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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Farbwerk für eine Druckmaschine, insbesondere
ein Walzenfarbwerk für
eine Offsetrotationsdruckmaschine zur Verarbeitung eines Bedruckstoffes
im Bogendruck-, oder auch im Rollendruckverfahren. Die Erfindung richtet
sich weiterhin auch auf ein Verfahren zur sujetspezifischen Abstimmung
eines Konfigurationszustandes des Farbwerks.
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Farbwerke
für Offsetdruckmaschinen
umfassen üblicherweise
mehrere, dem Farbtransfer dienende Walzen, über welche die jeweilige Druckfarbe hinreichend
vergleichmäßigt auf
die Druckform übertragen
werden kann. Diese Farbwerke können
beispielsweise als Mehrwalzen-Farbwerke, oder auch als Farbspeicherfarbwerke
ausgeführt
sein. Der Zulauf der Druckfarbe zur ersten (z.B. Duktor-) Walze des
Farbwerks, kann über
Farbmesser (oder Farbschieber) eingestellt werden, deren Abstand
zur Walze über
Regulier- und Zonenschrauben veränderbar ist.
Der zwischen dem Farbmesser und der Walze definierte Dosierspalt
kann innerhalb der Formatbreite zonal auf unterschiedliche Spaltmaße eingestellt werden,
um dem ggf. unterschiedlichen Farbverbrauch in der jeweiligen Zone
Rechnung zu tragen. Dieser bereichsspezifische Farbverbrauch kann
vorab anhand von Daten für
das jeweilige Sujet ermittelt werden. In diesen Farbwerken sind
typischerweise weiterhin auch als „Verreiber" bezeichnete Walzen vorgesehen. Diese
Verreiber werden während
ihres Umlaufs um ihre Längsachse
auch in axialer Richtung bewegt und bewirken hierbei eine Querverschiebung
und Verreibung der Druckfarbe im entsprechenden Walzenspalt.
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Bei
den verbreiteten Farbwerken ist der Hub der Verreiberwalzen einstellbar
veränderbar. Änderungen
können
von einem Fachmann mit Blick auf bestimmte Sujets vorgenommen werden,
wenn z.B. eine feine Schrift und eine Vollfläche nebeneinander stehen, oder
wenn mehrere Farben nebeneinander in einem geteilten Farbkasten
geführt
werden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Lösungen zu schaffen, durch welche
es möglich
wird, den Farbtransfer aus dem Bereich des Farbkastens auf die Druckform
in einer dem jeweiligen Sujet besonders vorteilhaft Rechnung tragenden
Weise zu ermöglichen
und hierbei insbesondere dem Problem des Farbabfalls sowie dem Schablonier-Effekt
entgegenzutreten.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
ein Farbwerk für
eine Offsetdruckmaschine mit:
- – mehreren
Auftragswalzen, die an einem Formzylinder anstehen,
- – einer
ersten und einer zweiten, den genannten Auftragswalzen im Farbfluss
jeweils vorgelagerten Verreiberwalze,
- – weiteren,
im Farbfluss den Verreiberwalzen vorgelagerten Farbwalzen, die als
solche der Bewerkstelligung der Farbzufuhr aus einem Farbdosiersystem
dienen, und
- – einer
Verreibungsantriebseinrichtung zur Bewerkstelligung der axialen
Bewegung der Verreiberwalzen,
- – wobei
die Verreibungsantriebseinrichtung derart ausgebildet ist, dass
die Phasenlage der Hubbewegung der (in Druckrichtung) ersten Verreiberwalze
gegenüber
der Hubbewegung der (in Druckrichtung) zweiten Verreiberwalze einstellbar veränderbar
ist.
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Dadurch
wird es auf vorteilhafte Weise möglich,
ein Farbwerk für
eine Offsetdruckmaschine zu schaffen, bei welchem durch Abstimmung
der Reibebewegung von wenigstens zwei Farbreiberwalzen des Farbwerks
zueinander eine drucktechnische Optimierung bezüglich unterschiedlicher Sujet-
und Kundenanforderungen ermöglicht
wird. Auf Grundlage des erfindungsgemäßen Konzeptes wird es möglich, ein
Farbwerk zu schaffen, bei welchem durch Abstimmung der Verreibungs bewegung
der Verreibungswalzen zueinander Probleme hinsichtlich des Farbabfalls,
sowie hinsichtlich der Schablonier-Neigung reduziert werden.
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Das
erfindungsgemäße Farbwerk
kann so ausgebildet sein, dass die Einstellung der Verreibungsantriebseinrichtung
unter Verwendung von Stelltrieben vollautomatisch erfolgt. Die erfindungsgemäße Einstellung
des Farbwerks kann hierbei ohne Verlängerung der bei Umstellung
des Druckauftrags anfallenden Rüstzeiten
erfolgen.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das Farbwerk derart ausgebildet, dass die Phasenlage
der Verreiberwalzen zueinander stufenlos veränderbar ist. Es ist auch möglich, bestimmten,
insbesondere häufig
auftretenden Sujetcharakteristika Rechnung tragende Farbwerkseinstellungen
durch hierfür
besonders vorbereitete Einstellpunkte zu entsprechen.
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Die
Phasenlage der Hubbewegung der wenigstens zwei Verreiberwalzen zueinander
ist vorzugsweise einem Winkelbereich von wenigstens π/2 einstellbar.
Vorzugsweise ist jedoch die Verreibungsantriebseinrichtung derart
ausgebildet, dass die Phasenlage in einem Winkelbereich bis zu 2π (360°) veränderbar
ist.
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Die
erfindungsgemäße Verreibungsantriebseinrichtung
ist gemäß einem
besonderen Aspekt derart ausgebildet, dass nicht nur die Phasenlage
der Hubbewegung der Verreiberwalzen zueinander, sondern insbesondere
auch der Hub der jeweiligen Verreiberwalze an sich einstellbar veränderbar
ist. So ist es insbesondere möglich,
den Verreibungshub der (in Druckrichtung gesehen) ersten Verreiberwalze größer einzustellen,
als den Hub der (in Druckrichtung gesehen) zweiten Verreiberwalze.
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Es
ist möglich,
die Verreibungsantriebseinrichtung so auszubilden, dass der Antrieb
der Verreiberwalzen über
einen gemeinsamen Getriebezug, insbesondere einen gemeinsamen Hauptexzenter erfolgt.
Alternativ hierzu ist es jedoch auch möglich, die Verreibungsantriebseinrichtung
so auszubilden, dass für
jede Verreiberwalze ein an sich eigenständiger Antriebsstrang vorgesehen
ist. Es ist möglich, die Verreibungsantriebseinrichtung
so auszubilden, dass diese maschinensynchron betrieben wird, wobei
die Antriebsleistung auf mechanischem Wege aus dem Trommel- oder
Zylinderantriebssystem abgezweigt wird. Alternativ hierzu ist es
auch möglich,
die Verreibungsantriebseinrichtung mit einem eigenständigen, insbesondere
elektromechanischen und regelungstechnisch synchronisierten Antriebssystem
auszustatten.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist es möglich, dem
erfindungsgemäßen Farbwerk
ein Feuchtwerk vorzulagern, wobei auch bei diesem Feuchtwerk die
Phasenlage der axialen Hubbewegung einer (oder mehrerer) Feuchtreiberwalze(n)
gegenüber
der axialen Hubbewegung einer der Verreiberwalzen des Farbwerks
vorzugsweise einstellbar veränderbar
ist.
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In
verfahrenstechnischer Hinsicht wird die eingangs angegebene Aufgabe
auch gelöst
durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch
9.
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Dadurch
wird es auf vorteilhafte Weise möglich,
im Rahmen der Vorbereitung eines Druckjobs eine vorteilhafte Einstellung
des Farbwerkes auch hinsichtlich der Hubbewegung der Verreiberwalzen zu
ermitteln und anschließend
den Druckauftrag mit einer optimierten Verreiberkinematik abzuwicklen.
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Der
im Hinblick auf die Farbverteilung am jeweiligen Formzylinder optimale
Einstellung der Verreibungsantriebseinrichtung kann unter Berücksichtigung
zahlreicher Bild-, Maschinen-, und Farbparameter erfolgen, deren
zusammenschauende Betrachtung ansonsten nur bedingt möglich ist.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
im Rahmen der Festlegung des Einstellzustandes für den Verreiberantrieb sowohl
der für
die jeweilige Verreiberwalze am geeignetsten erscheinende Walzenhub,
sowie ein hinsichtlich der vorgegebenen Farbverteilung am geeignetsten
erscheinende Phasenversatz zwischen den Hubbewegungen von wenigstens
zwei Verreiberwalzen ermittelt.
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Es
ist möglich,
bei der Ermittlung des Einstellzustandes für den Verreiberantrieb auch
wirtschaftliche Kriterien, insbesondere hinsichtlich eines möglichst
verschleißarmen
Betriebes des Farbwerkes auswählbare
Prioritäten
zu berücksichtigen.
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Vorzugsweise
wird das erfindungsgemäße Verfahren
im Rahmen eines in den Druckprozess vorbereitenden Vorlagenanalyseabschnittes
durchgeführt,
sodass bereits vor oder bei Einleitung des Druckjobs die für das jeweilige
Farbwerk optimalen Einstellzustände
ermittelt sind. Es ist möglich,
diese Einstellzustände
im Rahmen fortlaufend oder in gewissen Zeitabständen durchgeführter Analyseprozeduren
des Druckbildes ggf. zu verändern.
Vorzugsweise erfolgt die Änderung
des Einstellzustandes des Verreiberantriebs vollautomatisch unter
Verwendung von Stelltrieben von einem zentralen Leitstand aus ohne
Unterbrechung des Druckbetriebes.
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Es
ist möglich,
die für
den jeweiligen Druckjob gewählten
Einstellzustände
des Verreiberantriebs Druckjob-spezifisch zu speichern und im Falle
derartiger wiederkehrender Druckjobs erneut zu verwenden.
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Weitere
Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung. Es zeigt:
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1 eine
Schemadarstellung zur Veranschaulichung eines möglichen Aufbaus eines Farbwerkes
mit mehreren Verreiberwalzen, wobei die Hubphasenlage von wenigstens
zwei Verreiberwalzen dieses Farbwerks zueinander einstellbar veränderbar
ist,
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2 eine
Schemadarstellung zur Veranschaulichung der unterschiedlichen Hübe und Hubphasenlage
der in 1 dargestellten, unteren und den Farbauftragswalzen
zugeordneten Farbreiberwalzen;
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3 eine
perspektivische Skizze zur Veranschaulichung einer manuell verstellbaren
Verreiberwalzenantriebseinrichtung, die als solche eine Einstellung
unterschiedlicher Hubphasenlagen der Verreiberwalzen zueinander
ermöglicht.
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In 1 ist
ein Farbwerk für
eine Bogen-Offsetdruckmaschine dargestellt. Dieses Farbwerk umfasst
einen Farbkasten 1, einen Farbduktor 2, einen Farbheber 3,
eine Aufstreichwalze 4 sowie mehrere Beschwerwalzen 5.
Das Farbwerk umfasst weiterhin mehrere Übertragswalzen sowie Farbreiber 7a, 7b, 7c, 7d und
letztlich an einem Formzylinder 9 anstehende Farbauftragswalzen 8.
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Die
Farbreiber 7a, 7b, 7c, 7d sind
derart ausgebildet, dass diese maschinensynchron über eine
in dieser Darstellung nicht näher
erkennbare Verreiberwalzenantriebseinrichtung in Axialrichtung um
eine bestimmte Wegstrecke, beispielsweise im Bereich von +/– 20 mm
verlagerbar sind.
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Bei
dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel ist
die genannte Verreiberwalzenantriebseinrichtung derart ausgebildet,
dass die Hubphasenlage von wenigstens zwei Farbreiberwalzen, insbesondere
der Farbreiberwalzen 7c und 7d zueinander einstellbar veränderbar
ist. Vorzugsweise ist die Verreibungsantriebseinrichtung weiterhin
derart ausgebildet, dass neben der Hubphasenlage auch die Hubamplitude der
jeweiligen Farbreiberwalze 7c, 7d druckjobspezifisch
einstellbar ist.
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Bei
den Farbreiberwalzen 7c, 7d handelt es sich, wie
aus der Darstellung erkennbar, um die im Farbfluss den Farbauftragswalzen 8 unmittelbar
vorgelagerten Farbreiberwalzen. Die Farbreiberwalzen 7a und 7b befinden
sich in Farbflussrichtung gesehen näher am Farbkasten. Vorzugsweise
ist die Phasenlage sowie auch der Hub jeder der hier gezeigten Farbreiberwalzen 7a, 7b, 7c, 7d zueinander
einstellbar veränderbar.
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In 2 veranschaulicht
der obere Graph g1 die Axialbewegung der Verreiberwalze 7c (1)
in Bezug auf den Drehphasenwinkel φ des Formzylinders 9.
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Der
untere Graph g2 veranschaulicht die Drehphasenlage und den Axialhub
des Farbreibers 7d gegenüber dem Drehwinkel φ des Formzylinders 9.
Wie aus der Darstellung ersichtlich, ist es möglich, insbesondere den Axialhub,
sowie die Drehphasenlage der Axialhubbewegung der Farbreiberwalze 7c einstellbar
zu verändern.
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In 3 ist
stark vereinfacht (und im wesentlichen nur zur Veranschaulichung
einer möglichen Realisationsform
des erfindungsgemäßen Konzeptes)
ein Antriebssystem dargestellt, über
welches insbesondere die den Farbauftragswalzen 8 (siehe 1)
vorgelagerten Verreiberwalzen 7c, 7d angetrieben
werden können.
Die hier gezeigte Verreibungsantriebseinrichtung umfasst eine Exzenterstruktur 10,
die als solche entweder unmittelbar auf einem Achszapfen eines Druckwerkszylinders,
insbesondere dem Achszapfen des Formzylinders sitzen kann, oder
auch über
eine Getriebeeinrichtung, insbesondere ein Stirnradgetriebe anderweitig
an den Maschinenantrieb angekoppelt sein kann.
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Auf
der Exzenterstruktur 10 sitzt eine Kurbelstange 11 die
mit ihrem, der Exzenterstruktur 10 abgewandten Ende mit
einer Kipphebelplatte 12 gekoppelt ist. Die Kipphebelplatte 12 ist über eine
hier nicht näher
dargestellte Lagerungseinrichtung derart schwenkbewegbar gelagert,
dass diese nach Maßgabe
der seitens des Exzenterhebels 11 ausgeübten Hubbewegungen um die Schwenkachse
X geschwenkt werden kann. Die Kipphebelplatte 12 ist mit einer
Stellnut 13 versehen, in welcher ein Gelenkzapfen 14 in
positionsveränderbarer
Weise festklemmbar ist.
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An
dem Gelenkzapfen 14 sitzt ein erster Gelenkkopf 15 einer
Verreiberstößelstange 16.
Die Verreiberstößelstange 16 umfasst
einen zweiten Gelenkkopf 17, der auf einem Schwenkhebel 18 sitzt. Nach
Maßgabe
des Schwenkhebels 18 wird ein Verreiberwalzenfinger 19 um
die Schwenkhebelachse Y1 gekippt. Der Verreiberfinger 19 steht über eine Laufrolle 20 mit
einer Mitnehmernut 21 der Verreiberwalze 7d in
Eingriff.
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Ein
kinematisch ähnlicher
Getriebezug ist auch für
den Antrieb der Verreiberwalze 7c vorgesehen. Dieser Getriebezug
umfasst ebenfalls eine Verreiberstößelstange 22, die über einen
ersten Gelenkkopf 23 und einen zweiten Gelenkkopf 24 mit
der Kipphebelplatte 12 bzw. dem zweiten Schwenkhebel 25 gekoppelt
ist. Über
den zweiten Schwenkhebel 25 wird der mit diesem starr gekoppelte
Verreiberfinger 26 betätigt.
Der zweite Verreiberfinger 26 steht über eine zweite Laufrolle 27 mit
der zweiten Verreiberwalze 7c in Eingriff. Durch die hier
dargestellte Verreibungsantriebseinrichtung wird es möglich, durch Schwenken
der Kipphebelplatte 12 eine Axialoszillation der Verreiberwalzen 7c, 7d zu
veranlassen, wobei diese Axialoszillation der Verreiberwalzen 7c, 7d sowohl
hinsichtlich der Phasenlage als auch hinsichtlich des effektiven
Axialhubes einstellbar veränderbar ist.
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Die
zugehörigen
Hubbewegungen sind durch die in diese Zeichnung eingebundenen Pfeilsymbole
angedeutet. Schwenken der Kipphebelplatte 12 in die durch
die schwarze Pfeilspitze angedeutete Schwenkrichtung führt zu Bewegungen
der übrigen
Komponenten in der durch die schwarzen Pfeilspitzen der zugeordneten
Pfeile angedeuteten Bewegungsrichtungen. Schwenken der Kipphebelplatte 12 in
Richtung der durch die weiße
Pfeilspitze angedeuteten Schwenkrichtung führt zu Bewegungen der Komponenten
gemäß den durch
die weißen
Pfeile angedeuteten Bewegungsrichtungen.
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Bei
dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel ist
die Kipphebelplatte 12 zusätzlich zu der Stellnut 13 mit
weiteren Gewindebohrungen 28 .... 32 versehen, über welche
die Gelenkköpfe 15, 23 der
beiden Verreiberstößelstangen 16, 22 in
bestimmten Fixpositionen festgelegt werden können, die als solche bestimmten
Standardbetriebsbedingungen Rechnung tragen. Die Verreiberstößelstangen 16, 22 sind
bei diesem Ausführungsbeispiel
so ausgebildet, dass die Länge
einstellbar veränderbar
ist, um die Nullhubposition der Verreiberwalzen festzulegen.
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Es
ist möglich,
die Anbindungsstrukturen zur Anbindung der Verreiberstößelstangen 16, 22 an
der Kipphebelplatte 12 so auszuführen, dass beide Gelenkköpfe 15, 23 in
der Stellnut 13 positionsveränderbar arretiert werden können. Weiterhin
ist es auch möglich,
die Gelenkköpfe 15, 23 so
auszubilden, dass diese einander ü berlappend montiert werden können (z.B. 23 auf 15).
Es ist auch möglich,
mehrerer Stellnuten vorzusehen.
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Alternativ
zu der hier insbesondere zur Veranschaulichung des erfindungsgemäßen Konzeptes dargestellten,
manuell verstellbaren Verreibungsantriebseinrichtung ist es auch
möglich,
die Verreibungsantriebseinrichtung so auszubilden, dass die Einstellung
des Axialhubes der jeweiligen Verreiberwalze sowie der Hubphasenlage über Stelltriebe
erfolgt, die von einem zentralen Maschinenleitstand aus ansteuerbar
sind.
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Auf
Grundlage des erfindungsgemäßen Lösungskonzeptes
kann ein umstellbarer Verreibungseinsatz für unterschiedliche Sujet-Verreibungsoftsets realisiert
werden. Durch die Einstellung der Kinematik der Verreiberwalzen
wird es möglich,
einen besonderen Einfluss auf den Farbabfall sowie etwaige Schabloniereffekte
zu nehmen. Das erfindungsgemäße Farbwerk
eignet sich insbesondere für
Offset-Rotationsdruckmaschinen
(Bogen/Rolle) mit konventionellem Walzenfarbwerk (Nass- oder Trocken-Offset)
nach bekannten Bauprinzipien mit Zwischenwalzen, Farbreibern, Auftragswalzen
zur Übertragung
der Druckfarbe vom Farbkasten (heber- oder heberlos) zur Druckplatte
in höchster
Druckqualität, insbesondere
bezüglich
Farbabfall oder Schablonierneigung bezüglich der verschiedenen Drucksujets.
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Hierzu
sind erfindungsgemäß mehrere
Farbreiber und Auftragswalzen sowie eine Verreibungseinsatzverstellung
bevorzugt vorhanden. Bei dem erfindungsgemäßen Farbwerk ist der Verreibungs-Offset
manuell oder gegebenenfalls auch automatisch umstellbar und zwar
vorzugsweise in einem Bereich zwischen 0° und 180° (π/2), gegebenenfalls auch aber
bis 360° (π).
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Der
Einstellzustand des Farbwerkes kann auf Grundlage unterschiedlichster
Kriterien, zum Beispiel Farbabfall oder Schablonieren ermittelt
und eingestellt werden. Der Einstellzustand kann vorzugsweise unter
vorangehender Auswertung der drucktechnischen Daten der jeweiligen
Druckform ermittelt werden.
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Der
Verreibungsantrieb kann bezüglich
Phasenlage und Hub über
einen Getriebezug oder auch über
einen Einzelantrieb der Farbreiber erfolgen.
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Die
oberen Farbreiber sind in ihrer Phasenlage zueinander und vorzugsweise
auch zum unteren Farbreiber ebenfalls einstellbar (z.B. insbesondere hinsichtlich
der Phasenlage der Umkehrpunkte und des Hubes). Es ist möglich, für diese
oberen Farbreiber fixe Offsetwinkel vorzusehen.
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Die
Einstellung des gesamten Farbwerkes erfolgt vorzugsweise auf Grundlage
der drucktechnischen Daten automatisiert oder per Leitstandsanwahl
des Bedieners.
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Durch
das erfindungsgemäße Konzept
wird eine drucktechnische Optimierung bezüglich unterschiedlicher Sujets-
und Kundenanforderungen möglich.
Auf Grundlage des erfindungsgemäßen Konzeptes
kann ein besonders hochwertiges Farbwerk geschaffen werden, bei
welchem durch die filigranen Einstellmöglichkeiten der Kinematik der
Verreibungswalzen zueinander Besonderheiten des jeweiligen Drucksujets
besonders Rechnung getragen werden kann. Es ist möglich, die
erfindungsgemäße Einstellung
des Verreibungsantriebs automatisch auf Grundlage der vorab verfügbaren drucktechnischen Daten
vorzunehmen, sodass hierdurch keine Verlängerung der Rüstzeiten
der Maschine eintritt.
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Besonderen
Einfluss haben die Farbreiber 7c und 7d (nahe
an den Farbauftragswalzen 8) hinsichtlich der Druckqualität. Die Farbreiber 7c, 7d sind hinsichtlich
Hub und Phasenlage variabel einstellbar und stehen somit in variierbarer
unterschiedlicher Phasenlage mit den Farbauftragswalzen 8 in
Kontakt. Besteht zwischen der Axialhubbewegung der beiden Farbreiber 7c, 7d der
Offsetwinkel 0° (maximale
Verreibung an gleicher Stelle) so ist die Schablonierneigung gering,
der Farbabfall unter Umständen
jedoch größer als
bei einem Offsetwinkel. Dies kann bei zahlreichen Druckaufträgen vorteilhaft
sein. In dieser Einstellung lässt
sich während
des Betriebs der Druckmaschine die Wirkung der Verreibungseinsatzverstellung
auf das Druckergebnis feststellen, wodurch im Rahmen des fortgesetzten
Druckbetriebes eine Optimierung bezüglich des Sujets durch Verlegung
des Verreibungseinsatzpunktes (motorisch oder manuell) ermöglicht wird.
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Wird
der Verreibungsoffset deutlich größer 0 gewählt, z.B. Delta φ = ca. 180°, so wird
der Farbabfall über
dem Bogenumfang deutlich geringer als bei einem Offset von 0°, gleichzeitig
ist jedoch auch die Schablonierneigung höher und der einstellbare Verreibungseinsatz
wird weniger wirksam, falls dieser verstellt wird. Die Auftragswalzen
können
dabei fix oder changierend (auch teilweise) eingestellt sein.
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Hierbei
sind die Farbreiber 7c, 7d (gegebenenfalls auch
der dritte 7b oder vierte 7a) entweder mechanisch über einen
Getriebezug fix verbunden oder es sind einzeln gesteuerte Reiber
vorgesehen, die in Phasenlage zum Plattenzylinder (Kanal oder kanallos)
drehantriebsgesteuert werden, z.B. durch die Maschinensteuerung.
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Die
Druckform ist durch entsprechende Daten in ihrer Form (Sujet) bekannt,
oder es werden entsprechende Daten in der Arbeitsvorbereitungsstation oder
am Leitstand der Maschine selbst eingegeben oder eingestellt.
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In
der einfachsten Ausführung
wird ein manueller Umschaltvorgang zwischen den Reibern 7a, 7b vorgenommen,
Offset-Umstellung 0° → 180° → 0°, je nach
drucktechnischer Optimierung bzw. vorliegender Druckform.
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Der
Verreibungseinsatz wird in der Offsetstellung 0 ° deutlich wirksam und kann Sujet
optimiert gewählt
werden. Die Daten aus der Druckvorstufe erlauben eine Vorwahl und
Einstellung des Verreibungseinsatzpunktes.
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Hinterlegte
Rechenalgorithmen (Leitstand, Arbeitsvorbereitungsstationen) erlauben
eine Einstellung der Maschine bezüglich Verreibungsoffsetwinkel,
Verreibungseinsatzpunkt, Verreibungshub automatisiert bezüglich der
vorliegenden Druckform (Sujet) oder der drucktechnischen Daten,
oder per eingescanntem Druckmuster bzw. ausgemessenem Druckmuster
auf dem Messtisch (z.B. X-Y-Tisch)
und deren Optimierung im Andruckprozess und Qualitätssicherungsprozess
im Fortdruck.
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Dies
bezüglich
können
auch ein oder mehrere Feuchtreiber zur Phasenlage des Plattenzylinders (DA
bzw. Kanal) gesteuert werden. Dabei kann der Feuchtreiberantrieb
durch die Maschine oder individuell angesteuert erfolgen.
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Der
Feuchtreiber lässt
sich auch bezüglich seiner
Umfangsgeschwindigkeit unterschiedlich (winkelabhängig) steuern
(Kanal/Druckfläche)
um Einfluss auf das Auftreten etwaiger Kanalstreifen zu nehmen.
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Bei
der Realisierung der Verreiberantriebseinrichtung unter Verwendung
einer Kipphebelplatte ist es möglich
die Anbindungsstelle der Verreiberstößelstange an die Kipphebelplatte
so zu wählen,
dass ein Totpunkt des Hebelsystems das als solches durch die Verreiberstößelstange
und die Kipphebelplatte gebildet wird, durchquert wird, wenn die
Kipphebelplatte oszilliert. Hierdurch ergibt sich bei kleiner Hubamplitude
eine Verdoppelung der Hubfrequenz der entsprechenden Verreiberwalze.
Eine derartige Einstellung eignet sich insbesondere für den Antrieb der
in 1 dargestellten Verreiberwalze 7c.
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- 1
- Farbkasten
- 2
- Farbduktor
- 3
- Farbheber
- 4
- Aufstreichwalze
- 5
- Beschwerwalze
- 6
- Übertragwalze
- 7a
- Farbreiber
- 7b
- Farbreiber
- 7c
- Farbreiber
- 7d
- Farbreiber
- 8
- Auftragswalze
- 9
- Formzylinder
- 10
- Exzenterstruktur
- 11
- Exzenterhebel
- 12
- Kipphebelplatte
- 13
- Stellnut
- 14
- erster
Gelenkzapfen
- 15
- erster
Gelenkkopf
- 16
- Verreiberstößelstange
- 17
- Gelenkkopf
- 18
- Schwenkhebel
- 19
- Verreiberfinger
- 20
- Laufrolle
- 21
- Mitnehmernut
- 22
- Verreiberstößelstange
- 23
- Gelenkkopf
- 24
- Gelenkkopf
- 25
- Schwenkhebel
- 26
- Verreiberfinger
- 27
- Laufrolle
- 28–32
- Fixierstellen