DE102005034868B3

DE102005034868B3 - Scheibenbremse für ein Nutzfahrzeug

Info

Publication number: DE102005034868B3
Application number: DE200510034868
Authority: DE
Inventors: Franz Gasslbauer
Original assignee: Knorr Bremse Systeme fuer Nutzfahrzeuge GmbH; Knorr Bremse Systeme fuer Schienenfahrzeuge GmbH
Current assignee: Knorr Bremse Systeme fuer Nutzfahrzeuge GmbH; Knorr Bremse Systeme fuer Schienenfahrzeuge GmbH
Priority date: 2005-07-26
Filing date: 2005-07-26
Publication date: 2006-08-10
Anticipated expiration: 2025-07-27
Also published as: AU2006274237A1; US20090000881A1; MX2008001260A; CA2620640A1; EP1910703A1; WO2007012413A1

Abstract

Scheibenbremse für ein Nutzfahrzeug, mit einem eine Bremsscheibe (3) übergreifenden Bremssattel (1) und mit Bremsbelägen (4), die die Bremsscheibe (3) in Funktionsstellung kontaktieren, wobei mindestens ein Bremsbelag (4) mit einer Trägerplatte (6) und einem daran festgelegten Reibbelag (8) mittels einer Zuspanneinrichtung (2) über zumindest eine drehbare Stellspindel (10) und ein damit in Wirkverbindung stehendes und fest mit der Trägerplatte (6) verbundenes Druckstück (5) an die Bremsscheibe (3) andrückbar ist, wobei zur Abdichtung des Austrittsbereiches der Stellspindel (10) aus dem Bremssattel (1) ein verdrehsicher am Bremssattel (1) befestigter Faltenbalg (9) vorgesehen ist, der zur ungehinderten Drehung der Stellspindel (10) frei, jedoch dichtend daran anliegt.

Description

Die Erfindung betrifft eine Scheibenbremse für ein Nutzfahrzeug gemäß Anspruch 1.

Eine ähnliche Scheibenbremse ist aus der DE 103 02 3 34 A1 bekannt. Diese Konstruktion, bei der die Druckstücke fest mit der Trägerplatte verbunden sind, vorzugsweise durch einstückige Ausbildung mit der Trägerplatte, hat sich prinzipiell bewährt.

Allerdings werden in dieser Schrift keine Hinweise gegeben, wie die Abdichtung des Austrittsbereichs der Stellspindel aus dem Bremssattels zu realisieren ist.

Aus der DE 195 15 063 C2 ist zwar die Anordnung eines Faltenbalgs zur Abdichtung des Austrittsbereiches der Stellspindel bekannt, jedoch ist hier das zugeordnete Druckstück mit der Stellspindel verbunden, also entsprechend der Drehung der Stellspindel ebenfalls verdrehbar. Dabei kommt es zum einen zu Dichtproblemen zwischen dem Faltenbalg, der fest mit dem Bremssattel verbunden ist, und dem dazu verdrehbaren Druckstück. Darüber hinaus ist die Montage des Faltenbalges, insbesondere dessen Anbindung am Druckstück umständlich und kostenintensiv. Überdies gibt es neben Problemen bei der Vormontage auch Probleme beim Transport.

Im übrigen weisen die bekannten Scheibenbremsen jeweils eine Zuspanneinrichtung mit zwei Stellspindeln auf, die im Bremssattel verschieblich gelagert sind und an deren der Bremsscheibe zugewandtem Ende jeweils ein Druckstück angeordnet ist, wobei mittels der Druckstücke der Bremsbelag im Funktionsfall die Bremsscheibe kontaktiert.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Scheibenbremse der gattungsgemäßen Art so weiter zu entwickeln, dass sie kostengünstiger herstellbar und leichter zu transportieren ist.

Diese Aufgabe wird durch eine Scheibenbremse mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

Durch diese konstruktive Ausbildung wird der Austrittsbereich der Stellspindel bzw. die sich daraus ergebende Öffnung im Bremssattel ohne Einbeziehung des Druckstückes verschlossen.

Durch die axial gesicherte, jedoch radial sozusagen lose Anbindung des Faltenbalges an der Stellspindel, ist diese frei drehbar, beispielsweise um ein vorgegebenes Lüftspiel zwischen der Bremsscheibe und dem Bremsbelag mittels einer Nachstelleinrichtung einzustellen, wozu die Stellspindel als Gewindespindel ausgebildet ist, die in ein Innengewinde einer Traverse des Bremssattels eingedreht ist.

Dabei kann der Faltenbalg in an sich bekannter Weise, unmittelbar mit dem Bremssattel fest verbunden sein, beispielsweise durch Einpressen, aber auch mit einer Verschlussplatte, die eine Montageöffnung des Bremssattels verschließt, jedoch eine Austrittsöffnung für die Stellspindel aufweist.

In jedem Fall wird durch die Erfindung die Möglichkeit einer industriellen Vormontage geschaffen, durch die die bislang auftretenden Transportprobleme verhindert werden.

Auch der Verzicht auf die Verbindung des Faltenbalges mit dem Druckstück stellt eine Verbesserung dar, die insbesondere zu einer Vereinfachung der Herstellung und einer Kostenreduzierung beiträgt. Dies ist besonders deshalb bemerkenswert, da Scheibenbremsen als Serienteile in großen Stückzahlen gefertigt werden.

Neben der Kostenreduzierung und verbesserten Montage bewirkt die Erfindung eine gewünschte Gewichtsreduzierung gegenüber den Lösungen nach dem Stand der Technik.

Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Faltenbalg eine Kappe aufweist, die die Stirnseite der Stellspindel überdeckt, so dass eine hermetische Abdichtung gegeben ist, ohne dass besondere Dichtungsmaßnahmen im Verbindungsbereich mit der Stellspindel erforderlich wären. Dabei kann diese Kappe einstückig mit dem Faltenbalg ausgebildet sein. Besonders vorteilhaft, insbesondere hinsichtlich einer vereinfachten Herstellung ist jedoch die zweiteilige Ausbildung, das heißt, die Kappe wird als separates Teil mit dem Faltenbalg im übrigen verbunden, vorzugsweise formschlüssig.

Eine axiale Fixierung der Kappe kann durch einen radial nach innen gerichteten sich zumindest über einen umfänglichen Teilbereich erstreckenden Wulst erreicht sein, der durch entsprechende Formgebung der Kappe hergestellt ist und in eine zumindest teilweise umlaufende Ringnut der Stellspindel eingreift, die jedoch eine freie Verdrehbarkeit der Stellspindel gegenüber dem Faltenbalg bzw. der Kappe gewährleistet.

Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben.
Es zeigen:
1 eine Teildarstellung einer Scheibenbremse in einer geschnittenen Draufsicht
2 eine Einzelheit der Scheibenbremse in einem Längsschnitt
In der 1 ist eine Hälfte einer Scheibenbremse dargestellt, die einen als Schiebesattel ausgebildeten Bremssattel 1 aufweist, der eine Bremsscheibe 3 in ihrem oberen Umfangsbereich umfasst. Dabei kann die Scheibenbremse pneumatisch oder elektromotorisch betätigbar sein.
Zu beiden Seiten der Bremsscheibe 3 sind Bremsbeläge 4 angeordnet, von denen hier einer dargestellt ist, der im Funktionsfall gegen die Bremsscheibe 3 pressbar ist.
Der Bremsbelag 4 besteht aus einer Trägerplatte 6, einem auf deren der Bremsscheibe 3 zugewandten Seite befestigten Reibbelag 8 sowie zwei fest mit der Trägerplatte 6 verbundenen Druckstücken 5, von denen eines in der 1 erkennbar ist.
Über eine im Bremssattel 1 angeordnete drehhebelbetätigte Zuspanneinrichtung 2 wird eine Stellspindel 10 gegen das Druckstück 5 und damit gegen den Bremsbelag 4 gedrückt.
Zur Einstellung eines Lüftspiels zwischen dem Reibbelag 8 und der Bremsscheibe 3, unter Berücksichtigung des Verschleißes des Reibbelages 8 ist die als Gewindespindel ausgebildete Stellspindel 10 drehbar im Bremssattel 1 gelagert und über eine nicht dargestellte Nachstelleinrichtung bewegbar.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der Bremssattel 1 auf seiner der Bremsscheibe 3 zugewandten Seite weitgehend durch eine Verschlussplatte 7 verschlossen, die im Austrittsbereich der Stellspindel 10 durchbrochen ist.
Zur Abdichtung des Austrittsbereichs der Stellspindel 10 aus dem Bremssattel 1 ist ein mit der Verschlussplatte 7 verbundener Faltenbalg 9 vorgesehen, der eine Kappe 11 aufweist, die die Stirnseite der Stellspindel 10 überdeckt und praktisch eine Anlagefläche am Druckstück 5 bildet.
Dabei ist der Faltenbalg 9 verdrehsicher mit der Verschlussplatte 7 verbunden, während die Stellspindel 10 frei drehbar im Faltenbalg 9 gelagert ist, der jedoch axial gesichert einliegt.
Im Falle der einstückigen Ausbildung des Bremssattels 1, also bei Verzicht auf die Verschlussplatte 7, ist der Faltenbalg 9 direkt am Bremssattel 1 befestigt, vorzugsweise eingepresst.
In der 2 ist die Stellspindel 10 mit dem angeschlossenen Faltenbalg 9 vergrößert dargestellt.
Hier ist deutlich zu erkennen, dass die die Stirnseite der Stellspindel 10 abdeckende und den zugeordneten Mantelbereich überdeckende Kappe 11 und der Faltenbalg 9 zweistückig ausgebildet sind. Denkbar ist aber auch eine einstückige Gestaltung.
Die Kappe 11 weist einen umlaufenden Wulst 15 auf, der formschlüssig in einer Ringnut 14, die im mantelseitigen Überdeckungsbereich der Kappe 11 in der Stellspindel 10 vorgesehen ist, eingreift und so eine axiale Sicherung der Kappe 11 und damit des Faltenbalges 9 erreicht.
Der Wulst 15 und die Ringnut 14 sind jedoch so dimensioniert, dass eine freie Verdrehbarkeit der Stellspindel 10 innerhalb der Kappe 11 gewährleistet ist.
Der Faltenbalg 9 ist an seinem Außenrand 12 derart geformt, dass eine Verpressung mit der Verschlussplatte 7 oder dem Bremssattel 1 möglich ist, so dass der Faltenbalg 9 fest mit dem Bremssattel 1 bzw. der Verschlussplatte 7 verbunden ist.
Prinzipiell denkbar ist, die Kappe 11 so mit dem Faltenbalg 9 zu verbinden, dass eine relative Drehbewegung der Kappe 11 zum Faltenbalg 9 möglich ist, so dass, beispielsweise bei entsprechender Reibung die Kappe 11 mit der Stellspindel 10 gegenüber dem Faltenbalg 9 verdrehbar ist.

Claims

Scheibenbremse für ein Nutzfahrzeug, mit einem eine Bremsscheibe (3) übergreifenden Bremssattel (1) und mit Bremsbelägen (4), die die Bremsscheibe (3) in Funktionsstellung kontaktieren, wobei mindestens ein Bremsbelag (4), mit einer Trägerplatte (6) und einem daran festgelegten Reibbelag (8), mittels einer Zuspanneinrichtung (2) über zumindest eine drehbare Stellspindel (10) und ein damit in Wirkverbindung stehendes und fest mit der Trägerplatte (6) verbundenes Druckstück (5) an die Bremsscheibe (3) andrückbar ist, wobei zur Abdichtung des Austrittsbereiches der Stellspindel (10) aus dem Bremssattel (1) ein verdrehsicher am Bremssattel (1) befestigter Faltenbalg (9) vorgesehen ist, der zur ungehinderten Drehung der Stellspindel (10) frei, jedoch dichtend daran anliegt.
Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Faltenbalg (9) eine Kappe (11) aufweist, die die dem Druckstück (5) zugewandte Stirnseite der Stellspindel (10) überdeckt.
Scheibenbremse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kappe (11) durch Formgebung axial gesichert in der Stellspindel (10) einliegt.
Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kappe (11) und der Faltenbalg (9) zweiteilig ausgebildet und fest miteinander verbunden sind.
Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Faltenbalg (9) und die Kappe (11) einstückig ausgebildet sind.
Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kappe (11) in ihrem die Stellspindel (10) mantelseitig umgreifenden Bereich einen zumindest teilweise umlaufenden Wulst (15) aufweist, der in einer zumindest teilweise umlaufenden Ringnut (14) der Stellspindel (10) einliegt.
Scheibenbremse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch den Formschluss Wulst (15)/Ringnut (14) die Kappe (11) axial gesichert und umlaufend freigängig mit der Stellspindel (10) verbunden ist.