-
Die
Erfindung betrifft einen Scherenhubtisch zum Heben und Senken einer
Last mit
- a) einer die Last aufnehmenden, vertikal
bewegbaren Oberstruktur;
- b) einer auf einer tragenden Unterlage anordenbaren Unterstruktur;
- c) einer Schere, welche zwei sich kreuzende Scherenglieder aufweist,
die an ihren Enden über Gelenke
mit der Ober- bzw. Unterstruktur verbunden sind, wobei ein Teil
der Gelenke als Drehgelenke feststeht und ein anderer Teil der Gelenke als
Drehschubgelenke ausgestaltet und in horizontaler Richtung bewegbar
ist;
- d) einer Kraftquelle, welche auf mindestens ein Scherenglied
eine Kraft ausüben
kann.
-
Scherenhubtische
dieser Art sind in unterschiedlichster Ausgestaltung bekannt und
werden in großer
Vielfalt in der Praxis zum Heben und Senken von Lasten eingesetzt.
Ein besonderes Anwendungsgebiet ist die Automobilindustrie, in welcher
z. B. zu behandelnde Karosserien von einem Höhenniveau auf ein anderes Höhenniveau überführt werden müssen. Die
Lasten sind zum Teil ganz erheblich, so daß die Kräfte, die über die Scherenglieder geführt werden
müssen,
sehr groß sein
können.
-
Bekannte
derartige Scherenhubtische sind so ausgestaltet, daß eines
der Scherenglieder an seinem oberen Ende über ein Drehgelenk, das sich
also horizontal nicht bewegen kann, mit der Oberstruktur und an
seinem unteren Ende über
ein Drehschubgelenk, das horizontal beweglich ist, mit der Unterstruktur
verbunden ist. Das andere Scherenglied ist an seinem oberen Ende über ein
Drehschubgelenk mit der Oberstruktur und ein Drehgelenk mit der
Unterstruktur verbunden. Beide Scherenglieder besitzen darüber hinaus
in ihrem mittleren Bereich eine gelenkige Verbindung. Bei der Betätigung eines
solchen Scherenhubtisches verändert
sich die Breite der Schere nahe der Oberstruktur und nahe der Unterstruktur
in gleicher Weise, indem sich die entsprechenden Drehschubgelenke
horizontal bewegen.
-
Nachteilig
bei diesen bekannten Scherenhubtischen ist, daß die Krafteinleitung unter
ungünstigen
Umständen
geschieht. Insbesondere werden die Scherenglieder stark auf Biegung
beansprucht, was eine entsprechend große Dimensionierung ihrer Querschnitte
erforderlich macht. Die Kraft-Weg-Charakteristik ist dabei stark
nichtlinear.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, einen Scherenhubtisch der eingangs
genannten Art derart fortzubilden, daß die Kräfteverhältnisse in der Schere günstiger
sind.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
daß
- e) beide Scherenglieder an ihren oberen Enden über Drehgelenke
mit der Oberstruktur und an ihren unteren Enden über Drehschubgelenke mit der
Unterstruktur verbunden sind;
- f) die beiden Scherenglieder im Bereich ihrer Kreuzung nicht
miteinander gelenkig verbunden sind.
-
Bei
einer erfindungsgemäßen Schere
bleibt also ihre Breite in der Nähe
der Oberstruktur immer dieselbe, da sich die Drehgelenke, über welche
die beiden Scherenglieder mit der Oberstruktur verbunden sind, nicht
horizontal bewegen können.
Anders dagegen im Bereich der Unterstruktur: Hier verändert sich
die Breite der Schere, da beim Öffnen
oder Schließen
der Schere die beiden dort befindlichen Drehschubgelenke aufeinander
zu oder voneinander wegfahren können.
Aufgrund dieser Bauweise ist es nicht mehr möglich, die beiden Scherenglieder
gelenkig miteinander zu verbinden, da sich der Kreuzungspunkt der
beiden Scherenglieder beim Öffnen
und Schließen
der Schere verschiebt.
-
Hauptvorteil
der erfindungsgemäßen Ausgestaltung
eines Scherenhubtisches ist, daß die
Scherenglieder nunmehr fast ausschließlich auf Druck beansprucht
werden. Sie können
daher mit einem erheblich geringeren Materialaufwand dimensioniert werden.
Die Kraft-Weg-Charakteristik ist dabei annähernd linear.
-
Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung greift an beiden unteren Enden der beiden Scherenglieder
jeweils eine Kraftquelle an. Beide Kraftquellen brauchen also jeweils
für sich
nur die halbe zur Betätigung
der Schere erforderliche Kraft aufzuwenden. Außerdem ergibt sich hierdurch
eine gewisse Redundanz der Betriebssicherheit, da eine Notbetätigung der
Schere auch dann noch möglich ist,
wenn eine der beiden Kraftquellen ausfällt.
-
Besonders
bevorzugt wird diejenige Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Scherenhubtisches,
bei der die Kraft quelle umfasst:
- a) einen Motor;
- b) eine von dem Motor in beide Richtungen drehbare Antriebstrommel;
- c) an den unteren Enden der beiden Scherenglieder jeweils eine
Umlenkrolle;
- d) ein um die beiden Umlenkrollen geschlungenes Zugmittel, dessen
effektive Länge
durch Verdrehen der Antriebstrommel verändert werden kann.
-
Bei
dieser Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich durch eine Art Flaschenzugeffekt
wegen der mehrfachen Führung
des Zugmittels zwischen den beiden Umlenkrollen eine weitere Reduzierung
der von dem Motor aufzubringenden Antriebskraft, bei doppelter Führung des
Zugmittels eine Reduzierung um den Faktor 2.
-
Dabei
können
der Motor und die Antriebsrolle außerhalb des zwischen den beiden
Umlenkrollen liegenden Bereiches angeordnet sein. In diesem Falle
können
die beiden unteren Enden der Scherenglieder sehr nahe zusammengefahren
werden.
-
Alternativ
ist es möglich,
Motor und Antriebsrolle auch zwischen den beiden Umlenkrollen anzuordnen,
was aus Gründen
der Gewichtsverteilung und wegen der geringeren Länge des
Zugmittels günstig
sein kann.
-
Es
empfiehlt sich, daß ein
sich zwischen der Oberstruktur und der Unterstruktur verlaufendes
Stabilisierungsglied vorgesehen ist. Dieses Stabilisierungsglied
nimmt horizontale Kräfte
und solche Kräfte
auf, die von einer außermittig
auf die Oberstruktur wirkenden Kraft herrühren.
-
Das
Stabilisierungsglied kann beispielsweise an seinem oberen Ende über ein
Drehschubgelenk mit der Oberstruktur und an seinem unteren Ende über ein
Drehgelenk mit der Unterstruktur und mit einem der beiden Scherenglieder
in einem Kreuzungsbereich gelenkig verbunden sein. Das Stabilisierungsglied
bildet so mit dem Scherenglied, mit dem es gelenkig verbunden ist,
eine konventionelle Schere, die jedoch nicht primär Antriebszwecken
dient und deshalb sehr viel geringeren Kräften ausgesetzt ist als eine
Antriebsschere in einem konventionellen Scherenhubtisch.
-
Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert; es
zeigen
-
1a schematisch
in Seitenansicht einen Scherenhubtisch nach dem Stande der Technik
in eingefahrenem Zustand;
-
1b eine
Ansicht, ähnlich
der 1a, jedoch von einem erfindungsgemäßen Scherenhubtisch;
-
2a eine
Ansicht, ähnlich
der 1a, eines Scherenhubtisches nach dem Stande der
Technik in ausgefahrenem Zustand;
-
2b eine
Ansicht, ähnlich
der 2a, jedoch von einem erfindungsgemäßen Scherenhubtisch;
-
3 eine
isometrische Darstellung eines konkreten Ausführungsbeispieles eines erfindungsgemäßen Scherenhubtisches;
-
4 eine
Seitenansicht des Scherenhubtisches von 3 in eingefahrenem
Zustand;
-
5 eine
Seitenansicht, ähnlich
der 4, jedoch in ausgefahrenem Zustand des Scherenhubtisches;
-
6 eine
Seitenansicht eines zweiten Ausführungsbeispieles
eines erfindungsgemäßen Scherenhubtisches
in eingefahrenem Zustand.
-
Zunächst wird
auf die 1a, 1b, 2a und 2b Bezug
genommen, anhand derer die grundsätzlichen Unterschiede zwischen
einem erfindungsgemäßen Scherenhubtisch
und einem solchen nach dem Stande der Technik erläutert werden.
-
1a zeigt
einen insgesamt mit dem Bezugszeichen 1001 gekennzeichneten
Scherenhubtisch, wie er derzeit bekannt und in vielfältigen Ausführungsformen
in Gebrauch ist. Er umfasst eine Oberstruktur 1002, häufig in
Gestalt eines Rahmens, auf der im Gebrauch die durch den Pfeil 1003 symbolisierte
Last aufliegt, sowie eine Unterstruktur 1004, die normalerweise
auf dem Raumboden oder einer ähnlichen
Tragstruktur angeordnet ist. Oberstruktur 1002 und Unterstruktur 1004 sind über eine
zwei Scherenglieder 1005a und 1005b umfassende
Schere 1005 miteinander verbunden. Das untere Ende des
in 1a von links unten nach rechts oben verlaufenden
Scherengliedes 1005a ist um ein Drehgelenk 1006 verschwenkbar,
das an der Unterstruktur 1004 befestigt ist und ausschließlich diesen
Drehfreiheitsgrad zulässt,
also nicht in horizontaler Richtung verfahrbar ist. Das rechte obere
Ende des Scherengliedes 1005a dagegen ist über ein
Drehschubgelenk 1007 mit der Oberstruktur 1002 verbunden.
Das Drehschubgelenk 1007 ermöglicht nicht nur eine Verschwenkung
des Scherengliedes 1005a gegenüber der Oberstruktur 1002 sondern
zusätzlich
eine Linearbewegung in horizontaler Richtung entlang der Oberstruktur 1002.
-
Das
in 1a von links oben nach rechts unten verlaufende
Scherenglied 1005b ist an seinem oberen Ende über ein
reines Drehgelenk 1008 mit der Oberstruktur 1002 und
an seinem unteren Ende über
ein Drehschubgelenk 1009 mit der Unterstruktur 1004 verbunden.
Die beiden Scherenglieder 1005a und 1005b sind
außerdem
in ihrem Kreuzungsbereich über
ein Drehgelenk 1010 miteinander verbunden.
-
In
der in 1a dargestellten, eingefahrenen
Position des Scherenhubtisches 1001 verlaufen die beiden
Scherenglieder 1005a, 1005b flach gegenüber der
Horizontalen, schließen
also von oben oder unten gesehen einen stumpfen Winkel ein. Um den
Scherenhubtisch 1001 aus der in 1a dargestellten
eingefahrenen Position in die in 2a dargestellte
ausgefahrene Position zu bringen, ist es erforderlich, auf das in
horizontaler Richtung bewegliche untere Ende des Scherengliedes 1005b eine
horizontale Kraft auszuüben,
die in 1a durch den Pfeil 1011 symbolisiert
wird. Unter dem Einfluß der Kraft 1011 wird
das rechte untere Ende des Scherengliedes 1005b an das
linke untere Ende des Scherengliedes 1005a angenähert, wobei
sich, von oben oder unten gesehen, der von den beiden Scherengliedern 1005a, 1005b eingeschlossene
Winkel verkleinert und der Höhenabstand
zwischen der Oberstruktur 1002 und der Unterstruktur 1004 vergrößert.
-
Die
Kräfteverhältnisse
bei dem Scherenhubtisch 1001 nach dem Stande der Technik
sind ersichtlich ungünstig:
Die
horizontal eingeleitete Kraft 1011 muß mittels der Schere 1005 in
eine vertikale Kraft umgesetzt werden. Dabei werden die Scherenglieder 1005a, 1005b,
in welchen diese Umsetzung stattfindet, hauptsächlich auf Biegung beansprucht.
Zudem ist der Hebelarm, mit der die Kraft 1011 aufgebracht wird,
zumindest am Anfang der Hubbewegung sehr klein. All dies hat zur
Folge, daß die
Scherenarme 1005a, 1005b im Querschnitt vergleichsweise
groß dimensioniert
werden müssen.
Auch das Drehgelenk 1010, welches die beiden Scherenglieder 1005a, 1005b miteinander
verbindet, muß erheblichen
Belastungen standhalten.
-
Die
geschilderten Nachteile werden mit einem erfindungsgemäßen Scherenhubtisch,
wie er in den 1b und 2b dargestellt
und dort mit dem Bezugszeichen 1 versehen ist, weitestgehend
vermieden oder doch zumindest reduziert. Auch der Scherenhubtisch 1 besitzt
eine Oberstruktur 2, auf welche die Last 3 wirkt,
sowie eine Unterstruktur 4, die auf dem Boden oder einer
anderen Tragstruktur aufliegt. Oberstruktur 2 und Unterstruktur 4 sind
erneut durch eine Schere 5 miteinander verbunden, die zwei
Scherenglieder 5a, 5b aufweist.
-
Anders
als beim Stande der Technik sind jedoch die oberen Enden beider
Scherenglieder 5a, 5b über reine Drehgelenke 7, 8 mit
der Oberstruktur 2 verbunden, während die unteren Enden beider Scherenglieder 5a, 5b über Drehschubgelenke 6, 9 mit
der Unterstruktur 4 verbunden sind. Ebenfalls in Abweichung
vom Stande der Technik besitzt die Schere 5 im Kreuzungsbereich
der beiden Scherenglieder 5a, 5b kein diese Scherenglieder 5a, 5b miteinander
verbindendes Drehgelenk.
-
Soll
der erfindungsgemäße Scherenhubtisch 1 aus
der in 1b dargestellten eingefahrenen
Position in die in 2b dargestellte ausgefahrene
Position ge bracht werden, wird auf beide Drehschubgelenke 6, 9 an
den unteren Enden der beiden Scherenglieder 5a, 5b jeweils
eine Kraft 11a, 11b ausgeübt, welche die beiden unteren
Enden der Scherenglieder 5a, 5b zusammenzuschieben
sucht. Jede der Kräfte 11a, 11b ist
nur halb so groß wie
die Kraft 1011, die beim Stande der Technik nach den 1a und 2a zum
Anheben der Oberstruktur 1002 erforderlich war. Ein besonders
wichtiger Vorteil des erfingungsgemäßen Prinzips besteht darin,
daß die Scherenglieder 5a, 5b vornehmlich
auf Druck und nur unwesentlich auf Biegung beansprucht werden. Es ist
daher möglich,
die Querschnitte der Scherenglieder 5a, 5b kleiner
zu dimensionieren, wie sich aus dem Vergleich der 1a und 1b bzw. 2a, 2b ohne
weiteres ergibt.
-
Wie
das oben geschildete erfindungsgemäße Konzept in der Praxis umgesetzt
werden kann, sei nachfolgend anhand des in den 3 bis 5 dargestellten
Ausführugsbeispieles
erläutert.
Teile, die solchen der 1b und 2b entsprechend,
sind mit denselben Bezugszeichen zuzüglich 100 gekennzeichnet.
-
Der
in den genannten Figuren dargestellte Scherenhubtisch 101 umfasst
eine Oberstruktur 102, die rahmenartig ausgebildet ist
und zwei kreiszylindrische Längsträger 130, 131 sowie
zwei diese Längsträger 130, 131 an
ihren Enden verbindende und sich über die Längsträger 130, 131 hinaus
erstreckende Querstreben 132, 133 umfasst. Auf
die Oberstruktur 102 kann eine Tragplattform oder dgl.
aufgesetzt werden, auf welche dann die zu hebende bzw. abzusenkende
Last aufgestellt wird.
-
Auch
die Unterstruktur 104 ist rahmenförmig; sie umfasst ebenfalls
zwei kreiszylindrische Längsträger 134, 135,
die durch verschiedene Elemente, wie weiter unten näher erläutert, miteinander
verbunden sind.
-
Oberstruktur 102 und
Unterstruktur 104 sind durch eine Schere 105 miteinander
verbunden, welche die beiden Scherenglieder 105a und 105 besitzt. Das
Scherenglied 105a umfasst eine einfache Druckstange 105aa,
an deren gegenüberliegenden
Enden T-förmig
jeweils eine Drehwelle 105ab bzw. 105ac angesetzt
sind. Die obere Drehwelle 105ab ist wiederum an ihren gegenüberliegenden
Enden jeweils in einem Drehgelenk 107 gelagert. Jedes der
beiden Drehgelenke 107 ist fest an einem der beiden Längsträger 130, 131 befestigt.
-
Die
am gegenüberliegenden,
unteren Ende des Scherengliedes 105a angebrachte Drehwelle 105ac ist
an ihren gegenüberliegenden
Enden jeweils mit einer Rolle 106 verbunden, die auf den
jeweiligen Längsträgern 134, 135 der
Unterstruktur 104 abrollen können und auf diese Weise ein
Drehschubgelenk bilden.
-
Das
zweite Scherenglied 105 ist mit zwei parallel zueinander
verlaufenden Druckstäben 105ba versehen,
zwischen denen der Druckstab 105aa des anderen Scherengliedes 105a hindurch
verläuft.
Die oberen Ende der beiden Druckstäbe 105ba sind T-förmig an
einer ersten Drehwelle 105bb und die entgegengesetzten,
unteren Enden mit einer zweiten Drehwelle 105bc verbunden.
-
Die
obere Drehwelle 105bb des Scherengliedes 105 ist
an gegenüberliegenden
Enden jeweils in einem Drehgelenk 108 gelagert, das starr
auf dem entsprechenden Längsträger 130, 131 befestigt
ist. Die gegenüberliegenden
Enden der unteren Drehwelle 105bc dagegen sind jeweils
mit Rollen 109 verbunden, die auf den entsprechenden Längsträgern 134, 135 der
Unterstruktur 104 abrollen können und auf diese weise ein
Drehschubgelenk bilden.
-
Parallel
zum Druckstab 105aa des Scherengliedes 105a verläuft ein
Stabilisierungsarm 140a eines Stabilisierungsgliedes 140,
der an gegenüberliegenden
Enden T-förmig
und starr jeweils mit einer Drehwelle 140b bzw. 140c verbunden
ist. Die gegenüberliegenden
Enden der Drehwelle 140c sind jeweils mit Rollen 141 verbunden,
die auf der Unterseite der Längsträger 130, 131 der
Oberstruktur 102 abrollen können und auf diese Weise ein
Drehschubgelenk bilden. Die gegenüberliegenden Enden der unteren
Drehwelle 140b des Stabilisierungsgliedes 140 dagegen
sind in Drehgelenken 142 gelagert, die fest an jeweils
einem Längsträger 134, 135 der
Unterstruktur 104 angebracht sind. Dort, wo sich der Stabilisierungsarm 140a mit
den beiden Druckstäben 105ba des
Scherengliedes 105b kreuzen, sind diese durch einen Schwenkzapfen 143 miteinander
gelenkig verbunden. Die Anordnung ist also so, daß das Scherenglied 105b und
das Stabilisierungsglied 140 als konventionelle Schere
im Sinne der 1a, 2a verstanden
werden können,
jedoch im Rahmen der vorliegenden Erfindung primär eine andere Funktion erfüllen, wie
dies weiter unten noch erläutert wird.
-
Die
Schere 105 wird auf folgende Weise angetrieben:
Auf
der unteren Drehwelle 105ac des Scherengliedes 105a und
auf der unteren Drehwelle 105bc des Scherengliedes 105b ist
jeweils eine Umlenkrolle 144 bzw. 145 verdrehbar
gelagert. Etwa in der Mitte der Längserstreckung der Längsträger 134, 135 der Unterstruktur 104 ist
eine die beiden Längsträger 134, 135 miteinander
verbindende Haltestrebe 146 befestigt. An dieser Haltestrebe 146 ist
ein Ende eines Riemens 147 festgelegt, der zunächst in
den 3 bis 5 nach rechts zur Umlenkrolle 145 verläuft, dann
von unten her um die Umlenkrolle 145 herumgeschlungen ist,
zur anderen Umlenkrolle 144 verläuft, um diese erneut herumgeschlungen
ist und in Gegenrichtung unterhalb der Haltestrebe 146 und unterhalb
der Umlenkrolle 145, an diesen vorbei, zu einer Antriebstrommel 148 verläuft, an
welcher das zweite Ende des Riemens 147 festgelegt ist.
-
Die
Antriebstrommel 148 erstreckt sich zwischen den beiden
Längsträgern 134, 135 der
Unterstruktur 104 und ist an diesen in geeigneter Weise drehbar
gelagert. Sie läßt sich über einen
Zahnriemen 149 von einem Elektromotor 150 in beiden
Drehrichtungen in Drehung versetzen.
-
Der
oben beschriebene Scherenhubtisch 101 arbeitet wie folgt:
Es
sei angenommen, daß sich
der Scherenhubtisch 101 in der in den 3 und 4 dargestellten
eingefahrenen Position befindet und nunmehr in die ausgefahrene
Position nach 5 bewegt werden soll. Hierzu
wird der Elektromotor 150 in einer solchen Richtung bestromt,
daß der
Riemen 147 auf die Antriebstrommel 148 aufgewickelt
wird. Dabei verkürzt
sich die effektive, freie Länge
des Riemens 147. Die untere Drehwelle 105bc des
Scherengliedes 105d und die untere Drehwelle 105ac des
Scherengliedes 105a werden hierdurch in horizontaler Richtung
aufeinander zu gezogen mit der Folge, die oben schon anhand der 1b und 2b beschrieben wurde:
Die Oberstruktur 102 wird angehoben, wobei, von oben oder
unten gesehen, sich der Winkel, den die beiden Scherenglieder 105a und 105 einschließen, verkleinert.
-
Bei
dieser Bewegung der beiden unteren Drehwellen 105ac und 105bc aufeinander
zu laufen die Rollen 106 bzw. 109 auf den Oberseiten
der Längsträger 134, 135 der
Unterstruktur 104 ab.
-
Die
Kraft, die über
den Riemen 147 übertragen
wird, beträgt
nur ein Viertel derjenigen Kraft, die bei einem Scherenhubtisch
nach dem Stande der Technik (1a, 2a)
erforderlich wäre.
Eine erste Halbierung tritt aufgrund der anhand der 1b und 2b erläuterten
speziellen Ausgestaltung der Schere 105 ein; eine weitere
Halbierung beruht auf der doppelten, flaschenzugartigen Führung des
Riemens 147 um die Umlenkrollen 144 und 145.
-
Bei
der soeben geschilderten Hubbewegung bleibt der Abstand zwischen
den oberen Enden der beiden Scherenglieder 105a, 105 unverändert, der durch
die Drehgelenke 107, 10a vorgegeben ist. Dagegen
verringert sich der Abstand zwischen den unteren Enden der beiden
Scherenglieder 105a, 105, indem die Drehschubgelenke 106, 109 aufeinander zu
wandern. Gleichzeitig bewegt sich der Kreuzungspunkt der beiden
Scherenglieder 105a, 105 von einer Stelle in der
Mitte der beiden Scherenglieder 105a, 105 (vgl. 1b)
zu einer Stelle, die näher
an den unteren Enden der beiden Scherenglieder 5a, 5b liegt
(vgl. 2b).
-
Das
Stabilisierungsglied 140 wird bei der aktiven, angetriebenen
Bewegung der Schere 105 passiv mitgeführt. Dabei gleitet das obere
Ende des Stabilisierungsgliedes 140 mit dem Drehschubgelenk 141 in
den 3 bis 5 nach links, so daß sich, wie
dies bei konventionellen Scheren üblich ist, sowohl die oberen
als auch die unteren Enden des einen Scherengliedes 105 und
des Stabilisierungsgliedes 140 in gleichem Ausmaße aneinander
annähern. Der
Kreuzungspunkt 143 bleibt dabei jeweils in der Mitte des
Scherengliedes 105b und des Stabilisierungsgliedes 140.
Sinn des Stabilisierungsgliedes 140 ist es, horizontale
Lasten und eine Ungleichverteilung der auf der Oberstruktur 102 aufliegenden Last
aufzunehmen.
-
Ein
zweites Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Scherenhubtisches 201 ist
in 6 dargestellt. Teile, die solchen der 3 bis 5 entsprechen,
sind mit denselben Bezugszeichen wie dort, erneut um 100 erhöht, gekennzeichnet.
-
Der
grundsätzliche,
mechanische Aufbau des Scherenhubtisches 201 mit Oberstruktur 202, Unterstruktur 204,
Schere 205 und Stabilisierungsglied 240 stimmt
mit demjenigen des Ausführungsbeispieles
der 3 bis 5 überein. Anders ist ausschließlich der
Antrieb, mit dem die Schere 205 zum Anheben und Absenken
der Last bewegt wird. Beim Ausführungsbeispiel
der 6 liegen der Elektromotor 250, die Antriebstrommel 248 und
der den Elektromotor 240 mit der Antriebstrommel 248 verbindende
Zahnriemen 249 zwischen den unteren Enden der beiden Scherenglieder 205a, 205b.
Der Riemen 247 ist mit einem Ende an der Antriebstrommel 248 festgelegt,
verläuft
sodann über
die Umlenkrolle 245 zur anderen Umlenkrolle 244 und
von dieser wieder zurück
zur Antriebstrommel 248, wo das zweite Ende des Riemens 247 befestigt
ist. Wird der Antriebsmotor 250 aus der in 6 dargestellten
Position betätigt,
so werden beide Enden des Riemens 247 auf die Antriebstrommel 248 aufgewickelt
mit der Folge, daß sich
die effektive, freie Länge
des Riemens 247 verändert.
Wie beim Ausführungsbeispiel der 3 bis 5 hat
diese Veränderung
der effektiven Riemenlänge
zur Folge, daß die
unteren Enden der beiden Scherenglieder 205a, 205b aufeinander zugezogen
werden und die Oberstruktur 202 nach oben gedrückt wird.
-
Bei
den oben anhand der 3 bis 6 beschriebenen
Ausführungsbeispielen
war nur eine Antriebseinheit vorgesehen, welche einen Elektromotor 150; 250,
zwei Umlenkrollen 144, 145: 244, 245 und
einen Riemen 147; 247 umfasst. Es ist jedoch ohne
weiteres möglich,
eine zweite derartige Antriebseinheit vorzusehen, die bezogen auf
die Längsmittelebene
des Scherenhubtisches 101, 102 spiegelsymmetrisch
oder bezogen auf den Mittelpunkt der rahmenförmigen Unterstruktur 104 punktsymmetrisch
angeordnet ist. Diese doppelte Anordnung einer Antriebseinheit reduziert
die jeweils erforderliche Riemenkraft und führt außerdem zu einer gewissen Redundanz
für den
Fall, daß eine
der beiden Antriebseinheiten ausfallen sollte.