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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Steuerung einer
Papierschneidemaschine nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
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Papierschneidemaschinen,
die auch als Planschneidemaschinen bezeichnet werden, weisen einen
Preßbalken
(Niederhalter) und einen Messerbalken auf. Beide Balken werden von
einer oberen Totpunktstellung zu einer unteren Totpunktstellung und
umgekehrt verfahren. Es ist bekannt, den Preßbalken mit Hilfe eines Hydraulikzylinders
in die untere Totpunktstellung zu verfahren und den Rückhub von einer
Feder durchführen
zu lassen. Der Messerbalken wird üblicherweise von einem Rotationsmotor betätigt, der über ein
Getriebe mit dem Messerbalken gekoppelt ist. Im Antriebsstrang ist
eine Reibkupplung angeordnet, die von einem Hydraulikzylinder (Kupplungszylinder)
betätigt
wird. Auf der Welle des Antriebsmotors sitzt üblicherweise eine Schwungmasse
als Energiespeicher.
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Bei
einem Schnittvorgang wird zunächst
mit einem zeitlichen Vorsprung von z.B. 0,5 bis 1,0 Sekunden der
Preßbalken
auf den darunter liegenden Papierstapel gefahren. Die Klemmkraft
wird durch den eingestellten hydraulischen Druck bestimmt. Dieser
muß so
groß sein,
dass sich beim Schnitt der Stapel nicht verschiebt, andererseits
auch keine Beschädigungen
am Schneidgut verursacht werden. Zeitlich verzögert wird das Messer mit Hilfe
des Motors und des Schneckengetriebes und des Kurbelgetriebes nach
unten bewegt. Sobald das Messer des Messerbalkens den Stapel erreicht
hat, wird der Schnitt durchgeführt.
In dieser Phase muß der
Kupplungszylinder einen ausreichenden Kupplungsdruck erzeugen, dass
ein ausreichender Reibschluß in
der Kupplung stattfindet. Der Schneidvorgang ist beendet, wenn das
Messer seinen unteren Totpunkt erreicht hat. Dort trifft es mit
einer Kunststoffleiste (Schneidleiste) zusammen und bewegt sich
anschließend
nach oben.
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Während der
Aufwärtsbewegung
des Messerbalkens bleibt der Preßbalken auf dem Stapel, damit
das Schneidgut nicht verschoben wird. Wenn der Messerbalken in der
oberen Totpunktstellung angekommen ist, wird der Preßbalken
für den
Rückhub freigeschaltet.
Für den
Rückhub
sorgt eine mit dem Pressenzylinder zusammenwirkende Feder.
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Vorrichtungen
zur Steuerung einer Papierschneidemaschine, wie sie oben erläutert wurde, sind
etwa in
DE 198 53
136 C1 oder
DE
195 33 252 C1 beschrieben. Daneben findet sich ein solcher Stand
der Technik auch in O+P „Ölhydraulik
und Pneumatik" 40
(1996) Nr. 4, Seiten 249 bis 252. Auf diese wird nachfolgend kurz
eingegangen.
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Es
ist aus
DE 101 05
712 C1 und
DE
100 41 261 A1 bekannt, in der Druckleitung zwischen der Pumpe
und dem Pressenzylinder zwei Umlaufventile zu schalten etwa als
5/2-Wegeventile mit drei Eingängen
und zwei Ausgängen,
welche parallel die Druckleitung mit dem Tank verbinden, wenn sie
in Öffnungsstellung
sind. Die doppelte Anordnung der Umlaufventile ist aus Sicherheitsgründen vorgesehen,
falls ein Ventil ausfällt.
Die Umlaufventile werden z.B. auch angesteuert, wenn verhindert
werden soll, dass ein Preßbalken
betätigt
wird bzw. während
seiner Betätigung
diese fortsetzt, weil z.B. ein Körperteil unterhalb
des Preßbalkens
gelangt. Dies wird bekanntlich durch eine Lichtschranke oder dergleichen ermittelt.
Bei Ansteuerung des Preßbalkens
wird dieser mit dem Druck der Hydraulikpumpe beaufschlagt. Damit
zu Bewegungsbeginn der Preßbalken
nicht zu stark beschleunigt wird, was zu einer ungleichförmigen Bewegung
führen
kann, ist bekannt, einen Druckspeicher parallel zu schalten, durch
welchen der Druckaufbau im Preßzylinder
erst allmählich
vonstatten geht.
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Sollen
möglichst
viele Schnitte pro Zeiteinheit erzielt werden, wird der Preßbalken
am Ende eines Schnittes nur eine geringe Strecke gegenüber dem
Papierstapel angehoben. Hierdurch wird die Fahrzeit des Preßbalkens
in die obere Totpunktstellung vermieden sowie auch die Zeit für den vollen
Arbeitshub. Um eine derartige Optimierung (Schnittoptimierung) zu
erreichen, ist eine zusätzliche
Ventilanordnung erforderlich.
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Um
bei empfindlichen Schnittgütern
wie Folien, Durchschreibepapier oder Kunstdruckpapier Schäden durch
das Aufsetzen des Preßbalkens
mit zu großem
Druck zu vermeiden, ist ebenfalls eine Ventilanordnung vorgesehen,
welche die Geschwindigkeit des Preßbalkens vor dem Aufsetzen
reduziert.
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Bekannt
ist auch eine sog. Schnittandeuterfunktion bei Papierschneidemaschinen,
bei welcher der Preßbalken
mit Hilfe eines Fußpedals
auf den Tisch heruntergefahren wird von der oberen Totpunktstellung
zur unteren Totpunktstellung. Hierbei wird mit Hilfe eines Schiebers
je nach seiner Stellung ein Arbeitsdruck zwi schen 10 und 20 bar
erzeugt. Während
dieser Funktion kann der Bediener den Papierstapel z.B. von Hand
ausrichten und zum Schnitt vorbereiten. Hierzu muß er in
den gefährlichen
Arbeitsbereich der Maschine eingreifen. Eine Lichtschranke blockiert
die Schnittauslösung.
Gleichzeitig darf der Preßbalken
nur unter einer geringen Kraftwirkung nach unten verfahren werden,
um Quetschungen und Verletzungen zu vermeiden. Bei der bekannten
Ausführung
betätigt
das Fußpedal über eine
Mechanik einen Ventilschieber, um die Sicherheitskraft zu erreichen.
Um eine temperaturunabhängige
hydraulische Schaltung zu erhalten, wird ein temperaturstabiles
Sicherheitsventil eingesetzt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Steuerung
einer Papierschneidemaschine zu schaffen, die gegenüber dem
Stand der Technik einen geringeren Aufwand erfordert und die zugleich
eine Einsparung an Energie ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird durch die Vorrichtung nach Patentanspruch 1 gelöst.
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Bei
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist mindestens eines der ersten Umlaufventile von einem elektrisch
ansteuerbaren Proportionalventil gebildet und eine elektrische Steuervorrichtung
steuert das Proportionalventil an. Vorzugsweise sind beide Umlaufventile
für die
Ansteuerung des Preßzylinders von
Proportionalventilen gebildet.
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Im
Kreis des Pressenzylinders läuft
das Hydraulikmedium in der Ruhestellung von der Pumpe über beide
Umlaufventile, insbesondere beide Proportionalventile zum Tank zurück. Diese
erzeugen einen relativ niedrigen Umlaufdruck von etwa 2-3 bar und
sind bis zum maximalen Arbeitsdruck ansteuerbar. Während der
Pressung beim Schnitt kann der Pressenzylinder in gewünschter
Weise über
die Ansteuerung eines der beiden Proportionalventile beliebig angesteuert
werden, sodass z.B. eine Rampenfunktion verwirklicht werden kann,
wonach erst nach einer gewissen Zeit der volle Arbeitsdruck im Pressenzylinder
aufgebaut ist. Die Rampenfunktion bewegt sich z.B. zwischen 10 und
20 bar über
einen Zeitraum von 100 bis 200 ms. Ein zusätzliches Dämpfungselement etwa in Form
eines Speichers kann entfallen.
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Wenn
der Messerbalken seine untere Position (untere Totpunktstellung)
erreicht hat, können
die Umlaufventile des Pressenbalkenkreises auf Umlauf geschaltet
werden, und das Steuerventil zum Preßzylinder wird in die Sperrstellung
geschaltet, wodurch der Energiebedarf im Pressenkreis minimiert
ist.
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Eine
Schnittandeuterfunktion kann sich bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
dadurch verwirklichen lassen, dass gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung
ein steuerbares Schaltventil und eine Drossel zur Begrenzung parallel
zu den Umlaufventilen geschaltet ist. Mit Hilfe der Umlaufventile,
die als Proportionalventile ausgeführt sind und des Schaltventils
lassen sich alle Funktionen für
eine Schnittandeuterfunktion realisieren, und zwar mit einem minimalen
ventiltechnischen Aufwand. Es ist möglich, mit einen Proportionalventil
eine beliebige Druckeinstellung vorzunehmen, wobei das parallel
geschaltete Proportionalventil für
einen um 10 % höheren
Druck ausgelegt bzw. angesteuert ist. Dabei ist es beliebig, welches
der beiden Proportionalventile die Druckeinstellung übernimmt.
Dies ist in der elektrischen Steuervorrichtung vorgegeben. Wird
mit der Zulaufleitung ein Drucksensor verbunden, ist es auch möglich, den eingestellten
Druck über
einen gesamten Temperaturbereich konstant zu regeln. Zur Ansteuerung
des Preßbalkens
bei der Schnittandeuterfunktion kann nach einer Ausgestaltung der
Erfindung ein Potentiometer als Signalgeber vorgesehen werden, über den der
Druck am Proportionalventil und damit im Preßzylinder eingestellt wird.
Damit sind weitere Bauteile, wie sie üblicherweise bei bekannten
Papierschneidemaschinen verwendet werden, nicht mehr erforderlich.
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Es
wurde bereits erwähnt,
dass in manchen Fällen
ein sanftes Aufsetzen des Preßbalkens
auf dem Papierstapel während
der Abwärtsbewegung erwünscht ist.
Dies kann bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ebenfalls mit Hilfe eines drucksensorgesteuerten Proportionalventils
erzielt werden. So kann z.B. erreicht werden, dass der Preßbalken
mit etwas über
10 bar auf den Papierstapel aufsetzt, wonach anschließend der
gewünschte
Preßdruck
eingeregelt wird. Mit Hilfe eines Sensors läßt sich im übrigen eine Regelung auf einen
vorgegebenen Druck erreichen, der unabhängig von äußeren Umständen wie Temperatur oder dergleichen,
ist.
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Mit
Hilfe der Erfindung ist es auch möglich, eine spezifische Flächenpressung
zu erzielen, die unabhängig
davon ist, welche Breite das Schneidgut hat. Mit Hilfe eines oder
mehrerer Sensoren läßt sich die
Breite des Preßguts
ermitteln und in den Rechner der elektronischen Steuervorrichtung
geben. Diese ermittelt daraus den gewünschten spezifischen Druck
und stellt ihn über
das Proportionalventil ein.
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Wie
im Pressenkreis sind auch im Schneidkreis zwei Umlaufventile vorgesehen,
welche in der Ruhestellung das Hydraulikmedium zum Tank zurückleiten.
Beim Schnitt werden beide Umlaufventile angesteuert, um am Steuerventil
des Kupplungszylinders den erforderlichen Druck einzustellen. Der von
dem Kupplungszylinder aufzubringende Kupplungsdruck ist abhängig von
Maschinentyp und liegt etwa zwischen 50 und 100 bar. Eine Bremseinrichtung
führt zu
einem Messerstillstand, sobald der Druck ausgeschaltet ist, um einen
gefährlichen
Messenachlauf zu vermeiden. Erfindungsgemäß ist nun für die Ansteuerung des Kupplungszylinders
ebenfalls ein Proportionalventil vorgesehen, über das der gewünschte Druckaufbau
erzielt werden kann. Da die Messerbewegung nicht senkrecht ist,
sondern unter einem Winkel von etwa 45° erfolgt, entstehen bei Beschleunigungen
des Messerbalkens erhebliche Seitenkräfte. Dies kann bei nicht fest
verankerten Maschinen zu einem Wandern der Maschine führen. Außerdem ist
die Geräuschent wicklung
sehr stark. Mit Hilfe des Proportionalventils kann der Druckaufbau
so erfolgen, dass die Kupplungsbeläge sanft anpressen, was zu
einem kurzzeitigen Schleifen und einer sanften Beschleunigung des
Messers führt.
Die Seitenkräfte
werden hierdurch erheblich reduziert und eine Verankerung der Maschine
kann entfallen.
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Wenn
das Messer stumpf ist, muß es
durch ein anderes ersetzt werden. Hierzu ist bekannt, die Kupplung
in kurzen Intervallen anzusteuern und das Messer tippend in die
untere Totpunktstellung zu verfahren. Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Steuervorrichtung
kann im Tippbetrieb der Kupplungsdruck auf z.B. 30 bar begrenzt
werden. Besondere hydraulische Zusatzeinrichtungen sind hierfür nicht
erforderlich.
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Bei
der bekannten Steuervorrichtung für den Schneidbetrieb bzw. für den Kupplungszylinder
ist der Kupplungsdruck während
der gesamten Laufzeit des Messers wirksam. Bei der Erfindung wird
der Kupplungsdruck nach dem Ende des Schneidvorgangs, d.h. wenn
der Messerbalken den unteren Totpunkt erreicht hat, reduziert, sodass
ein schwächerer Reibschluß in der
Kupplung erfolgt, der jedoch ausreicht, um die Aufwärtsbewegung
des Messers zu bewirken. Es wurde bereits erwähnt, dass zwischen dem Antrieb
des Messerbalkens und dem Getriebe ein Rotationsspeicher geschaltet
ist. Bei der zuletzt erwähnten
Funktion der Herabsetzung des Kupplungsdrucks wird eine Energieeinsparung
in der Form erzielt, dass der Rotationsspeicher schon während des
Hochlaufens des Messerbalkens wieder geladen werden kann. Außerdem wird
zum angegebenen Zeitpunkt der Pressbalken hydraulisch gesperrt, wodurch
die Pumpe nur den Umlaufdruck aufbauen muß, was eine weitere Energieersparnis
bedeutet.
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Mit
Hilfe der erfindungsgemäßen Steuervorrichtung
und von zwei Drucksensoren in den beiden Steuerkreisen kann auch
ein Diagnoseprogramm verwirklicht werden. Das Programm kann bei
jeder neuen Inbetriebnahme oder auch nach festge legten Betriebsstunden
zyklisch abgearbeitet werden. In der Umlaufstellung müssen die
Umlaufventile, die erfindungsgemäß von Proportionalventilen
gebildet sind, einen niedrigen Umlaufdruck erzeugen. Bleibt während der
Testphase ein Umlaufventil geschlossen und entsteht ein Druck höher als
ein vorgegebener Maximaldruck, hat ein Umlaufventil nicht geöffnet. Auch
im Steuerkreis des Kupplungszylinders können das Proportionalventil
und das Umlaufventil nacheinander angesteuert werden, wobei in keinem
Falle ein Druckaufbau erfolgen darf. Während des Betriebs können die
beiden Steuerkreise mit Hilfe der Drucksensoren ebenfalls überwacht
werden, um bei Abweichung von vorgegebenen Sollwerten eine Fehleranzeige
vorzunehmen.
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Anstelle
eines zweiten Proportionalventils als Umlaufventil im Steuerkreis
für den
Pressenzylinder kann auch ein Wegeventil verwendet werden, das drei
Schaltstellungen aufweist, nämlich
Umlaufstellung, Drosselstellung und Sperrstellung. Ein derartiges
Ventil arbeitet ebenfalls proportional, um in der Drosselstellung
einen gewünschten
Durchströmquerschnitt
zu realisieren. Ein derartiges Ventil kann z.B. im Ruhezustand die
zweite Umlauffunktion (redundant) und beim Pressen die Preßfunktion
verwirklichen. Bei der Schnittandeuterfunktion kann es z.B. für die Druckregelung
sorgen, damit ein kleiner Druck von etwa 10 bis 20 bar erzielt wird.
Die Funktionen Schnittoptimierung und sanftes Pressen können daher
ebenfalls mit einer derartigen Ventilkombination durchgeführt werden.
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Zwei
Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachfolgend anhand von Zeichnungen erläutert.
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1 zeigt
eine hydraulische Schaltungsanordnung für eine Steuervorrichtung nach
der Erfindung.
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2 zeigt
eine gegenüber 1 geänderte hydraulische
Schaltungsanordnung für
eine Steuervorrichtung nach der Erfindung.
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In 1 sind
ein Pressenzylinder 10 und ein Kupplungszylinder 12 zu
erkennen. Sie sind beide einseitig wirkend, wobei die Kolben durch
eine Feder 12a bzw. 14 zurückgestellt werden. Der Pressenzylinder 10 betätigt den
Preßbalken
einer nicht gezeigten Papierschneidemaschine, wobei bei Aufbringen eines
hydraulischen Druckes der Preßbalken
von der oberen in die untere Totpunktstellung verstellt wird. In der
umgekehrten Richtung sorgt die Feder 12a für den Rückhub. Der
Kupplungszylinder 12 betätigt die Kupplungselemente
einer Reibkupplung, wobei das Öffnen
oder Trennen der Kupplung mit Hilfe der Feder 14 erfolgt.
Die Kupplung dient bekanntlich zum Aufbau des Triebstrangs zwischen
einem Antriebsmotor, z.B. einem Elektromotor und dem ebenfalls nicht
gezeigten Messerbalken der Papierschneidemaschine, wobei an der
Abtriebsseite der Kupplung ein Schneckengetriebe sitzt, das über ein
Kurbelgetriebe den Messerbalken betätigt. Eine derartige Konstruktion
ist an sich bekannt.
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In 1 fördert eine
Pumpe 16 hydraulisches Medium über einen Filter 18 in
eine erste Druckleitung 20. Diese ist über ein Steuerventil 22 mit dem
Kolbenraum des Pressenzylinders 10 verbunden. Ein erstes
Proportionalventil 24 und ein zweites Proportionalventil 26 sind
an die Druckleitung 20 angeschlossen, wie auch ein Schaltventil 28 (Zweiwegeventil).
Alle Ventile 22 bis 28 sind mit Hilfe einer elektrischen
Steuerung 30, die hier nur schematisch angedeutet ist,
ansteuerbar.
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Die
elektrische Steuerung enthält
auch einen Prozessor, mit dem die verschiedenen, noch zu beschreibenden
Funktionen nach vorgegebenen Programmen verwirklicht werden können.
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Die
Proportionalventile 24, 26 können auf einen gewünschten
Druck eingestellt werden, d.h. bei voller Aufschaltung läuft das
Hydraulikmedium in eine Tankleitung 32, die zum Tank 34 geführt ist.
Je nach Ansteuerung wird der Druck in der Druckleitung 20 variiert,
sodass ein beliebiger Druck am Pressenzylinder 10 er zeugt
werden kann, wenn das Steuerventil 22 aufgesteuert wird,
was ebenfalls mit Hilfe der elektrischen Steuerung 30 erfolgt.
Das Ventil 28 ist ein reines Schaltventil, das entweder
geöffnet
oder geschlossen ist. In seinem Kreis liegt eine Drossel 36,
welche die Strömungsmittelmenge
begrenzt, die zum Tank 34 fließt.
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An
die Druckleitung 20 ist auch ein Drucksensor 38 angeschlossen,
dessen Signale auf die elektrische Steuervorrichtung 30 gegeben
werden.
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In 1 ist
schließlich
auch ein Drehpotentiometer 40 zu erkennen, dessen Ausgang
auf die elektrische Steuervorrichtung 30 geht.
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Eine
weitere Pumpe 42 ist über
einen Filter 44 mit einer weiteren Druckleitung 46 verbunden,
die mit dem Kolbenraum des Kupplungszylinders 12 verbunden
ist. Die Pumpe 42 kann jedoch auch in Fortfall kommen,
wenn eine gemeinsame Pumpe mit zusätzlichem Mengenteiler für beide
Zylinder 10, 12 verwendet wird. An die zweite
Druckleitung 46 ist ein Proportionalventil 48 angeschlossen
sowie ein Schaltventil 50, welche beide Steuersignale von
der elektrischen Steuervorrichtung 30 erhalten. An die Druckleitung 46 ist
auch ein weiterer Drucksensor 52 angeschlossen.
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Die
gezeigte Schaltungsanordnung ist ausreichend, um alle Funktionen
bei einer Papierschneidemaschine zu realisieren. Diese werden nachfolgend
kurz erläutert.
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In
der Ruhestellung der Papierschneidemaschine muß gewährleistet sein, dass keine
Betätigung
der Zylinder 10, 12 erfolgt. In diesem Fall sind die
Ventile 24, 26 des Pressenkreises und die Ventile 48 und 50 des
Schneidkreises geöffnet.
Dadurch kann das Hydraulikmedium frei in den Tank 34 zurückströmen, wobei
ein gewisser Umlaufdruck von 2-3 bar in Kauf genommen wird. Dieser
würde jedoch nicht
ausreichen, eine Betätigung
der Zylinder 10, 12 zu bewirken, auch wenn das
Steuerventil 22 geöffnet ist.
Zu Beginn des Schneidvorgangs wird das Steuerventil 22 von
der Steuervorrichtung aufgesteuert. Der gewünschte Preßdruck wird z.B. über das
Proportionalventil 24 eingestellt, wobei das Proportionalventil 26 einen
mit etwa 10 bar höheren
Druck angesteuert wird. Die Funktionen der Proportionalventile 24, 26 können jedoch
auch vertauscht werden. Um zu verhindern, dass der Pressenzylinder 10 gleich
mit dem vollen Preßdruck
beaufschlagt wird, wird das Proportionalventil 24 mit einer
Rampenfunktion von z.B. 10 bis 20 bar über einen Zeitraum von etwa
100 bis 200 Millisekunden angesteuert. Das Schaltventil 28 kann bei
dem beschriebenen Vorgang auch geschlossen sein, muß jedoch
spätestens
nach dem Schließen der
Proportionalventile 24, 26 geschlossen werden. Hat
der Preßbalken
den Auflagepunkt erreicht und der Messerbalken den Schneidvorgang
beendet, wird das Steuerventil 22 geschlossen. Die Proportionalventile 24, 26 können voll
geöffnet
werden, wodurch der Energiebedarf im Pressenkreis minimiert ist.
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Um
empfindliche Schnittgüter
vor Schäden zu
bewahren, kann der Preßbalken
so angesteuert werden, dass er sanft auf den Papierstapel aufsetzt. Dies
geschieht ebenfalls durch Ansteuerung des Proportionalventils 24,
und zwar nach Maßgabe
eines nicht gezeigten Sensors, der ermittelt, wenn sich der Preßbalken
dem Papierstapel nähert.
Anschließend kann
der gewünschte
Preßdruck
wieder aufgebaut und mit Hilfe des Drucksensors 38 auf
den in der elektrischen Steuervorrichtung 30 vorgegebenen Solldruck
geregelt werden.
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Bei
einem gewissen Preßdruck
am Pressenzylinder 10 fährt
der Pressenzylinder federbeaufschlagt in Richtung obere Totpunktstellung,
und zwar mit relativ geringer Geschwindigkeit. Sobald der Druck
erhöht
wird, wird der Preßbalken
wieder in Richtung untere Totpunktstellung verstellt, was mit einem
vorgegebenen Druck erfolgt. Die Zeitdauer, in der dieser Vorgang
erfolgt, kann von der Steuervorrichtung 30 vorgegeben werden,
wodurch z.B. das Proportionalventil 24 vorübergehend
einen Druck im Preßzylinder 10 von
z.B. < 10 bar aufbaut
(Schnittoptimierung). Anschließend
wird in der beschriebenen Art und Weise ein weiterer Schnitt ausgelöst.
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Die
sog. Schnittandeuterfunktion wird dadurch erzielt, dass die Steuervorrichtung
das Schaltventil 28 öffnet,
wodurch die Drossel 36 die maximale Hydraulikmenge begrenzt,
die zum Pressenzylinder 10 fließen kann. Eines der Proportionalventile 24, 26 gibt
dabei einen Druck vor, welcher durch das Potentiometer 40 eingestellt
wird. Das Potentiometer wird entweder von Hand oder Fuß eines
Bedieners betätigt
und erlaubt dadurch die Einstellung eines vorgegebenen Drucks im
Pressenzylinder über
eines der Proportionalventile 24, 26, wobei das
zweite wiederum auf einen 10 % höheren
Druck eingestellt wird. Auf diese Weise läßt sich der Arbeitsdruck z.B.
zwischen 10 und 20 bar einstellen.
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Für den Schneidkreis
wird der Umlauf durch das Proportionalventil 48 und das
Schaltventil 50 realisiert. Auch hier wird ein Umlaufdruck
von < 3 bar erzielt.
Zum Schneiden werden beide Ventile 48, 50 geschlossen,
wobei am Proportionalventil 48 der Kupplungsdruck eingestellt
wird. Er liegt zwischen 50 und 100 bar. Um eine zu starke Beschleunigung
des Messerbalkens zu verhindern, kann der Kupplungsdruck zunächst sanft
aufgebaut werden, sodass die Kupplung mehr oder weniger schleift.
Dadurch werden die auf die Schneidmaschine wirkenden Seitenkräfte erheblich
verringert.
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Nach
dem Erreichen des unteren Totpunkts wird das Proportionalventil 48 auf
einen niedrigeren Druck gestellt, der ausreicht, den Messerbalken
in die obere Totpunktstellung zu bewegen. Bekanntlich kann die Kupplungskraft
umso geringer sein, je geringer die aufzubringende Kraft für den Messerbalken ist.
Während
des Rückhubs
kann der Rotationsspeicher, der üblicherweise
vorgesehen ist, bereits wieder geladen werden, was eine Energieeinsparung beim
Betrieb der Papierschneidemaschine ermöglicht.
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Mit
Hilfe des Drucksensors 38 und des weiteren Drucksensors 52 kann
eine Diagnose vorgenommen werden. In der Umlaufstellung im Pressenkreis müssen beide Proportionalventile 24, 26 geöffnet sein.
Hierbei darf der Druck eine gewisse Höhe nicht übersteigen.
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Das
Gleiche betrifft die Ventile 50, 48, die beim
Umlauf ebenfalls nur einen minimalen Druck erzeugen dürfen. Auch
während
des Betriebes können die
beiden Steuerkreise für
die Zylinder 10, 12 überwacht werden. Bei einer
Regelung der aufzubringenden Kräfte
kann über
den gesamten Arbeitstemperaturbereich ein gewünschter Preßdruck aufrechterhalten werden.
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Die
hydraulische Schaltungsanordnung nach 2 unterscheidet
sich von der nach 1 nur geringfügig. Es
werden daher gleiche Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Bei
der Anordnung nach 2 sind die Ventile 28, 24 nach 1 durch
ein Dreiwegeventil 56 ersetzt, das ebenfalls durch die
elektrische Steuervorrichtung 30 angesteuert wird. Es weist
drei Schaltstellungen auf, nämlich
Sperrstellung, Durchgangsstellung und Drosselstellung. Die Umlaufstellung
entspricht der Umlaufstellung des Proportionalventils 24 nach 1.
Im Pressenbetrieb wird das Ventil 56 in die Sperrstellung
geschaltet. Die Drosselstellung wird benötigt etwa bei der Schnittandeuterfunktion, um
eine Druckregelung auf einen gewünschten
Sicherheitsdruck bei vorgegebener Durchflußmenge zu erzielen. Hierbei
wird ein Druck von z.B. 10 bis 20 bar eingestellt. Die Funktionen „Schnittoptimierung" und „sanftes
Pressen" können entweder
mit dem Ventil 26 oder dem Ventil 56 verwirklicht
werden.