Es
wurde nun gefunden, dass das Verfahren unter Einsatz bestimmter
Calciumsalze und/oder Kompositmaterialien zur Überwindung von vorstehend genannten
Nachteilen des Stands der Technik geeignet ist. Insbesondere kann
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
eine effektive Reinigung der Zähne
bei gleichzeitigem Verschluss der Dentinkanälchen (Dentintubuli) erzeugt
werden, ohne dass dieser Verschluss durch die Reinigung wieder entfernt
wird.
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Mund- und Zahnreinigung, zur
Re- bzw. Neomineralisierung des Zahnmaterials und/oder zur Verminderung
der Schmerzempfindlichkeit von Zähnen,
dadurch gekennzeichnet, dass die Zähne mit einem elektrischen
Zahnputzgerät,
bevorzugt einer Ultraschallzahnbürste,
und einem Mund- und Zahnpflege- und/oder reinigungsmittel, umfassend
schwer wasserlösliche
Calciumsalze und/oder deren Kompositmaterialien, umfassend diese
schwer wasserlöslichen
Calciumsalze, behandelt werden. Es können verschiedenste elektrischen
Zahnputzgeräte
eingesetzt werden.
Der
fester haftende Verschluss der freiliegenden Dentintubuli verringert
oder unterbindet vollständig den
schmerzhaften Reiz bei Stimulation des Zahnes mit Hitze, Kälte, Süße, Säure, Luft
oder taktiler Stimulation.
Die
bevorzugt erfindungsgemäß einzusetzenden
Zahnbürsten
(auch akustische Zahnbürsten
genannt) sind beispielsweise in der US-Patentanmeldung 2005/0091770
und der WO2005/000150 beschrieben, auf deren Offenbarung hiermit
im vollen Umfang bezug genommen wird.
Die
erfindungsgemäß einzusetzenden
Bürsten
weisen insbesondere eine Frequenz des Bürstenkopfes im Bereich zwischen
30 und 700 Hz.
Oszillierende
elektrische Zahnbürsten
weisen in der Regel eine Frequenz von 30 bis 100 Hz mit einem Rotationswinkel
von 20° bis
70°, bevorzugt
30° bis
60°, beispielsweise
50 ° auf.
Die
Ultraschallzahnbürsten
weisen bevorzugt eine Frequenz (Bewegung des Bürstenkopfes) im Bereich von
100 bis 700 Hz, insbesondere bevorzugt 200 bis 500 Hz auf. Somit
bewegen sich die Bürsten
bis zu 42 000 mal pro Minute.
Die
erfindungsgemäßen Mund-
und Zahnpflege- und/oder reinigungsmittel können entweder unmittelbar vor
der Reinigung auf den Bürstenkopf
der Zahnbürste
aufgebracht werden, oder sich in einem in der Zahnbürste vorgesehenen
Reservoir befinden. In diesem Fall kann die zur Zahnpflege und/oder
Reinigung erforderliche Menge der Formulierung entweder direkt automatisch
beim Einschalten der Zahnbürste
oder durch separaten Knopfdruck auf die Bürste gebracht werden.
Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Kit, welches
in dem erfindungsgemäßen Verfahren
eingesetzt werden kann.
Dieses
Kit enthält
eine elektrische Zahnbürste,
bevorzugt eine Ultraschallzahnbürste,
sowie eine erfindungsgemäße Mund-
und Zahnpflege- und/oder -reinigungszusammensetzung.
Es
kann weiterhin eine Anleitung zur richtigen Benutzung der Zahnbürste enthalten
sein.
Die
erfindungsgemäß einzusetzenden
Mund- und Zahnpflege- und/oder reinigungsmittelumfassen schwer wasserlösliche Calciumsalze
und/oder Kompositmaterialien, welche die genannten schwer wasserlöslichen
Calciumsalze umfassen.
Diese
erfindungsgemäß einzusetzenden
Mund- und/oder Zahnreinigungs- und/oder pflegemittel bilden auf
Dentin und/oder Enamel besonders widerstandsfähige Schichten, die offene
Dentinkanäle
verschließen
und so in der Lage sind, Überempfindlichkeitsreaktionen
durch Reizung der freiliegenden Nerven beispielsweise durch Hitze
oder Kälte
am Ende der Dentinkanäle
zu verhindern. Diese Schichten sind, im Gegensatz zu anderen durch
Zahnpflegemittel für
sensible Zähne
verwendeten Methoden, auch durch die Verwendung einer elektrischen
oder Ultraschallzahnbürste
nicht zu zerstören.
Die
Partikel der Calciumsalze, welche aus einzelnen erfindungsgemäßen Kristalliten
aufgebaut sind, können
je nach den Bedingungen des Herstellverfahrens bevorzugt plättchen-
und/oder stäbchenförmig vorliegen.
Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
liegen die Partikel der Calciumsalze (auch in den Kompositmaterialien)
vorwiegend plättchenförmig vor.
Vorwiegend
plättchenförmig bedeutet,
dass mindestens 50 %, bevorzugt mindestens 70 %, besonders bevorzugt
mindestens 80 % der Partikel in Form von Plättchen vorliegen.
Besonders
bevorzugt weisen die Partikel eine im wesentlichen plättchenartige
Form auf.
Vorteilhafterweise
sind die erfindungsgemäßen Calciumsalze
bzw. Kompositmaterialien umfassend diese, mit den vorwiegend plättchenartigen
Calciumpartikeln der Struktur der Knochensubstanz in vivo, die ebenfalls
aus Platten aufgebaut ist, besonders ähnlich. Dies hat den besonderen
Vorteil, dass sie aufgrund der Ähnlichkeit
der Form mit den biologischen Apatiten (z.B. Knochen- bzw. Dentinapatit)
eine besonders gute Fähigkeit
zur Re- und Neomineralisierung aufweisen, so dass der Prozess der
Biomineralisation noch schneller und besser stattfinden kann.
Ein
weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die schwer wasserlöslichen
Calciumsalze bzw. Kompositmaterialien, umfassend diese, mit einer
vorwiegend plättchenartigen
Struktur der Calciumsalze eine verbesserte Biokompatibilität aufweisen.
Als
Teilchendurchmesser soll hier der Durchmesser der Teilchen in Richtung
ihrer größten Längenausdehnung
verstanden werden. Unter dem mittleren Teilchendurchmesser ist ein über die
Gesamtmenge des Komposits Bemittelter Wert zu verstehen. Er liegt
erfindungsgemäß unter
1000 nm, bevorzugt unter 300 nm.
Vorzugsweise
liegt der mittlere Teilchendurchmesser der Kristallite im Bereich
von 10 bis 150 nm, und besonders bevorzugt liegen die Kristallite
vor mit einer Dicke im Bereich von 2 bis 50 nm und einer Länge im Bereich
von 10 bis 150 nm. Unter Dicke ist hier der kleinste Durchmesser
der Kristallite zu verstehen, unter Länge ihr größter Durchmesser.
Die
Bestimmung der Teilchendurchmesser der Kristallite kann durch den
Fachmann geläufige
Methoden bestimmt werden, insbesondere durch die Auswertung der
bei der Röntgenbeugung
beobachteten Verbreiterung der Reflexe. Vorzugsweise erfolgt dabei
die Auswertung durch Fit-Verfahren
beispielsweise die Rietveld-Methode.
Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
weisen die Kristallite vorzugsweise eine Dicke von 2 bis 15 nm und
eine Länge
von 10 bis 50 nm; besonders bevorzugt eine Dicke von 3 bis 11 nm
und eine Länge
von 15 bis 25 nm, auf.
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung liegen die erfindungsgemäßen Calciumsalze und/oder die
Kompositmaterialien, umfassend diese, mit einen mittleren Teilchendurchmesser der
Partikel im Bereich von unter 1000 nm, bevorzugt unter 300 nm vor.
Die
Bestimmung der Teilchendurchmesser der Partikel kann durch den Fachmann
geläufige
Methoden bestimmt werden, insbesondere durch die Auswertung von
bildgebenden Verfahren, insbesondere Transmissionelektronenmikroskopie.
Gemäß einer
besonderen Ausführungsform
weisen die erfindungsgemäßen schwer
wasserlöslichen Calciumsalze
und/oder die Kompositmaterialien, umfassend diese, plättchenförmigen Partikel
mit einer Breite im Bereich von 5 bis 150 nm und einer Länge im Bereich
von 10 bis 150 nm sowie einer Höhe
(Dicke) von 2 bis 50 nm auf.
Unter
Höhe (Dicke)
ist hier der kleinste Durchmesser der Partikel bezogen auf die drei
zueinander senkrecht stehenden Raumrichtungen zu verstehen, unter
Länge ihr
größter Durchmesser.
Die Breite der Partikel ist demnach der weitere senkrecht zur Länge liegende
Durchmesser, der gleich oder kleiner als die Längenabmessung des Partikels,
aber größer oder
zumindest gleich ihrer Höhenabmessung
ist.
Die
plättchenförmigen Partikel
liegen als mehr oder minder unregelmäßig geformte Partikel, teilweise als
eher runde Partikel, teilweise eher eckige Partikel mit abgerundeten
Kanten vor.
Dies
ist insbesondere bei den Abbildungen zu beobachten, die im Wege
der Transmissionselektronenmikroskopie aufgenommen werden können.
Die
plättchenförmigen Partikel
liegen in solchen Proben häufig
auch mehrfach überlappend
vor. Sich überlappende
Partikel werden in der Regel an den Stellen der Überlappung mit einer höheren Kontrast
(stärkere
Schwärzung)
abgebildet als nicht überlappende
Partikel. Die angegebenen Längen,
Breiten und Höhen werden
bevorzugt an sich nicht überlappenden
Partikeln der Probe bestimmt.
Die
Höhe (Dicke)
der plättchenförmigen Partikel
kann aus solchen Aufnahmen bevorzugt durch die Bestimmung der Abmessungen
der mit ihrer größten Fläche senkrecht
zur Bildebene stehenden Partikel erhalten werden. Die senkrecht
zur Bildebene stehenden Partikel zeichnen sich durch einen besonders
hohen Kontrast aus und erscheinen dabei eher nadelartig. Diese senkrecht
zur Bildebene stehenden plättchenförmigen Partikel
können
bei einer Kippung der Bildebene durch die Verbreiterung der Abmessung
und eine Abnahme der Intensität
der Abbildung als senkrecht zur Bildebene stehend identifiziert
werden.
Zur
Bestimmung der Höhe
der Partikel ist es insbesondere geeignet, die Bildebene der Probe
mehrfach in verschiedenen Positionen zu kippen und die Abmessungen
der Partikel in der Einstellung zu bestimmen, die durch den höchsten Kontrast
und die geringste Ausdehnung der Partikel gekennzeichnet ist. Die
kürzeste
Ausdehnung entspricht dabei dann der Höhe (Dicke) der Partikel.
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
beträgt
die durchschnittliche Länge
der Partikel bevorzugt 30 bis 100 nm.
Bevorzugt
liegt die Breite dieser Partikel dabei im Bereich zwischen 10 bis
100 nm.
Gemäß einer
besonderen Ausführungsform
beträgt
bei den Partikeln der erfindungsgemäßen schwer wasserlöslichen
Calciumsalze und/oder Kompositmaterialien, umfassend diese, das
Verhältnis
von Länge
zu Breite zwischen 1 und 4, bevorzugt von 1 bis 3, besonders bevorzugt
zwischen 1 und 2, bspw. 1,2 (Länge
60 nm, Breite 50 nm) oder 1,5 (Länge
80, Breite 40 nm).
Die
plättchenartige
Form der Partikel wird durch das Verhältnis von Länge zu Breite gebildet. Beträgt das Verhältnis zwischen
Länge und
Breite deutlich größer als
4, liegen eher stäbchenförmige Partikel
vor.
Der
Vorteil der plättchenförmigen Partikel
mit einem Verhältnis
von bevorzugt 1 bis 2 liegt darin, dass diese Partikel ein dem natürlichen
Knochenmaterial besonders ähnliches
Länge zu
Breite Verhältnis
aufweisen und daher eine besonders gute und biologisch verträgliche Re-
bzw. Neomineralisierung des Zahnmaterials (Dentin und Enamel) aufweisen.
Gemäß einer
weiteren besonderen Ausführungsform
weisen die Partikel eine Fläche
von 0,1·10–15 m2 bis 90·10–15 m2, bevorzugt eine Fläche von 1·10–15 m2 bis 50·10–15 m2, besonders bevorzugt 1,5·10–15 m2 bis 30·10–15 m2, ganz besonders bevorzugt 2·10–15 m2 bis 15·10–15 m2 auf.
Als
Fläche
der Partikel wird die Fläche
der Ebene, aufgespannt durch die Länge und die dazu senkrechte
Breite, nach den gängigen
geometrischen Berechnungsmethoden ermittelt.
Überraschenderweise
gelang es mit der vorliegenden Erfindung, die erfindungsgemäßen Calciumsalze
bzw. Kompositmaterialien, umfassend diese, in Form von kristallinen
anorganischen Nanopartikeln zu erzeugen, die zu einer besonders
effektiven Neomineralisierung von Zahnmaterial (Dentin und Enamel)
sowie Knochengewebe führen.
Als
in Wasser schwerlösliches
Calciumsalz sollen solche Salze verstanden werden, die bei 20°C zu weniger
als 0,1 Gew.-% (1g/l) in Wasser löslich sind. Solche geeigneten
Salze sind z.B. Calciumhydroxyphosphat (Ca5[OH(PO4)3]) bzw. Hydroxylapatit,
Galciumfluorphosphat (Ca5[F(PO4)3) bzw. Fluorapatit, fluordotierter Hydroxylapatit
der Zusammensetzung Ca5(PO4)3(OH,F) und Calciumfluorid (CaF2)
bzw. Fluorit oder Flussspat sowie andere Calciumphosphate wie Di-,
Tri- oder Tetracalciumphosphat (Ca2P2O7, Ca3(PO4)2, Ca4P2O9 Oxyapatit (Ca10(PO4)6O)
oder nichtstöchiometrischer
Hydroxylapatit (Ca5–½(x+y)(PO4)3-x(HPO4)x (OH)1-y). Geeignet sind
ebenfalls carbonathaltige Calciumphosphate (z.B. Ca5-½(x+y+z)(PO4)3-x-z (HPO4)x(CO3)z(OH)1-y), Calciumhydrogenphosphat
(z.B. CaH(PO4)·2 H2O)
und Octacalciumphosphat (z.B. Ca8H2(PO4)6·5 H2O).
Als
Calciumsalz kann in den erfindungsgemäßen Kompositmaterialien eines
oder auch mehrere Salze im Gemisch, ausgewählt aus der Gruppe von Phosphaten,
Fluoriden und Fluorophosphaten, die wahlweise zusätzlich Hydroxyl-
und/oder Carbonat-Gruppen enthalten können, bevorzugt enthalten sein.
Besonders bevorzugt sind Hydroxylapatit und Fluorapatit.
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung können
die Kristallite und/oder Partikel der Calciumsalze, die frei oder
in den erfindungsgemäßen Kompositmaterialien
vorliegen, von einem oder mehreren Oberflächenmodifikationsmitteln umhüllt sein.
Dadurch
kann beispielsweise die Herstellung von Kompositmaterialien in solchen
Fällen
erleichtert werden, bei welchen sich die Calciumsalze schwer dispergieren
lassen. Das Oberflächenmodifikationsmittel wird
an die Oberfläche
der Kristallite und/oder Partikel adsorbiert und verändert sie
dergestalt, dass die Dispergierbarkeit des Calciumsalzes zunimmt
und die Agglomeration der Kristallite und/oder Partikel vermindert bzw.
im wesentlichen verhindert wird.
Darüber hinaus
kann durch eine Oberflächenmodifikation
die Struktur der schwer wasserlöslichen
Calciumsalze und insbesondere der Kompositmaterialien sowie die
Beladung der Polymerkomponente mit dem Calciumsalz beeinflusst werden.
Auf diese Weise ist es bei der Anwendung der Kompositmaterialien
in Remineralisationsprozessen möglich,
Einfluss auf den Verlauf und die Geschwindigkeit des Remineralisationsprozesses
zu nehmen.
Unter
Oberflächenmodifikationsmitteln
sind Stoffe zu verstehen, welche an der Oberfläche der feinteiligen Partikel
physikalisch anhaften, mit diesen jedoch nicht chemisch reagieren.
Die einzelnen an der Oberfläche
adsorbierten Moleküle
der Oberflächenmodifikationsmittel
sind im wesentlichen frei von intermolekularen Bindungen untereinander.
Unter Oberflächenmodifikationsmitteln
sind insbesondere Dispergiermittel zu verstehen. Dispergiermittel
sind dem Fachmann beispielsweise auch unter den Begriffen Emulgatoren, Schutzkolloide,
Netzmittel, Detergentien etc. bekannt.
Als
Oberflächenmodifikationsmittel
kommen beispielsweise Emulgatoren vom Typ der nichtionogenen Tenside
aus mindestens einer der folgenden Gruppen in Frage:
- – Anlagerungsprodukte
von 2 bis 30 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an
lineare Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen, an Fettsäuren mit
12 bis 22 C-Atomen und an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in
der Alkylgruppe;
- – C12/18-Fettsäuremono- und -diester von Anlagerungsprodukten
von 1 bis 30 Mol Ethylenoxid an Glycerin;
- – Glycerinmono-
und -diester und Sorbitanmono- und -diester von gesättigten
und ungesättigten
Fettsäuren mit
6 bis 22 Kohlenstoffatomen und deren Ethylenoxidanlagerungsprodukte;
- – Alkylmono-
und -oligoglycoside mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen im Alkylrest
und deren ethoxylierte Analoga;
- – Anlagerungsprodukte
von 15 bis 60 Mol Ethylenoxid an Ricinusöl und/oder gehärtetes Ricinusöl;
- – Polyol-
und insbesondere Polyglycerinester, wie z. B. Polyglycerinpolyricinoleat,
Polyglycerinpoly-12-hydroxystearat oder Polyglycerindimerat. Ebenfalls
geeignet sind Gemische von Verbindungen aus mehreren dieser Substanzklassen;
- – Anlagerungsprodukte
von 2 bis 15 Mol Ethylenoxid an Ricinusöl und/oder gehärtetes Ricinusöl;
- – Partialester
auf Basis linearer, verzweigter, ungesättigter bzw. gesättigter
C6/22-Fettsäuren, Ricinolsäure sowie
12-Hydroxystearinsäure
und Glycerin, Polyglycerin, Pentaerythrit, Dipentaerythrit, Zuckeralkohole
(z. B. Sorbit), Alkylglucoside (z. B. Methylglucosid, Butylglucosid,
Lauryl-glucosid) sowie Polyglucoside (z. B. Cellulose);
- – Mono-,
Di- und Trialkylphosphate sowie Mono-, Di- und/oder Tri-PEG-alkylphosphate
und deren Salze;
- – Wollwachsalkohole;
- – Polysiloxan-Polyalkyl-Polyether-Copolymere
bzw. entsprechende Derivate;
- – Mischester
aus Pentaerythrit; Fettsäuren,
Citronensäure
und Fettalkohol gemäß DE-PS
1165574 und/oder Mischester von Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen,
Methylglucose und Polyolen, vorzugsweise Glycerin oder Polyglycerin
sowie
- – Polyalkylenglycole.
Die
Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid und/oder von Propylenoxid an
Fettalkohole, Fettsäuren,
Alkylphenole, Glycerinmono- und -diester sowie Sorbitanmono- und
-diester von Fettsäuren
oder an Ricinusöl stellen
bekannte, im Handel erhältliche
Produkte dar. Es handelt sich dabei um Homologen-gemische, deren mittlerer
Alkoxylierungsgrad dem Verhältnis
der Stoffmengen von Ethylenoxid und/oder Propylenoxid und Substrat,
mit denen die Anlagerungsreaktion durchgeführt wird, entspricht.
C8/18-Alkylmono- und -oligoglycoside, ihre
Herstellung und ihre Verwendung sind aus dem Stand der Technik bekannt.
Ihre Herstellung erfolgt insbesondere durch Umsetzung von Glucose
oder Oligosacchariden mit primären
Alkoholen mit 8 bis 18 C-Atomen. Bezüglich des Glycosidrestes gilt,
dass sowohl Monoglycoside, bei denen ein cyclischer Zuckerrest glycosidisch
an den Fettalkohol gebunden ist, als auch oligomere Glycoside mit
einem Oligomerisationsgrad bis vorzugsweise etwa 8 geeignet sind.
Der Oligomerisierungsgrad ist dabei ein statistischer Mittelwert,
dem eine für
solche technischen Produkte übliche
Homologenverteilung zugrunde liegt.
Typische
Beispiele für
anionische Emulgatoren sind Seifen, Alkylbenzolsulfonate, Alkansulfonate,
Olefinsulfonate, Alkylethersulfonate, Glycerinethersulfonate, α-Methylestersulfonate,
Sulfofettsäuren,
Alkylsulfate, Alkylethersulfate wie beispielsweise Fettalkoholethersulfate,
Glycerinethersulfate, Hydroxymischethersulfate, Monoglycerid(ether)sulfate,
Fettsäureamid(ether)sulfate,
Mono- und Dialkyl-sulfosuccinate, Mono- und Dialkylsulfo-succinamate,
Sulfotriglyceride, Amidseifen, Ethercarbonsäuren und deren Salze, Fettsäureisethionate,
Fettsäuresarcosinate,
Fettsäuretauride,
N-Acylaminosäuren
wie beispielsweise Acylglutamate und Acylaspartate, Alkyloligogluco sidsulfate,
Proteinfettsäurekondensate
(insbesondere pflanzliche Produkte auf Weizenbasis), und Alkyl(ether)phosphate.
Sofern die anionischen Tenside Polyglycoletherketten enthalten,
können
diese eine konventionelle, vorzugsweise jedoch eine eingeengte Homologenverteilung
aufweisen.
Weiterhin
können
als Emulgatoren zwitterionische Tenside verwendet werden. Als zwitterionische
Tenside werden solche oberflächenaktiven
Verbindungen bezeichnet, die im Molekül mindestens eine quartäre Ammoniumgruppe
und mindestens eine Carboxylat- und eine Sulfonatgruppe tragen.
Besonders geeignete zwitterionische Tenside sind die sogenannten
Betaine wie die N-Alkyl-N,N-dimethylammoniumglycinate,
beispielsweise das Kokosalkyldimethylammoniumglycinat, N-Acyl-amino-propyl-N,N-dimethylammonium-glycinate,
beispielsweise das Kokosacylaminopropyldimethylammonium-glycinat,
und 2-Alkyl-3-carboxylmethyl-3-hydroxyethylimidazoline mit jeweils
8 bis 18 C-Atomen in der Alkyl- oder Acylgruppe sowie das Kokosacylaminoethylhydroxyethylcarboxymethylglycinat.
Besonders bevorzugt ist das unter der CTFA-Bezeichnung Co-camidopropyl Betaine
bekannte Fettsäureamid-Derivat.
Ebenfalls geeignete Emulgatoren sind ampholytische Tenside. Unter
ampholytischen Tensiden werden solche oberflächenaktiven Verbindungen verstanden,
die außer
einer C8/18-Alkyl- oder -Acylgruppe im Molekül mindestens
eine freie Aminogruppe und mindestens eine -COOH- oder -SO3H-Gruppe enthalten und zur Ausbildung innerer
Salze befähigt
sind. Beispiele für
geeignete ampho-lytische Tenside sind N-Alkylglycine, N-Alkylpropionsäuren, N-Alkylaminobuttersäuren, N-Alkyliminodipropionsäuren, N-Hydroxyethyl-N-alkylamidopropylglycine,
N-Alkyltaurine, N-Alkylsarcosine, 2-Alkylaminopropionsäuren und
Alkylaminoessigsäuren
mit jeweils etwa 8 bis 18 C-Atomen in der Alkyl-gruppe. Besonders
bevorzugte ampholytische Tenside sind das N-Kokosalkylaminopropionat,
das Kokosacylaminoethylaminopropionat und das C12/18-Acylsarcosin.
Neben den ampholytischen kommen auch quartäre Emulgatoren in Betracht,
wobei solche vom Typ der Esterquats, vorzugsweise methyl-quaternierte
Difettsäuretriethanolaminester-Salze,
besonders bevorzugt sind.
Als
Oberflächenmodifikationsmittel
geeignete Schutzkolloide sind z. B. natürliche wasserlösliche Polymere
wie z. B. Gummi arabicum, Stärke,
wasserlösliche
Derivate von wasserunlöslichen
polymeren Naturstoffen wie z. B. Celluloseether wie Methylcellulose,
Hydroxyethylcellulose, Carboxymethylcellulose oder modifizierte
Carboxymethylcellulose, Hydroxyethyl-Stärke oder Hydroxypropyl-Guar,
sowie synthetische wasserlösliche
Polymere, wie z. B. Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon, Polyalkylenglycole,
Polyasparaginsäure
und Polyacrylate.
In
der Regel werden die Oberflächenmodifikationsmittel
in einer Konzentration von 0,1 bis 50, vorzugsweise jedoch 1 bis
20 Gew.-%, bezogen auf die Calciumsalze, eingesetzt.
Als
Oberflächenmodifikationsmittel
bevorzugt geeignet sind vor allem die nichtionischen Tenside in einer Menge von 1 bis 20 Gew.-%, bezogen
auf das Gewicht des Calciumsalzes. Als besonders wirksam haben sich
die nichtionischen Tenside vom Typ der Alkyl-C8-C16-(oligo)-glucoside
und der Ethoxylate des gehärteten Rizinusöls erwiesen.
Gemäß einer
besonderen Ausführungsform
werden in dem erfindungsgemäßen Verfahren
erfindungsgemäße Kompositmaterialien
eingesetzt, welche
- a. in Wasser schwerlösliche Calciumsalze,
wobei die Calciumsalze in Form von einzelnen Kristalliten oder in
Form von Partikeln, umfassend eine Mehrzahl besagter Kristallite,
mit einem mittleren Teilchendurchmesser im Bereich von unter 1000
nm, bevorzugt unter 300 nm vorliegen, und
- b. eine Polymerkomponente umfassen.
Es
ist bevorzugt, dass die Partikel im Kompositmaterial stäbchen- und/oder
plättchenförmig, bevorzugt vorwiegend
plättchenförmig sind.
Unter
Kompositmaterialien werden Verbundstoffe verstanden, welche die
unter a) und b) genannten Komponenten umfassen und mikroskopisch
heterogene, makroskopisch aber homogen erscheinende Aggregate darstellen,
und in welchen die Kristallite oder Partikel der Calciumsalze an
das Gerüst
der Polymerkomponente assoziiert vorliegen. Der Anteil der Polymerkomponenten
in den Kompositmaterialien liegt im Kompositmaterial zwischen 0,1
und 80 Gew.-%, bevorzugt zwischen 10 und 60, insbesondere zwischen
30 und 50 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht des Kompositmaterials.
Die
erfindungsgemäß eingesetzten
Kompositmaterialien sind also strukturierte Kompositmaterialien im
Gegensatz zu dem bei R. Z. Wang et al. beschriebenen Komposit aus
Hydroxylapatit und Kollagen, in welchem gleichmäßig verteilte Hydroxylapatit-Nanopartikel
vorliegen. Ein weiterer wesentlicher Unterschied zwischen dem Gegenstand
der vorliegenden Erfindung und dem Stand der Technik besteht in
der Größe und Morphologie
der anorganischen Komponente. Die in dem von R. Z. Wang et al. beschriebenen
Hydroxylapatit-Kollagen-Komposit vorliegenden Hydroxylapatit-Teilchen
haben eine Größe von 2-10
nm. Hydroxylapatit-Partikel in diesem Größenbereich sind dem Bereich
der amorphen oder teilweise röntgenamorphen
Stoffe zuzurechnen.
Ein
weiterer Vorteil der Kompositmaterialien ist es, dass sie nicht
zu starker Aggregation neigen, so dass sie sich im Produktionsverfahren
besser verarbeiten lassen. Insbesondere ist eine verbesserte Dispergierbarkeit
des Komposits zu beobachten.
Gemäß einer
besonderen Ausführungsform
ist die Polymerkomponente ausgewählt
aus einer Proteinkomponente, Polyelektrolyten und Polysacchariden.
Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung besteht darin, dass als Polymerkomponente Polyelektrolyte
eingesetzt werden.
Als
Polyelektrolyte kommen im Sinne der Erfindung Polysäuren und
Polybasen in Betracht, wobei die Polyelektrolyte Biopolymere oder
auch synthetische Polymere sein können. So enthalten die erfindungsgemäß eingesetzten
Zusammensetzungen beispielsweise einen oder auch mehrere Polyelektrolyte
ausgewählt
aus
- – Alginsäuren
- – Pektinen
- – Carrageenan
- – Polygalakturonsäuren
- – Amino-
und Aminosäurederivaten
von Alginsäuren,
Pektinen, Carrageenan und Polygalakturonsäuren
- – Polyaminosäuren, wie
z. B. Polyasparaginsäuren
- – Polyaspartamiden
- – Nucleinsäuren, wie
z. B. DNA und RNA
- – Ligninsulfonaten
- – Carboxymethylcellulosen
- – Amino-
und/oder Carboxylgruppen-haltigen Cyclodextrin-, Cellulose- oder
Dextran-Derivaten
- – Polyacrylsäuren
- – Polymethacrylsäuren
- – Polymaleinaten
- – Polyvinylsulfonsäuren
- – Polyvinylphosphonsäuren
- – Polyethyleniminen
- – Polyvinylaminen
sowie
Derivaten der vorstehend genannten Stoffe, insbesondere Amino- und/der
Carboxyl-Derivaten.
Bevorzugt werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung Polyelektrolyte
eingesetzt, die zur Salzbildung mit zweiwertigen Kationen geeignete
Gruppen tragen. Insbesondere eignen sich Carboxylat-Gruppen tragende
Polymere.
Im
Sinne der Erfindung besonders bevorzugte Polyelektrolyte sind Polyasparaginsäuren, Alginsäuren, Pektine,
Desoxyribonukleinsäuren,
Ribonukleinsäuren,
Polyacrylsäuren
und Polymethacrylsäuren.
Ganz
besonders bevorzugt sind Polyasparaginsäuren mit einem Molekulargewicht
im Bereich zwischen ca. 500 und 10000 Dalton, insbesondere 1000
bis 5000 Dalton.
Eine
andere bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung besteht darin, dass als Polymerkomponente Polysaccharide
ausgewählt
sind. Insbesondere sind diese Polysaccharide ausgewählt sind
aus Glucuronsäure-
und/oder Iduronsäurehaltigen
Polysacchariden. Darunter sind solche Polysaccharide
zu verstehen, die unter anderem aus Glucuronsäure, bevorzugt D-Glucuronsäure, und/oder
Iduronsäure,
insbesondere L-Iduronsäure,
aufgebaut sind. Ein Bestandteil des Kohlenhydratgerüsts wird
dabei von Glucuronsäure
bzw. Iduronsäure gebildet. Die zu Glucuronsäure isomere Iduronsäure weist
am C5-Kohlenstoffatom des Rings die andere Konfiguration auf. Bevorzugt
sind unter Glucuronsäure-
und/oder Iduronsäurehaltigen
Polysacchariden solche Polysaccharide zu verstehen, die Glucuronsäure- und/oder
Iduronsäure
in einem molaren Verhältnis
von 1:10 bis 10:1, insbesondere von 1:5 bis 5:1, besonders bevorzugt
1:3 bis 2:1, bezogen auf die Summe der weiteren Monosaccharidbausteine
des Polysaccharids, enthalten. Vorteilhafterweise kann durch die
anionischen Carboxylgruppen der Glucuronsäure und/oder Iduronsäure haltigen
Polysaccharide eine besonders gute Wechselwirkung mit dem Calciumsalz
erreicht werden, die zu einem besonders stabilen und gleichzeitig
besonders gut biomineralisierenden Kompositmaterial führen. Beispielsweise
geeignete Polysaccharide sind die Glucuronsäure- und/oder Iduronsäurehaltige
Glykosaminoglykane (auch als Mucopolysaccharide bezeichnet), mikrobiell
hergestelltes Xanthan oder Welan oder Gummi Arabicum, welches aus
Akazien gewonnen wird.
Ein
Vorteil der erfindungsgemäß eingesetzten
Kompositmaterialien ist die besondere Stabilität in wässrigen Systemen auch ohne
Zugabe von Dispergierhilfen wie bspw. mehrwertigen Alkoholen (wie
Glycerin oder Polyethylenglykolen).
Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
ist die Polymerkomponente ausgewählt
aus einer Proteinkomponente, bevorzugt aus Proteinen, Proteinhydrolysaten
und deren Derivaten
Als
Proteine kommen im Rahmen der vorliegenden Erfindung grundsätzlich alle
Proteine unabhängig von
ihrem Ursprung oder ihrer Herstellung in Betracht. Beispiele für Proteine
tierischen Ursprungs sind Keratin, Elastin, Kollagen, Fibroin, Albumin,
Casein, Molkeprotein, Plazentaprotein. Erfindungsgemäß bevorzugt
aus diesen sind Kollagen, Keratin, Casein, Molkeprotein, Proteine pflanzlichen Ursprungs wie beispielsweise
Weizen- und Weizenkeimprotein, Reisprotein, Sojaprotein, Haferprotein,
Erbsenprotein, Kartoffelprotein, Mandelprotein und Hefeprotein können erfindungsgemäß ebenfalls
bevorzugt sein.
Unter
Proteinhydrolysaten sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung Abbauprodukte
von Proteinen wie beispielsweise Kollagen, Elastin, Casein, Keratin,
Mandel-, Kartoffel-, Weizen-, Reis- und Sojaprotein zu verstehen, die durch
saure, alkalische und/oder enzymatische Hydrolyse der Proteine selbst
oder ihrer Abbauprodukte wie beispielsweise Gelatine erhalten werden.
Für den
enzymatischen Abbau sind alle hydrolytisch wirkenden Enzyme geeignet,
wie z. B. alkalische Proteanen. Weitere geeignete Enzyme sowie enzymatische Hydrolyseverfahren
sind beispielsweise beschrieben in K. Drauz und H. Waldmann, Enzyme
Catalysis in Organic Synthesis, VCH-Verlag, Weinheim 1975. Bei dem
Abbau werden die Proteine in kleinere Untereinheiten gespalten,
wobei der Abbau über
die Stufen der Polypeptide über
die Oligopeptide bis hin zu den einzelnen Aminosäuren gehen kann. Zu den wenig
abgebauten Proteinhydrolysaten zählt
beispielsweise die im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugte
Gelatine, welche Molmassen im Bereich von 15000 bis 250000 D aufweisen
kann. Gelatine ist ein Polypeptid, das vornehmlich durch Hydrolyse
von Kollagen unter sauren (Gelatine Typ A) oder alkalischen (Gelatine
Typ B) Bedingungen gewonnen wird. Die Gelstärke der Gelatine ist proportional
zu ihrem Molekulargewicht, d. h., eine stärker hydrolysierte Gelatine
ergibt eine niedriger viskose Lösung.
Die Gelstärke
der Gelatine wird in Bloom-Zahlen angegeben. Bei der enzymatischen
Spaltung der Gelatine wird die Polymergröße stark erniedrigt, was zu
sehr niedrigen Bloom-Zahlen führt.
Weiterhin
sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung als Proteinhydrolysate
bevorzugt die in der Kosmetik gebräuchlichen Proteinhydrolysate
mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht im Bereich von 600 bis
4000, besonders bevorzugt von 2000 bis 3500. Übersichten zu Herstellung und
Verwendung von Proteinhydrolysaten sind beispielsweise von G. Schuster
und A. Domsch in Seifen Öle
Fette Wachse 108, (1982) 177 bzw. Cosm.Toil. 99, (1984) 63, von
N. W. Steisslinger in Parf.Kosm. 72, (1991) 556 und F. Aurich et
al. in Tens.Surf.Det. 29, (1992) 389 erschienen. Vorzugsweise werden
erfindungsgemäß Proteinhydrolysate
aus Kollagen, Keratin, Casein sowie pflanzlichen Proteinen eingesetzt,
beispielsweise solche auf Basis von Weizengluten oder Reisprotein,
deren Herstellung in den beiden Deutschen Patentschriften
DE 195 02 167 C1 und
DE 195 02 168 C1 (Henkel)
beschrieben wird.
Unter
Proteinhydrolysat-Derivaten sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung
chemisch und/oder chemoenzymatisch modifizierte Proteinhydrolysate
zu verstehen wie beispielsweise die unter den INCI-Bezeichnungen
Sodium Cocoyl Hydrolyzed Wheat Protein, Laurdimonium Hydroxypropyl
Hydrolyzed Wheat Protein, Potassium Cocoyl Hydrolyzed Collagen,
Potassium Undecylenoyl Hydrolyzed Collagen und Laurdimonium Hydroxypropyl
Hydrolyzed Collagen bekannten Verbindungen. Vorzugsweise werden
erfindungsgemäß Derivate
aus Proteinhydrolysaten des Kollagens, Keratins und Caseins sowie
pflanzlichen Proteinhydrolysaten eingesetzt wie z. B. Sodium Cocoyl
Hydrolyzed Wheat Protein oder Laurdimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Wheat
Protein.
Weitere
Beispiele für
Proteinhydrolysate und Proteinhydrolysat-Derivate, die unter den
Rahmen der vorliegenden Erfindung fallen, sind beschrieben in CTFA
1997 International Buyers Guide, John A. Wenninger et al. (Ed.),
The Cosmetic, Toiletry, and Fragrance Association, Washington DC
1997, 686-688.
Die
Proteinkomponente kann in jedem der erfindungsgemäß eingesetzten
Kompositmaterialien durch einen oder mehrere Stoffe ausgewählt aus
der Gruppe von Proteinen, Proteinhydrolysaten und Proteinhydrolysat-Derivaten
gebildet werden.
Als
Proteinkomponenten bevorzugt sind alte strukturbildenden Proteine,
Proteinhydrolysate und Proteinhydrolysat-Derivate, worunter solche
Proteinkomponenten zu verstehen sind, die aufgrund ihrer chemischen
Konstitution bestimmte dreidimensionale räumliche Strukturen ausbilden,
die dem Fachmann aus der Proteinchemie unter den Begriffen Sekundär-, Tertiär- oder
auch Quartärstruktur
geläufig
sind.
Gemäß einer
besonders bevorzugten Verwendung ist die Proteinkomponente der Kompositmaterialien
ausgewählt
aus Gelatine und Casein sowie deren Hydrolysaten.
Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
können
Gelatinen vom Typ AB eingesetzt werden, die auch unter den Namen „acid-bone"- oder „acid process
ossein"-Gelatine
bekannt sind, und aus Ossein durch stark saure Prozessbedingungen
hergestellt werden.
Ossein,
als kollagenhaltiges Ausgangsmaterial zur Herstellung von Gelatine
vom Typ AB „acid
bone" oder „acid process
ossein", wird hergestellt
als Auszug aus zerkleinerten Knochen, insbesondere Rinderknochen,
die ggf. nach Entfettung und Trocknung für ein oder mehrere Tage (bevorzugt
mindestens eine Woche und mehr) in wässriger Lösung, bevorzugt kalter Säure, bevorzugt
verdünnter
Säure (z.B.
Salzsäure),
eingelagert werden, um die anorganischen Knochenbestandteile, insbesondere
Hydroxylapatit und Calciumcarbonat, zu entfernen. Es resultiert
ein schwammartiges entmineralisiertes Knochenmaterial, das Ossein.
Das
im Ossein befindliche Kollagen wird durch einen Aufschlussprozess
denaturiert und freigesetzt, in dem das Material unter stark sauren
Bedingungen behandelt wird.
Die
Herstellung der Gelatine aus den genannten Rohmaterialien findet
durch mehrfache Extraktion mit wässrigen
Lösungen
statt. Bevorzugt kann vor dem Extraktionsprozess der pH-Wert der
Lösung
eingestellt werden. Insbesondere bevorzugt sind mehrere Extraktionsschritte
mit Wasser bzw. wässrigen
Lösungen
bei steigender Lösungsmitteltemperatur.
Kompositmaterialien,
die aus einem schwer wasserlöslichen
Calciumsalz mit Gelatine vom Typ AB (acid-bone) gewonnen werden
können,
sind besonders zum Einsatz bei erfindungsgemäßen Verfahren geeignet.
Überraschenderweise
wurde nun gefunden, dass die Kompositmaterialien, die Gelatine vom
Typ AB, „acid
bone" enthalten,
eine besonders starke Neomineralisierung aufweisen.
Kompositmaterialien,
die aus einem schwer wasserlöslichen
Calciumsalz mit Gelatine vom Typ AB (acid-bone) gewonnen werden
können,
sind damit besonders geeignet zum Einsatz bei Knochen und Zähnen (vgl.
Beispiele). Die erfindungsgemäß eingesetzten
Kompositmaterialien sind daher im Vergleich zu den genannten Kompositen
bevorzugt für
den Einsatz insbesondere zum schnellen Verschluss von Dentinkanälchen, zur
Remineralisierung des Zahnmaterials, zum Einsatz bei Zähnen und
Knochen für
Prävention
und/oder Therapie von Schäden,
die auf äußere Einflüsse, insbesondere
körperbedingter,
chemischer, physikalischer und/oder mikrobiologischer Art zurückzuführen sind,
z.B. bei Erosion, Primärläsionen und
Initialkaries sowie zur Kariesprophylaxe, zur Verbesserung der Resistenz
gegen mechanischen Beanspruchung und allgemein zur Verbesserung
der Reinigungseigenschaften der Zähne und der Zahngesundheit
allgemein geeignet.
Die
erfindungsgemäß eingesetzten
schwer wasserlöslichen
Calciumsalze und Kompositmaterialien, umfassend diese, können durch
Fällungsreaktionen
aus wässrigen
Lösungen
wasserlöslicher
Calciumsalze und wässrigen
Lösungen
wasserlöslicher
Phosphat- und/oder Fluoridsalze hergestellt werden, wobei die Fällung im
Falle der erfindungsgemäß eingesetzten
Kompositmaterialien in Gegenwart von Polymerkomponenten durchgeführt wird.
Die
Herstellung der erfindungsgemäß eingesetzten
Kompositmaterialien erfolgt vorzugsweise in der Weise, dass die
Polymerkomponenten in reiner, gelöster oder kolloidaler Form
der neutralen oder alkalischen wässrigen
Phosphat- und/oder Fluorid-Salzlösung
oder der neutralen oder alkalischen Lösung des Calciumsalzes vor
der Fällungsreaktion
beigefügt
werden. Alternativ können
die Polymerkomponenten in reiner, gelöster oder kolloidaler Form
vorgelegt und anschließend
nacheinander in beliebiger Reihenfolge oder gleichzeitig mit der
neutralen oder alkalischen Calcium-Salzlösung sowie der neutralen oder
alkalischen Phosphat- und/oder Fluorid-Salzlösung versetzt werden. Unter
neutralen Lösungen
sollen Lösungen
mit einem pH-Wert zwischen etwa 6,5 und etwa 7,5 verstanden werden.
Bei
den Herstellverfahren kann die Zusammenfügung der einzelnen Komponenten
grundsätzlich
in allen möglichen
Reihenfolgen erfolgen. Als Alkalisierungsmittel wird bevorzugt Ammoniak
verwendet.
Eine
weitere Variante des Herstellverfahrens besteht darin, dass man
die Fällung
aus einer sauren Lösung
eines wasserlöslichen
Calciumsalzes zusammen mit einer stöchiometrischen Menge eines
wasserlöslichen
Phosphat- und/oder Fluoridsalzes oder aus einer sauren Lösung von
Hydroxylapatit mit einem pH-Wert unterhalb von 5, bevorzugt bei
einem pH-Wert unterhalb von 3, durch Anheben des pH-Werts mit wässrigem Alkali
oder Ammoniak in Gegenwart der Polymerkomponenten durchführt.
Eine
weitere Verfahrensvariante besteht darin, dass man nanopartikuläre Calciumsalze
in reiner oder dispergierter Form oder durch Fällungsreaktionen aus wässrigen
Lösungen
wasserlöslicher
Calciumsalze und wässrigen
Lösungen
wasserlöslicher
Phosphat- und/oder Fluoridsalze hergestellte Dispersionen nanopartikulärer Calciumsalze
mit den Polymerkomponenten, letztere bevorzugt in gelöster oder
dispergierter Form, versetzt, wobei bei der Zugabe eine beliebige
Reihenfolge gewählt
werden kann.
Bevorzugt
wird die Lösung
oder Dispersion der Polymerkomponente vorgelegt und eine Dispersion des
nanopartikulären
Calciumsalzes zugefügt.
Bei
allen genannten Herstellverfahren kann die entstehende Dispersion
des Kompositmaterials nach Bedarf durch dem Fachmann bekannte Verfahren
wie z. B. Filtration oder Zentrifugation vom Lösungsmittel und den übrigen,
Bestandteilen des Reaktionsgemischs abgetrennt und durch anschließende Trocknung,
z. B. durch Gefriertrocknung, in lösungsmittelfreier Form isoliert
werden.
Als
Lösungsmittel
wird bei allen Herstellungsprozessen bevorzugt Wasser verwendet,
jedoch können in
einzelnen Schritten der Herstellung auch organische Lösungsmittel
wie z. B. ein- oder mehrwertige Alkohole mit 1 bis 4 C-Atomen oder
Glycerin verwendet werden.
Die
Herstellung der erfindungsgemäß eingesetzten
Calciumsalze bzw. Kompositmaterialien, umfassend diese, und insbesondere
solcher Kompositmaterialien mit einer Proteinkomponente ausgewählt aus
Kollagen, Casein oder Gelatine, bevorzugt Gelatine vom Typ AB, mit
oberflächenmodifizierten
Kristalliten und/oder Partikeln der Calciumsalze, kann nach analogen
Fällungsverfahren
wie vorstehend beschrieben erfolgen, wobei jedoch die Fällung der
nanopartikulären
Calciumsalze oder der Kompositmaterialien in Gegenwart eines oder
mehrerer Oberflächenmodifikationsmittel
erfolgt.
Bevorzugt
werden zunächst
durch eine Fällungsreaktion
zwischen wässrigen
Lösungen
von Calciumsalzen und wässrigen
Lösungen
von Phosphat- und/oder Fluoridsalzen in Gegenwart der Oberflächenmodifikationsmittel
die oberflächenmodifizierten
nanopartikulären
Calciumsalze erzeugt. Diese können
anschließend
von Begleitprodukten des Reaktionsgemischs gereinigt werden, z.
B. durch Einengen unter reduziertem Druck und anschließende Dialyse.
Durch Abziehen des Lösungsmittels
kann zusätzlich
eine Dispersion des oberflächenmodifizierten
Calciumsalzes mit einem Feststoffanteil nach Wunsch hergestellt
werden. Anschließend
wird durch Zugabe der Polymerkomponenten in reiner, gelöster oder
kolloidaler Form, wobei wiederum die Reihenfolge der Zugabe unkritisch
ist, und erforderlichenfalls Nachreaktion bei erhöhter Temperatur,
bevorzugt im Bereich zwischen 50 und 100 °C und für eine Dauer von 1 bis 100
Minuten, das Kompositmaterial aus oberflächenbeschichtetem Calciumsalz
und Polymerkomponenten gebildet.
Besonders
geeignet zur Herstellung eines erfindungsgemäß eingesetzten Calciumsalzes
oder Kompositmaterials, welches vorwiegend plättchenförmige Partikel enthält, wird
die Fällung
des Calciumsalzes bzw. des Kompositmaterials bei einem pH-Wert zwischen
5 und 9, bevorzugt zwischen 6 und 8, besonders bevorzugt um 7 durchgeführt.
Bevorzugt
wird zur Ausbildung des erfindungsgemäß bevorzugten eingesetzten
Kompositmaterials dabei eine Lösung
eines Calciumsalzes mit der Polymerkomponente vorgelegt und eine
Phosphatlösung
langsam hinzugegeben, wobei der pH-Wert zwischen 5 und 9, bevorzugt
zwischen 6 und 8, besonders bevorzugt um 7 liegt. Besonders bevorzugter
Weise wird der pH-Wert
bei der Zugabe der Phosphatlösung
durch Zugabe entsprechender Mengen wässriger Base konstant gehalten.
Zur
Herstellung von Dispersionen oberflächenmodifizierter Calciumsalze
können
weitere Verfahren herangezogen werden, wie die in der deutschen
Anmeldung
DE 19858662.0 beschriebenen.
Die
erfindungsgemäß eingesetzten
Calciumsalze bzw. Kompositmaterialien, umfassend diese, und insbesondere
solche Kompositmaterialien mit einer Proteinkomponente ausgewählt aus
Kollagen, Casein oder Gelatine, insbesondere die von Hydroxylapatit,
Fluorapatit und Calciumfluorid, eignen sich als mineralisierende
Komponente zur Herstellung von Zusammensetzungen zur Reinigung und/oder
Pflege der Zähne.
Durch
die strukturierte Form insbesondere der bevorzugten Komposite und
die Partikelgröße der darin enthaltenen
Calciumverbindungen kann die Wirkung einer Festigung des Zahnschmelzes
und des Verschlusses von Läsionen
und Dentinkanälchen
besonders rasch und vollständig
erfolgen.
Vorteilhafterweise
führt das
erfindungsgemäße Verfahren
durch den erfindungsgemäßen Einsatz
von Calciumsalzen bzw. Kompositmaterialien, umfassend diese, und
insbesondere solchen Kompositmaterialien mit einer Proteinkomponente
ausgewählt
aus Kollagen, Casein oder Gelatine, welche als neo- bzw. remineralisierende
Komponenten wirkt, zur Festigung des Zahnschmelzes.
Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens unter Einsatz
der Calciumsalze bzw. Kompositmaterialien, umfassend diese, und
insbesondere solcher Kompositmaterialien mit einer Proteinkomponente ausgewählt aus
Kollagen, Casein oder Gelatine, ist es, dass die Biomineralisation
für die
Behandlung von Zahn- oder Knochendefekten induziert oder gefördert wird.
Weiterhin
führt das
erfindungsgemäße Verfahren
unter Einsatz von Calciumsalzen bzw. Kompositmaterialien, umfassend
diese, und insbesondere solcher Kompositmaterialien mit einer Proteinkomponente
ausgewählt
aus Kollagen, Casein oder Gelatine, bzw. entsprechender Zusammensetzungen
zur Glättung
der Oberfläche
von Zähnen.
Das
erfindungsgemäße Verfahren
schützt
und/oder dient zur therapeutischen und/oder präventiven Behandlung von Zähnen vor
bzw. bei Schäden,
die auf äußere Einflüsse, insbesondere
körperbedingter,
chemischer, physikalischer und/oder mikrobiologischer Art zurückzuführen sind,
insbesondere zur Prävention
und Reparatur von Erosionen an Knochen und Zähnen, insbesondere Zahnschmelz,
Pflege des Zahnschmelzes, sowie zum Schutz der Zähne vor Angriffen durch Säuren, insbesondere
durch bakterielle Aktivität
oder durch Einwirkung von Säuren
aus Nahrungsmitteln, zum Schutz vor Demineralisierung der Zähne, zur
Versiegelung von Fissuren, zum Schutz vor und/oder zur Reparatur
von Primärläsionen und/oder
Initialkaries im Zahnschmelz sowie zur Glättung der Zahnoberfläche, zur
Kariesprävention,
zur Verbesserung der Reinigungsfähigkeit,
der mechanischen Resistenz der Zähne
sowie der Zahngesundheit allgemein.
Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann bei Einsatz von Calciumsalze, sowie bevorzugt der Kompositmaterialien,
umfassend diese, und insbesondere solche Kompositmaterialien mit
einer Proteinkomponente ausgewählt
aus Kollagen, Casein oder Gelatine, gegen Angriffe durch Säuren eingesetzt.
Unter
dem Begriff Säuren
sind hier sowohl die intrinsischen Säuren als auch die extrinsischen
Säuren zu
verstehen. Die Schädigung
durch intrinsischen Säuren
betrifft insbesondere medizinisch bedingte Krankheitsbilder, die
mit einem Kontakt von Magensäure
mit der Mundregion einhergehen, insbesondere bei Aufstoßen, Regurgitation,
Sodbrennen oder durch Erbrechen, auch in Zusammenhang mit krankhaften
Essstörungen,
wie insbesondere Bulimie.
Insbesondere
geeignet ist die Verwendung bei Angriff durch extrinsische Säuren, insbesondere
auf Grund von bakterieller Aktivität oder der Einwirkung von Säuren aus
Nahrungsmittel.
Weiterhin
konnte beobachtet werden, dass zusätzlich zur Prävention,
vor Erosion von Zähnen
(Dentin und Enamel) und Knochen, insbesondere Enamel, eine Reparatur
von Erosionen auf Zahn und Knochen, insbesondere dem Enamel, durch
die erfindungsgemäßen Kompositmaterialien
stattfindet.
Die
erfindungsgemäßen Calciumsalze,
sowie bevorzugt der Kompositmaterialien, umfassend diese, und insbesondere
solche Kompositmaterialien mit einer Proteinkomponente ausgewählt aus
Kollagen, Casein oder Gelatine, sind daher auch therapeutisch bei
der Reparatur von Schäden,
insbesondere von Erosionen, an Knochen und Zähnen, insbesondere am Enamel,
anzuwenden.
Bevorzugt
werden die erfindungsgemäßen Calciumsalze,
sowie bevorzugt der Kompositmaterialien, umfassend diese, und insbesondere
solche Kompositmaterialien mit einer Proteinkomponente ausgewählt aus Kollagen,
Casein oder Gelatine, zum Schutz vor und/oder zur Reparatur von
Primärläsionen und/oder
Initialkaries im Zahnschmelz und zu einer Versiegelung von Fissuren
eingesetzt. Erfindungsgemäß können durch die
erfindungsgemäße Verwendung
Fissuren (d.h. die auf den Kauflächen
der Backen- und Mahlzähne
befindlichen spaltenförmigen
Einziehungen) versiegelt und somit deren Kariesanfälligkeit
vermindert werden.
Weiterhin
führt das
erfindungsgemäße Verfahren
unter Einsatz der Calciumsalze, bzw. bevorzugt der Kompositmaterialien,
umfassend diese, insbesondere solcher mit einer Proteinkomponente
ausgewählt
aus Kollagen, Casein oder Gelatine, zu einer besseren mechanischen
Resistenz. Insbesondere wird das Ausmaß von Mikrokratzern, -kratern
oder mechanischem Abrieb verringert.
Das
erfindungsgemäße Verfahren
unter Einsatz der Calciumsalze bzw. der Kompositmaterialien führt weiterhin
zu einer besseren Resistenz gegenüber mechanischem Stress der
Zähne,
der neben Kauen auch insbesondere durch kräftiges Zähneputzen hervorgerufen werden
kann. Eine Schädigung
bzw. ein Abtrag von erweichtem Enamel kann so vermieden werden.
Aufgrund
der genannten positiven Effekte des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist es zur Verbesserung der Reinigungsfähigkeit der Zähne und
der Zahngesundheit allgemein einzusetzen.
Die
Zusammensetzungen zur Reinigung und Pflege der Zähne können dabei beispielsweise in
Form von Pasten, flüssigen
Cremes, Gelen oder Mundspülungen
vorliegen. Selbst in flüssigen
Zubereitungen verteilen sich die erfindungsgemäßen Kompositmaterialien leicht,
bleiben stabil dispergiert und neigen nicht zur Sedimentation.
Der
Gehalt der schwer wasserlöslichen
Calciumsalze und/oder der Kompositmaterialien, umfassend diese,
bevorzugt der Kompositmaterialien, insbesondere solcher mit einer
Proteinkomponente ausgewählt
aus Kollagen, Casein oder Gelatine, in den erfindungsgemäßen Mund-
und Zahnpflegemitteln beträgt
0,0001 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0,01 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht des Mittels.
Die
erfindungsgemäßen Mund-
und Zahnpflegemittel können
weiterhin 0,1 bis 9 Gew.-%, insbesondere 2 bis 8 Gew.-% mindestens
eines Putzmittels enthalten.
Putzmittel
gehören
zu den essentiellen Bestandteilen einer Zahncreme und liegen je
nach ihrer beabsichtigten Funktion allein oder in Kombination mit
anderen Putzkörpern
oder Poliermitteln vor. Sie dienen zur mechanischen Entfernung des
unverkalkten Zahnbelags und sollen Idealerweise zur Glanzgebung
der Zahnoberfläche
(Poliereffekt) bei gleichzeitiger minimaler Scheuerwirkung (Abrasionseffekt)
und Schädigung
des Zahnschmelzes und des Dentins führen. Das Abrasionsverhalten
der Poliermittel und Putzkörper
wird im Wesentlichen durch deren Härte, Korngrößenverteilung und Oberflächenstruktur
bestimmt. Bei der Auswahl geeigneter Putzkörper werden folglich insbesondere
solche bevorzugt ausgewählt,
die bei hoher Reinigungsleistung über eine minimale Abrasionswirkung
verfügen.
Heutzutage
werden als Putzkörper
vorwiegend Stoffe verwendet, die kleine Korngrößen aufweisen, weitgehend frei
von scharfen Ecken und Kanten sind und deren Härte und mechanische Eigenschaften
den Zahn bzw. die Zahnsubstanz nicht zu sehr beansprucht.
Üblicherweise
werden als Putzkörper
oder Poliermittel wasserunlösliche
anorganische Stoffe eingesetzt. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung
sehr feinteiliger Poliermittel mit einer mittleren Korngröße von 1-200 μm, vorzugsweise
1-50 μm
und insbesondere 1-10 μm.
Prinzipiell
können
die erfindungsgemäßen Poliermittel
ausgewählt
sein aus Kieselsäuren,
Aluminiumhydroxid, Aluminiumoxid, Silikaten, organischen Polymeren
oder Gemischen davon. Weiterhin können aber auch sogenannte Metaphosphate,
Erdalkalimetallcarbonaten oder -hydrogencarbonaten sowie calciumhaltige Polierkomponenten
in den erfindungsgemäßen Mitteln
enthalten sein.
Es
kann erfindungsgemäß bevorzugt
sein, Kieselsäuren
als Poliermittel in Zahnpasten oder flüssigen Zahnreinigungsmitteln
einzusetzen. Man unterscheidet unter den Kieselsäure-Poliermitteln grundsätzlich zwischen Gelkieselsäuren, Hydrogelkieselsäuren und
Fällungskieselsäuren. Fällungs-
und Gelkieselsäuren
sind erfindungsgemäß besonders
bevorzugt, da sie bei ihrer Herstellung breit variiert werden können und
besonders gut mit Fluorid-Wirkstoffen verträglich sind. Sie eigenen sich
weiterhin auch besonders gut für
die Herstellung von Gel- oder Liquid-Zahncremes.
Gelkieselsäuren werden
durch die Umsetzung von Natriumsilikatlösungen mit starken, wäßrigen Mineralsäuren unter
Ausbildung eines Hydrosols, Alterung zum Hydrogel, Waschen und anschließendem Trocknen
erzeugt. Erfolgt die Trocknung unter schonenden Bedingungen auf
Wassergehalte von 15 bis 35 Gew.-%, so werden sogenannte Hydrogelkieselsäuren erhalten,
wie sie beispielsweise auch in der
US
4,153,680 beschrieben sind. Durch Trocknung dieser Hydrogelkieselsäuren auf
Wassergehalte unterhalb von 15 Gew.-% erfolgt eine irreversible
Schrumpfung der vorher lockeren Struktur zur dichten Struktur des
sogenannten Xerogels. Solche Xerogelkieselsäuren sind beispielsweise aus
der
US 3,538,230 bekannt.
Eine
zweite, bevorzugt geeignete Gruppe von Kieselsäure-Poliermitteln sind die
Fällungskieselsäuren. Diese
werden durch Ausfällung
von Kieselsäure
aus verdünnten
Alkalisilikat-Lösungen durch
Zugabe von starken Säuren
unter Bedingungen erhalten, bei denen die Aggregation zum Sol und
Gel nicht eintreten kann. Geeignete Verfahren zur Herstellung von
Fällungskieselsäuren sind
beispielsweise in der DE-OS 25 22 586 und in der DE-OS 31 14 493
beschrieben. Erfindungsgemäß besonders
geeignet ist eine gemäß der DE-OS 31
14 493 hergestellte Fällungskieselsäure mit
einer BET-Oberfläche
von 15-110 m2/g, einer Partikelgröße von 0,5
bis 20 μm,
wobei wenigstens 80 Gew.-% der Primärpartikel unter 5 μm liegen
sollen, und einer Viskosität in
30%iger Glycerin-Wasser-(1:1)-Dispersion von 30-60 Pa s (20°C) in einer
Menge von 10-20 Gew.-% der Zahnpaste. Bevorzugt geeignete Fällungskieselsäuren dieser
Art weisen außerdem
gerundete Ecken und Kanten auf und sind beispielsweise unter der
Handelsbezeichnung Sident®12 DS der Firma Degussa
erhältlich.
Weitere
Fällungskieselsäuren dieser
Art sind Sident®8
der Firma Degussa und Sorbosil®AC 39 der Firma Crosfield
Chemicals. Diese Kieselsäuren
zeichnen sich durch eine geringere Verdickungswirkung und eine etwas
höhere
mittlere Teilchengröße von 8-14 μm bei einer
spezifischen Oberfläche
von 40-75 m2/g (nach BET) aus und eignen
sich besonders gut für
flüssige
Zahncremes. Diese sollten eine Viskosität (25°C, Scherrate D = 10 s–1) von
10-100 Pa s aufweisen.
Des
weiteren können
die Kieselsäuren
vom Typ Zeodent® der
Firma Huber-Corp., Tixosil® der Firma Rhodia sowie
weitere Sorbosil-Typen in den erfindungsgemäßen Mitteln eingesetzt werden.
Besonders bevorzugt sind Zeodent®113,
Tixosil® 123
sowie Sorbosil®AC39.
Zahnpasten,
die eine deutlich höhere
Viskosität
von mehr als 100 Pa s (25°C,
D = 10 s–1)
aufweisen, benötigen
hingegen einen genügend
hohen Anteil an Kieselsäuren
mit einer Teilchengröße von weniger
als 5 μm,
bevorzugt wenigstens 3 Gew.-% einer Kieselsäure mit einer Partikelgröße von 1
bis 3 μm.
Solchen Zahnpasten setzt man daher bevorzugt neben den genannten
Fällungskieselsäuren noch
feinteiligere, sogenannte Verdickungskieselsäuren mit einer BET-Oberfläche von
150-250 m2/g zu. Als Beispiele für Handelsprodukte, die
die genannten Bedingungen erfüllen,
sind insbesondere Sipernat®22 LS oder Sipernat®320
DS der Firma Degussa zu nennen.
Als
Aluminiumoxid-Poliermittel eignet sich bevorzugt eine schwach calcinierte
Tonerde mit einem Gehalt an α-
und γ-Aluminiumoxid
in einer Menge von etwa 0,01 bis 5 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 2 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels.
Geeignete
schwach calcinierte Tonerden werden durch Calcination aus Aluminiumhydroxid
hergestellt. Aluminiumhydroxid geht durch Calcination in das bei
Temperaturen oberhalb 1200°C thermodynamisch stabile α-Al2O3 über. Die
bei Temperaturen zwischen 400 und 1000°C auftretenden, thermodynamisch
instabilen Al2O3-Modifikationen
bezeichnet man als Gamma-Formen
(vgl. Ullmann, Enzyclopädie
der technischen Chemie, 4. Auflage (1974), Band 7, Seite 298). Durch
Wahl der Temperatur und der Zeitdauer bei der Calcination kann man
den Calcinationsgrad, d.h. die Umwandlung in das thermodynamisch
stabile α-Al2O3 auf beliebige
Höhe einstellen.
Man erhält
durch schwache Calcination eine Tonerde mit einem Gehalt an γ-Al2O3, der um so niedriger
ist, je höher
die Calcinationstemperatur und je länger die Calcinationsdauer
gewählt
wird. Schwach calcinierte Tonerden unterscheiden sich von reinem α-Al2O3 durch eine geringere
Härte der
Agglomerate, eine größere spezifische
Oberfläche
und größere Porenvolumina.
Der
Dentinabrieb (RDA) der erfindungsgemäß zu verwendenden schwächer calcinierten
Tonerden mit einem Anteil von 10-50 Gew.-% γ-Al2O3 beträgt
nur 30-60 % des Dentinabriebs eines stark calcinierten, reinen α-Al2O3 (gemessen in
einer Standard-Zahnpaste mit 20 Gew.-% Tonerde als einzigem Poliermittel).
Im
Gegensatz zu α-Al2O3 läßt sich
das γ-Al2O3 mit einer wäßrig-ammoniakalischen
Lösung
von Alizarin S (1,2-Dihydroxy-9,10-anthrachinon-4-sulfonsäure) rot
anfärben.
Man kann den Grad der Anfärbbarkeit
als Maß für den Calcinationsgrad
bzw. für
den Anteil an δ-Al2O3 in einer calcinierten
Tonerde wählen:
Ca.
1 g Al2O3, 10 ml
einer Lösung
von 2 g/l Alzarin S in Wasser und 3 Tropfen einer wässrigen,
10 Gew.-%igen Lösung
von NH3 werden in ein Reagenzglas gegeben und kurz aufgekocht. Das
Al2O3 wird anschließend abfiltriert,
nachgewaschen, getrocknet und unter dem Mikroskop beurteilt oder
farbmetrisch ausgewertet.
Geeignete,
schwach calcinierte Tonerden mit einem Gehalt von 10-50 Gew.-% γ-Al2O3 lassen sich nach
diesem Verfahren schwach bis tief rosa anfärben.
Aluminiumoxid-Poliermittel
verschiedener Calcinationsgrade, Mahlfeinheit und Schüttgewichte
sind im Handel erhältlich,
z.B. die "Poliertonerden" der Firma Giulini-Chemie
beziehungsweise ALCOA.
Eine
bevorzugt geeignete Qualität "Poliertonerde P10
feinst" weist eine
Agglomeratgröße unter
20 μm, eine
mittlere Primärkristallgröße von 0,5-1,5 μm und ein
Schüttgewicht
von 500-600 g/l auf.
Die
Verwendung von Silikaten als Poliermittelkomponenten kann ebenfalls
erfindungsgemäß bevorzugt
sein. Sie werden insbesondere in der modernen Praxis als Putzkörper eingesetzt.
Beispiele für
erfindungsgemäß einsetzbare
Silikate sind Aluminiumsilikate und Zirkoniumsilikate. Insbesondere
das Natrium-Aluminiumsilikat der empirischen Formel Na12(AlO2)12(SiO2)12 × 7H2O kann als Poliermittel geeignet sein, wie
beispielsweise das synthetische Zeolith A.
Beispiele
für erfindungsgemäße wasserunlösliche Metaphosphate
sind vor allem Natriummetaphosphat, Calciumphosphat wie beispielsweise
Tricalciumphosphat, Calciumhydrogenphosphat, Calciumhydrogenphosphat-Dihydrat
und Calcium-pyrophosphat.
Des
weiteren können
erfindungsgemäß Magnesiumcarbonat,
Magnesium-hydrogenphosphat, Trimagnesiumphosphat oder Natriumhydrogencarbonat
als Poliermittel, insbesondere als Mischung mit anderen Poliermitteln,
eingesetzt werden.
Ein
weiteres Poliermittel, das sich für den Einsatz in den erfindungsgemäßen Mund-
und Zahnpflegemitteln eignet, ist Calciumphosphat-dihydrat (CaHPO4 × 2H2O). Calciumphosphatdihydrat kommt in der
Natur als Brushit vor und ist als Poliermittel im Handel in geeigneten
Korngrößen von
1 bis 50 μm
erhältlich.
Erfindungsgemäß bevorzugt
sind Mund- und Zahnpflegemittel, die zur Unterstützung des Remineralisationsprozesses
durch das schwer wasserlösliche
Calciumsalz und/oder die Kompositmaterialien, umfassend diese, zusätzlich 0,1
bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 5 Gew.-% und insbesondere 0,1
bis 3 Gew.-% einer Remineralisationsförderungs-Komponente, jeweils
bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels, enthalten.
Die
Remineralisationsförderungs-Komponente
fördert
in den erfindungsgemäßen Mitteln
die Remineralisierung des Zahnschmelzes und die Verschließung von
Dentalläsionen
und ist ausgewählt
aus Fluoriden, mikropartikulären
Phosphatsalzen des Calciums wie z. B. Calciumglycerinphosphat, Calciumhydrogenphopsphat,
Hydroxylapatit, Fluorapatit, F-dotierter Hydroxylapatit, Dicalciumphosphat-Dihydrat
sowie Calciumfluorid. Aber auch Magnesiumsalze wie z. B. Magnesiumsulfat,
Magnesiumfluorid oder Magnesiummonofluorophosphat wirken remineralisierend.
Erfindungsgemäß bevorzugte
Remineralisationsförderungs-Komponenten
sind Magnesiumsalze.
Geeignete
Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Mund-
und Zahnpflegemittels sind feste, flüssige oder halbflüssige Zahnpasten
und Zahngele.
Die
erfindungsgemäßen Mund-
und Zahnpflegemittel enthalten gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
zusätzliche
Zahnpasteninhaltsstoffe wie Tenside, Feuchthaltemittel, Bindemittel,
Geschmacksstoffe und Wirkstoffe gegen Zahn- und Zahnfleischerkrankungen.
Für eine Verbesserung
der Reinigungswirkung und der Schaumbildung der erfindungsgemäßen Mund-
und Zahnpflegemittel werden üblicherweise
oberflächenaktive
Tenside oder Tensidgemische eingesetzt. Sie fördern die schnelle und vollständige Auflösung und
Verteilung von Zahncremes in der Mundhöhle und unterstützen gleichzeitig
die mechanische Zahnbelagsentfernung, insbesondere an den Stellen,
die mit einer Zahnbürste
nur schwer zugänglich
sind. Darüber
hinaus begünstigen
sie die Einarbeitung wasserunlöslicher
Stoffe, beispielsweise von Aromaölen,
stabilisieren die Poliermitteldispersion und unterstützen die
Antikarieswirkung von Fluoriden.
Prinzipiell
können
anionische Tenside, zwitterionische- und ampholytische Tenside,
nichtionogene Tenside, kationische Tenside oder Gemische dieser
Verbindungen als Tenside in Zahncremeformulierungen verwendet werden.
Erfindungsgemäß enthalten
Zahncremes vorzugsweise mindestens ein Tensid aus der Gruppe der
anionischen Tenside.
Das
Tensid oder das Tensidgemisch wird in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen üblicherweise
in einer Menge von 0,1-10 Gew.-%, vorzugsweise 0,3-7 Gew.-% und
insbesondere 1-5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung,
eingesetzt.
Anionische
Tenside
Geeignete
Tenside mit guter Schaumwirkung sind anionische Tenside, die auch
eine gewisse enzymhemmende Wirkung auf den bakteriellen Stoffwechsel
des Zahnbelags aufweisen.
Hierzu
gehören
beispielsweise Alkali- oder Ammoniumsalze, insbesondere Natriumsalze,
von C8-C18-Alkancarbonsäuren, von Alkylpolyglycolethersulfaten
mit 12-16 C-Atomen in der linearen Alkylgruppe und 2-6 Glycolethergruppen
im Molekül,
von linearen Alkan-(C12-C18)-sulfonaten,
Sulfobernsteinsäuremonoalkyl-(C12-C18)-estern, sulfatierten
Fettsäuremonoglyceriden,
sulfatierten Fettsäurealkanolamiden,
Sulfoessigsäurealkyl-(C12-C16)-estern, Acylsarcosinen,
Acyltauriden und Acylisethionaten mit jeweils 8-18 C-Atomen in der
Acylgruppe.
Bevorzugt
ist die Verwendung mindestens eines anionischen Tensids, insbesondere
eines Natriumlaurylalkylsulfats mit 12-18 C-Atomen in der Alkylgruppe.
Ein derartiges Tensid ist Natriumlaurylsulfat, das beispielsweise
unter der Bezeichnung Texapon®K12 G im Handel erhältlich ist.
Zwitterionische
und ampholytische Tenside
Es
kann erfindungsgemäß bevorzugt
sein, zwitterionische und/oder ampholytische Tenside, bevorzugt in
Kombination mit anionischen Tensiden, einzusetzen. Als zwitterionische
Tenside werden solche oberflächenaktiven
Verbindungen bezeichnet, die im Molekül mindestens eine quartäre Ammoniumgruppe
und mindestens eine Carboxylat- und eine Sulfonatgruppe tragen.
Besonders
geeignete zwitterionische Tenside sind die sogenannten Betaine wie
die N-Alkyl-N,N-dimethylammoniumglycinate,
beispielsweise das Trimethylammoniumglycinat, Kokosalkyldimethylammoniumglycinat,
N-Acylamino-propyl-N,N-dimethyl-ammoniumglycinate, beispielsweise
das Kokosacylaminopropyldimethyl-ammoniumglycinat, und 2-Alkyl-3-carboxylmethyl-3-hydroxyethylimidazoline
mit jeweils 8 bis 18 C-Atomen in der Alkyl- oder Acylgruppe sowie
das Kokosacylaminoethylhydroxyethylcarboxymethylglycinat. Besonders
bevorzugt ist das unter der CTFA Bezeichnung Cocamidopropyl Betaine
bekannte Fettsäureamid-Derivat. Solche Produkte
sind beispielsweise unter der Bezeichnung Tego-Betain®BL
215 und ZF 50 sowie Genagen®CAB im Handel erhältlich.
Unter
ampholytischen Tensiden werden solche oberflächenaktiven Verbindungen verstanden,
die außer
einer C8-C18-Alkyl-
oder Acylgruppe im Molekül
mindestens eine freie Aminogruppe und mindestens eine -COOH- oder
-SO3H-Gruppe enthalten und zur Ausbildung
innerer Salze befähigt
sind. Beispiele für
geeignete ampholytische Tenside sind N-Alkylglycine, N-Alkylpropionsäuren, N-Alkylaminobuttersäuren, N-Alkyliminodi propionsäuren, N-Hydroxyethyl-N-alkylamidopropylglycine,
N-Alkyltaurine, N-Alkyisarcosine, 2-Alkylaminopropionsäuren und
Alkylaminoessigsäuren
mit jeweils etwa 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe. Besonders bevorzugte
ampholytische Tenside sind das N-Kokosalkylaminopropionat, das Kokosacylaminoethylaminopropionat
und das C12-C18-Acylsarcosin. Neben
den ampholytischen kommen auch quartäre Emulgatoren in Betracht,
wobei solche vom Typ der Esterquats, vorzugsweise methyl-quaternierte
Difettsäu-
retriethanolaminester-Salze,
besonders bevorzugt sind.
Nichtionogene
Tenside
Erfindungsgemäß besonders
geeignet zur Unterstützung
der Reinigungswirkung sind nichtionogene Tenside. Insbesondere bevorzugt
sind diejenigen nichtionogenen Tenside, die aus mindestens einer
der folgenden Gruppen ausgewählt
sind:
- – Anlagerungsprodukte
von 2 bis 30 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an
lineare Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen, an Fettsäuren mit
12 bis 22 C-Atomen und an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in
der Alkylgruppe;
- – C12-C18-Fettsäuremono-
und -diester von Anlagerungsprodukten von 1 bis 30 Mol Ethylenoxid
an Glycerin;
- – Glycerinmono-
und -diester und Sorbitanmono- und -diester von gesättigten
und ungesättigten
Fettsäuren mit
6 bis 22 Kohlenstoffatomen und deren Ethylenoxidanlagerungsprodukte;
- – Alkylmono-
und -oligoglycoside mit 8 bis 22 Kohlenstoffatomen im Alkylrest
und deren ethoxylierte Analogas;
- – Anlagerungsprodukte
von 15 bis 60 Mol Ethylenoxid an Ricinusöl und/oder gehärtetes Ricinusöl;
- – Polyol-
und insbesondere Polyglycerinester, wie z.B. Polyglycerinpolyricinoleat,
Polyglycerinpoly-12-hydroxystearat oder Polyglycerindimerat.
Ebenfalls
geeignet sind Gemische von Verbindungen aus mehreren dieser Substanzklassen;
- – Anlagerungsprodukte
von 2 bis 15 Mol Ethylenoxid an Ricinusöl und/oder gehärtetes Ricinusöl;
- – Partialester
auf Basis linearer, verzweigter, ungesättigter bzw. gesättigter
C6-C22-Fettsäuren, Ricinolsäure sowie
12-Hydroxystearinsäure
und Glycerin, Polyglycerin, Pentaerythrit, Dipentaerythrit, Zuckeralkohole (z.B.
Sorbit), Sucrose, Alkylglucoside (z.B. Methylglucosid, Butylglucosid,
Laurylglucosid) sowie Polyglucoside (z.B. Cellulose);
- – Mono-,
Di- und Trialkylphosphate sowie Mono-, Di- und/oder Tri-PEGalkylphosphate
und deren Salze;
- – Wollwachsalkohole;
- – Polysiloxan-Polyalkyl-Polyether-Copolymere
bzw. entsprechende Derivate;
- – Mischester
aus Pentaerythrit, Fettsäuren,
Citronensäure
und Fettalkohol gemäß DE-PS
1165574 und/oder Mischester von Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen,
Methylglucose und Polyolen, vorzugsweise Glycerin oder Polyglycerin
sowie
- – Polyalkylenglycole.
Die
Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid und/oder von Propylenoxid an
Fettalkohole, Fettsäuren,
Alkylphenole, Glycerinmono- und -diester sowie Sorbitanmono- und
-diester von Fettsäuren
oder an Ricinusöl stellen
bekannte, im Handel erhältliche
Produkte dar und sind erfindungsgemäß bevorzugt. Es handelt sich
dabei um Homologengemische, deren mittlerer Alkoxylierungsgrad dem
Verhältnis
der Stoffmengen von Ethylenoxid und/oder Propylenoxid und Substrat,
mit denen die Anlagerungsreaktion durchgeführt wird, entspricht. C12-C18-Fettsäuremono-
und -diester von Anlagerungsprodukten von Ethylenoxid an Glycerin
sind aus DE-PS 2024051 als Rückfettungsmittel
für kosmetische
Zubereitungen bekannt.
C8-C18-Alkylmono-
und -oligoglycoside, ihre Herstellung und ihre Verwendung sind aus
dem Stand der Technik, beispielsweise aus US-A-3,839,318, DE-A-20
36 472, EP-A-77 167 oder WO-A-93/10132
bekannt. Ihre Herstellung erfolgt insbesondere durch Umsetzung von
Glucose oder Oligosacchariden mit primären Alkoholen mit 8 bis 18
C-Atomen. Bezüglich
des Glycosidrestes gilt, dass sowohl Monoglycoside, bei denen ein cyclischer
Zuckerrest glycosidisch an den Fettalkohol gebunden ist, als auch
oligomere Glycoside mit einem Oligomerisationsgrad bis vorzugsweise
etwa 8 geeignet sind. Der Oligomerisierungsgrad ist dabei ein statistischer
Mittelwert, dem eine für
solche technischen Produkte übliche
Homologenverteilung zugrunde liegt. Bevorzugt eignet sich als Alkyl-(oligo)-glycosid
ein Alkyl-(oligo)-glycosid der Formel RO(C6H10O)x-H, in der R
für eine
Alkylgruppe mit 12 bis 14 C-Atomen steht und x einen Mittelwert
von 1 bis 4 aufweist.
Als
besonders bevorzugtes Beispiel eines erfindungsgemäß einsetzbaren,
nichtionogenen Tensids ist beispielsweise das PEG-Glycerylstearat
zu nennen, das unter der Bezeichnung Tagat®S im
Handel erhältlich ist.
Feuchthaltemittel
werden in der Zahnkosmetik üblicherweise
zum Schutz vor Austrocknung sowie zur Konsistenzregelung und Kältestabilität der Produkte
eingesetzt. Sie können
aber ferner auch zur Suspensionsvermittlung und zur Geschmacks-
oder Glanzbeeinflussung dienen.
Gewöhnlich werden
als Feuchthaltemittel toxikologisch unbedenkliche Polyole, wie beispielsweise Sorbitol,
Xylitol, Glycerin, Mannitol, 1,2-Propylenglycol oder Gemische davon
verwendet, aber auch Polyethylenglycole mit Molekulargewichten von
400-2000 können
als Feuchthaltemittelkomponenten in Zahncremes dienen.
Bevorzugt
ist die Kombination mehrerer Feuchthaltemittelkomponenten, wobei
die Kombination von Glycerin und Sorbitol mit einem Gehalt an 1,2-Propylenglycol
oder Polyethylenglycol als besonders bevorzugt anzusehen ist.
Je
nach Produkttyp ist das Feuchthaltemittel oder das Gemisch aus Feuchthaltemitteln
in der Gesamtzusammensetzung in einer Menge von 10-85 Gew.-%, vorzugsweise
15-70 Gew.-% und insbesondere 25-50 Gew.-% enthalten.
Die
erfindungsgemäßen Mittel
enthalten in einer bevorzugten Ausführungsform zusätzlich mindestens ein
Binde- oder Verdickungsmittel. Diese wirken konsistenzregulierend
und verhindern weiterhin die Separation der flüssigen und festen Bestandteile.
Ihre
Einsatzmengen in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen betragen
0,1-5 Gew.-%, vorzugsweise 0,1-3 Gew.-% und insbesondere 0,5-2 Gew.-%.
Verwendet
werden erfindungsgemäß beispielsweise
natürliche
und/oder synthetische wasserlösliche Polymere
wie Alginate, Carrageenane, Agar-Agar, Guar-Gum, Gummi arabicum,
Succinoglycan-Gum, Guarmehl, Johannisbrotkernmehl, Tragant, Karaya-Gummi,
Xanthan, Pektine, Cellulose und deren ionogene und nicht-ionogene
Derivate wie beispielsweise Carboxymethylcellulose, Hydroxyethylcellulose
oder Methylhydroxypropyl-cellulose, hydrophob modifizierte Cellulosen,
Stärke-
und Stärkeether.
Auch
wasserlösliche
Carboxyvinylpolymere (z.B. Carbopol®-Typen),
Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon und höhermolekulare Polyethylenglycole
(insbesondere solche mit Molekulargewichten von 102-106 D) eignen sich als Binde- oder Verdickungsmittel.
Ebenso können
Schichtsilikate und feinteilige Kieselsäuren (Aerogelkieselsäuren und
pyrogene Kieselsäuren)
diese Funktion erfüllen.
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
enthält
das erfindungsgemäße Mund-
und Zahnreinigungsmittel zusätzliche
Wirkstoffe gegen Zahn- und Zahnfleischerkrankungen. Unter solchen
Wirkstoffen sind erfindungsgemäß Antikarieswirkstoffe,
antimikrobielle Wirkstoffe, Zahnstein-Inhibitoren, Geschmacksstoffe oder
eine beliebige Kombination dieser Stoffe zu verstehen.
Antikaries-Wirkstoffe
Zur
Bekämpfung
von und Vorbeugung gegen Karies eignen sich vor allem Fluorverbindungen,
bevorzugt aus der Gruppe der Fluoride oder Monofluorophosphate in
einer Menge von 0,1-0,5 Gew.-% Fluor. Geeignete Fluorverbindungen
sind z. B. Natriumfluorid, Kaliumfluorid, Zinnfluorid, Dinatriummonofluorophosphat (Na2PO3F), Dikaliummonofluorophosphat
oder das Fluorid einer organischen Aminoverbindung.
Anti-Plaque-Wirkstoffe
Erfindungsgemäß bevorzugte
Zubereitungen, insbesondere Mund- und Zahnpflege- und -reinigungsmittel,
sind dadurch gekennzeichnet, dass sie zusätzlich Antiplaque-Wirkstoffe,
vorzugsweise p-Hydroxybenzoesäuremethyl-,
-ethyl- oder -propylester, Natriumsorbat, Natriumbenzoat, Bromchlorophen,
Triclosan, Phenyl-Salicylsäureester,
Biguanide z. B. Chlorhexidin, Thymol, vorzugsweise in Mengen von
0,1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise von 0,25 bis 2,5 Gew.-% und insbesondere
von 0,5 bis 1,5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das gesamte Mittel,
enthalten.
Antimikrobielle
Wirkstoffe
Als
antimikrobielle Komponente eignen sich z. B. Phenole, Resorcine,
Bisphenole, Salicylanilide und -amide sowie deren halogenierte Derivate,
halogenierte Carbanilide und p-Hydroxybenzoesäureester.
Unter
den antimikrobiellen Komponenten sind diejenigen besonders geeignet,
die das Wachstum von Plaque-Bakterien hemmen. Beispielsweise sind
halogenierte Diphenylether, wie 2,4-Dichlor-2'-hydroxydiphenylether,
4,4'-Dichlor-2'-hydroxydiphenylether,
2,4,4'-Tribrom-2'-hydroxydiphenylether, 2,4,4'-Trichlor-2'-hydroxydiphenylether
(Triclosan) als antimikrobielle Wirkstoffe geeignet. Neben Bromchlorophen,
Bisbiguaniden wie Chlorhexidin und Alexidin, Phenylsalicylsäureestern
und 5-Amino-1,3-bis(2-ethylhexyl)-hexahydro-5-methylpyrimidin (Hexetidin)
wirken auch Zink- und Kupferionen antimikrobiell, wobei synergistische
Effekte insbesondere in Kombination mit Hexetidin und Triclosan
auftreten. Auch quartäre
Ammoniumverbindungen, wie z. B. Cetylpyridiniumchlorid, Benzalkoniumchlorid,
Domiphenbromid und Dequaliniumchlorid sind einsetzbar. Als antimikrobiell
wirksam haben sich auch Octapinol, Octenidine und Sanguinarin erwiesen.
Die
antimikrobiellen Wirkstoffe werden bevorzugt in Mengen von 0,01-1
Gew.-% in den erindungsgemäßen Mitteln
eingesetzt. Besonders bevorzugt wird Irgacare®MP
in einer Menge von 0,01-0,3 Gew.-% verwendet.
Zahnsteininhibitoren
Bei
Zahnstein handelt es sich um Mineralablagerungen, die dem natürlichen
Zahnschmelz sehr ähnlich
sind. Um eine Zahnsteinbildung zu inhibieren, werden den erfindungsgemäßen Zahnreinigungsmitteln Stoffe
zugesetzt, die gezielt in die Kristallkeimbildung eingreifen und
bereits vorhandene Keime am Weiterwachsen hindern. Hierbei handelt
es sich beispielsweise um kondensierte Phosphate, die bevorzugt
gewählt werden
aus der Gruppe der Tripolyphosphate, der Pyrophophate, der Trimetaphosphate
oder deren Gemischen. Sie werden in Form ihrer Alkali- oder Ammoniumsalze,
bevorzugt in Form ihrer Natrium- oder Kaliumsalze eingesetzt. Wäßrige Lösungen dieser
Phosphate reagieren typischerweise alkalisch, so dass der pH-Wert
der erfindungsgemäßen Zahnpflegemittel
ggf. durch Zusatz von Säure
auf Werte von 7,5-9 eingestellt wird. Als Säuren können dabei z. B. Zitronensäure, Phosphorsäure oder
saure Salze, z. B. NaH2PO4 verwendet
werden. Der gewünschte
pH-Wert des Zahnpflegemittels kann aber auch durch Zusatz saurer
Salze der kondensierten Phosphate, also z. B. K2H2P2O7,
eingestellt werden.
Auch
Gemische verschiedener kondensierter Phosphate und/oder hydratisierte
Salze der kondensierten Phosphate sind erfindungsgemäß einsetzbar.
Zahnsteininhibitoren werden üblicherweise
in Mengen von 0,1-5 Gew.-%, bevorzugt 0,1-3 Gew.-% und insbesondere
0,1-2 Gew.-% in den erfindungsgemäßen Mitteln eingesetzt.
Weitere
geeignete Zahnsteininhibitoren sind Organophosphonate wie 1-Azacycloheptan-2,2-diphosphonat (Na-Salz),
1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonat (Na-Salz) und Zinkcitrat.
Wirkstoffe
gegen hypersensible Zähne
Vorzugsweise
enthalten die erfindungsgemäßen Mittel
weiterhin Wirkstoffe gegen hypersensible Zähne, sie ausgewählt sind
aus Kalium- und Strontiumsalzen wie Kaliumchlorid, Kaliumsulfat,
Kaliumbicarbonat, Kaliumcitrat, Kaliumacetat, Kaliumnitrat, Strontiumchlorid,
Strontiumnitrat, Strontiumcitrat, Strontiumacetat und Strontiumlactat
und Eugenol.
Das
Eugenol kann mit Aromaölen
gemischt in den Mund- und Zahnpflegemitteln enthalten sein. Bevorzugt
ist es in Form des Nelkenknospenöls
in den Zusammensetzungen enthalten.
Vorzugsweise
enthalten die erfindungsgemäßen Mund-
und Zahnpflegemittel mindestens 0,5 Gew.-% Kalium- oder Strontiumionen
in der Form eines gelösten
Salzes und mindestens 0,01 Gew.-% Eugenol in reiner Form oder in
Form des Nelkenknospenöls.
Geschmacksstoffe
Vorzugsweise
enthalten die erfindungsgemäßen Mittel
Geschmacksstoffe, zu denen z. B. Süßungsmittel und/oder Aromaöle gehören.
Als
Süßungsmittel
eignen sich beispielsweise Saccharinate (insbesondere Natriumsaccharinat),
Cyclamate (insbesondere Natriumcyclamat) sowie Sucrose, Lactose,
Maltose oder Fructose.
Als
Aromaöle
kommen alle für
Mund- und Zahnpflegemittel gebräuchlichen
natürlichen
und synthetischen Aromen in Frage. Natürliche Aromen können sowohl
in Form der aus den Drogen isolierten etherischen Öle (Mischung)
als auch in Form der hieraus isolierten Einzelkomponenten verwendet
werden. Bevorzugt sollte wenigstens ein Aromaöl aus der Gruppe Pfefferminzöl, Krausenminzöl, Anisöl, Sternanisöl, Kümmelöl, Eukalyptusöl, Fenchelöl, Zimtöl, Nelkenöl, Geraniumöl, Salbeiöl, Pimentöl, Thymianöl, Majoranöl, Basilikumöl, Citrusöl, Gaultheriaöl oder eine/mehrere
daraus isolierte bzw. synthetisch erzeugte Komponenten dieser Öle enthalten
sein. Die wichtigsten Komponenten der genannten Öle sind z. B. Menthol, Carvon,
Anethol, Cineol, Eugenol, Zimtaldehyd, Caryophyllen, Geraniol, Citronellol,
Linalool, Salven, Thymol, Terpinen, Terpinol, Methylchavicol und
Methylsalicylat. Weitere geeignete Aromen sind z. B. Menthylacetat,
Vanillin, Jonone, Linalylacetat, Rhodinol und Piperiton.
Schließlich können weitere übliche Hilfsmittel
zur Verbesserung der Stabilität
und der sensorischen Eigenschaften der Mund- und Zahnpflegemittel
enthalten sein. Solche Hilfsmittel sind beispielsweise:
- • Vitamine,
z. B. Retinol, Biotin, Tocopherol, Ascorbinsäure und deren Derivate (z.
B. Ester, Salze);
- • Pigmente,
z. B. Titandioxid oder Zinkoxid;
- • Gefärbte Pigmentpartikel,
beispielsweise gefärbte
Kieselsäurepartikel,
wie sie z. B. unter der Verkaufsbezeichnung Sorbosil®BFG
51, BFG 52 und BFG 53 oder Sorbosil®2352
im Handel sind. Es können
auch Gemische unterschiedlich gefärbter Pigmentpartikel verwendet
werden. Solche, z. B. kräftig
orange, rot oder blau gefärbten
Gelkieselsäure- Partikel können in
Mengen von 0,1-1,0 Gew.-% in den erfindungsgemäßen Mitteln enthalten sein;
- • Bleichmittel
wie beispielsweise Wasserstoffperoxid und Wasserstoffperoxid-Vorstufen;
- • Farbstoffe;
- • pH-Stellmittel
und Puffersubstanzen, z. B. Natriumcitrat, Natriumbicarbonat oder
Kalium- und Natriumphosphate,
- • Konservierungsmittel,
z.B. p-Hydroxybenzoesäuremethyl-,
ethyl- oder -propylester, Natriumsorbat, Natriumbenzoat, Bromchlorophen
oder Triclosan;
- • wundheilende
und entzündungshemmende
Stoffe wie z. B. Allantoin, Harnstoff, Panthenol, Azulen oder Kamillenextrakt,
Acetylsalicylsäure-Derivate,
Alkali-Rhodanide;
- • Mineralsalze
wie Zink-, Magnesium- und Mangansalze, beispielsweise-sulfate.
Alle
diese fakultativen Zahnpasteninhaltsstoffe sind zusammen in einer
Menge von etwa 2 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht, in
den erfindungsgemäßen Mitteln
enthalten. Erfindungsgemäß zu verwendende
Zubereitungen, bevorzugt Mund- und Zahnpflegemittel, insbesondere
die Zahnpasten, können auch
die Unempfindlichkeit der Zähne
steigernde Substanzen enthalten, beispielsweise Kaliumsalze wie
z. B. Kaliumnitrat, Kaliumcitrat, Kaliumchlorid, Kaliumbicarbonat
und Kaliumoxalat. Erfindungsgemäß bevorzugte Mund-
und Zahnpflege- und -reinigungsmittel sind dadurch gekennzeichnet,
dass sie die Unempfindlichkeit der Zähne steigernde Substanzen,
vorzugsweise Kaliumsalze, besonders bevorzugt Kaliumnitrat und/oder
Kaliumcitrat und/oder Kaliumchlorid und/oder Kaliumbicarbonat und/oder
Kaliumoxalat, vorzugsweise in Mengen von 0,5 bis 20 Gew.-%, besonders
bevorzugt von 1,0 bis 15 Gew.-%, weiter bevorzugt von 2,5 bis 10
Gew.-% und insbesondere von 4,0 bis 8,0 Gew.-%, jeweils bezogen
auf das gesamte Mittel, enthalten.
Bevorzugt
sind weiterhin Zubereitungen, insbesondere Mund- und Zahnpflege-
und -reinigungsmittel, die die Unempfindlichkeit der Zähne steigernde
Substanzen, vorzugsweise Kaliumsalze, besonders bevorzugt Kaliumnitrat
und/oder Kaliumcitrat und/oder Kaliumchlorid und/oder Kaliumbicarbonat
und/oder Kaliumoxalat, vorzugsweise in Mengen von 0,5 bis 20 Gew.-%, besonders bevorzugt
von 1,0 bis 15 Gew.-%, weiter bevorzugt von 2,5 bis 10 Gew.-% und
insbesondere von 4,0 bis 8,0 Gew.-%, jeweils bezogen auf das gesamte
Mittel, enthalten.
Erfindungsgemäß besonders
bevorzugt zu verwendende Mund- und Zahnpflege- und -reinigungsmittel
sind dadurch gekennzeichnet, dass sie 0,2 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise
0,4 bis 14 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,5 bis 3 Gew.-% und insbesondere
0,6 bis 2 Gew.-% mindestens eines bioaktiven Glases enthalten.
Die
erfindungsgemäß zu verwendenden
Mund- und Zahnpflege- und -reinigungsmittel dieser Ausführungsform
enthalten bioaktives Glas oder Glaspulver oder Glaskeramikpulver
oder Kompositmaterialien, welche ein solches bioaktives Glas umfassen.
Unter Glaspulvern werden im Rahmen der vorliegenden Anmeldung auch
Granulate und Glaskügelchen
verstanden.
Aufgrund
der Anforderungen an die toxikologische Unbedenklichkeit des Glases
sowie deren Eignung zum Verzehr soll das Glaspulver besonders rein
sein. Die Belastung durch Schwermetalle ist vorzugsweise gering.
So beträgt
die Maximalkonzentration im Bereich der kosmetischen Formulierungen
vorzugsweise für Pb < 20 ppm, Cd < 5 ppm, As < 5 ppm, Sb < 10 ppm, Hg < 1 ppm, Ni < 10 ppm.
Das
unkeramisierte Ausgangsglas, das direkt in den bevorzugten erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
enthalten oder gegebenenfalls für
die Herstellung einer erfindungsgemäß einsetzbaren Glaskeramik verwandt
wird, enthält
SiO2 als Netzwerkbildner, vorzugsweise zwischen
35-80 Gew.-%. Bei niedrigeren Konzentrationen nimmt die spontane
Kristallisationsneigung stark zu und die chemische Beständigkeit
stark ab. Bei höheren
SiO2-Werten kann die Kristallisationsstabilität abnehmen,
und die Verarbeitungstemperatur wird deutlich erhöht, so dass
sich die Heißformgebungseigenschaften
verschlechtern. Na2O wird als Flussmittel beim
Schmelzen des Glases eingesetzt. Bei Konzentrationen kleiner 5%
wird das Schmelzverhalten negativ beeinflusst. Natrium ist Bestandteil
der sich bei der Keramisierung bildenden Phasen und muss, sofern
hohe kristalline Phasenanteile durch die Keramisierung eingestellt
werden sollen, in entsprechend hohen Konzentrationen im Glas enthalten
sein. K2O wirkt als Flussmittel beim Schmelzen
des Glases. Außerdem
wird Kalium in wässrigen
Systemen abgegeben. Liegen hohe Kaliumkonzentrationen im Glas vor,
werden kaliumhaltige Phasen wie Kalzium-Silicaten ebenfalls ausgeschieden. Über den
P2O5-Gehalt kann
bei silikatischen Gläsern, Glaskeramiken oder Kompositen die chemische Beständigkeit
des Glases und damit die Ionenabgabe in wässrigen Medien eingestellt
werden. Bei Phosphatgläsern
ist P2O5 Netzwerkbilder.
Der P2O5-Gehalt
liegt vorzugsweise zwischen 0 und 80 Gew.-%. Um die Schmelzbarkeit
zu verbessern, kann das Glas bis zu 25 Gew.-
% B2O3 enthalten.
Al2O3 wird genutzt,
um die chemische Beständigkeit
des Glases einzustellen.
Zur
Verstärkung
der antimikrobiellen, insbesondere der antibakteriellen Eigenschaften
der Glaskeramik können
antimikrobiell wirkende Ionen wie z. B. Ag, Au, l, Ce, Cu, Zn in
Konzentrationen kleiner 5 Gew.-% enthalten sein.
Farbgebende
Ionen wie z. B. Mn, Cu, Fe, Cr, Co, V, können einzeln oder kombiniert,
vorzugsweise in einer Gesamtkonzentration kleiner 1 Gew.-%, enthalten
sein.
Üblicherweise
wird das Glas bzw. die Glaskeramik in Pulverform eingesetzt. Die
Keramisierung kann entweder mit einem Glasblock bzw. Glasribbons
erfolgen oder aber mit Glaspulver. Nach der Keramisierung müssen die
Glaskeramikblöcke
oder Ribbons zu Pulver gemahlen werden. Wurde das Pulver keramisiert,
muß gegebenenfalls
auch erneut gemahlen werden, um Agglomerate, die während des
Keramisierungsschrittes entständen
sind, zu entfernen. Die Mahlungen können sowohl trocken als auch
in wässrigen
oder nicht wässrigen
Mahlmedien durchgeführt
werden. Üblicherweise
liegen die Partikelgrößen kleiner
500 μm.
Als zweckmäßig haben
sich Partikelgrößen < 100 μm bzw. < 20 μm erwiesen.
Besonders geeignet sind Partikelgrößen < 10 μm
sowie kleiner 5 μm
sowie kleiner 2 μm,
siehe weiter unten.
Die
in den bevorzugten erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
enthaltenen bioaktiven Gläser
bzw. Glaspulver oder Glaskeramikpulver oder Komposit-Zusammensetzungen
umfassen Gläser,
die bevorzugt nachfolgende Komponenten umfassen: SiO2:
35-80 Gew.-%, Na2O: 0-35 Gew.-%, P2O5: 0-80 Gew.-%,
MgO: 0-5 Gew.-%, Ag2O: 0-0,5 Gew.-%, AgJ:
0-0,5 Gew.-%, NaJ: 0-5 Gew.-%, TiO2: 0-5
Gew.-%, K2O: 0-35 Gew.-%, ZnO: 0-10 Gew.-%,
Al2O3: 0-25 Gew.-%
und B2O3: 0-25 Gew.-%.
Weiterhin
können
dem Grundglas gemäß obiger
Zusammensetzung zur Erzielung weiterer Effekte wie beispielsweise
Farbigkeit oder UV-Filterung Ionen wie Fe, Co, Cr, V, Ce, Cu, Mn,
Ni, Bi, Sn, Ag, Au, J einzeln oder in Summe bis zu 10 Gew.-% zugegeben
werden. Eine weiter Glaszusammensetzung kann wie folgt sein: SiO2: 35-80 Gew.-%, Na2O:
O-35 Gew.-%, P2O5:
O-80 Gew.-%, MgO:
0-5 Gew.-%, Ag2O: 0-0,5 Gew.-%, AgJ: 0-0,5
Gew.-%, NaJ: 0-5 Gew.-%, TiO2: 0-5 Gew.-%,
K2O: 0-35 Gew.-%, ZnO: 0-10 Gew.-%, Al2O3: 0-25 Gew.-%,
B2O3: 0-25 Gew.-%,
SnO: 0-5 Gew.-%, CeO2: 0-3 Gew.- % und Au:
0,001-0,1 Gew.-%.
Besonders
bevorzugte erfindungsgemäße Mund-
und Zahnpflege- und -reinigungsmittel sind dadurch gekennzeichnet,
dass das bioaktive Glas – bezogen
auf sein Gewicht – folgende
Zusammensetzung aufweist:
Wie
bereits weiter oben erwähnt,
wird das bioaktive Glas vorzugsweise in partikulärer Form eingesetzt. Hier sind
besonders bevorzugte erfindungsgemäße Mund- und Zahnpflege- und
-reinigungsmittel dadurch gekennzeichnet, dass das antimikrobielle
Glas Teilchengrößen < 10 μm, vorzugsweise
von 0,5 bis 4 μm,
besonders bevorzugt von 1 bis 2 μm,
aufweist. eine bevorzugte Ausführungsform
sind Zahnpasten mit einem Gehalt an Kieselsäure, Poliermitteln, Feuchthaltemitteln,
Bindemitteln und Aromen, die 0,00001 bis 10, insbesondere 0,01 bis
4 Gew.-%; bevorzugt
0,01 bis 2 Gew.-% erfindungsgemäße Kompositmaterialien
mit nanopartikulären Calciumsalzen
aus der Gruppe Hydroxylapatit, Fluorapatit und Calciumfluorid enthalten.
Insbesondere
bei Einsatz des erfindungsgemäßen Kompositmaterials
in Produkten für
die tägliche Mund-
und Zahnpflege, insbesondere in Zahnpasta, ist es wünschenswert,
dass der Prozess der Remineralisierung sowie Neomineralisierung
besonders effektiv und schnell verläuft.
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
enthalten die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
neben dem erfindungsgemäßen Calciumsalz
und/oder den Kompositmaterialien, umfassend diese, zusätzlich mindestens
ein Fluoridsalz. Überraschenderweise
wurde gefunden, dass die Zugabe von Fluorid zu einer synergistischen
Verstärkung
des nukleierenden Effekts der erfindungsgemäßen Kompositmaterialien führen. Insbesondere
bevorzugt ist der Zusatz von Natrium- und/oder Kaliumfluorid. Bei
gleichzeitiger Zugabe von erfindungsgemäßen Wirkstoffen und geringen
Mengen Fluorid zeigt sich eine etwa fünffache
synergistische Verstärkung.
Bevorzugt
sind erfindungsgemäß Mengen
von 0,01 bis 1,2 Gew.-%, insbesondere von 0,1 bis 0,90 Gew.-% Fluoridsalz,
abhängig
vom verwendeten Fluoridsalz (z.B. Natriumfluorid). Dieses entspricht
einer eingesetzten Menge an Fluoridionen von 0,05 bis 0,15 Gew.-%,
insbesondere von 0,08 bis 0,12 Gew.-%.
Bevorzugt
sind erfindungsgemäß Mengen
von 0,05 bis 0,15 Gew.-%, insbesondere von 0,08 bis 0,12 Gew.-%
Fluorid bezogen auf die Menge an Fluoridionen.