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Die
Erfindung betrifft einen Aktuator insbesondere eines Endoroboters,
umfassend ein Funktionsmittel und ein Energieabsorptionselement
zur Aufnahme von Energie aus einem elektromagnetischen Feld.
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Neben
der klassischen Endoskopie unter Verwendung eines länglichen,
in das Organ oder Gefäß einzuschiebenden
Endoskopiegeräts
ist die Kapselendoskopie zur Diagnose von Erkrankungen, insbesondere
des Gastrointestinaltrakts, beispielsweise aus der
DE 10 2005 006 877 A1 bekannt.
Hierbei wird ein Mobilteil eines Endoroboters in das Organ oder
Gefäß eingebracht
und von einem außerhalb des
Patienten angeordneten Stationärteil
des Endoroboters gesteuert. Bei einer Untersuchung des Gastrointestinaltrakts
wird der Mobilteil vom Patienten geschluckt und treibt durch die
Peristaltik angetrieben durch den Körper. Innerhalb des Patienten
führt das
Mobilteil des Endoroboters bestimmte Funktionen aus, nimmt z.B.
eine Anzahl von Bildern zur Diagnose des Organs oder Gefäßes auf
oder entnimmt Proben oder klammert Wunden. Zur Steuerung einer beabsichtigten
Bewegung des Mobilteils wird ein Magnetfeld von außen angelegt,
das außerdem
ein Funktionselement des Mobilteils mit Strom zur Ausführung der
gewünschten
Funktion versorgt.
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In
der
DE 10 2004
034 355 A1 ist eine Kapsel zum Freisetzen von in ihr befindlichen
Wirkstoffen an definierten Orten in einem Körper offenbart. Diese Freisetzung
geschieht durch Erwärmung
eines Heizelementes unter der Wirkung eines magnetischen Wechselfelds
an einem definierten Ort in einem Körper.
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Die
US 6 632 216 B2 offenbart
eine einnehmbare Kapsel mit einem Empfänger für elektromagnetische Strahlung,
durch welche Energie für das Öffnen der
Kapsel zur Abgabe einer Substanz geliefert wird.
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In
der
US 6 402 686 B1 ist
ein stabförmiges endoskopisches
System mit Mitteln zum Senden von in einem Körper aufgenommenen Bildern
offenbart.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung anzugeben,
mit der ein sehr kleiner, einfacher oder störungsunanfälliger Mobilteil eines Endoroboters
erreichbar ist.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Aktuator der Eingangs genannten Art gelöst, bei
dem erfindungsgemäß das Energieabsorptionselement
ein Heizelement aufweist und das Funktionsmittel zur Erfüllung einer
Funktion durch Heizungswärme
ausgebildet ist. Es kann eine Nutzbewegung durch Wärme angetrieben
werden und es kann eine einfache, sehr kleine und robuste Ausführung des
Aktuators erreicht werden.
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Die
Erfindung geht hierbei von der Überlegung
aus, dass mechanische Teile, wie ein Motor oder ein Getriebe, aufwendig
und hierdurch störanfällig sind.
Außerdem
sind solche Aktuatoren groß oder
haben nur geringe Stellkräfte.
Eine Energieversorgung mittels Kabel ist bei einem Aktuator eines Endoroboters
nur schwer möglich.
Zumindest einer dieser Nachteile kann durch einen Aktuator mit einem Heizelement
für eine
Funktionsausübung
umgangen werden.
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Unter
einem Endoroboter wird hierbei insbesondere ein Roboter verstanden,
der ohne einen gewebezerstörenden
Eingriff an unzugänglichen
Stellen innerhalb eines insbesondere menschlichen Körpers tätig sein
kann. Das elektromagnetische Feld ist zweckmäßigerweise ein Wechselfeld.
Das Energieabsorptionselement kann identisch mit dem Heizelement
sein. Das Heizelement weist vorteilhafterweise einen Stoff auf,
der Energie aus dem elektromagnetischen Feld, insbesondere Wechselfeld,
absorbiert, wie beispielsweise Ferritmaterial, Widerstandsdraht oder
Eisenpulver. Denkbar ist auch ein ähnlich wirkendes Pulver oder
Granulat, eine Spule oder ein anderer Festkörper oder eine Flüssigkeit.
Ausgenutzt werden können
Ummagnetisierungsverluste bei Eisen bzw. ferritischem Material oder
auch ohmsche Verluste.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Heizelement
zur unmittelbaren Aufnahme der Energie aus dem elektromagnetischen Feld
ausgebildet. Es kann auf eine Umwandlung der Energie aus dem elektromagnetischen
Feld in beispielsweise elektrische Energie verzichtet und die Energie
direkt als Arbeitsenergie zur Verfügung gestellt werden. Hierfür ist das
Heizelement vorteilhafterweise zur direkten Umwandlung der Energie
aus dem elektromagnetischen Feld in Wärme vorbereitet.
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Eine
weitere Ausgestaltung sieht vor, dass das Funktionsmittel zur Erzeugung
einer Bewegung und das Heizelement zum Aufbringen von für die Bewegung
benötigter
Kraft oder Energie ausgebildet ist. Es kann auf einfache Weise und
mit einem hohen Wirkungsgrad eine große mechanische Kraft erzeugt werden.
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Der
Aktuator kann robust gehalten und es kann auf mechanische Übersetzungsmittel
verzichtet werden, wenn das Funktionsmittel in Verbindung mit einer
durch eine Erwärmung
des Heizelements hervorgerufene Verformung zum Ausführen einer
Arbeitsbewegung vorgesehen ist. Hierbei kann das Funktionsmittel
selbst verformt werden, beispielsweise indem das Funktionsmittel
ein Stück
Memorymetall aufweist, das in einem kalten Zustand in einem ersten
Formzustand verweilt und bei einer ausreichenden Erwärmung in
einen voreingestellten zweiten Formzustand übergeht. Auch ein Bimetall
ist denkbar, dass sich bei Wärmeeintrag
verformt.
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Es
ist ebenso denkbar, dass sich das Heizelement bei Erwärmung und
Abkühlung
selbst verformt und die Verformungsbewegung auf das Funktionselement übertragen
wird, das die Arbeitsbewegung vollzieht. Für diese oder eine ähnliche
Ausgestaltung der Erfindung ist das Heizelement vorteilhafterweise
zu einer Verformung durch eine Erwärmung ausgebildet, wodurch
eine einfache Gestaltung des Aktuators möglich ist. Das Heizelement
umfasst zweckmäßigerweise
ein in einer Wandung gehaltenes Verformmedium, wobei die Wandung
bei einer Verformung des Heizelements verformt wird. Die Wandung
kann ein Volumen umschließen,
wobei das Verformmedium im durch die Erwärmung in Form und/oder Größe veränderten
Volumen von der Wandung umschlossen bleibt. Hierzu ist die Wandung insbesondere
dehnbar.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung umfasst das Heizelement
ein zur Aufheizung vorgesehenes Fluid, wodurch eine Erwärmungsveränderung
des Heizelements erreichbar ist, die einfach und direkt mit einer
Erwärmung
gekoppelt ist. Das Fluid kann eine Flüssigkeit, ein Gas oder eine ge lartige
Substanz sein. Ist das Fluid ein Gas, so kann durch Wärmeeintrag
eine kontinuierliche Volumenveränderung
des Fluids und hierdurch eine gleichmäßige Bewegung des Funktionselements
erreicht werden. Bei einer Ausführung
des Fluids als Flüssigkeit
oder Gel kann das Fluid durch Wärmeeintrag
verdampft werden, so dass eine große Volumenveränderung
und damit eine große
Funktionsbewegung erzielbar ist.
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Hierfür ist das
Fluid zweckmäßigerweise
zu einer Verformung des Heizelements durch einen Phasenübergang
vorgesehen. Das Fluid weist vorteilhafterweise einen Siedepunkt
auf, der nur wenige Grad oberhalb der Körpertemperatur des Menschen liegt,
zweckmäßigerweise
zwischen 43°C
und 55°C. Außerdem hat
das Fluid zweckmäßigerweise
eine geringe Wärmekapazität bei diesem
Phasenübergang,
damit der Wärmeeintrag
gering gehalten werden kann und das Fluid bei einem Phasenübergang in
die flüssige
bzw. gelartige Phase nur wenig Wärme abgibt.
Des Weiteren kann das Fluid zweckmäßigerweise eine Mischung aus
Gas und Flüssigkeit
aufweisen, wobei die Menge der Flüssigkeit eine nach vollständiger Verdampfung
erreichte Endgröße und das Gas
eine vor Verdampfung vorliegende Anfangsgröße des Heizelements festlegt.
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Ein
einfacher Mechanismus für
einen Eintrag eines Stoffs in den menschlichen Körper kann erreicht werden,
wenn das Funktionsmittel einen Innenhohlraum mit einem Auslass aufweist,
wobei das Heizelement dazu vorgesehen ist, mittels einer Größenveränderung
einen Stoff aus dem Auslass zu drücken. Erreicht der Aktuator
einen für
eine Stoffgabe vorgesehenen Ort im Körper, kann das Heizelement erwärmt und
der Stoff aus dem Innenhohlraum ausgepresst werden.
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Eine
zuverlässige
Ansteuerung des Heizelements kann erreicht werden, wenn das Heizelement zur
Absorption von elektromagnetischer Strahlung aus einem vorbestimmten
ersten Absorptionsfrequenzband vorbereitet ist und elektromagnetische Strahlung
aus einem benachbarten zweiten Frequenzband im Wesentlichen unabsorbiert
lässt.
Einer Störung
der Ansteuerung durch unge wollt einstrahlende elektromagnetische
Strahlung kann entgegengewirkt werden. Hierfür ist das Absorptionsfrequenzband
vorteilhafterweise schmal gehalten.
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Weist
der Aktuator mehrere Heizelemente auf, die getrennt ansteuerbar
sind, so kann eine auszuführende
Funktion aus mehreren Unterfunktionen zusammengesetzt werden und
es kann eine große Funktionenvielfalt
erreicht werden. Beispielsweise kann ein komplizierter Bewegungsablauf
aus einer Reihe von einzelnen Bewegungen zusammengesetzt werden.
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Eine
getrennte Ansteuerung von mehreren Heizelementen kann einfach erreicht
werden, wenn der Aktuator mehrere Heizelemente aufweist, die zu einer
Absorption elektromagnetischer Strahlung aus verschiedenen Absorptionsfrequenzbändern ausgeführt sind.
Je nach Frequenz eines anregenden elektromagnetischen Feld kann
ein bestimmtes Heizelement oder können mehrere Heizelemente gleichzeitig
angesteuert werden. Jedes Heizelement weist zweckmäßigerweise
eines der Absorptionsfrequenzbänder
auf, in dem es absorbiert und die anderen Frequenzbänder vorteilhafterweise
unabsorbiert belässt.
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Die
Erfindung betrifft außerdem
einen Endoroboter mit einem wie oben beschriebenen Aktuator und
einer Steuereinheit zum Steuern des Aktuators. Der Aktuator ist
hierbei vorteilhafterweise von der Steuereinheit mechanisch getrennt,
wobei der Aktuator für
einen Einsatz innerhalb eines menschlichen Körpers und die Steuereinheit
zu einem Verbleib außerhalb
des menschlichen Körpers
vorgesehen ist. Außerdem
umfasst der Endoroboter vorteilhafterweise einen Sender zur Abstrahlung
des elektromagnetischen Felds, wobei die Steuereinheit mit dem Sender
mechanisch fest verbunden ist. Es ist auch möglich, dass die Steuereinheit
mechanisch an den Aktuator gekoppelt ist und Sendebefehle von innerhalb des
Körpers
an den außerhalb
des Körpers
angeordneten Sender sendet.
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Eine
weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Steuereinheit
zum Ansteuern von mehreren Heizelementen mit jeweils einer dem jeweiligen
Heizelement zugeordneten Frequenz vorgesehen ist, wobei sich die
Frequenzen unterscheiden. Mehrere Heizelemente können unabhängig angesteuert und eine Vielfalt
von Funktionen erreicht werden. Die Frequenzen können Frequenzbänder mit
einer vorbestimmten Bandbreite sein.
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Eine
vorteilhafte Steuerung des Aktuators kann erreicht werden durch
einen Sensor zur Größenermittlung
des Heizelements. Es kann ein Arbeitsstatus des Heizelements ermittelt
werden, also beispielsweise, ob das Heizelement gerade groß ist und somit
eine Arbeitsfunktion ausführt,
oder ob es klein ist und die Arbeitsfunktion, z.B. eine Bewegung,
wieder zurückgenommen
wurde. Je nach momentanem Arbeitsstatus des Heizelements kann ein
weiterer Arbeitsschritt durch die Steuereinheit angeregt werden. Die
Größenermittlung
kann durch Ultraschall oder eine Durchleuchtung, z.B. mittels Röntgenstrahlung, erfolgen.
Hierbei kann eine Größe eines
Gasvolumens in einer umgebenen Flüssigkeit durch den starken
Kontrast zwischen Flüssigkeit
und Gas leicht bestimmt werden. Zweckmäßigerweise wird eine Größenveränderung
von der Steuereinheit überwacht, wodurch
eine präzise
Ermittlung eines momentanen Arbeitsstatus erfolgen kann.
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Eine
vorteilhafte Steuerung des Aktuators kann ebenfalls erreicht werden
durch einen Sensor zur Ermittlung einer Energieaufnahme des Heizelements.
Je nach Energieaufnahme kann geschlossen werden, wie weit das Heizelement
aufgeheizt ist und daraus ein momentaner Arbeitsstatus ermittelt
werden. Die Energieaufnahme kann aus einer Dämpfung des elektromagnetischen
Felds geschlossen werden.
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Es
wird außerdem
vorgeschlagen, dass der Endoroboter einen Sensor zur Ermittlung
einer Verschiebung eines Absorptionsfrequenzbands durch eine Bewegung
des Heizelements oder des Funktionsmittels aufweist. Hierbei ist
der Aktuator vorteilhafterweise so ausgeführt, dass er bei einer Änderung
der Form des Heizelements oder des Funktionsmittels sein Absorp tionsfrequenzband ändert. Durch eine
Messung der Dämpfung
des elektromagnetischen Felds bei ausgewählten Frequenzen kann somit
auf eine Form des Heizelements geschlossen werden.
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Ebenso
gut möglich
ist eine Änderung
der Induktivität
des Schwingkreises aus Sender und Aktuator, aus der auf einen Arbeitsstatus
geschlossen werden kann. Die Messung der Energieaufnahme bzw. der
Dämpfung
des Heizelements kann rein qualitativ erfolgen, also z.B. nur als
relative Änderung
einer Energieaufnahme, oder quantitativ.
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Umfasst
der Endoroboter mehrere Sensoren zur unabhängigen Überwachung mehrerer Heizelemente,
so kann ein komplizierter Arbeitsablauf zuverlässig überwacht werden.
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Die
Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert, die
in den Zeichnungen dargestellt sind.
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Es
zeigen:
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1 einen
Patienten mit einem Endoroboter,
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2 einen
Aktuator des Endoroboters aus 1,
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3 vier
weitere Aktuatoren eines Endoroboters,
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4 einen
weiteren Aktuator in geöffneter und
geschlossener Stellung,
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5 einen
weiteren Aktuator in passiver und aktiver Stellung,
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6 ein
Dreibein mit drei Aktuatoren,
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7 einen
Aktuator zum Dehnen in passiver und aktiver Stellung,
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8 einen
Aktuator zum Halten in einem Gefäß in passi ver
und aktiver Stellung,
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9 einen
Aktuator zum Ausstoßen
eines Fluids in passiver und aktiver Stellung,
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10 einen
Aktuator zum gesteuerten Fortbewegen,
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11 den
Aktuator aus 10 in dreifach aktivem Zustand
und
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12 einen
Bewegungsablauf des Aktuators aus 10 und 11 in
einem Gefäß mit einem
Steuerschema.
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1 zeigt
einen Patienten 2 auf einer Liege 4 mit einem
Endoroboter 6, der einen in 1 nur schematisch
dargestellten Aktuator 8, eine Steuereinheit 10 mit
einem Sensor 11 und ein Übertragungsmittel 12 aufweist.
Das Übertragungsmittel 12 ist
als Sende- und Empfangsspule ausgebildet, die ein elektromagnetisches
Wechselfeld 14 erzeugt und zu einem Empfangen des Wechselfelds 14 vorgesehen
ist zum Messen des Wechselfelds 14 durch die den Sensor 11 bzw.
die Steuereinheit 10. Die Steuereinheit 10 regt
das Wechselfeld 14 mit einer oder mehreren einstellbaren
festen oder variablen Frequenzen an und wertet das von der Spule
gegebene Empfangssignal aus.
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2 zeigt
den Aktuator 8 des Endoroboters aus 1 in einer
schematischen Darstellung. Der Aktuator 8 umfasst drei
Energieabsorptionselemente in Form von Heizelementen 16a-c,
die mit jeweils einem Funktionsmittel 18a-c verbunden sind.
Das erste Heizelement 16a ist zur Absorption von elektromagnetischer
Strahlung 14, z.B. Radiostrahlung, durch Induktion aus
einem ersten Absorptionsfrequenzband vorbereitet, das an Material 20a des
Heizelements 16a, z.B. Ferritmaterial, in der Weise angepasst
ist, dass das Material 20a die elektromagnetische Strahlung 14 gut
absorbieren und durch Ummagnetisierungsverluste gut in Wärme umwandeln kann.
Die Heizelemente 16b und 16c sind analog ausgeführt, weisen
jedoch ein leicht unterschiedliches Material 20b, 20c auf,
das auf ein zweites bzw. drittes Absorptionsfrequenzband angerichtet
ist. Die drei Absorptionsfrequenzbänder sind in ihrer Frequenzlage
leicht verschieden und überlappen
sich nicht, so dass jedes Heizelement 16a-c elektromagnetische
Strahlung aus einem der benachbarten Frequenzbänder im Wesentlichen unabsorbiert
lässt. Auf
diese Weise sind die drei Heizelemente 16a-c durch drei
verschiedene Anregungsfrequenzen von der Steuereinheit 10 getrennt
ansteuerbar. Die drei Funktionsmittel 18a-c sind zur Erfüllung jeweils
einer eigenen Funktion unterschiedlich ausgeführt.
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3 zeigt
vier verschiedene Aktuatoren 22a-d mit jeweils einem Heizelement 24a-d
und einem Funktionsmittel 26a-d. Im Aktuator 22a sind
das Heizelement 24a und das Funktionsmittel 26a in Schichten übereinander
angeordnet. Im Aktuator 22b ist das Heizelement 24b als
viele kleine Teilchen im Funktionsmittel 26b gelagert.
In den Aktuatoren 22c und 22d ist das Heizelement 24c, 24d innerhalb
bzw. außerhalb
des Funktionsmittels 26c, 26d angeordnet. Die
Lage der Heizelemente 24a-d zu ihrem Funktionsmittel 26a-d
wird durch die vom Funktionsmittel 26a-d zu erfüllende Funktion
bestimmt.
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Alle
Aktuatoren 8, 22a-d sind auf eine gute Kühlung ihrer
Heizelemente 16a-c, 24a-d ausgelegt, indem sie
entweder außenseitig
im Aktuator 8, 22a, 22d angeordnet sind
und/oder ein Wärmeübertragungsmittel
zur Übertragung
von Wärme
vom Heizelement 16a-c, 24b, 24c nach
außerhalb
des Aktuators 8, 22b, 22c aufweisen.
Das Wärmeübertragungsmittel
kann durch ein Funktionsmittel 26b, 26c gebildet
werden, dass zur Wärmeübertragung
vorgesehen ist. Durch die vorgesehene thermische Anbindung der Heizelemente 16a-c, 24a-d
an die Umgebung des Aktuators 8, 22a-d können die
Heizelemente 16a-c, 24a-d nach einer Erwärmung schnell
abkühlen
und das jeweilige Funktionsmittel 18a-c, 26a-d
rasch in seinen Ausgangszustand, z.B. seine Ausgangsposition, zurückkehren.
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Weitere
Aktuatoren 28, 36, 60, 72, 84, 98 sind
in den 4 bis 12 dargestellt, deren Wirkweise
analog zu den oben be schriebenen Aktuatoren 8, 22a-d
ist. Im Weiteren wird nur auf die Unterschiede zwischen den Aktuatoren 28, 36, 60, 72, 84, 98 und 8, 22a-d
eingegangen.
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In 4 ist
ein weiterer Aktuator 28 mit einem Heizelement 30 und
einem Funktionsmittel 32 mit zwei Greifarmen 34 dargestellt,
die auf der linken Hälfte
der 4 in geöffneter
Position und auf der rechten Hälfte
der 4 in geschlossener Position gezeigt sind. Einer
der oder beide Greifarme 34 sind aus Memorymetall gefertigt,
die bei einem kalten Heizelement 30 in der geöffneten
Position ruhen. Bei einer Erwärmung
des Heizelements 30 überträgt sich Wärme aus
dem Heizelement 30 in die Greifarme 34, die sich
ab einer vorgegebenen Temperatur in die geschlossene Position bewegen
und dort so lange ruhen, wie ihre Temperatur über der vorgegebenen Temperatur
liegt. Mit Hilfe der Greifarme 34 kann so ein Stück Gewebe
gegriffen oder sogar von anderem Gewebe abgetrennt werden.
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Der
in 5 dargestellte Aktuator 36 umfasst als
Heizelement 38 einen mit Flüssigkeit 40 gefüllten dehnbaren
Behälter 42 und
ein als Stempel ausgeführtes
Funktionsmittel 44, die beide in einem Gehäuse 46 mit
einer Wandung 48 und einem Boden 50 angeordnet
sind. Bei einer Erwärmung
des Heizelements 38 erwärmt
sich die Flüssigkeit 40 durch
direkte Absorption von elektromagnetischer Strahlung oder indem
in der Flüssigkeit 40 Strahlung
absorbierende Teilchen, z.B. Ferritteilchen, eingelagert sind. Da
der Siedepunkt der Flüssigkeit 40 bei
45°C liegt und
die Wärmekapazität der Flüssigkeit 40 niedrig
ist, siedet die Flüssigkeit 40 bereits
bei einem geringen Wärmeeintrag
und der Behälter 42 füllt sich
mit Gas 52 und dehnt sich aus. Hierdurch führt der
Stempel eine Arbeitsbewegung aus, indem er aus dem Gehäuse 46 gedrückt wird.
Bei einer Abkühlung
fährt der
Stempel wieder in das Gehäuse 46 ein.
Alternativ ist es möglich,
dass der Boden 50 als Heizelement ausgeführt ist
und seine Wärme
auf die Flüssigkeit 40 überträgt.
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Ein
Dreibein 54 mit drei wie in 5 gezeigten
Aktuatoren 36, einer Grundplatte 56 und einer
Arbeitsplatte 58 ist in 6 dargestellt.
Die Heizelemente 38 der Aktuatoren 36 sind auf
unterschiedliche Absorptionsfrequenzbänder eingestellt, so dass die Aktuatoren 36 getrennt
ansteuerbar sind und die Arbeitsplatte 58 in drei Freiheitsgraden
bewegbar ist, nämlich
zweidimensional schwenkbar und in Hubrichtung der Funktionsmittel 44 heb-
und senkbar. Ein solches Dreibein 54 ist beispielsweise
zur Bewegung einer Kamera geeignet.
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Ein
weiterer Aktuator 60 mit einem Heizelement 62 und
einem als Außenhaut
ausgeführten Funktionsmittel 64 ist
in 7 geschnitten dargestellt. Das Heizelement 62 umfasst
elastisches Material 66, z.B. ein Gel oder ein Elastomer,
das entweder aus sich heraus oder mit Hilfe von eingelagerten Teilchen
zur Absorption von Energie aus einem elektromagnetischen Wechselfeld
vorgesehen ist. Im elastischen Material 66 sind Flüssigkeitsbläschen 68 eingelagert,
deren Flüssigkeit
bei einer genügenden
Erwärmung
verdampft und sich hierdurch Gasbläschen 70 bilden, die
eine Ausdehnung der Außenhaut
bewirken. Hierdurch kann ein Gefäß beispielsweise
gedehnt werden.
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In 8 ist
ein Aktuator 72 mit einem Funktionsmittel 74 zum
Halten in einem Gefäß 76 geschnitten
dargestellt, dessen Heizelement 78 eine Mischung aus einer
Absorptionsflüssigkeit 80 zur
Absorption von Energie aus einem elektromagnetischen Wechselfeld
und einer Flüssigkeit 82 zur
Verdampfung aufweist. Das Funktionsmittel 74 ist wie das
Heizelement 78 elastisch und ringförmig um das Heizelement 78 herumgeführt. Ebenfalls
möglich
sind mehrere getrennte Halteelemente, die das Funktionsmittel bilden.
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Der
in 9 geschnitten dargestellte Aktuator 84 dient
zum Ausstoßen
einer medizinisch wirksamen Flüssigkeit 86 aus
einem Innenhohlraum 88 in die Umgebung 90 des
Aktuators 84. Hierzu umfasst der Aktuator 84 eine
als Heizelement dienende Flüssigkeit 92,
die bei Erwärmung
zu einem Gas 94 verdampft und einen Stempel 96 verschiebt,
der die Flüssigkeit 86 aus
dem Innenhohlraum 88 herausdrückt.
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Ein
zu einer gezielten Fortbewegung ausgeführter Aktuator 98 ist
in den 10 und 11 schematisch
gezeigt. Der Aktuator 98 umfasst drei getrennt ansteuerbare
Heizelemente 100a-c, die in einem auf drei Kammern 102a-c
verteilte verdampfbaren Medium liegen. Die Kammern 102a-c
sind durch zwei Verschlüsse 104 gasdicht
voneinander getrennt, so dass sie mittels des verdampfbaren Mediums
getrennt expandiert werden können.
Hierbei sind die beiden äußeren Kammern 102a, 102c durch zwei
Halter 106, beispielsweise eine durch das Heizelement 100a, 100c geführte Schraube,
in ihrer Ausdehnung in Axialrichtung 108 konstant gehalten.
Die mittlere Kammer 102b ist durch Halteringe 110 in
ihrer Ausdehnung quer zur Axialrichtung begrenzt. Während 10 den
Aktuator 98 in entspanntem Zustand, also mit kühlen Heizelementen 100a-c
zeigt, ist in 11 ein Zustand mit verdampftem
Medium und maximal expandierten Kammern 102a-c gezeigt.
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Eine
Fortbewegung des Aktuators 98 durch ein Gefäß 112 ist
in 12 in sieben Schritten dargestellt. Auf der linken
Seite von 12 ist tabellarisch dargestellt,
mit welchen Frequenzen f1, f2 und
f3 das Übertragungsmittel 12 das
elektromagnetische Wechselfeld abstrahlt, wobei das Heizelement 100a Strahlung
mit der Frequenz f1, das Heizelement 100b Strahlung
mit der Frequenz f2 und das Heizelement 100c Strahlung
mit der Frequenz f3 absorbiert, und die
Heizelemente 100a-c Strahlung mit den übrigen beiden Frequenzen f1, bzw. f2 oder f3 im Wesentlichen unabsorbiert lassen.
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In
einem ersten Schritt strahlt das Übertragungsmittel 12 kein
elektromagnetisches Wechselfeld ab. Demzufolge sind alle drei Heizelemente 100a-c
kühl, das
Medium ist überall
entspannt und die Kammern 102a-c sind unausgedehnt. Im
zweiten bis vierten Schritt strahlt das Übertragungsmittel 12 ein
elektromagnetisches Wechselfeld zuerst nur mit der Frequenz f1, dann mit f1 und
f2 und schließlich mit allen drei Frequen zen
f1, f2 und f3 ab. Hierdurch wird zuerst nur das erste
Heizelement 102a, dann zwei Heizelement 102a, 102b und
dann alle drei Heizelemente 102a-c erwärmt, wodurch sich der Aktuator 98 im
Gefäß 112 verspannt,
ausdehnt und dann doppelt verspannt.
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Durch
Abschalten der ersten Frequenz f1 im fünften Schritt gibt das Heizelement 100a seine
Wärme schnell
an die Umgebung ab und kühlt
schnell ab, wodurch sich die Kammer 102a entspannt und
im sechsten Schritt mittels Entspannung der zweiten Kammer 102b zur
dritten Kammer 102c gezogen werden kann. Im siebten Schritt
wird die Kammer 102a wieder ausgedehnt zur doppelten Verspannung im
Gefäß 112.
Nun beginnt das Bewegungsverfahren wieder mit einem erneuten Zyklus
vom zweiten bis zum siebten Schritt, wobei dieser Zyklus zur gezielten
und von der Steuereinheit 10 gesteuerten Fortbewegung durch
das Gefäß 112 wiederholt
werden kann. Auch eine Bewegung durch ein gekrümmtes Gefäß ist problemlos möglich. Hierbei
steuert die Steuereinheit die Heizelemente 100a-c mit jeweils der
dem jeweiligen Heizelement 100a-c zugeordneten Frequenz
f1, f2, f3 an.
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Bei
allen in den FIG gezeigten Ausführungsbeispielen überwacht
die Steuereinheit 10 ein Verhalten der Heizelemente 16a-c, 24a-d, 30, 38, 62, 78, 100a-c
mit Hilfe des Sensors 11 und/oder der Spule. Hierbei dient
der Sensor 11 zu einer Größenermittlung des Heizelements 16a-c, 24a-d, 30, 38, 62, 78, 100a-c
bzw. Gasvolumens mittels Ultraschall oder Röntgenstrahlung und/oder zur
Ermittlung einer Energieaufnahme des Heizelements 16a-c, 24a-d, 30, 38, 62, 78, 100a-c über eine
Dämpfung
des Wechselfelds. Ebenso ist die Steuereinheit 10 dazu
ausgelegt, eine Frequenz des Wechselfelds zu variieren und eine
Absorption in Abhängigkeit
von der Frequenz zu ermitteln. Daraus ergibt sich eine Absorptionsverschiebung,
aus der die Steuereinheit 10 mit Hilfe zuvor ermittelter
empirischer Daten einen Bewegungs- oder Größenzustand der Heizelemente 16a-c, 24a-d, 30, 38, 62, 78, 100a-c
bestimmt. Zur gleichzeitigen unabhängigen Überwachung mehrerer Heizelemente 16a-c, 24a-d, 30, 38, 62, 78, 100a-c umfasst
der Sensor 11 mehrere Sensorelemente.