-
Die Erfindung betrifft ein Fahrzeuginformationsmodul, insbesondere ein Fahrzeuginformationsmodul mit Ausgabeeinrichtung zur Ausgabe von akustischen oder optischen Informationen.
-
Es besteht seit langer Zeit der Wunsch, den Fahrer eines Fahrzeuges umfassend über das Fahrzeug selbst und die Umgebung des Fahrzeuges zu informieren. Dazu ist es seit langem bekannt, verschiedene Messeinrichtungen samt entsprechenden Anzeigeeinrichtungen im Fahrzeug zu integrieren.
-
Neuere Fahrzeuge weisen darüber hinaus satellitengestützte Navigationssysteme auf, die in Abhängigkeit von der aktuellen Position des Fahrzeuges Informationen über die Route und über in der Nähe des Fahrzeuges liegende Sehenswürdigkeiten oder so genannten „Points of Interest“ ausgeben können.
-
Insbesondere bei Probefahrten besteht der Wunsch, den Fahrer und potentiellen Käufer eines Fahrzeuges noch umfassender zu informieren als während gewöhnlicher Fahrten.
-
-
Aus der
DE 103 03 792 A1 ist ein Fahrzeuginformationsmodul mit einer Ausgabeeinrichtung bekannt.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine technische Lehre anzugeben, mit welcher dem Fahrer eines Fahrzeuges temporär zusätzliche Informationen über das Fahrzeug oder die aktuelle Fahrsituation angeboten werden können.
-
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den abhängigen Ansprüchen zu entnehmen.
-
Die Erfindung beruht demnach auch auf dem Gedanken, ein Fahrzeuginformationsmodul mit einer Ausgabeeinrichtung zur Ausgabe von Informationen und mit einer Erfassungseinrichtung zum Erfassen von fahrdynamikbezogenen Parametern auszustatten. Eine mit der Ausgabeeinrichtung und der Erfassungseinrichtung zusammenwirkende Steuereinrichtung ist vorzugsweise derart eingerichtet, dass ein von der Erfassungseinrichtung erfasster fahrdynamikbezogener Parameter in eines von mehreren vorgegebenen Fahrdynamikinformationsobjekten umgesetzt wird, und das Fahrdynamikinformationsobjekt an der Ausgabeeinrichtung optisch und/oder akustisch ausgegeben wird.
-
Bei den fahrdynamikbezogenen Parametern kann es sich beispielsweise um die Fahrzeuggeschwindigkeit oder den Radius der aktuell befahrenen Kurve handeln. Vorzugsweise umfassen die fahrdynamikbezogenen Parameter die Fahrzeugbeschleunigung in Längsrichtung und/oder Querrichtung.
-
Vorteilhafterweise ist die Ausgabeeinrichtung und/oder die Steuereinrichtung in verschiedenen Betriebszustände betreibbar, wobei bei einem Betrieb der Ausgabeeinrichtung und/oder der Steuereinrichtung in einem Test-Betriebszustand von der Erfassungseinrichtung erfasste fahrdynamikbezogene Parameter in eines von mehreren vorgegebenen Fahrdynamikinformationsobjekten umgesetzt werden, und das Fahrdynamikinformationsobjekt an der Ausgabeeinrichtung ausgegeben wird. Weitere Betriebsarten können beispielsweise eine Unterhaltungs-, Kommunikations-, oder Navigationsbetriebsart sein, in denen die Ausgabe von vorgegebenen Fahrdynamikinformationsobjekten deaktiviert ist.
-
Nach einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung umfasst die Erfassungseinrichtung eine Positionsermittlungseinrichtung, wie beispielsweise ein satellitenbasiertes Ortungssystem, insbesondere einen GPS (Global Positioning System) Empfänger, wobei durch die Positionsermittlungseinrichtung erfasste Positionen oder Koordinaten in einen fahrdynamikbezogenen Parameter umgesetzt werden. Diese Umsetzung erfolgt vorzugsweise durch die Abbildung von Positionspaaren oder Positionsgruppen in einen fahrdynamikbezogenen Parameter. Die Umsetzung oder Abbildung basiert dabei vorzugsweise auf einer Differenzbildung zwischen Positionen oder Koordinaten. So können aus zeitlich aufeinander folgend ermittelten Positionen als fahrdynamikbezogene Parameter die Geschwindigkeit des Fahrzeuges, der aktuelle Kurvenradius und/oder die Beschleunigung des Fahrzeuges in Längs- und/oder Querrichtung ermittelt werden.
-
Besonders bevorzugt sind die Erfassung der aktuellen Position des Fahrzeugs und die Abbildung dieser Position zusammen mit einem ermittelten fahrdynamikbezogenen Parameter auf ein Fahrdynamikinformationsobjekt. So kann beispielsweise dann durch ein entsprechendes Fahrdynamikinformationsobjekt automatisch auf die Beschleunigung des Fahrzeuges hingewiesen werden, wenn sich das Fahrzeug in der Nähe oder auf einer Autobahneinfahrt befindet, und die ermittelte Beschleunigung einen definierten Schwellwert überschreitet.
-
Ergänzend oder alternativ dazu umfasst die Erfassungseinrichtung vorteilhafterweise eine Sensoreinrichtung oder eine Messeinrichtung, wobei durch die Sensoreinrichtung ausgegebene Werte (Messwerte oder Sensordaten) in einen fahrdynamikbezogenen Parameter umgesetzt werden.
-
Genannte von der Erfassungseinrichtung gelieferte fahrdynamikbezogene Parameter werden, beispielsweise basierend auf einer vorgegebenen Abbildungsvorschrift, auf entsprechend vorgegebene Fahrdynamikinformationsobjekte abgebildet, welche schließlich auf einer Anzeigeeinrichtung optisch und/oder über eine Lautsprecheranordnung akustisch parallel oder nacheinander ausgegeben werden.
-
Bei den Fahrdynamikinformationsobjekten handelt es sich vorzugsweise um geschriebene, gesprochene oder als synthetisierte Sprache ausgegebene textuelle Informationen, welche mit den erfassten fahrdynamikbezogenen Parametern in Beziehung stehen. Diese Informationen weisen insbesondere auf Ausstattungsmerkmale oder Komponenten des Fahrzeuges hin und/oder erläutern deren Funktion und/oder Vorteile. Beispielsweise wird in Abhängigkeit von der Längsbeschleunigung des Fahrzeuges auf dessen Motor und/oder dessen Bremsen hingewiesen oder es wird in Abhängigkeit von der Querbeschleunigung und/oder von dem aktuellen Kurvenradius auf eine Aktivlenkung, ein Kurvenlicht und/oder die Reifen des Fahrzeuges hingewiesen oder diese Leistungsmerkmale erläutert.
-
Durch die Erfindung wird erreicht, dass der Fahrer eines Fahrzeuges, insbesondere während einer Probefahrt, fahrsituationsabhängig zusätzlich über das Fahrzeug, über bestimmte Fahrzeugeigenschaften oder über bestimmte Fahrzeugausstattungen informiert wird. Diese zusätzliche Information wird dem Fahrer beispielsweise nur während einer Probefahrt angeboten, so dass diese zusätzliche Information den Fahrer während gewöhnlicher Fahrten nicht stört. Dabei ist es nicht erforderlich, dass das Fahrzeug eine vorgegebene Probefahrt-Route befährt, auf welcher vorgegebenen Positionen Fahrdynamikinformationsobjekte fest zugeordnet sind, welche dann an diesen Positionen ausgegeben werden. Dadurch, dass nicht vorrangig Positionen sondern automatisch ermittelte fahrdynamikbezogene Parameter die Basis für die Ausgabe von Fahrdynamikinformationsobjekten bilden, können auch auf frei durch den potentiellen Kunden gewählten Routen aktuelle Fahrdynamikinformationsobjekte ausgegeben werden.
-
Das Fahrzeuginformationsmodul ist tragbar ausgeführt. Dadurch kann das Fahrzeuginformationsmodul einem potentiellen Kunden vor einer Probefahrt ins Fahrzeug gelegt werden oder darin lösbar befestigt werden. Dadurch können einem Fahrer die genannten zusätzlichen Informationen angezeigt oder angesagt werden, ohne jedes Fahrzeug mit einem Fahrzeuginformationsmodul, das beispielsweise ein teures Positionsermittlungssystem umfasst, ausstatten zu müssen.
-
Das tragbare Fahrzeuginformationsmodul verfügt dazu vorzugsweise über eine eigene Stromversorgungseinrichtung, eine eigene Erfassungseinrichtung und/oder eine eigene Ausgabeeinrichtung, welche zusammen in einem Gehäuse untergebracht sein können. Ergänzend oder alternativ dazu können Verbindungsleitungen zu einer Stromversorgungseinrichtung des Fahrzeuges, zu einer Erfassungseinrichtung des Fahrzeuges und/oder zu einer Ausgabeeinrichtung des Fahrzeuges vorgesehen sein.
-
Durch die tragbare und autarke oder halbautarke Ausgestaltung des Fahrzeuginformationsmoduls ist es möglich, Fahrzeuge fallweise beispielsweise für Probefahrten mit einem Fahrzeuginformationsmodul auszustatten. Dadurch können die Kosten beispielsweise für einen Fahrzeughändler gering gehalten werden, da er nur über ein Fahrzeuginformationsmodul verfügen muss, um dennoch in allen seinen Fahrzeugen die genannten zusätzlichen Informationen ausgeben zu können. Außerdem müssen nicht alle Fahrzeuge selbst mit der teuren Erfassungseinrichtung oder Anzeigeeinrichtung ausgestattet sein.
-
Besonders bevorzugt ist ein tragbares Fahrzeuginformationsmodul, das derart vorkonfiguriert oder konfigurierbar ist, dass nur solche Fahrdynamikinformationsobjekte zur Ausgabe zur Verfügung stehen, die dem verwendeten Fahrzeugtyp entsprechen. Das Fahrzeuginformationsmodul ist also vorzugsweise je nach Fahrzeug, in dessen Zusammenhang es eingesetzt wird, derart einstellbar, beispielsweise durch eine Benutzerschnittstelle, ein Betätigungselement oder eine PC-Schnittstelle, dass nur solche Fahrdynamikinformationsobjekte ausgegeben werden, die dem Fahrzeug entsprechen. Es werden also insbesondere nur solche Fahrdynamikinformationsobjekte ausgegeben, welche Fahrzeugeigenschaften oder Fahrzeugausstattungsmerkmale betreffen, die das verwendete Fahrzeug auch tatsächlich aufweist.
-
Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen unter Bezugnahme auf die folgende Figur näher erläutert:
- 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Fahrzeuginformationsmoduls.
-
1 zeigt ein Fahrzeuginformationsmodul F, das mit einer Ausgabeeinrichtung AE, wie einem Grafikdisplay oder einem Lautsprecher, einer Erfassungseinrichtung EE und einer damit verbundenen Steuereinrichtung STE ausgestattet ist. Das Fahrzeuginformationsmodul F kann innerhalb eines Gehäuses realisiert sein oder auf mehrere informationstechnisch miteinander gekoppelte Elemente verteilt realisiert sein. Insbesondere kann die Erfassungseinrichtung EE separat von dem Fahrzeuginformationsmodulgehäuse realisiert sein und/oder fest im Fahrzeug verbaut sein.
-
Die Erfassungseinrichtung EE verfügt über einen GPS-Empfänger zur kontinuierlichen Ermittlung der aktuellen Position.
-
Die Steuereinrichtung STE ist als programmgesteuerte Prozessoreinrichtung oder als anwendungsspezifische integrierte Schaltung ausgeführt, und derart ausgestaltet, dass von der Erfassungseinrichtung EE erfasste fahrdynamikbezogene Parameter in eines von mehreren vorgegebenen Fahrdynamikinformationsobjekten umgesetzt werden, und das Fahrdynamikinformationsobjekt an der Ausgabeeinrichtung AE ausgegeben wird.
-
Aus der aktuellen Position relativ zu vorhergehenden zwischengespeicherten Positionen werden ein Geschwindigkeitsvektor und ein Beschleunigungsvektor bestimmt. Abhängig von Richtung und Betrag dieser Vektoren wird ein Fahrdynamikinformationsobjekt ermittelt und an der Ausgabeeinrichtung AE ausgegeben.
-
Beispielsweise kann vorgegebenen Richtungs- und Betragsbereichen der genannten Vektoren jeweils ein oder mehrere Fahrdynamikinformationsobjekte zugeordnet sein, die dann fahrsituationsabhängig gleichzeitig oder nacheinander ausgegeben werden. So kann beispielsweise immer beim Unterschreiten der Längsbeschleunigung unter einen vorgegebenen Schwellwert auf das im Fahrzeug verbaute Bremssystem hingewiesen werden.
-
In einer nicht dargestellten Speichereinrichtung, die der Steuereinrichtung STE zugeordnet sein kann, können genannte Abbildungsvorschriften und Fahrdynamikinformationsobjekte abgespeichert sein.
-
Bei einer Ausführungsvariante ist die Steuereinrichtung STE derart eingerichtet ist, dass das ausgegebene Fahrdynamikinformationsobjekt auch von der aktuellen absoluten Position des Fahrzeuges abhängt, beispielsweise Informationen über das Thema „Beschleunigung“ nur auf oder in der Nähe von Autobahnauffahrten ausgegeben werden.