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Stand der Technik
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Die
Erfindung geht aus von einer Bildbetrachtungsvorrichtung nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Vor
allem kranke, körperlich
behinderte oder auch ältere
Personen sind in ihrer Bewegungsfähigkeit häufig eingeschränkt. Der
Kontakt zur Umwelt mit seinen auf das geistige und körperliche
Befinden positiv wirkenden Reizen leidet dadurch. Dies kann bekanntermaßen die
Lebensqualität
der betroffenen Personengruppen negativ beeinflussen.
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Es
ist bereits in der
DE
295 06 433 U1 ein Leseständer mit einer Flachbildschirmhalterung
vorgeschlagen worden, die es vor allem kranken und körperlich
behinderten Personen ermöglichen
soll, von einer Datenquelle eingespielte Texte zu betrachten und
umzublättern.
Ein üblicher
Flachbildschirm ist in seitlichen Führungen gehalten und über einen
Halterungsarm für
den Betrachter positionierbar.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Bildbetrachtungsvorrichtung zu
schaffen, die das Betrachten eines Bilds durch den Betrachter wirklichkeitsnäher macht.
Sie wird gemäß der Erfindung
durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Vorteile der
Erfindung
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Die
erfindungsgemäße Bildbetrachtungsvorrichtung
umfasst einen Bildschirm zum Betrachten eines von einer Bildquelle
eingespielten Bilds, wobei der Bildschirm eine zu einem Betrachter
hin konkav gewölbte
bildabgebende Oberfläche
aufweist. Vorteilhaft ist, dass der Betrachter weitgehend augenschonend
ein Bild betrachten kann. Gerade ältere und kranke Menschen,
deren Mobilität
eingeschränkt ist,
können
sich kaum in freier Natur bewegen und deren positiven Einfluss erleben.
Die erfindungsgemäße Bildbetrachtungsvorrichtung
ermöglicht
dem Betrachter das Betrachten von Bildern, die ein Stück Naturerlebnis
zum Betrachter bringen. Es ist damit möglich, beispielsweise Ansichten
von Gärten
und Natur und deren positive und entspannende Wirkung zum Betrachter
zu bringen. Dies kann vor allem unabhängig von der Jahreszeit oder
dem Wetter erfolgen. Dadurch, dass der Bildschirm eine konkav gewölbte Oberfläche aufweist,
kann der Betrachter das Bild über
längere
Zeit anschauen, sich entspannen und auf sich wirken lassen, ohne
seine Augen zu überanstrengen.
Ein ständiges
Anpassen der Brennweite der Augenlinse des Betrachters beim Anschauen
verschiedener Bildausschnitte, wie dies bei einem flachen Bildschirm
mit prinzipbedingt wechselnden Abständen der Bildausschnitte zum
Auge notwendig wird, kann dadurch vermieden werden.
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Besonders
günstig
kann sein, wenn die gewölbte
Oberfläche
eine Wölbung
so aufweist, dass der Betrachter mit seinem Augendrehpunkt nahe
einem Wölbungsmittelpunkt
ist. Diese Ausgestaltung erlaubt eine besonders ermüdungsarme
Betrachtung des Bilds.
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Vorteilhaft
kann eine Halterung zum Haltern des Bildschirms vorgesehen sein,
die zur Befestigung an einem Sitzmöbel und/oder Liegemöbel ausgebildet
ist. So kann die Halterung beispielsweise an einer Sessellehne befestigt
werden oder auch an einem Bettgestell. Dazu kann beispielsweise
eine Klemmvorrichtung vorgesehen sein. Denkbar ist auch eine Schwalbenschwanzvorrichtung,
bei der ein Teil am Liegemöbel
bzw. am Sitzmöbel
und sein Gegenstück
an der Halterung befestigt sind.
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Weiterhin
kann eine Halterung zum Haltern des Bildschirms vorgesehen sein,
die zur Befestigung an einer Wand ausgebildet ist, etwa mit der Wand
verschraubt oder in der Art einer Schwalbenschwanzbefestigung vorgesehen
sein. Die Halterung kann selbstverständlich auch sowohl eine Befestigung
an der Wand und/oder dem Sitzmöbel
und/oder dem Liegemöbel
ermöglichen.
Gegebenenfalls können
entsprechende Adapter vorgesehen sein, die austauschbar sind.
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Weist
die Halterung einen Teleskoparm zum Positionieren des Bildschirms
auf, kann der Bildschirm individuell an die Sehgewohnheiten angepasst
und/oder zur Sehstärke
des Betrachters passend positioniert werden.
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Eine
Erhöhung
des Komforts für
den Betrachter ist möglich,
wenn in einem um den Bildschirm verlaufenden Rahmen ein oder mehrere
Lautsprecher angeordnet sind. Zu jedem dargestellten Bild kann eine
passende Geräuschkulisse
eingespielt werden. So können
zur Betrachtung beispielsweise einer Waldansicht Klopfgeräusche eines Spechts
und/oder Gezwitscher von Waldvögeln und/oder
Summen von Insekten und/oder Blätterrauschen
dem Bild akustisch unterlegt werden.
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Eine
weitere Erhöhung
des Komforts ist möglich,
wenn in einem um den Bildschirm verlaufenden Rahmen ein oder mehrere
Duftspender, vorzugsweise in Form von feinen Düsen, angeordnet sind. Zu jedem
dargestellten Bild kann ein passender Duft, wie etwa Tannenduft,
Wiesenblumenduft, Duft von gemähtem
Gras und dergleichen, abgegeben werden. Passende Vorratsgefäße für die Düfte können hinter
dem Bildschirm bzw. in einem Gehäuse der
Bildbetrachtungsvorrichtung angeordnet sein. Zweckmäßigerweise
sind diese mit Füllstandsanzeigen
versehen, so dass ein rechtzeitiges Nachfüllen möglich ist, um den Komfort des
Benutzers möglichst wenig
zu beeinträchtigen.
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Weist
der Bildschirm eine abgerundete Rechteckform auf, kann bei Verwendung
des Bildschirms, beispielsweise bei der Positionierung zum Betrachten
des Bilds, eine Verletzungsgefahr durch scharfe Kanten vermindert
werden.
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Vorteilhaft
kann der Bildschirm eine Hintergrundbeleuchtung aufweisen. Weiterhin
weist der Bildschirm vorteilhafterweise eine hohe Auflösung und
eine sehr gute Farbwiedergabe auf, um eine möglichst naturgetreue Bilddarstellung
zu gewährleisten.
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Die
Bildbetrachtungsvorrichtung kann günstigerweise eine Datenlesevorrichtung
vorsehen, in welche ein Datenträger
mit Bilddaten einlegbar ist. Dies kann eine Lesegerät für eine Bild-CD
sein oder ein anderes geeignetes Datenträgermedium.
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Es
kann ein Auswahlschalter zum Auswählen eines Bilds von dem Datenträger vorgesehen sein,
so dass der Betrachter eine Auswahl unter darstellbaren Bildern
treffen kann.
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Ist
oder sind abhängig
vom ausgewählten Bild
ein oder mehrere der Duftspender zur Abgabe eines vorgegebenen Dufts
aktivierbar, kann eine stimmige Atmosphäre bei der Betrachtung des
Bilds hergestellt werden, die anregend auf optische und olfaktorische
Sinne wirkt. Die Auswahl kann automatisch erfolgen, beispielsweise über einen
auf dem Datenträger
und/oder mit einem entsprechenden Auswahlschalter hinterlegten Bildcode.
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Ist
oder sind abhängig
vom ausgewählten Bild
ein oder mehrere der Lautsprecher zur Abgabe einer vorgegebenen
Geräuschkulisse
aktivierbar, können
auch zusätzlich
oder alternativ akustische Sinne positiv stimuliert werden. Die
Auswahl kann automatisch erfolgen, beispielsweise über einen
auf dem Datenträger
und/oder mit einem entsprechenden Auswahlschalter hinterlegten Bildcode.
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Vorzugsweise
kann ein Auswahlschalter zur Aktivierung des oder der Duftspender
vorgesehen sein, mit dem der Betrachter die Art und/oder Menge des
Dufts beeinflussen kann.
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Zweckmäßigerweise
kann ein Auswahlschalter zur Aktivierung des oder der Lautsprecher vorgesehen
sein.
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Ist
der Auswahlschalter manuell betätigbar, kann
der Betrachter Duft oder Geräusch
zuschalten oder abschalten.
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Der
Auswahlschalter kann alternativ oder zusätzlich über eine Stimmeingabe betätigbar sein.
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Gemäß einer
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann eine Zeitschaltuhr
vorgesehen sein, um den Bildschirm und/oder den oder die Duftspender
und/oder den oder die Lautsprecher nach Ablauf einer vorwählbaren
Zeitspanne zu deaktivieren.
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Ebenso
kann eine Zeitschaltuhr vorgesehen sein, um den Bildschirm und/oder
den oder die Duftspender und/oder den oder die Lautsprecher nach
Ablauf einer vorwählbaren
Uhrzeit zu deaktivieren.
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Vorzugsweise
kann das auf dem Bildschirm dargestellte Bild statisch sein und
beispielsweise Abbildungen von Gärten,
Parks und dergleichen zeigen.
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Vorteilhafterweise
umfasst die Bildbetrachtungsvorrichtung eine Einheit, die zu einem
Empfangen von Daten vorgesehen ist, wodurch eine Flexibilität und eine
Anzahl von Programmen der Bildbetrachtungsvorrichtung für einen
Bediener erhöht
werden können.
Hierbei kann mittels der Einheit eine Direktübertragung, insbesondere von
Bild und/oder Ton, erreicht werden, indem Daten von einer externen
Kamera bzw. einem ex ternen Bild- und/oder Tonaufnahmegerät an die
Einheit zum Empfangen von Daten der Bildbetrachtungsvorrichtung
gesendet werden. Hierbei kann die Kamera bzw. das Bild- und/oder
Tonaufnahmegerät
sowohl an einem Ort fest installiert sein als auch von einer Person
zur Aufnahme von Bild- und/oder Tondaten mitgeführt werden. Eine Übertragung
der von der Einheit zu empfangenden Daten kann hierbei mittels eines
Datenkabels, eines Datenbusses und/oder besonders vorteilhaft drahtlos über eine
Funkverbindung erfolgen.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird ein Verfahren mit
einer konkav gewölbten bildabgebenden
Oberfläche
zu einer Erzeugung eines Bilds an der konkav gewölbten bildabgebenden Oberfläche vorgeschlagen.
Durch dieses Verfahren kann eine für einen Betrachter besonders
augenschonende und entspannende Betrachtung des Bilds erreicht werden.
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Zudem
wird eine Direktübertragung
von Bildern und/oder Geräuschen
auf die konkav gewölbte bildabgebende
Oberfläche
(16) und/oder an einen Lautsprecher vorgeschlagen. Hierbei
kann mittels einer Direktübertragung
von Bildern und/oder Geräuschen
eine besonders wirklichkeitsnahe Darstellung über die Bildbetrachtungsvorrichtung
erreicht werden.
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Zeichnung
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Weitere
Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele
der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung und die
Ansprüche
enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination.
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Der
Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten
und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
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Es
zeigen:
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1 eine
bevorzugte Bildbetrachtungsvorrichtung, die an einem Sitzmöbel angeordnet
ist;
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2 eine
bevorzugte Bildbetrachtungsvorrichtung, die an einem Liegemöbel angeordnet
ist.
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Beschreibung
der Ausführungsbeispiele
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Die
in 1 dargestellte Bildbetrachtungsvorrichtung 10 umfasst
einen Bildschirm 14 zum Betrachten eines vorzugsweise statischen
Bilds. Der Bildschirm 14 weist eine zu einem Betrachter 12 hin konkav
gewölbte
bildabgebende Oberfläche 16 auf. Dadurch
kann der Betrachter 12, der auf einem Sitzmöbel 24 sitzt,
augenschonend das Bild betrachten. Sein Auge muss nicht, wenn verschiedene Bildabschnitte
betrachtet werden, ständig
akkomodieren.
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Die
Bildbetrachtungsvorrichtung 10 weist zudem eine Halterung 20 zum
Haltern des Bildschirms 14 auf, die zur Befestigung an
einer Armlehne 26 des Sitzmöbels 24 ausgebildet
ist. Der Bildschirm 14 weist bevorzugt eine abgerundete
Rechteckform auf.
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2 zeigt
eine Variante, bei der eine Bildbetrachtungsvorrichtung 10 mit
ihrer Halterung 20 zum Haltern eines Bild schirms 14 zur
Befestigung an einem Liegemöbel 28 ausgebildet
ist, in dem ein Betrachter 12 ruht. Die Bildbetrachtungsvorrichtung 10 ist
mit ihrer Halterung 20 an einem Rahmen 30 des Liegemöbels 28 befestigt.
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In
beiden Figuren weist die Halterung 20 einen Teleskoparm 22 sowie
Gelenke zum Positionieren des Bildschirms 14 auf, mit dem
der Betrachter 12 sich den Bildschirm 14 in eine
im Sitzen oder Liegen bequeme Betrachtungsposition heranholen kann.
Der Bildschirm 14 kann auch bequem gekippt werden, wenn
beispielsweise die Neigung einer Rückenlehne des Sitzmöbels 24 oder
des Liegemöbels 28 verändert werden.
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In
einem um den Bildschirm 14 verlaufenden Rahmen 18 sind
Lautsprecher 32 angeordnet. Ebenso sind in dem um den Bildschirm 14 verlaufenden Rahmen 18 mehrere
Duftspender 34 angeordnet.
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In
eine Datenlesevorrichtung 36 ist ein Datenträger mit
Bilddaten einlegbar. Der Betrachter 12 kann mit einem Auswahlschalter 38 ein
Bild auswählen.
Passend zum Bildcode des ausgewählten
Bilds kann ein geeigneter Duft und/oder ein geeignetes Geräusch, wie
Vogelzwitschern und dergleichen, das Bild untermalen und eine zur
Kontemplation des Betrachters 12 geeignete Atmosphäre herstellen.
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Eine
Zeitschaltuhr 40 kann den Bildschirm 14 und/oder
die Duftspender 34 und/oder die Lautsprecher 32 nach
Ablauf einer vorwählbaren
Zeitspanne oder zu einer bestimmten Uhrzeit deaktivieren, wenn der
Betrachter 12 beispielsweise das Bild vor dem Einschlafen
betrachten möchte.
So kann sichergestellt werden, dass zur Schlafenszeit der Bildschirm 14 abgeschaltet
wird.
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Gegebenenfalls
kann der Bildschirm 14 auch zu einer vorgegebenen Zeit
eingeschaltet werden, um den Betrachter 12 beispielsweise
nach dem Aufwachen mit einem naturgetreuen Bild eines Gartens zu
erfreuen.
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Zudem
umfasst die Bildbetrachtungsvorrichtung 10 an einer Rückseite
des Bildschirms 14 eine Einheit 42, die zum Empfangen
von Daten vorgesehen ist. Die Einheit 42 verfügt dabei
zum Empfangen von Daten über
eine nicht näher
dargestellte Funkverbindung. Mittels der Funkverbindung werden hierbei
Bild- und/oder Tondaten von einem externen Bild- und/oder Tonaufnahmegerät an die
Einheit übermittelt.
Wahlweise kann hierbei der Betrachter 12 zwischen einer
Direktübertragung über Funkverbindung oder
weiteren Programmen, wie verschiedenen statischen Bildern, über den
Auswahlschalter 38 auswählen.
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Des
Weiteren umfasst die Bildbetrachtungsvorrichtung 10 ein
in den Figuren nicht näher
dargestelltes Verfahren, das an der konkav gewölbten bildabgebenden Oberfläche 16 ein
Bild erzeugt. Dabei werden die Bilddaten von der Datenlesevorrichtung 36 ausgewertet
und über
eine nicht näher
dargestellte interne Datenleitung an den Bildschirm 14 zur
Ausgabe weitergeleitet. Zudem werden auch die über die Funkverbindung empfangenen
Daten von der Einheit zum Empfangen von Daten zur Direktübertragung
an das jeweilige Ausgabemedium über
die interne Datenleitung weitergeleitet. Mittels der Ausgabemedien, wie
beispielsweise am Bildschirm 14 und/oder an den Lautspre chern 32,
werden dann die entsprechenden Signale bzw. Bilder und/oder Geräusche für einen Betrachter 12 ausgegeben.
Zudem ist es für
einen Betrachter 12 auch möglich, die Direktübertragung von
Bildern mit auf einem Datenträger
gespeicherten Geräuschen
zu kombinieren.
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- 10
- Bildbetrachtungsvorrich
-
- tung
- 12
- Betrachter
- 14
- Bildschirm
- 16
- Oberfläche
- 18
- Rahmen
- 20
- Halterung
- 22
- Teleskoparm
- 24
- Sitzmöbel
- 26
- Armlehne
- 28
- Liegemöbel
- 30
- Rahmen
- 32
- Lautsprecher
- 34
- Duftspender
- 36
- Datenlesevorrichtung
- 38
- Auswahlschalter
- 40
- Zeitschaltuhr
- 42
- Einheit
- 44
- Hintergrundbeleuchtung