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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Werkzeug zur Bodenbearbeitung,
insbesondere eine Pflanzhacke, mit einem Schaftabschnitt und einem Blattabschnitt.
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Werkzeuge
dieser Art werden beispielsweise im Garten- und Landschaftsbau verwendet.
Sie dienen beispielsweise dazu, bei Neuanpflanzungen ein Loch im
Boden auszuheben, um darin die Pflanzen einsetzen zu können. Anschließend wird
dann der Boden wieder um die Pflanze oder den Setzling herum zurückgeführt.
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Als
nachteilig bei bekannten Werkzeugen hat es sich erwiesen, daß diese
nur an einzelne oder wenige unterschiedliche Bodenarten angepaßt sind.
In der Praxis trifft ein Gärtner
jedoch auf unterschiedlichste Bodenarten. So kann dieser eher lehmig
und schwer beschaffen sein. Eine ganz andere Art von Boden ist sandig
und lose, um nur zwei von vielen Bodenarten beispielhaft anzuführen. In
Folge der unterschiedlichen Eigenschaften der Bodenarten ist deren
Bearbeitung mit den bekannten Werkzeugen sehr mühsam und zeitaufwendig. So
sind bekannte Werkzeuge nur begrenzt geeignet, um in harte und trockene
Böden einzudringen.
Zudem können
solche Werkzeuge lose Böden
nur bedingt erfassen und bewegen.
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Aus
der
US 1487713 A ist
eine Hacke bekannt, welche ein kontinuierlich gebogenes Blatt aufweist.
Derartige bekannte Hacken habe jedoch besonders bei stärker verdichteten
Böden den
Nachteil, dass sie nur mit sehr großem Kraftaufwand in den Boden
eindringen können.
Zudem wird loser Boden auf den relativ kurzen Blättern nur unzureichend erfaßt.
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Ferner
ist aus der
US 1879909
A ein Werkzeug zur Durchführung von Jätarbeiten bekannt, das eine
horizontale und geradlinige Kante zur Bearbeitung einer Bodenfläche aufweist.
Diese Kante ist jedoch nicht zur eindringenden Bodenbearbeitung
geeignet.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Werkzeug zu schaffen,
das zur Bearbeitung möglichst
vieler unterschiedlicher Bodenarten geeignet ist und gegenüber den
bekannten Werkzeugen eine Erleichterung der Arbeit bewirkt.
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Diese
Aufgabe wird mit Werkzeugen nach den Ansprüchen 1 und 2 gelöst. Diese
Werkzeuge sind dadurch gekennzeichnet, daß ein Winkel α der zwischen
einer Schaftlängsachse
und einer Normalen zu einer Oberfläche des Blattabschnitts aufgespannt
ist, je nach Anwendungsfall zwischen 0° und 45° bzw. 5° und 30° liegt, und daß der Blattabschnitt in
Eindringrichtung des Werkzeugs in den Boden gesehen, wenigstens
eine seitliche Abstellung aufweist. Dies ergibt eine ergonomisch
besonders günstige Anordnung
von Blattabschnitt zum Körper
des Benutzers. Dabei hat es sich bewährt, wenn die Breite der Abstellung
zwischen 5 und 50 mm liegt, da sich hier die besten Ergebnisse eingestellt
haben. Das Abgleiten von Boden wird bei diesen Abstellungen auf
ein sehr geringes Maß reduziert.
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Ganz
besonders bevorzugt ist dabei, wenn zwei seitliche Abstellungen
vorgesehen sind. Die seitlichen Abstellungen verhindern ein Abgleiten
von erfaßtem
Boden. Besonders deutlich wird diese Wirkung beispielsweise bei
sandigem Boden. Mit den Abstellungen wird besonders effektiv verhindert,
daß der
auszuhebende bzw. zu bewegende Sandboden am Blatt vorbei gleitet.
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Besonders
günstig
ist es, wenn die Breite des Blattabschnitts zwischen 80 und 300
mm, insbesondere zwischen 130 und 155 mm liegt. Diese Breiten des
Blattabschnitts können
bei manueller Arbeitsweise mit annehmbarem Kraftaufwand verwendet werden
und überfordern
den Benutzer dabei nicht.
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Eine
andere vorteilhafte Ausführungsform der
Erfindung sieht vor, daß ein
Winkel β der
Abstellung im Bereich von 1°–90°, vorzugsweise
zwischen 30° und
60° liegt.
So bildet beispielsweise eine Abstellung mit einem Winkel β von 45° einen besonders guten
Kompromiß,
der sowohl eine gute Rückhaltung des
Boden gewährleistet
als auch gleichzeitig noch die Nutzung der seitlichen Kanten des
Blattabschnitts erlaubt.
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Für eine ergonomische
Haltung des Benutzers ist es insbesondere vorteilhaft, wenn der
Winkel α zwischen
5° und 30° beträgt.
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Besonders
günstig
ist es auch, wenn der für den
Blattabschnitt verwendete Werkstoff eine Wandstärke zwischen 0.5 und 15 mm,
vorzugsweise zwischen 0.5 und 7 mm aufweist. Materialstärken zwischen
0.5 und 7 mm lassen sich mit üblichen
Fertigungsverfahren problemlos bearbeiten und zu Bauteilen bzw.
Abschnitten verarbeiten, welche die in der Regel die erforderliche
Belastbarkeit aufweisen. Größere Wandstärke werden
beispielsweise dann benötigt,
wenn nichtmetallische Werkstoffe, wie etwa Holz oder Kunststoffe
verwendet werden. In diesem Fall ist es dann möglich nur stark belastete Teilbereiche des
Werkzeugs aus Metall zu fertigen, wie etwa die vorderen Schnittkanten
des Blattabschnitts.
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Als
Werkstoff hat es sich ganz besonders bewährt, wenn dieser ein Metall,
vorzugsweise Edelstahl oder verzinkter Stahl ist. Derartige Edelstahlsorten
sind beispielsweise unter der Bezeichnung V2A oder V4A bekannt.
Edelstahl weist gegenüber
bekannten verzinkten Stählen
den Vorteil auf, daß er besonders
langlebig ist, da er keiner Korrosion unterliegt. Darüber hinaus
bietet Edelstahl auch eine optisch ansprechende Oberfläche, die
als besonders hochwertig empfunden wird. Dem gegenüber weist die
Verwendung verzinkten Stahls den Vorteil auf, daß dieser besonders preisgünstig verfügbar ist.
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Zur
Reduzierung der erforderlichen Kräfte ist es besonders vorteilhaft,
wenn eine Eindringkante wenigstens einseitig mit einer Schrägfläche, insbesondere
einer Fase oder einer Schnittfläche,
versehen ist. Es stellt sich dann bei Eindringen des Blattabschnitts
in den Boden eine Scher- bzw. Schnittwirkung, ähnlich wie bei einem Messer
ein.
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Eine
andere vorteilhafte Ausführungsform der
Erfindung sieht vor, daß der
Blattabschnitt eine Längsausdehnung
zwischen 100 und 250 mm, insbesondere zwischen 130 und 190 mm, aufweist.
Er ist dann groß genug,
um eine ausreichende Menge Boden mit einem Arbeitshub erfassen zu
können.
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Zur
Reduzierung der auf den Körper
des Benutzers einwirkenden Impulse ist es vorteilhaft, wenn eine
Kontur der Eindringkante im wesentlichen einem Radius R entspricht.
Damit wird verhindert, daß die Eindringkante
gleichzeitig mit ihrer gesamten Breite auf dem Boden auftrifft.
Stattdessen dringt die mit einem Radius versehen Eindringkante erst
nach und nach in den Boden ein, wodurch die Verzögerung beim Auftreffen auf
den Boden geringer ausfällt,
was wiederum zu geringern Krafteinwirkungen auf den Körper des
Benutzers führt.
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Bei
einer besonders bevorzugten, weil sehr einfachen Ausführungsform
der Erfindung liegt der Radius R zwischen 40 und 150 mm, vorzugsweise zwischen
60 und 90 mm. Diese Werte haben sich in der Praxis als besonders
geeignet erweisen, um eine Geometrie mit gutem Eindringverhalten
zu schaffen.
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Für lose bzw.
sandige Böden
ist es vorteilhaft, wenn sich der Radius R im wesentlichen über die
gesamte Breite des Blattabschnitts erstreckt.
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Bei
einer anderen besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
vorgesehen, daß sich
bei einer Kontur der Radius R der Eindringkante über eine Breite von 5 bis 25
mm erstreckt und symmetrisch zu einer Blattmitte liegt, und daß sich seitlich daran
ein nach außen
hin konvex gerichteter Radius oder Kurvenverlauf anschließt. Eine
solche Geometrie der Schneidkante ist besonders für schwere
bzw. härtere
Böden geeignet,
da der relativ schmale Radiusabschnitt in der Blattmitte ähnlich der
Spitze einer Spitzhacke den Boden eröffnet und danach ein Eindringen
des restlichen Blattabschnitts ermöglicht.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn ein Krümmungsradius
RK des Radius oder Kurvenverlaufs zwischen
50 und 150 mm, insbesondere zwischen 70 bis 100 mm, liegt.
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Als
ganz besonders vorteilhaft hat sich dabei erwiesen, wenn ein Mittelpunkt
des Krümmungsradius
RK unterhalb der Eindringkante liegt.
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Eine
andere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß ein Mittelpunkt
des Krümmungsradius
RK außerhalb
einer Seitenkante liegt.
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Als
ganz besonders vorteilhaft hat es sich dazu erwiesen, wenn der Schaftabschnitt
in der Blattmitte im Bereich von 5 bis 50 mm von einer Blatthinterkante
angeordnet ist.
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Für eine besonders
widerstandsarme Formgebung des Blattabschnitts ist es vorteilhaft,
wenn die Kontur über
Verrundungsradien RV in die Seitenkanten
einlaufen, wobei die Werte für
RV zwischen 20 und 50 mm, vorzugsweise zwischen
30 und 40 mm, liegen.
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Weitere
Vorteile der Erfindung sind im Zusammenhang mit den nachfolgenden
Ausführungsbeispielen
und der Zeichnungen beschrieben. Es zeigt:
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1 eine
Schrägansicht
auf eine erste Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Werkzeugs.
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2 eine
Ansicht von unten auf eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Werkzeugs.
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3 eine
Schnittansicht durch einen Blattabschnitt einer ersten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Werkzeugs.
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4 eine
Draufsicht auf eine erste Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Werkzeugs.
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5 eine
Seitenansicht auf eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Werkzeugs.
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6 eine
Schrägansicht
auf eine zweite Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Werkzeugs.
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7 eine
Ansicht von unten auf eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Werkzeugs.
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8 eine
Schnittansicht durch einen Blattabschnitt einer zweiten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Werkzeugs.
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9 eine
Draufsicht auf eine zweite Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Werkzeugs.
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10 eine
Seitenansicht auf eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Werkzeugs.
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11 eine
Abwicklung einer Blechgeometrie der ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Werkzeugs.
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12 eine
Abwicklung einer Blechgeometrie der zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Werkzeugs.
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In 1 ist
eine erfindungsgemäße Pflanzhacke 1 in
einer Schrägansicht
dargestellt. Diese weist einen Schaftabschnitt 2 und einen
Blattabschnitt 3 auf.
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Die 2 zeigt
den Blattabschnitt 3 von unten. Dieser Blattabschnitt 3 ist
besonders für
schwere bzw. harte Böden
geeignet. Er weist hierzu eine speziell gestaltete Schneidkante 4 auf.
Die Geometrie der Schneidkante 4 wird durch einen Radius
R sowie sich daran anschließende
Radien RK und RV bestimmt
(vgl. 4). Der Radius R liegt koinzident zur Mitte des
Blattabschnitts 3. Er weist eine nach außen hin
gewölbte,
d. h. konvexe Gestalt auf. Seitlich daran schließen sich rechts und links die
Kantenradien RK an, die konkave Gestalt
aufweisen. Den Übergang der
Kantenradien RK in Seitenkanten 5 bilden
die Verrundungsradien RV.
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Zwischen
einer Unterseite 6 und seitlichen Abstellungen 7 liegen
Biegekanten 8.
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Die 3 zeigt
eine Schnittansicht durch den Blattabschnitt der Pflanzhacke nach 1.
Gut zu erkennbar sind darin die Abstellungen 7, welche Bodenmaterial 9 umfassen
und dadurch ein seitliches Abgleiten des zu bewegenden Bodenmaterials verhindern.
Die Abstellungen 7 sind mit einem Winkel β gegenüber der
Unterseite umgebogen.
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4 zeigt
eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Pflanzhacke 1,
wobei der Schaftabschnitt 2 in einem Abstand zu einer Hinterkante
angeordnet ist.
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In 5 ist
die erfindungsgemäße Pflanzhacke 1 nach
den vorhergehenden Figuren nochmals in einer Seitenansicht dargestellt.
Dort ist ein Winkel α dargestellt,
der zwischen einer Normalen zur Oberfläche des Blattabschnitts 3 und
der Langsachse des Schaftabschnitts 2 aufgespannt ist.
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Die 6 bis 10 zeigen
eine weitere Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Pflanzhacke 1.
Bei dieser Ausführungsform
erstreckt sich jedoch der Radius R über die gesamte Breite des Blattabschnitts 3.
Weiter nach Außen
hin bilden dann wieder die Verrundungsradien RV den Übergang
in die Seitenkanten 5. Diese Ausführungsform ist besonders für sandige
oder wei che Böden
geeignet. Im übrigen
entspricht diese Ausführungsform
der bereits in den 1 bis 5 beschriebenen.
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In
den 11 und 12 sind
Abwicklungen zur Herstellung der Pflanzhacken nach der ersten und
zweiten zuvor beschriebenen Ausführungsform
aus einem Metallblech dargestellt.
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Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele
beschränkt.
Es sind vielmehr zahlreiche Abwandlungen in Rahmen der Erfindung
im Rahmen der Schutzansprüche möglich. So
können
die dargestellten Konturen nur beispielhaft für zahllose andere mögliche Konturen stehen,
die ebenfalls im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung realisierbar
sind. Zudem können neben
den beschriebnen Werkstoffen auch zahlreiche andere bekannte Werkstoffe
zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Werkzeugs verwendet werden.