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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und ein System zur
Erstellung eines Bewegungsablaufes für einen Roboter.
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Industrieroboter
sind Handhabungsgeräte, die
maschinell gesteuert werden und deren Arbeitsablauf programmierbar
ist. Die Programmierung eines Industrieroboters erweist sich im
Vergleich zu der Programmierung einer NC-Maschine als schwieriger, da
wesentlich mehr Daten zur Verfügung
gestellt werden müssen.
So ist es beispielsweise nötig,
den Arbeitsbereich des Roboters sowie die Position des Werkstückes in
diesem Arbeitsbereich datenmäßig zu erfassen
und in die Programmierung einzuarbeiten. Zur Erfassung dieser Daten
und deren Einbindung in das Anwenderprogramm wurden unterschiedliche
Verfahren entwickelt, die nachstehend kurz erläutert werden.
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Bei
dem so genannten Play-Back-Verfahren wird die Programmierung des
Bewegungsablaufes durch manuelles Führen des Roboters entlang der gewünschten
Bahn durchgeführt.
Dabei werden die Stellungen des Roboters in einem definierten Zeit- oder
Wegraster in das Anwenderprogramm übernommen. Anschließend kann
der Roboter den manuell vorgegebenen Bewegungsablauf unter Ausführung des Anwenderprogramms
maschinell angetrieben nachvollziehen. Das bekannte Verfahren hat
den Nachteil, dass sich die Bedienungsperson in dem durch das Werkstück eingeschränkten Arbeitsbereich
des Roboters bewegen muss, wodurch die Programmierung schwierig,
zeitintensiv und ungenau wird.
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Eine
Verbesserung gegenüber
dem vorstehend genannten Verfahren wird durch die Teach-In-Programmierung
erzielt. Bei dieser wird die Bewegungsinformation durch Anfahren
der gewünschten
Raumpunkte mit Hilfe eines Programmierhandgerätes oder Bedienfelds und der Übernahme
dieser Punkte durch Betätigen
einer Funktionstaste erstellt. Darüber hinaus können über das
Programmierhandgerät
weitere Bewegungsanweisungen, wie beispielsweise Geschwindigkeits-
und Beschleunigungsvorgaben oder die Steuerungsart (Punkt-zu-Punkt-
oder Bahnsteuerung), eingegeben werden.
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Die
vorstehend genannten Verfahren sind so genannte direkte Verfahren,
das heißt,
die Programmierung erfolgt unter Verwendung des Robotersystems,
so dass der Roboter während
der Programmierung und der nachfolgenden Testphase nicht zur Verfügung steht.
Hiervon sind die so genannten indirekten Verfahren zu unterscheiden.
Diese zeichnen sich dadurch aus, dass die Programmierung auf steuerungsunabhängigen Rechnern
getrennt von dem Robotersystem erfolgt. Diese erfordern ein Rechnermodell
des Roboters und des Arbeitsbereiches. Die Programmierung und das
Testen der Programmierung sind somit in die Fertigungsplanung verlagert,
so dass die Roboter ungehindert arbeiten können.
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Bei
den indirekten Programmierverfahren können im Wesentlichen die textuellen
Programmierverfahren, bei denen die erforderlichen Geometrie- und
Bewegungsdaten über
eine Tastatur eingegeben werden, und die CAD-unterstützten Programmierverfahren
unterschieden werden. Letztere basieren auf der Nutzung geometrischer
Modelle der am Fertigungsprozess beteiligten Komponenten. Die Modellierung
erfolgt hierbei unter Verwendung von CAD-Systemen, wobei auf einem
Bildschirm Funktionen zur Verfügung
gestellt werden, die eine Festlegung von anzufahrenden Positionen
sowie Verfahrwegen ermöglichen.
Es ist anschließend
möglich
den Be wegungsablauf des Roboters grafisch zu simulieren. CAD-unterstützte Programmierverfahren
zeichnen sich insbesondere durch ihre Anschaulichkeit aus.
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Zur
Erfassung der Daten des Arbeitsbereiches und des darin angeordneten
Werkstückes
werden heutzutage vermehrt Bilderfassungsgeräte, wie beispielsweise Kameras,
eingesetzt, deren Bilder als Grundlage zur Erzeugung eines virtuellen
Arbeitsbereiches verwendet werden. An Hand des virtuellen Arbeitsbereiches
kann dann die Programmierung vorgenommen werden. Die bekannten Systeme
und Verfahren zur Erfassung des Arbeitsbereiches mit Hilfe von Bilderfassungsgeräten sind
jedoch aufwendig und kostspielig.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren
zur Erstellung eines Bewegungsablaufes für einen Roboter anzugeben,
das möglichst
einfach, schnell und kostengünstig
durchführbar
ist. Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darüber hinaus
darin, ein System zur Erstellung eines Bewegungsablaufes für einen
Roboter zu schaffen, das einen einfachen und kostengünstigen
Aufbau hat und dessen Handhabung vereinfacht ist.
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Diese
Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen 1 bzw. 20 angegebene Merkmale
gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Das
Verfahren zur Erstellung eines Bewegungsablaufes für einen
Roboter unter Verwendung einer Funktionseinheit weist die folgenden
Verfahrensschritte auf.
- (a) Zunächst wird
mindestens ein Bild des realen Arbeitsbereiches des Roboters mit
Hilfe einer Bilderfassungseinrichtung erfasst. Hierbei kann beispielsweise
eine Digitalkamera zum Einsatz kommen.
- (b) Anschließend
wird das mindestens eine Bild auf der Funktionseinheit angezeigt.
Es ist also nicht erforderlich, das Bild des realen Arbeitsbereiches
zu analysieren, um einen virtuellen Arbeitsbereich zu erzeugen.
- (c) Es wird ferner eine Startstellung des Roboters festgelegt.
- (d) Im Anschluss daran wird eine Soll-Endstellung mit Hilfe
der Funktionseinheit ausgewählt.
Unter der Startstellung bzw. der Soll-Endstellung sind dabei alle
geometrischen Angaben des Roboters zu verstehen, die für die Erstellung
von Roboterbewegungsabläufen
notwendig sind. So kann es beispielsweise in einem einfachen Fall,
in dem der Roboter lediglich eine Aufgabe im zweidimensionalen Bereich
auszuführen
hat, ausreichen, als Startstellung den Endpunkt des Roboterarmes
sowie die Richtung des am Roboterarm befestigten Werkzeugs zu bestimmten,
also letztlich zwei Punkte am Roboter bzw. an dem Werkzeug zu bestimmen.
In anderen Fällen,
insbesondere bei dreidimensionalen Bewegungsabläufen, sind unter der Startstellung
gegebenenfalls alle Informationen bezüglich des Roboterwerkzeugs,
der Werkzeugstellung, der Roboterachsschenkel, deren Orientierung
und der Positionen und Orientierung der Roboterachsen zu verstehen.
- (e) Schließlich
wird die ausgewählte
Soll-Endstellung direkt in eine Soll-Endstellung für den realen Arbeitsbereich
umgewandelt. Dies bedeutet, dass die ausgewählte Soll-Endstellung nicht
zunächst in
eine Soll-Endstellung in einem virtuellen Arbeitsbereich umgewandelt
wird, bevor die Soll-Endstellung in dem virtuellen Arbeitsbereich erneut
umgewandelt wird. Vielmehr kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren – wie bereits
oben erwähnt – auf die
Erzeugung und Verwendung eines virtuellen Arbeitsbereiches verzichtet
werden. Dies führt
dazu, dass das erfindungsgemäße Verfahren
besonders schnell und kostengünstig durchführbar ist,
da hierfür
keine aufwendiges Analyseverfahren mit Merkmalsermittlung zur Analyse
der Bilder notwendig ist. Vielmehr wird eine Analyse allein durch
die visuelle Wahrnehmung des Bildes durch die Bedienungsperson vorgenommen.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird (f) ein Bewegungsablauf für
den Roboter in Abhängigkeit
von der Startstellung und der Soll-Endstellung für den realen Arbeitsbereich
festgelegt. Für
das Festlegen der Bewegungsabläufe
ist es beispielsweise notwendig, alle Angaben über den Roboterarm, also insbesondere die
räumliche
Position der Roboterachsen und der Roboter achsschenkel sowie des
Roboterwerkzeuges genau festzulegen. Es ist nämlich ohne weiteres denkbar,
dass eine Bewegungsbahn eines Werkzeuges von der Startstellung in
die Soll-Endstellung durch unterschiedliche Roboterbewegungsabläufe erreicht
werden kann. Für
die Erstellung von Roboterbewegungsabläufen bedeutet dies, dass eine
Selektion nach objektiven Kriterien aus den möglichen Roboterbewegungsabläufen getroffen
wird, beispielsweise auf Grund eines zeitlichen Kriteriums oder
eines Kriteriums, nach dem eine möglichst geringe Belastung der
Roboterachsen gegeben sein soll.
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Es
ist aber auch innerhalb des Erfindungsgedankens, wenn die Festlegung
des Bewegungsgutachtens erst erfolgt, wenn alle Soll-Endstellungen eingegeben
sind. In einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird kein virtueller Arbeitsbereich aus dem Bild des realen Arbeitsbereiches
erzeugt.
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Um
die Genauigkeit des durch das Verfahren erstellten Bewegungsablaufes
für den
Roboter zu erhöhen,
wird in einer vorteilhaften Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens
vor dem Anzeigen des Bildes auf der Funktionseinheit der Linsenfehler
und die Brennweite der Bilderfassungseinrichtung ermittelt und die
Genauigkeit des Bildes mit Hilfe mathematischer Methoden unter Zugrundelegung des
ermittelten Linsenfehlers sowie der Brennweite erhöht.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die Bilderfassungseinrichtung an dem Roboter, vorzugsweise dem
Handgelenk des Roboters, angeordnet, wobei die relative Position
der Bilderfassungseinrichtung zu dem Werkzeugaufnahmepunkt des Roboters
ermittelt wird.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden mindestens zwei Bilder des realen Arbeitsbereiches aus unterschiedlichen
Perspektiven erfasst. Dies kann beispielsweise mit Hilfe zweier
Bilderfassungseinrichtungen erfolgen, wobei dies z.B. eine Stereokamera
oder zwei herkömmliche
Kameras sein können.
Auf Basis der beiden Bilder aus unterschiedlichen Perspektiven kann
eine einfache Triangulation durchgeführt werden.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden die Bilder nebeneinander auf der Funktionseinheit angezeigt.
Es wird demzufolge kein dreidimensionales Abbild aus den beiden
Bildern erzeugt, so dass das Verfahren ohne eine kostenintensive
und aufwendige Bildverarbeitung durchgeführt werden kann. Die Bedienungsperson
kann die Soll-Endstellung durch optische Prüfung der beiden Bilder und
nachfolgendem manuellen Triangulieren festlegen.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden zwei Bilderfassungseinrichtungen zum Erfassen der mindestens
zwei Bilder verwendet. Diese sind günstiger als beispielsweise
ein Stereokamerasystem und einfacher zu handhaben als eine einzelne
Kamera, die verfahren werden müsste,
um zwei Bilder aus unterschiedlichen Perspektiven zu erfassen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die Orientierung der Bilderfassungseinrichtungen sowie der
Abstand zwischen den Bilderfassungseinrichtungen ermittelt. Auf
diese Weise kann die Lage eines Punktes im Arbeitsbereich durch
Triangulation ermittelt werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die ausgewählte
Soll-Endstellung in dem Bild auf der Funktionseinheit angezeigt.
Auf diese Weise ist eine bessere Überprüfbarkeit der ausgewählten Soll-Endstellungen
möglich.
Das Anzeigen kann beispielsweise mittels kleiner Kreuze oder Punkte
in dem Bild erfolgen.
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Der
vorgenannte Vorteil ist in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
noch verstärkt,
bei der Verbindungslinien zwischen den ausgewählten und angezeigten Soll-Endstellungen
in dem Bild auf der Funktionseinheit angezeigt werden.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden die Bilder abrufbar gespeichert.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden die Verfahrensschritte (c) bis (e) bis zu einem vorgebbaren
Abbruchkriterium wiederholt, wobei als Startstellung für den folgenden
Zyklus die Soll-Endstellung des vorangehenden Zyklus verwendet wird.
Dieses Abbruchkriterium kann beispielsweise die vollständige Erfüllung einer
vorgegebenen Bewegungsbahnabfolge sein. Auf diese Weise wird auch
die Erstellung von komplexen Bahnfolgen mit einer Vielzahl von Einzelbewegungen
auf besonders einfache Weise möglich.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden die Verfahrensschritte (c) bis (f) oder (c) bis (e) so lange
wiederholt, bis eine Soll-Endstellung außerhalb des Sichtfeldes einer
der Bilderfassungseinrichtungen liegt, wobei dann die Bilderfassungseinrichtungen
neu positioniert und der Verfahrensschritt (a) erneut durchgeführt wird.
Im Anschluss daran kann mit dem neu erfassten Bild fortgefahren
werden.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
erfolgt das Festlegen der Startstellung durch Abfragen einer Steuerungsvorrichtung
des Roboters, wobei die abgefragte Startstellung in eine Startstellung
für den
realen Arbeitsbereich umgewandelt wird. Auch hier wird diese Startstellung
nicht in eine Startstellung innerhalb eines realen Arbeitsbereiches
umgewandelt, der für die
Erfindung nicht notwendig ist.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die Orientierung eines Werkzeuges für jede Soll-Endstellung mit
Hilfe der Funktionseinheit ausgewählt. Dies kann beispielsweise
auf dieselbe Weise erfolgen, wie das Festlegen der Soll-Endstellung,
indem ein zweiter Punkt in dem Bild ausgewählt wird.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das Auswählen der
Soll-Endstellung auf dem angezeigten Bild auf der Funktionseinheit
vorgenommen. Hier kann vorteilhafterweise z.B. ein grafikunterstütztes Eingabegerät, eine
so genannte Graphical Teach Pendant Unit (GTPU), als Funktionseinheit verwendet
werden. Mit diesem Eingabegerät
sind sowohl die Bilder des realen Arbeitsraumes als auch die durch
Berührung
ausgewählten
Soll-Endstellungen anzeigbar.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden die festgelegten Bewegungsabläufe als Steuerungsbefehle in
eine Steuerungsvorrichtung des Roboters übermittelt.
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Um
Fehler bei dem Auswählen
der Soll-Endstellungen zu vermeiden, wird in einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
vor dem Umwandeln der ausgewählten Soll-Endstellung
die Auswahl bestätigt.
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Nachfolgend
wird das erfindungsgemäße System
beschrieben, wobei bezüglich
der Vorteile auf die obige Beschreibung des erfindungsgemäßen Verfahrens
verwiesen sei, die entsprechend gelten.
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Das
erfindungsgemäße System
zur Erstellung eines Bewegungsablaufes für einen Roboter weist eine
Festlegungseinrichtung zur Festlegung der Startstellung des Roboters,
mindestens eine Bilderfassungseinrichtung zur Erfassung mindestens eines
Bildes des realen Arbeitsbereiches, eine Funktionseinheit, auf der
das durch die Bilderfassungseinrichtung erfasste Bild angezeigt
werden kann, wobei eine Soll-Endstellung
des Roboters in dem angezeigten Bild ausgewählt werden kann, eine Umwandlungseinrichtung
zur direkten Umwandlung der ausgewählten Soll-Endstellung in eine Soll-Endstellung für den realen
Arbeitsbereich und eine Programmiereinrichtung zum Festlegen des
Bewegungsablaufes zwischen der Startstellung und der Soll-Endstellung auf.
Das erfindungsgemäße System
benötigt
keine aufwendige und teure Analyseeinheit zur Erzeugung eines virtuellen
Arbeitsbereiches. So können
die Soll-Endstellungen direkt in Soll-Endstellungen für den realen
Arbeitsbereich umgewandelt werden, ohne vorher in Soll-Endstellungen
für einen
virtuellen Arbeitsbereich umgewandelt werden zu müssen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Systems
ist die Bilderfassungseinrichtung an dem Roboter, vorzugsweise an
dem Handgelenk des Roboters, angeordnet, wobei die relative Position
der Bilderfassungseinrichtung zu dem Werkzeugaufnahmepunkt des Roboters
ermittelt werden kann.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Systems
sind mindestens zwei Bilderfassungseinrichtungen zur Erfassung von
zwei Bildern aus unterschiedlichen Perspektiven vorgesehen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Systems
können
die Bilder nebeneinander auf der Funktionseinheit angezeigt werden.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Systems
kann die Orientierung der Bilderfassungseinrichtungen sowie der
Abstand zwischen den Bilderfassungseinrichtungen ermittelt werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Systems
sind die Bilderfassungseinrichtungen an einem Basisteil befestigt,
das lösbar
an dem Roboter befestigt ist.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Systems
weist das Basisteil einen Energiespeicher zur Versorgung der Bilderfassungseinrichtungen
auf. Bei den Energiespeichern kann es sich beispielsweise um Batterien
handeln. Die Ausführungsform
gewährleistet
somit eine kabellose Energiezufuhr.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Systems
weist das Basisteil ferner eine Übertragungseinrichtung
zur kabellosen Übertragung
der erfassten Bilder auf. Die Übertragungseinrichtung
könnte
beispielsweise auf der so genannten Bluetooth-Technik basieren.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Systems
kann die ausgewählte Soll-Endstellung
in dem Bild auf der Funktionseinheit angezeigt werden.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems
können
Verbindungslinien zwischen den ausgewählten und angezeigten Soll-Endstellungen in
dem Bild auf der Funktionseinheit angezeigt werden.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Systems
ist eine Speichereinrichtung zur abrufbaren Speicherung der Bilder
vorgesehen.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Systems
kann die Startstellung durch die Festlegungseinrichtung von einer
Steuerungsvorrichtung des Roboters abgefragt und in eine Startstellung
für den
realen Arbeitsbereich umgewandelt werden.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Systems
können
die festgelegten Bewegungsabläufe
als Steuerungsbefehle in eine Steuerungsvorrichtung des Roboters übermittelt werden.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems
ist ein Bestätigungselement
zur Bestätigung
der ausgewählten Soll-Endstellung
vor dem Umwandeln vorgesehen. Hierbei kann es sich beispielsweise
um eine Bestätigungstaste
handeln.
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Die
Erfindung wird im Folgenden an Hand von beispielhaften Ausführungsformen
unter Bezugnahme auf die zugehörigen
Zeichnungen näher
erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems,
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2 eine
perspektivische Darstellung der Anordnung der Bilderfassungseinrichtungen
an dem Roboter von 1,
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3 eine
vergrößerte Darstellung
der beiden Bilder des realen Arbeitsbereiches von 1 und
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4 ein
Ablaufdiagramm zur Erläuterung einer
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Nachstehend
wird bezugnehmend auf die 1 und 2 zunächst der
Aufbau des Systems zur Erstellung eines Bewegungsablaufes für einen Roboter
erläutert.
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Das
System 2 umfasst zunächst
zwei Bilderfassungseinrichtungen 4, 6 zur Erfassung
zweier Bilder 8, 10 des realen Arbeitsbereiches
eines Roboters 12. Bei den Bilderfassungseinrichtungen 4, 6 handelt es
sich vorzugsweise um einfache Digitalkameras. Die beiden Bilderfassungseinrichtungen 4, 6 sind über einen
Abstand A voneinander beabstandet angeordnet und weisen unterschiedliche
Orientierungen auf, wie dies an Hand der Erfassungsrichtungsachsen
B und C der Bilderfassungseinrichtungen 4, 6 in 2 angedeutet
ist. Auf diese Weise werden die beiden Bilder 8, 10 aus
unterschiedlichen Perspektiven erfasst. Sowohl der Abstand A als
auch die Orientierung der Erfassungsrichtungsachsen B, C kann ermittelt
werden.
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Die
Bilderfassungseinrichtungen 4, 6 sind an einem
lang gestreckten Basisteil 14 angeordnet, das lösbar an
dem Handgelenk 16 des Roboters 12 befestigt ist.
Somit ist die relative Position der Bilderfassungseinrichtungen 4, 6 zu
dem Werkzeugaufnahmepunkt (tool center point) des Roboters 12 ermittelbar.
Das Basisteil 14 nimmt ferner einen Energiespeicher 18 auf,
der im vorliegenden Beispiel von einer oder mehreren Batterien gebildet
ist, die die beiden Bilderfassungseinrichtungen 4, 6 mit
Strom versorgen. Die beiden Bilderfassungseinrichtungen 4, 6 sind
ferner mit einer auf dem Basisteil 14 angeordneten Übertragungseinrichtung 20 zur
kabellosen Übertragung
der erfassten Bilder 8, 10 verbunden, wobei in
der vorliegenden Ausführungsform
die so genannte Bluetooth-Technik verwendet wird. Die Bilderfassungseinrichtungen 4, 6 sind
mit einer Robotersteuerung 22 verbunden, wie dies an Hand
der Leitung 24 angedeutet ist, so dass die Parameter der
Bilderfassungseinrichtun gen 4, 6, insbesondere
der Linsenfehler und die Brennweite, in der Robotersteuerung 22 registriert
werden können.
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Die
Robotersteuerung 22 ist mit einer externen Anordnung 26 verbindbar,
wie dies an Hand der Leitung 28 angedeutet ist. Die externe
Anordnung 26 weist eine Funktionseinheit 30 auf,
die als so genannte Graphical Teach Pendant Unit (GTPU) ausgebildet ist.
Die Funktionseinheit 30 weist einen Bildschirm 32 auf,
auf dem die beiden Bilder 8, 10 nebeneinander angezeigt
werden können,
wie dies insbesondere noch einmal in 3 vergrößert dargestellt
ist. An der Funktionseinheit 30 ist ferner ein Bestätigungselement 34 in
Form einer Taste vorgesehen.
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Die
Anordnung 26 umfasst weiterhin eine Umwandlungseinrichtung 36,
eine Programmiereinrichtung 38, eine Speichereinrichtung 40 und
eine Festlegungseinrichtung 42, die mit der Funktionseinheit 30 zusammenwirken,
wie dies an Hand der Doppelpfeile 44 bis 50 angedeutet
ist, und deren Funktion später
unter Bezugnahme auf das erfindungsgemäße Verfahren erläutert wird.
Die Anordnung 26 weist außerdem eine Empfangseinrichtung 52 auf,
die die von der Übertragungseinrichtung 20 übertragenen Bilder 8, 10 empfangen
kann, wie dies an Hand des gestrichelten Pfeils 54 angedeutet
ist.
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Nachfolgend
wird das dem oben beschriebenen System zu Grunde liegende erfindungsgemäße Verfahren
unter Bezugnahme auf 4 beschrieben.
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In
einem ersten Verfahrensschritt S1 erfassen die Bilderfassungseinrichtungen 4, 6 jeweils
ein Bild, so dass zwei Bilder 8, 10 des realen
Arbeitsbereiches, der in 2 mit dem Bezugszeichen 56 versehen
ist, vorhanden sind, die aus unterschiedlichen Perspektiven aufgenommen
wurden. Im vorliegenden Beispiel ist eine Fuge 58 zwischen
zwei Werkstücken
in dem Arbeitsbereich 56 angeordnet, die verschweißt werden
soll und einen kurvenförmigen
Verlauf aufweist. Die Genauigkeit der Bilder 8, 10 wird
an Hand der in der Robotersteuerung 22 registrierten Brennweiten
und Linsenfehler mit Hilfe einer mathematischen Methode erhöht, um die
den Bildern 8, 10 zu Grunde liegenden Daten anschließend über die Übertragungseinrichtung 20 an
die Empfangseinrichtung 52 der Anordnung 26 zu
senden.
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Innerhalb
der Anordnung 26 werden die Bilder 8, 10 in
einem anschließenden
Verfahrensschritt S2 einerseits in der Speichereinrichtung 40 abrufbar gespeichert
und andererseits auf dem Bildschirm 32 der Funktionseinheit 30 angezeigt.
Wie bereits unter Bezugnahme auf das System erläutert, werden die beiden Bilder 8, 10 nebeneinander
auf dem Bildschirm 32 der Funktionseinheit 26 angezeigt.
Die Bilder 8, 10 werden also keinerlei Analyseeinheit
zugeführt,
um zuvor mit Hilfe einer Merkmalserkennung o.ä. einen virtuellen Arbeitsbereich
zu erzeugen.
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Im
Verfahrensschritt S3 wird mit Hilfe der Festlegungseinrichtung 42 eine
Startstellung des Roboters 12 festgelegt, indem die derzeitige
Stellung oder eine vorgegebene Ausgangsstellung des Roboters 12 über die
Festlegungseinrichtung 42 und die Leitung 28 von
der Robotersteuerung 22 abgefragt wird. Die abgefragte
Startstellung wird direkt in eine Startstellung für den realen
Arbeitsbereich umgewandelt, d.h. es unterbleibt eine Umwandlung
der abgefragten Stellung des Roboters in eine Stellung innerhalb
eines virtuellen Arbeitsbereiches.
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In
einem darauf folgenden Verfahrensschritt S4 wählt die Bedienungsperson eine
Soll-Endstellung mit Hilfe der Funktionseinheit 30 bzw.
der GTPU aus. Dies erfolgt, indem die Bedienungsperson mit einem
dafür vorgesehenen
Stift 60 des GTPU einen entsprechenden Punkt auf dem auf
der Funktionseinheit 30 angezeigten Bild 8 und 10 berührt, wie
dies in 3 angedeutet ist. Im vorliegenden
Beispiel berührt
die Bedienungsperson jeweils einen Punkt im Bereich der dargestellten
Fuge 58 auf beiden Bildern 8 und 10.
Ferner kann die Bedienungsperson ebenfalls die Orientierung des
Werkzeuges in der gewählten
Soll-Endstellung mit Hilfe der Funktionseinheit 30 festlegen
(nicht dargestellt). Die in dem Bild 8, 10 gewählte Soll-Endstellung
wird mit Hilfe eines Kreuzes o.ä.
auf dem Bildschirm 32 der Funktionseinheit 30 angezeigt,
so dass die Bedienungsperson eine visuelle Rückmeldung hat. Ist die Bedienungsperson
mit der Wahl einverstanden, so muss sie dies durch Drücken des
Bestätigungs elementes 34 bestätigen, bevor
mit dem nächsten
Verfahrensschritt S5 fortgefahren wird.
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Im
Schritt S5 wird die ausgewählte
Soll-Endstellung durch die Umwandlungseinrichtung 36 direkt in
eine Soll-Endstellung für
den realen Arbeitsbereich umgewandelt, wobei die Speicherung der
somit umgewandelten Soll-Endstellung in der Umwandlungseinrichtung 36 erfolgen
kann. Erfindungsgemäß wird die
ausgewählte
Soll-Endstellung
somit nicht in eine Soll-Endstellung in einem virtuellen Arbeitsbereich umgewandelt,
was das Verfahren wesentlich vereinfacht.
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Im
Verfahrensschritt S6 legt die Bedienungsperson unter Verwendung
der Programmiereinrichtung 38 den Bewegungsablauf für den Roboter 12 zwischen
der Startstellung und der Soll-Endstellung für den realen Arbeitsbereich
fest. In den Bildern 8, 10 auf dem Bildschirm 32 der
Funktionseinheit 30 werden die entsprechenden Verbindungslinien
zwischen der Startstellung und der Soll-Endstellung angezeigt.
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Anschließend wird
im Verfahrensschritt S7 eine Abfrage durchgeführt, nämlich ob ein vorgegebenes Abbruchkriterium
erfüllt
ist. Dieses Abbruchkriterium ist erfüllt, wenn die Bedienungsperson
durch entsprechende Eingabe bestätigt,
dass die Programmierung beendet ist. Bestätigt die Bedienungsperson hingegen,
dass mit der Auswahl weiterer Soll-Endstellungen fortgefahren werden
soll, so wird das Verfahren mit dem Verfahrensschritt S3 wieder
aufgenommen, wobei als Startstellung für den folgenden Zyklus die
Soll-Endstellung des vorangehenden Zyklus verwendet wird. Bestätigt die
Bedienungsperson das Ende der Programmierung, so wird mit Schritt
S8 fortgefahren.
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In 4 ist
ferner ein weiteres Merkmal des Verfahrens an Hand des gestrichelten
Pfeils angedeutet. So kann in Schritt S7 ferner abgefragt werden,
ob die gewünschte
nächste
Soll-Endstellung außerhalb
des Sichtfeldes einer der Bilderfassungseinrichtungen 4, 6 und
somit außerhalb
eines der Bilder 8, 10 liegt. Bestätigt die
Bedienungsperson dies, so wird der Roboter 12, an dem die
Bilderfassungseinrichtungen 4, 6 befestigt sind,
zunächst
neu positioniert, bevor das Verfahren wieder bei Schritt S1 aufgenommen
wird. Auf diese Weise können
auch besonders große
Arbeitsbereich, wenn auch nur etappenweise, erfasst werden.
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Im
Verfahrensschritt S8 werden die festgelegten Bewegungsabläufe als
Steuerungsbefehle über
die Leitung 28 an die Robotersteuerung 22 übermittelt,
die daraufhin den Roboter 12 in der festgelegten Weise
betreiben kann. Das Basisteil 14 kann wieder von dem Handgelenk 16 des
Roboters 12 entfernt werden, so dass es den Prozess nicht
behindert.
-
- 2
- System
zur Erstellung des Bewegungsablaufes
- 4,
6
- Bilderfassungseinrichtungen
- 8,
10
- Bilder
des realen Arbeitsbereiches
- 12
- Roboter
- 14
- Basisteil
- 16
- Handgelenk
des Roboters
- 18
- Energiespeicher
- 20
- Übertragungseinrichtung
- 22
- Robotersteuerung
- 24
- Leitung
- 26
- Anordnung
- 28
- Leitung
- 30
- Funktionseinheit
- 32
- Bildschirm
- 34
- Bestätigungselement
- 36
- Umwandlungseinrichtung
- 38
- Programmiereinrichtung
- 40
- Speichereinrichtung
- 42
- Festlegungseinrichtung
- 44–50
- Doppelpfeile
- 52
- Empfangseinrichtung
- 54
- gestrichelter
Pfeil
- 56
- Arbeitsbereich
- 58
- Fuge
- 60
- Stift
- A
- Abstand
- B,
C
- Erfassungsrichtungsachsen
- S1–S7
- Verfahrensschritte