DE102005060046A1 - Walzstrasse mit mindestens zwei Bandbeeinflussungseinrichtungen - Google Patents

Walzstrasse mit mindestens zwei Bandbeeinflussungseinrichtungen Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Walzstraße zum Walzen eines Produkts mit mindestens zwei Bandbeeinflussungseinrichtungen, wobei unter einer Bandbeeinflussungseinrichtung vorzugsweise ein Walzgerüst (1) oder eine Haspelvorrichtung (11) verstanden wird. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Betrieb einer derartigen Walzstraße. Erfindungsgemäß ist zwischen zwei Bandbeeinflussungseinrichtungen zur Beeinflussung der Planheit und/oder des Profils eines vorzugsweise als Metallband (2) ausgebildeten Produkts eine Biegerolle (5) zwischen mindestens zwei der Bandbeeinflussungseinrichtungen vorgesehen. Die Biegerolle (5) kann insbesondere für den Einsatz in Warmwalzwerken als drehgelagertes System ausgebildet sein. Dieses drehgelagerte System kann gegebenfalls ein oder mehrere der folgenden und/oder weiteren Komponenten aufweisen: Stützrolle (6), Kraftmessvorrichtung (7), Zugmessvorrichtung (9). Das erfindungsgemäße Stellglied zur Beeinflussung der Planheit und/oder des Profils kann auch in bestehenden Anlagen problemlos nachgerüstet werden und ermöglicht eine deutlich effektivere Profil- und/oder Planheitsregelung als bislang bekannt.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Walzstrasse zum Walzen eines Produkts, wobei die Walzstrasse mindestens zwei Bandbeeinflussungseinrichtungen aufweist. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betrieb einer Walzstrasse.
  • In einer Walzstrasse wird ein Produkt, insbesondere ein Metallband gewalzt, wobei mittels üblicher Steuer- und Regelverfahren erreicht werden kann, dass das gewalzte Produkt, insbesondere das Metallband, eine gewünschte Endwalztemperatur und eine gewünschte Endwalzdicke aufweist. Zum Walzen eines Metallbandes, welches beispielsweise ein Stahlband, ein Aluminiumband oder ein Buntmetallband, insbesondere ein Kupferband, sein kann, werden ein- oder mehrgerüstige Walzstrassen eingesetzt, die z.B. als Warmwalzstrassen oder als Kaltwalzstrassen ausgebildet sein können.
  • Profil und Planheit des gewalzten Produkts sind wesentliche Qualitätsmerkmale des gewalzten Produkts. Bei einem bandförmigen Produkt bedeutet der Begriff Profil von seinem eigentlichen Wortsinn her den Banddickenverlauf über der Bandbreite. Der Begriff Profil wird im Stand der Technik nicht nur für den Verlauf der Banddicke über der Bandbreite verwendet, sondern zum Teil auch als rein skalares Maß für die Abweichung der Banddicke an den Bandrändern von der Banddicke in der Bandmitte.
  • Der Begriff Planheit umfasst von seinem Wortsinn her zunächst nur sichtbare Verwerfungen des Metallbandes. Der Begriff Planheit wird im Stand der Technik – und auch im Rahmen der vorliegenden Erfindung – aber als Synonym für die im Band herrschenden inneren Spannungen verwendet, und zwar unabhängig davon, ob diese inneren Spannungen zu sichtbaren Verwerfungen des Metallbandes führen oder nicht.
  • Aus dem Stand der Technik, beispielsweise aus der EP 1 485 216 B1 ist es bekannt, die Produktplanheit und das Produktprofil eines Metallbandes durch verschiedene Aktuatoren bzw. Stellglieder zu beeinflussen. Derartige Aktuatoren bzw. Stellglieder betreffen z.B. eine Arbeitswalzenbiegung bzw. eine Walzenrückbiegung, eine axiale Walzenverschiebung bei CVC-Walzen, eine Längsverdrehung von Arbeitswalzen (also ein Stellen der Arbeitswalzen eines Walzgerüst derart, dass diese nicht mehr exakt parallel ausgerichtet sind – sogenanntes Cross Paring), und/oder eine nur lokal wirkende Walzenbeheizung und/oder -kühlung.
  • Bekannte Verfahren und Vorrichtungen zur Beeinflussung der Produktplanheit und/oder des Produktprofils, während eines Walz- bzw. Streckprozesses wirken in Walzgerüsten, insbesondere in Unformgerüsten und/oder Streckgerüsten.
  • Die bekannten Stelleingriffe zur Beeinflussung von Produktplanheit und/oder von Produktprofil, z.B. über die Arbeitswalzenbiegung in einem Walzgerüst, sind stark von der Produktbreite abhängig, so dass sich der Stelleingriff bei breiten Produkten überwiegend in Kanten nahen Bereichen auswirkt.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, die Planheit und/oder das Profil eines Produkts in einer Walzstrasse mit höherer Effektivität und unter Vermeidung der aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile zu beeinflussen.
  • Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Walzstrasse zum Walzen eines Produkts mit mindestens zwei Bandbeeinflussungseinrichtungen, wobei zur Beeinflussung der Planheit und/oder des Profils des Produkts zumindest zwischen zwei der Bandbeeinflussungseinrichtungen eine Biegerolle angeordnet ist. Durch die erfindungsgemäße Anordnung einer Biegerolle zwischen zwei Bandbeeinflussungseinrichtungen wird eine sehr direkte Möglichkeit zur Beeinflussung der Spannungsverteilung im Produkt bereitgestellt. Besonders effektiv ist dies bei Flachprodukten wie z.B. Metallbändern.
  • Mit Vorteil kann zur Beeinflussung der Planheit und/oder des Profils des Produkts eine Biegerolle zwischen zwei Walzgerüsten einer Walzstrasse angeordnet sein.
  • Mit Vorteil kann zur Beeinflussung der Planheit und/oder des Profils des Produkts zwischen einem Walzgerüst und einer Haspelvorrichtung einer Walzstrasse eine Biegerolle angeordnet sein.
  • Mit Vorteil kann mindestens eine Stützrolle für die Biegerolle vorgesehen sein.
  • Mit Vorteil kann mindestens eine Stützrolle mit mindestens einer Kraftmessvorrichtung gekoppelt sein.
  • Es kann zweckmäßig sein, zur Beeinflussung der auf die Biegerolle wirkenden Biegekräfte mindestens zwei Biegezylinder vorzusehen.
  • Es kann zweckmäßig sein, zur Beeinflussung der auf die Biegerolle wirkenden Biegekräfte mindestens eine elektromotorische Vorrichtung vorzusehen.
  • Es kann vorteilhaft sein, die Biegerolle mit einem den Stellbereich zur Beeinflussung der Planheit und/oder des Profils des Produkts vergrößernden Schliff auszustatten.
  • Der Schliff der Biegerolle kann vorzugsweise im Wesentlichen konvex ausgebildet sein.
  • Vorzugsweise kann die Biegerolle derart beweglich angeordnet sein, dass sie selektiv einsetzbar ist.
  • Für den selektiven Einsatz der Biegerolle kann es zweckmäßig sein, dass die Biegerolle und die mindestens eine Stützrolle gemeinsam beweglich angeordnet sind.
  • Für den selektiven Einsatz der Biegerolle kann es zweckmäßig sein, dass die Biegerolle, die mindestens eine Stützrolle und mindestens eine mit der Stützrolle gekoppelte Kraftmessvorrichtung gemeinsam beweglich angeordnet sind.
  • Mit Vorteil kann zumindest die Biegerolle schwenkbar angeordnet sein. Gegebenenfalls können auch die mindestens eine Stützrolle und gegebenenfalls auch mindestens eine mit der Stützrolle gekoppelte Kraftmessvorrichtung schwenkbar angeordnet sein.
  • Mit Vorteil die Walzstrasse mindestens eine Rechenvorrichtung zum Geben von Stellsignalen zur Beeinflussung der Planheit und/oder des Profils des Produkts aufweisen, wobei die Rechenvorrichtung mit mindestens einer Zugmessvorrichtung der Walzstrasse Messwerte aufnehmend gekoppelt ist.
  • Mit Vorteil kann die Zugmessvorrichtung als Zugmessrolle ausgebildet sein.
  • Mit Vorteil kann die Zugmessvorrichtung berührungslos messend ausgebildet sein.
  • Mit Vorteil kann die Rechenvorrichtung ein Profil- und Planheitsmodell aufweisen.
  • Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird auch gelöst durch ein Verfahren zum Betrieb einer Walzstrasse mit einer zur Beeinflussung der Planheit und/oder des Profils des Produkts zwischen zwei Bandbeeinflussungseinrichtungen angeordneten Biegerolle, wobei das Profil der Biegerolle unter Berücksichtigung der Spannungsverteilung im Produkt und unter Berücksichtigung der auf die Biegerolle wirkenden Kräfte und/oder Momente eingestellt wird.
  • Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend anhand von Beispielen in Verbindung mit den Zeichnungen beschrieben. Dabei zeigen:
  • 1 ein Beispiel für eine erfindungsgemäße Anordnung einer Biegerolle zwischen zwei Walzgerüsten,
  • 2 eine Biegerolle mit Biegezylindern und Stützrolle sowie Kraftmessvorrichtungen,
  • 3 ein Beispiel für eine erfindungsgemäße Anordnung einer Biegerolle zwischen zwei Walzgerüsten sowie eine Zugmessvorrichtung,
  • 4 ein Beispiel für eine erfindungsgemäße Anordnung einer Biegerolle zwischen einem Walzgerüst und einer Haspelvorrichtung sowie eine Zugmessvorrichtung,
  • 5 eine schematische Darstellung der an der Biegerolle wirkenden Kräfte.
  • 1 zeigt schematisch zwei als Walzgerüste 1 ausgebildete Bandbeeinflussungseinrichtungen. Die gezeigten Walzgerüste 1 sind Teil einer Walzstrasse zum Walzen eines Metallbands 2. Ein Walzgerüst 1 einer Walzstrasse weist in der Regel zwei Arbeitswalzen 4 sowie für jede Arbeitswalze 4 mindestens eine Stützwalze 3 auf.
  • Als Stellglied für das Profil und/oder für die Planheit des Metallbandes 2 ist eine Biegerolle 5 vorgesehen, die zwischen den Walzgerüsten 1 angeordnet ist. Im in 1 gezeigten Beispiel arbeitet das erfindungsgemäße, zumindest eine Biegerolle 5 aufweisende Stellglied zur Profil- und/oder Planheitsregelung ohne zusätzliche Messeinrichtungen für die Spannungsverteilung im Metallband 2. Im gezeigten Beispiel ist eine Stützrolle 6 für die Biegerolle 5 vorgesehen. Die in 1 dargestellte Kraftmessvorrichtung 7 ist optional, kann jedoch zur verbesserten Planheit- und/oder Profileinstellung von Vorteil sein.
  • Vorzugsweise ist die Biegerolle 5 bzw. das System aus Biegerolle 5, Stützrolle 6 und gegebenenfalls zusätzlicher Kraftmessvorrichtung 7 mit einer Rechenvorrichtung 10 zur zumindest teilweisen Steuerung der Walzstrasse gekoppelt. Vorzugsweise ist die Rechenvorrichtung 10 auch mit den Walzgerüsten 1 gekoppelt. Die Biegerolle 5 kann sowohl für einen von einem Anlagenbediener z.B. anhand von beobachteten Unplanheiten gesteuerten Eingriff als auch im Rahmen einer automatischen Profil- und Planheitsregelung verwendet werden.
  • Wie in 2 gezeigt, ist die Biegerolle 5 vorzugsweise mit Biegezylindern 8, die z.B. hydraulisch arbeiten, gekoppelt. Im gezeigten Beispiel ist eine Stützrolle 6 für die Biegerolle 5 vorgesehen. Durch das in 2 gezeigte System mit optionaler Kraftmessung, kann mit Hilfe der Kraftmessvorrichtungen 7 gezielt die Spannungsverteilung in einem Flachprodukt, z.B. in einem Metallband, beeinflusst werden. Dies wird erreicht durch variabel, über die hydraulischen Biegezylinder 8 einstellbare Biegekräfte, die auf die Biegerolle 5 gegen die Stützrolle 6 wirken. Alternativ oder zusätzlich zu den hydraulischen Biegezylindern 8 sind auch andere Möglichkeiten des Einbringens der Biegekräfte möglich, wie z.B. in der Zeichnung nicht näher dargestellte elektromotorische Vorrichtungen.
  • Die Kraftmessvorrichtungen 7 können beispielsweise als Kraftmessdosen, z.B. auf Basis von Dehnungsmessstreifen oder auf magnetoelastischer Basis, ausgebildet sein.
  • Der Stellbereich des durch die Erfindung gegebenen Stellgliedes, welches zumindest die Biegerolle 5 aufweist, lässt sich durch Aufbringen geeigneter Schliffe auf die Biegerolle 5 und/oder auf die Stützrolle 6 individuell einstellen. Vorzugsweise kann ein derartiger Schliff im Wesentlichen konvex ausgebildet sein. Grundsätzlich ist jedoch auch ein im Wesentlichen konkaver Schliff möglich. Der Schliff kann beispielsweise eine positive oder eine negative Balligkeit der Biegerolle 5 und/oder der Stützrolle 6 bewirken. Die Ausbildung des Schliffs kann z.B. auf Basis eines Polynoms n-ten Grades erfolgen.
  • Wie in 3 gezeigt, kann das erfindungsgemäße Stellglied, das zumindest eine Biegerolle 5 zwischen zwei Bandbeeinflussungseinrichtungen aufweist, in zweckmäßiger Weise mit einer Zugmessvorrichtung 9 gekoppelt sein. Die Zugmessvorrichtung 9 kann wie in 3 angedeutet, eine Messrolle zur Zugmessung aufweisen. Diese Messrolle ist vorzugsweise segmentiert ausgebildet. Die Zugmessvorrichtung 9 kann auch als berührungslos arbeitende Zugmessvorrichtung ausgebildet sein. Eine entsprechende Einrichtung zur berührungslosen Messung der Zugspannungsverteilung in einem Metallband 2 ist beispielsweise in der DE 198 39 286 B4 beschrieben. Alternativ oder zusätzlich kann die Zugspannung im Metallband 2 auch mit Hilfe eines Modells ermittelt werden.
  • Sowohl das Stellglied, welches zumindest die Biegerolle 5 und im gezeigten Beispiel auch die Stützrolle 6 und die Kraftmessvorrichtung 7 aufweist, als auch die Zugmessvorrichtung 9 können – wie in 3 angedeutet – mit einer Rechenvorrichtung 10 gekoppelt sein. Mit Hilfe der Rechenvorrichtung 10 kann ein geschlossener Regelkreis für die Planheit und/oder das Profil des Metallbandes 2 bereitgestellt werden. Zur Sollwertermittlung kann z.B. ein Prozessmodell verwendet werden. Die Rechenvorrichtung 10 kann ein geeignetes Prozessmodell zur Profil- und/oder Planheitsregelung aufweisen. Ein rechnergestütztes Ermittlungsverfahren für Sollwerte für eine Profil- und Planheitsregelung ist beispielsweise aus der EP 1 485 216 B1 bekannt.
  • Wie im in 4 dargestellten Beispiel für den Auslauf einer Walzstrasse gezeigt, kann die Biegerolle 5 auch zwischen einem Walzgerüst 1 und einer Haspelvorrichtung 11 angeordnet sein. Im gezeigten Beispiel ist auch eine Stützrolle 6 mit mindestens einer Kraftmessvorrichtung 7 vorgesehen. Zwischen dem Walzgerüst 1 und der Haspelvorrichtung 11 ist auch eine Zugmessvorrichtung 9 vorgesehen. Ähnlich wie im Zusammenhang mit den 1 und 3 beschrieben, kann auch eine am Einlauf bzw. am Auslauf einer Walzstrasse zwischen einer Haspelvorrichtung 11 und einem Walzgerüst 1 angeordnete Biegerolle 5 mit einer Rechenvorrichtung 10 gekoppelt sein. Dies ist in 4 jedoch nicht näher dargestellt.
  • Um den Bedürfnissen spezifischer Walzprozesse besser gerecht zu werden, kann die erfindungsgemäße Biegerolle 5 bzw. das erfindungsgemäße Stellglied für Profil und Planheit beweglich gelagert sein, um nur bei Bedarf eingesetzt zu werden. Die Biegerolle 5 kann dementsprechend an- und/oder einschwenkbar ausgebildet sein. Die Biegerolle 5 kann beispielsweise im Wesentlichen seitlich oder im Wesentlichen senkrecht und/oder längs zum Metallband 2 ein- bzw. angeschwenkt und auch wieder ausgeschwenkt werden. Es ist möglich, nicht nur die Biegerolle 5 beweglich zu lagern bzw. anzuordnen, sondern das gesamte System, bestehend aus Biegerolle 5, Stützrolle(n) 6, Kraftmessvorrichtung(en) 7, und/oder Zugmessvorrichtung(en) 9.
  • 5 zeigt eine schematische Darstellung der an der Biegerolle 5 wirkenden Kräfte FB und der theoretischen Biegelinie b(x). Für die theoretische Biegelinie b(x) gilt folgende Differenzialgleichung:
    Figure 00080001
  • Dabei bezeichnen:
    M(x) den Momentenverlauf über die Biegerolle 5, E das Elastizitätsmodul der Biegerolle 5 und I(x) das Flächenträgheitsmoment der Biegerolle 5.
  • In der Zeichnung ist das Biegemoment mit MB bezeichnet, wobei die Biegelinie b(x) über dem Ort x aufzutragen wäre.
  • Eine Änderung der Spannungsverteilung im Produkt, z.B. im Metallband 2, wird erreicht durch die Änderung des Rollenprofils der Biegerolle 5. Das Rollenprofil der Biegerolle 5 wird bestimmt durch die Superposition der vorzugsweise gemessenen Spannungsverteilung und das durch die Biegezylinder 8 wirksame Moment auf die Biegerolle 5. Um also eine angestrebte Spannungsverteilung zu erreichen ist es notwendig, die Biegekräfte, vorzugsweise die Biegekräfte der hydraulischen Biegezylinder 8, entsprechend einzustellen. Die Bestimmung der erforderlichen Biegekräfte ist entscheidend von der Geometrie, der Einbaulage, dem Schliff und der Beschaffenheit der Biegerolle 5 und der Stützrolle 6 abhängig.
  • Die Vorgehensweise zur Bestimmung der notwendigen Biegekräfte kann beispielsweise in Anwendung des nachfolgend beschriebenen Verfahrens erfolgen:
    • a) Aus der gemessenen Spannungsverteilung und den aktuell auf die Biegerolle 5 wirkenden Biegekräften, wird der Momentenverlauf über die Biegerolle 5 bestimmt,
    • b) mit dem Momentenverlauf wird die Biegelinie b(x) der Biegerolle 5 bestimmt,
    • c) unter Berücksichtigung der Einbaugeometrie, der Rollenschliffe, und der gemäß Schritt b) bestimmten Biegelinie b(x) wird die aktuelle Kontur Ract der Biegerolle bestimmt,
    • d) die Schritte b) bis c) werden mit der gewünschten Spannungsverteilung wiederholt um die erforderliche Rollenkontur RSoll zu bestimmen,
    • e) die wirksamen Biegekräfte werden schrittweise variiert und Schritt d) wird wiederholt, so dass sich die gewünschte Rollenkontur RSoll möglichst gut einstellt,
    • f) die gemäß Schritt e) bestimmten Biegekräfte FB werden eingestellt bzw. vorgegeben.
  • Die notwendigen Biegekräfte können auch in Abwandlung oder alternativ zur vorangehend prinzipiell beschriebenen Vorgehensweise bestimmt werden.
  • Die aktuell wirkenden Biegekräfte werden z.B. über Druckmessung an den hydraulischen Biegezylinder 8 bzw. aus der Differenz der gemessenen Spannungsverteilung und der über die Kraftmessvorrichtung(en) 7 erfassten Kräfte bestimmt.
  • Schritt e) der vorangehend beschriebenen Vorgehensweise, kann z.B. gemäß der Methode der kleinsten Fehlerquadrate erfolgen: Σ(RSoll(FB) – Ract)2! = min) (II)
  • Dabei bezeichnet Ract die aktuellen Rollenkontur, RSoll die erforderliche Rollenkontur und FB die wirksamen Biegekräfte.
  • Möglich ist auch eine deterministische Methode, die aus der Rollenbeschaffenheit, der Einbaugeometrie, den Angriffspunkten der Biegekräfte FB und gegebenenfalls weiteren Eingangsgrößen die erforderlichen Biegekräfte bestimmt.
  • Ein für die Erfindung wesentlicher Gedanke lässt sich wie folgt zusammenfassen:
    Die Erfindung betrifft eine Walzstrasse, z.B. eine Kaltwalzstrasse oder eine Warmwalzstrasse zum Walzen eines Produkts mit mindestens zwei Bandbeeinflussungseinrichtungen, wobei unter einer Bandbeeinflussungseinrichtung vorzugsweise ein Walzgerüst 1 oder eine Haspelvorrichtung 11 verstanden wird. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Betrieb einer derartigen Walzstrasse. Erfindungsgemäß ist zwischen zwei Bandbeeinflussungseinrichtungen zur Beeinflussung der Planheit und/oder des Profils eines vorzugsweise als Metallband 2 ausgebildeten Produkts eine Biegerolle 5 zwischen mindestens zwei der Bandbeeinflussungseinrichtungen vorgesehen. Die Biegerolle 5 kann insbesondere für den Einsatz in Warmwalzwerken als drehgelagertes System ausgebildet sein. Dieses drehgelagerte System kann gegebenenfalls ein oder mehrere der folgenden und/oder weiteren Komponenten aufweisen: Stützrolle 6, Kraftmessvorrichtung 7, Zugmessvorrichtung 9. Das erfindungsgemäße Stellglied zur Beeinflussung der Planheit und/oder des Profils kann auch in bestehenden Anlagen problemlos nachgerüstet werden und ermöglicht eine deutlich effektivere Profil- und/oder Planheitsregelung als bislang bekannt.

Claims (18)

  1. Walzstrasse zum Walzen eines Produkts mit mindestens zwei Bandbeeinflussungseinrichtungen, dadurch gekennzeichnet, dass zur Beeinflussung der Planheit und/oder des Profils des Produkts zumindest zwischen zwei der Bandbeeinflussungseinrichtungen eine Biegerolle (5) angeordnet ist.
  2. Walzstrasse nach Patentanspruch 1 mit mindestens zwei als Walzgerüste (1) ausgebildeten Bandbeeinflussungseinrichtungen, zwischen denen zur Beeinflussung der Planheit und/oder des Profils des Produkts eine Biegerolle (5) angeordnet ist.
  3. Walzstrasse nach Patentanspruch 1 oder 2 mit mindestens einer als Walzgerüst (1) und mit mindestens einer als Haspelvorrichtung (11) ausgebildeten Bandbeeinflussungseinrichtung, wobei zur Beeinflussung der Planheit und/oder des Profils des Produkts zumindest zwischen einem Walzgerüst (1) und einer Haspelvorrichtung (11) eine Biegerolle (5) angeordnet ist.
  4. Walzstrasse nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, wobei für die Biegerolle (5) mindestens eine Stützrolle (6) vorgesehen ist.
  5. Walzstrasse nach Patentanspruch 4, wobei die mindestens eine Stützrolle (6) mit mindestens einer Kraftmessvorrichtung (7) gekoppelt ist.
  6. Walzstrasse nach einem der Patentansprüche 1 bis 5, wobei die auf die Biegerolle (5) wirkenden Biegekräfte unter Zuhilfenahme von mindestens zwei Biegezylindern (8) gezielt beeinflussbar sind.
  7. Walzstrasse nach einem der Patentansprüche 1 bis 6, wobei die auf die Biegerolle (5) wirkenden Biegekräfte unter Zuhilfenahme mindestens einer elektromotorischen Vorrichtung gezielt beeinflussbar sind.
  8. Walzstrasse nach einem der Patentansprüche 1 bis 7, wobei die Biegerolle (5) einen den Stellbereich zur Beeinflussung der Planheit und/oder des Profils des Produkts vergrößernden Schliff aufweist.
  9. Walzstrasse nach Patentanspruch 8, wobei die Biegerolle (5) einen im Wesentlichen konvexen Schliff ausweist.
  10. Walzstrasse nach einem der Patentansprüche 1 bis 9, wobei die Biegerolle (5) derart beweglich angeordnet ist, dass sie selektiv einsetzbar ist.
  11. Walzstrasse nach Patentanspruch 10, wobei die Biegrolle (5) und mindestens eine Stützrolle (6) gemeinsam beweglich angeordnet sind.
  12. Walzstrasse nach Patentanspruch 11, wobei die Biegrolle (5), die mindestens eine Stützrolle (6) und mindestens eine mit der Stützrolle (6) gekoppelte Kraftmessvorrichtung (7) gemeinsam beweglich angeordnet sind.
  13. Walzstrasse nach einem der Patentansprüche 10 bis 12, wobei zumindest die Biegrolle (5) schwenkbar angeordnet ist.
  14. Walzstrasse nach einem der Patentansprüche 1 bis 13 mit einer Rechenvorrichtung (10) zum Geben von Stellsignalen zur Beeinflussung der Planheit und/oder des Profils des Produkts unter Zuhilfenahme der Biegerolle (5), wobei die Rechenvorrichtung (10) mit mindestens einer Zugmessvorrichtung (9) der Walzstrasse Messwerte aufnehmend gekoppelt ist.
  15. Walzstrasse nach Patentanspruch 14, wobei die Zugmessvorrichtung (9) als Zugmessrolle ausgebildet ist.
  16. Walzstrasse nach Patentanspruch 14, wobei die Zugmessvorrichtung (9) berührungslos messend ausgebildet ist.
  17. Walzstrasse nach einem der Patentansprüche 14 bis 16, wobei die Rechenvorrichtung (10) ein Profil- und Planheitsmodell aufweist.
  18. Verfahren zum Betrieb einer Walzstrasse nach einem der Patentansprüche 1 bis 17, wobei das Profil der Biegerolle (5) unter Berücksichtigung der Spannungsverteilung im Produkt und unter Berücksichtigung der auf die Biegerolle (5) wirkenden Kräfte und/oder Momente eingestellt wird.
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