DE102005063021B4 - Stellantrieb für ein Stellorgan - Google Patents
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Abstract
Stellantrieb für ein Stellorgan (10) mit einem eine Abtriebswelle (13) aufweisenden elektrischen Stellmotor (11), mit einer das Stellorgan (10) tragenden Stellwelle (13) und mit einem zwischen Motor-Abtriebswelle (12) und Stellwelle (13) angeordneten Übersetzungsgetriebe (14) sowie mit einer Rückstellvorrichtung (15) zum Rückstellen des Stellorgans (10) in eine Grundposition bei Ausfall des Stellmotors (11), wobei die Rückstellvorrichtung (15) zwei getrennte Energiespeicher aufweist, von denen einer auf die Motor-Abtriebswelle (12) und einer auf die Stellwelle (13) rückwirkt, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Motor-Abtriebswelle (12) und dem ersten Energiespeicher ein Untersetzungsgetriebe (23) angeordnet ist und dass der erste Energiespeicher auf den Getriebeausgang des Untersetzungsgetriebes (23) gekoppelt ist.
Description
- Stand der Technik
- Die Erfindung geht aus von einem Stellantrieb für ein Stellorgan nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Bei einem bekannten Stellantrieb für eine Drosselklappe im Ansaugstutzen einer Brennkraftmaschine (
DE 196 12 869 A1 ) ist das zwischen Motor-Abtriebswelle und Stellwelle angeordnete Übersetzungsgetriebe ein zweistufiges Stirnradgetriebe mit einem Zwischenrad, das mit einem ersten Verzahnungsabschnitt mit einem auf der Motor-Abtriebswelle sitzenden Motorritzel und mit einem zweiten Verzahnungsabschnitt mit einem auf der Stellwelle fest angeordneten Antriebs-Zahnrad kämmt. Antriebs-Zahnrad und Stellwelle sind in einem den Stellmotor und das Übersetzungsgetriebe aufnehmenden Stellergehäuse drehbar gelagert. Eine Rückstellvorrichtung sorgt dafür, dass bei Ausfall des Stellmotors die Drosselklappe in eine Grundposition zurückgestellt wird, in der nur ein Notlauf der Brennkraftmaschine möglich ist. Die Rückstellvorrichtung weist eine konzentrisch die Stellwelle umschließende, als zylindrische Schraubenfeder ausgebildete Drehfeder und ein auf der Stellwelle drehbeweglich aufgenommenes Anschlagstück auf. Die Drehfeder greift mit ihrem einen Federende am Antriebs-Zahnrad und mit ihrem anderen Federende an dem Anschlagstück an und stützt sich axial zwischen Antriebs-Zahnrad und Anschlagstück ab, das sich seinerseits axial an dem fest im Stellergehäuse aufgenommenen Drehlager für die Stellwelle abstützt. Die Drehfeder erzeugt über ihre Federenden ein Drehmoment auf das Antriebs-Zahnrad und auf das Anschlagstück, das seinerseits über einen auf ihm angeordneten Anschlag mit einem am Zwischenrad angeordneten Gegenanschlag zusammenwirkt. Dieses Rückstell-Drehmoment vergrößert sich mit zunehmendem Verdrehen der Drosselklappe aus ihrer Grundposition. Bei Ausfall des Stellmotors dreht dieses Rückstell-Drehmoment die Drosselklappe in ihre Grundposition zurück. - Bei einer bekannten Stelleinrichtung zum Stellen eines Drosselorgans in einer Brennkraftmaschine (
DE 40 39 728 A1 ) ist das Übersetzungsgetriebe zwischen Motor-Abtriebswelle und Stellwelle als Schneckengetriebe mit Schnecke und kreisbogenförmiger Zahnleiste ausgebildet. Die Schnecke ist drehfest auf der Motor-Abtriebswelle angeordnet, und die Zahnleiste ist im Stellergehäuse längs eines Kreisbogens verschieblich geführt. Auf der Stellwelle ist ein Mitnehmerarm fest angeordnet, der mit seinem Armende an der Stirnseite der Zahnleiste anliegt. Eine auf der Stellwelle sitzende Spiralfeder legt den Mitnehmerarm kraftschlüssig an das Zahnsegment an, so dass der Mitnehmerarm beim Verschieben der Zahnleiste geschwenkt und dadurch die Stellwelle mit Stellorgan gedreht wird. - Aus der
DE 41 41 104 A1 ist eine Vorrichtung zur Verstellung einer Drosselklappe bekannt. - Vorteile der Erfindung
- Der erfindungsgemäße Stellantrieb mit den Merkmalen des Anspruchs 1 hat den Vorteil, dass durch das Vorsehen zweier, vorzugsweise als Rückstellfedern ausgebildeter, Energiespeicher, die getrennt auf der Eingangs- und auf der Ausgangsseite des Übertragungsgetriebes eingesetzt sind und von denen einer auf die Motorabtriebswelle und der andere auf die Stellwelle oder das mit dieser fest verbundene Stellorgan rückwirkt, ein Übertragungsgetriebe mit nur einer Getriebestufe und sehr großer Übersetzung verwendet werden kann, ohne dass die Rückstellkraft der Rückstellvorrichtung entsprechend dem großen Übersetzungsverhältnis groß bemessen werden müsste. Bekanntlich besitzen solche einstufigen Übersetzungsgetriebe mit großem Übersetzungsverhältnis, wie eines beispielsweise von einem Schneckengetriebe repräsentiert wird, auch den Nachteil, hohe Wirkungsgradverluste aufzuweisen, die bei der bekannten Ausbildung der Rückstellvorrichtung mit einem einzigen, am Stellorgan oder der Stellwelle angreifenden Energiespeicher in Form eines Rückstellfeder von der Rückstellvorrichtung zusätzlich kompensiert werden müssen. Dies führt nicht nur zu einer übergroß zu dimensionierenden starken Rückstellfeder, sondern auch zu der Notwendigkeit der Verwendung eines leistungsstarken Stellmotors zum Verdrehen der Stellwelle gegen die entsprechend große Rückstellkraft der Rückstellfeder. Mit der erfindungsgemäßen Gewinnung der Rückstellkraft der Rückstellvorrichtung getrennt für Motorabtriebswelle und Stellwelle aus zwei Energiespeichern können auch die hohen Wirkungsgradverluste des Übersetzungsgetriebes umgangen werden, so dass die Energiespeicher relativ klein dimensioniert werden können; denn der eine Energiespeicher muss lediglich das Motor-Rastmoment und der andere Energiespeicher lediglich das Nutzmoment an der Stellwelle kompensieren. Durch Umgehung des Übersetzungsgetriebes kann der Stellmotor leistungsklein gehalten werden. Das einstufige Übertragungsgetriebe, der kleine Stellmotor und die beiden vorzugsweise als Rückstellfedern ausgebildeten Energiespeicher wirken sich vorteilhaft bezüglich Bauraumeinsparung, Gewichtsreduzierung und niedriger Fertigungskosten aus. Darüber hinaus ist es möglich, als Übersetzungsgetriebe auch solche Getriebe zu verwenden, die aufgrund ihrer hohen Übersetzung Selbsthemmung aufweisen. Bei Stellantrieben mit einem solchen Getriebe wären herkömmliche Rückstellvorrichtung zum Überführen des Stellorgans in eine Grundposition bei Ausfallen des Stellmotors nicht einsatzfähig.
- Durch die in den weiteren Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Anspruch 1 angegebenen Stellantriebs möglich.
- Erfindungsgemäß zwischen der Motor-Abtriebswelle und dem auf diese rückwirkenden Energiespeicher ein Untersetzungsgetriebe angeordnet, das vorzugsweise ein Kronengetriebe mit einem auf der Motor-Abtriebswelle fest angeordneten Stirnrad und einem mit diesem kämmenden Kronenrad ist, dessen Radachse rechtwinklig zur Motor-Abtriebswelle ausgerichtet ist. Der auf den Getriebeausgang des Kronengetriebes rückwirkende Energiespeicher ist als Rückstellfeder ausgebildet, die mit ihrem einen Federende am Kronenrad und mit ihrem anderen Federende ortfest festgelegt. Das Kronengetriebe weist – wie ein Stirnradgetriebe – kaum Wirkungsgradverluste auf und ermöglicht ein Spannen der Rückstellfeder über mehrere Umdrehungen der Motor-Abtriebswelle, wie sie auch zum Verstellen des Stellorgans erforderlich sind.
- Zeichnung
- Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen in schematisierter Darstellung:
-
1 eine perspektivische Seitenansicht eines Stellantriebs für ein Stellorgan, -
2 einen Schnitt längs der Linie II-II in1 mit ausschnittweise angedeutetem Stellorgan. - Beschreibung des Ausführungsbeispiels
- Der in
1 und2 dargestellte Stellantrieb für ein Stellorgan10 (2 ) umfasst einen elektrischen Stellmotor11 mit einer Motor-Abtriebswelle12 , eine Stellwelle13 , ein zwischen Motor-Abtriebswelle12 und Stellwelle13 angeordnetes Übersetzungsgetriebe14 sowie eine Rückstellvorrichtung15 zum Rückstellen des Stellorgans10 in eine Grundposition bei Defekt oder Ausfall des Stellmotors11 . Das Stellorgan10 kann eine Drosselklappe im Ansaugstutzen einer Brennkraftmaschine, eine Luftklappe in einer Klimaanlage oder ein sonstiges schwenkbares Element zur Steuerung eines Kanalquerschnitts sein. Das Stellorgan10 ist in2 ausschnittweise angedeutet. - Der Stellmotor
11 und das Übersetzungsgetriebe14 sind in einem schalenförmigen Stellergehäuse16 aufgenommen. Die Stellwelle13 ist im Stellergehäuse16 drehgelagert. Das Übersetzungsgetriebe14 ist als Schneckengetriebe ausgebildet, das eine auf der Motor-Abtriebswelle12 sitzende Schnecke17 und ein Schneckenrad18 aufweist. Letzteres ist drehfest auf der Stellwelle13 angeordnet. Da das Stellorgan10 nur eine begrenzte Schwenkbewegung ausführt, ist das Schneckenrad18 als Radsegment ausgebildet, wobei sich die Radverzahnung über einen Kreisbogen von weniger als 180° erstreckt. - Die Rückstellvorrichtung
15 weist eine auf der Eingangsseite des Übersetzungsgetriebes14 wirksame, einen ersten Energiespeicher darstellende erste Rückstellfeder21 und eine auf der Ausgangsseite des Übersetzungsgetriebes14 wirksame, einen zweiten Energiespeicher darstellende zweite Rückstellfeder22 auf. Die zweite Rückstellfeder22 ist als Drehfeder23 , vorzugsweise als zylindrische Schraubenfeder, ausgebildet. Sie ist so dimensioniert, dass sie das an der Stellwelle13 abnehmbare Nutzdrehmoment zu überwinden vermag. Die erste Rückstellfeder21 ist dagegen so ausgelegt, dass sie das Motor-Rastmoment zu überwinden vermag. Die erste Rückstellfeder21 steht über ein Untersetzungsgetriebe23 mit der Motor-Abtriebswelle12 in Wirkeingriff. Das Untersetzungsgetriebe23 ist vorzugsweise als Kronengetriebe mit einem auf der Motor-Abtriebswelle12 fest angeordneten Stirnrad24 und einem im Stellergehäuse16 drehgelagerten Kronenrad25 , das mit dem Stirnrad24 in Zahneingriff steht, ausgebildet. Die erste Rückstellfeder21 ist im Ausführungsbeispiel als Spiralfeder26 ausgebildet, die mit ihrem einen Federende261 an dem Kronenrad25 und mit ihrem anderen Federende am Stellergehäuse16 befestigt ist. Die Spiralfeder26 ist vorzugsweise am Grunde des Kronenrads25 angeordnet und ragt mit ihrem in1 nicht zu sehenden, am Stellergehäuse16 befestigten Federende durch einen bogenförmigen Schlitz im Grunde des Kronenrads25 hindurch. Selbstverständlich ist es möglich, beide Rückstellfedern21 ,22 als Spiral- oder zylindrische Schraubenfedern auszubilden. - In
1 ist beispielhaft der Stellantrieb in einer Position dargestellt, in welcher das Stellorgan10 seine Grundposition einnimmt. Der Stellmotor11 ist stromlos geschaltet. Wird der Motor mit einer solchen Drehrichtung eingeschaltet, dass sich die Motor-Abtriebswelle12 im Uhrzeigersinn dreht, so wird über die drehende Schnecke17 das Schneckenrad18 in Richtung Pfeil19 verschwenkt. Gleichzeitig wird über das sich drehende Stirnrad24 das Kronenrad25 so verdreht, dass sich die Vorspannung der Spiralfeder26 vergrößert. Durch das Schwenken des Schneckenrads18 wird die Stellwelle13 verdreht, die ihrerseits das Stellorgan10 in eine Stellung schwenkt, in dem es einen zu steuernden Durchflussquerschnitt mehr oder weniger weit freigibt. Mit Drehen von Schneckenrad18 und Stellwelle13 wird die zylindrische Schraubenfeder20 gespannt. Wird in dieser Stellung des Stellorgans10 der Stellmotor13 durch einen Defekt stromlos, so dreht die vorgespannte Spiralfeder26 die Stellwelle13 sowie das Schneckenrad18 und die vorgespannte Schraubenfeder20 das Kronenrad25 sowie über das Stirnrad24 die Motor-Abtriebswelle12 zurück. Dadurch wird das Stellorgan10 in seine Grundposition zurückgestellt, wobei das Schneckengetriebe mit seiner großen Übersetzung, seinen hohen Wirkungsgradverlusten und seiner evtl. Selbsthemmung umgangen wird. - Selbstverständlich ist es möglich, auf das Kronengetriebe zu verzichten und den ersten Energiespeicher, resp. die erste Rückstellfeder, der Rückstellvorrichtung direkt auf die Motorabtriebswelle wirken zu lassen. Dann darf allerdings der Stellmotor
11 zur Verstellung des Stellorgans10 nur wenige Umdrehungen ausführen.
Claims (9)
- Stellantrieb für ein Stellorgan (
10 ) mit einem eine Abtriebswelle (13 ) aufweisenden elektrischen Stellmotor (11 ), mit einer das Stellorgan (10 ) tragenden Stellwelle (13 ) und mit einem zwischen Motor-Abtriebswelle (12 ) und Stellwelle (13 ) angeordneten Übersetzungsgetriebe (14 ) sowie mit einer Rückstellvorrichtung (15 ) zum Rückstellen des Stellorgans (10 ) in eine Grundposition bei Ausfall des Stellmotors (11 ), wobei die Rückstellvorrichtung (15 ) zwei getrennte Energiespeicher aufweist, von denen einer auf die Motor-Abtriebswelle (12 ) und einer auf die Stellwelle (13 ) rückwirkt, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Motor-Abtriebswelle (12 ) und dem ersten Energiespeicher ein Untersetzungsgetriebe (23 ) angeordnet ist und dass der erste Energiespeicher auf den Getriebeausgang des Untersetzungsgetriebes (23 ) gekoppelt ist. - Stellantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der auf die Motor-Abtriebswelle (
12 ) rückwirkende erste Energiespeicher zur Überwindung des Motor-Rastmoments und der auf die Stellwelle (13 ) rückwirkende zweite Energiespeicher zur Überwindung des Nutzdrehmoments ausgelegt ist. - Stellantrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Übersetzungsgetriebe (
14 ) als Schneckengetriebe mit einer auf der Motor-Abtriebswelle (12 ) angeordneten Schnecke (17 ) und einem auf der rechtwinklig zur Motor-Abtriebswelle (12 ) ausgerichteten Stellwelle (13 ) fest angeordneten Schneckenrad (18 ) ausgeführt ist. - Stellantrieb nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Untersetzungsgetriebe (
23 ) ein auf der Motor-Abtriebswelle (12 ) fest angeordnetes Stirnrad (24 ) und ein mit diesem kämmendes Kronenrad (25 ) mit zur Motor-Abtriebswelle (12 ) rechtwinklig ausgerichteter Radachse aufweist und dass die erste Energiespeicher mit dem Kronenrad (25 ) verbunden ist. - Stellantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Energiespeicher als Rückstellfeder (
21 ,22 ) ausgebildet ist. - Stellantrieb nach Anspruch 4 und Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die eine Rückstellfeder (
21 ) eine im Kronenrad (25 ) einliegende Spiralfeder ist, deren eines Federende (261 ) am Kronenrad (25 ) befestigt und deren anderes Federende ortsfest gehalten ist. - Stellantrieb nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die andere Rückstellfeder (
22 ) eine konzentrisch die Stellwelle (13 ) umschließende Drehfeder, vorzugsweise zylindrische Schraubenfeder (20 ) oder Spiralfeder, ist, deren eines Federende an der Stellwelle (13 ) oder dem Stellorgan (10 ) befestigt und deren anderes Federende ortsfest gehalten ist. - Stellantrieb nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Übersetzungsgetriebe (
14 ) und das Untersetzungsgetriebe (23 ) in einem Stellergehäuse (16 ) aufgenommen sind, in dem die Radachse des Kronenrads (25 ) gehalten und die Stellwelle (13 ) drehgelagert ist, und dass die ortfest gehaltenen Federenden der Rückstellfedern (21 ,22 ) im Stellergehäuse (16 ) befestigt sind. - Stellantrieb nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Stellmotor (
11 ) im Stellergehäuse (16 ) aufgenommen ist.
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