender
Menge aus der Brennkammer abgeführt.
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Vorzugsweise
ist N wenigstens 2. Da somit mehrere Kompressionszylinder und mehrere
Expansionszylinder vorgesehen sind, wird mehrmals während der
Umdrehung der Kurbelwelle ein Drehmoment auf die Kurbelwelle ausgeübt. So wird
die Laufruhe des Hubkolbenmotors erhöht.
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Insbesondere,
wenn mehr als zwei Zylinder vorgesehen sind, besteht eine vorteilhafte
Weiterbildung des Hubkolbenmotors darin, dass die Luftzuführung als
Lufteinlassverteiler ausgebildet ist bzw. dass der Abgasauslass
als Abgasverteiler ausgebildet ist. Der Lufteinlassverteiler verteilt
die einkommende Luft bzw. das ausgestoßene Abgas auf die verschiedenen
Kompressionszylinder bzw. von den verschiedenen Expansionszylindern
in die Abgasleitung.
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Um
einen kontinuierlichen Massenstrom durch die Brennkammer und eine
weitgehend konstante Dichte bzw. einen weitgehend konstanten Druck
in der Brennkammer zu erzeugen, besteht eine vorteilhafte Ausbildung
des Hubkolbenmotors darin, dass das minimale Zylindervolumen bei
jeweils maximaler Auslenkung der Hubkolben für alle Kompressionszylinder
und Expansionszylinder gleich ist. Somit wird bei jeder Umdrehung
der Kurbelwelle gleichviel Materie in die Brennkammer eingeführt, wie
aus ihr abgeführt
wird. So wird eine dauerhaft konstante Brennumgebung in der Brennkammer
erzeugt. Dies wird auch durch entsprechende Anpassung der Öffnungsdauer
der Brennkammerventile an die Hubposition der Hubkolben erreicht.
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Wenn
vorteilhafterweise die Volumina der Expansionszylinder größer sind
als die Volumina der Kompressionszylinder, ist eine hohe Energieausbeute
möglich.
In diesem Fall wird davon Gebrauch gemacht, dass Abgas mit hoher
Temperatur in den Expansionszylinder einströmt und sich auf ein größeres Volumen
ausdehnen kann, bevor es den Umgebungsdruck erreicht, als die Luft,
die bei relativ niedriger Temperatur adiabatisch in einem Kompressionszylinder
komprimiert wird. So kann insbesondere das vollständige zur
Verfügung
stehende Druckpotential des heißen
Brennkammerabgases zum Antrieb eines Kolbens eines Expansionszylinders
genutzt werden. Dies steht im Gegensatz zu Otto- oder Dieselmotoren,
bei denen jeder Zylinder gleichzeitig Kompressions- und Expansionszylinder
ist und daher das nach der Zündung
des Brennstoffes im Zylinder heiße Gas nur über einen relativ geringen
Weg expandiert werden kann und somit auch noch mit Überdruck
ausgestoßen
werden muss. Die erfindungsgemäße Dimensionierung
der Expansionszylinder reduziert somit überdies noch die Lärmemissionen,
die bei dem Auslass von Abgas unter Hochdruck bei Otto- oder Dieselmotoren
entstehen.
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Um
einen ruhigen Lauf des Hubkolbenmotors zu erreichen, wird vorteilhafterweise
vorgesehen, dass die Verbindungen der Hubkolben der wenigstens zwei
Kompressionszylinder mit der Kurbelwelle einen Phasenunterschied
von 180°,
bei N Kompressionszylindern von 360°/N aufweisen und/oder dass die
Verbindungen der Hubkolben der wenigstens zwei Expansionszylinder
mit der Kurbelwelle einen Phasenunterschied von 180°, bei N Expansionszylindern
von 360°/N aufweisen.
Auf diese Weise ergeben sich Impulse von Drehmomentübertragungen auf
die Kurbelwelle, die gleichmäßig über die
Rotation der Kurbelwelle verteilt sind.
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In
einer bevorzugten Ausbildung des Hubkolbenmotors ist jeweils ein
Hubkolben eines Kompressionszylinders einem Hubkolben eines Expansionszylinders
zugeordnet und weisen die Verbindungen dieser einander zugeordneten
Hubkolben mit der Kurbelwelle einen Phasenunterschied im Bereich zwischen
30° und
55° auf,
bei N Kompressionszylindern bzw. N Expansionszylindern im Bereich
zwischen 60°/N
und 110°/N.
Eine Auswahl dieser Phasenverschiebung liegt darin begründet, dass
die Kompressionszylinder und die Expansionszylinder jeweils entgegengesetzte
Drehmomente auf die Kurbelwelle übertragen.
Mit einem Phasenunterschied im Bereich zwischen 30° und 55° bzw. 60°/N und 110°/N liegen
die Spitzen dieser entgegengesetzten Belastungen aufeinander, so
dass im Ergebnis das Klopfen dieses Motors vermindert wird. Besonders bevorzugt
ist hierfür
der Bereich zwischen 40° und 45°, bei N Kompressionszylindern
bzw. Expansionszylindern im Bereich zwischen 80°/N und 90°/N.
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Wenn
vorteilhafterweise die Brennstoffzuführvorrichtung eine Injektionsdüse umfasst,
kann Brennstoff mit hoher Geschwindigkeit bzw. hohem Druck in die
Brennkammer eingespritzt werden, wodurch sich eine gute Vermischung
mit der Luft in der Brennkammer und dadurch eine gute und effiziente Verbrennung
ergibt. Dazu ist der Hubkolbenmotor vorzugsweise weitergebildet,
indem die Brennkammer eine oder mehrere Mischzonen und/oder eine Verdünnungszone
umfasst, wobei die Zonen jeweils Lufteinlässe umfassen, die mit den Kompressionszylindern
verbunden sind. Die Mischzonen bzw. die Verdünnungszone dienen dazu, die
Brennkammer an verschiedenen Stellen und mit verschiedenen Brennkammerdurchmes sern
mit Frischluft zu versorgen, so dass eine effiziente Verbrennung
bzw. ein weiterer Abbrand des Brennstoffs in der Brennkammer erreicht
wird. Hierzu wird ebenfalls komprimierte Luft aus den Kompressionszylindern
verwendet.
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Das
Verhältnis
der Volumina der Kompressionszylinder und der Expansionszylinder
ist bei dem beschriebenen thermodynamischen Prozess auf eine bestimmte
optimale Temperatur des Gases in der Brennkammer bzw. Brenntemperatur
abgestimmt. Liegt die Temperatur des Gases bzw. der Verbrennung
unterhalb der vorbestimmten Temperatur, so hat das Abgas, das in
die Expansionszylinder eingeleitet wird, einen niedrigeren Druck.
Der Expansionsweg bzw. das Expansionsvolumen ist daher kleiner als
beim vorher bestimmten Betriebspunkt. Dies führt dazu, dass der Druck des
expandierten Gases bei Überschreiten
eines der niedrigeren Temperatur entsprechenden Expansionsvolumens
auf einen Wert unterhalb des Umgebungsdruckes abfällt und der
Expansionskolben daher Leistung in die weitere Expansion des Gases
stecken muss. Um hier einen Leistungsabfall zu vermeiden, ist vorteilhafterweise vorgesehen,
dass ein Expansionszylinder ein als Druckausgleichventil ausgebildetes
drittes Ventil aufweist, über
das das Zylindervolumen mit der Umgebungsluft verbunden ist, wobei
das dritte Ventil zum Druckausgleich mit der Umgebungsluft ausgebildet ist,
falls der Gasdruck im Expansionszylinder niedriger ist als der Druck
der Umgebungsluft. Sobald also der Gasdruck im Expansionszylinder
unterhalb des Umgebungsdruckes fällt, öffnet sich
das Druckausgleichventil und die weitere Bewegung des Zylinderkolbens
erfolgt drucklos, d.h. ohne Leistungsabfall des Hubkolbenmotors.
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Wird
der Hubkolbenmotor oberhalb der vorherbestimmten Betriebstemperatur
betrieben, so ergibt sich dieser Fall nicht. Der Restdruck des maximal expandierten
Gases liegt dann immer noch oberhalb des Umgebungsdruckes.
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Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird auch gelöst durch
einen Hubkolbenmotor mit wenigstens zwei Zylindern, der dadurch
weitergebildet ist, dass eine Brennkammer zur Verbrennung von Brennstoff
außerhalb
der Zylinder vorgesehen ist, wobei wenigstens ein Kompressionszylinder
ausschließlich
für einen
Ansaug- und einen
Verdichtungstakt vorgesehen ist und wenigstens ein Expansionszylinder
ausschließlich
zur Expansion und zum Ausstoß von
Abgasen aus der Brennkammer vorgesehen ist. Hierdurch werden die
Verdichtungs- bzw. Expansionstakte, die bei Otto- und Diesel-Motoren jeder
einzelne Zylinder ausübt,
auf verschiedene Zylinder aufgeteilt. Dadurch wird die Möglichkeit
geschaffen, eine Brennkammer außerhalb
der Zylinder vorzusehen, in der eine isochore Verbrennung von Brennstoff
stattfinden kann. Dabei ist vorteilhafterweise eine Kurbelwelle
vorgesehen, wobei das durch den wenigstens einen Kompressionszylinder
auf die Kurbelwelle übertragene
Drehmoment dem durch den wenigstens einen Expansionszylinder auf
die Kurbelwelle übertragenen
Drehmoment entgegengesetzt ist. So wird die Verdichtung von Luft
im Kompressionszylinder direkt durch die Expansion des heißen Abgases
aus der Brennkammer im Expansionszylinder angetrieben.
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Vorzugsweise
sind jeweils wenigstens ein Kompressionszylinder und ein Expansionszylinder mit
einer Kurbelwelle unter einem Relativwinkel verbunden, unter dem
die resultierende Schwankung der entgegengesetzt auf die Kurbelwelle
wirkenden Drehmomente minimiert ist. Dies kommt der Laufruhe des
Hubkolbenmotors zugute und minimiert die mechanischen Belastungen,
denen die Kurbelwelle und damit der Hubkolbenmotor als Ganzes ausgesetzt
ist.
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Eine
hohe Energieausbeute aus der Verbrennung wird erzielt, wenn die
Expansionszylinder größer dimensioniert
sind als die Kompressionszylinder. Um die Drehung der Kurbelwelle
und die Arbeit des Motors aufrecht zu erhalten, ist das während einer
Umdrehung der Kurbelwelle durch die Expansionszylinder auf die Kurbelwelle
ausgeübte
Drehmoment größer als
das durch die Kompressionszylinder in entgegengesetzter Richtung
auf die Kurbelwelle ausgeübte
Drehmoment.
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Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird ferner gelöst durch
ein Verfahren zum Betreiben eines erfindungsgemäßen Hubkolbenmotors, wobei
Brennstoff in einer Brennkammer außerhalb der Zylinder verbrannt
wird, wobei die Ventile und Hubkolben der Kompressionszylinder zyklisch
wiederholt die Arbeitsschritte
- – Ansaugen,
Einschließen
und Komprimieren von Luft aus der Luftzuführung in den Kompressionszylinder
und
- – Transferieren
der komprimierten Luft aus dem Kompressionszylinder in die Brennkammer
ausführen und
wobei die Ventile und Hubkolben der Expansionszylinder zyklisch
wiederholt die Arbeitsschritte - – Einlassen,
Abschließen
und Expandieren von Abgas aus der Brennkammer in den Expansionszylinder
und
- – Ausstoßen des
expandierten Abgases aus dem Expansionszylinder in den Abgasauslass
ausführen.
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Diese
Rollenverteilung von Kompressionszylindern und Expansions zylindern
ermöglicht
eine isochore Verbrennung von Brennstoff in einer Brennkammer außerhalb
der Zylinder.
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Um
den Massenfluss konstant zu halten und um eine möglichst gleiche Dichte und
ein konstantes Volumen der Brennkammer zu erhalten, ist vorteilhafterweise
vorgesehen, dass im Wesentlichen gleichzeitig komprimierte Luft
aus einem Kompressionszylinder in die Brennkammer transferiert und
Abgas aus der Brennkammer in einen Expansionszylinder eingelassen
wird. Beide Vorgänge
nehmen eine gewisse Zeit in Anspruch, so dass der Ausdruck „im Wesentlichen
gleichzeitig" so
zu verstehen ist, dass diese Zeiträume sich wenigstens teilweise überlappen.
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Vorteilhafterweise
wird jeweils ein gleichgroßes
Volumen bzw. eine gleichgroße
Masse an Luft in die Brennkammer transferiert, wie an Abgas aus
der Brennkammer je Kolbenhub eines Kompressionszylinders bzw. Expansionszylinders
entnommen wird. Um den Massenfluss eben der Brennkammer konstant
zu halten, ist weiterhin vorteilhaft vorgesehen, dass im Kompressionszylinder
Luft auf die Dichte des in der Brennkammer enthaltenen Gemisches
komprimiert wird.
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Vorteilhafterweise
wird das in der Brennkammer befindliche Gas von der Umgebungsluft
dadurch isoliert, dass zu jedem Zeitpunkt wenigstens das Brennkammerventil
oder das Lufteinlassventil eines Kompressionszylinders bzw. wenigstens
das Brennkammerventil oder das Abgasauslassventil eines Expansionszylinders
geschlossen ist. Dadurch wird verhindert, dass Gas aus der Brennkammer
direkt durch beide Ventile eines Zylinders in den Lufteinlass bzw. den
Abgasauslass gelangen. Dies stellt einen störungsfreien Betrieb des Hubkolbenmotors
sicher.
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Eine
Erhöhung
der Leistungsausbeute für den
Fall, dass der Motor unterhalb der vorherbestimmten Betriebstemperatur
betrieben wird, ist dadurch ermöglicht,
dass vorteilhafterweise mittels eines Ausgleichventils an einem
Expansionszylinder Umgebungsluft in den Expansionszylinder eingelassen
wird, wenn der Gasdruck im Expansionszylinder unter den Umgebungsdruck
fällt.
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Vorteilhafterweise
wird Brennstoff kontinuierlich in die Brennkammer eingeführt und
verbrannt.
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Die
Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand
von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben, wobei bezüglich aller
im Text nicht näher
erläuterten
erfindungsgemäßen Einzelheiten
ausdrücklich
auf die Zeichnungen verwiesen wird. Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Hubkolbenmotors,
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2 eine
schematische Aufrisszeichnung des Hubkolbenmotors aus 1,
-
3 eine
weitere schematische Aufrisszeichnung des Hubkolbenmotors gemäß 1,
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4 eine
schematische Darstellung der Flusszustände im erfindungsgemäßen Hubkolbenmotor,
-
5 eine
weitere schematische Darstellung der Flusszustände im erfindungsgemäßen Hubkolbenmotor,
-
6 eine
weitere schematische Darstellung der Flusszu stände im erfindungsgemäßen Hubkolbenmotor,
-
7 eine
weitere schematische Darstellung der Flusszustände im erfindungsgemäßen Hubkolbenmotor,
-
8 eine
weitere schematische Darstellung der Flusszustände im erfindungsgemäßen Hubkolbenmotor,
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9 den
Verlauf der auf die Kurbelwelle ausgeübten Drehmomente als Funktion
des Rotationswinkels der Kurbelwelle für ein Zylinderpaar,
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10 den
Verlauf des auf die Kurbelwelle ausgeübten Gesamtdrehmoments für zwei Zylinderpaare,
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11 einen
Ausschnitt des Bewegungsverlaufes eines Hubkolbens eines Expansionszylinders und
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12 einen
weiteren Verlauf der Bewegung eines Hubkolbens eines Expansionszylinders.
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In
den folgenden Figuren sind jeweils gleiche oder gleichartige Elemente
bzw. entsprechende Teile mit denselben Bezugsziffern versehen, so
dass von einer entsprechenden erneuten Vorstellung abgesehen wird
und lediglich Abweichungen der in diesen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele
gegenüber
dem ersten Ausführungsbeispiel
erläutert
werden.
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1 zeigt
eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Hubkolbenmotors 1.
An der Seite ist ein Lufteinlassverteiler 2 in Form eines Lufteinlassrohres
dargestellt, der über
Auslassstutzen mit zwei Kompressionszylindern 7, 8 verbunden ist.
Die Kompressionszylinder 7, 8 leiten komprimierte
Luft aus dem Lufteinlassverteiler 2 in eine Brennkammer 4 ein,
in der die Verbrennung eines Brennstoffes stattfindet. Abgas aus
der Verbrennung in der Brennkammer 4 wird durch zwei Expansionszylinder 9, 10 aus
der Brennkammer 4 entnommen. Das unter hohem Druck stehende
Abgas wird in den Expansionszylindern 9, 10 expandiert
und über
Anschlussstutzen in einen Abgasverteiler 3 in Form eines
Rohres ausgestoßen.
Unterhalb des Zylinderblocks 30 ist ein Motorgehäuse 6 mit
einer Kurbelwelle 4 angeordnet, mit der die nicht dargestellten
Hubkolben in den Zylindern 7, 8, 9, 10 verbunden
sind.
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Weitere
Details sind in der 2 erkennbar, wo die Zylinderköpfe 26 der
Zylinder 7, 8, 9, 10 abgenommen
sind und sowohl Lufteinlassverteiler 2 als auch Abgasverteiler 3 und
Brennkammer 4 perspektivisch geöffnet sind. In den Zylinderblöcken 30 der Zylinder 7, 8, 9, 10 sind
die Zylinderbohrungen mit Hubkolben 11, 12, 13, 14 erkennbar.
Die oberen Ränder
der Zylinderbohrungen sind mit Lufteinlassventilen 19, 20,
Abgasauslassventilen 21, 22 und Brennkammerventilen 15, 16, 17, 18 jeweils
von dem Lufteinlassverteiler 2, Abgasverteiler 3 und
der Brennkammer 4 abgetrennt. Diese Ventile sind, abhängig von
dem Rotationswinkel der Kurbelwelle 5, ausfahrbar, so dass
die Verbindung von der Zylinderbohrung zu dem jeweiligen Verteiler 2, 3 bzw.
der Brennkammer 4 abgeschnitten oder geöffnet werden kann.
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Die
Brennkammer 4 umfasst eine Einspritzdüse 23, mittels der
Brennstoff in die Brennkammer 4 eingespritzt wird. Unmittelbar
an die Einspritzdüse 23 schließt sich
eine primäre
Mischzone 24a mit geringem Durchmesser an, in die Luft
eingeleitet wird. An die primäre
Mischzone 24a schließt
sich eine sekundäre
Mischzone 24b mit größerem Durchmesser
an. Diese enthält
einige kleinere Luftein lassöffnungen, um
weitere Luft in die Brennkammer einzulassen. An die sekundäre Mischzone 24b schließt sich
eine Verdünnungszone 25 an,
in der die restliche Verbrennung des Brennstoffes stattfindet.
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In 3 ist
zusätzlich
ein Querschnitt durch die Zylinderblöcke 30 dargestellt.
Im Inneren der Zylinderblöcke 30 sind
die Hubkolben 11, 12, 13, 14 in ihren
unterschiedlichen Positionen sichtbar. Bei dem Hubkolben 11 ist
außerdem
eine Pleuelstange 27 zu erkennen, mittels der der Hubkolben
mit einer Nockenwelle 29 verbunden ist. Die Nockenwelle 29 der Kurbelwelle 5 ist
in dem perspektivisch offen dargestellten Motorblock 28,
der auch eine Ölwanne
umfasst, sichtbar. In 3 ist sichtbar, dass die Kompressionszylinder 7, 8 mit
ihren Hubkolben 11, 12 sich in ihren Totpunkten
ganz oben und ganz unten befinden. Die Hubkolben 13, 14 der
Expansionszylinder 9, 10 befinden sich etwas von
den Totpunkten entfernt, so dass erkennbar ist, dass die Kompressionszylinder 7, 8 einerseits
und die Expansionszylinder 9, 10 andererseits
phasenverschoben arbeiten.
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In
den 4, 5, 6, 7 und 8 sind
jeweils Draufsichten auf die Zylinderbohrungen und Ventile mit ihren
jeweiligen Stellungen für
verschiedene Arbeitsphasen des Motors dargestellt. Die übrigen Details
der Darstellungen entsprechen denen der 1 bis 3.
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4 zeigt
eine Situation, in der der Kompressionszylinder 7 nahe
seinem oberen Totpunkt am Ende der Verdichtung von Luft ist. Das
Lufteinlassventil 19 ist geschlossen, so dass kein Luftaustausch
zwischen Lufteinlassverteiler 2 und dem Kompressionszylinder 7 stattfindet.
Dies ist durch einen waagerechten schwarzen Strich angedeutet. Das Brennkammerventil 15 ist
geöffnet,
so dass die komprimierte Luft, durch einen Pfeil dargestellt, in
die Brennkammer 4 strömt.
Der Kompressionszylinder 8 ist am entgegengesetzten Totpunkt
der Rotation am Ende einer Ansaugphase. Er ist durch ein geschlossenes
Brennkammerventil 16 von der Brennkammer abgeschlossen,
stattdessen strömt über ein
geöffnetes
Lufteinlassventil 20 Luft, durch einen Pfeil dargestellt,
aus dem Lufteinlassverteiler 2 in den Kompressionszylinder
B. Umgekehrt befindet sich der Hubkolben 13 des Expansionszylinders 9 nahe
der obersten Position. Die Ventilstellung dieses Zylinders ist so, dass
Abgas aus der Brennkammer 4 in den Expansionszylinder 9 einströmt. Der
Expansionszylinder 10 befindet sich nahe seines unteren
Totpunktes in einer Aufwärtsbewegung,
wodurch expandiertes Abgas nunmehr über den Abgasverteiler 3 ausgestoßen wird.
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In 5 haben
sich die Kolben bzw. die Kurbelwelle etwa weiterbewegt. Der Kompressionszylinder 7 hat
mittlerweile seine komprimierte Luft vollständig in die Brennkammer 4 eingeführt, sein
Brennkammerventil 15 ist geschlossen. Der Hubkolben 11 im
Kompressionszylinder 7 befindet sich in einer Abwärtsbewegung,
das Lufteinlassventil 19 ist geöffnet und Luft wird aus dem
Lufteinlassverteiler 2 in den Kompressionszylinder 7 eingesaugt.
Der Hubkolben 12 des Kompressionszylinders 8 ist über seinen
unteren Totpunkt hinweg und befindet sich in einer Aufwärtsbewegung
und die eingeschlossene Luft wird komprimiert. Beide Ventile 16, 20 sind
geschlossen.
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Im
Unterschied dazu wird im Expansionszylinder 9, der über seinen
oberen Totpunkt hinweg ist, das eingeschlossene Abgas expandiert
und der hohe Druck des Abgases in mechanische Bewegung umgewandelt.
Der Hubkolben des Expansionszylinders 10 ist über seinen
unteren Totpunkt hinweg und stößt nunmehr
das bereits expandierte Abgas über
den Abgasverteiler 3 aus.
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6 beschreibt
die folgende Arbeitsphase, in der die Expansionszylinder 9, 10 ihre
jeweiligen Totpunkte erreicht haben. Die Hubkolben 11, 12 der Kompressionszylinder 7, 8 befinden
sich kurz vor ihren jeweiligen Totpunkten. Der Expansionszylinder 9 befindet
sich am unteren Totpunkt am Ende der Expansion. Das nunmehr vollständig expandierte
Abgas ist noch immer eingeschlossen. Der Expansionszylinder 10 befindet
sich im oberen Totpunkt, der Ausstoß des Abgases in den Abgasverteiler 3 wird hiernach
beendet. Der Kompressionszylinder 7, kurz vor dem unteren
Totpunkt, befindet sich noch in der Ansaugphase von Luft aus dem
Lufteinlassverteiler 2. Kurz vor dem oberen Totpunkt öffnet sich
das Brennkammerventil 16 des Kompressionszylinders 8,
um die nunmehr verdichtete Luft in die Brennkammer 4 einzuführen. Der
Doppelpfeil zeigt an, dass ein Austausch von Gas zwischen dem Kompressionszylinder 8 und
der Brennkammer 4 aus stattfindet, da der Druck aufgrund
der höheren
Temperatur in der Brennkammer 4 in der Brennkammer 4 höher ist
als der Druck der verdichteten Luft im Kompressionszylinder 8.
Dieser Ausgleich wird auch „Leveling" genannt.
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In 7 hat
sich die Kurbelwelle 5 etwas weiterbewegt und die Hubkolben
der Kompressionszylinder 7 und 8 haben ihre Totpunkte
erreicht, die Hubkolben der Expansionszylinder 9 und 10 sind über ihre
Totpunkte ein wenig hinaus. In Kompressionszylinder 7,
am unteren Totpunkt der Kolbenbewegung, wird nach Überschreiten
des Totpunkts das Ansaugen von Luft beendet. Im oberen Totpunkt
des Hubkolbens 12 des Kompressionszylinders 8 wird der
Transfer von Luft aus dem Kompressionszylinder 8 in die
Brennkammer 4 beendet. Nach Überwinden des unteren Totpunktes
im Expansionszylinder 9 öffnet sich das Abgasauslassventil 21.
In diesem Zylinder beginnt der Ausstoß des nunmehr vollständig expandierten
Abgases in den Abgasverteiler 3. Im Expansionszylinder 10 hat
sich nach Überwinden
des oberen Totpunktes das Brennkammerventil 18 geöffnet und
das Abgasauslassventil 22 geschlossen. Dadurch strömt Abgas
aus der Brennkammer 4 in den Expansionszylinder 10.
Dieses Abgas wird in der weiteren Kolbenbewegung expandiert. Dies ist
in 8 dargestellt, in der nunmehr der Kompressionszylinder 7 Luft
komprimiert und der Expansionszylinder 10 Abgas expandiert,
während
die Kompressionszylinder 8 und Expansionszylinder 9 jeweils
Luft ansaugen bzw. Abgas ausstoßen.
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Die
Situation in 8 entspricht damit der Situation
in 5 mit vertauschten Rollen der einander zugeordneten
Zylinderpaare 7, 10 bzw. 8, 9. Ebenso
entspricht die Situation in 7 derjenigen
in 4, wobei jeweils wieder die Rollen der einzelnen Kompressions- bzw. Expansionszylinder
vertauscht sind.
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In 9 ist
der zeitliche Verlauf bzw. der Verlauf in Abhängigkeit vom Rotationswinkel
der Kurbelwelle 5 der Drehmomente dargestellt, die von
einem Paar eines Kompressionszylinders und eines Expansionszylinders
bzw. in der Summe auf die Kurbelwelle 5 übertragen
werden. Es handelt sich um zwei einander zugeordnete Kompressions-
bzw. Expansionszylinder 7 und 10 bzw. 8 und 9.
Positive Werte des Drehmoments sind einem Kompressionszylinder zugeordnet
und bedeuten, dass Drehmoment aufgewendet werden muss, um Luft zu
komprimieren. Negative Werte sind den Expansionszylindern zugeordnet
und entstehen dadurch, dass heißes,
unter hohem Druck stehendes Abgas eine Kraft auf den Hubkolben eines
Expansionszylinders ausüben.
Aus den Achsenbeschriftungen ober- und unterhalb des Diagramms ist zu
erkennen, dass die Hubkolben der Kompressions- und Expansionszylinder
eines Zylinderpaares einen Phasengangunterschied von 43° aufweisen.
Ein Wert von 90° entspricht
dem unteren Totpunkt eines Zylinders, ein Wert von 270° dem oberen.
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Die
obere Hälfte
des Diagramms in 9 zeigt den Drehmomentverlauf 31 des
Kompressionszylinders des Zylinderpaares in gestrichelter Form, der
zwischen dem unteren Totpunkt bei 90° und dem Beginn des Expansionszyklus' des Expansionszylinders,
dessen Drehmomentverlauf 32 in langgestrichelter Weise
hervorgehoben ist, mit dem durchgezogen dargestellten Drehmomentverlauf 33 des
gesamten Zylinderpaares identisch ist. Es ist deutlich erkennbar,
dass mit der Aufwärtsbewegung
des Hubkolbens sich ein Druck aufbaut und daher ein immer größer werdendes
Drehmoment auf die Kurbelwelle 5 ausgeübt wird.
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Bereits
vor Erreichen des oberen Totpunkts bei 270° wird das Brennkammerventil
des Kompressionszylinders geöffnet,
wodurch sich die komprimierte Luft mit dem Gas in der Brennkammer 4 vermischt.
Da das Gas in der Brennkammer 4 eine höhere Temperatur hat, hat es
bei gleicher Dichte einen höheren
Druck. Der stattfindende Druckausgleich führt zu einer schlagartigen
Erhöhung
des auf die Kurbelwelle ausgeübten
Drehmomentes. Nach diesem Druckausgleich fährt der Kolben des Kompressionszylinders
weiter nach oben. Im oberen Totpunkt bei 270° ist praktisch keine Luft und
kein Gas mehr in dem Kompressionszylinder vorhanden, das Brennkammerventil
wird geschlossen, so dass kein Druck und somit kein Drehmoment mehr
auf die Kurbelwelle 5 ausgeübt wird. Der Abfall ist auch
dadurch zu erklären,
dass im oberen Totpunkt die Pleuelstange und der exzentrische Teil
der Nockenwelle eine gerade Linie bilden, so dass zwar ein Druck
auf die Kurbelwelle, jedoch kein Drehmoment auf die Kurbelwelle übertragen
wird.
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Zum
gleichen Zeitpunkt, wo das Brennkammerventil des Kompressionszylinders
bei einer Position von etwa 225° der
entsprechenden Nockenwelle geöffnet
wird, befindet sich die Nockenwelle des Expansionszylinders in einer
Position von etwa 270°, also
am oberen Totpunkt. An dieser Stelle wird das Brennkammerventil
des Expansionszylinders geöffnet,
wodurch der Expansionszylinder mit heißem Abgas gefüllt wird
und sich der volle Druck auf den Hubkolben des Expansionszylinders
auswirkt. Mit fortschreitender Rotation entwickelt sich daraus ein
großes
Drehmoment in dargestellt negativer Richtung. Das Brennkammerventil
des Expansionszylinders bleibt offen, während die Nockenwelle des Expansionszylinders
eine Drehung von etwa 30° beschreibt. Danach
wird das Brennkammerventil geschlossen und das eingeschlossene Gas
expandiert.
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Sowohl
Verdichtung als auch Expansion finden adiabatisch statt, also ohne
weitere Energiezuführung
oder Kühlung.
Im Ergebnis ergibt sich ein Drehmomentverlauf auf der Kurbelwelle,
der mit Bezugszeichen 33 durch eine durchgezogene Linie
dargestellt ist und zwei Maxima, ein positives und ein negatives,
aufweist. Da die Fläche
unter der Kurve im negativen Bereich größer ist als im positiven Bereich, ergibt
sich in der Summe ein Überschuss
an Drehmoment, das vom Expansionszylinder erzeugt wird, so dass
eine Netto-Rotation
der Kurbelwelle 5 resultiert.
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In 10 ist
die Summe der Drehmomente für
den Fall gezeigt, dass zwei Paare von Kompressions- und Expansionszylindern
ihre Drehmomente auf die Kurbelwelle übertragen. Diese beiden Zylinderpaare
sind gegeneinander um 180° phasenverschoben,
so dass jeweils zwei Impulse pro vollständiger Umdrehung der Kurbelwelle
ausgeübt
werden.
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Die 11 und 12 stellen
die Hubkolbenbewegungen eines Expansionszylinders 9 für zwei verschiedene
Fälle dar.
Der Expansionszylinder 9 gemäß 11 verfügt neben
Brennkammerventil und Abgasauslassventil (nicht dargestellt) außerdem über ein
Ausgleichventil 34 in seinem Zylinderkopf 26.
Ebenfalls dargestellt ist eine Pleuelstange 27, die den
Hubkolben 11 mit der Nockenwelle 29 verbindet. Es
ist in 11 eine Situation dargestellt,
in der die Temperatur des Brennkammergases der optimalen Brennkammertempe ratur
entspricht. Das Abgas im Expansionszylinder 9 hat daher
eine Temperatur und einen Druck, die/der so abgestimmt ist, dass
bei Erreichen des im rechten Teilbild dargestellten unteren Totpunkts
dem Umgebungsdruck entspricht. Dies ist durch den schwarzen Balken 35 dargestellt.
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Im
Gegensatz dazu wird in 12 der Hubkolbenmotor bei einer
niedrigeren als der optimalen Temperatur betrieben. Hier würde bei
einem unveränderten
vollständigen
Expandieren der Druck des Abgases im Expansionszylinder 9 unterhalb
des Umgebungsdruckes abfallen. Dies ist im dritten Teilbild dadurch
dargestellt, dass das Erreichen des Umgebungsdrucks 35 vor
dem unteren Totpunkt geschieht. In diesem Fall öffnet sich das Ausgleichventil 34 und es
entsteht ein Druckausgleichsfluss 36, durch die Pfeile
auf das Ausgleichventil 34 dargestellt. Die weitere Bewegung
des Hubkolbens 11 in Richtung auf den unteren Totpunkt
geschieht daher drucklos. So wird ein Leistungsverlust vermieden
und die Effizienz der Energieausbeute des erfindungsgemäßen Hubkolbenmotors
noch einmal verbessert.
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Wie
aus den vorhergehenden Figuren deutlich geworden ist, ist für den Umbau
eines bekannten Hubkolbenmotors nur eine Neugestaltung der Zylinderköpfe mit
den entsprechenden Ventilen notwendig. Kurbelwelle, Nockenwelle
und Zylinderblöcke sowie
Hubkolben können
aus bekannten Teilen oder nach bekannten Technologien in einfacher
Weise hergestellt werden. Auf diese Weise wird unaufwändig bekannte
Technologie mit dem in
DE
10 2004 046 683 A1 vorgestellten Konzept einer kontinuierlichen und
isochoren Verbrennung von Brennstoff außerhalb der Zylinder verknüpft, die
eine Steigerung der Energieausbeute und Effizienz zulässt. Während die Effizienz
bei bekannten Ottomotoren beispielsweise bei 25 % liegt, sind mit
dem erfindungsgemäßen Hubkolbenmotor
Energie effizienzen im Bereich zwischen 40 % und 50 % erreichbar.
Weiterhin muss der Brennstoff nicht mehr auf eine Zündung in
einem Zylinder mit bewegten Kolben abgestimmt werden, so dass beliebige
Brennstoffe verwendet werden können.
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- 1
- Hubkolbenmotor
- 2
- Lufteinlassverteiler
- 3
- Abgasverteiler
- 4
- Brennkammer
- 5
- Kurbelwelle
- 6
- Motorgehäuse
- 7,
8
- Kompressionszylinder
- 9,
10
- Expansionszylinder
- 11,
12, 13, 14
- Hubkolben
- 15,
16, 17, 18
- Brennkammerventil
- 19,
20
- Lufteinlassventil
- 21,
22
- Abgasauslassventil
- 23
- Einspritzdüse
- 24a
- primäre Mischzone
- 24b
- sekundäre Mischzone
- 25
- Verdünndungszone
- 26
- Zylinderkopf
- 27
- Pleuelstange
- 28
- Motorblock
und Ölwanne
- 29
- Nockenwelle
- 30
- Zylinderblock
- 31
- Drehmomentverlauf
Kompressionszylinder
- 32
- Drehmomentverlauf
Expansionszylinder
- 33
- Drehmomentverlauf
eines Zylinderpaares
- 34
- Ausgleichventil
- 35
- Umgebungsdruck
erreicht
- 36
- Druckausgleichsfluss