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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Steuern
einer Brennkraftmaschine.
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An
Brennkraftmaschinen werden zunehmend höhere Anforderungen bezüglich deren
Leistung und Wirkungsgrad gestellt. Gleichzeitig müssen aufgrund
strenger, gesetzlicher Vorschriften auch die Emissionen gering sein.
Derartige Anforderungen können
gut erfüllt
werden, wenn in einem Brennraum der Brennkraftmaschine Kraftstoff
in mindestens zwei Betriebsarten eingespritzt wird, wobei zwischen
den Betriebsarten umgeschaltet werden kann. Diese Umschaltmöglichkeit
hat neben dem Einfluss auf die Rohemissionen der Kohlenwasserstoffe
und Stickoxide sowie den Temperaturverlauf des Abgases auch Einfluss
auf die Laufunruhe der Brennkraftmaschine. Die Erfindung betrifft
ebenfalls eine entsprechende Vorrichtung für eine derartige Brennkraftmaschine.
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Kraftstoff
kann in Brennkraftmaschinen beispielsweise in einem Homogenbetrieb
oder in einem Schichtbetrieb in den Brennraum der Brennkraftmaschine
eingespritzt werden.
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Im
Homogenbetrieb wird der Kraftstoff vorwiegend während der Ansaugphase in den
Brennraum der Brennkraftmaschine eingespritzt, und damit bis zur
Zündung
des Kraftstoffs noch weitgehend verwirbelt, was zu einem weitgehend
homogenen Kraftstoff/Luft-Gemisch führt. Der Homogenbetrieb ist
vorzugsweise für
den Volllastbetrieb der Brennkraftmaschine vorgesehen.
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Im
Schichtbetrieb wird der Kraftstoff überwiegend während der
Verdichtungsphase in den Brennraum eingebracht. Damit ist bei der
Zündung
des Kraftstoffs eine Brennstoffschichtung im Brennraum gegeben.
Der Schichtbetrieb ist hauptsächlich
für den
Leerlauf- und Teillastbetrieb geeignet.
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Neben
dem Homogenbetrieb oder dem Schichtbetrieb gibt es noch verschiedene
Zwischenformen zwischen diesen beiden Betriebsarten bzw. die entsprechenden
Betriebsarten kombiniert mit einer Einfacheinspritzung oder einer
Mehrfacheinspritzung von Kraftstoff in den Brennraum.
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Aus
der
EP 1 199 469 A2 ist
ein Verfahren bekannt zum Steuern einer Brennkraftmaschine, mit Kraftstoffdüsen, mittels
denen Kraftstoff direkt in Brennräume der Brennkraftmaschine
eingespritzt werden kann. In einem ersten Schritt des Verfahrens zum
Steuern der Brennkraftmaschine wird diese zuerst in einem Homogenbetrieb
mit Einfacheinspritzung betrieben. Der Zündwinkel wird über eine
bestimmte Zeit so verändert,
dass das Drehmoment abnimmt. Zu einer vorgegebenen Zeit wechselt
die Betriebsart von dem Homogenbetrieb mit Einfacheinspritzung zu
einem Schichtbetrieb mit Mehrfacheinspritzung. Während des Wechsels vom Homogenbetrieb
mit Einfacheinspritzung zum Schichtbetrieb mit Mehrfacheinspritzung
wird der Zündwinkel
schlagartig so verändert,
dass der Übergang
von der einen zur anderen Betriebsart drehmomentneutral erfolgt. Die
Steuerung kann auch in umgekehrter Weise ausgeführt werden, d.h. dass im Schichtbetrieb
mit Mehrfacheinspritzung der Zündwinkel
unter Veränderung des
Drehmoments zuerst so variiert wird, bis ein Punkt erreicht ist,
bei dem von der Betriebsart mit Schichtbetrieb mit Mehrfacheinspritzung
zum Homogenbetrieb mit Einfacheinspritzung gewechselt werden kann.
Während
des Wechsels vom Schichtbetrieb mit Mehrfacheinspritzung zum Ho mogenbetrieb mit
Einfacheinspritzung wird der Zündwinkel
schlagartig so verändert,
dass keine Änderung
des Drehmoments auftritt.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung
einer Brennkraftmaschine zu schaffen, das bzw. die einen guten Betrieb
der Brennkraftmaschine ermöglicht.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch die Merkmale der unabhängigen
Patentansprüche.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Die
Erfindung zeichnet sich aus durch ein Verfahren und eine entsprechende
Vorrichtung zum Steuern einer Brennkraftmaschine mit mindestens
einem Zylinder, in dem ein Brennraum ausgebildet ist, in den in
mindestens zwei Betriebsarten Kraftstoff eingespritzt wird, wobei
ein schneller Momentenstellpfad mindestens eine erste und eine zweite
aktuelle Drehmomentstellgröße und ein
langsamer Momentenstellpfad mindestens eine dritte aktuelle Drehmomentstellgröße umfasst.
Zwischen den Betriebsarten wird unter zulässiger Variation von mindestens
der ersten und der zweiten aktuellen Drehmomentstellgröße von einer
Ausgangsbetriebsart auf eine Zielbetriebsart umgeschaltet, falls
eine vorgegebene Umschaltbedingung erfüllt ist. Die Drehmomentstellgrößen wirken
auf Stellglieder der Brennkraftmaschine ein.
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In
einem ersten Schritt des Verfahrens mit der vorgegebenen Umschaltbedingung
wird geprüft, ob
durch eine für
die Zielbetriebsart zulässige
Variation der mindestens ersten und zweiten aktuellen Drehmomentstellgröße ein drehmomentneutrales Umschalten
innerhalb eines Zylindersegments in die Zielbetriebsart erreicht
werden kann.
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In
einem zweiten Schritt wird, falls die vorgegebene Umschaltbedingung
erfüllt
ist, unter Variation der mindestens ersten und zweiten aktuellen
Drehmomentstellgröße drehmomentneutral
von der Ausgangsbetriebsart auf die Zielbetriebsart umgeschaltet,
und, falls die vorgegebenen Umschaltbedingung nicht erfüllt ist,
wird die Ausgangsbetriebsart beibehalten und mindestens eine der
mindestens ersten und zweiten aktuellen Drehmomentstellgröße und die
mindestens dritte aktuelle Drehmomentstellgröße werden solange drehmomentneutral
variiert, bis die Umschaltbedingung erfüllt ist.
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In
diesem Zusammenhang wird der Momentenstellpfad als schnell bezeichnet,
wenn die Zeitkonstante seiner Stellgrößen nur von der Zeitkonstante eines
Zylindersegments, d.h. der durch die Zahl der Zylinder geteilten
Zeit eines Arbeitsspiels der Brennkraftmaschine abhängt. Typischerweise
liegt die Zeitkonstante des schnellen Momentenstellpfads im Bereich
von einigen Millisekunden.
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Der
Momentenstellpfad mit seinen Stellgrößen wird als langsam bezeichnet,
wenn die Zeitkonstante der Stellgrößen in der Größenordnung
von mehreren 100 ms liegt und damit um einen Faktor 10 bis über 100 über der
Zeitkonstante eines Zylindersegments.
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Auf
diese Weise wird es möglich,
auch die Betriebsartumschaltung drehmomentbasiert zu realisieren.
Dies ist deshalb besonders vorteilhaft, weil Steuerungen von Brennkraftmaschinen
drehmomentbasiert sein können.
Es ist so möglich,
alle Steu ervorgänge
der Brennkraftmaschine auf das Drehmoment zu beziehen.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird in Abhängigkeit
von mindestens einer der ersten, zweiten und dritten aktuellen Drehmomentstellgröße ein Drehmomentkennwert
bestimmt, und die Umschaltbedingung ist abhängig von dem Drehmomentkennwert.
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Der
Drehmomentkennwert kann für
jede Betriebsart einen vorgegebenen Wertebereich einnehmen. Befindet
sich die Brennkraftmaschine in einem Betriebspunkt der Ausgangsbetriebsart,
dessen Drehmomentkennwert außerhalb
des für
diesen zulässigen
Bereichs der Zielbetriebsart liegt, so kann kein Umschalten von
der Ausgangsbetriebsart auf die Zielbetriebsart erfolgen. Erst wenn
durch die Variation der mindestens ersten und zweiten aktuellen Drehmomentstellgröße der Drehmomentkennwert
in der Ausgangsbetriebsart einen Wert erreicht, der innerhalb des
zulässigen
Bereichs des Drehmomentkennwerts der Zielbetriebsart liegt, ist
die vorgegebene Umschaltbedingung erfüllt, und es kann von der Ausgangsbetriebsart
auf die Zielbetriebsart umgeschaltet werden, wobei gleichzeitig
eine der aktuellen Drehmomentstellgrößen so verändert wird, dass ein Umschalten
ohne Veränderung
des Drehmoments erfolgen kann.
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Dies
ist deshalb besonders vorteilhaft, weil damit die Betriebsartumschaltung
in Abhängigkeit von
einem einzigen Drehmomentkennwert erfolgen kann.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens sind die
mindestens erste und zweite aktuelle Drehmomentstellgröße aus einer
Gruppe aus einem Zündwinkel-Sollwert, einem
Kraftstoffmassenstrom-Sollwert und einem Einspritzphasing-Sollwert
ausgewählt.
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Dies
ist besonders vorteilhaft, da diese Drehmomentstellgrößen besonders
schnell umgestellt werden können,
so dass eine Änderung
der Betriebsart innerhalb eines Zylindersegments erfolgen kann.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens ist die
mindestens dritte aktuelle Drehmomentstellgröße aus einer Gruppe aus einem Frischgasmassenstrom-Sollwert,
einem Nockenwellenphasing-Sollwert und einem Kraftstoffdruck-Sollwert ausgewählt.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind
die Betriebsarten aus einer Gruppe aus einer ersten Betriebsart,
bei der während eines
Zylindersegments Kraftstoff einmal in den Brennraum eingespritzt
wird, einer zweiten Betriebsart, bei der während eines Zylindersegments
Kraftstoff mehrmals in den Brennraum eingespritzt wird, einer dritten
Betriebsart, bei der vor einem Zündvorgang
im Brennraum Kraftstoff räumlich
homogen verteilt in dem Brennraum vorliegt, und einer vierten Betriebsart,
bei der vor einem Zündvorgang
im Brennraum Kraftstoff in einer vorgegebenen, räumlichen homogenen Kraftstoffdichteverteilung
in dem Brennraum vorliegt, ausgewählt.
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Damit
wird das Verfahren zum Steuern einer Brennkraftmaschine in vorteilhafter
Weise auf Betriebsarten mit einem unterschiedlichem Drehmomentkennwert
der Brennkraftmaschine angewandt. So kann beispielsweise aus der
ersten Betriebsart, bei der während
eines Zylindersegments Kraftstoff einmal in den Brennraum eingespritzt
wird (Einfacheinspritzung), in die zweite Betriebsart, bei der während eines
Zylindersegments des Zylinders Kraftstoff mehrmals in den Brennraum
eingespritzt wird (Mehrfacheinspritzung), umgeschaltet werden. Weist
die erste Betriebsart mit Einfacheinspritzung einen höheren Drehmomentkennwert
auf als die zweite Betriebsart mit Mehrfacheinspritzung, kann bei
der Umschaltung von der ersten Betriebsart in die zweite Betriebsart
eine durch die Differenz der Drehmomentkennwerte bedingte energetische
Differenz als zusätzliche
Wärmeenergie
anfallen, die zur Aufheizung eines Katalysators genutzt werden kann,
wie dies insbesondere nach dem Start einer Brennkraftmaschine erforderlich
sein kann. Ist der Katalysator aufgeheizt, so kann wieder von der
zweiten Betriebsart mit dem niedrigeren Drehmomentkennwert in die erste
Betriebsart mit dem höheren
Drehmomentkennwert umgeschaltet werden.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind im Folgenden anhand der schematischen Zeichnungen erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
Brennkraftmaschine mit einer Steuereinrichtung,
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2 ein
Diagramm mit der Darstellung des Verfahrens zum Steuern der Brennkraftmaschine,
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3 den
zeitlichen Verlauf verschiedener Betriebsgrößen während des Ablaufs des Verfahrens zum
Steuern der Brennkraftmaschine,
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4 ein
Flussdiagramm eines Programms zum Steuern der Brennkraftmaschine,
das in der Steuereinrichtung abgearbeitet wird,
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5 ein
weiteres Flussdiagramm des Programms zum Steuern einer Brennkraftmaschine,
das in der Steuereinrichtung abgearbeitet werden kann, und
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6 ein
weiteres Diagramm mit der Darstellung des Verfahrens zum Steuern
der Brennkraftmaschine.
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Elemente
gleicher Konstruktion oder Funktion sind mit den gleichen Bezugszeichen
gekennzeichnet.
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Eine
Brennkraftmaschine 10 umfasst einen Ansaugtrakt 11,
einen Motorblock 12, einen Zylinderkopf 14 und
einen Abgastrakt 16. Der Ansaugtrakt 11 umfasst
bevorzugt eine Drosselklappe 18, einen Sammler 20 und
ein Saugrohr 22, das hin zu einem Zylinder Z1 über einen
Einlasskanal in einen Brennraum 13 des Motorblocks 12 geführt ist.
Der Motorblock 12 umfasst ferner eine Kurbelwelle 24,
welche über
eine Pleuelstange 26 mit einem Kolben 28 des Zylinders
Z1 gekoppelt ist.
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Der
Zylinderkopf 14 umfasst Ventiltriebe 34, 36,
denen ein Gaseinlassventil 30 bzw. ein Gasauslassventil 32 zugeordnet
sind. Zur Beeinflussung der Fluidströmung in den Brennraum 13 des
Zylinders Z1 hinein kann auch mindestens eine (nicht dargestellt) Ladungsbewegungsklappe
vorgesehen sein.
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Der
Zylinderkopf 14 umfasst ferner ein Einspritzventil 44 und
eine Zündkerze 46.
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In
dem Abgastrakt 16 ist ein Abgaskatalysator 48,
der bevorzugt als Dreiwegekatalysator ausgebildet ist, angeordnet.
Weiter ist eine Steuervorrichtung 52 vorgesehen, der Sensoren
zugeordnet sind, die verschiedene Messgrößen erfassen und jeweils den
Wert der Messgrößen ermitteln.
Die Steuervorrich tung 52 ermittelt abhängig von mindestens einer der
Messgrößen Stellgrößen, die
dann in ein oder mehrere Stellsignale zum Steuern der Stellglieder mittels
entsprechender Stellantriebe umgesetzt werden. Die Steuervorrichtung 52 kann
auch als Vorrichtung zum Steuern der Brennkraftmaschine bezeichnet
werden.
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Die
Sensoren sind ein Pedalstellungsgeber 54, welcher eine
Fahrpedalstellung eines Fahrpedals 56 erfasst, ein Luftmassensensor 58,
welcher einen Luftmassenstrom stromaufwärts der Drosselklappe 18 erfasst,
ein erster Temperatursensor 62, welcher eine Ansauglufttemperatur
erfasst, ein Saugrohrdrucksensor 64, welcher einen Saugrohrdruck
in dem Sammler 20 erfasst, ein Kurbelwellenwinkelsensor 66,
welcher einen Kurbelwellenwinkel erfasst, dem eine Drehzahl zugeordnet
wird, sowie ein Nockenwellenwinkelsensor 70, welcher den
Nockenwellenwinkel erfasst. Ferner ist bevorzugt ein zweiter Temperatursensor 68 vorgesehen,
der eine Kühlmitteltemperatur
erfasst. Ferner ist eine Abgassonde 72 vorgesehen die stromaufwärts des
Abgaskatalysators 48 angeordnet ist und den Restsauerstoffgehalt des
Abgases erfasst und deren Messsignal charakteristisch ist für das Luft/Kraftstoff-Verhältnis in
dem Brennraum 13 des Zylinders Z1.
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Je
nach Ausführungsform
der Erfindung kann eine beliebige Untermenge der genannten Sensoren
oder es können
auch zusätzliche
Sensoren vorhanden sein.
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Stellglieder
sind beispielsweise die Drosselklappe 18, die Gaseinlass-
und Gasauslassventile 30, 32, die Ladungsbewegungsklappe,
das Einspritzventil 44 oder die Zündkerze 46.
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Die
Brennkraftmaschine hat neben dem Zylinder Z1 auch weitere Zylinder
Z2, Z3, Z4, denen entsprechende Sensoren und Stellglieder zugeordnet
sind und die entsprechend gesteuert werden.
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Die
Steuervorrichtung 52 entspricht einer Vorrichtung zum Steuern
der Brennkraftmaschine.
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Die 2 zeigt
ein Diagramm mit der Abhängigkeit
eines Drehmomentkennwerts von einer ersten aktuellen Drehmomentstellgröße am Beispiel
der Abhängigkeit
eines Drehmomentwirkungsgrad-Istwerts EFF_IGA_AV von einem Zündwinkel-Istwert IGA_AV.
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Aufgetragen
ist der Verlauf des Drehmomentwirkungsgrad-Istwerts von zwei Betriebsarten, einer
ersten Betriebsart OPMOD_1 und einer zweiten Betriebsart OPMOD_2.
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Die
erste Betriebsart OPMOD_1 kann beispielsweise eine Betriebsart sein,
bei der innerhalb eines Zylindersegments Kraftstoff einmal in den Brennraum 13 eingespritzt
wird (Einfacheinspritzung). Die zweite Betriebsart OPMOD_2 kann
eine Betriebsart sein, bei der innerhalb eines Zylindersegments
Kraftstoff mehrmals in den Brennraum 13 eingespritzt wird
(Mehrfacheinspritzung). In diesem Fall stellen Einfacheinspritzung
und Mehrfacheinspritzung eine zweite aktuelle Drehmomentstellgröße dar.
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In
einer Kombination von Betriebsarten kann in der einen Betriebsart
vor einem Zündvorgang
im Brennraum 13 Kraftstoff räumlich homogen verteilt in dem
Brennraum vorliegen (Homogenbetrieb), während in der weiteren Betriebsart
vor einem Zündvorgang
im Brennraum 13 Kraftstoff in einer vorgegebenen, räumlich inhomogenen
Kraftstoffdichteverteilung in den Brennraum vorliegen kann (Schichtbetrieb).
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In
einer weiteren Kombination von Betriebsarten kann in der einen Betriebsart
vor einem Zündvorgang
Kraftstoff im Brennraum 13 räumlich homogen verteilt vorliegen,
wobei das Verhältnis
zwischen Kraftstoff und Luft stöchiometrisch
ist. In der anderen Betriebsart kann Kraftstoff vor einem Zündvorgang
in Brennraum 13 ebenfalls räumlich homogen verteilt in dem
Brennraum 13 vorliegen, jedoch kann das Verhältnis zwischen
Luft und Kraftstoff in diesem Fall unterstöchiometrisch (mager) sein.
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Die
ersten und zweiten Betriebsarten OPMOD_1 und OPMOD_2 können natürlich auch aus
Kombinationen der vorgehend beschriebenen Betriebsarten bestehen.
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In
dem in 2 gezeigten Beispiel soll das Verfahren im Folgenden
anhand eines Homogenbetriebs mit Einfacheinspritzung für die erste
Betriebsart OPMOD_1 und eines Homogenbetriebs mit Mehrfacheinspritzung
für die
zweite Betriebsart OPMOD_2 beschrieben werden.
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Für die erste
Betriebsart OPMOD_1 ergibt sich für einen Zündwinkel IGA_1_OPT ein maximaler Drehmomentwirkungsgrad
EFF_IGA_BAS_COR der ersten Betriebsart OP_MOD_1. Weiter ist ein
minimal möglicher
Zündwinkel
IGA_1_MIN der ersten Betriebsart OPMOD_1 vorgegeben, für den der
Drehmomentwirkungsgrad EFF_IGA_1_MIN bei minimal möglichen
Zündwinkel
IGA_1_MIN der ersten Betriebsart OPMOD_1 ist.
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Für die zweite
Betriebsart OPMOD_2 ist entsprechend für den Zündwinkel IGA_2_OPT der maximal
mögliche
Drehmomentwirkungs grad das Produkt aus dem maximalen Drehmomentwirkungsgrad EFF_IGA_BAS_COR
der ersten Betriebsart OPMOD_1 und einem Drehmomentwirkungsgradverlust
EFF_TQI_COR der zweiten Betriebsart OPMOD_2 gegenüber der
ersten Betriebsart OPMOD_1. Weiter ist ein Drehmomentwirkungsgrad EFF_IGA_2_MIN
beim minimal möglichen
Zündwinkel
IGA_2_MIN der zweiten Betriebsart OPMOD_2 gegeben.
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Darüber hinaus
ist eine Drehmomentwirkungsgradkorrektur C_EFF_OFS_MPLH_ACT für die Bedingung
zum Umschalten von der ersten Betriebsart OPMOD_1 auf die zweite
Betriebsart OPMOD_2 und eine Drehmomentwirkungsgradkorrektur C_EFF_OFS_MPLH_DEAC
für die
Bedingung zum Umschalten von der zweiten Betriebsart OPMOD_2 auf
die erste Betriebsart OPMOD_1 vorgegeben, deren genauere Bedeutung
im Folgenden erläutert
wird.
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In 2 sind
weiter ein erster Betriebspunkt OP_1_1, ein zweiter Betriebspunkt
OP_1_2 und ein dritter Betriebspunkt OP_1_3 eines ersten Zündhakens
und ein erster Betriebspunkt OP_2_1, ein zweiter Betriebspunkt OP_2_2_2
und ein dritter Betriebspunkt OP_2_3 eines zweiten Zündhakens
dargestellt (fette Linien).
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In 3 ist
der zeitliche Verlauf einer Umschaltanforderung LV_MPLH_REQ für Mehrfacheinspritzung
in homogener Betriebsart, einer Zündwinkeländerungsanforderung LV_MPLH_IGA_REQ
für Mehrfacheinspritzung
in homogener Betriebsart, des Zündwinkel-Istwerts
IGA_AV und eines Frischgasmassenstrom-Istwerts MAF_AV während des
Ablaufs des Verfahrens zum Steuern der Brennkraftmaschine entsprechend
dem Vorgehen in 2 gezeigt.
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In
den 4 und 5 sind die Flussdiagramme eines
Programms zum Steuern der Brennkraftmaschine dargestellt, das in
der Steuereinrichtung abgearbeitet wird, wenn das Verfahrens zum Steuern
der Brennkraftmaschine entsprechend 2 abläuft.
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6 zeigt
ein Diagramm des Verlaufs eines Drehmoment-Istwerts TQI_AV in Abhängigkeit
von dem Zündwinkel-Istwert
IGA_AV mit dem Parameter Frischgasmassenstrom-Istwert MAF_AV. MAF_AV_1,
MAF_AV_2, MAF_AV_3 und MAF_AV_4 sind verschiedene feste Frischgasmassenstrom-Istwerte
in der ersten Betriebsart OPMOD_1 bzw. in der zweiten Betriebsart
OPMOD_2 (nur für
Frischgasmassenstrom-Istwert MAF_AV_1), wobei die Beziehung MAF_AV_1 > MAF_AV_2 > MAF_AV_3 > MAF_AV_4 gilt. Weiter
sind der erste Betriebspunkt OP_1_1 bei dem Frischgasmassenstrom-Istwert MAF_AV_4,
der zweite Betriebspunkt OP_1_2 und der dritte Betriebspunkt OP_1_3
bei dem Frischgasmassenstrom-Istwert
MAF_AV_1 eingetragen, entsprechend dem ersten Zündhaken in 2.
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Das
Verfahren soll im Folgenden insbesondere anhand der 2 bis 6 beschrieben
werden:
Nach dem Start (4) des Programms
wird zuerst überprüft, ob eine
Umschaltanforderung LV_MPLH_REQ für Mehrfacheinspritzungen in
homogener Betriebsart vorliegt. Solange dies nicht der Fall ist
(LV_MPLH_REQ = 0), wird die Abfrage immer wieder von neuem durchgeführt, wobei
gegebenenfalls eine integrierte Warteschleife die Zahl der Abfragen
reduziert. Im Drehmomentwirkungsgrad-Diagramm (2)
und im Drehmoment-Diagramm (6) wird
beispielsweise der erste Betriebspunkt OP_1_1 des ersten Zündhakens
in der ersten Betriebsart OPMOD_1 eingenommen. Die erste Betriebsart
OPMOD_1 stellt hier eine Ausgangsbetriebsart OPMOD_I dar.
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Ist
die Umschaltanforderung LV_MPLH_REQ für Mehrfacheinspritzungen in
homogener Betriebsart gleich Eins (Zeitpunkt T1 in 3),
so wird geprüft,
ob der Drehmomentwirkungsgrad-Istwert
EFF_IGA_AV in Abhängigkeit
des Zündwinkel-Istwerts
IGA_AV kleiner oder gleich dem Produkt aus dem maximalen Drehmomentwirkungsgrad
EFF_IGA_BRS_COR der ersten Betriebsart OPMOD_1 und dem Drehmomentwirkungsgradverlust
EFF_TQI_COR der zweiten Betriebsart OPMOD_2 gegenüber der
ersten Betriebsart eines Homogenbetriebs mit Einfachzündung abzüglich der Drehmomentwirkungsgradkorrektur C_EFF_OFS_MPLH_ACT
für die
Bedingung zum Umschalten von der ersten Betriebsart OPMOD_1 auf
die zweite Betriebsart OPMOD_2 ist. Ist dies nicht der Fall, so
wird ein Frischgasmassenstrom-Sollwert MAF_SP_TQI, der eine dritte
aktuelle Drehmomentstellgröße bildet,
ebenso wie der Zündwinkel-Sollwert
IGA_SP entsprechend den aktuellen Betriebsgrößen, insbesondere eines Drehmoment-Sollwerts TQI_SP,
neu ermittelt. Solange die vorgenannte Bedingung nicht erfüllt ist,
wird der Zündwinkel-Sollwert IGA_SP
weiter reduziert, wogegen der Frischgasmassenstrom-Sollwert MAF_SP
erhöht
wird. In 6 ist zu erkennen, dass der
Betriebspunkt in der ersten Betriebsart OPMOD_1 mit fallendem Zündwinkel-Istwert IGA_AV vom
ersten Betriebspunkt OP_1_1 mit dem niedrigeren Frischgasmassenstrom-Istwert
MAF_AV_4 zum zweiten Betriebspunkt OP_1_2 mit dem höheren Frischgasmassenstrom-Istwert MAF_AV_4
wandert. Der Übergang vom
ersten Betriebspunkt OP_1_1 zum zweiten Betriebspunkt OP_1_2 erfolgt
drehmomentneutral. Im Drehmomentwirkungsgraddiagramm der 2 wandert
der Betriebspunkt vom ersten Betriebspunkt OP_1_1 des ersten Zündhakens
zum zweiten Betriebspunkt OP_1_2 des ersten Zündhakens. In 3 ist
der daraus resultierende Verlauf des Zündwinkel-Istwerts IGA_AV und
des Frischgasmassenstrom- Istwerts
MAF_AV zwischen den Zeitpunkten T1 und T2 dargestellt.
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Sobald
die Bedingung EFF_IGA_AV ≤ EFF_IGA_BAS_COR· EFF_TQI_COR – C_EFF_OFS_MPLH_ACT
erfüllt
ist (Betriebspunkt OP_1_2 in 2), wird
die Zündwinkeländerungsanforderung
LV_MPLH_IGR_REQ für
Mehrfacheinspritzungen in homogener Betriebsart auf Eins gesetzt
(Zeitpunkt T2 in 3). Der Zündwinkel-Istwert IGA_AV wird
nun schlagartig erhöht,
während
gleichzeitig von der ersten Betriebsart OPMOD_1, dem Betrieb mit
Einfacheinspritzung, auf die zweite Betriebsart OPMOD_2, dem Betrieb
mit Mehrfacheinspritzung, umgeschaltet wird. Auf diese Weise kann
ein drehmomentneutrales Umschalten innerhalb eines Zylindersegments
in die zweite Betriebsart OPMOD_2 erfolgen, die in diesem Fall eine
Endbetriebsart OPMOD_F ist. Dies ist besonders gut in 6 zu
erkennen, wo der Betriebspunkt unter Anstieg des Zündwinkel-Istwerts
IGA_AV vom zweiten Betriebspunkt OP_1_2 in der ersten Betriebsart OPMOD_1
zum dritten Betriebspunkt OP_1_3 in der zweiten Betriebsart OPMOD_2
(jeweils mit dem Frischgasmassenstrom-Istwert MAF_AV_1) springt. Der Übergang
vom zweiten Betriebspunkt OP_1_2 zum dritten Betriebspunkt OP_1_2
erfolgt drehmomentneutral. In 2 springt
der Betriebspunkt nun zum dritten Betriebspunkt OP_1_3 des ersten
Zündhakens.
In der Betriebsart OPMOD_2 mit niedrigerem Drehmomentwirkungsgrad
kann nun beispielsweise eine Katalysatoraufheizung erfolgen. Im
Flussdiagramm der 4 ist nun der Übergabepunkt
A erreicht.
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Nach
dem Umschaltvorgang kann ein von dem Zündwinkel-Sollwert IGA_SP abhängiger Drehmomentwirkungsgrad-Sollwert
EFF_IGA_SP reduziert und der Frischgasmassenstrom-Sollwert MAF_SP
erhöht
werden. Die Variation dieser Größen erfolgt
drehmomentneut ral. In 3 ist der für das dargestellte Beispiel
daraus resultierende Verlauf mit fallendem Zündwinkel-Istwert IGA_AV und
steigendem Frischgasmassenstrom-Istwert MAF_AV zwischen den Zeitpunkten
T2 und T3 gezeigt. In dem Beispiel der 2 kann damit
beispielsweise der erste Betriebspunkt OP_2_1 des zweiten Zündhakens erreicht
werden, wobei hier die zweite Betriebsart OPMOD_2 die Ausgangsbetriebsart
OPMOD_I darstellt.
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Es
wird nun überprüft, ob die
Umschaltanforderung LV_MPLH_REQ für Mehrfacheinspritzungen in
homogener Betriebsart auf Null zurückgesetzt wird (5).
Solange dies nicht der Fall ist, wird diese Abfrage immer wieder
von neuem durchgeführt,
wobei gegebenenfalls eine integrierte Warteschleife die Zahl der
Abfragen reduziert.
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Nach
dem Ende der Katalysatoraufheizung oder einer anderen vergleichbaren
Anforderung wird die Umschaltanforderung LV_MPLH_REQ für Mehrfacheinspritzung
in homogener Betriebsart auf Null gesetzt (3 im Zeitpunkt
T3). Es wird nun geprüft, ob
das Produkt aus Drehmomentwirkungsgrad-Istwert EFF_IGA_AV in Abhängigkeit
des Zündwinkel-Istwerts
IGA_AV und Drehmomentwirkungsgradverlust EFF_TQI_COR der zweiten
Betriebsart OPMOD_2 gegenüber
der ersten Betriebsart OPMOD_1 größer oder gleich der Summe des
Drehmomentwirkungsgrads EFF_IGR_1_MIN beim minimal möglichen
Zündwinkel
der ersten Betriebsart OPMOD_1 und der Drehmomentwirkungsgradkorrektur
C_EFF_OFS_MPLH_DEAC für
die Bedingung zum Umschalten von der zweiten OPMOD_2 auf die erste
Betriebsart OPMOD_1 ist ( 5). Solange dies
nicht der Fall ist, werden der Frischgasmassenstrom-Sollwert MAF_SP_TQI
und der Zündwinkel-Sollwert
IGA_SP drehmomentneutral solange verändert, bis diese Bedingung
erfüllt
ist. Auf der Drehmomentwirkungsgradkennlinie der zweiten Betriebsart
OPMOD_2 der 2 wandert der Betriebspunkt
vom ersten Betriebspunkt OP_2_1 des zweiten Zündhakens zum zweiten Betriebspunkt
OP_2_2 des zweiten Zündhakens.
Dabei fällt.
der Frischgasmassenstrom-Istwert MAF_AV, während der Zündwinkel-Istwert IGA_AV steigt,
wie in 3 zu sehen ist (Bereich zwischen den Zeitpunkten
T3 und T4).
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Ist
die oben genannte Bedingung erfüllt,
wird die Zündwinkeländerungsanforderung LV_MPLH_IGA_REQ
für Mehrfacheinspritzungen
in homogener Betriebsart auf Null gesetzt (Zeitpunkt T4 in 3)
und der Zündwinkel-Istwert
IGA_AV wieder schlagartig reduziert, während eine Umschaltung vom
Mehrfacheinspritzbetrieb zum Einfacheinspritzbetrieb erfolgt. Durch
die Veränderung
der beiden Drehmomentstellgrößen wird
ein drehmomentneutrales Umschalten innerhalb eines Zylindersegments in
die erste Betriebsart OPMOD_1 erreicht (Zeitpunkt T4 in 3),
die in diesem Fall die Endbetriebsart OPMOD_F ist. In 5 ist
nun der Übergabepunkt
B erreicht.
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Nach
dem Umschaltvorgang kann der von dem Zündwinkel-Sollwert IGA_SP abhängige Drehmomentwirkungsgrad-Sollwert
EFF_IGA_SP erhöht und
der Frischgasmassenstrom-Sollwert MAF_SP reduziert werden. Die Variation
dieser Größen erfolgt drehmomentneutral.
In 3 ist der daraus für dieses Beispiel resultierende
Verlauf des steigenden Zündwinkel-Istwerts
IGA_AV und des fallenden Frischgasmassenstrom-Istwerts MAF_AV nach
dem Zeitpunkt T4 dargestellt. Im Beispiel der 2 kann damit
beispielsweise wieder der erste Betriebspunkt OP_1_1 des ersten
Zündhakens
erreicht werden.