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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verriegelungselement für eine Kraftfahrzeugkomponente, insbesondere
einen Fahrzeugsitz, eine solche Kraftfahrzeugkomponente sowie ein
Verfahren zur Herstellung derselben, wobei das Verriegelungselement zur
Anordnung der Kraftfahrzeugkomponente relativ zu einem Aufnahmeelement
einer karosseriefesten Struktur vorgesehen ist. Solche Verriegelungselemente
für Kraftfahrzeugkomponenten
sind allgemein bekannt. Beispielsweise ist aus der US Patentschrift
US 5,577,805 ein Fahrzeugsitz
bekannt, welcher ein vorderes Verriegelungselement und ein hinteres
Verriegelungselement zur Anordnung des Fahrzeugsitzes an einem Aufnahmeelement
in einem Fahrzeugboden aufweist. Der bekannte Fahrzeugsitz mit einem
Verriegelungselement hat den Nachteil, dass keinerlei zusätzliche
Verriegelung für
den Fall einer Unfallsituation vorgesehen ist.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verriegelungselement für eine Kraftfahrzeugkomponente
zu schaffen, wobei in einer Unfallsituation eine Erhöhung der
Sicherheit der Kraftfahrzeugkomponente und damit auch eines Benutzers
der Kraftfahrzeugkomponente bzw. eines Mitinsassen gewährleistet
ist und weiterhin das Verriegelungselement mit einfachen Mitteln
leicht und dennoch stabil herstellbar ist sowie einfach zu montieren
ist.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch ein Verriegelungselement für
eine Kraftfahrzeugkomponente, insbesondere einen Fahrzeugsitz, wobei
das Verriegelungselement zur Anordnung der Kraftfahrzeugkomponente
relativ zu einem Aufnahmeelement einer karosseriefesten Struktur
vorgesehen ist, wobei in einer Unfallsituation zur Einleitung einer
unfallbedingten Kraft von der Kraftfahrzeugkomponente in die karosseriefeste
Struktur, eine Lageänderung
des Verriegelungselementes gegenüber
dem Aufnahmeelement vorgesehen ist. Hierdurch ist es in vorteilhafter
Weise möglich,
dass das Verriegelungselement ein Zusatzschutz für den Fall einer Unfallsituation
ermöglicht.
In der Normalsituation ist das Verriegelungselement nicht in der
Lage, Kräfte
in die karosseriefeste Struktur einzuleiten, sondern erst nach der Durchführung einer
Lageänderung.
Hierbei wird auch von einer sogenannten kontaktlosen Anordnung des Verriegelungselementes
relativ zur karosseriefesten Struktur gesprochen. Dies bedeutet
jedoch nicht, dass keinerlei Kontakt bzw. keinerlei Berührung vorhanden
ist, sondern lediglich, dass die Metallstruktur des Verriegelungselements
zur Metallstruktur der Kraftfahrzeugkomponente beabstandet ist.
Hierdurch kann die Sicherheit einer herkömmlichen Kraftfahrzeugkomponente
entscheidend vergrößert werden, wobei
insbesondere dieser Sicherheitsgewinn mit einem verhältnismäßig geringen
zusätzlichen
Aufwand ermöglicht
werden kann.
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Erfindungsgemäß ist bevorzugt,
dass das Verriegelungselement einen Verriegelungshaken aufweist
und dass das Verriegelungselement zumindest in einem Teilbereich
des Verriegelungshakens eine Umhüllung
aufweist. Hierdurch ist es erfindungsgemäß möglich, mit dem Verriegelungselement
nicht nur eine zusätzliche
Sicherungsfunktion zu erfüllen,
sondern darüber
hinaus noch eine bessere Abdichtung des Kraftfahrzeuginnenraums
zu gewährleisten,
beispielsweise dadurch dass die Umhüllung eine Abdichtung am Bodenblech
bzw. an der Bodenbaugruppe des Kraftfahrzeugs, in welche das Verriegelungselement
eingreift, bewirkt.
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Ferner
ist erfindungsgemäß bevorzugt,
dass eine Abdichtung der karosseriefesten Struktur durch eine Passung
der Umhüllung
mit dem Aufnahmeelement vorgesehen ist. Hierdurch ist es erfindungsgemäß möglich, dass
nicht nur eine Abdichtungsfunktion und eine Erhöhung der passiven Sicherheit
des Fahrzeuginsassen gewährleistet
wird, sondern dass zusätzlich
auch eine ästhetisch
ansprechende Verbindung bzw. Anbindung der Kraftfahrzeugkomponente
mit der karosseriefesten Struktur, insbesondere der Bodenbaugruppe,
möglich
ist.
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Ferner
ist erfindungsgemäß bevorzugt,
dass der Verriegelungshaken in einem ersten Teilbereich in das Aufnahmeelement
eingreift und dass die Umhüllung
den Verriegelungshaken im ersten Teilbereich vollständig umhüllt. Hierdurch
ist es erfindungsgemäß vorteilhaft
möglich,
dass die Abdichtung zwischen der karosseriefesten Struktur und dem
Innenraum des Kraftfahrzeuges gut ist, weil lediglich eine Abdichtung
zwischen der Umhüllung
und dem Aufnahmeelement bzw. der karosseriefesten Struktur erfolgen
muss und keine Abdichtung zwischen dem Verriegelungshaken und der
Umhüllung.
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Weiterhin
ist es erfindungsgemäß besonders bevorzugt,
dass die karosseriefeste Struktur der Fahrzeugboden ist und/oder
dass das Aufnahmeelement eine Ausnehmung ist und/oder dass das Verriegelungselement
ein einseitiger oder zweitseitiger Fanghaken ist. Hierdurch ist
es erfindungsgemäß insbesondere
vorteilhaft möglich,
dass das Verriegelungselement zur Befestigung eines Fahrzeugsitzes im
Fahrzeugboden des Fahrzeuges vorgesehen ist.
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Erfindungsgemäß ist weiterhin
bevorzugt, dass die Umhüllung
einen Einführbereich
und einen Abdichtbereich aufweist, wobei die Umhüllung im Einführbereich
ein erstes Kunststoffmaterial und im Abdichtbereich ein zweites
Kunststoffmaterial aufweist. Hierdurch ist es erfindungsgemäß besonders vorteilhaft
möglich,
dass die Kunststoffmaterialien in besonderer Weise an ihre jeweiligen
zu erfüllenden Aufgaben
angepasst werden können,
nämlich
einerseits an eine hohe Flexibilität im Einführbereich und andererseits
an ein hohes Abdichtvermögen
im Abdichtbereich.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist, eine Kraftfahrzeugkomponente,
insbesondere ein Fahrzeugsitz, mit einem erfindungsgemäßen Verriegelungselement.
Bei einer solchen Kraftfahrzeugkomponente ist es bevorzugt, dass
das Verriegelungselement über
den Verriegelungshaken mit der Kraftfahrzeugkomponente formschlüssig oder stoffschlüssig verbunden
ist, insbesondere verschraubt oder verschweißt ist. Hierdurch kann die Krafteinleitung
einer unfallbedingten Kraft von der Kraftfahrzeugkomponente in die
karosseriefeste Struktur besonders effizient vorgenommen werden.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
zur Herstellung eines Verriegelungselementes, wobei die Umhüllung bevorzugt
auf den Verriegelungshaken aufgesteckt wird bzw. die Umhüllung um
den Verriegelungshaken umspritzt wird. Hierdurch ist vorteilhaft
möglich,
dass die Umhüllung
sehr einfach mit dem Verriegelungshaken verbunden werden kann bzw. eine
sehr dichte Verbindung zwischen der Umhüllung und dem Verriegelungshaken
hergestellt werden kann.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugkomponente,
insbesondere ein Fahrzeugsitz, wobei in einem ersten Schritt der
Verriegelungshaken mit der Kraftfahrzeugkomponente formschlüssig oder
stoffschlüssig verbunden
wird und in einem zweiten Schritt die Umhüllung auf den Verriegelungshaken
aufgesteckt wird oder um den Verriegelungshaken umspritzt wird.
Diese letzte Alternative ist vor allem relevant für den Fall, dass
der Haken mit der Fahrzeugkomponente verbunden wird, beispielsweise
verschraubt wird.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher
erläutert.
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1 zeigt
in schematischer Anordnung und in Seitenansicht einen Fahrzeugsitz
als Beispiel einer erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugkomponente
mit einem erfindungsgemäßen Verriegelungselement.
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2 zeigt
in Schnittdarstellung ein erfindungsgemäßes Verriegelungselement in
Anbauposition an einer karosseriefesten Struktur.
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3 und 4 zeigen
ebenfalls schematische Schnittdarstellungen von Varianten eines
erfindungsgemäßen Verriegelungselementes.
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In 1 ist
ein Kraftfahrzeugsitz 2 als Beispiel einer Fahrzeugkomponente 2 bzw.
einer Kraftfahrzeugkomponente 2 in Seitenansicht schematisch dargestellt.
Der Kraftfahrzeugsitz 2 bzw. Kraftzeugsitz 2 ist
an einer karosseriefesten Struktur 3, insbesondere dem
Bodenblech bzw. der Bodenbaugruppe des Kraftfahrzeugs verbunden.
Hierzu sind nicht dargestellte Verbindungsmittel, insbesondere Schrauben,
Nieten oder Verschweißungen
oder dergleichen vorgesehen. Ferner ist ein Verriegelungselement 1 vorgesehen,
welches mit dem Fahrzeugsitz 2 bzw. der Kraftfahrzeugkomponente 2 verbunden
ist und an einem Aufnahmeelement 4 der karosseriefesten Struktur 3 angeordnet
ist.
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Zur
Montage des Fahrzeugsitzes 2 bzw. der Kraftfahrzeugkomponente 2 ist
erfindungsgemäß beispielsweise
vorgesehen, dass gemäß einem
in 1 mit dem Bezugszeichen A versehenen Pfeil eine
Schwenkbewegung des Fahrzeugsitzes 2 vorgenommen wird,
nach dem das Verriegelungselement 1 in die Aufnahme 4 bzw.
das Aufnahmeelement 4 in der karosseriefesten Struktur 3 eingesteckt wurde.
Es kann alternativ hierzu jedoch erfindungsgemäß auch vorgesehen sein, dass
die Aufnahme 4 bzw. das Aufnahmeelement 4 in der
karosseriefesten Struktur 3 derart ausgebildet bzw. relativ
zu dem Verriegelungselement 1 bzw. relativ zu den Verbindungsstellen
zur Anbindung des Fahrzeugsitzes 2 an die karosseriefeste
Struktur 3 derart angeordnet vorgesehen ist, dass beispielsweise
lediglich ein Aufsetzen von oben oder auch ein seitliches Verschieben des
Fahrzeugsitzes 2 im wesentlichen parallel zum lokalen Verlauf
der karosseriefesten Struktur 3 ausreichend ist, um das
Verriegelungselement 1 mit dem Aufnahmeelement 4 zu
verbinden bzw. um einen Eingriff des Verriegelungselements 1 in
das Aufnahmeelement 4 herzustellen.
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In 2 ist
eine Schnittdarstellung des Verriegelungselementes 1 schematisch
dargestellt. Das Verriegelungselement 1 weist einen Verriegelungshaken 1' auf. Weiterhin
weist das Verriegelungselement 1 eine Umhüllung 5 auf.
Das Verriegelungselement 1 ist mit einer Strukturkomponente 2' der Kraftfahrzeugkomponente 2 verbunden,
insbesondere verschweißt
oder verschraubt. Bei der Strukturkomponente 2' der Kraftfahrzeugkomponente 2 handelt es
sich beispielsweise um eine Querstrebe oder um ein Teil des Rahmens
der Kraftfahrzeugkomponente 2 bzw. des Fahrzeugsitzes 2.
Der Verriegelungshaken 1' ist
beispielsweise im wesentlichen L-förmig geformt und greift in
die Ausnehmung bzw. in das Aufnahmeelement 4 der karosseriefesten
Struktur 3 ein. Das Verriegelungselement 1 ist
dabei beabstandet zur karosseriefesten Struktur 3 vorgesehen,
so dass eine Lageänderung 11 vorgesehen
ist, auf der sich das Verriegelungselement 1 relativ zur
karosseriefesten Struktur 3 bewegen muss, bevor das Verriegelungselement 1 zur
Krafteinleitung einer Kraft von der Fahrzeugkomponente 2 in
die karosseriefeste Struktur 3 beiträgt. In 2 ist der
Fall dargestellt, dass das Verriegelungselement 1 zunächst eine
zur karosseriefesten Struktur 3 im wesentlichen senkrechte
Bewegung durchführen
muss (eingreifend in das Aufnahmeelement 4) und anschließend eine
Verschiebung innerhalb des Aufnahmeelementes 4 erfolgt
oder aber dass das Verriegelungselement 1 zunächst in
das Aufnahmeelement 4 eingreift und anschließend die
in 1 mit dem Bezugszeichen A bezeichnete Verschwenkung
der Kraftfahrzeugkomponente 2 erfolgt. Das Verriegelungselement 1 weist die
Umhüllung 5 auf,
welche einen Einführbereich 51 und
einen Abdichtbereich 52 aufweist. Der Abdichtbereich 52 weist
insbesondere eine obere und eine untere Lippe auf, welche mit der
karosseriefesten Struktur 3 bzw. mit dem Aufnahmeelement 4 innerhalb
der karosseriefesten Struktur 3 eine abdichtende Verbindung
eingeht. Als Material für
die Umhüllung 5 wird
beispielsweise EPDM-PP (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk-Polypropylen)
oder TPE (thermoplastisches Elastomer) bevorzugt. Erfindungsgemäß kann es
insbesondere vorgesehen sein, dass der Einführbereich 51 aus einem
anderem Material als der Abdichtbereich 52 vorgesehen ist.
Die obere und untere Lippe des Abdichtbereichs 52 ist in
den Figuren nicht einzeln bezeichnet. Erfindungsgemäß ist es
jedoch besonders bevorzugt vorgesehen, dass die obere und untere
Lippe derart geformt sind, dass es lediglich durch eine Krafteinwirkung
bzw. Bewegung der Kraftfahrzeugkomponente 2, bevorzugt
in vertikaler Richtung (d.h. im wesentlichen senkrecht zur Erstreckung
der karosseriefesten Struktur 3 im Bereich des Aufnahmeelements 4),
zu einem „Einschnappen" bzw. einer im Umfangsbereich
des Aufnahmeelementes 4 im wesentlichen dichten Verbindung
zwischen der Umhüllung 5 und
der karosseriefesten Struktur 3 kommt.
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In 3 und 4 sind
Varianten des Verriegelungselementes 1 dargestellt. Bei
der Variante gemäß 3 ist
ein Teilbereich 12 des Verriegelungshakens 1' vorgesehen,
in welchem der Verriegelungshaken 1' von der Umhüllung 5 vollständig umgeben
ist. Alternativ dazu kann, wie in 4 dargestellt,
der Einführbereich 51 der
Umhüllung 5 auch derart
gestaltet sein, dass keine vollständige Umhüllung des Teilbereichs 12 vorgesehen
ist. Der Teilbereich 12 des Verriegelungshakens 1' entspricht
(vgl. 2 und 4) im wesentlichen dem in das
Aufnahmeelement 4 der karosseriefesten Struktur 3 eingreifenden
Teilbereich des Verriegelungselements 1. Ansonsten entspricht
die Variante gemäß der 3 der
Variante gemäß der 2.
Bei der Variante gemäß der 4 ist
weiterhin der Verriegelungshaken 1' nicht L-förmig geformt, sondern im wesentlichen T-förmig geformt.
Nach einer Verschiebung 11 in Richtung auf ein erstes Ende
(im Bereich des linken Randes der
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4)
des Aufnahmeelementes 4 der karosseriefesten Struktur 3 erfolgt
hierbei eine Krafteinleitung einer unfallbedingten Kraft von der
Fahrzeugkomponente 2 in die Karosseriefeste Struktur 3,
während
es bei einer Verschiebung 11' in
die umgekehrte Richtung wegen der T-förmigen Formgebung des Verriegelungshakens 1' ebenfalls zu
einer Krafteinleitung von der Kraftfahrzeugkomponente 2 in
die karosseriefeste Struktur 3 kommt.
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- 1
- Verriegelungselement
- 2
- Kraftfahrzeugkomponente
- 3
- karosseriefeste
Struktur
- 4
- Aufnahmeelement
- 5
- Umhüllung
- 1'
- Verriegelungshaken
- 11,
11'
- Lageänderung
- 12
- erster
Teilbereich
- 51
- Einführbereich
- 52
- Abdichtbereich