DE102006016297A1 - Brillengestell - Google Patents
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Brillengestell mit links und rechts je einem Bügel (4) und mit einem Rahmen (1), der links und rechts je ein Aufnahmeelement (2) zur Befestigung des Bügels (4) aufweist, wobei je ein Anschlusselement (7) vorgesehen ist, dessen bügelseitiges Ende in Richtung des Bügels (4) im ausgeklappten Zustand weist und im Vergleich zu der Länge des Bügels (4) relativ kurz ist und an welchem der Bügel (4) schwenkbar angelenkt ist, wobei das Anschlusselement (7) mittels Rastelementen (5), (6) in einer Ausnehmung (3) des Aufnahmeelements (2) einrastbar ist.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Brillengestell, insbesondere ein Brillengestell mit einem schraubenlosen Gelenkmechanismus.
- Aus dem Stand der Technik sind unzählige Brillengestelle bekannt, welche unterschiedliche Varianten an Gelenkmechanismen verwenden. Die gängigste Variante basiert auf einem Scharniermechanismus, bei dem am Rahmen bzw. der Fassung Stifte angeordnet sind, die mit einem entsprechenden Gelenkteil, welcher am fassungsseitigen Ende des Bügels angeordnet ist, kooperieren, indem beide Teile ineinander geschoben werden und mittels Spezialschrauben drehbar verbunden werden. Bei den meisten Brillenfassungen, insbesondere bei denjenigen, welche mit Korrekturgläsern verwendet werden sollen, erfolgt das Öffnen und Schließen der Fassungen mittels eines so genannten Schließblocks. Denkbar ist es auch, dass die Gläser unmittelbar an einem Rahmen befestigt werden, indem Schrauben direkt in das Glas geschraubt werden. Bei rahmenlosen Brillen werden die Bügel direkt über ein Ansatzstück mit den Gläsern verschraubt.
- Da das Drehgelenk den dynamisch am beanspruchsten Bestandteil eines Brillengestells darstellt, haben mehrere Lösungen der Einfachheit wegen auf ein herkömmliches Drehgelenk verzichtet.
- So schlägt die US-Patentschrift Nr. 3,155,982 eine Brille vor, bei welcher die Brillenbügel direkt mit dem vorderen, die Gläser beinhaltenden Fassungsteil zusammenwirken. Hierzu teilt sich das fassungsseitige Ende des Bügels in drei Blattfedern auf, wobei die mittlere Blattfeder an der Außenkante des Fassungsteils anliegt, während die beiden äußeren Blattfedern mit an ihren Enden geformten Haken in Öffnungen eingreifen, die in der Nähe der Außenkante in dem Hauptteil angeordnet sind.
- Ein ähnlicher Mechanismus ist aus der französischen Patentschrift Nr. 1009345 bekannt. Bei dem dort offenbarten Brillengestell sind die Bügel an ihren auf die Fassung zulaufenden Enden ebenfalls in drei Blattfedern unterteilt. An der Fassung selbst ist links und rechts ein U-förmiges Ansatzstück vorgesehen, dessen Mittelteil ein Gelenk bildet, in welches das in der Form eines Hakens gebogene Ende der mittleren der drei Blattfedern eingreift. Die beiden äußeren Blattfedern verlaufen auf ihrer ganzen Länge geradlinig, wobei ihre Enden im ausgeklappten Zustand der Bügel mit den Seitenflächen an der dem Brillenträger abgewandten Seite des Ansatzstücks und mit den Stirnflächen an der dem Brillenträger zugewandten Fläche der Brillenfassung zum Anliegen kommen, wodurch die Bügel im ausgeklappten Zustand stabilisiert werden.
- Eine einfachere Ausgestaltung wird in der europäischen Patentschrift Nr. 0 863 424 B1 vorgeschlagen, welche die Lösung der Gelenkverbindung bereits in den Rahmen bzw. in die Fassung integriert und welche das Prinzip eines mit drei Blattfedern versehenen Bügels aufnimmt. An der Fassung ist links und rechts jeweils ein Anschlusselement vorgesehen, welches eine obere und eine untere Aussparung aufweist, die eine senkrecht zur Richtung des ausgeklappten Bügels verlaufende Gelenkachse bilden. Im ausgeklappten Zustand der Bügel liegen die äußeren Blattfedern an der dem Gesicht des Brillenträgers zugewandten Fläche des Anschlusselements an und durchgreifen mit an ihren freien Enden vorgesehenen Biegungen die Aussparungen in dem Anschlusselement, während die mittlere Blattfeder an der gegenüberliegenden Fläche des Anschlusselements anliegt. So wird auf einfache Weise ein Gelenk geschaffen, welches unmittelbar an der Fassung angreift und die auf herkömmliche Verbindungsarten wie Schrauben verzichtet. Das Anschlusselement ist dabei zweigeteilt, so dass ein leichtes Auswechseln der Gläser ermöglicht wird. Sämtliche Bestandteile einer solchen Brille sind aus Blech gefertigt. Dieser Mechanismus ist jedoch mit dem Nachteil behaftet, dass die Fassung bzw. der Rahmen aus dem gleichen Material wie die Anschlusselemente hergestellt sein müssen, da diese Anschlusselemente mit dem Rahmen einstückig verbunden sind.
- Ausgehend davon ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Verbindung zwischen einem Rahmen und Bügeln zur Verfügung zu stellen, welche den vorhergehend beschriebenen Gelenkmechanismus aufnimmt, wobei die Materialien des Rahmens und der Bügel unterschiedlich gewählt sein können.
- Gelöst wird diese Aufgabe mit einem Brillengestell mit den Merkmalen nach Anspruch 1.
- Der Kern der Erfindung liegt darin, dass ein Aufnahmeelement des Brillengestells eine Ausnehmung aufweist, welche in Richtung zu dem Bügel weist, wobei in der Ausnehmung zumindest ein Rastelement vorgesehen ist. Dieses Rastelement, beispielsweise eine Kerbe oder ein Vorsprung, wirkt mit einem entsprechenden, im Wesentlichen formkomplementär ausgestalteten Rastelement eines Anschlusselements zusammen, um so eine verliersichere Verbindung zwischen diesen auszubilden.
- Auf diese Art und Weise können das Material des Rahmens einerseits und der Bügel und das Anschlusselement andererseits unterschiedlich gewählt und müssen nicht aufeinander abgestimmt werden.
- Das Aufnahmeelement kann in der Form eines Blocks an dem Rahmen angeordnet und vorzugsweise mit dem Rahmen einstückig verbunden sein. Die Ausnehmung wird in das Aufnahmeelement beispielsweise eingefräst.
- In einer Ausführungsform der Erfindung weist das Anschlusselement im Inneren der Ausnehmung zwei, in vertikaler Richtung gesehen, einander gegenüberliegende Rastnasen oder Rastvertiefungen auf, mit welchen zwei entsprechende, im Wesentlichen formkomplementäre Rastvertiefungen oder Rastnasen des Anschlusselements entsprechend zusammenwirken.
- In Längserstreckung des Anschlusselements, d. h. in Richtung zu dem Bügel, können auch mehrere Rastelemente hintereinander liegend angeordnet sein. Dementsprechend weist die Ausnehmung formkomplementäre Rastelemente in Reihe auf.
- In einer besonderen Ausführungsform ist das Anschlusselement aus einem flachen Material gefertigt. Insbesondere ist das Anschlusselement aus dem gleichen flachen Material gefertigt wie der Brillenbügel, während der Rahmen des Brillengestells beispielsweise aus einem Vollmaterial, wie Acetat oder Horn, geformt sein kann. Als Flachmaterial eignet sich Metallblech.
- Um dem aus einem flachen Material hergestellten Anschlusselement eine ausreichende Stabilität zu verleihen, können in einer weiteren Ausführungsform des Brillengestells gemäß der Erfindung an dem zu dem Bügel gerichteten Ende des Aufnahmeelements vertikal verlaufende Nutabschnitte vorgesehen sein, in welche ein Abschnitt des Anschlusselements teilweise aufnehmbar ist. Der äußere Abstand zwischen den Nutabschnitten kann der Breite des Anschlusselements entsprechen.
- In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des Brillengestells gemäß der Erfindung ist das Anschlusselement zumindest im Bereich der dort angeordneten Rastelemente federnd ausgebildet, so dass eine entsprechende vertikale Federwirkung ausgeübt wird, um die Rastelemente in Eingriff zu halten. Die Federwirkung wird durch einfache Art und Weise dadurch bewerkstelligt, dass das Anschlusselement in Längserstreckung an seinem zu dem Aufnahmeelement gerichteten Ende zwei Federzungen aufweist.
- Der Bügel ist an dem Anschlusselement angelenkt, wobei vorzugsweise hierfür ein Gelenkmechanismus verwendet wird, der aus der vorhergehend bereits erwähnten Europäischen Patentschrift
EP 0 863 424 B1 bekannt ist. - Hierzu weist das Anschlusselement eine obere Aussparung und eine untere Aussparung auf, die eine vertikal zur Richtung des ausgeklappten Bügels verlaufende Gelenkachse bilden. Das auf das Aufnahmeelement zulaufende Ende des Bügels unterteilt sich in drei zueinander parallele Blattfedern. Im montierten Zustand des Brillengestells bei ausgeklapptem Bügel liegt die mittlere Blattfeder mit ihrem freien Ende an der dem Gesicht des Brillenträgers abgewandten Fläche des Anschlusselements an, wobei die äußeren Blattfedern in Richtung ihrer freien Enden zunächst an der dem Gesicht des Brillenträgers zugewandten Fläche des Anschlusselements anliegen, dann jeweils durch die senkrechten Aussparungen des Anschlusselements hindurchführen und schließlich an der dem Gesicht des Brillenträgers abgewandten Fläche des Anschlusselements zum Anliegen kommen. Idealerweise weisen die äußeren Blattfedern im Bereich ihrer freien Enden Biegungen auf, die ein Herausrutschen des Bügels aus dem Anschlusselement verhindern und den Bügel im zusammengeklappten Zustand der Brille stabilisieren.
- Die Erfindung soll nun anhand der in den beiliegenden Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Es zeigen:
-
1 in schematischer Explosionsansicht ausschnittsweise eine Seite eines Rahmens mit einem Aufnahmeelement, einem Anschlusselement und einem Bügel; -
2 die in1 dargestellten Elemente im montierten Zustand; -
3 ausschnittsweise eine zweite Ausführungsform eines Anschlusselements; -
4 ausschnittsweise eine dritte Ausführungsform des Anschlusselements; und -
5 ausschnittsweise im montierten Zustand eine vierte Ausführungsform gemäß der Erfindung. - In
1 ist exemplarisch und ausschnittsweise eine Seite des erfindungsgemäßen Brillengestells mit abmontierten Elementen gezeigt. - Das Brillengestell weist einen Rahmen
1 auf, an dessen Seiten jeweils ein blockförmiges Aufnahmeelement2 einstückig angeformt ist. - Das Aufnahmeelement
2 ragt leicht geneigt von der Seite des Rahmens1 ab und kann vorzugsweise prismenförmig ausgebildet sein. - Das Aufnahmeelement
2 weist eine Ausnehmung3 auf, welche sich in Richtung zu einem Brillenbügel4 öffnet. Die Ausnehmung3 kann beispielsweise durch Fräsen oder Gießen in dem Aufnahmeelement2 ausgeformt werden. - Wie in
1 zu erkennen ist, sind im Inneren der Ausnehmung3 des Aufnahmeelements2 einander gegenüberliegend zwei Rastelemente in Form von Vorsprüngen5 vorgesehen. - Diese Rastelemente
5 wirken mit entsprechenden, zumindest im Wesentlichen formkomplementär ausgestalteten Rastvertiefungen6 zusammen, welche in Flanken eines Anschlusselements7 ausgebildet sind. - Das Anschlusselement
7 ist aus einem flachen Material, beispielsweise Metallblech, und vorzugsweise aus dem gleichen Material wie der Bügel4 hergestellt. Das Anschlusselement7 wird in die Ausnehmung3 des Anschlusselements2 eingesteckt, wobei die Rastelemente5 ,6 miteinander verrasten und so eine verliersichere Verbindung ausbilden, wie dies exemplarisch in2 dargestellt ist. - Um eine verliersichere Verbindung zu gewährleisten, ist das Anschlusselement
7 an seinem zu dem Aufnahmeelement2 gerichteten Ende im Bereich der Rastelemente6 federnd ausgebildet, indem zwei Federzungen8 und9 durch eine Schlitzung10 in dem Metallblech vorgesehen werden. - In den
3 und4 sind alternative Ausführungsformen gemäß der Erfindung gezeigt. In3 weist die Ausnehmung3 zwei einander gegenüberliegende Rastvertiefungen11 auf, welche mit entsprechenden formkomplementären Rastnasen12 des Anschlusselements7 zusammenwirken.4 zeigt eine Ausführungsform, bei welcher je zwei derartige Rastvertiefungen11 in der Ausnehmung3 in Reihe angeordnet sind und mit entsprechenden, zwei hintereinander liegenden Rastnasen12 des Anschlusselements7 zusammenwirken. - In
5 ist eine weitere Ausführungsform gezeigt, bei welcher das Aufnahmeelement2 des Rahmens1 an seinem zu dem Bügel4 gerichteten Ende zusätzlich noch einander gegenüberliegend vertikale Nutabschnitte13 aufweist, in welche jeweils ein Abschnitt des Anschlusselements7 einfügbar ist, was eine zusätzliche Stabilität verleiht. - Wie in den
1 ,2 und5 zu erkennen ist, weist das Anschlusselement7 eine obere Aussparung14 und eine untere Aussparung15 auf, welche vertikal fluchtend angeordnet sind, um eine Gelenkachse auszubilden. - Der Bügel
4 weist wiederum an seinem zu dem Rahmen1 gerichteten Ende drei zueinander parallele Blattfedern auf, eine mittlere Blattfeder16 und zwei äußere Blattfedern17 und18 . - Wie in
2 zu erkennen ist, liegen die äußeren Blattfedern17 und18 an der dem Brillenträger zugewandten Fläche des Anschlusselements7 an, durchgreifen dann die Aussparungen14 und15 und kommen an der dem Brillenträger abgewandten Fläche des Anschlusselements7 zum Aufliegen, während die mittlere Blattfeder16 auf der dem Brillenträger abgewandten Fläche des Anschlusselements7 aufliegt. - Der Bügel
4 kann auf einfache Art und Weise geschwenkt werden, wobei die Aussparungen14 und15 die Gelenkachse bilden und die der dem Brillenträger abgewandte Fläche des Anschlusselements7 als Widerlager für die mittlere Blattfeder16 unter Ausbildung einer Federwirkung beim Schwenken dient. Hierzu weist das Anschlusselement7 für die Führung der mittleren Blattfeder16 zusätzlich eine Aussparung19 auf.
Claims (8)
- Brillengestell mit links und rechts je einem Bügel (
4 ) und mit einem Rahmen (1 ), der links und rechts je ein Aufnahmeelement (2 ) zur Befestigung des Bügels (4 ) aufweist, wobei ein je Anschlusselement (7 ) vorgesehen ist, dessen bügelseitiges Ende in Richtung des Bügels (4 ) im ausgeklappten Zustand weist und im Vergleich zu der Länge des Bügels (4 ) relativ kurz ist und an welchem der Bügel (4 ) jeweils schwenkbar angelenkt ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufnahmeelement (2 ) eine Ausnehmung (3 ) aufweist, welche in Richtung zu dem Bügel (4 ) weist und welche zumindest ein Rastelement (5 ,11 ) aufweist, welches mit einem im Wesentlichen formkomplementär ausgestalteten Rastelement (6 ,12 ) des Anschlusselements (7 ) unter Ausbildung einer verliersicheren Verbindung zusammenwirkt. - Brillengestell nach Anspruch 1, bei welchem in der Ausnehmung (
3 ) zwei Rastnasen (5 ) oder zwei Rastvertiefungen (11 ) einander gegenüberliegend ausgebildet sind, mit welchen zwei formkomplementäre Rastvertiefungen (6 ) oder Rastnasen (12 ) des Anschlusselements (7 ) entsprechend zusammenwirken. - Brillengestell nach Anspruch 1 oder 2, bei welchem das Anschlusselement (
7 ) aus einem flachen Material, insbesondere Metallblech, gefertigt ist. - Brillengestell nach Anspruch 3, bei welchem das Aufnahmeelement (
7 ) an seinem zu dem Bügel (4 ) gerichteten Ende vertikale Nutabschnitte (13 ) aufweist, in welchen ein Abschnitt des Anschlusselements (7 ) aufnehmbar ist. - Brillengestell nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem das Anschlusselement (
7 ) im Bereich der Rastelemente (6 ,12 ) federnd ausgebildet ist. - Brillengestell nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem das Anschlusselement (
7 ) eine obere Aussparung (14 ) und eine untere Aussparung (15 ) aufweist, die eine vertikal zur Richtung des ausgeklappten Bügels (4 ) verlaufende Gelenkachse bilden. - Brillengestell nach Anspruch 6, bei welchem das fassungsseitige Ende des Bügels (
4 ) in drei zueinander parallele Blattfedern aufgeteilt ist, wobei bei ausgeklapptem Bügel (4 ) eine mittlere Blattfeder (16 ) mit ihrem freien Ende an der dem Gesicht des Brillenträgers abgewandten Fläche des Anschlusselements (7 ) anliegt und die beiden äußeren Blattfedern (17 ,18 ) in Richtung ihrer freien Enden zunächst an der dem Gesicht des Brillenträgers zugewandten Fläche des Anschlusselements (7 ) anliegen, dann jeweils durch die vertikalen Aussparungen (14 ,15 ) des Anschlusselements (7 ) hindurchführen und schließlich an der dem Gesicht des Brillenträgers abgewandten Fläche des Anschlusselements (7 ) zum Anliegen kommen. - Brillengestell nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem das Aufnahmeelement (
2 ) einstückig mit dem Rahmen (1 ) ausgebildet ist.
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